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Zitat:Der Gaulaner war ein Ort voller schräger Vögel. Er befand sich außerhalb des Stadtzentrums und wurde normalerweise oft besucht. Die meisten Besucher waren raue Söldner, die ihren Tag mit Saufen verbrachten, wenn ihnen kein Auftrag angeboten wurde. Heute saß nur ein einsamer hellgraubläulicher Hengst auf dem gepolsterten Lederschemel vor der Theke und starrte den Wirt, ein seltsamer roter Hengst mit zwei Hörnern müde an.
„Nicht viel los hier“, sprach der Hengst und lachte.
Sein Gesicht war von vielen alten Narben gezeichnet. Jede von den Wunden hatte eine Geschichte zu erzählen. Die Größte zog sich schräg über sein Gesicht und charakterisierte seinen kantigen Kopf noch stärker. Er trug eine schwarze Lederjacke und einen Hut der mit vielen kleinen Knochen geschmückt war. Er war schon sehr abgenutzt von den letzten großen Kämpfen die der Hengst einst erlebt hatte.

Zitat:„Du sagst es, Dawn.“

Zitat:„Wahnsinn, Depp. Je betrunkener ich werde, desto besser verstehen wir uns. Komm‘ schenk mir noch einen ein.“
Der Barkeeper drehte sich um und bediente sich am Zapfhahn. Währenddessen sprach eine weitere Figur den sitzenden Hengst von der Seite an. Er war komplett weiß und sah wie das komplette Gegenteil vom roten Wirt hinter der Theke aus.
„Du könntest immer noch zurückkehren, Dawn! Manchmal bietet sich die Option ein zweites Mal an.“

Zitat:Er stellte den Krug ab und sah sich um.
Eine flinke Kellnerin huschte mit einem Tablet geschickt durch die Menge. Ein Erdpony mit braunem Fell, blauem Haar und einer weiß-blau karierten Schleife. Dawn sah sie des Öfteren, aber er kannte ihren Namen nicht. Jedenfalls fand er ihren Hintern ganz hübsch. Und so war es immer einer der Fixpunkte auf die der Kopfgeldjäger flüchtig ein Auge warf: Arsch, Lampe, Arsch, drei Typen spielen Skat, wieder Arsch, Einarmiger Bandit, Lampe, Arsch…
So ging es immer weiter.

Zitat:Es war nichts los. Keine Auftraggeber kamen und wenn, dann war es sowieso jemand, der ein krummes Ding drehen wollte. Darauf war Dawn nicht anzusprechen. Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass es heute ein ruhiger Abend sein würde. Er hob sein Getränk an.

Zitat:Plötzlich ging die Eingangstüre auf. Dieses Knarzen war typisch. Anscheinend nahm niemand die Zeit und das Geld, die Tür endlich zu ölen. Dawn beachtete nicht, wer da ein trat, es interessierte ihn auch nicht.
Einige wurden ganz ruhig. Sie starrten den Neuankömmling an und warteten ab was er zu sagen hatte.
„Hey! Ich suche ein Einhorn, das ein Fangschild aufbauen kann“, rief die Stimme.
Dawns Ohren stellten sich wie zwei Antennen auf.

Zitat:begann zu husten. Der Bierschaum kroch ihm aus den Nüstern. Er wischte sich den Mund und sah über die Schulter.

Zitat:Rainbow Dash sprach einen dunkelbraunen Einhornhengst mit Mantel und Baseballkappe an. Er tippe desinteressiert auf seinen kleinen Computer herum. Als Rainbow mit dem Reden fertig war stand er auf, zog ein Tuch vors Gesicht und verließ ohne ein Wort den Pup. Rainbow Dash blieb mit beleidigter Miene stehen.

Zitat:Rainbow ging angewidert weiter und sah die Skatspieler, die noch hellwach aussahen. Sie sprach sie an. Ein breitschultriges dunkelviolettes Einhorn blickte zu ihr vergrämt auf, als sie sich dazu gesellte. Er fühlte sich beim Spielen gestört.
„Was willst du?“, schnauzte er.
„Ich hab einen Job für dich, wenn du willst!“, sagte sie und versuchte ihr Selbstbewusstsein mit Coolness aufzuputschen. „Ist ‘ne Menge Geld!“
Beim Wort Geld wurde der Hengst hellhöriger.
„Nun, dann lass mal hör’n.“
„Die Jagd nach Watch Owl!“

Zitat:„Ja… Aber sie tötet die nicht mit Absicht. Glaub‘ mir, wer sich mit Watch Owl anlegt endet mit aufgeschlitzter Kehle in der Gosse. Aber ich hab da mal ‘ne Frage… Wer schickt dich eigentlich?“
„Äh… Die Bruderschaft?“

Zitat:„So, so! Noch ein Luder, wärst du jetzt ein Hengst, hätte ich dich auf der Stelle umgelegt, doch ich tu‘ Stuten nicht weh. Trotzdem solltest du schleunigst verschwinden und diesem Gigolo-Golden-Pip sagen er soll sich selbst in den Arsch f…“

Zitat:„Was? Aber… Hey!“ Rainbow Dash wusste nicht, ob sie beleidigt oder schockiert sein sollte. Die Kameraden des Hengstes standen auf. Alles bullige, kantige Gesellen. Ein Zigarren rauchendes Erdpony meldete sich zu Wort.
„Du hast gehört, was er gesagt hat. Zieh‘ Leine, sonst schmeiß ich dich in hohen Bogen raus!“
Rainbow Dash wich einen Stück zurück. Die Gruppe bedrängte sie. Ein anderer zog zur Hälfte die Knarre aus dem Schaft.

