02.04.2013
(Schade, dass dies keine Hausarbeit ist, so viel wie ich geschrieben habe. Naja, wer die geistlichen Ergüsse meiner ungebremsten Schreibader bewundern will, bitte sehr!)
Einige von euch haben vielleicht dieses Thema gesehen, in dem ich meine Angst vor der Definition "Brony" beschrieben habe. Meine Meinung dazu hat sich mittlerweile sehr geändert und es ist mir relativ egal, ob ich jetzt tatsächlich ein Brony geworden bin oder nicht. Denn mal ganz ehrlich, was soll dieses seltendämliche Wort überhaupt?
Die Wahrheit ist doch, dass MLP:FIM eine Fernsehsendung wie jede Andere ist. Das Problem was viele Außenstehende haben, ist, dass sie so extrem "falsch" ist, wenn es um die Zielgruppe geht. Da ich selber vor nicht mal einem Monat mit der Serie angefangen habe, fühle ich mich sicher, meine Meinung dazu abzugeben.
Erst mal ein bisschen zu mir. Ich spiele sehr gerne Team Fortress 2, ein Free-To-Play Ego Shooter im Comic Stil. Dieses Spiel ist regelrecht bevölkert von der Brony Szene und durch dieses Spiel habe ich auch das erste mal von MLP gehört. Ohne Blatt vor dem Mund, ich fand's zum KOTZEN. Überall diese ganzen behinderten Vollidioten mit ihrem hässlich misgebildeten Mädchen Pferden. Ernsthaft, wer zum Teufel würde sich so einen Scheiß angucken und das dann auch noch offen der Welt mitteilen?
So oder so ähnlich waren meine ersten Worte. Indirekt habe ich mich gegen die Szene gewehrt (unter anderem in dem ich in einem "Bronies VS. Anti-Bronies" Match in TF2 mitgemacht habe). Es hat Ewigkeiten gedauert, bis ich auch nur den Hauch einer Chance gegeben habe.
Dies fing alles mit den Parodien von Hotdiggedydemon an. Ich bin kurz nach der Veröffentlichung von MAGIC.MOV auf ihn gestoßen und quasi sofort zum Fan geworden. Auch wenn es mir damals nicht klar war, es war wichtig, dass es ausgerechnet MLP parodiert. Da ich die Serie nie geguckt habe, habe ich die Parodien als Ausrede für mich selbst genommen, die Serie (oder eher gesagt, dessen Protagonisten) zu mögen, ohne diese jemals zu gucken. Ich meine hey, es ist doch nur eine Serie, oder?
Wie dem auch sei, in der Wartezeit zwischen MAGIC.MOV und SWAG.MOV habe ich mich mit anderen Bereichen beschäftigt. Dies war unter Anderem die Ask Jappleack Reihe, ebenfalls von Hotdiggedydemon. Diese Story war UNGLAUBLICH gut geschrieben. Ernsthaft, der Übergang zwischen "Fragen beantworten" zu einer richtigen Geschichte war einfach nur genial, mal ganz abgesehen davon, wie emotional verbunden ich mit dieser war. Aber immer noch, ich habe es als Ausrede gesehen, die Show zu mögen, ohne sie jemals gesehen zu haben.
Als dann endlich SWAG.MOV kam, war ich hin und weg von dem Credits-Song, "20 Percent Cooler" von Ken Ashkorp. So sehr, dass ich mir den Song auf iTunes gekauft habe. Ja richtig gelesen, ich habe einen Song über MLP gekauft, ohne MLP zu kennen. Nach einiger Zeit bin ich dann auf den Remix von diesem Song gekommen und somit auch das Video von BronyDanceParty. Aus Interesse bin ich dann auf seinem Kanal gewesen und bin auf "The Massive Smile Project" gestoßen, was mir den absoluten Rest gegeben hat. Durch dieses Video habe ich einfach 'Fuck it' gesagt, weil es das ohnehin schon brüchige Eis einfach so weggeblasen hat, als wäre es gar nicht da. Nur ein paar Tage später habe ich dann angefangen MLP zu gucken.
