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BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Druckversion

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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Whitey - 04.02.2015, 19:47

(04.02.2015)Conqi schrieb:  
(04.02.2015)Zwirm schrieb:  Je mehr Menschen sich mit der Menschenverachtenden Praxis dahinter beschäftigen desto eher wird sich etwas ändern.

Es ist vielleicht nicht alles ideal gelöst (ist es bei einem System, das Millionen von Menschen betrifft nie), aber menschenverachtend? Guantanamo ist menschenverachtend, aber nicht Hartz IV.

Eigentlich passt Hartz4 genau zur Definition von Menschenverachtend. Nur weil es irgendwo was schlimmeres gibt, macht es das nicht besser.


RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Zwirm - 04.02.2015, 19:50

@Conqi
Wenn ich mich dazu jetzt ausführlich äußern würde wäre das ganz schön off topic, daher belasse ich es dabei und ersetzte das Menschenverachtend durch unwürdig. (Siehe Beitrag)
Und ja du hast recht es wird immer Menschen geben die durch das Raster fallen.

Wenn ich die Sanktionieren die schon bei sehr geringfügigen Verstößen greifen jedoch dem ersten Artikel des Grundgesetzes gegenüberstelle bekomme ich dennoch Bauchschmerzen.
Es hängt einfach sehr viel davon ab an was für eine Sorte Mensch du beim Arbeitsamt gerätst und wie dich diese Person einstuft bzw. wahrnimmt.

Das BGE stellt sich diesen Sanktionen entgegen eliminiert praktisch die Notwendigkeit von Sanktion weil Bedingungslos. Sanktion sollten wenn überhaupt nur dann verhängt werden wenn diese Wirkung zeigen jemandem von dem etwas wegzunehmen das grade zum leben reicht ist ein Schritt zu viel in meine Augen.


RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - kommo1 - 05.02.2015, 03:47

Sag mal Hawk. So interessehalber. Wie groß war die Wohnung in m²? Und in was für einer Gegend? 210€ warm klingt ziemlich utopisch.


RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Hagi - 05.02.2015, 07:14

(04.02.2015)Zwirm schrieb:  Es hängt einfach sehr viel davon ab an was für eine Sorte Mensch du beim Arbeitsamt gerätst und wie dich diese Person einstuft bzw. wahrnimmt.

Ja, wäre doch viel besser, wenn das von 2 Mitarbeiter unabhängig voneinander geprüft werden würde. So nach dem Vier Augen Prinzip, dass wäre doch viel besser oder?

Wird es seit Jahresanfang auch! Aber über genau dieses Gesetz wurde sich die letzten paar Seiten lang beschwert weil die BILD meinte dass man dadurch später sein Geld bekommt, obwohl das totaler Schwachsinn ist und sogar in dem Artikel am Schluss so drin steht wegen dem sich hier viele aufgeregt haben.

just saying.


RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Jandalf - 05.02.2015, 10:38

(05.02.2015)kommo1 schrieb:  Sag mal Hawk. So interessehalber. Wie groß war die Wohnung in m²? Und in was für einer Gegend? 210€ warm klingt ziemlich utopisch.

Das kommt allerdings darauf an, wo du lebst. In Bremerhaven beispielsweise, der Hochburg der Arbeitslosigkeit, sind 210€ problemlos machbar. Geht sogar noch billiger. Und als WG zahlt man dann echt fast nichts mehr.


RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - kommo1 - 05.02.2015, 12:27

(05.02.2015)Jandalf schrieb:  
(05.02.2015)kommo1 schrieb:  Sag mal Hawk. So interessehalber. Wie groß war die Wohnung in m²? Und in was für einer Gegend? 210€ warm klingt ziemlich utopisch.

Das kommt allerdings darauf an, wo du lebst. In Bremerhaven beispielsweise, der Hochburg der Arbeitslosigkeit, sind 210€ problemlos machbar. Geht sogar noch billiger. Und als WG zahlt man dann echt fast nichts mehr.
WGs sind immer günstiger. Die haben andere Nachteile.

