Bronies.de
Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL - Druckversion

+- Bronies.de (https://www.bronies.de)
+-- Forum: Off-Topic (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=11)
+--- Forum: Diskussionen (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=14)
+--- Thema: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL (/showthread.php?tid=20243)



RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL - Skorpen - 24.02.2015, 16:17

(24.02.2015)Corny schrieb:  Du kannst wohl nicht einen Schneeraumdienst mit den Schichten der Bahn vergleichen.
Der hat das n paar Wochen mal das er nachts fahren muss und das auch nicht jeden Tag.
Und im Sommer? Vorbei. Das lässt sich wohl kaum vergleichen.

Du weißt schon das die Leute vom Schneeraumdienst auch im Sommer arbeiten? Trollestia


RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL - Odinsson - 24.02.2015, 16:19

Zitat:Es gibt im Service genug Leute die um 1 Uhr anfangen oder zu sonstigen unmöglichen Zeiten. Der Bau war als Beispiel dafür genannt dass es mal zu Überstunden kommt oder einfach mal nicht Feierabend gemacht wird, weil es noch etwas zu erledigen gibt was man einfach erledigen muss. Dort murrt niemand deswegen weil es Teil des Berufsbildes ist. Genauso wie bei allen Schichtarbeitern auch.
Das sich eine Schicht verschieben kann ist bei vielen so. Nicht nur bei der Bahn. Es gibt nicht nur Betriebe mit 6-14 / 14-22 und 22-6 Schichten. Es gibt auch genug wo sowas deutlich schwammiger ist. Das nennt sich dann "flexibles Schichstsystem" Oder wie bereits von anderen hier angesprochen, die Teilschichten oder Wechselschichten die das ganze auch komplett aus dem Rhythmus schmeißen.

Zu behaupten, dass das nur bei der Bahn ist ist absolut weltfremd.

Aber sonst, für Produktionsbetriebe, dürfte es Null sinn machen, Arbeiter mitten in der Nacht zur arbeit zu holen.
Außerdem, wer hat denn gesagt, das Ich(!) mich grundsätzlich über überstd aufrege?! Wo hast du das bitte her geholt. Wenn ich meinen Zug fahre und aufgrund von Störungen, hab ich miteinmal 1-2 Std verspätung, dann kann ich den Zug auch nicht so einfach abstellen und heim gehen. Außer, ich habe meine Lenk bzw maximale Arbeitszeit erreicht.
Ich mache auch öfters Freiwillig überstunden, wenn ich z.b. Außerplanmäßig einen Zug fahre, statt mich in den ICE zu setzen und nix tuend in den Feierabend zu fahren, wenn das der Dienstplan ursprünglich so vorgesehen hat.

Und ich hab NIE behauptet, das dieser Extreme Wechselschichtdienst nur bei der Bahn so ist.

Zitat:Ob ich blöd bin weil ich auf eine von dir getätigte Aussage eingehe? Vermutlich schon weil wäre ich das nicht, hätte ich schon lange aufgehört zu versuchen mit dir zu diskutieren obwohl von deiner Seite bisher nur Vorwürfe gekommen sind, dass ich ja nicht bei der Bahn arbeite und deswegen eh keine Ahnung habe.
Es ist schön, das du Tatsachen verdrehst. In manchen dingen, hab ich dir das vorgeworfen aber nicht grundsätzlich.

Zitat:Ganz im Gegenteil. In Krankenhäusern Beispielsweise gibt es die allseits beliebten 24h Schichten. Als Zeitungsausträger fängt man auch um halb zwei Uhr Morgens an und schon mal was von Schneeräumung gehört? Da richtet sich der WEcker dann plötzlich nach dem Schneefall und nicht nach irgendwelchen Arbeitszeitgesetzten.

Das es also Nur und ausschließlich im Verkehrs Bereich schlimme Schichten gibt ist ein Ammenmärchen was du uns hier auftischen möchtest.
Von 24std Schichten halte ich noch immer nichts. Und ich weiß auch, das wenn eine Not OP ansteht und der Arzt seit 23:40Std im Dienst ist, dieser nicht nach haus geht, sondern sich 7 Std in den OP Stellt um ein LEben zu retten....hierbei halte ich solche schichten für unverantwortlich.

Sas mit dem Zeitungsausträger hätte ich gerne nachgewiesen.

Und Wow, der Winterdienst...der das ganze 3 Monate im Jahr hat. Achja und Wochenends hat der dennoch um 3Uhr Frei...ich hab jedenfalls Niemanden Sonntags um 3Uhr mitn Schneeräumfahrzeug herumfahren sehen...außer die Autobahnmeistereien vieleicht.
Zitat:Wie eine Tarifvertragsverhandlung abläuft weiß ich. Ich hatte schon Kontakt zu Leuten die bei sowas dabei waren. Gerade deshalb ist es mir auch unverständlich wie man ein so dermaßen desolates Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu Stande bringen kann. Das werfe ich sowohl GDL als auch DB vor, da beide daran schuld sind.

Die IG Metall hat einen Abschluss mit 3,4% gemacht dazu eine Einmalzahlung von 150€ für die Monate Januar bis März. Dazu ein besseres System was Altersteilzeit und Bildungsteilzeit anbelangt.

Die GDL fordert:
5% Lohnerhöhung
Einen eigenen Tarifvertrag
Verkürzung der Wochenarbeit um 2 Stunden auf 37 Wochenstunden
5 Arbeitsschichten in Fünf Tagen statt wie bisher 7 in 6 Tagen

Vergleiche ich mal den Brocken den die GDL fordert mit dem was die IG Metall abgeschlossen hat, da wundert es mich nicht das sich die Bahn quer stellt. Nicht nur das 5% Lohnerhöhung eine ganze Menge sind. Vor allem wenn man bedenkt das die Löhne bei den Lokführern überdurchschnittlich stark angestiegen sind.
http://de.wikipedia.org/wiki/Triebfahrze...Entlohnung
Hier nachzulesen

Das würde der DB schon mal ein paar Millionen kosten.
Rechnet man jetzt noch das alle Lokführer jede Woche um 2 Stunden weniger arbeiten sollen, dann würden die Kosten durch das neue Einstellen von einer ganzen Menge Lokführer noch weiter steigen. Allem vorran weil diese ja ohnehin so schwer zu besetzten sind. Die Regelung mit den Arbeitsschichten schlägt in die selbe Kerbe.

Unterm Strich soll die DB also den Lokführern für weniger Arbeit deutlich mehr Lohn zahlen und muss auch noch eine ganze Menge neuer Lokführer einstellen.

Da wunderst du dich wirklich das sich das Unternehmen dagegen wehrt?
Facehoof
Du weißt, das IG Metall u.a. auch 5% gefordert hat? Da gab es sogar große Werbeplakate hier in der Stadt.
Und du behauptest, das dann die GDL Forderungen Utopisch sind? Du hast selbst einmal erwähnt, so glaube ich zumindest, das es dir bewusst ist, das solche Forderungen grundsätzlich hoch gegriffen werden um ein guten Abschluss zu erhalten.
Also glaubst du ernsthaft, das die GDL auf 5% und 2Std weniger Wochenarbeitszeit beharrt?
Selbst ein Weselsky hat im TV gesagt, das er davon nicht ausgehen kann, dies zu bekommen.

Und auch ich hab seit anfang an gesagt, das diese Forderungen utopisch sind und niemals so umgesetzt werden. Also bitte lass es, ein Ergebniss einer Tarifverhandlung mit einer Laufenden Tarifverhandlung zu vergleichen.
Zitat:Und das Arbeitsamt bietet für die DB keine Quereinsteiger aus? Das kann ich mir kaum vorstellen. Auch dass dein Argument sich rein darauf zurückführen lässt, dass sich die Privaten mit den Arbeitsämtern gegen die DB verschworen haben lässt es nicht sonderlich stichhaltig wirken.
Doch, die Bahn bildet auch mit dem Amt Lokführer aus.
Und ich hab nie gesagt, das sich die Privaten, mit vom Amt bezahlten Ausbildungen gegen die Bahn verschwören will. Ich wüsste gerne, wo du das her hast und warum du mir soetwas unterstellst.

Es geht darum, das es immerwieder so ist, dass bei Ausschreibungen im Nahverkehr Privatunternehmen den Zuschlag erhalten die nichteinmal die Zulassung als EVU haben. Wo holen diese, für den Betriebsstart nun ihre Lokführer her und wie Bezahlen sie diese?! Den GDL Tarif, können die sich aufgrund der Verträge gar nicht erst leisten, weil der Verkehrsverbund nur das Billigste will. Also nehmen sie einen Niedrigeren Tarif...
Wer fängt denn dann dazu an?! Lokführer von der DB die keine andere Wahl haben, weil sie sonst wegziehen müssten. Einige Leihlokführer und leute die vom Amt gezwungen wurden.

Und das hier, die GDL angreifen will, diesen ungleichen Wettbewerb auf kosten der Personale zu beenden, empfinde ich als absolut richtig.

Zitat:Ich wiederhole: Das nennt sich Wirtschaft. So läuft das in allen Branchen und die DB ist kein Sonderfall hier. Einfach zu behaupten alle anderen sind schuld ist das mit abstand leichteste was man sich einreden kann.
Der Nahverkehr ist eine Öffentliche Daseinsvorsorge. Dieser wird von den Verkehrsverbünden Organisiert und Geplant. Für die durchführung machen diese alle 12-15 Jahre eine Ausschreibung und gucken nur auf das Billigste angebot. Das die DB da nicht immer mithalten kann ist klar. Also müssen, Menschen deswegen mit dem Verlust ihrer Arbeit rechnen. Und das nicht nur bei der DB, sondern auch bei den Privatbahnen, wenn diese untereinander die Strecken abgeben oder die DB diese zurück gewinnt.

