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Normale Version: Kommunismus- Eure Meinung
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Hallo ich wollte nur ma wissen was für eine Meinung ihr von Kommunisten und dem Kommunismus allgemein habt, da mich das Thema sehr beschäftigt. Ich möchte hier net mit jemandem Streiten (da ihr wahrscheinlich genauso verbissen seit wie ich [Bild: cl-rd-serious.png]). Naja einfach reinschreiben^^
"Ja, sehr überraschend. Ich trage keinen Pelz, trinke keinen Wodka von pushkin und ich esse keine Babys zum Frühstück" - eines meiner Lieblingszitate.

Kommunismus ist die bestmögliche Regierungsform...und eine Utopie
Zunächst sollten wir definieren, ob du die Theorie ansich oder den Realkommunismus in seinen unterschiedlichsten Ausprägungen meinst. Die Theorie ist deshalb nicht als "bestmögliche Regierungsform" zu bezeichnen, weil sie nicht umsetzbar ist. Lediglich die Idee ansich ist wohl das Optimum, allerdings ist eine "wenn alle lieb sind und es allen gut geht und alle füreinander einstehen, ist das toll"-Idee auch leidlich naiv. Man muss Marx irgendwo doch kritisieren, da die Fehler bzw. Probleme seiner Ideen im Grunde genommen für jeden Dussel offensichtlich sind.

Der Realkommunismus selbst ist wirtschaftlich ineffektiv (s. Planwirtschaft) und im Grunde ist ein realkommunistisches Regime nichts anderes als ein faschistisches Regime. Andererseits kann man sich auch streiten, welche den Kommunismus propagierenden Staaten der Geschichte nun unter "Realkommunismus" einzuordnen sind und welche nicht.
(10.04.2013)Wonderbolt21 schrieb: [ -> ]Die Theorie ist deshalb nicht als "bestmögliche Regierungsform" zu bezeichnen, weil sie nicht umsetzbar ist.

Änder es in "beste denkbare Regierungsform", dann passt es.
(10.04.2013)DwBrot schrieb: [ -> ]
(10.04.2013)Wonderbolt21 schrieb: [ -> ]Die Theorie ist deshalb nicht als "bestmögliche Regierungsform" zu bezeichnen, weil sie nicht umsetzbar ist.

Änder es in "beste denkbare Regierungsform", dann passt es.

Seh ich auch. Kommunismus ist ne tolle Sache; in der Theorie. Praktisch ist das bisher leider immer in stalinistische Diktaturen ausgeufert.
Kommunismus ist Cancur und führt in jeder Hinsicht zur Verelendung und Unterdrückung anderer. Man muss es gar nicht erst versuchen, egal wie schön alles klingen mag, am Ende läuft es immer auf das gleiche hinaus.

Spoiler (Öffnen)
Warum sollte Kommunismus die bestmögliche Regierungsform sein?
In der Theorie sind doch mehr oder weniger alle Regierungsformen perfekt.

Zumal ich Kommunismus nicht wirklich als Regierungsform bezeichnen würde, mehr als Ideologisches Pendant zum freiheitlichen westlichen System (oder wie es manche Kommunistenschweine nennen: Den Kapitalismus).

Es gehört ja viel mehr als die Regierungsform zum Kommunismus, die ja nicht mal wirklich festgelegt ist.

Gleichheit <-> Freihheit
Planwirtschaft <-> freie Marktwirtschaft
Klassenlose Gesellschaft <-> Klassenkampf
Volksherrschaft <-> Aristokratie
etc.

Das wichtigste ist aber wohl, rein vom perfekten Kommunismus ausgehend, der Kontrast zwischen Gleichheit und Freihheit, der Rest ergibt sich aus diesen Unterschied.
Man kann keine vollkommene Freihheit gewähren ohne auf Gleichheit zu verzichten, man kann keine vollkommene Gleichheit gewähren ohne auf Freihheit zu verzichten.
Wirklich perfekt kann diese Ideologie also ohnehin niemals sein.

Und jetzt mehr dazu zu schreiben, nah... zu faul.
(10.04.2013)Chilloutman schrieb: [ -> ]Kommunismus ist Cancur und führt in jeder Hinsicht zur Verelendung und Unterdrückung anderer.

