Bronies.de

Normale Version: Der LaTeX-Thread
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3 4
Willkommen im Thread für LaTeX-User, für solche, die es mal werden wollen, und für solche, die noch nicht wissen, daß sie es werden wollen!

Also, wer nutzt hier schon LaTeX?


Für die, die nicht wissen, was das ist, eine Erklärung:

LaTeX (ausgesprochen Latech; der letzte Buchstabe ist ein griechisches Chi) ist ein Textsatzsystem, das auf Donald E. Knuths TeX basiert. Es wird (ähnlich wie HTML) über eine logische, selbsterklärende Markup-Sprache gesteuert, arbeitet also mit Dateien im Textformat. Wie beim klassischen Schriftsatz muß man sich beim Schreiben eines Textes wenig bis gar keine Gedanken über dessen Formatierung machen, denn das fertige Format des Dokuments wird erst beim Kompilieren zu einer PostScript- oder PDF-Datei sichtbar. Man sieht also nicht sofort, was man (vielleicht) bekommt (what you see is what you get, WYSIWYG), sondern man bekommt, was man die ganze Zeit meinte (what you get is what you mean, WYGIWYM).

Eigentlich kann man LaTeX nicht mit Word vergleichen, weil es keine Textverarbeitung ist, sondern ein Textsatzsystem, also eher wie Adobe InDesign. Trotzdem hier mal die Vorteile von LaTeX:
  • Es ist kostenlos. Nicht nur kostenlos, sondern frei wie Freiheit und freie Rede.
  • Es wird kontinuierlich weiterentwickelt und kriegt ständig neue Funktionen und neue Möglichkeiten im Gegensatz zu Word, das alle paar Jahre in einer neuen kostenpflichtigen Gesamtversion herauskommt, die kaum sinnvolle neue Features gegenüber dem Vorgänger hat. Das liegt auch daran, daß es nicht monolithisch ist, sondern aus lauter einzelnen „Paketen“ besteht, die man je nach Bedarf lädt.
  • Es ist cross-platform (Windows, OS X, GNU/Linux, BSD...) ohne Einschränkungen, denn nur der TeX-Kern muß plattformspezifisch gebaut sein, alles andere sind Makros im Textformat.
  • Es gibt sogar für diverse Betriebssysteme jeweils verschiedene spezielle TeX/LaTeX-Editoren Entwicklungsumgebungen und dann auch wieder entsprechende Cross-Platform-Programme. Unter den meisten Betriebssystemen kann man zwischen diversen Umgebungen wählen. Man kann auch z. B. emacs oder Eclipse zur LaTeX-Umgebung aufbohren.
  • Die LaTeX-Dateien an sich sind nicht nur in einem Textformat, sondern dadurch, daß sie darauf ausgelegt sind, daß man die Markup-Sprache selbst schreibt, statt sie komplett über irgendeine GUI zu steuern, sind sie in jedem x-beliebigen Texteditor von Notepad bis vi editierbar. Man braucht eigentlich gar keine Entwicklungsumgebung, sie macht nur Dinge einfacher. Im Gegensatz dazu stehen die klassischen Word-Binärdokumente (*.doc), die häufig nur in Word zu öffnen gehen, überhaupt nur in Textverarbeitungen, und nicht selten nur in der Word-Version, in der sie geschrieben wurden.
  • Damit ist LaTeX absturzsicher. Wenn die Umgebung abstürzen sollte, reißt sie das Arbeitsdokument nicht mit in den Orkus. Und beim Kompilieren zu PostScript oder PDF wird es auch nicht bearbeitet, sondern nur ausgelesen, da kann also gar nichts passieren. Man kann sich sicher sein, daß auch Dokumente mit etlichen hundert Seiten sicher erstellt werden können. Selbst wenn mal etwas kaputtgehen sollte, kann man das Dokument garantiert in jedem beliebigen Texteditor öffnen. Word-Dokumente dagegen neigen dazu, ab einer gewissen Größe häufiger zu crashen und generell bei Crashes irreparablen Schaden zu nehmen.
  • Übersichtlichkeit: Die gesamte Grundformatierung und andere Grundangaben stehen ganz am Anfang in der Präambel zusammengefaßt und können da fürs ganze Dokument schnell und einfach umgebaut werden.
  • Etwaige Fehler werden beim Kompilieren im Klartext nebst Nennung der Zeilennummer(n) ausgegeben, sind so also schnell lokalisier- und ausmerzbar.
  • Das Layout eines in LaTeX erzeugten Dokuments (z. B. PDF) orientiert sich an seit Jahrzehnten geltenden typografischen Regeln. Das Layout eines Word-Dokuments orientiert sich oft sogar am Druckertreiber, der auf dem Rechner, auf dem es geöffnet wird, installiert ist.
  • Interaktive PDFs, bei denen man sich z. B. durchs Inhaltsverzeichnis oder Stichwortverzeichnis klicken kann.
  • Jede Formatierung läßt sich nachvollziehen, weil sie „schwarz auf weiß“ im Markup steht. Bei Word weiß man nicht, was da hinter den Kulissen passiert.
  • Zeilenumbrüche im Blocksatz nicht da, wo sie gerade passen, sondern so, daß der Grauwert des Textes einheitlich bleibt und die Lesbarkeit gesteigert wird.
  • Entsprechend strenge Regeln bei der automatischen Silbentrennung. Word kann nur „amoktrennen“ oder gar nicht. Für bestimmte Wörter können in jedem Dokument eigene Trennregeln festgelegt werden.
  • LaTeX beherrschte schon immer Kerning, Word erst seit 2010.
  • Ligaturen, und zwar nicht nur vollautomatisch, sondern beeinflußbar. (Man kann z. B. verhindern, daß das „fl“ in „Kauflust“ zur Ligatur wird.)
  • Einfache, selbsterklärende Handhabung von Zeichen, die nicht auf der Tastatur sind, aber typografisch korrekt, wie in diesem Posting die Anführungszeichen („“), französische Anführungszeichen («») bzw. schweizerische (»«), eine Ellipse (…) statt drei Punkten (...) oder ein Halbgeviertstrich (–) als Gedankenstrich.
  • Ebenso einfache Verwendung geschützter Bindestriche, geschützter Leerzeichen, schmaler Leerzeichen, schmaler geschützter Leerzeichen etc.
  • Minuskelziffern, die sich bei den meisten Fließtextschriften besser in den Text einfügen. Word verwendet nur Ziffern, die ein Schriftsetzer nur in Tabellen setzen würde, auch weil die Microsoft-Schriften nur diese Ziffern mitbringen.
  • Überhaupt eine erheblich bessere Schriftauswahl, und zwar nichts Ausgefallenes und auch nicht die häßlichen Microsoft-Ersatzschriften (ich sag nur Arial), sondern sehr nahe an Klassikern wie Bookman, Palatino, Times oder auch Helvetica.
  • Unterstützung richtiger Kapitälchen mit korrektem Gewicht, statt daß einfach Großbuchstaben verkleinert werden.
  • Unterstützung angepaßter Zeichen für größere Schriftgrößen, sofern die Schrift das zuläßt, statt die normalen für den Fließtext 1 : 1 aufzublähen.
  • Automatisches Anwenden gewisser Regeln je nach im Dokument eingetragener Sprache, etwa doppelte Leerzeichen nach dem Satzende in US-amerikanischen Texten.
  • Praktisch unbegrenzte Möglichkeiten für den Satz mathematischer und naturwissenschaftlicher Formeln.
  • Mikrotypografie inklusive optischem Randausgleich und auf Wunsch sogar inklusive der schon von Hermann Zapf vorgeschlagenen leichten Zeichenexpansion.
  • Schriftgrößen werden nicht frei Schnauze in Punkt nach optischem Gefallen gewählt, sondern wiederum nach typografischen Regeln. Wer das nicht will, muß sich nicht dran halten, hat aber einen größeren Aufwand. Diejenigen, die die Voreinstellungen für TeX und die LaTeX-Makros getroffen haben, haben von Typografie eben mehr Ahnung als Otto Normal-DAU.
  • Überhaupt sind typografisch sinnvolle Dinge erheblich leichter zu realisieren als typografisch unsinnige, etwa Fließtextsatz in einer serifenlosen Schrift oder Unterstreichung.
  • Zuverlässig automatisierte Inhaltsverzeichnisse, Fußnoten, Stichwortverzeichnisse, ja, sogar Literatur- und Quellenverzeichnisse.
  • LaTeX beherrscht sogar korrekten Fraktursatz.
  • Abstände und Umbrüche sind einfach eingebaut und genauso einfach wieder entfernt.
  • Einbindung von Unterdokumenten, die dann vom Hauptdokument mitformatiert werden.
  • Und noch vieles mehr…