Es mag wirtschaft sein...wie man es selbst sieht, ich sehe da keinen Wettbewerb. Aber das ist meine Meinung als einfacher Lokführer. Was mich mehr stört, das hier bewusst Existenzen zerstört werden.
In der Wirtschaft, z.b. ein Bauunternehmen, hat immernoch die Möglichkeit, wo anders einen Auftrag ran zu holen. Leider sind gerade in dem Bereich, Auftragsbedingte Kündigungen an der Tagesordnung und ich möchte nicht mit den Leuten wechseln.

Zitat:Bedenkt man das im Gegensatz zur GDL die EVG eine Mitgliedermasse von über 200.000 Personen hat, so würde ein "bisschen besser" dem Unternehmen sofort zig Millionen kosten.
Das Tarifeinheitsgesetzt ist da um die Betriebe vor den marodierenden Gewerkschaften zu schützen, genau wie die GDL eine ist. Es wäre auch völlig ohne Gesetzt möglich, dass sich GDL, EVG und DB zusammen an einen Tisch setzten und miteinander einen allgemeinen Vertrag aushandeln. Dagegen spricht im Grunde nichts. Aber das scheitert an der Unfähigkeit miteinander zu reden. Wenn Worte nicht mehr helfen, dann muss eben Mutter Staat her und bestimmen. Das ist eben die Konsequenz wenn man sich selbst nicht einig werden kann.
Würde es keine Vandalismussschäden geben, würd die Bahn auch Millionen sparen.  
Ebenso, würd die Bahn Millionen mehr verdienen, wenn es weniger Schwarzfahrer gäbe.
Das derart zu vergleichen, halte ich für blödsinn.

Außerdem, gibt es immernoch das Problem, das es nicht genug nachwuchs gibt. Wie willst du diese Locken wenn nicht mit ausreichend Geld und fairen Arbeitszeitregelungen?

Zitat:Immer nur zu sagen: Die EVG ist so scheiße, Die EVG verkauft ihre Mitglieder, Die EVG-Verträge sind so unmenschlich schlecht, wird auf Dauer auch langweilig zu hören. Wenn die Verträge so schlecht wären, dann wäre niemand bei der EVG.
Das kann ich dir nicht sagen, warum so viele bei der EVG sind. Die EVG, ist am ende auch nicht einfach nur ein Ding. Die EVG macht die Menschen aus, die dahinter stecken. Und vieleicht angagieren sich die EVG Mitglieder in anderen Teilen der DB ausreichend für ihre mitglieder. Ich weiß es nicht.
Und warum diese nicht miteinander reden wollen, ist immernoch das Erbe des Norbert Hansen.


RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL - Triss - 24.02.2015, 16:27

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Aber sonst, für Produktionsbetriebe, dürfte es Null sinn machen, Arbeiter mitten in der Nacht zur arbeit zu holen.

Das passiert sogar ziemlich oft. Meine Schwester arbeitet in einer Firma als Verfahrensmechanikerin und sie muss auch manchmal, wenn eigentlich Urlaub ist, alle paar Stunden in die Firma über mehrere Tage hinweg, um zu gucken, dass die Maschinen noch laufen. Ist nicht gerade angenehm, da 6-8 Mal täglich, auch nachts, dahin gurken zu müssen, während seiner freien Zeit.
In der Altenpflege hat man auch nen schönen Schichtplan, mehrmals Frühschicht, danach Spätschicht und dann wieder Frühschicht und vielleicht einen Tag in 2 Wochen frei. Überstunden sind da auch Standard, es muss nämlich alles noch dokumentiert werden und einem werden z.B. dafür, 15 Leute ins Bett zu bringen, 30 Minuten veranschlagt, wenn man länger braucht, was unausweichlich ist, kriegt man das auch meistens nicht bezahlt.
Jeder wird dir hier seine Horrorgeschichten erzählen und ein scheiß Schichtplan ist sicher auch ein Grund, unzufrieden zu sein, aber ich verstehe echt nicht, warum das ein Grund dafür sein soll, dass alle plötzlich Streiken total super finden sollen.

Und bezüglich dieser Turboausbildungen, klar ist es schwerer die zu meistern, ich kann auch jedem anbieten, sich mal in die Uni einzuschreiben und zu versuchen, den Bachelor in 2 Semestern zu machen - ich schreibe so schon jedes Semester innerhalb von 1-2 Wochen 9 mehrstündige Prüfungen, das Pensum würde keiner in einem Jahr schaffen, dabei ist das Studium an sich nicht gravierend schwer. AJ hmm


RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL - Meganium - 24.02.2015, 16:31

Seit wann sind "Dienstplanabweichungen" eigentlich so dramatisch? Ändern sich jede zweite Woche der Fahrplan? Wenn es sechs Kurse gibt, die immer zwischen 4:45 Uhr und 6:45 Uhr beginnen, dann sind das doch keine Dienstplanabweichungen, sondern dann entscheidet man sich für eine der sechs Kurse, die irgendwo in diesem Zeitraum beginnen.

Einige vergessen offensichtlich, dass es in vielen Fällen im Verkehrswesen 7(!) zusammenhängende 24-Stunden Schichtzeiten gibt. Das hat man mir nämlich gelehrt, als es um Sozialvorschriften ging, also den Lenk- und Ruhezeiten - dort sind es zum Glück nur 6 zusammenhängende 24-Stunden-Schichtzeiten, da der 7. ein freier Tag sein muss. Die Zeiten sind nunmal verdammt flexibel in diesem Gewerbe, und wer sich diesen Job ausgesucht hat, wird wohl vorher schon gewusst haben, was da alles drauf zukommen kann.

Ich kann verstehen, wenn man für gewisse Mehrstunden nicht gerecht entlohnt wird, deshalb finde ich Streiks ja generell legitim. Man buckelt sich 10 Stunden krumm, bekommt aber nur 5 bezahlt, das ist völlig verständlich.
Aber ich habe das Gefühl hier, manche regen sich nur deswegen auf, weil ihnen wertvolle Stunden länger im Bett gestohlen wurde. Diese Leute wären zwar am Tag auch nur 10 Stunden unterwegs gewesen, aber scheinen angepisst zu sein, weil man diese 10-Stunden-Schicht drei Stunden früher antreten musste... wie war das noch mit den flexiblen sechs/sieben zusammenhängenden 24-Stunden-Schichten?


RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL - Odinsson - 24.02.2015, 16:41

(24.02.2015)Triss schrieb:  
(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Aber sonst, für Produktionsbetriebe, dürfte es Null sinn machen, Arbeiter mitten in der Nacht zur arbeit zu holen.

Das passiert sogar ziemlich oft. Meine Schwester arbeitet in einer Firma als Verfahrensmechanikerin und sie muss auch manchmal, wenn eigentlich Urlaub ist, alle paar Stunden in die Firma über mehrere Tage hinweg, um zu gucken, dass die Maschinen noch laufen. Ist nicht gerade angenehm, da 6-8 Mal täglich, auch nachts, dahin gurken zu müssen, während seiner freien Zeit.
In der Altenpflege hat man auch nen schönen Schichtplan, mehrmals Frühschicht, danach Spätschicht und dann wieder Frühschicht und vielleicht einen Tag in 2 Wochen frei. Überstunden sind da auch Standard, es muss nämlich alles noch dokumentiert werden und einem werden z.B. dafür, 15 Leute ins Bett zu bringen, 30 Minuten veranschlagt, wenn man länger braucht, was unausweichlich ist, kriegt man das auch meistens nicht bezahlt.
Jeder wird dir hier seine Horrorgeschichten erzählen und ein scheiß Schichtplan ist sicher auch ein Grund, unzufrieden zu sein, aber ich verstehe echt nicht, warum das ein Grund dafür sein soll, dass alle plötzlich Streiken total super finden sollen.

Und bezüglich dieser Turboausbildungen, klar ist es schwerer die zu meistern, ich kann auch jedem anbieten, sich mal in die Uni einzuschreiben und zu versuchen, den Bachelor in 2 Semestern zu machen - ich schreibe so schon jedes Semester innerhalb von 1-2 Wochen 9 mehrstündige Prüfungen, das Pensum würde keiner in einem Jahr schaffen, dabei ist das Studium an sich nicht gravierend schwer.  AJ hmm
es würd mir im Urlaub nicht im traum einfallen auch nur auf der Arbeit an zu rufen, außer am Freitag bzw dem Letzten tag um zu wissen wie ich Arbeiten soll. Soweit kommts ja noch in der Freizeit auf die Arbeit zu müssen. Und soetwas als selbstverständlich an zu sehen ist traurig.

(24.02.2015)Meganium schrieb:  Seit wann sind "Dienstplanabweichungen" eigentlich so dramatisch? Ändern sich jede zweite Woche der Fahrplan? Wenn es sechs Kurse gibt, die immer zwischen 4:45 Uhr und 6:45 Uhr beginnen, dann sind das doch keine Dienstplanabweichungen, sondern dann entscheidet man sich für eine der sechs Kurse, die irgendwo in diesem Zeitraum beginnen.

Einige vergessen offensichtlich, dass es in vielen Fällen im Verkehrswesen 7(!) zusammenhängende 24-Stunden Schichtzeiten gibt. Das hat man mir nämlich gelehrt, als es um Sozialvorschriften ging, also den Lenk- und Ruhezeiten - dort sind es zum Glück nur 6 zusammenhängende 24-Stunden-Schichtzeiten, da der 7. ein freier Tag sein muss. Die Zeiten sind nunmal verdammt flexibel in diesem Gewerbe, und wer sich diesen Job ausgesucht hat, wird wohl vorher schon gewusst haben, was da alles drauf zukommen kann.

