29.11.2013
Der Feedback-Ratgeber
Dieser Thread soll dazu dienen, sich über Feedback auszutauschen. Darüber, wie man ein Feedback schreibt, was man beachten sollte, was einem wichtig ist. Wie man es unerfahreneren Usern leichter machen kann, eines zu verfassen.
Sowohl Autoren, als auch Leser sind herzlich eingeladen, ihre Erfahrungen und Tipps beim Schreiben von Feedbacks zu teilen und diesen Ratgeber damit zu erweitern.
Gerne werde ich auch weitere Passagen in den Startpost einfügen und gegebenenfalls neue Kategorien aufmachen.
Um einen Anfang zu schaffen, lege ich los und hoffe, dabei die wichtigsten Basis-Elemente aufzugreifen.
tl;dr Lies' dir die Goldenen Ansätze durch und schreib Feedbacks!
Was ist (ordentliches) Feedback?
Was bedeutet es, in dem Fanfic-Bereiches des Bronies.de-Forum eine Rückmeldung zu geben? Was heißt "ordentlich"?
Spoiler (Öffnen)
Was ein (ordentliches) Feedback ist
Es gibt viele Formen der Rückmeldung und Äußerungen zu Geschichten. Ein einfach "die Geschichte war toll" ist ebenso eine Rückmeldung wie eine seitenlange Rezension.
Ein Feedback spielt dabei die Rolle, dass der Empfänger (bei uns der Autor, dem du das Feedback schreibst), nachdem er es gelesen hat, in der Lage ist, zukünftig anders, besser zu handeln/schreiben.
Das mag nun einerseits sehr vage, andererseits auch sehr einschüchternd wirken. Dabei ist es gar nicht schwer, ein Feedback zu geben.
Sehen wir uns Beispiele an:
Beispiele A
A1. Dein neues Kapitel hat mir sehr gefallen!
A2. Also die Szene mit Twilight in der Bibliothek hat mir gar nicht gefallen.
Beispiele B
B1. Dein neues Kapitel hat mir sehr gut gefallen. Ich habe oft über Applejacks Missgeschicke lachen können.
B2. Die Bibliotheksszene mit Twilight hat mir nicht gefallen, weil sie viel zu schnell vorbei war. Wieso hat Twilight so gehandelt, was hat Applejack dazu gedacht?
Mit den Beispielen A wird der Autor nichts konstruktives anfangen können. Er mag sich über A1 freuen, weil es ein Lob ist, aber hilft es ihm, besser zu werden?
Die Beispiele B hingegen liefern eine Grundlage, auf die der Autor zukünftig aufbauen kann: Seine Comedy-Einlage mit Applejack hat seinen Leser zum Lachen gebracht? Dann ist das doch ein Element, dass er sich merken kann.
Die Szene in der Bibliothek war zu schnell vorbei und das Verhalten der Charaktere war nicht ganz klar? Da kann er nun zukünfig ein Auge drauf haben, solchen Szenen mehr Raum zu geben und auch die Beweggründe der Charaktere darzustellen.
Ein ordentliches Feedback ist in dem Sinne dieses Ratgebers also eines, mit dem der Autor zukünftig arbeiten kann. Das ihm hilft, zu erkennen, was gut und was noch verbesserungswürdig ist.
Wie man ein solches auch mit wenig/keiner Erfahrung schreiben kann, wird in den nächsten Kapiteln erklärt.
Worüber handelt mein Feedback eigentlich?
Nachdem wir eine vage Vorstellung davon haben, was ein ordentliches Feedback ist, bleibt natürlich noch die Frage: Worüber kann ich denn eigentlich das Feedback schreiben?
Da gibt es mehrere Möglichkeiten und die meisten Feedbacks enthalten eine bunte Mischung aus den folgenden Kategorien.
Inhaltlich
Sehr nahe liegend: Ich schreibe über das, was ich gelesen habe. Wie mir die Handlung gefällt, die Charaktere, die Situationen, in denen sie stecken. Über die überraschende Wendung, die Idee, die in der Geschichte steckt.
Beispiel: "Ich mag deine Twilight, weil sie genau so rüber kommt, wie in der Serie. Auch hat mir gefallen, wie sie mit Spike vor der Hydra davon gerannt ist, das fand ich richtig spannend."