Denjenigen, die jetzt noch zur Schule gehen, aber mal studieren wollen, kann ich nur empfehlen, sich LaTeX schon mal anzusehen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß es ihnen mal nützlich sein wird – oder sie zumindest vor Frustration mit Word bewahren wird.

Ein paar Links zum Thema:
TeX-Erklärung mit noch mehr Links
MiKTeX – TeX-Distribution auf Basis von TeX Live für Windows
DANTE – Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V., auch der Herausgeber der TeXnischen Komödie
goLaTeX – deutschsprachiges LaTeX-Forum
The Beauty of LaTeX – Hier zeigt Dario Taraborelli, wie LaTeX Word schon optisch überlegen ist.
Noch ein Vergleich von The Angry Nerd
Mythen und Legenden über LaTeX bzw. LaTeX und Word
Einige typographische Grundregeln und ihre Umsetzung in LaTeX (PDF)
LaTeX-Erfahrungsberichte – Spaß mit Word & Co.


Ich selber benutze LaTeX fast immer, wenn ich irgendwie formatierten Text schreibe. Das kann ein Brief sein, der dann zuverlässig nach DIN und typografischen Regeln aufgebaut ist. Das kann auch eine Fanfic sein, die von vornherein darauf ausgelegt ist, gut auszusehen, wenn ich sie als PDF rausschreibe. Ich baue auch mal Fanfics anderer Autoren auf LaTeX um, gerade alte Schinken aus Usenet-Zeiten mit 70 Zeichen pro Zeile. Die kann ich dann beispielsweise auch auf 3,6" × 4,8" mit schmaleren Rändern rausschreiben, eine passende Größe für eReader. Dafür stehen in meinen Präambeln mehrere Seitenformatzeilen, die alle bis auf eine auskommentiert sind.

Ich bin auch nicht der Minimalist, der immer möglichst wenige Pakete in die Präambel stellt und für alles die Computer Modern/Latin Modern nimmt, sondern der Ästhet, der an Optik aus dem Dokument das Bestmögliche rausholt und gern mal diverse auskommentierte Schriftartzeilen in der Präambel hat zum Durchtesten. Ich finde immer mal wieder was zum Präambeln-Aufpolieren.