Ich kann verstehen, wenn man für gewisse Mehrstunden nicht gerecht entlohnt wird, deshalb finde ich Streiks ja generell legitim. Man buckelt sich 10 Stunden krumm, bekommt aber nur 5 bezahlt, das ist völlig verständlich.
Aber ich habe das Gefühl hier, manche regen sich nur deswegen auf, weil ihnen wertvolle Stunden länger im Bett gestohlen wurde. Diese Leute wären zwar am Tag auch nur 10 Stunden unterwegs gewesen, aber scheinen angepisst zu sein, weil man diese 10-Stunden-Schicht drei Stunden früher antreten musste... wie war das noch mit den flexiblen sechs/sieben zusammenhängenden 24-Stunden-Schichten?

Gerade im Güterverkehr ändern sich die Zugläufe sehr schnell. Dann wird hier einer Umgeleitet, dort fällt einer aus und hier wird ein Zusätzlicher Zug geordert. Dementsprechen Flexibel muss die Dienstplangestaltung sein.
So ist es bei mir mit Morgen.
Ursprünglich hatte ich um 3:42 Uhr Dienstbeginn. Da der Zug jetzt offenbar ausfällt, soll ich miteinmal um 1Uhr da sein.
Und das ist schon ein unterschied. Vor allem im Bett ja. Denn wer im Schichtdienst, gerade solchen Wechselschichtdienst arbeitet, der weiß was Schlafen bedeutet.

Und das mit den 7 zusammenhängenden 24std schichtzeiten, hab ich nicht ganz verstanden was du damit meinst. Hab davon auch noch nie etwas gehört. Liegt wohlmöglich daran, das vieles davon bereits im Tarifvertrag geregelt ist. Aber wäre schön wenn du es nocheinmal genau erklärst.


RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL - Corny - 24.02.2015, 16:41

(24.02.2015)Skorpen schrieb:  
(24.02.2015)Corny schrieb:  Du kannst wohl nicht einen Schneeraumdienst mit den Schichten der Bahn vergleichen.
Der hat das n paar Wochen mal das er nachts fahren muss und das auch nicht jeden Tag.
Und im Sommer? Vorbei. Das lässt sich wohl kaum vergleichen.

Du weißt schon das die Leute vom Schneeraumdienst auch im Sommer arbeiten? Trollestia

Ließ endlich mal richtig, es geht Explizit um die Rufbereitschaft, schon klar das die im Sommer auch was tun, da es meist Gemeindemitarbeiter sind.
Wenn du nichts konstruktives Beizutragen hast, dann lass es doch bitte einfach gut sein, wo ich mir sowieso schwer vorstellen kann, das ein 14 jähriger Ahnung von dem ganzen und der Arbeitswelt hat.


RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL - Hagi - 24.02.2015, 16:41

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Aber sonst, für Produktionsbetriebe, dürfte es Null sinn machen, Arbeiter mitten in der Nacht zur arbeit zu holen.
Außerdem, wer hat denn gesagt, das Ich(!) mich grundsätzlich über überstd aufrege?! Wo hast du das bitte her geholt. Wenn ich meinen Zug fahre und aufgrund von Störungen, hab ich miteinmal 1-2 Std verspätung, dann kann ich den Zug auch nicht so einfach abstellen und heim gehen. Außer, ich habe meine Lenk bzw maximale Arbeitszeit erreicht.
Ich mache auch öfters Freiwillig überstunden, wenn ich z.b. Außerplanmäßig einen Zug fahre, statt mich in den ICE zu setzen und nix tuend in den Feierabend zu fahren, wenn das der Dienstplan ursprünglich so vorgesehen hat.

Und ich hab NIE behauptet, das dieser Extreme Wechselschichtdienst nur bei der Bahn so ist.

Du hast, wie Skorpen bereits zitiert hat, sehr bereits behauptet dass die Verkehrsbetriebe da eine Sonderstellung einnehmen. Tun sie aber nicht. das war schlicht und ergreifend eine falsche Aussage von dir. Das Thema mit der Schichtarbeit kommt ebenso nicht von mir. Das war ein von euch aufgebrachtes Argument, warum der Job als TF so unglaublich hart ist.

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Von 24std Schichten halte ich noch immer nichts. Und ich weiß auch, das wenn eine Not OP ansteht und der Arzt seit 23:40Std im Dienst ist, dieser nicht nach haus geht, sondern sich 7 Std in den OP Stellt um ein LEben zu retten....hierbei halte ich solche schichten für unverantwortlich.
Ob du davon was hältst oder nicht ändert nichts. Die Verkehrsbetriebe sind nicht der Arbeitgeber mit den schlimmsten Arbeitszeiten so wie es hier oft propagiert wurde. Das ist nunmal ein Fakt. Das kann man auch einfach mal so akzeptieren.

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Sas mit dem Zeitungsausträger hätte ich gerne nachgewiesen.
http://www.haushaltsgeld.net/nebenjob-zeitungszusteller.html
Wenn man sie sich vom Verteilerzentrum abholen muss, dann beginnt man gegen 2 Uhr so in etwa. Guter Kumpel von mir hat das mal ne Zeit lang gemacht.

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Und Wow, der Winterdienst...der das ganze 3 Monate im Jahr hat. Achja und Wochenends hat der dennoch um 3Uhr Frei...ich hab jedenfalls Niemanden Sonntags um 3Uhr mitn Schneeräumfahrzeug herumfahren sehen...außer die Autobahnmeistereien vieleicht.
Auf Autobahnen und sämtlichen anderen öffentlich begehbaren Flächen. Das beinhaltete alle Straßen, Bürgersteige usw. Das muss alleine schon aus Versicherungstechnischen Gründen gemacht werden.

Es gibt noch hunderte andere Jobs mit derartigen Arbeitszeiten, muss ich dir jetzt alle Aufzählen? Angefangen vom Schlüsseldienst der dir auch Sonntags um 1 Uhr morgens die Bude aufsperrt, bis hin zum ADAC oder Kanalarbeiter.


(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Facehoof
Du weißt, das IG Metall u.a. auch 5% gefordert hat? Da gab es sogar große Werbeplakate hier in der Stadt.
Und du behauptest, das dann die GDL Forderungen Utopisch sind? Du hast selbst einmal erwähnt, so glaube ich zumindest, das es dir bewusst ist, das solche Forderungen grundsätzlich hoch gegriffen werden um ein guten Abschluss zu erhalten.
Also glaubst du ernsthaft, das die GDL auf 5% und 2Std weniger Wochenarbeitszeit beharrt?
Selbst ein Weselsky hat im TV gesagt, das er davon nicht ausgehen kann, dies zu bekommen.

Und auch ich hab seit anfang an gesagt, das diese Forderungen utopisch sind und niemals so umgesetzt werden. Also bitte lass es, ein Ergebniss einer Tarifverhandlung mit einer Laufenden Tarifverhandlung zu vergleichen.
Wir sind also wieder am Smiley posten huh?

Egal. Das mit der IG Metall hast du in den Raum geworfen. Nicht ich. Ich habe lediglich die beiden Forderungspakete verglichen.
Die Lohnerhöhung selbst ist dabei eigentlich der kleinste Fakt weil der der Bahn vermutlich am wenigsten kosten würde. Wenn ich mich recht entsinne, dann hatte die Bahn sogar zu den 5% schon mal zugesagt, aber in anderen Punkten waren sie sich uneinig gewesen.

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Doch, die Bahn bildet auch mit dem Amt Lokführer aus.
Und ich hab nie gesagt, das sich die Privaten, mit vom Amt bezahlten Ausbildungen gegen die Bahn verschwören will. Ich wüsste gerne, wo du das her hast und warum du mir soetwas unterstellst.
Du bist nicht der einzige hier im Thread. Die entsprechende Stell kam von Crash Overide. Sollte ich beim zitieren den falschen Namen verwendet haben dann tut mir das leid, dass werde ich mir gleich ansehen.
Aber schön zu sehen dass du sein "Argument" bereits selbst entkräftest, dann muss ich es ja nicht mehr tun.

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Es geht darum, das es immerwieder so ist, dass bei Ausschreibungen im Nahverkehr Privatunternehmen den Zuschlag erhalten die nichteinmal die Zulassung als EVU haben. Wo holen diese, für den Betriebsstart nun ihre Lokführer her und wie Bezahlen sie diese?! Den GDL Tarif, können die sich aufgrund der Verträge gar nicht erst leisten, weil der Verkehrsverbund nur das Billigste will. Also nehmen sie einen Niedrigeren Tarif...
Wer fängt denn dann dazu an?! Lokführer von der DB die keine andere Wahl haben, weil sie sonst wegziehen müssten. Einige Leihlokführer und leute die vom Amt gezwungen wurden.

Und das hier, die GDL angreifen will, diesen ungleichen Wettbewerb auf kosten der Personale zu beenden, empfinde ich als absolut richtig.
Die GDL bekämpft ihn auf Kosten der Betriebe. Sie macht es potenziellen Konkurrenten der DB wie du ja selbst hier schreibst, durch die Verträge einfach unmöglich zu existieren. Einfach weil sich die die Verträge nicht leisten können. Damit zerstört die GDL aktiv den Wettbewerb in diesem Sektor. Darunter leiden dann letzten Endes nur die Kunden die keine Ausweichmöglichkeit mehr geboten bekommen.

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Der Nahverkehr ist eine Öffentliche Daseinsvorsorge. Dieser wird von den Verkehrsverbünden Organisiert und Geplant. Für die durchführung machen diese alle 12-15 Jahre eine Ausschreibung und gucken nur auf das Billigste angebot. Das die DB da nicht immer mithalten kann ist klar. Also müssen, Menschen deswegen mit dem Verlust ihrer Arbeit rechnen. Und das nicht nur bei der DB, sondern auch bei den Privatbahnen, wenn diese untereinander die Strecken abgeben oder die DB diese zurück gewinnt.
Ja das ist ganz normale Marktwirtschaft. Wer die Lizenz bekommt der gewinnt wer sie verliert, nunja, der verliert. Sowas ist aber kein Novum. Das ist ganz normal.