Persönlich
Ein persönliches Feedback ist oft mit einem inhaltlichen verbunden. Hier geht es darum, wie du dich als Leser gefühlt hast. Was du spannend fandest, was dich zum Lachen gebracht hat, worüber du traurig wurdest - und auch, was dich verärgert hat, weil es so gut geschrieben worden war. Welchen Charakter du gar nicht leiden kannst, weil er so ein Ekelpaket ist.
Beispiel: "Bei der Mitternachtsszene habe ich richtig Angst bekommen und mit Luna mitgefiebert."
Technisch
Ein technisches Feedback bezieht sich auf Rechtschreibung, Grammatik, Stil, Formatierung. Darum, ob ein Spannungsbogen funktioniert, ob das auftauchende Gedicht sich flüssig lesen lässt, um Begriffe wie "Pacing", "Show and Tell" und andere Autoren-Fachbegriffe.
Auch wenn du selbst kein Autor bist und mit manchen der genannten Begriffe nichts anfangen kannst, kannst du trotzdem auch ein technisches Feedback geben! Du bleibst einfach bei dem, mit dem du dich auskennst.
Beispiel: "Der Anfang des Kapitels war etwas sperrig. Die ganzen Erklärungen, wie das Zimmer aussieht, hättest du anstatt in einem großen Absatz auch über das Gespräch, das deine beiden Ponys führen, verteilen können."
Es gibt viele Formen der Rückmeldung und Äußerungen zu Geschichten. Ein einfach "die Geschichte war toll" ist ebenso eine Rückmeldung wie eine seitenlange Rezension.
Ein Feedback spielt dabei die Rolle, dass der Empfänger (bei uns der Autor, dem du das Feedback schreibst), nachdem er es gelesen hat, in der Lage ist, zukünftig anders, besser zu handeln/schreiben.
Das mag nun einerseits sehr vage, andererseits auch sehr einschüchternd wirken. Dabei ist es gar nicht schwer, ein Feedback zu geben.
Sehen wir uns Beispiele an:
Beispiele A
A1. Dein neues Kapitel hat mir sehr gefallen!
A2. Also die Szene mit Twilight in der Bibliothek hat mir gar nicht gefallen.
Beispiele B
B1. Dein neues Kapitel hat mir sehr gut gefallen. Ich habe oft über Applejacks Missgeschicke lachen können.
B2. Die Bibliotheksszene mit Twilight hat mir nicht gefallen, weil sie viel zu schnell vorbei war. Wieso hat Twilight so gehandelt, was hat Applejack dazu gedacht?
Mit den Beispielen A wird der Autor nichts konstruktives anfangen können. Er mag sich über A1 freuen, weil es ein Lob ist, aber hilft es ihm, besser zu werden?
Die Beispiele B hingegen liefern eine Grundlage, auf die der Autor zukünftig aufbauen kann: Seine Comedy-Einlage mit Applejack hat seinen Leser zum Lachen gebracht? Dann ist das doch ein Element, dass er sich merken kann.
Die Szene in der Bibliothek war zu schnell vorbei und das Verhalten der Charaktere war nicht ganz klar? Da kann er nun zukünfig ein Auge drauf haben, solchen Szenen mehr Raum zu geben und auch die Beweggründe der Charaktere darzustellen.
Ein ordentliches Feedback ist in dem Sinne dieses Ratgebers also eines, mit dem der Autor zukünftig arbeiten kann. Das ihm hilft, zu erkennen, was gut und was noch verbesserungswürdig ist.
Wie man ein solches auch mit wenig/keiner Erfahrung schreiben kann, wird in den nächsten Kapiteln erklärt.
Worüber handelt mein Feedback eigentlich?
Nachdem wir eine vage Vorstellung davon haben, was ein ordentliches Feedback ist, bleibt natürlich noch die Frage: Worüber kann ich denn eigentlich das Feedback schreiben?
Da gibt es mehrere Möglichkeiten und die meisten Feedbacks enthalten eine bunte Mischung aus den folgenden Kategorien.