Meine bevorzugten Entwicklungsumgebungen sind TeXStudio (Windows), Kile (Linux, KDE) und LaTeXila, manchmal auch Gummi (Linux, alle anderen Desktops). Zum Schreiben nehme ich aber auch andere gerade greifbare Sachen.
Ich kann mich daran erinnern es einmal ganz kurz unter Linux ausprobiert zu haben (auf der Arbeit), aber ich denke ich werde mir auch mal TeXStudio anschauen Twilight happy
Uh ja...
Ich schreibe gerade meine Bachelor Thesis mit LaTeX auf dem Mac. Nutze dafür die MacTeX (TeX Live) Distribution und TextMate mit dem TeX Bundle. Der hat ein paar wirklich nette Helferlein eingebaut. Allerdings stoße ich immer wieder auf Stolpersteine, die wirklich extrem nervig sind. Aber ich gehe mal davon aus, dass viel an der veralteten Vorlage unseres Studiengangsleiters scheitert.
An sich ist das System wirklich super, ich muss mir absolut keine Gedanken um die ganze Formatierung machen. Ich schreibe meinen Text, kompiliere, und freue mich (meistens) über schön gesetzten Text in meiner PDF.
Aber ein ganz wichtiger Tipp, weil ich es ganz aktuell auf die harte Tour lernen muss: Beschäftigt euch VOR einer längeren Arbeit mit TeX. Fangt nicht einfach ins Blaue rein damit an. Es braucht wirklich Einarbeitungszeit, bis man mal alles am Laufen hat, und die wichtigsten Befehle und Makros kennt. Dadurch ist mir sicher eine Woche verloren gegangen...
Wenns dann mal läuft, dann läufts.
Achja... das gute alte TeX und sein Wurmfortsatz LaTeX RD wink

Ich hab vor vielen Jahren angefanden LaTeX zu benutzen, weil das im Studium Pflicht war bei den Abgaben. Ich fand das System aber gleich sehr überzeugend und sympatisch und habe dann auch neben vielen Übungszetteln auch meine Diplomarbeit komplett geTeXt.
Momentan schreibe ich darin meine Doktorabeit und schaudere bei dem Gedanken, dass manche das in Word machen. Allein die Verwaltung von Zitaten, Bildern und Tabellen ist es schon wert. In Word fühlt sich das immer so an, als wenn man im Regen Feuer machen will...

Das einzige was mich an LaTeX nervt ist, dass es vom jeweiligen System abhängt, wie das Dokument am Ende aussieht (jedenfalls meine Erfahrung zwischen Linux und Mac). Das ist besonders dann nervig, wenn man mit mehreren an einem Dokument schreibt und bei einem wird es einfach länger... wenn man nicht vorher pingelig jede Versionsnummer abgleicht, ist Frust vorprogrammiert.
Aber das gleiche Chaos kenne ich auch gut mit .doc vs .docx Twilight: No, Really?

Als Umgebung für TeX verwende ich den guten alten Vim-Editor mit entsprechenden Syntax-Highlighting. Fürs automagische Erstellen der PDFs laufen dann bei mir Scripte, die das kompilieren per Make auslösen, wenn sich die Dokumente ändern. Ist sicherlich keine Lösung für jeden - eher so eine 'Linux-Marotte' Twilight happy

Für technische Dokumente kann man sich übrigens auch mal DocBook anschauen. Wenn man mit der Idee von LaTeX klarkommt, hat man da vielleicht auch ein nettes Tool.
Die Idee hinter LaTeX finde ich ja eigentlich ganz gut, die Umsetzung ist aber an manchen Stellen meiner Meinung nach sehr merkwürdig (bspw. die Absätze).
Es ist aber auf jeden Fall besser als Word RD laugh
Ach ja, TeX. Nichts dagegen, es hat eine wesentliche, historische Bedeutung gehabt, aber es ist 35 Jahre alt, und einfach technisch überholt.

Die Standard-Schriften sind immer noch vorgerenderte Bitmap-Schriften, wie unter Windows 3.0. Die Markup-Sprache ist aus der Steinzeit. Die Sprachunterstützung jenseits von US-ASCII ist grauenhaft. Und wehe, die vorgefertigten Standardvorlagen entsprechen nicht 100% den Vorgaben für das Ausgabedokument, dann wird's dreckig.

Ja, auch meine Diplomarbeit entstand in TeX, aber ich wusste zu dem Zeitpunkt schon, wie viel besser so etwas heute zu machen wäre. Aber Weiterentwicklung ist bei TeX nicht vorgesehen. Und ja, ich hatte eine sehr genaue Vorstellung, was ich haben wollte, und es hat einiges an Arbeit und Programmierfähigkeiten erfordert, das Layout an meine Wünsche anzupassen.


Einer meiner Lieblings-Klassiker des deutschen Sprachpakets war der: Setzt man einen Satz in (obere, weil untere kennt ASCII ja nicht) "Anführungszeichen", wandelt das deutsche Sprachpaket sie (genauso unaufgefordert und unvermeidlich wie Word) in „Deutsche Anführungszeichen“ um. (← Schau an, selbst das Forum kann beides in einem Satz gemischt ohne Klimmzüge!)
Allerdings gilt: Ist das erste/letzte Zeichen in den Anführungszeichen ein a, o oder u, muss vor dem Anführungszeichen ein Platzhalter {} eingefügt werden: "{}a{}" statt "a". Sonst macht TeX daraus ein ä. Wenn das mal nicht praktisch ist.