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Es mag wirtschaft sein...wie man es selbst sieht, ich sehe da keinen Wettbewerb. Aber das ist meine Meinung als einfacher Lokführer. Was mich mehr stört, das hier bewusst Existenzen zerstört werden.
In der Wirtschaft, z.b. ein Bauunternehmen, hat immernoch die Möglichkeit, wo anders einen Auftrag ran zu holen. Leider sind gerade in dem Bereich, Auftragsbedingte Kündigungen an der Tagesordnung und ich möchte nicht mit den Leuten wechseln.
Genauso kannst du sagen dass die Bahn auch einfach "immer wo anders nen Auftrag ran holen kann" Diese Phrasen sind so hohl, dass sie selbst im Internet nicht ziehen.
Den Wettbewerb zerstört allerdings die GDL da sie es potenziellen Wettbewerbern unmöglich macht zu wirtschaftlichen Preisen an Personal zu kommen.

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Würde es keine Vandalismussschäden geben, würd die Bahn auch Millionen sparen.  
Ebenso, würd die Bahn Millionen mehr verdienen, wenn es weniger Schwarzfahrer gäbe.
Das derart zu vergleichen, halte ich für blödsinn.

Außerdem, gibt es immernoch das Problem, das es nicht genug nachwuchs gibt. Wie willst du diese Locken wenn nicht mit ausreichend Geld und fairen Arbeitszeitregelungen?
Was hat das nun mit der Diskussion zu tun? Würde es keine Kriminalität geben würde sich der Staat auch viel Geld ersparen und würde ich fliegen können bräuchte ich kein Auto. Sowas zu überlegen ist einfach sinnlos.

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Das kann ich dir nicht sagen, warum so viele bei der EVG sind. Die EVG, ist am ende auch nicht einfach nur ein Ding. Die EVG macht die Menschen aus, die dahinter stecken. Und vieleicht angagieren sich die EVG Mitglieder in anderen Teilen der DB ausreichend für ihre mitglieder. Ich weiß es nicht.
Und warum diese nicht miteinander reden wollen, ist immernoch das Erbe des Norbert Hansen.
Zumindest bist du nun schon so weit der EVG ein bisschen Engagement zuzugestehen. Das ist schon mal besser als das anfängliche "Sie verkaufen ihre Mitarbeiter" "sind nur der lange arm der DB" Gerede. Freut mich das du hier zumindest ein bisschen Einsicht gewonnen hast.


RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL - Triss - 24.02.2015, 16:44

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  es würd mir im Urlaub nicht im traum einfallen auch nur auf der Arbeit an zu rufen, außer am Freitag bzw dem Letzten tag um zu wissen wie ich Arbeiten soll. Soweit kommts ja noch in der Freizeit auf die Arbeit zu müssen. Und soetwas als selbstverständlich an zu sehen ist traurig.

Ich meinte damit freie Zeit von der Firma aus, nicht den Urlaub, den man sich selber nimmt. Wobei man auch da oft einspringen muss, so ist das halt, wenn zu wenig Leute da sind, das ist bei euch doch genauso, habt ihr doch gesagt? [Bild: cl-aj-smug.png]


RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL - Odinsson - 24.02.2015, 17:00

Zitat:Du hast, wie Skorpen bereits zitiert hat, sehr bereits behauptet dass die Verkehrsbetriebe da eine Sonderstellung einnehmen. Tun sie aber nicht. das war schlicht und ergreifend eine falsche Aussage von dir. Das Thema mit der Schichtarbeit kommt ebenso nicht von mir. Das war ein von euch aufgebrachtes Argument, warum der Job als TF so unglaublich hart ist.

Ich rede, von Verkehrsdienstleistern...

Und beweise es mir, das andere ernsthaft solche Arbeitszeiten haben. Nicht den Schichtdienst, sondern der Dienstbeginn/ende!

Zitat:Ob du davon was hältst oder nicht ändert nichts. Die Verkehrsbetriebe sind nicht der Arbeitgeber mit den schlimmsten Arbeitszeiten so wie es hier oft propagiert wurde. Das ist nunmal ein Fakt. Das kann man auch einfach mal so akzeptieren.
Weil ich auch LMD geschrieben hab, das z.b. die Arbeit eines Krankenpflegers ein 2 Schneidiges schwert ist und ich gerade ihnen, aufgrund ihrer 10 Schichten am Stück oder Ärzten und ihren 24std schichten mich absolut darüber hinweg stelle.... ja ne ist klar.
Zitat:http://www.haushaltsgeld.net/nebenjob-ze...eller.html
Wenn man sie sich vom Verteilerzentrum abholen muss, dann beginnt man gegen 2 Uhr so in etwa. Guter Kumpel von mir hat das mal ne Zeit lang gemacht.
Aha. Nen Bäcker hat früher auch jeden Tag um 3 Angefangen....achja, JEDEN TAG und nicht jeden Tag anders.

Zitat:Auf Autobahnen und sämtlichen anderen öffentlich begehbaren Flächen. Das beinhaltete alle Straßen, Bürgersteige usw. Das muss alleine schon aus Versicherungstechnischen Gründen gemacht werden.

Es gibt noch hunderte andere Jobs mit derartigen Arbeitszeiten, muss ich dir jetzt alle Aufzählen? Angefangen vom Schlüsseldienst der dir auch Sonntags um 1 Uhr morgens die Bude aufsperrt, bis hin zum ADAC oder Kanalarbeiter.
Ach echt? Warum war dann Sonntags bei uns um 10 Uhr NICHTS geräumt?

Und Bitte...ADAC, Schlüsseldienst...meinst du das ernst? Die Leute haben entweder Rufbereitschaft und haben von 22-6 Uhr dies oder sind in der Zeit im Dienst... wir drehen uns im Kreis. Die Stehen nicht um 0Uhr auf um, um 1 Uhr an zu fangen, sondern weil sie Rufbereitschaft haben...

Zitat:Wir sind also wieder am Smiley posten huh?
Echt Cooler und äußerst viel aussagender beitrag...

Zitat:Egal. Das mit der IG Metall hast du in den Raum geworfen. Nicht ich. Ich habe lediglich die beiden Forderungspakete verglichen.
Die Lohnerhöhung selbst ist dabei eigentlich der kleinste Fakt weil der der Bahn vermutlich am wenigsten kosten würde. Wenn ich mich recht entsinne, dann hatte die Bahn sogar zu den 5% schon mal zugesagt, aber in anderen Punkten waren sie sich uneinig gewesen.
Ja, das habe ich eingeworfen. Aber du hast hier ein Fertig ausgehandelten Tarifabschluss mit Tarifforderungen verglichen. Das ist als wenn ich Brutto und Netto vergleichen würde...was rein zufällig nicht geht.

Zitat:Du bist nicht der einzige hier im Thread. Die entsprechende Stell kam von Crash Overide. Sollte ich beim zitieren den falschen Namen verwendet haben dann tut mir das leid, dass werde ich mir gleich ansehen.
Aber schön zu sehen dass du sein "Argument" bereits selbst entkräftest, dann muss ich es ja nicht mehr tun.
Shrug Ich schreib, wie ich es sehe und kennen gelernt hab.

Oh...ein Smilie...wie böse...

Zitat:Die GDL bekämpft ihn auf Kosten der Betriebe. Sie macht es potenziellen Konkurrenten der DB wie du ja selbst hier schreibst, durch die Verträge einfach unmöglich zu existieren. Einfach weil sich die die Verträge nicht leisten können. Damit zerstört die GDL aktiv den Wettbewerb in diesem Sektor. Darunter leiden dann letzten Endes nur die Kunden die keine Ausweichmöglichkeit mehr geboten bekommen.
Dafür das es den Betrieben am ende wirklich unmöglich ist zu existieren, existieren die aber erstaunlicher weise immernoch weiter, trotz des GDL Tarifes.
Und wie wäre es damit, es mal so zu sehen, das es erst einen echten und Fairen Wettbewerb gibt, wenn die Personale das selbe verdienen? Außerdem die Gefahr geringer ist, das Personale abwandern, wenn das Geld stimmt? Natürlich, müssen noch andere dinge Stimmen, das niemand abwandert.

Zitat:Ja das ist ganz normale Marktwirtschaft. Wer die Lizenz bekommt der gewinnt wer sie verliert, nunja, der verliert. Sowas ist aber kein Novum. Das ist ganz normal.

Genauso kannst du sagen dass die Bahn auch einfach "immer wo anders nen Auftrag ran holen kann" Diese Phrasen sind so hohl, dass sie selbst im Internet nicht ziehen.
Den Wettbewerb zerstört allerdings die GDL da sie es potenziellen Wettbewerbern unmöglich macht zu wirtschaftlichen Preisen an Personal zu kommen.
Verzeihe mir, wenn ich hierbei das wohl der Mitarbeiter über die Wirtschaftlichen interessen des Verkehrsverbundes stelle, die eine Daseinsvorsorge sicherstellen sollen.

Und nein das kann die DB oder andere Unternehmen im Nahverkehr eben nicht! Hier schreibt Ausschließlich, der Verkehrsverbund vor, wer fährt.

Zitat:Was hat das nun mit der Diskussion zu tun? Würde es keine Kriminalität geben würde sich der Staat auch viel Geld ersparen und würde ich fliegen können bräuchte ich kein Auto. Sowas zu überlegen ist einfach sinnlos.
Du hast gesagt, das der GDL Tarif die DB unnötig belastet...also Belastet Vandalismuss und co auch die DB unnötig.

