............................... DU WILLST NACH ÖSTERREICH????..........................
Nichts gegen Österreicher, nichts gegen das Land, und nichts gegen deine Wunschvorstellung dort zu studieren, ABER (!!!!)
in den letzten Jahren sind dort viele deutsche "NC-Flüchtlinge" gelandet, so dass die Unis dort teilweise gar keine deutschen Studenten mehr aufnehmen! In Österreich spricht man schon beinahe von einem "deutschen" Problem, was das alles angeht! Es ist für Deutsche sehr schwer dort einen Studienplatz zu bekommen, nicht, weil diese Leute schlecht wären, sondern weil sie eben den Österreichern die Studienplätze wegschnappen. Im Sinne von Wegschnappen muss ich dir auch einen Tipp geben: Die österreichischen Studienplätze werden zwar nicht nach dem NC vergeben, aber nach dem Ankommen der Bewerbung, also wer zuerst mahlt, bekommt zuerst... da solltest du dich unbedingt vorher informieren! Andere Länder ohne NC und mit einer hohen Rate an deutschen Studenten sind: Großbritannien (sehr, sehr, sehr teuer), das Baltikum (da kann ich dir Tartu in Estland für Bio empfehlen oder Riga, es gibt im Baltikum extra Kurse für deutsche Studenten, diese Kurse sind zwar in Englisch, aber echt sehr gut gemacht - spreche aus Erfahrung, ich habe ein Semester in Riga studiert!), Rumänien (auch in Englisch), Polen (auch Kurse in Englisch), Niederlande (die haben zwar auch Kurse in Englisch, aber auch in Niederländisch, wobei man da einen Aufnahmetest machen muss). Übrigens würde ich mich trotz NC an den deutschen Unis bewerben. Bei mir war der NC bei 2,1 und wir hatten teilweise Leute in den Kursen, die 2,9 oder gar 3,2 hatten!
Ich hab Biologie in Ulm studiert. Ulm ist eine wirklich schöne Stadt, alles sehr übersichtlich, tolle Altstadt, gute Infrastruktur. Das tolle an Ulm ist, dass alles in einem Campus stattfindet, d.h. man muss nicht von einer Ecke der Stadt in die andere rennen, nur weil man neben Bio auch noch das Nebenfach XYZ hat. In Ulm geht man dann einfach in eine andere Etage. Ansonsten ist es in Ulm sehr schön, weil die Kurse kleiner sind, als an anderen Unis und mit 10.000 Studenten gehört die Uni noch zu den kleineren im Land. Je länger man dort studiert, desto kleiner sind auch die Kurse, was natürlich sehr toll ist (im Master sind so 8-15 Leute pro Kurs normal... im Bachelor hast du gleich mal 70-100 Leute... aber das ist bei jeder Uni so!). An sich ist das Biostudium stressig, gut die ersten 1-3 Semester sind nicht soooo stressig, aber sobald es ans praktische geht, wird es schon stressig, da man nie genau weiß, ob und wann man Praktikum hat und man daher schlecht etwas planen kann. Ferien heißen üblicherweise vorlesungsfreie Zeit und da hat man eben Prüfungen etc. pp. Wenn du vorhast einen Nebenjob zu haben, dann kannst du das gern machen, aber während der Bachelor- und Masterarbeit, sowie während der Praktika kannst du das vergessen, da du da von 8-18 Uhr im Labor stehst (Sorry, wenn ich dir jetzt deine Vorstellung raube... aber so ist es). Im großen und ganzen ist es natürlich sehr interessant... je nachdem für welche Richtung du dich entscheidest. Ich habe mich dann für Molekularbiologie mit Humangenetik als Schwerpunkt entschieden. Das war sehr interessant und ich habe auch viel gelernt. Trotzdem stehe ich jetzt quasi "auf der Straße", weil ich keinen Doktor (Dr. rer. nat) machen möchte. Und es ist nicht gerade einfach einen Job zu finden....
Na ja, und meine Kommilitonen, die jetzt den Doktor machen, haben in 4-5 Jahren das gleiche Problem! Es gibt zwar Doktorandenstellen wie Sand am Meer (das sind keine Arbeitsstellen, das sind Sklaven... ... ...) aber eben kaum Stellen für ausgebildete Doktoren. Außerdem darf man an der Uni nur max. 12 Jahre (inklusive Doktorandenzeit!) arbeiten, d.h. man darf mit etwa 40 Jahren von der Uni gehen und steht auch auf der Straße - außer man wird Professor... aber da MUSS man wirklich sehr, sehr, sehr gut sein...
Wenn du dich wirklich für Bio interessierst, würde ich dir vorschlagen, dass du zuerst eine Ausbildung zur MTA/BTA oder sonst was in der Richtung machst. Das dauert zwar 2-3 Jahre, aber du hast etwas in der Hand. Durch die Ausbildung werden dir dann auch die Wartesemester angerechnet und du kommst dann eigentlich schon sehr sicher rein an die deutschen Unis. Außerdem kannst du dir einige Kurse während des Studiums anrechnen lassen, wie z.B. diverse Praktika in "Ferien". Eine Freundin von mir, hat das nämlich so gemacht. Wir waren immer neidisch auf sie, weil sie so viel frei hatte.