Ich bleibe lieber bei LibreOffice für einfache Dokumente, oder HTML, wenn ich vernünftiges, Unicode-festes Markup brauche.


(09.06.2013)Pulse Wave schrieb: [ -> ]Man sieht also nicht sofort, was man (vielleicht) bekommt (what you see is what you get, WYSIWYG), sondern man bekommt, was man die ganze Zeit meinte (what you get is what you mean, WYGIWYM).
Besser, what you get is what tex thinks you should want instead.

(09.06.2013)Pulse Wave schrieb: [ -> ]wenn mal etwas kaputtgehen sollte, kann man das Dokument garantiert in jedem beliebigen Texteditor öffnen.

Texteditor. Importieren in Word - als formatierten Text - geht nicht. Genauso wenig in OpenOffice, LibreOffice, KOffice, AbiWord, etc...

(09.06.2013)Pulse Wave schrieb: [ -> ]Entsprechend strenge Regeln bei der automatischen Silbentrennung. Word kann nur „amoktrennen“ oder gar nicht. Für bestimmte Wörter können in jedem Dokument eigene Trennregeln festgelegt werden.

Ja, daran erinnere ich mich noch. Meine Diplomarbeit hatte ein Wort, das TeX partout falsch trennen wollte. Kein Problem, dafür gibt es ja die globale Liste von Trennregeln im Dateikopf. Die aber leider nicht mit dem deutschen Sprachpaket harmonierte und daher keine Trennregeln für Wörter mit Umlauten akzeptierte. Ich musste jedes Vorkommen des Worts im ganzen Text manuell mit Trennzeichen versehen.

(09.06.2013)Pulse Wave schrieb: [ -> ]Minuskelziffern, die sich bei den meisten Fließtextschriften besser in den Text einfügen. Word verwendet nur Ziffern, die ein Schriftsetzer nur in Tabellen setzen würde, auch weil die Microsoft-Schriften nur diese Ziffern mitbringen.

Ich bezweifele, dass TeX noch mit modernen Unicode-Schriftarten mithalten kann, dafür explodiert die Zeichenzahl zu sehr. Ob man die Zeichenvielfalt nutzt, steht auf einem anderen Blatt. Unicode betrachtet zwei Ziffern allerdings als inhaltlich gleich, sprich die Minuskeldarstellung ist Sache des Schriftdesigns, nicht des Satzsystems.

(09.06.2013)Pulse Wave schrieb: [ -> ]Überhaupt eine erheblich bessere Schriftauswahl, und zwar nichts Ausgefallenes und auch nicht die häßlichen Microsoft-Ersatzschriften (ich sag nur Arial), sondern sehr nahe an Klassikern wie Bookman, Palatino, Times oder auch Helvetica.

Dir ist aber schon klar, dass Arial ein 100%-Klon der Helvetica mit minimalsten Änderungen zur Umgehung des Copyright ist?
Von LaTeX habe ich bisher nur die Textverarbeitung LyX ausprobiert, habe mich aber (noch) nicht wirklich in das Thema eingearbeitet.
Den Großteil der Texte erstelle ich derzeit mit LibreOffice, bzw. längeren Fließtext gelegentlich mit FocusWriter.
Mit mit LaTeX (bzw. pdfTeX) erstellten (PDF-)Dokumenten hatte ich schon sehr oft zu tun, wobei mir zwei Dinge, die sich vermeiden ließen regelmäßig auffallen:
Gefühlte 90% der Autoren verwenden nur die Computer-Modern-Standardschriftarten.
Ziemlich nervig ist außerdem, dass Umlaute sehr oft als zusammengesetzte Zeichen erstellt werden, was Probleme bei Copy-Paste und der Volltextsuche bereitet.
Also wenn ich das recht verstehe, ist das ein Programm, in dem man "Programmiercode" eingeben muss, um seine Texte zu gestalten?
Da kann ich jedenfalls nicht ganz nachvollziehen, was daran so toll sein soll, für mich hört sich das wie Internetsteinzeit oder der Wikipedia-Texteditor an. Jedenfalls finde ich das Word-Bashing ziemlich ungerechtfertig und nicht gerade objektiv - es wird schon seine Gründe haben, warum dies eines der verbreitetsten und beliebtesten Programme für Office-Tätigkeiten ist.
Der Vorteil von TeX ist eben dass man durch die Befehle ziemlich präzise arbeiten und sich die Arbeit erleichtern kann, im Gegensatz zu Word mit der "schwammigen" Autoformatierung. Dazu muss man sich allerdings erstmal darin reinarbeiten, und für den gewöhnlichen Gebrauch (Briefe, kurze Texte etc.) wäre das einerseits zu viel Aufwand, und andererseits bietet TeX in der Hinsicht auch nicht wirklich viel Vorteile.
Für wissenschaftliche Arbeiten hingegen ist TeX wesentlich komfortabler, da man z.B. die ganzen Normierungen nur einmal definieren muss und mit includes auch die ganze Arbeit in einzelne, übersichtliche Kategorien aufteilen kann.
Gut, das Lob muss man hier klar hinterlassen, der Formelsatz von TeX ist unschlagbar. Nicht zuletzt hat er für viele Formelsatzsysteme, von MathML bis zu vielen, besseren Formeleditoren, als Vorlage gedient. Mancher Formeleditor versteht den TeX-Syntax sogar direkt. Trotz 35 Jahre Zeit zum Aufholen kann der Formeleditor von Word da nicht mithalten.