So, einige fragen sich jetzt bestimmt, warum diese Geschichte für dieses Thema wichtig ist? Sie zeigt, dass MLP ein von selbst funktionierender Organismus ist, der Leute anzieht. Nur wie passiert dies?
Als ich noch Anti-Brony war, war meine größte Frage natürlich, "Was zum Teufel ist an dieser Mädchen-Show so gut?". Man könnte jetzt meinen, dass ich, nur weil ich die Show noch nie gesehen habe, keine Ahnung von ihr hatte. Die Wahrheit ist aber, dass es keinen Unterschied gemacht hätte. Viele Antis, wie ich sie jetzt mal nennen werde, haben die Show gesehen und ihre Meinung kein Stück geändert. Das liegt daran, dass MLP nicht verstanden, sondern nur akzeptiert werden KANN.
Es ist sowohl unmöglich zu beschreiben, warum diese Show von volljährigen Männern gesehen wird, noch warum die Brony Szene so groß ist. Komplett. Wer was anderes behauptet hat es entweder Heuchlern erzählt oder lebt in einer Märchenwelt.
Jeder kann sich aussuchen, warum er die Show so toll findet, aber letztendlich gibt es keine einzige Antwort, die die Antis zufriedenstellen würde. Häufig genannte Argumente sind "Gute Synchronisation, gute Story, gute Animation, gute Musik, guter Humor, es ist mal etwas Anderes". Schön schön, nur leider sind all diese Argumente totaler Rotz. Man kann sie auf alles anwenden. Zudem höre ich oft, dass viele Leute die Show gut finden, weil Lauren Faust auch die PowerPuff Girls erschaffen. Also, nur um es zu verdeutlichen, weil Metallica Master Of Puppets gemacht hat ist St. Anger auf einmal das beste Album aller Zeiten? Lachhaft. Man darf Medien nicht auf Basis älterer Medien bewerten, sondern uneingeschränkt von Allem.
Um noch mal auf die ersteren Argument einzugehen, ich gucke gerne Dexter. Mich interessiert daran aber nicht, wie die Leute abkratzen, sondern wie die Geschichte erzählt wird. Das mag bei anderen völlig anders aussehen. Außenstehende werden, andersherum betrachtet, vielleicht gar nichts anderes außer die überzogene Gewalt sehen und sich fragen, wie auch nur irgendjemand so etwas gucken könnte.
Mit MLP ist es nicht anders. Die Show ist nun mal für Mädchen gedacht und wird als Solches dann auch bewertet. Außenstehende sehen dann nicht die "ach so tolle Story" oder die "absolut geniale Musik", sondern nur übertrieben bunte Ponys in einer friede-freude-Eierkuchen Welt. So traurig es auch ist, es ist nicht möglich dieses Argument zu widerlegen.
Man kann die Show nicht verstehen, wenn man sie nicht guckt. Nur dann weiß man, dass es noch mehr als das gibt, aber solange man dies nicht tut, ist es nicht möglich mehr zu sehen als man spontan sieht. Das Problem ist nur, dass der Außenstehende es wollen muss. Wenn man diese Show mit dem Vorsatz "Na dann gucke ich mir mal an, was diese Deppen sich da wöchentlich reinziehen" guckt, wird ausnahmslos das Ergebnis "Ja und, was ist jetzt so toll daran?" sein. Man muss, ähnlich wie bei mir, erst mal einige Bindungen erschaffen haben, wenn man sich damit auseinander setzen will. Da ich bis vor kurzem noch Anti war, kann ich nur aus Erfahrung sprechen.