Bei 210 € warm ist es aber unwahrscheinlich, dass er mehr als 20 m² hatte. Da wäre er mit zu Hause bleiben deutlich effizienter weggekommen. Eltern bekommen vielleicht 100-150 € Verpflegungskosten und mit dem Rest hätte er sich das Auto schon in Jahr 1 leisten können.

Arbeitsamt und Jobcenter benutzen dieselbe Methode. Kein Job, noch kein Jahr aus dem Elternhaus und unter 25? Ab nach Hause zu Mama. Abgaben an die Eltern werden dabei auch nicht berechnet. Die Eltern müssen dich für Lau wieder aufnehmen.


RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Hawk - 05.02.2015, 14:36

(05.02.2015)kommo1 schrieb:  Sag mal Hawk. So interessehalber. Wie groß war die Wohnung in m²? Und in was für einer Gegend? 210€ warm klingt ziemlich utopisch.

Ein Möbeliteres Zimmer aufm Dorf. War schon schön. Aber Größe. ....vielleicht 10qm


RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Jandalf - 05.02.2015, 14:45

(05.02.2015)kommo1 schrieb:  Arbeitsamt und Jobcenter benutzen dieselbe Methode. Kein Job, noch kein Jahr aus dem Elternhaus und unter 25? Ab nach Hause zu Mama. Abgaben an die Eltern werden dabei auch nicht berechnet. Die Eltern müssen dich für Lau wieder aufnehmen.

Das ist unsinn, sobald du 18 bist müssen deine Eltern dich nicht mehr zuhause wohnen lassen. Die Unterhaltspflicht der Eltern ist ein recht komplexes Thema, aber wenn deine Eltern dich vor die Tür gesetzt haben kann das Amt dich nicht einfach zurückschicken. Wenn du ansonsten einen guten Grund hast, nicht mehr bei deinen Eltern wohnen zu wollen, dann kannst du ebenso einen Antrag auf Umzug stellen und den notfalls gerichtlich durchdrücken. Das ist alles sehr fallspezifisch, aber grundsätzlich müssen deine Eltern dich nicht durchfüttern sobald du kein Schüler oder Auszubildender mehr bist.


RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Rapti - 05.02.2015, 15:15

(04.02.2015)Whitey schrieb:  
(04.02.2015)Conqi schrieb:  
(04.02.2015)Zwirm schrieb:  Je mehr Menschen sich mit der Menschenverachtenden Praxis dahinter beschäftigen desto eher wird sich etwas ändern.

Es ist vielleicht nicht alles ideal gelöst (ist es bei einem System, das Millionen von Menschen betrifft nie), aber menschenverachtend? Guantanamo ist menschenverachtend, aber nicht Hartz IV.

Eigentlich passt Hartz4 genau zur Definition von Menschenverachtend. Nur weil es irgendwo was schlimmeres gibt, macht es das nicht besser.
Menschenverachtend wäre es, wenn es gar keine Sozialleistungen gäbe. Hartz IV mag nicht hoch angesetzt sein, aber es reicht für Lebensmittel, eine Wohnung und auch für grundlegende Dinge im Alltag wie einen Internetanschluss und eingeschränkte Freizeitaktivitäten. Ist ja nicht so, dass man sich überhaupt keine Luxusgüter leisten kann, auch wenn es natürlich nicht viel ist.
Du darfst die Kosten von Harz IV nicht unterschätzen. Derzeit leben in Deutschland etwa 81,1 Millionen Menschen mit einer Arbeitslosenquote von 4,9%, was auf knapp 4 Millionen Arbeitslose schließen lässt. Würde man die Hartz-IV-Leistungen nun um nur einen Euro erhöhen, so kostet das den Staat direkt 4 Millionen Euro mehr pro Monat - und bedenke dabei, dass ein Euro nun keinen wirklichen Unterschied ausmacht. Würdest du Hartz IV um 20 € erhöhen, kostet das schon 80 Millionen Euro pro Monat und zu einer besseren Lebensqualität des Einzelnen trägt auch das nur begrenzt bei - und 100 € mehr im Monat muss ich hoffentlich nicht vorrechnen. Der Staat kann das Geld ja nicht einfach drucken, sondern muss wie jeder Mensch auch haushalten. Es sollte eigentlich verständlich sein, dass Hartz IV nur so hoch wie gerade nötig angesetzt ist.


RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Herr Dufte - 05.02.2015, 15:17

Ich glaube nicht, dass es um die Höhe ging.


RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Jandalf - 05.02.2015, 15:23

Und wenn man schon schlau rechnen will, sollte man zumindest nachsehen, wie sich die Arbeitslosenquote errechnet. Oder sind Kinder und Rentner jetzt plötzlich auch Arbeitslose?


RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Hagi - 05.02.2015, 15:25

(05.02.2015)Jandalf schrieb:  Und wenn man schon schlau rechnen will, sollte man zumindest nachsehen, wie sich die Arbeitslosenquote errechnet. Oder sind Kinder und Rentner jetzt plötzlich auch Arbeitslose?

Die knappen 5% beinhalten weder Rentner, noch Kinder. Sie beinhalten ja nicht einmal die vielen Menschen die in Maßnahmen sind. Die "echte" Arbeitslosenzahl ist sogar noch deutlich höher als die 5%. Bevor du also andere kritisierst, solltest du dich etwas informieren.


RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Jandalf - 05.02.2015, 15:28

(05.02.2015)Hagi schrieb:  Die knappen 5% beinhalten weder Rentner, noch Kinder. Sie beinhalten ja nicht einmal die vielen Menschen die in Maßnahmen sind. Die "echte" Arbeitslosenzahl ist sogar noch deutlich höher als die 5%. Bevor du also andere kritisierst, solltest du dich etwas informieren.

Aber doch nicht 5% von den Einwohnern Deutschlands. Rapti ist hingegangen und hat mit 80 Millionen Erwerbstätigen gerechnet. Ich muss dir nicht wirklich erklären, warum das Unfug ist, oder?


RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Hagi - 05.02.2015, 15:35

(05.02.2015)Jandalf schrieb:  
(05.02.2015)Hagi schrieb:  Die knappen 5% beinhalten weder Rentner, noch Kinder. Sie beinhalten ja nicht einmal die vielen Menschen die in Maßnahmen sind. Die "echte" Arbeitslosenzahl ist sogar noch deutlich höher als die 5%. Bevor du also andere kritisierst, solltest du dich etwas informieren.

Aber doch nicht 5% von den Einwohnern Deutschlands. Rapti ist hingegangen und hat mit 80 Millionen Erwerbstätigen gerechnet. Ich muss dir nicht wirklich erklären, warum das Unfug ist, oder?
Das nicht. Die Erwerbstätigenzahl (Stand September 2008) liegt bei 38,84 Millionen Menschen. Die Zahl der Arbeitslosen bei 4,81 Millionen.
Um Raptis Rechenbeispiel, was bei dem Staat eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes kosten würde, richtigzustellen:
  • Erhöhung um 1 Euro: 4810000 x 12 x 1 = 57,72 Millionen Euro jährlich
  • Erhöhung um 20 Euro: 4810000 x 12 x 20 = 1.154,4 Millionen Euro jährlich
  • Erhöhung um 100 Euro: 4810000 x 12 x 100 = 5.772,0 Millionen Euro jährlich

@Jandalf: Die zahlen kannst du gerne hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitslosenstatistik nachlesen RD wink


RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Jandalf - 05.02.2015, 15:46

Nicht jeder Arbeitslose bezieht ALG 2. Wobei ich auch gar nicht weiter rummeckern will. Die Zahlen, die hier tatsächlich für eine Rechnung relevant wären, kann man nämlich auch ganz einfach ohne große Orakelei und Rechnerei nachsehen. Im Moment haben wir im Schnitt 4.376.581 Leistungsempfänger. Die Zahlen sind also annähernd richtig, wenn auch immer noch, für jemanden der sich mit Staatsfinanzen nicht wirklich genau auskennt, völlig nichtssagend und irrelevant.