Inhaltlich
Sehr nahe liegend: Ich schreibe über das, was ich gelesen habe. Wie mir die Handlung gefällt, die Charaktere, die Situationen, in denen sie stecken. Über die überraschende Wendung, die Idee, die in der Geschichte steckt.
Beispiel: "Ich mag deine Twilight, weil sie genau so rüber kommt, wie in der Serie. Auch hat mir gefallen, wie sie mit Spike vor der Hydra davon gerannt ist, das fand ich richtig spannend."
Persönlich
Ein persönliches Feedback ist oft mit einem inhaltlichen verbunden. Hier geht es darum, wie du dich als Leser gefühlt hast. Was du spannend fandest, was dich zum Lachen gebracht hat, worüber du traurig wurdest - und auch, was dich verärgert hat, weil es so gut geschrieben worden war. Welchen Charakter du gar nicht leiden kannst, weil er so ein Ekelpaket ist.
Beispiel: "Bei der Mitternachtsszene habe ich richtig Angst bekommen und mit Luna mitgefiebert."
Technisch
Ein technisches Feedback bezieht sich auf Rechtschreibung, Grammatik, Stil, Formatierung. Darum, ob ein Spannungsbogen funktioniert, ob das auftauchende Gedicht sich flüssig lesen lässt, um Begriffe wie "Pacing", "Show and Tell" und andere Autoren-Fachbegriffe.
Auch wenn du selbst kein Autor bist und mit manchen der genannten Begriffe nichts anfangen kannst, kannst du trotzdem auch ein technisches Feedback geben! Du bleibst einfach bei dem, mit dem du dich auskennst.
Beispiel: "Der Anfang des Kapitels war etwas sperrig. Die ganzen Erklärungen, wie das Zimmer aussieht, hättest du anstatt in einem großen Absatz auch über das Gespräch, das deine beiden Ponys führen, verteilen können."
Goldene Ansätze
Die Basis für ein ordentliches Feedback.
Spoiler (Öffnen)
Das Nachfolgende sind sehr nützliche Hinweise, wie du ein Feedback schreiben kannst, dass sowohl begründet ist, als auch den Empfänger dazu ermutigt, es annzunehmen - selbst wenn du Kritik übst.
1. Der Weil-Ansatz
2. Die Ich-Form
3. Beschreiben, nicht bewerten
Diese schauen wir uns genauer an.
1. Der Weil-Ansatz
2. Die Ich-Form
3. Beschreiben, nicht bewerten
Diese schauen wir uns genauer an.
Der Weil-Ansatz (Öffnen)
Der Weil-Ansatz
Ein ordentliches Feedback ist ein begründetes. Eines, mit dem der Autor "etwas anfangen kann".
Und so ein Feedback zu schreiben, ist mit dem Weil-Ansatz gar nicht schwer: Jedes Mal, wenn du eine Aussage tätigst, schreibe ein weil dahinter.
Beispiele:
"Ich finde deine Twilight toll, weil ..."
"Die Szene war echt spannend, weil ..."
"Der Schluss wirkte unfertig, weil ..."
Was bewirkt dieses Weil?
Es präzisiert die zuvor getätigte Aussage und füllt sie mit Leben. Durch den Weil-Teil einer Aussage erfährt der Autor, was er schon gut kann, oder worin er sich noch verbessern sollte.
Am Anfang mag es gar nicht so leicht sein, den Weil-Satz auch zu beenden. Auch erfahrenere Feedback-Schreiber stehen manchmal vor einer "Wand" und fragen sich: Ja, warum finde ich diese Szene eigentlich so toll?
Es ist gut, sich dann die entsprechende Szene/Passage noch einmal in Erinnerung zu rufen - und wenn man mit der Frage "warum fand ich das so gut / warum hat es mir nicht gefallen?" im Hinterkopf das Gelesene noch einmal revue passieren lässt, findet man meist schon seine Antwort.
Natürlich muss im Feedback nicht nach jedem Satz das Wort "weil" auftauchen, aber du solltest es dir zu jedem Satz denken - und die Antwort aufschreiben.
Beispiele:
"Ich finde deine Twilight toll. Sie ist genauso adorkable wie in der Serie."
"Die Szene war echt spannend, weil nicht klar war, wie sie ausgehen würde."