Erklär das mal. Warum denn zwangsläufig Verelendung. Und wer wird unterdrückt?
(10.04.2013)DwBrot schrieb: [ -> ]Kommunismus ist die bestmögliche Regierungsform...und eine Utopie
Diese Aussage ist eindeutig falsch - die bestmögliche Regierungsform ist Technokratie, Kommunismus dagegen ist die Ideologie der Untermenschen, die nicht arbeiten wollen, und deswegen alle reiche Menschen hassen, und ihr Geld klauen wollen.
Kinder, ihr seid wirklich putzig. Welche Regierungsform die "beste" ist, ist davon abhängig zu machen, welche Normen und Werte der Einzelne für wichtiger erachtet, Sir Knorke hat da zum Beispiel einen Ansatz geliefert, die klassische Konkurrenz zwischen Freiheit und Gleichheit etwa. Ein "besser" oder "schlechter" ist folglich anhand subjektiver Werteinschätzungen getroffen. Ist aber eigentlich auch nicht das Thema hier.
(10.04.2013)DwBrot schrieb: [ -> ]Und wer wird unterdrückt?
In Theorie keiner. In der Wirklichkeit wird fast jeder unterdrückt, der zur Ideologie irgendwie nicht passt(Z.b. http://de.wikipedia.org/wiki/Kulak oder http://en.wikipedia.org/wiki/Punitive_psychiatry_in_the_Soviet_Union).
Manche sehen den Kommunismus, wie Marx und Engels ihn beschreiben, als Lösung der Probleme des Kapitalismus.

Doch ich sehe ihn vielmehr als Frage nach den Problemen, nicht als Antwort.
Der Kommunismus macht auf Missstände aufmerksam, und gibt Denkanstöße, keine expliziten Lösungsvorschläge.
Wer das Manifest der Kommunistischen Partei gelesen hat, weiß was ich meine.

Woran HEUTE alle Menschen denken, wenn sie Kommunismus hören sind: Lenin, Stalin, Mao und Honnecker.
Ich denke wir sind uns alle einig, dass dies dort keine Kommunistischen Muster-Staaten nach Marx und Engels Vorstellung sind.
Woran heute alle Menschen denken, wenn sie Kommunismus hören wurde geprägt von Wahnsinnigen, die diese Idee, diesen Denkanstoß zu ihren Zwecken missbraucht haben.

Deswegen ist der Kommunismus für mich keine Regierungsform, und keine Wirtschaftsform, geschweige denn eine Ideologie.
Der Kommunismus zeigt auf die Tür, wie wir sie öffnen und durschschreiten, das müssen wir selbst herausfinden.
Also ich sehe nicht unbedingt eine so starke Diskrepanz zwischen Freiheit und Gleichheit. Gleicheit in dem Kontext bedeutet für mich nicht absolute Gleichschaltung (was Faschismus wäre), sondern eher gleiche Rechte für alle, ohne dabei die Individualität des Einzelnen zu verlieren. Es hat also jeder die gleichen Lebensbedingungen, kann sich darüber hinaus aber frei entfalten.

Das nimmt einem zugegebenermaßen ein paar Freiheiten, sorgt aber auch dafür, dass nicht einige wenige Leute ihre Freiheit auf dem Rücken der Freiheit aller anderen ausleben.

Um mal beim Kapitalismus zu bleiben: Man gibt die Freiheit auf sich Kapital ohne Ende anzueignen, erreicht dadurch aber zumindest in der Theorie eine gerechtere Verteilung.

Was man natürlich keinesfalls versuchen sollte ist Gleicheit in den Köpfen zu schaffen, sonst hat man ganz schnell eins von diesen Regimen die allesamt zu recht grandios gescheitert sind.
Also zunächst mal machen mich Threads die mit dem Suffix "- Eure Meinung" versehen sind inzwischen grundsätzlich misstrauisch... Twilight: No, Really?

Zweitens wüsste ich nicht warum ich hier ernsthaft antworten soll, wenn sich der Threadersteller nicht mal die Mühe macht, zunächst seine Position darzulegen. Wo ist denn hier bitte die Diskussionsgrundlage? Danke an Knorke und Wondi, die wenigstens mal ein paar konkrete Ansatzpunkte gebracht haben von denen man ausgehen kann! Pinkie approved
(10.04.2013)Whitey schrieb: [ -> ]Also ich sehe nicht unbedingt eine so starke Diskrepanz zwischen Freiheit und Gleichheit. Gleicheit in dem Kontext bedeutet für mich nicht absolute Gleichschaltung (was Faschismus wäre), sondern eher gleiche Rechte für alle, ohne dabei die Individualität des Einzelnen zu verlieren. Es hat also jeder die gleichen Lebensbedingungen, kann sich darüber hinaus aber frei entfalten.

Dem würde ich prinzipiell beipflichten. Jedoch sollte man bedenken, dass jeder die gleichen Rechte (inkl. evtl. Pflichten) hat, und die gleiche Chance. Was man aber aus dieser macht, ist eine andere Sache. Wenn einer doof ist, darf man nicht den Rest ebenfalls doof halten, damit alle gleich sind. Denn Individualität bedingt nun einmal, dass es "bessere" und "schlechtere" Menschen gibt, zumindest in den verschiedensten Disziplinen. Eine intelligente Politik tut ihr Möglichstes, jeder Richtung einen Platz einzuräumen, um alle profitieren zu lassen und von allen zu profitieren. Eine Verelendung der Untersten ist ebenso schädlich wie eine totale Gleichmacherei. Gleiche Chancen also, nicht vollkommene Gleichheit. Beispiel: Jeder sollte die Chance haben, das Abi zu machen, egal ob er arm oder reich ist oder ob er schwarz oder weiß ist. Das heißt jedoch nicht, dass man es jedem in die Hand drückt, damit es alle haben.
CharlesErnestBarron schrieb:Wo ist denn hier bitte die Diskussionsgrundlage?