Zur Info, so wie man hier im Forum [b]...[/b] für Fett schreibt, in HTML <b>...</b>, in Wikipedia '''...''', und in Markdown **...**, so schreibt man in TeX \textbf{...}. Fast alles in TeX, was nicht Text ist, hat die Form \Schlüsselwort{Irgendwas}. Und die Sprache ist letztlich sehr mächtig, aber auch unglaublich komplex und stellenweise schlecht dokumentiert.
(09.06.2013)FloppyChiptunes schrieb: [ -> ]Ich kann mich daran erinnern es einmal ganz kurz unter Linux ausprobiert zu haben (auf der Arbeit), aber ich denke ich werde mir auch mal TeXStudio anschauen Twilight happy
Denk dran, daß TeXStudio nur ein Frontend ist, also nur die Umgebung und kein Alles-in-einem-Programm wie Word. Das eigentliche LaTeX brauchst du auch noch, für Windows z. B. in Form von MiKTeX.

(09.06.2013)mikro schrieb: [ -> ]Das einzige was mich an LaTeX nervt ist, dass es vom jeweiligen System abhängt, wie das Dokument am Ende aussieht (jedenfalls meine Erfahrung zwischen Linux und Mac). Das ist besonders dann nervig, wenn man mit mehreren an einem Dokument schreibt und bei einem wird es einfach länger... wenn man nicht vorher pingelig jede Versionsnummer abgleicht, ist Frust vorprogrammiert.
Das sollte eigentlich nicht passieren. Wird vielleicht an drastisch unterschiedlichen Versionsnummern der Systeme liegen (z. B. uraltes TeX Live auf Debian oder Ubuntu LTS und immer aktuelles MacTeX auf dem Mac).

(09.06.2013)mikro schrieb: [ -> ]Als Umgebung für TeX verwende ich den guten alten Vim-Editor mit entsprechenden Syntax-Highlighting. Fürs automagische Erstellen der PDFs laufen dann bei mir Scripte, die das kompilieren per Make auslösen, wenn sich die Dokumente ändern. Ist sicherlich keine Lösung für jeden - eher so eine 'Linux-Marotte' Twilight happy
Wenn es geht, warum nicht? Frißt zwar auf nicht so hochgezüchteten Systemen jedes Mal Leistung, aber man muß da nicht selbst immer hinterher, gerade wenn man BibTeX verwendet und vier Durchgänge braucht.

(09.06.2013)sai schrieb: [ -> ]Die Idee hinter LaTeX finde ich ja eigentlich ganz gut, die Umsetzung ist aber an manchen Stellen meiner Meinung nach sehr merkwürdig (bspw. die Absätze).
Wieso das denn? Immer (mindestens) eine Leerzeile lassen und gut. Muß man zwar wissen, aber dann geht das auch.

(10.06.2013)404compliant schrieb: [ -> ]Ach ja, TeX. Nichts dagegen, es hat eine wesentliche, historische Bedeutung gehabt, aber es ist 35 Jahre alt, und einfach technisch überholt.

Die Standard-Schriften sind immer noch vorgerenderte Bitmap-Schriften, wie unter Windows 3.0. Die Markup-Sprache ist aus der Steinzeit. Die Sprachunterstützung jenseits von US-ASCII ist grauenhaft. Und wehe, die vorgefertigten Standardvorlagen entsprechen nicht 100% den Vorgaben für das Ausgabedokument, dann wird's dreckig.

Ja, auch meine Diplomarbeit entstand in TeX, aber ich wusste zu dem Zeitpunkt schon, wie viel besser so etwas heute zu machen wäre. Aber Weiterentwicklung ist bei TeX nicht vorgesehen. Und ja, ich hatte eine sehr genaue Vorstellung, was ich haben wollte, und es hat einiges an Arbeit und Programmierfähigkeiten erfordert, das Layout an meine Wünsche anzupassen.
Hast du damals mit LaTeX 2ε gearbeitet, mit dem alten LaTeX 2.09 oder tatsächlich nur mit Plain TeX?

TeX muß sich nicht weiterentwickeln. TeX selbst ist nämlich fehlerfrei (tatsächlich – sonst würde das „Kopfgeld“, das Donald Knuth auf Bugs in TeX gesetzt hat, sich weiterhin verdoppeln). Und alle Weiterentwicklung findet statt in Form von Makros, die auf TeX aufsetzen, zusammengefaßt in LaTeX, pdfLaTeX, XeTeX, LuaTeX, ConTeXt…

Die Type-1-Schriften sind Rasterschriften, ja, aber erheblich höher aufgelöst als die *.FONs für Windows. Wir reden immerhin von PostScript, also von der professionellen Druckvorstufe. Und aus der Sicht des Schritzsatzes ist freie Skalierbarkeit Unsinn. Aber die Schriften haben heutzutage alle einen umfassenden Zeichensatz. Warum wohl sonst wiegt die vollständige Computer Modern zig MB?

Mit XeTeX/XeLaTeX hat LaTeX außerdem eine OpenType-Unterstützung bekommen, von der OpenOffice, LibreOffice und ganz besonders Microsoft Office nur träumen können. Ich würde es verwenden, wenn microtype eine bessere Kompatibilität dazu hätte.