Deswegen ist auch das Wort "Brony" eigentlich ziemlich dämlich. Es ist eine Verallgemeinerung der Bezeichnung "Ich interessiere mich für MLP:FIM", mehr nicht. Es gibt viele gute Serien, aber was MLP anders macht, ist die große Community. Dexter hat 13 Millionen Likes auf Facebook, nur mal so als Beispiel. Eine gigantische, außerserielle Community gibt es deswegen aber noch lange nicht. Ja, es gibt natürlich Foren wie Bronies.de, aber wenn dem nicht so wäre, wäre auch irgendwas verkehrt. Der Unterschied ist, dass die Open-Universe Welt von MLP unglaublich viel Eigenpotential ermöglicht. Wie sonst gäbe es so viele MLP Musiker oder Fan-Fic Schreiber? Wie sonst sollten übertrieben brutale Creepypastas wie Cupcakes existieren?
Natürlich gibt es auch andere Serien, die ein ähnliches Konzept verfolgen. Wie also schafft es ausgerechnet MLP einen so großen Bekanntheitsgrad zu bekommen?
Oft frage ich mich, wie die Show dastehen würde, wenn sie "My Little Monkey" oder so heißen würde. In wie fern sind die Pferde entscheidend? Das beliebte Mädchen-Cliché sagt aus, dass Pferde eher der femininen Seite zugespielt werden. Die Frage ist aber, ob es nur durch das Cliché erzwungen wird oder tatsächlich die Wahrheit ist, während Jungs mit Dinosauriern und Hot Wheels spielen. Meiner Meinung würde sich gar nicht so viel ändern. Ich glaube zwar, dass die Show bei Weitem nicht so erfolgreich wäre, weil prinzipiell ja nichts Falsch daran ist, dass Männer eine Serie mit Affen gucken, aber die Grundidee wäre die Gleiche.
Anders wäre es auch wichtig zu wissen, wie sich die Show machen würde, wenn sie vor zehn Jahren gestartet worden wäre, wo das Internet noch nicht so stark war. Ohne Zweifel wäre es dann anders gewesen, weil sich nur durch die Community alles ergeben hat. Ein weiterer wichtiger Punkt, wie bereits erwähnt, denn nur durch den Zufall, dass es so in die Öffentlichkeit gegangen ist, wurde die Show so erfolgreich. Dies ist passiert, weil sich einige Leute getraut haben, das Cliché zu überwinden und die tatsächliche Fassade ans Tageslicht zu bringen.
Und das ist auch das Entscheidende: Man darf MLP nicht als das sehen, was es ist.
Ja, es hört sich dumm an, aber es ist die Wahrheit. Die Freiheit, die dem Zuschauer geboten wird, lässt jedem die Show so sehen, wie er es will. Einige zeichnen Hentais und cloppen sich dann einen drauf ab, andere gucken nur eine Show mit magischen und fliegenden Ponys. Dieser Interpretationsspielraum ist, was die Show ausmacht. Und das soll auch so sein, denn wenn die Zielstrebigkeit vorgegeben wäre, hätte die Show kein Bisschen auf sich aufmerksam gemacht.
Was ist also das Fazit?
My Little Pony: Friendship Is Magic ist eine "falsche" Serie. Hinter der vermeintlichen Zielgruppen von kleinen Mädchen verbirgt sich in Wirklichkeit die absolute Zielgruppenlosigkeit, auch wenn Lauren Faust damals wohl nicht damit gerechnet hat. Das erschwert es für Außenstehende den Sinn dieser Serie zu verstehen oder warum ältere Menschen sie gut finden, denn sie hat einen großen Interpretationsspielraum. Es ist jedem selbst überlassen, wie viel er von seinem Interesse preisgeben will.
Am Wichtigsten ist aber: MLP kann nicht erklärt werden. Man muss es selbst gesehen haben und selbst dann, wenn man die Show gut findet, ist es schwierig zu wissen, warum dies überhaupt der Fall ist. Ich habe es vor einem Monat als Anti-Brony nicht verstanden, habe mittlerweile fast alle Folgen geguckt und verstehe immer noch genauso wenig wie vorher.
Oder kurz zusammengefasst: Macht was ihr wollt, verdammt nochmal!