Zitat:Zumindest bist du nun schon so weit der EVG ein bisschen Engagement zuzugestehen. Das ist schon mal besser als das anfängliche "Sie verkaufen ihre Mitarbeiter" "sind nur der lange arm der DB" Gerede. Freut mich das du hier zumindest ein bisschen Einsicht gewonnen hast.
Was dennoch an der tatsache, das ich der EVG im gesammten nicht traue. So war es mir klar, das es zwischen DB und EVG zu keinem Streik kommen wird, wie er angekündigt wurde.

(24.02.2015)Triss schrieb:  
(24.02.2015)Odinsson schrieb:  es würd mir im Urlaub nicht im traum einfallen auch nur auf der Arbeit an zu rufen, außer am Freitag bzw dem Letzten tag um zu wissen wie ich Arbeiten soll. Soweit kommts ja noch in der Freizeit auf die Arbeit zu müssen. Und soetwas als selbstverständlich an zu sehen ist traurig.

Ich meinte damit freie Zeit von der Firma aus, nicht den Urlaub, den man sich selber nimmt. Wobei man auch da oft einspringen muss, so ist das halt, wenn zu wenig Leute da sind, das ist bei euch doch genauso, habt ihr doch gesagt? [Bild: cl-aj-smug.png]

Richtig. Aber ich habe Urlaub um mich zu erholen und da werd ich nicht Arbeiten gehen.
Es ist eine sache, wenn eine Firma durch Krankenstand oder Auftragslage Personalmangel hat oder dauerhaften Personalmangel, weil man es nicht schafft nachwuchs ran zu holen.


RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL - Hagi - 24.02.2015, 17:16

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Ich rede, von Verkehrsdienstleistern...

Und beweise es mir, das andere ernsthaft solche Arbeitszeiten haben. Nicht den Schichtdienst, sondern der Dienstbeginn/ende!
Ich hab dir doch schon einige genannt? Bei den Zeitungsausträgern wolltest du ne Quelle ich hab sie dir gepostet^^
Genauso könnte ich von dir verlangen mir zu beweisen, dass bei euch der Dienstbeginn so geregelt ist.

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Aha. Nen Bäcker hat früher auch jeden Tag um 3 Angefangen....achja, JEDEN TAG und nicht jeden Tag anders.
Also geht es dir nun nicht mehr darum in der Nacht aufzustehen, sondern zu verschiedenen Zeiten aufzustehen?


(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Ach echt? Warum war dann Sonntags bei uns um 10 Uhr NICHTS geräumt?
Woher soll ich das wissen? Ich weiß nicht mal wo du wohnst^^
Frag doch deine Gemeinde.
Warum ist mein Zug mal nicht gefahren wenn ihr doch so viele Überstunden macht? Selbes, völlig sinnfreies Argument, wenn du wirklich auf dieses Niveau runter willst, dann geh allein da hin. Ich bleib bei den Fakten.

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Und Bitte...ADAC, Schlüsseldienst...meinst du das ernst? Die Leute haben entweder Rufbereitschaft und haben von 22-6 Uhr dies oder sind in der Zeit im Dienst... wir drehen uns im Kreis. Die Stehen nicht um 0Uhr auf um, um 1 Uhr an zu fangen, sondern weil sie Rufbereitschaft haben...
Dann hast du offenbar keine Ahnung von den Arbeiten dieser Menschen.

Aber du hast recht, wir drehen uns im Kreis. Einigen wir uns doch darauf, dass du recht hast und von allen Berufen auf der ganzen Welt ist es bei der Bahn mit großem Abstand am schlimmsten wo man jeden Tag zu einer völlig zufällig ausgewürfelten Zeit aufstehen muss und die DB sich in keinster Weise an Arbeitszeitgesetzte halten muss so wie jeder andere auch. Ist es das was du willst?

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  
Zitat:Wir sind also wieder am Smiley posten huh?
Echt Cooler und äußerst viel aussagender beitrag...
Denke ich mir jedes Mal wenn ich wieder ne ganze Reihe Smiley von dir sehe^^

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  
Zitat:Egal. Das mit der IG Metall hast du in den Raum geworfen. Nicht ich. Ich habe lediglich die beiden Forderungspakete verglichen.
Die Lohnerhöhung selbst ist dabei eigentlich der kleinste Fakt weil der der Bahn vermutlich am wenigsten kosten würde. Wenn ich mich recht entsinne, dann hatte die Bahn sogar zu den 5% schon mal zugesagt, aber in anderen Punkten waren sie sich uneinig gewesen.
Ja, das habe ich eingeworfen. Aber du hast hier ein Fertig ausgehandelten Tarifabschluss mit Tarifforderungen verglichen. Das ist als wenn ich Brutto und Netto vergleichen würde...was rein zufällig nicht geht.
Ich habe aufgezeigt was die GDL fordert und was eine andere Gewerkschaft erreicht hat. Wieso darf man das nicht vergleichen. Wenn die GDL so kompromissbereit wäre in ihren Forderungen, dann würden wir diese Diskussion nicht führen. Dann gäbe es schon lange einen Abschluss. Scheinbar ist das aber nicht der Fall. Offenbar will man sich eben nicht "unter Wert" verkaufen. Wenn der Wert aber so wie zB bei Crash Overrride auf dem Stand von Raktenenwissenschaftlern ist, dann ist es auch klar warum die DB da nicht mitspielt.

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Shrug Ich schreib, wie ich es sehe und kennen gelernt hab.

Oh...ein Smilie...wie böse...
Ich weiß wirklich nicht was du mir damit sagen willst, außer dass du meinen Post nur halb gelesen hast und nicht mal nachgesehen hast, wen ich eigentlich zitiert habe.

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  
Zitat:Die GDL bekämpft ihn auf Kosten der Betriebe. Sie macht es potenziellen Konkurrenten der DB wie du ja selbst hier schreibst, durch die Verträge einfach unmöglich zu existieren. Einfach weil sich die die Verträge nicht leisten können. Damit zerstört die GDL aktiv den Wettbewerb in diesem Sektor. Darunter leiden dann letzten Endes nur die Kunden die keine Ausweichmöglichkeit mehr geboten bekommen.
Dafür das es den Betrieben am ende wirklich unmöglich ist zu existieren, existieren die aber erstaunlicher weise immernoch weiter, trotz des GDL Tarifes.
Und wie wäre es damit, es mal so zu sehen, das es erst einen echten und Fairen Wettbewerb gibt, wenn die Personale das selbe verdienen? Außerdem die Gefahr geringer ist, das Personale abwandern, wenn das Geld stimmt? Natürlich, müssen noch andere dinge Stimmen, das niemand abwandert.
Weil es ja auch genug Leute gibt die nicht nach GDL Tarif arbeiten. Das hast du selbst doch gesagt.

Alle sollen das gleiche verdienen? Hmm. Klingt nach einem guten Vorschlag. Am besten sollte man das gesetzlich festlegen. Oder warte, das gibt es bereits. Nennt sich Tarifeinheitsgesetz. Ein Gesetz gegen das sich die GDL mit Händen und Füßen wehrt.

Entscheide dich doch bitte endlich mal was du willst. Wenn du gleiche Löhne für alle TF bei allen EVU willst, dann ist das das Tarifeinheitsgesetz.
Wenn du für ein und die selbe Berufsgruppe abhängig von der Gewerkschaft unterschiedliche Löhne haben willst, dann nennt sich das Tarifpluralität.

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Verzeihe mir, wenn ich hierbei das wohl der Mitarbeiter über die Wirtschaftlichen interessen des Verkehrsverbundes stelle, die eine Daseinsvorsorge sicherstellen sollen.

Und nein das kann die DB oder andere Unternehmen im Nahverkehr eben nicht! Hier schreibt Ausschließlich, der Verkehrsverbund vor, wer fährt.
Der Verkehrsbund würfelt aber nicht aus, wem er die Lizenz gibt. Er wird sie auch keiner totalen No-Name Firma ohne Konzept geben. Schließlich muss die Beförderung gesichert sein. Das ich mal eben ne Firma aufmache und mich da bewerbe so wie du dir das vorstellst läuft das unter Garantie nicht ab. Die Firmen die da mitbieten dürfen müssen schon gewisse Auflagen erfüllen um überhaupt in die Auswahl zu kommen.

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  
Zitat:Was hat das nun mit der Diskussion zu tun? Würde es keine Kriminalität geben würde sich der Staat auch viel Geld ersparen und würde ich fliegen können bräuchte ich kein Auto. Sowas zu überlegen ist einfach sinnlos.
Du hast gesagt, das der GDL Tarif die DB unnötig belastet...also Belastet Vandalismuss und co auch die DB unnötig.
Und diese Diskussion belastet den Server von Bronies.de unnötig, deshalb hören wir aber noch lange nicht damit auf, oder?
Wenn das alles ist was dir an Argumentation geblieben ist, dann wird das sehr langweilig werden hier.

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Was dennoch an der tatsache, das ich der EVG im gesammten nicht traue. So war es mir klar, das es zwischen DB und EVG zu keinem Streik kommen wird, wie er angekündigt wurde.
Das kann man nur spekulieren aber unmöglich wissen.


Ich bin dann mal weg bis morgen, ich hoffe dir fällt bis dahin mehr ein als das Vandalismus die Bahn belastet.


RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL - Meganium - 24.02.2015, 17:29

[Papageimodus]
(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Gerade im Güterverkehr ändern sich die Zugläufe sehr schnell. Dann wird hier einer Umgeleitet, dort fällt einer aus und hier wird ein Zusätzlicher Zug geordert. Dementsprechen Flexibel muss die Dienstplangestaltung sein.
Gerade im Reisebusverkehr ändern sich die Abfahrtszeiten sehr schnell. Dann müssen hier noch drei Personen abgeholt werden, die Spätbucher sind, obwohl es ein Umweg ist, der zweite Fahrer wird krank, der dritte Fahrer ist nicht für den Dreiachser eingelernt worden, weil eine Person mehr sich für die Reise angemeldet hat.