Vor allem, da, wie Dufte korrekt bemerkt hat, es niemandm um die Höhe geht, sondern um die Behandlung von der Arbeitsagentur, die Auflagen und die Behandlung durch die Öffentlichkeit.


RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - ZerguhlX - 08.02.2015, 13:17

(05.02.2015)Jandalf schrieb:  Vor allem, da, wie Dufte korrekt bemerkt hat, es niemandm um die Höhe geht, sondern um die Behandlung von der Arbeitsagentur, die Auflagen und die Behandlung durch die Öffentlichkeit.

Naja durch ein BGE würde zwar die Behandlung durch die Agentur und die Auflagen wegfallen, aber eben nicht durch die Öffentlichkeit. Die Behandlung durch die Öffentlichkeit könnte sogar schlimmer werden da die Gesellschaft quasi in reine "Bezieher" und "Bezieher und Zahler" gespalten wird.


RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - MianArkin - 08.02.2015, 14:23

Ich zahle für meine 48m² Wohnung 286€ dazu nocheinmal etwa 93€ für Gas und Strom.

Als Warnung für diejenigen die noch nie Arbeitslos waren:
Bezahlt während eines Arbeitsverhältnisses am besten nicht zu viel für Heizung(bei mir Gas), wenn ihr sicher gehen wollt das es am ende der Rechenperiode keine Rückforderung vom Versorger gibt buttert den Extrabetrag in den Strom (müsste man wohl beim Versorger entsprechend Angeben).
Dieses "Unwissen" hat bei mir leider dazu geführt das ich am Ende des Jahres bei der Endabrechnung dem Arbeitsamt 600€ Schuldete  Twilight: No, Really?.
Eine Rückerstattung von Gas (Heizkosten) nimmt sich das Arbeitsamt, egal ob man nun 1 Monat oder mehr vor der Endabrechnung (für Gas und Strom) Arbeitslos wurde.

Ich hatte einfach Blauäugig nach der Endabrechnung den Betrag der Überzahlung vom Amt berechnet, von der Rückerstattung abgezogen und den Restbetrag (in meinem Fall 600€, die ich vor dem ALG2-Antrag mit dem Studienkredit der KFW Bank Überzhalt hatte) für Schuldbegleichungen Verwendet.

Momentan lebe ich von 399€  RD laugh, davon gehen wie genannt 286€ für Wohnung ab sowie 93€ für Strom und Gas, 55€ für Telefon/Internet (ja, ist sehr Teuer, Telekom halt) sowie Versicherung und Zinszahlung für den Studienkredit.
Kurz Überschlagen ergibt das mehr als ich momentan bekomme  RD deals with it.
Essen ist da nichteinmal Enthalten...


RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Hawk - 08.02.2015, 14:39

Kenn ich
Kündige unbedingt telekom!
Du bekommst das alles für unter 30!!!!


RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - InvaderPsi - 09.02.2015, 14:41

Ich hab das hier anfangs mal mitverfolgt, war ja ein sehr hitziges Gespräch, wenn man das mal so sagen darf. Allerdings kam ich nie so richtig dazu, mich zu beteiligen, aus zeitlichen Gründen. In der Hoffnung, hier jetzt nicht irgendetwas loszutreten:

Ich vermute stark, die negative Meinung, die einige Leute haben, hängt von ihrem persönlichen Umfeld und den Beobachtungen ab, die sie so gemacht haben.
Wir hatten hier über einige Jahre mal in der Nachbarschaft eine Familie, die Sozialleistungen bezogen hat. Mittlerweile haben diese Leute 9 Kinder, keiner von beiden ist je richtig arbeiten gegangen. Sobald ein Kind in den Kindergarten kam, wurde ein neues in die Welt gesetzt. Alle möglichen Leistungen wurden in Anspruch genommen: Vom Kindergeld über die Logopädin, die kommen musste, weil sich keiner mit den Kindern beschäftigte und diese nicht sprechen konnten bis hin zu Reitkursen und Nachmittagsbetreuung für die Kinder war alles dabei. Beim soundsovielten Kind wurde sogar von einem Politiker eine Patenschaft übernommen. Und im Haushalt wurden ständig neue technische Errungenschaften angeschafft -PCs, schnellste Internetverbindung, Konsolen... Auch ansonsten durften es nur die Markenklamotten für die Kinder sein und was nicht alles.