Vielen Dank für's lesen (falls sich überhaupt jemand dazu überwinden konnte)!
Einige von euch haben vielleicht dieses Thema gesehen, in dem ich meine Angst vor der Definition "Brony" beschrieben habe. Meine Meinung dazu hat sich mittlerweile sehr geändert und es ist mir relativ egal, ob ich jetzt tatsächlich ein Brony geworden bin oder nicht. Denn mal ganz ehrlich, was soll dieses seltendämliche Wort überhaupt?
Die Wahrheit ist doch, dass MLP:FIM eine Fernsehsendung wie jede Andere ist. Das Problem was viele Außenstehende haben, ist, dass sie so extrem "falsch" ist, wenn es um die Zielgruppe geht. Da ich selber vor nicht mal einem Monat mit der Serie angefangen habe, fühle ich mich sicher, meine Meinung dazu abzugeben.
Erst mal ein bisschen zu mir. Ich spiele sehr gerne Team Fortress 2, ein Free-To-Play Ego Shooter im Comic Stil. Dieses Spiel ist regelrecht bevölkert von der Brony Szene und durch dieses Spiel habe ich auch das erste mal von MLP gehört. Ohne Blatt vor dem Mund, ich fand's zum KOTZEN. Überall diese ganzen behinderten Vollidioten mit ihrem hässlich misgebildeten Mädchen Pferden. Ernsthaft, wer zum Teufel würde sich so einen Scheiß angucken und das dann auch noch offen der Welt mitteilen?
So oder so ähnlich waren meine ersten Worte. Indirekt habe ich mich gegen die Szene gewehrt (unter anderem in dem ich in einem "Bronies VS. Anti-Bronies" Match in TF2 mitgemacht habe). Es hat Ewigkeiten gedauert, bis ich auch nur den Hauch einer Chance gegeben habe.
Dies fing alles mit den Parodien von Hotdiggedydemon an. Ich bin kurz nach der Veröffentlichung von MAGIC.MOV auf ihn gestoßen und quasi sofort zum Fan geworden. Auch wenn es mir damals nicht klar war, es war wichtig, dass es ausgerechnet MLP parodiert. Da ich die Serie nie geguckt habe, habe ich die Parodien als Ausrede für mich selbst genommen, die Serie (oder eher gesagt, dessen Protagonisten) zu mögen, ohne diese jemals zu gucken. Ich meine hey, es ist doch nur eine Serie, oder?
Wie dem auch sei, in der Wartezeit zwischen MAGIC.MOV und SWAG.MOV habe ich mich mit anderen Bereichen beschäftigt. Dies war unter Anderem die Ask Jappleack Reihe, ebenfalls von Hotdiggedydemon. Diese Story war UNGLAUBLICH gut geschrieben. Ernsthaft, der Übergang zwischen "Fragen beantworten" zu einer richtigen Geschichte war einfach nur genial, mal ganz abgesehen davon, wie emotional verbunden ich mit dieser war. Aber immer noch, ich habe es als Ausrede gesehen, die Show zu mögen, ohne sie jemals gesehen zu haben.
Als dann endlich SWAG.MOV kam, war ich hin und weg von dem Credits-Song, "20 Percent Cooler" von Ken Ashkorp. So sehr, dass ich mir den Song auf iTunes gekauft habe. Ja richtig gelesen, ich habe einen Song über MLP gekauft, ohne MLP zu kennen. Nach einiger Zeit bin ich dann auf den Remix von diesem Song gekommen und somit auch das Video von BronyDanceParty. Aus Interesse bin ich dann auf seinem Kanal gewesen und bin auf "The Massive Smile Project" gestoßen, was mir den absoluten Rest gegeben hat. Durch dieses Video habe ich einfach 'Fuck it' gesagt, weil es das ohnehin schon brüchige Eis einfach so weggeblasen hat, als wäre es gar nicht da. Nur ein paar Tage später habe ich dann angefangen MLP zu gucken.