Zitat:So ist es bei mir mit Morgen.
Ursprünglich hatte ich um 3:42 Uhr Dienstbeginn. Da der Zug jetzt offenbar ausfällt, soll ich miteinmal um 1Uhr da sein.
Und das ist schon ein unterschied. Vor allem im Bett ja. Denn wer im Schichtdienst, gerade solchen Wechselschichtdienst arbeitet, der weiß was Schlafen bedeutet.
So war es bei mir an einem nicht mehr bekannten Tag im letzten Sommer.
Ursprünglich hatte ich um 6:12 Uhr Dienstbeginn. Linie, da ich die Tage zuvor genügend Nachtfahrten erledigt hatte. Ein anderer Fahrer hatte einen Ausflug zuvor, da er aber in einem Stau war, konnte er nicht nicht die Tagesruhezeit von 9h einhalten, um am nächsten Tag nach Mailand fahren zu dürfen.

Das hieß, dass ich um 3:45 Uhr aufstehen musste für ne Blitzreise nach Mailand. Nur die Leute hinbringen, leer zurückfahren. Einen reinen Linienfahrer kann man nicht auf eine Reise schicken, aufgrund der Ortsunkenntnis, sowie dem schlechteren Umgang mit Fahrgästen. Zum Glück ist Mailand nicht weit weg, wenn man bedenkt, dass man an der Grenze von Deutschland zu Österreich nur 50km Luftlinie bis nach Italien hat - um 15:45 Uhr musste ich wieder zurück sein, um wenigstens noch ein bisschen Linie zu fahren. Das waren knapp 11h Schichtzeit, davon ca. 9h reine Fahrzeit, bezogen auf den Blitzeinsatz nach Mailand. Fahrzeiten, die mit dem Linienverkehr zu tun haben, werden zum Glück nicht mitgewertet, sonst hätte ich das kleine Stück Linie auch nicht mehr bis 18 Uhr fahren dürfen...
[/Papageimodus]

Im Endeffekt hätten wir beide ja viele schöne Geschichten zu erzählen. Aber was bringt uns das?
1. Wir beide, du und ich, haben uns diesen oder jenen Beruf ausgewählt. Wir können schon vornherein sagen, ob uns gewisse Punkte gefallen oder nicht. Und wenn es in einem Berufsfeld heißt, dass die Arbeitszeiten flexibel sind, und sich dennoch für diesen Beruf entscheidet, dann sollte man nicht hinterher meckern, dass man drei Stunden früher aus dem Bett geholt wurde.
2. Unsere Texte liest eh niemand.

Nebenbei noch schöne Grüße an Atomi und Feechen: Ihr wohnt keine 100km vom wunderschönen Italien entfernt! RD laugh


Zitat:Und das mit den 7 zusammenhängenden 24std schichtzeiten, hab ich nicht ganz verstanden was du damit meinst. Hab davon auch noch nie etwas gehört. Liegt wohlmöglich daran, das vieles davon bereits im Tarifvertrag geregelt ist. Aber wäre schön wenn du es nocheinmal genau erklärst.
Ganz einfach: Von Montag 0 Uhr bis Sonntag 23:59 Uhr. Das bedeutet nun keine Narrenfreiheit, aber trotzdem eine ungeheure Variabilität. Dein "erster Tag" kann 10h Arbeit, 9h Tagesruhezeit (TRZ), dann dein "zweiter Tag" 8h Arbeit, 16h TRZ, "dritter Tag" 3h Arbeit, 11h TRZ, etc. etc.

Hauptsache, gesetzliche Regularien, wie die minimale Tagesruhezeit oder die maximale Schichtzeit werden eingehalten. Wie diese innerhalb deiner unzähligen Arbeitswochen aussieht, ist völlig unterschiedlich. Öfters kann es mal vorkommen, dass du zwar von 8-17 Uhr arbeitest, am nächsten Tag aber um 5 Uhr raus musst.
Um mal ein Extremum zu bringen: Du kannst sogar drei Schichten innerhalb eines Tages anfangen, und es ist gesetzlich erlaubt. Anfänge sind fett markiert: 00:30-01:30 Uhr arbeiten, 9h TRZ, 10:30-12:15 Uhr arbeiten 11h TRZ, 23:15-04:00 arbeiten.

Ob es im Eisenbahnsektor auch so ist, kann ich nicht sagen, iirc habt ihr keine Sozialvorschriften wie im LKW- und im Reisebusverkehr, aber ich schätze mal, es wird ein ähnliches System angewendet. Welches dich durchaus öfters mal 5 Stunden früher aus dem Bett holt. Und da solche Sozialvorschriften Gesetz sind, und du dich schon vornherein hättest darüber informieren können, ja sogar bevor du den Beruf angefangen hast, braucht man sich doch eigentlich nicht zu beschweren, oder?^^


RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL - Odinsson - 24.02.2015, 17:55

Zitat:Ich hab dir doch schon einige genannt? Bei den Zeitungsausträgern wolltest du ne Quelle ich hab sie dir gepostet^^
Genauso könnte ich von dir verlangen mir zu beweisen, dass bei euch der Dienstbeginn so geregelt ist.

Ich hab schon mehrfahr Dienstzeiten von mir gepostet und der Zeitungsausträger fängt jeden Tag zur selben Zeit an...das is in gewisser form etwas anderes...
Zitat:Also geht es dir nun nicht mehr darum in der Nacht aufzustehen, sondern zu verschiedenen Zeiten aufzustehen?
U.a. Ja. Wie schoneinmal erwähnt, kann es vorkommen, das ich heute um 1 Uhr anfange und Morgen um 4Uhr, Tags darauf um 0Uhr...man hat einfach absolut keinen Rythmus. Und diesen, da kannst du mir erzählen was du willst, da bin ich mir ziemlich sicher gibt es wenn nur in Wenigen berufen außerhalb des Verkehrswesens.

Zitat:Dann hast du offenbar keine Ahnung von den Arbeiten dieser Menschen.

Aber du hast recht, wir drehen uns im Kreis. Einigen wir uns doch darauf, dass du recht hast und von allen Berufen auf der ganzen Welt ist es bei der Bahn mit großem Abstand am schlimmsten wo man jeden Tag zu einer völlig zufällig ausgewürfelten Zeit aufstehen muss und die DB sich in keinster Weise an Arbeitszeitgesetzte halten muss so wie jeder andere auch. Ist es das was du willst?
Wie war das mit dem Niveau? Bist du eigentlich noch hier um ernsthaft zu Diskutieren oder nur noch um zu Provozieren?
Dann Zeig mir doch mal den Dienstplan eines Schlüsseldienstes oder vom ADAC. Ich kann mir nicht vorstellen das diese um 2 Uhr nachts einfach so Dienstbeginn haben. Es hätte auch absolut keinen sinn.

Zitat:Ich habe aufgezeigt was die GDL fordert und was eine andere Gewerkschaft erreicht hat. Wieso darf man das nicht vergleichen. Wenn die GDL so kompromissbereit wäre in ihren Forderungen, dann würden wir diese Diskussion nicht führen. Dann gäbe es schon lange einen Abschluss. Scheinbar ist das aber nicht der Fall. Offenbar will man sich eben nicht "unter Wert" verkaufen. Wenn der Wert aber so wie zB bei Crash Overrride auf dem Stand von Raktenenwissenschaftlern ist, dann ist es auch klar warum die DB da nicht mitspielt.
Es wurden noch keine Inhaltlichen einigunen getroffen, weil es immernoch in diesem Ganzen Kindergarten, darum geht, das die GDL einen weiteren Tarifvertrag erhält. Und diesem steht Rechtlich rein gar nichts im Weg und andere Untrnehmen, wie z.b. die HLB haben 2 solche Tarifverträge für 1 Beurf.

Zitat:Weil es ja auch genug Leute gibt die nicht nach GDL Tarif arbeiten. Das hast du selbst doch gesagt.

Alle sollen das gleiche verdienen? Hmm. Klingt nach einem guten Vorschlag. Am besten sollte man das gesetzlich festlegen. Oder warte, das gibt es bereits. Nennt sich Tarifeinheitsgesetz. Ein Gesetz gegen das sich die GDL mit Händen und Füßen wehrt.

Entscheide dich doch bitte endlich mal was du willst. Wenn du gleiche Löhne für alle TF bei allen EVU willst, dann ist das das Tarifeinheitsgesetz.
Wenn du für ein und die selbe Berufsgruppe abhängig von der Gewerkschaft unterschiedliche Löhne haben willst, dann nennt sich das Tarifpluralität.

Toll...Tarifeinheit die einen für die Personale Unatraktiveren Tarifvertrag vorschreibt. Echt toll.
Sollt man bei dir auch ma machen, das der Staat von dir Verlangt so auf 5% Lohn zu verzichten und auf 5 Urlaubstage und kein Weihnachtsgeld mehr.
Tolle idee.....das ist der größte scheiß!!!
Zitat:Der Verkehrsbund würfelt aber nicht aus, wem er die Lizenz gibt. Er wird sie auch keiner totalen No-Name Firma ohne Konzept geben. Schließlich muss die Beförderung gesichert sein. Das ich mal eben ne Firma aufmache und mich da bewerbe so wie du dir das vorstellst läuft das unter Garantie nicht ab. Die Firmen die da mitbieten dürfen müssen schon gewisse Auflagen erfüllen um überhaupt in die Auswahl zu kommen.

Es sind dann vieleicht Firmen aus dem Ausland oder bestehende Firmen, die auch ein Konzept haben. Aber mit der Firma mit der sie sich oftmals dort Bewerben, gibt es diese nocht nichteinmal richtig und wenn nur auf dem Papier. Diese haben keine Zulassung als EVU geschweige denn bereits Fahrzeuge oder Personal...