"Der Schluss wirkte unfertig; war viel zu schnell vorbei."
Ein ordentliches Feedback ist ein begründetes. Eines, mit dem der Autor "etwas anfangen kann".
Und so ein Feedback zu schreiben, ist mit dem Weil-Ansatz gar nicht schwer: Jedes Mal, wenn du eine Aussage tätigst, schreibe ein weil dahinter.
Beispiele:
"Ich finde deine Twilight toll, weil ..."
"Die Szene war echt spannend, weil ..."
"Der Schluss wirkte unfertig, weil ..."
Was bewirkt dieses Weil?
Es präzisiert die zuvor getätigte Aussage und füllt sie mit Leben. Durch den Weil-Teil einer Aussage erfährt der Autor, was er schon gut kann, oder worin er sich noch verbessern sollte.
Am Anfang mag es gar nicht so leicht sein, den Weil-Satz auch zu beenden. Auch erfahrenere Feedback-Schreiber stehen manchmal vor einer "Wand" und fragen sich: Ja, warum finde ich diese Szene eigentlich so toll?
Es ist gut, sich dann die entsprechende Szene/Passage noch einmal in Erinnerung zu rufen - und wenn man mit der Frage "warum fand ich das so gut / warum hat es mir nicht gefallen?" im Hinterkopf das Gelesene noch einmal revue passieren lässt, findet man meist schon seine Antwort.
Natürlich muss im Feedback nicht nach jedem Satz das Wort "weil" auftauchen, aber du solltest es dir zu jedem Satz denken - und die Antwort aufschreiben.
Beispiele:
"Ich finde deine Twilight toll. Sie ist genauso adorkable wie in der Serie."
"Die Szene war echt spannend, weil nicht klar war, wie sie ausgehen würde."
"Der Schluss wirkte unfertig; war viel zu schnell vorbei."
Die Ich-Form (Öffnen)
Die Ich-Form
Ein kleines Wort, das einen gewaltigen Unterschied macht.
Vergleiche die beiden folgenden Sätze miteinander:
1. Dein viertes Kapitel ist schlecht, überhaupt nicht zum lachen.
2. Mir hat dein viertes Kapitel nicht gefallen, weil ich nicht einmal lachen konnte.
(wer bemerkt den Weil-Teil in den Sätzen? )
Beide sagen dasselbe aus: Der Leser war enttäuscht, dass er nicht, wie erwartet, in Kapitel 4 lachen konnte.
In Satz 1 wird die Aussage verallgemeinert und erweckt den Eindruck, als ob das einfach so sei. Punkt. Jeder denkt so. Geschichte schlecht.
Dem ist aber nicht so!
Lesen ist Geschmackssache und was dem Einem gefällt, ist für den Anderen unangenehm. Worüber der Eine lacht, gähnt der Andere. Mancher mag Romanzen, mancher Action. Ich denke, die Idee ist klar.
Deshalb ist es viel sinnvoller und auch viel weniger verletzend, wenn man die Ich-Form verwendet. Es wird unmissverständlich klar gemacht, dass die Aussage die persönliche Meinung des Feedback-Schreiber widerspiegelt (und damit gilt auch, dass es andere Meinungen geben kann).
Am einfachsten, daher auch der Name dieses Ansatzes, lässt sich das mit dem Wort "Ich" erreichen.
Beispiele:
"Ich finde deine Twilight gut, weil ..."
"Ich konnte nicht richtig mitfiebern, weil ..."
"Für mich war die Szene spannend, weil ..."
Nun sollte noch gesagt werden, dass die Ich-Form manchmal bei Lob weggelassen wird. Zwar ist das nicht ganz korrekt und sie sollte auch dort angewendet werden, aber wenn so ein Verschlampern mal passiert, ist es meist harmlos. Mit Lob kann man jemanden ja nicht weh tun.
Bei negativem Feedback, bei "Kritik", da sollte aber wirklich stets auf die Ich-Form zurück gegriffen werden.
Ein kleines Wort, das einen gewaltigen Unterschied macht.