LaTeX hat generell inzwischen weitreichende Unicode-Unterstützung, spätestens seit \usepackage[utf8]{inputenc} auch im Quelltext, so daß man mit "a oder \"{a} nicht mehr herumwuschteln muß, um ein ä zu erzeugen. Diese Konstrukte sind nur noch was für Amerikaner, die keine Akzente oder Umlaute auf der Tastatur haben und entweder mit Windows arbeiten oder nicht wissen, was ihr unixoides Betriebssystem an 3rd-Level-, 4th-Level- und Compose-Tastenkombinationen hat.

(10.06.2013)404compliant schrieb: [ -> ]Einer meiner Lieblings-Klassiker des deutschen Sprachpakets war der: Setzt man einen Satz in (obere, weil untere kennt ASCII ja nicht) "Anführungszeichen", wandelt das deutsche Sprachpaket sie (genauso unaufgefordert und unvermeidlich wie Word) in „Deutsche Anführungszeichen“ um. (← Schau an, selbst das Forum kann beides in einem Satz gemischt ohne Klimmzüge!)
Allerdings gilt: Ist das erste/letzte Zeichen in den Anführungszeichen ein a, o oder u, muss vor dem Anführungszeichen ein Platzhalter {} eingefügt werden: "{}a{}" statt "a". Sonst macht TeX daraus ein ä. Wenn das mal nicht praktisch ist.
Deswegen setzt man normalerweise von vornherein die richtigen Anführungszeichen, zumal es meines Wissens diese Umwandlung von Anführungszeichen beim Kompilieren nicht mehr gibt. " ist, soweit ich weiß, inzwischen ein reines Steuerzeichen.

(10.06.2013)404compliant schrieb: [ -> ]Importieren in Word - als formatierten Text - geht nicht. Genauso wenig in OpenOffice, LibreOffice, KOffice, AbiWord, etc...
Word kann nur einen minimalen Prozentsatz dessen, wozu ein voll aufgerüstetes modernes LaTeX 2ε fähig ist. Ein Direktimportfilter wäre Unsinn – erst recht die Annahme, daß die komplette Formatierung, der komplette veredelte Schriftsatz 1 : 1 so übernommen wird inklusive Paketen wie textcomp, microtype und hyperref.

Es ging mir darum, daß man LaTeX-Quelltext, eben weil er Text ist, notfalls ohne jegliche Verluste in allem öffnen kann, und sei es Windows Notepad, wohingegen man binäre Word-Dokumente eigentlich nur in der Word-Version öffnen kann, in der sie erstellt wurden, nicht aber in einem Texteditor.

(10.06.2013)404compliant schrieb: [ -> ]
(09.06.2013)Pulse Wave schrieb: [ -> ]Entsprechend strenge Regeln bei der automatischen Silbentrennung. Word kann nur „amoktrennen“ oder gar nicht. Für bestimmte Wörter können in jedem Dokument eigene Trennregeln festgelegt werden.

Ja, daran erinnere ich mich noch. Meine Diplomarbeit hatte ein Wort, das TeX partout falsch trennen wollte. Kein Problem, dafür gibt es ja die globale Liste von Trennregeln im Dateikopf. Die aber leider nicht mit dem deutschen Sprachpaket harmonierte und daher keine Trennregeln für Wörter mit Umlauten akzeptierte. Ich musste jedes Vorkommen des Worts im ganzen Text manuell mit Trennzeichen versehen.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß das Sprachpaket german, das neue Sprachpaket ngerman oder gar das Paket babel mit Deutsch als Sprache sich seit damals so weiterentwickelt haben, daß das nicht mehr passiert.

(10.06.2013)404compliant schrieb: [ -> ]
(09.06.2013)Pulse Wave schrieb: [ -> ]Minuskelziffern, die sich bei den meisten Fließtextschriften besser in den Text einfügen. Word verwendet nur Ziffern, die ein Schriftsetzer nur in Tabellen setzen würde, auch weil die Microsoft-Schriften nur diese Ziffern mitbringen.

Ich bezweifele, dass TeX noch mit modernen Unicode-Schriftarten mithalten kann, dafür explodiert die Zeichenzahl zu sehr. Ob man die Zeichenvielfalt nutzt, steht auf einem anderen Blatt.
TeX ohne irgendwelche Aufbauten kann das nur schwer. XeTeX und LuaTeX schütteln das dank fontspec aus dem Ärmel. Aber auch im „guten alten“ LaTeX kann man Schriften in der Präambel entsprechend konfigurieren und teilweise sogar im Fließtext umschalten.

(10.06.2013)404compliant schrieb: [ -> ]Unicode betrachtet zwei Ziffern allerdings als inhaltlich gleich, sprich die Minuskeldarstellung ist Sache des Schriftdesigns, nicht des Satzsystems.
Stimmt für den Quelltext, da hat man nur zehn Ziffern. Aber bei vielen Schriften – erst recht unter XeTeX oder LuaTeX – kann man an beliebiger Stelle des Quellcodes z. B. zwischen Minuskel- und Tabellenziffern umschalten oder auch mal richtige Kapitälchen aktivieren.