Zitat:Gerade im Reisebusverkehr ändern sich die Abfahrtszeiten sehr schnell. Dann müssen hier noch drei Personen abgeholt werden, die Spätbucher sind, obwohl es ein Umweg ist, der zweite Fahrer wird krank, der dritte Fahrer ist nicht für den Dreiachser eingelernt worden, weil eine Person mehr sich für die Reise angemeldet hat.
Was willst du mir damit jetzt aussagen?
Wenn ich das höre, dürfte die Fahrt gar nicht statt finden, da 2 von 3 Fahrer nicht fahren können.

Zitat:So war es bei mir an einem nicht mehr bekannten Tag im letzten Sommer.
Ursprünglich hatte ich um 6:12 Uhr Dienstbeginn. Linie, da ich die Tage zuvor genügend Nachtfahrten erledigt hatte. Ein anderer Fahrer hatte einen Ausflug zuvor, da er aber in einem Stau war, konnte er nicht nicht die Tagesruhezeit von 9h einhalten, um am nächsten Tag nach Mailand fahren zu dürfen.

Das hieß, dass ich um 3:45 Uhr aufstehen musste für ne Blitzreise nach Mailand. Einen reinen Linienfahrer kann man nicht auf eine Reise schicken, aufgrund der Ortsunkenntnis, sowie dem schlechteren Umgang mit Fahrgästen. Zum Glück ist Mailand nicht weit weg, wenn man bedenkt, dass man an der Grenze von Deutschland zu Österreich nur 50km Luftlinie bis nach Italien hat - um 15:45 Uhr musste ich wieder zurück sein, um wenigstens noch ein bisschen Linie zu fahren. Das waren knapp 11h Schichtzeit, davon ca. 9h reine Fahrzeit, bezogen auf den Blitzeinsatz nach Mailand. Fahrzeiten, die mit dem Linienverkehr zu tun haben, werden zum Glück nicht mitgewertet, sonst hätte ich das kleine Stück Linie auch nicht mehr bis 18 Uhr fahren dürfen..
.

Und bei uns ist das an der Tagesordnung solche Änderungen. Das was auf mich nachher wartet, geschieht im Übrigem auf einen Planmäßigem Ruhetag, den ich zugunsten des Unternehmen getauscht hab.

Zitat:Im Endeffekt hätten wir beide ja viele schöne Geschichten zu erzählen. Aber was bringt uns das?
1. Wir beide, du und ich, haben uns diesen oder jenen Beruf ausgewählt. Wir können schon vornherein sagen, ob uns gewisse Punkte gefallen oder nicht. Und wenn es in einem Berufsfeld heißt, dass die Arbeitszeiten flexibel sind, und sich dennoch für diesen Beruf entscheidet, dann sollte man nicht hinterher meckern, dass man drei Stunden früher aus dem Bett geholt wurde.
2. Unsere Texte liest eh niemand.
Auch wenn man sich einen Beruf ausgesucht hat, gibt es dinge die einem irgendwann aufn Sack gehen weil sie anders gehen. Und wenn es nur 1 anruf ist Twilight happy

Zitat:Ganz einfach: Von Montag 0 Uhr bis Sonntag 23:59 Uhr. Das bedeutet nun keine Narrenfreiheit, aber trotzdem eine ungeheure Variabilität. Dein "erster Tag" kann 10h Arbeit, 9h Tagesruhezeit (TRZ), dann 8h Arbeit, 16h TRZ, 3h Arbeit, 11h TRZ, etc. etc.

Hauptsache, gesetzliche Regularien, wie die minimale Tagesruhezeit oder die maximale Schichtzeit werden eingehalten. Wie diese innerhalb deiner unzähligen Arbeitswochen aussieht, ist völlig unterschiedlich. Öfters kann es mal vorkommen, dass du zwar von 8-17 Uhr arbeitest, am nächsten Tag aber um 5 Uhr raus musst.
Um mal ein Extremum zu bringen: Du kannst sogar drei Schichten innerhalb eines Tages anfangen, und es ist gesetzlich erlaubt. Anfänge sind fett markiert: 00:30-01:30 Uhr arbeiten, 9h TRZ, 10:30-12:15 Uhr arbeiten 11h TRZ, 23:15-04:00 arbeiten.

Ob es im Eisenbahnsektor auch so ist, kann ich nicht sagen, iirc habt ihr keine Sozialvorschriften wie im LKW- und im Reisebusverkehr, aber ich schätze mal, es wird ein ähnliches System angewendet. Welches dich durchaus öfters mal 5 Stunden früher aus dem Bett holt. Und da solche Sozialvorschriften Gesetz sind, und du dich schon vornherein hättest darüber informieren können, ja sogar bevor du den Beruf angefangen hast, braucht man sich doch eigentlich nicht zu beschweren, oder?^^
Achso ja. Okay. Doch das gilt auch für uns.
Nur ist uns z.b. Tarifvertraglich eine Ruhezeit von mindestens 10 Std zugesichert und ich darf maximal 6 Schichten am stück machen, Nachtschichten sogar 4.

Und ja, es ist vorab bekannt. Aber wenn es die Möglichkeit gibt, es zu ändern, warum nicht? Hier muss ein Arbeitgeber nur wollen. Der witz ist, das ist oft gewiss sogar ohne mehrkosten möglich, man müsst nur mehr miteinander reden.


RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL - Meganium - 24.02.2015, 18:10

Zitat:Und bei uns ist das an der Tagesordnung solche Änderungen. Das was auf mich nachher wartet, geschieht im Übrigem auf einen Planmäßigem Ruhetag, den ich zugunsten des Unternehmen getauscht hab.
Hey. Bei mir auch. Und: Ich darf morgen eine Linie fahren, die ich noch nie gefahren bin. Aber wenigstens sinds Förderschüler, da macht es Spaß. \o/

Zitat:Und ja, es ist vorab bekannt. Aber wenn es die Möglichkeit gibt, es zu ändern, warum nicht? Hier muss ein Arbeitgeber nur wollen. Der witz ist, das ist oft gewiss sogar ohne mehrkosten möglich, man müsst nur mehr miteinander reden.
Dieses Argument habe ich schon vorausgesehen. Ja, es ist möglich und legitim, Missstände aufzuzeigen, bzw. zu streiken. Du musst jedoch auch an die Konsequenzen denken.

Da fällt mir ein schöner Radiobeitrag von SWR1 gestern ein: Schulkantinen! Die Schüler beschweren sich, dass das Essen hässlich aussieht. Also macht man es ansehnlicher. Dann beschwert man sich, dass das Essen nicht schmecke. Man macht quasi ein 5*-Essen daraus. Dann beschwert man sich, dass die Preise von 1,50€ auf 6,50€ angehoben wurden, aufgrund vorheriger Umstände.
Unterm Strich will man also: Das Essen soll schmecken, gut aussehen, und ja nicht mehr als 2€ kosten. Dass dies auch einen wirtschaftlichen Ruin für die Catering-Firmen bedeutet, scheint aber keiner zu interessieren.

Ich schätze, ähnlich wird es auch bei euch sein: Ihr könnt durchsetzen, dass geregelte Arbeitszeiten entstehen. Durchaus ist es noch vereinbar mit angemessenen Löhnen. Doch vielleicht muss man dann die Preise um 30% anheben, damit sich das ganze nicht zu einem Ruin entwickelt, anstatt um vielleicht 3% aufgrund der Lohnerhöhung die von Nöten war wegen eines jährlich auftretenden Phänomens, welches sich Inflation nennt, damit ihr euch auch noch was zum Essen kaufen könnt, und Freizeitgestaltungen machen könnt? Ich schätze mal, dann werden die Kunden wegbleiben, und dann waren eure geregelten Arbeitszeiten und Löhne zwar super toll, bekommt am Ende aber noch weniger, oder es müssen Stellen gestrichen werden, weil kein Schwein mehr mit der Bahn fahren will, oder über die Bahn ihre Güter transportieren will.


RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL - Triss - 24.02.2015, 18:17

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Richtig. Aber ich habe Urlaub um mich zu erholen und da werd ich nicht Arbeiten gehen.
Es ist eine sache, wenn eine Firma durch Krankenstand oder Auftragslage Personalmangel hat oder dauerhaften Personalmangel, weil man es nicht schafft nachwuchs ran zu holen.

Ich dachte, das ist bei der Bahn der Fall? Oder habe ich da was falsch verstanden? Es bestehen doch nur ganz wenige die Prüfung und es fehlen ein paar Tausend Lokführer oder so. O.o


RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL - Odinsson - 24.02.2015, 18:18

(24.02.2015)Meganium schrieb:  Dieses Argument habe ich schon vorausgesehen. Ja, es ist möglich und legitim, Missstände aufzuzeigen, bzw. zu streiken. Du musst jedoch auch an die Konsequenzen denken.

Da fällt mir ein schöner Radiobeitrag von SWR1 gestern ein: Schulkantinen! Die Schüler beschweren sich, dass das Essen hässlich aussieht. Also macht man es ansehnlicher. Dann beschwert man sich, dass das Essen nicht schmecke. Man macht quasi ein 5*-Essen daraus. Dann beschwert man sich, dass die Preise von 1,50€ auf 6,50€ angehoben wurden, aufgrund vorheriger Umstände.
Unterm Strich will man also: Das Essen soll schmecken, gut aussehen, und ja nicht mehr als 2€ kosten. Dass dies auch einen wirtschaftlichen Ruin für die Catering-Firmen bedeutet, scheint aber keiner zu interessieren.