So, einige fragen sich jetzt bestimmt, warum diese Geschichte für dieses Thema wichtig ist? Sie zeigt, dass MLP ein von selbst funktionierender Organismus ist, der Leute anzieht. Nur wie passiert dies?
Als ich noch Anti-Brony war, war meine größte Frage natürlich, "Was zum Teufel ist an dieser Mädchen-Show so gut?". Man könnte jetzt meinen, dass ich, nur weil ich die Show noch nie gesehen habe, keine Ahnung von ihr hatte. Die Wahrheit ist aber, dass es keinen Unterschied gemacht hätte. Viele Antis, wie ich sie jetzt mal nennen werde, haben die Show gesehen und ihre Meinung kein Stück geändert. Das liegt daran, dass MLP nicht verstanden, sondern nur akzeptiert werden KANN.
Es ist sowohl unmöglich zu beschreiben, warum diese Show von volljährigen Männern gesehen wird, noch warum die Brony Szene so groß ist. Komplett. Wer was anderes behauptet hat es entweder Heuchlern erzählt oder lebt in einer Märchenwelt.
Jeder kann sich aussuchen, warum er die Show so toll findet, aber letztendlich gibt es keine einzige Antwort, die die Antis zufriedenstellen würde. Häufig genannte Argumente sind "Gute Synchronisation, gute Story, gute Animation, gute Musik, guter Humor, es ist mal etwas Anderes". Schön schön, nur leider sind all diese Argumente totaler Rotz. Man kann sie auf alles anwenden. Zudem höre ich oft, dass viele Leute die Show gut finden, weil Lauren Faust auch die PowerPuff Girls erschaffen. Also, nur um es zu verdeutlichen, weil Metallica Master Of Puppets gemacht hat ist St. Anger auf einmal das beste Album aller Zeiten? Lachhaft. Man darf Medien nicht auf Basis älterer Medien bewerten, sondern uneingeschränkt von Allem.
Um noch mal auf die ersteren Argument einzugehen, ich gucke gerne Dexter. Mich interessiert daran aber nicht, wie die Leute abkratzen, sondern wie die Geschichte erzählt wird. Das mag bei anderen völlig anders aussehen. Außenstehende werden, andersherum betrachtet, vielleicht gar nichts anderes außer die überzogene Gewalt sehen und sich fragen, wie auch nur irgendjemand so etwas gucken könnte.
Mit MLP ist es nicht anders. Die Show ist nun mal für Mädchen gedacht und wird als Solches dann auch bewertet. Außenstehende sehen dann nicht die "ach so tolle Story" oder die "absolut geniale Musik", sondern nur übertrieben bunte Ponys in einer friede-freude-Eierkuchen Welt. So traurig es auch ist, es ist nicht möglich dieses Argument zu widerlegen.
Man kann die Show nicht verstehen, wenn man sie nicht guckt. Nur dann weiß man, dass es noch mehr als das gibt, aber solange man dies nicht tut, ist es nicht möglich mehr zu sehen als man spontan sieht. Das Problem ist nur, dass der Außenstehende es wollen muss. Wenn man diese Show mit dem Vorsatz "Na dann gucke ich mir mal an, was diese Deppen sich da wöchentlich reinziehen" guckt, wird ausnahmslos das Ergebnis "Ja und, was ist jetzt so toll daran?" sein. Man muss, ähnlich wie bei mir, erst mal einige Bindungen erschaffen haben, wenn man sich damit auseinander setzen will. Da ich bis vor kurzem noch Anti war, kann ich nur aus Erfahrung sprechen.