(10.06.2013)404compliant schrieb: [ -> ]
(09.06.2013)Pulse Wave schrieb: [ -> ]Überhaupt eine erheblich bessere Schriftauswahl, und zwar nichts Ausgefallenes und auch nicht die häßlichen Microsoft-Ersatzschriften (ich sag nur Arial), sondern sehr nahe an Klassikern wie Bookman, Palatino, Times oder auch Helvetica.

Dir ist aber schon klar, dass Arial ein 100%-Klon der Helvetica mit minimalsten Änderungen zur Umgehung des Copyright ist?
So minimal sind die Änderungen gar nicht, die fallen schon sehr auf. Man sehe sich mal das G oder das R an. URW Nimbus Sans und TeX Gyre Heros sind erheblich näher an der Helvetica.

(10.06.2013)Leon schrieb: [ -> ]Gefühlte 90% der Autoren verwenden nur die Computer-Modern-Standardschriftarten.
Fällt mir auch auf. Kann sein, daß sie damit zeigen wollen, daß es aus LaTeX kommt. Kann aber auch sein, daß diese Autoren gern Minimal-Präambeln haben mit möglichst wenigen Paketen drin (wieviele LaTeX-Dokumente hast du je gesehen mit Randausgleich?), oder daß sie ihre Quelltexte auch auf Minimalinstallationen lauffähig haben wollen. Letzteres ist aber nur sinnvoll, wenn man auch den Quelltext zur Verfügung stellt.

(10.06.2013)Leon schrieb: [ -> ]Ziemlich nervig ist außerdem, dass Umlaute sehr oft als zusammengesetzte Zeichen erstellt werden, was Probleme bei Copy-Paste und der Volltextsuche bereitet.
Die scheinen entweder noch nicht gelernt zu haben, daß man inputenc auch mit Unicode laden kann und nicht nur mit US-ASCII, oder sie verwenden für alle Sprachen dieselbe Präambel, oder das sind wirklich Uraltquelltexte aus einer Zeit, als inputenc noch kein Unicode konnte bzw. es inputenc noch gar nicht gab.

(10.06.2013)MaSc schrieb: [ -> ]Also wenn ich das recht verstehe, ist das ein Programm, in dem man "Programmiercode" eingeben muss, um seine Texte zu gestalten?
Da kann ich jedenfalls nicht ganz nachvollziehen, was daran so toll sein soll, für mich hört sich das wie Internetsteinzeit oder der Wikipedia-Texteditor an.
Wenn es danach ginge, wären alle Programmiersprachen veraltet. C, C++, Perl, Python, Java, Haskell, alle werden in Textform gecodet. Und da wird auch so schnell keine „Programmiersprache“ daherkommen, die sie alle ersetzen wird, und mit der man hochleistungsfähige Anwendungen cross-platform entwickeln kann, indem man in einem grafischen Editor bunte Blöcke herumschiebt oder was auch immer.

Auch die allermeisten Websites sind nicht komplett in, was weiß ich, Microsoft Frontpage oder Adobe Dreamweaver zusammengeklickt, sondern da hat sich jemand am HTML-, CSS- und Scriptcode die Finger schmutzig gemacht. Wer HTML kann und den Code sieht, der aus Frontpage kommt, kriegt das Kotzen.

LaTeX kann im übrigen viel mehr, als Word es je können wird, produziert viel bessere und professioneller wirkende Ergebnisse und ist darin schon lange zuverlässiger. Seien wir mal ehrlich: Was Word macht, hat absolut gar nichts zu tun mit dem professionellen Textsatz, der von Johann Gutenberg bis zu heutigen professionellen Schriftsetzern angewandt wird. So etwas kann man gar nicht mit einer simplen, DAU-kompatiblen, ach so modernen Klickibunti-Oberfläche (noch dazu mit Ribbons, oder was, um auch ja möglichst wenig Text auf der Oberfläche zu haben) zusammenschubsen, ohne zu beachten, was im Hintergrund läuft.

Lies dir mal meine Liste oben durch. Was davon kann Word?

(10.06.2013)MaSc schrieb: [ -> ]Jedenfalls finde ich das Word-Bashing ziemlich ungerechtfertig und nicht gerade objektiv - es wird schon seine Gründe haben, warum dies eines der verbreitetsten und beliebtesten Programme für Office-Tätigkeiten ist.
Microsofts Marktmacht, ein gewaltiges Werbebudget, Vorinstallationen auf Fertigrechnern für Heimanwender, Gewerbe und Industrie, um künstlich für Verbreitung zu sorgen, hier und da ein bißchen Schmiererei, und schon kriegt man ein Format als „Standard“ durchgedrückt, das nur zu einem einzigen Programm kompatibel ist.
(11.06.2013)Pulse Wave schrieb: [ -> ]Hast du damals mit LaTeX 2ε gearbeitet, mit dem alten LaTeX 2.09 oder tatsächlich nur mit Plain TeX?

Frag mich nicht, welche Version das damals war, aber es war schon ein LaTeX, und ngerman gab es auch schon.
<update>
Ein Hoch auf Langzeitarchive. MiKTeX 2.2, 16 MAY 2005 / LaTeX2e <2001/06/01>

(11.06.2013)Pulse Wave schrieb: [ -> ]LaTeX hat generell inzwischen weitreichende Unicode-Unterstützung, spätestens seit \usepackage[utf8]{inputenc} auch im Quelltext

Hmmm, das wäre damals eine echte Erleichterung für mich gewesen. Keine lästige Zeichenumstzung zwischen TeX- und HTML-Fassung. (Ja, TeX kann auch HTML ausgeben, nein, das war für mich ungeeignet.)