Vergleiche die beiden folgenden Sätze miteinander:
1. Dein viertes Kapitel ist schlecht, überhaupt nicht zum lachen.
2. Mir hat dein viertes Kapitel nicht gefallen, weil ich nicht einmal lachen konnte.
(wer bemerkt den Weil-Teil in den Sätzen? )
Beide sagen dasselbe aus: Der Leser war enttäuscht, dass er nicht, wie erwartet, in Kapitel 4 lachen konnte.
In Satz 1 wird die Aussage verallgemeinert und erweckt den Eindruck, als ob das einfach so sei. Punkt. Jeder denkt so. Geschichte schlecht.
Dem ist aber nicht so!
Lesen ist Geschmackssache und was dem Einem gefällt, ist für den Anderen unangenehm. Worüber der Eine lacht, gähnt der Andere. Mancher mag Romanzen, mancher Action. Ich denke, die Idee ist klar.
Deshalb ist es viel sinnvoller und auch viel weniger verletzend, wenn man die Ich-Form verwendet. Es wird unmissverständlich klar gemacht, dass die Aussage die persönliche Meinung des Feedback-Schreiber widerspiegelt (und damit gilt auch, dass es andere Meinungen geben kann).
Am einfachsten, daher auch der Name dieses Ansatzes, lässt sich das mit dem Wort "Ich" erreichen.
Beispiele:
"Ich finde deine Twilight gut, weil ..."
"Ich konnte nicht richtig mitfiebern, weil ..."
"Für mich war die Szene spannend, weil ..."
Nun sollte noch gesagt werden, dass die Ich-Form manchmal bei Lob weggelassen wird. Zwar ist das nicht ganz korrekt und sie sollte auch dort angewendet werden, aber wenn so ein Verschlampern mal passiert, ist es meist harmlos. Mit Lob kann man jemanden ja nicht weh tun.
Bei negativem Feedback, bei "Kritik", da sollte aber wirklich stets auf die Ich-Form zurück gegriffen werden.
Beschreiben, nicht bewerten (Öffnen)
Moment! Ich schreibe doch ein Feedback, weil der Autor seine Geschichte bewertet haben möchte?!
Nein.
Du schreibst ein Feedback, um dem Autoren mitzuteilen, was und wie du persönlich empfunden hast. Das ist keine Bewertung anhand eines Maßstabes, so wie man zum Beispiel die Sprunghöhe eines Athleten bemessen und bewerten kann. Willst du eine Bewertung schreiben, ist das kein Feedback in dem Sinne dieses Threads mehr.
Dieser Ansatz ist mit der Ich-Form recht gut verschwistert.
Eine Bewertung ist eine Zuschreibung (z.B. "die Geschichte ist schlecht") mit dem Anspruch, allgemeingültig zu sein. Zugleich wird dem Objekt der Bewertung der Stempel aufgedrückt: Es ist die Geschichte, die X ist. Nun wissen wir allein aus täglicher Erfahrung, dass gerade bei Geschichten eine Allgemeingültigkeit nicht gegeben ist; jeder Leser empfindet anders.
Bei einer Beschreibung deiner Gefühle bleibst du bei dir, erhebst du keine allgemeingültigen Zuschreibung und drückst der Geschichte keinen Stempel auf. Du sagst: "Die Geschichte ist für mich X", was etwas ganz anderes ist als zu sagen "die Geschichte ist X".
Man denke mal an "scharfes Essen" - was für mich persönlich schon "zu scharf" ist, bermerkt mein Freund üerbahupt nicht. Also ist es besser, wenn ich sage "das Essen fand ich ganz schön scharf", als zu sagen "das Essen war scharf".
Beispiele dazu:
1. Deine Geschichte ist gut/schlecht, weil ...
2. Mir macht es viel/wenig Freude, deine Geschichte zu lesen, weil ...
In Beispiel 1 ist eine Wertung enthalten: Gut, bzw. Schlecht.
In Beispiel 2 beschreibt der Leser, was er empfindet. Neben den oben ausgeführten Vorteilen wirkt es auch deutlich persönlicher.
Versuch, dein Feedback wertungsfrei zu schreiben und konzentriere dich darauf, was du empfunden hast. So kannst du niemanden versehentlich verletzen.
