Nachdem das Bad beendet war stieg Pelaris wieder aus der Wanne und ließ sich gründlich abtrocknen während Limiea ihm die Vorzüge eines langen Dienstes erklärte. In Pelaris Augen war es trotz allem nur ein Bordel auch wenn die Leistungen hier über das übliche hinausgingen, ihn störte dies jedoch nicht. Eine Antwort darauf ließ er fürs erste nicht folgen stattdessen lauschte er ihren Ausführungen zu dem was hinter der Stadtmauer sein sollte.
„Das kann ich verstehen, die wenigsten würden wohl freiwillig dort hinausgehen. Doch mich reizt schon der Gedanken hinter den Mauern fremden Völkern und ihrer Kultur zu begegnen und wer weiß was es dort sonst noch gibt. Wir würden uns wohl auch nicht anderes verhalten wenn jemand in unsere Heimat eindringt und sich ungefragt dort breit macht.“
Pelaris hatte natürlich immer noch die Warnung im Hinterkopf welche Umbra und er vor der Naireboon erhalten hatten doch wollte er auch dazu nicht mehr sagen. Sie mussten es wohl einfach am eigenen Leib erfahren was sich wirklich dort abspielte.
In diesem Moment fühlte er sich um einiges entspannter als noch vor dem Bad, bereitwillig ließ sich Pelaris von ihr beim ankleiden helfen.
„Dann sollten wir diese Dinge wohl lieber nicht weiter besprechen und uns schöneren Themen zuwenden. Du hast aus dem  Bad etwas besonderes gemacht, nun fühle ich mich schon viel wohler und entspannt.“
Pelaris schenkte ihr dabei ein kurzes lächeln um seinen Worten Ehrlichkeit zu verleihen.
„Ich möchte dass du uns den ganzen Tag begleitest und in der Stadt hilfst die richtigen Läden für unsere Einkäufe zu finden. Morgen geht es schon in das unbekannte also sollte die Zeit so effektiv wie möglich genutzt werden. Da wir ebenfalls ein Zimmer für diese Nacht hier besitzen sollte der Wunsch sich wohl im Rahmen des möglichen bewegen, außer du hast andere Verpflichtungen oder fühlst dich dabei nicht wohl mir für diesen Tag und die Nacht zu Diensten zu sein.“
Zwar konnte Limiea dies wohl gar nicht ausschlagen doch würde es Pelaris an ihren Gefühlen erkennen in wie fern sie bereit dazu war. Immerhin lag es auch so im möglichen Rahmen mehr darüber zu erfahren ob sie über ihre Geisteskraft Bescheid wusste, jedes verschwendete Potential war sehr schade in seinen Augen.

„Solange dir ein Hauptteil des Silberling zusteht finde ich es eigentlich gar nicht so schlimm diesen hierfür auszugeben. Du bist ein sehr freundliche Person und gehst deinen Aufgaben gewissenhaft nach. Außerdem ist es eine große Erleichterung jemand Ortskundigen bei sich zu haben, ich würde sagen wir sind uns darüber einig und du begleitest uns.“
Pelaris Blick ging rüber zu Umbra die ihm ja ebenfalls eine Frage gestellt hatte welche er nicht unbeantwortet lassen wollte.
„Das Bad war sehr erholsam und mir geht es soweit eigentlich gut. Entweder hat nun Revilaria für uns Zeit und wir besuchen sie oder wir gehen unsere Einkäufe in der Stadt erledigen. Sehr viel mehr steht glaub ich nicht mehr auf der Tagesliste, immerhin haben wir ja ein Zimmer für die Nacht schon in unserem Besitz.“
Sein Blick schweifte kurz zwischen den Anwesenden hin und her bevor er wieder die Person fixierte welche ihm als erstes antwortete.

Pelaris lauschte der Entscheidung seiner geliebten und hatte dieser auch nichts groß hinzuzufügen.
„Gut dann machen wir es so, die Einkäufe sollten auch schnell erledigt sein immerhin haben wir das meiste auf dem Festland gekauft.“
Als Zermous dann fragte ob er denn mitgehen konnte blickte Pelaris zu ihm rüber.
„Natürlich kannst du mitkommen, immerhin gehen wir auch gemeinsam auf Reisen. Vielleicht entdeckst du auch noch weitere wichtige Dinge die wir anderen nicht für als wichtig wahrnehmen.“
Marras hat sich ja schon als Packesel angeboten wodurch die Frage danach nichtmehr aufkommen sollte. Diese Gruppe hatte zum Glück mehr als genug Mitstreiter welche sehr stark aussahen und somit wohl einiges tragen konnten. Pelaris zählte sich natürlich nicht dazu, er hatte über die Jahre gelernt mit seinem Wandergepäck umzugehen und wusste wann seine Grenzen erreicht waren.
„Es ist noch so früh am Tag Gemma, das gemütliche Bett kannst du auch noch später in Angriff nehmen. Außerdem wollten wir doch schauen welche deiner Mittel ersetzt werden können. Ich fände es jedenfalls schade wenn du uns nicht begleitest.“
Das er zu diesem Zeitpunkt die Empfindungen der anderen Wahrnehmen konnte ließ bei Pelaris einige Fragen offen, jedoch versuchte er sich nichts anmerken zu lassen. War es vielleicht Limiea die  unbewusst durch ihre Angst diesen Effekt freisetzte? Jedenfalls war dies die einzige Erklärung für ihn zu diesem Zeitpunkt, gerade da es so schlagartig angefangen hatte. Falls es dagegen an diesem Ort lag sollte sich das Problem in wenigen Minuten in Luft auflösen. Andererseits genoss er diesen Zustand auch ein wenig, es versetzte Pelaris in eine Zeit zurück in der alles viel einfacher war und viele Dinge nicht passiert sind.