Ich schätze, ähnlich wird es auch bei euch sein: Ihr könnt durchsetzen, dass geregelte Arbeitszeiten entstehen. Durchaus ist es noch vereinbar mit angemessenen Löhnen. Doch vielleicht muss man dann die Preise um 30% anheben, damit sich das ganze nicht zu einem Ruin entwickelt, anstatt um vielleicht 3% aufgrund der Lohnerhöhung die von Nöten war wegen eines jährlich auftretenden Phänomens, welches sich Inflation nennt, damit ihr euch auch noch was zum Essen kaufen könnt, und Freizeitgestaltungen machen könnt? Ich schätze mal, dann werden die Kunden wegbleiben, und dann waren eure geregelten Arbeitszeiten und Löhne zwar super toll, bekommt am Ende aber noch weniger, oder es müssen Stellen gestrichen werden, weil kein Schwein mehr mit der Bahn fahren will, oder über die Bahn ihre Güter transportieren will.
Keine Frage. Allerdings, ist wenn man sich ersteinmal auf einen Nenner geeinigt hat, am ende nichts anderes als ein Weiterer Tarifvertrag und ganz normal und übliche Tarifliche einigungen.

Und selbstverständlich, eine Masse an Menschen lebt in dieser Doppelmoralischen Welt. Man will beste Qualität die aber bloß nichts Kosten darf.
Also stellt sich die Frage, will ich als Staat eine Bahn die Geld erwirtschaftet und damit dementsprechende Preise verlangt. Oder eine Bezahlbare Bahnfahrt und damit eine Bahn, die Verluste macht?

Wenn man die Bahn z.b. mit VW Vergleicht, ist die Bahn ein Witz. VW macht bei einem Bruchteil der Mitarbeiter, weit mehr Gewinne.
Heißt, die Bahn ist Gewinnorientiert, und versucht Geld zu sparen, wo es nur geht. Leider an der Falschen stelle und soll jedes Jahr 500Mio(?) € an den Bund abtreten. Wundert einen dann noch die Preise? Natürlich könnten die Sinken, bei geringeren Personalkosten. Aber ich wage an zu zweifeln, das dies beim Personal gut ankäme und man damit neues Personal rekrutrieren kann.

(24.02.2015)Triss schrieb:  
(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Richtig. Aber ich habe Urlaub um mich zu erholen und da werd ich nicht Arbeiten gehen.
Es ist eine sache, wenn eine Firma durch Krankenstand oder Auftragslage Personalmangel hat oder dauerhaften Personalmangel, weil man es nicht schafft nachwuchs ran zu holen.

Ich dachte, das ist bei der Bahn der Fall? Oder habe ich da was falsch verstanden? Es bestehen doch nur ganz wenige die Prüfung und es fehlen ein paar Tausend Lokführer oder so. O.o

Ja das ist bei der Bahn der fall. Deswegen seh ich es auch nicht ein, im Urlaub arbeiten zu gehen. Twilight happy
Auf einen Normalen ruhetag Arbeiten zu gehen, ist die einzige Motivation für mich das ich dann an einem anderen Tag frei bekomme, wo ich etwas zu meiner Freizeitbeschäftigung nach gehen möchte.


RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL - Meganium - 24.02.2015, 18:35

(24.02.2015)Odinsson schrieb:  Also stellt sich die Frage, will ich als Staat eine Bahn die Geld erwirtschaftet und damit dementsprechende Preise verlangt. Oder eine Bezahlbare Bahnfahrt und damit eine Bahn, die Verluste macht?
Der Staat erwirtschaftet schonmal nicht. Das ist ein komplexer Haushalt. Das Finanzsystem ist ganz grob gesagt ein Kreislauf "Mensch/Arbeiter bekommt Lohn, mit diesem Lohn kauft der Mensch beim Unternehmer, der Unternehmer kann seinen Menschen/Arbeitern einen Lohn auszahlen."

Jedoch nur einen Teil des Gewinns. Der andere Teil kommt dem Staat wieder zugute, der vor X Jahren mal angefangen hat, Geld in Umlauf zu bringen, und den Umlauf gerne geschlossen haben möchte, um einen neuen Umlauf zu generieren. Das ist wie eine umgekippte 8, in der der Schnittpunkt bei einem Unternehmen liegt, einer der Grundpfeiler der Marktwirtschaft, da ohne einen Unternehmer einfach nichts läuft. Wie gesagt, ganz einfach gesprochen, ich bin nämlich kein Finanzexperte. Vielleicht wolltest du es auch nur einfach formuliert haben.

Hier setze ich persönlich auf die Philosophie, dass der Kunde der König ist. Es muss also gewährleistet sein, dass die Züge in technisch einwandfreien Zustand sind, dass die Infrastruktur akzeptabel ist und dass die Preise dabei angemessen bleiben. Natürlich geht das nicht für Lau. Es müssen Fachkräfte her, die ordentlich bezahlt werden wollen. Doch das ist ein sehr schwieriges Unterfangen.

Es hört sich so leicht an: 8-Stunden-Schicht im 16-Stunden-Fahrbetrieb. Fahrer 1 macht die ersten 8 Stunden, Fahrer 2 die nächsten 8. Beide wollen mit 15€ Brutto/h entlohnt werden. 240€ sind das. 60 Fahrgäste zahlen 4€ für die Strecke, und ihr habt euer Geld.
Dass sich dann weitere Fix- und variable Kosten, wie Streckennutzungsgebühren, Verschleiß, und Steuern anfallen, habe ich mal ausgelassen. Dafür hätte ich ne super Folge von South Park im Angebot, um zu zeigen, wie sehr sich das aufsummieren kann, in der Eric Cartman einen Vergnügungspark kauft. Es wäre ja so leicht, nen Vergnügungspark zu kaufen...


RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL - Odinsson - 25.02.2015, 01:37

Ja so eine Lok/Zug bezahlt sich nicht von selbst und kostet ma eben nen Paar Mio €. Und das will erwirtschaftet werden.
Wenn man jetzt aber sieht, was die Bahn an gesammtgewinnen zu den Preisen macht und wie es bei anderen Unternehmen aussieht, dann ist die Gewinnspanne sehr gering.
Noch geringer ist sie bei den Fernbussen. Aber auch hier zeichnet sich eine wende ab, da 1 unternehmen das kurz vorm Konkurs stand den preiskampf nicjt mehr mitmachen will und die Preise verdoppeln will.

Tja und nun Spalten sich die Geister bei der Bahn.

Will ich ein Privatwirtschaftlich gefuhrten Konzern haben?
Dann muss ich damit rechnen, das es zu Streiks kommen kann, nicht muss! Und ich habe entsprechende Preise, da das Unternehmen gewinnorientiert ist.

Oder habe ich ein Unternehmen, das einer Bundesbehörde gleich kommt und eine Öffentliche Daseinsvorsorge sicher stellen soll, die es ermöglicht günstig zu verreisen und dies durch verbeamtetes Personal sicherstellt?

Ein weg dazwischen, mit Billigen Preisen und Maximalen gewinn, ohne Tarifkonflikte, dürfte nahezu unmöglich sein. Denn iwo muss man sparen. Und sparrt man am Personal, ist dies unmotiviert, nachwuchs lässt sich schwer herran ziehen und schon hat man den Salat.


RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL - Leon - 25.02.2015, 02:37

Nus so als Fact: Die meisten Fernbusunternehmen sind so richig aktiv erst seit gerade mal 2 Jahren. Durch den parallelen Start einiger Fernbuslinien durch die Gesetzesänderung und die Konkurrenz zur Bahn gab es natürlich einen sehr harten Preiskampf, bei dem es schon mal passieren kann, dass ein Unternehmen insolvent wird, wenn z.B. deren Kalkulation nicht aufgeht.


RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL - Atomicorn - 25.02.2015, 07:43

(24.02.2015)LittleMissDevil schrieb:  Gerade im Krankenpflegebereich gibt es genug Dienste jenseits von gut und böse... Gibt ja auch die beliebten Zwischendienste, die durchaus auch mal um 4:00 morgens beginnen oder komisch enden. In meinem Berufszweig (HEP) gibts übrigens auch geteilte Dienste. Spaßig von 6-11 und dann nochmal um 15 Uhr anrücken, um die Spätschicht zu unterstützen. Oder Spätdienst->Nachtbereitschaft->Frühdienst.

Aber ja, gibts nur bei euch RD wink


Genau das ist es... frühschicht von 6-9, am selben tag dann spätschicht von 15-21 uhr. Am darauffolgenden und darauffolgenden tag das selbe. Am wochenende 11 std schichten, kam auch nicht selten vor, dass man mal 12 tage am
Am stück gearbeitet hat! Eine freundin hatte sogar mal 16 !! Tage am stück! Und trotzdem muss man den klientn noch bei ihren problemen ein offenes ohr haben, während man putzt/wäscht/pflegt/einkauft/hebt etc. Und dafür gibts 1600 maximal im monat. Sollen die pflegekräfte die behinderten menschen jetzt einfsch in ihren verkackten windeln im
Bett liegen lassen und streiken?

(Wobei 1600 wahnsinnig viel geld ist, wie ich finde, ich in der ausbildung habe für die gleiche arbeit meine 800 eur bekommen^^)

Edit: okay, das wurde ja alles in irgendeiner form schon erwähnt..

Interessieren würde mich noch: die GDL ist der bahn doch mittlerweile bestimmt in ein paar punkten entgegengekommen, oder? Wie sahen denn die anfänglichen forderungen im vergleich zu den aktuellen aus? AJ hmm


RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL - LittleMissDevil - 25.02.2015, 08:01

Der Pflegebereich macht sich kaum stark. Veranstaltungen wie "Pflege am Boden" werden kaum besucht und auch, wenn es Streiks mit Notabdeckung gibt, tun die der Gesamtbevölkerung kaum weh, sodass es keinen öffentlichen Druck gibt. Deshalb kann man natürlich trotzdem streiken und die Bedingungen in anderen Branchen schlecht finden. Warum die Streikpolitik der GDL im Speziellen eher auf Aufreger ist wurde ja schon oft genug durchgekaut....

Bezüglich der Forderungen, wäre ich auch interessiert.