(11.06.2013)Pulse Wave schrieb: [ -> ]Lies dir mal meine Liste oben durch. Was davon kann Word?

Fun fact: Microsoft hat mal eine Umfrage gemacht, welche zusätzlichen Features und Funktionen sich die Anwender für die nächste Version wünschen würden. Das traurige Ergebnis war, dass die meisten gewünschten Features längst seit zig Versionen implementiert waren, die User sie nur nie bemerkt hatten.
Ja, LaTeX ist schon was tolles.
Ich habe letztes Jahr an der Uni an einem Kurs dafür teilgenommen. Hat schon Spaß gemacht. Allerdings musst ich danach nichts mehr großes schreiben, weshalb ich es dann vernachlässigt habe. Mal sehen, vermutlich werde ich spätestens zur Bachelorarbeit mal ernsthaft damit arbeiten. Twilight smile
(11.06.2013)Pulse Wave schrieb: [ -> ]Es ging mir darum, daß man LaTeX-Quelltext, eben weil er Text ist, notfalls ohne jegliche Verluste in allem öffnen kann, und sei es Windows Notepad, wohingegen man binäre Word-Dokumente eigentlich nur in der Word-Version öffnen kann, in der sie erstellt wurden, nicht aber in einem Texteditor.

Da will ich kurz ergänzen/berichtigen, dass alle aktuellen Office-Formate (egal ob das propriätere Microsoft "docx" oder das offene "odt"') inzwischen nur XML-Files sind, somit auch dort bei teilweiser Beschädigung der Datei locker der Plaintext bzw. sogar große Teile der Formatierungen mit einem simplen Texteditor gerettet werden können. Auch die automatische Verarbeitung der Inhalte mit anderen Programmen ist dadurch theoretisch möglich, solange diese XML verarbeiten können.
--
Ich habe meine Bachelor-Thesis und ein paar kleinere Arbeiten auf der Uni in LaTeX geschrieben. Das einzige was ich daran wirklich toll fand, war der vielfach erwähnte Support für Formelsetzung, von denen ich sehr viele brauchte.

Aber dafür brauche mich schon lange nicht mehr mit LaTeX usw. direkt rumärgern, dafür gibt es so hilfreiche Plugins für OpenOffice wie "TexMaths", welches exakt das tut, was man erwartet. Tex-Formeln bequem innerhalb von OpenOffice erstellen und manipulieren, dann wahlweise als SVG oder PNG ins Dokument einbinden. Funktioniert sogar in praktisch allen OpenOffice Programmen, nicht nur dem Texteditor.

Fußnoten- und Quellenverwaltung, dafür gibt es auch Plugins für OpenOffice. Wie für fast alles, was Leute an LaTeX und den zugehörigen Erweiterungen gut finden. Man muss sich schon lange nicht mehr für das eine oder andere entscheiden. Nur ist das Konzept, seinen Texteditor selbst mit Erweiterungen aufzurüsten für viele etwas ganz neues. Es sind wohl alle noch deutlich Microsoft Word-geschädigt. AJ hmm
(12.06.2013)Evenprime schrieb: [ -> ]Da will ich kurz ergänzen/berichtigen, dass alle aktuellen Office-Formate (egal ob das propriätere Microsoft "docx" oder das offene "odt"') inzwischen nur XML-Files sind, [...]
Wenn wir schon exakt sein wollen: Es sind mehrere XML-Dateien pro Dokument, die zusammen als ZIP-Archiv gepackt wurden. Twilight happy
Na, wenigstens ein paar Nutzer gibt's hier. Leider aber weniger als Leute, die Word gegen alles verteidigen.
(14.06.2013)Pulse Wave schrieb: [ -> ]Na, wenigstens ein paar Nutzer gibt's hier. Leider aber weniger als Leute, die Word gegen alles verteidigen.

Also "Word" würde ich auch nicht verteidigen. Es gibt deutlich bessere Office-Lösungen. Twilight happy
(12.06.2013)Evenprime schrieb: [ -> ]Es sind wohl alle noch deutlich Microsoft Word-geschädigt.
(14.06.2013)Pulse Wave schrieb: [ -> ]Leider aber weniger als Leute, die Word gegen alles verteidigen.
So ganz stimmt das nicht.
Hier hat niemand etwas positives über Word gesagt. Außer MaSc, aber das zählt nicht ;P
Für den "alltäglichen" Gebrauch finde ich OpenOffice bzw. LibreOffice ganz praktisch. Es bietet zwar weniger Layout-Features als LaTeX, aber es ist immer noch besser als Word.
Das hört sich für mich nach unnötig viel Aufwand an. Ich schreibe zwar eh nicht viel, werde aber bei Word bleiben.
Ich nutze LaTeX unter Texmaker für Windows zur Erstellung von Übungsblättern für die Studenten meiner Tutorien sowie für die zur Vorlesung (Wahrscheinlichkeitstheorie) dazugehörige Formelsammlung. Gerade bei Dokumenten mit vielen mathematischen Formeln finde ich LaTeX leichter zu handhaben als Word, außerdem wird die Eingabe praktischerweise direkt in PDF umgewandelt.

Für sonstige Dokumente (viel Text, gelegentlich eine Grafik oder eine Tabelle) verwende ich nach wie vor Word - vermutlich auch wegen meiner jahrelangen Gewöhnung.
Seiten: 1 2 3 4