Zitat:Dann gab es einen Knall. Der runde Tisch flog samt Karten hoch. Dawn Slasher stand mit erhobenen Katana dazwischen. Er sah die Gruppe mit verschmitztem Grinsen an.
„Ich bin auch noch da.“

Zitat:„Ich nenne ihn liebevoll Harley!“, sagte Dawn selbstzufrieden.

Zitat:Rainbow sah wieder nach vorne und erblickte zwei weitere Gestalten. Das rosa Fohlen und das ungewöhnliche schwarze Alicorn, die sie am Bahnhof getroffen hatte. Ihre Blicke trafen sich. Das Fohlen lachte, der Hengst machte einen neutralen Eindruck.

Zitat:Beim dritten Versuch wurde der Bildschirm wurde komplett weiß. Ein großes, schwarzes „C“ erschien, in dessen Bucht ein lachender Schädel saß. Das tiefe, sadistische Gelächter schallte aus allen Lautsprechern, obwohl Cloud Flare sie für bessere Konzentration ausgeschaltet hatte.

Zitat:„Vielleicht solltest du dir überlegen, auf wessen Seite du stehst, RD!“
Jetzt hatte es der Stute vollkommen die Sprache verschlagen. Es gab nur wenige Freunde, die sie „RD“ nannten. Die meisten kannte sie aus Ponyville und Cloudsdale.
„Wie hast du mich gena…?“

Zitat:Der Bildschirm sprühte Funken. Cloud Flare flog los und entging der Explosion, die den Monitor und ein paar Computer in Stücke zerlegte. Einige unglückliche Hengste wurden von umherfliegenden scharfen Bruchstücken erfasst. Dawn, Rainbow, Golden Pip, Altlas und Apollo duckten sich. Die Servertürme fielen um wie Dominosteine und zerrissen dabei die Kabel mit denen sie verbunden waren.

Zitat:Schließlich war sie endlich oben, zu Hause. Eine riesige Werkstadt baute sich um ihr auf. Alle Lichter waren auf sie gerichtet. Maschinenarme erschienen, die wie Geräte aus Operationen aussahen. Ein Kran packte sie und transportierte sie auf ein Gestell in dem sie von Zangen und einer kuchenformartigen Vorrichtung festgehalten wurde. Dann erschien ein Schlauch der von einem mechanischen Arm getragen wurde.
„Meine Watch Owl!“, sprach die Stimme.
„Meine arme kleine Watch Owl! Was haben sie dir nur angetan? Iss mal erst was, dann hast du wieder frische Energie.“
An der Maske öffnete sich am Mundbereich ein kleines Loch. Der Schlauch wurde in die Öffnung eingeführt und pumpte Nahrung in den Körper. Hellbrauner Schleim trat zwischen den Mündungen aus. Watch Owl nahm den Brei gierig auf. Der Schlauch entfernte sich von ihr und sie regte den Hals um die letzten Tropfen zu erhaschen, aber da schloss sich ihr Maul schon wieder. Sie lehnte sich wieder zurück. Ihr Auge leuchtete nun stärker als zuvor.
„Du warst aber hungrig!“ lachte die Stimme.
Watch Owl regte sich ein bisschen. Sie wollte etwas sagen, aber eine Einstellung verbot es ihr. Ein weißer Huf schob am Pult einen Regler hoch. Somit war es ihr erlaubt zu sprechen.
„Wer_ist_sie?“, hauchte sie.
Auf einigen Monitoren erschienen viele Bilder von Rainbow Dash, die von Watch Owl abfotografiert worden waren.
„Ein Niemand! Sie ist nicht wichtig!“, sagte die Stimme schnell und löschte die Files.
„Das Wichtigste ist, dass ich immer für dich da bin!“
Ein weiterer Maschinenarm surrte über ihren Kopf und begann sie zu streicheln.
„Denn du bist meine aller beste Freundin!“
„Wer_ist_sie?“, fragte die graue Stute nochmals, doch die Stimme lenkte ab.
„Du musst jetzt schlafen. Ruh‘ dich aus, denn der nächste Abend wird ganz anders sein.“
„Wer_ist_…“
Watch Owl wurde deaktiviert. Das Licht in der Maske erlosch.