Dass man da sauer wird und das nicht gerecht finden kann, wenn man sich jeden Tag aus dem Bett quält und das nebenher beobachtet, ist nur menschlich. Und es mag vielen Leuten so gehen, dass sie solche Fälle kennen und diese wohl ihr Gesamtbild von Sozialhilfeempfängern prägen.

Aber man darf nunmal nicht verallgemeinern. Nur, weil es manche Leute dermaßen ausreizen, heißt das noch lange nicht, dass sich jeder "gerne" in solch einer Situation befindet oder daran selbst Schuld ist. Es kann aus ganz unterschiedlichen Gründen dazu kommen und ich glaube auch kaum, dass sich jeder Hartz IV Empfänger so unheimlich gut in seiner Situation fühlt.

Daher, auch wenn ich solche Fälle kenne, versuche ich, das Problem in seiner Gesamtheit zu betrachten und nicht Leute für ihre Lage zu "verurteilen", die ich gar nicht richtig kenne. Ich finde schon, dass man hilfsbedürftigen Menschen Hilfe angedeihen lassen sollte und sie nicht in ihrer Situation allein lassen darf. Allerdings darf diese Unterstützung sich nicht in der Form gestalten, dass sie wie in oben genanntem Beispiel völlig ausartet und keinerlei Anreiz mehr da ist, sich selbst für sein Geld noch in der geringsten Form zu bemühen. Die Gefahr ist leider schon irgendwie da, in bestimmten Konstellationen.

Und wer selbst so wirklich gar keine Initiative zeigt, bei dem finde ich Kürzungen der Gelder angebracht und sogar notwendig. Wie soll man sonst auch erwirken, dass ein Umdenken stattfindet und die Person wieder auf die Beine kommt, selbst aktiv zu werden?

Selbstverständlich gibt es da aber auch wieder unfaire Fälle und ich möchte keinesfalls jeden über einen Kamm scheren. Dafür sind die Situationen der Menschen viel zu individuell.


RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Jandalf - 09.02.2015, 15:37

(09.02.2015)InvaderPsi schrieb:  Und wer selbst so wirklich gar keine Initiative zeigt, bei dem finde ich Kürzungen der Gelder angebracht und sogar notwendig. Wie soll man sonst auch erwirken, dass ein Umdenken stattfindet und die Person wieder auf die Beine kommt, selbst aktiv zu werden?

Selbstverständlich gibt es da aber auch wieder unfaire Fälle und ich möchte keinesfalls jeden über einen Kamm scheren. Dafür sind die Situationen der Menschen viel zu individuell.

Die Frage ist halt, ob es gerechtfertigt ist Millionen Menschen unter Generalverdacht zu stellen, unverhältnismäßig zu Gängeln und amtlicher Willkür auszusetzen, nur damit eine Handvoll Leute das System nicht ausnutzen können. Was sie, nach deinen Schilderungen, offenbar trotzdem tun, es hilft also nichtmal.

Oder wir lassen ein paar Leute durch das Raster fallen und helfen dafür uneingeschränkt und bedingungslos denen, die es nötig haben. Was unterm Strich übrigens auch die Arbeitsbedingungen für alle verbessern dürfte. Ausbeutung durch Zeitarbeit wurde durch Hartz 4 erst möglich gemacht. Das sollte jetzt zwar mit dem Mindestlohn auch überstanden sein, aber das hätte gar nicht erst so weit kommen müssen.