Wenn du nicht um eine Bewertung herum kommst, mildere sie mit der Ich-Form ab: "Ich fand die Bibliotheks-Szene schlecht, weil ..." (und hier wäre es definitiv besser zu beschreiben, welche negativen Gefühle beid eiser Szene gehabt hast).
Nein.
Du schreibst ein Feedback, um dem Autoren mitzuteilen, was und wie du persönlich empfunden hast. Das ist keine Bewertung anhand eines Maßstabes, so wie man zum Beispiel die Sprunghöhe eines Athleten bemessen und bewerten kann. Willst du eine Bewertung schreiben, ist das kein Feedback in dem Sinne dieses Threads mehr.
Dieser Ansatz ist mit der Ich-Form recht gut verschwistert.
Eine Bewertung ist eine Zuschreibung (z.B. "die Geschichte ist schlecht") mit dem Anspruch, allgemeingültig zu sein. Zugleich wird dem Objekt der Bewertung der Stempel aufgedrückt: Es ist die Geschichte, die X ist. Nun wissen wir allein aus täglicher Erfahrung, dass gerade bei Geschichten eine Allgemeingültigkeit nicht gegeben ist; jeder Leser empfindet anders.
Bei einer Beschreibung deiner Gefühle bleibst du bei dir, erhebst du keine allgemeingültigen Zuschreibung und drückst der Geschichte keinen Stempel auf. Du sagst: "Die Geschichte ist für mich X", was etwas ganz anderes ist als zu sagen "die Geschichte ist X".
Man denke mal an "scharfes Essen" - was für mich persönlich schon "zu scharf" ist, bermerkt mein Freund üerbahupt nicht. Also ist es besser, wenn ich sage "das Essen fand ich ganz schön scharf", als zu sagen "das Essen war scharf".
Beispiele dazu:
1. Deine Geschichte ist gut/schlecht, weil ...
2. Mir macht es viel/wenig Freude, deine Geschichte zu lesen, weil ...
In Beispiel 1 ist eine Wertung enthalten: Gut, bzw. Schlecht.
In Beispiel 2 beschreibt der Leser, was er empfindet. Neben den oben ausgeführten Vorteilen wirkt es auch deutlich persönlicher.
Versuch, dein Feedback wertungsfrei zu schreiben und konzentriere dich darauf, was du empfunden hast. So kannst du niemanden versehentlich verletzen.
Wenn du nicht um eine Bewertung herum kommst, mildere sie mit der Ich-Form ab: "Ich fand die Bibliotheks-Szene schlecht, weil ..." (und hier wäre es definitiv besser zu beschreiben, welche negativen Gefühle beid eiser Szene gehabt hast).
Richtig loben
Die Goldenen Ansätze angewendet auf positives Feedback.
Spoiler (Öffnen)
Auch loben will gelernt sein.
Natürlich freut sich ein Autor, wenn er die Rückmeldung erhält, dass "alles toll" ist; aber ein ordentliches Feedback ist das nicht.
Was gilt es also zu beachten, wenn ich dem Autoren mitteilen möchte, was mir gefallen hat?
Zunächst einmal die Goldenen Ansätze: Schreibe in der Ich-Form, sei beschreibend, nicht bewertend und begründe deine Aussagen.
Weiterhin gilt in der Regel: Weniger ist mehr. Prioritäten setzen.
Wenn du alle Charaktere einer Geschichte toll findest, wirst du wohl nicht die Zeit und Muße haben, zu jedem Charakter etwas zu schreiben. Also nimm dir deinen Lieblingscharakter und führe bei ihm aus, was dir an diesem gefällt.
Wenn dein Feedback herzlich aufgenommen wirst und du Mut bekommst, mehr Feedbacks zu schreiben, dann kannst du immer noch auf die anderen Punkte eingehen, die du beim ersten Mal nicht erwähnt hast.
Natürlich freut sich ein Autor, wenn er die Rückmeldung erhält, dass "alles toll" ist; aber ein ordentliches Feedback ist das nicht.
Was gilt es also zu beachten, wenn ich dem Autoren mitteilen möchte, was mir gefallen hat?
Zunächst einmal die Goldenen Ansätze: Schreibe in der Ich-Form, sei beschreibend, nicht bewertend und begründe deine Aussagen.
Weiterhin gilt in der Regel: Weniger ist mehr. Prioritäten setzen.