Ich denke, Nova hat sich gedacht, dass eine vernünftige Diskussion durch die verschiedenen Meinungen der diskutierenden Personen entsteht.
Vielleicht gab es schlechte Erfahrungen mit sowas hier, das weiß ich nicht, aber ich finde daraus lässt sich eine Diskussion durchaus starten.


-Post bitte entfernen, da hier unnötig Twilight happy-
Ich meinte auch keine Gleichheit im Sinne von Gleichschaltung, sondern durchhaus in sozialer, wirtschaftlicher und politischer Hinsicht.
Und wenn dort eine Gleichheit gilt, dann klappt das mit der Freiheit einfach nicht mehr, zumindest nicht in diesem Maßen. Es gibt keinen Wettbewerb mehr, keine freie Marktwirtschaft, alles muss geregelt werden, damit es auch funktioniert. Man muss eine gerechte Aufteilung der Arbeit machen, so dass der Lohn auch gleichmäßig aufgeteilt wird. Nicht jede Arbeit ist gleich, also muss von einer anderen Instanz gesteuert werden und den Personen die Arbeit aufgezwungen werden, auch die Produkte die sie bekommen können sind quasi festgeschrieben etcetc.

In der freien Marktwirtschaft kannst du quasi jeden Scheiß machen, wenns sich verkauft. Du hast dutzende Freiheiten und einen Wettkampf, damit verbundene Motivation, und willst dich hochkämpfen... aber eben keine Gleichheit. Wenn jemand nichts schafft, dann kriegt er auch nichts.

Wir selber leben ja in einer Kompromissgesellschaft, die versucht beides zu vereinen. Man will zwar Freiheit waren, schränkt sie aber zugunsten der Gleichheit ein, weisen aber eine starke westliche Tendenz auf.

Kommunismus wäre nun eine völlige Lösung aus diesen westlichen Wertesystem, was aber niemals nur Vorteile bringen wird, auch nicht in einem perfekten kommunistischen Staat nach Marx.


btw: Kapitalismus ist ein wertender Begriff und ziemlich kommunistisch geprägt, damit sagt ihr eigentlich wie scheiße unser System doch sei ;-)
Kommunismus ist ein weit gefächerter Begriff, aber gehen wir von dem Kommunismus nach Marx, Definition im Manifest "Das Kapital", auch stark dem Marxismus ähnlich, aus...es funktioniert leider nicht, daher bleibt es eine Utopie, der Grundgedanke ist ein Konter zum Klassenkampf, das hat Marx messerscharf formuliert, jedoch sind seine Schlüsse nicht umsetzbar, und damit hat sich das Thema denke ich. Wer den Faktor "Mensch" nicht mit einbezieht scheitert.
(10.04.2013)Dsingis schrieb: [ -> ]Der Kommunismus zeigt auf die Tür,
Der Kommunismus zeigt uns die Tür in die Hölle. "Warum?" fragst du. Die Antwort ist eigentlich sehr einfach, und lässt sich wie folgt definieren:

1)Die Idee, dass alle Menschen irgendwie "gleich" sind, ist falsch. Jeder Mensch ist ein Individuum. Und ja, es gibt Menschen, die "besser", als andere sind, und es gibt die Menschen, die "schlimmer", als andere sind. Man kann nicht so einfach alle Menschen gleichstellen. Das ist eigentlich das Hauptproblem des Kommunismus - niemand auf diesem Planet hat die gleiche Chance, irgendjemand hat halt immer bessere Chance auf irgendwas, als der anderer. Wenn man versucht alle Menschen gleichzustellen, bekommt man im Endeffekt totalen Zerfall des Wirtschaftssystems.
2)Planwirtschaft funktioniert einfach nicht. Wenn man sagt, dass die Fabrik X UNBEDINGT Gegenständen in Y Jahren produzieren muss, sonst kriegt man großen Ärger, dann wird die Qualität dramatisch senken.
3)Zusammen mit dem Punkt 1 führt Punkt 2 im Endeffekt dazu, dass die Arbeiter auf der Fabrik keine gute Leistungen geben, weil sie unabhängig von der Qualifikation bezahlt werden. Was wiederum dazu führt, dass die Qualität weiter sinkt.
Wobei man sagen muss, dass Planwirtschaft auch Vorteile bietet:
Es ist deutlich effizienter.
Keine Überproduktion, keine geplante Obsoleszenz, keine Ressourcen in Marketing, keine Manipulation von der Konkurrenz, mehr Verständigung untereinander und damit mehr Möglichkeiten etcetc.

Nur um mal zu sagen, dass beides Vor- und Nachteile bietet.
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