Deswegen ist auch das Wort "Brony" eigentlich ziemlich dämlich. Es ist eine Verallgemeinerung der Bezeichnung "Ich interessiere mich für MLP:FIM", mehr nicht. Es gibt viele gute Serien, aber was MLP anders macht, ist die große Community. Dexter hat 13 Millionen Likes auf Facebook, nur mal so als Beispiel. Eine gigantische, außerserielle Community gibt es deswegen aber noch lange nicht. Ja, es gibt natürlich Foren wie Bronies.de, aber wenn dem nicht so wäre, wäre auch irgendwas verkehrt. Der Unterschied ist, dass die Open-Universe Welt von MLP unglaublich viel Eigenpotential ermöglicht. Wie sonst gäbe es so viele MLP Musiker oder Fan-Fic Schreiber? Wie sonst sollten übertrieben brutale Creepypastas wie Cupcakes existieren?
Natürlich gibt es auch andere Serien, die ein ähnliches Konzept verfolgen. Wie also schafft es ausgerechnet MLP einen so großen Bekanntheitsgrad zu bekommen?
Oft frage ich mich, wie die Show dastehen würde, wenn sie "My Little Monkey" oder so heißen würde. In wie fern sind die Pferde entscheidend? Das beliebte Mädchen-Cliché sagt aus, dass Pferde eher der femininen Seite zugespielt werden. Die Frage ist aber, ob es nur durch das Cliché erzwungen wird oder tatsächlich die Wahrheit ist, während Jungs mit Dinosauriern und Hot Wheels spielen. Meiner Meinung würde sich gar nicht so viel ändern. Ich glaube zwar, dass die Show bei Weitem nicht so erfolgreich wäre, weil prinzipiell ja nichts Falsch daran ist, dass Männer eine Serie mit Affen gucken, aber die Grundidee wäre die Gleiche.
Anders wäre es auch wichtig zu wissen, wie sich die Show machen würde, wenn sie vor zehn Jahren gestartet worden wäre, wo das Internet noch nicht so stark war. Ohne Zweifel wäre es dann anders gewesen, weil sich nur durch die Community alles ergeben hat. Ein weiterer wichtiger Punkt, wie bereits erwähnt, denn nur durch den Zufall, dass es so in die Öffentlichkeit gegangen ist, wurde die Show so erfolgreich. Dies ist passiert, weil sich einige Leute getraut haben, das Cliché zu überwinden und die tatsächliche Fassade ans Tageslicht zu bringen.
Und das ist auch das Entscheidende: Man darf MLP nicht als das sehen, was es ist.
Ja, es hört sich dumm an, aber es ist die Wahrheit. Die Freiheit, die dem Zuschauer geboten wird, lässt jedem die Show so sehen, wie er es will. Einige zeichnen Hentais und cloppen sich dann einen drauf ab, andere gucken nur eine Show mit magischen und fliegenden Ponys. Dieser Interpretationsspielraum ist, was die Show ausmacht. Und das soll auch so sein, denn wenn die Zielstrebigkeit vorgegeben wäre, hätte die Show kein Bisschen auf sich aufmerksam gemacht.
Was ist also das Fazit?
My Little Pony: Friendship Is Magic ist eine "falsche" Serie. Hinter der vermeintlichen Zielgruppen von kleinen Mädchen verbirgt sich in Wirklichkeit die absolute Zielgruppenlosigkeit, auch wenn Lauren Faust damals wohl nicht damit gerechnet hat. Das erschwert es für Außenstehende den Sinn dieser Serie zu verstehen oder warum ältere Menschen sie gut finden, denn sie hat einen großen Interpretationsspielraum. Es ist jedem selbst überlassen, wie viel er von seinem Interesse preisgeben will.
Am Wichtigsten ist aber: MLP kann nicht erklärt werden. Man muss es selbst gesehen haben und selbst dann, wenn man die Show gut findet, ist es schwierig zu wissen, warum dies überhaupt der Fall ist. Ich habe es vor einem Monat als Anti-Brony nicht verstanden, habe mittlerweile fast alle Folgen geguckt und verstehe immer noch genauso wenig wie vorher.
Oder kurz zusammengefasst: Macht was ihr wollt, verdammt nochmal!
Vielen Dank für's lesen (falls sich überhaupt jemand dazu überwinden konnte)!