Wenn du alle Charaktere einer Geschichte toll findest, wirst du wohl nicht die Zeit und Muße haben, zu jedem Charakter etwas zu schreiben. Also nimm dir deinen Lieblingscharakter und führe bei ihm aus, was dir an diesem gefällt.
Wenn dein Feedback herzlich aufgenommen wirst und du Mut bekommst, mehr Feedbacks zu schreiben, dann kannst du immer noch auf die anderen Punkte eingehen, die du beim ersten Mal nicht erwähnt hast.
Richtig kritisieren
Das will gelernt sein!
Spoiler (Öffnen)
Wie auch beim Loben, so gilt bei negativem Feedback: Halte die Goldenen Ansätze ein. Ich-Form und ohne Bewertung, aber mit Beschreibung und Begründung.
Hinzu kommt, dass negative Kritik viel mehr wiegt, als Lob. Das ist tatsächlich so, wurde sogar erforscht.
Damit sich ein Feedback nicht in seiner Gesamtheit als "negativ" liest, sollten die positiven Punkte die negativen mindestens im Verhältnis 2:1 überragen. Sprich: Für jede negative Kritik gibt es zwei Mal Lob.
Da bin ich ja nur noch am Loben!
Richtig! Denn du willst ja ein ordentliches Feedback abgeben, keinen Zerriss.
Aber ich habe so viel zu kritisieren, da geht mir das Lob aus!
Frage dich bei den negativen Kritikpunkten, ob sie wirklich wichtig sind. Es hilft niemanden, am wenigsten dem Autoren, wenn er haarklein jeden Fehler auseinander gefriemelt und dargelegt bekommt.
Versuch, ein wenig Abstand zu gewinnen und die ganzen kleinen, negativen Punkte zu größeren zusammen zu fassen. Anstatt zu schreiben, dass Szene 1, 2, 5, 7 und 12 kaum zu verstehen waren, schreibe ihm, dass es öfters vorkommt, dass du nicht mehr weißt, was los ist. Nimm eine Szene exemplarisch heraus und zeige, was du meinst - und lass es bei den anderen gut sein, wenn sie dasselbe Problem haben.
Am Ende von deinem Feedback sollte der Autor eins, zwei Punkte haben, auf die er deuten und sagen kann "da kann ich weiter dran arbeiten, um mich zu verbessern."
Hat er am Ende fünfzig Baustellen, wird er gar nichts mehr tun.
Was ist mit Rechtschreibfehlern?
Ich habe schon gesehen, dass manche Rückmeldungen aus einer fast reinen Auflistung von Rechtschreibfehlern bestehen.
Mach das nicht - das ist kein Feedback.
Wenn du den Autoren auf seine Fehler öffentlich im Forum hinweisen möchtest, schreib am Ende deines Postings einen Spoiler und nenne ihn "gefundene Fehler".
Schließlich wäre es doch auch doof, wenn interessierte Leser über die Rückmeldungen lesen und dabei Reihe von Reihe an Fehlern vorfinden; da sinkt die Bereitschaft, der Geschichte eine Chance zu geben doch bei manchen enorm.
Sorgen und Ängste
Kann man da nicht so viel falsch machen? Wie wird wohl auf mein Feedback reagiert?
Spoiler (Öffnen)
Ich möchte niemanden mit meinem Feedback verletzen!
Halte dich an die Goldenen Ansätze und wenn du dir sehr unsicher bist, dann schreibst du Lob im Verhältnis zur negativen Kritik eben im Faktor 3:1 (sprich: Dreimal soviel Lob wie negative Kritik), oder bleibst auch einfach nur beim Loben.
Ein ordentliches Feedback muss keine negative Kritik beinhalten, schließlich schreibst du keine professionelle Rezension.
Konzentrier dich dann lieber darauf, dein Lob zu begründen und dem Autoren zu zeigen, was er schon gut kann - die Wirkung der positiven Verstärkung wird oftmals sehr unterschätzt.
Was, wenn meine Meinung falsch ist?
Deine Meinung kann nicht falsch sein. Wenn du dich an die Goldenen Ansätze gehalten hast, hast du stets (auf freundliche Weise) gesagt: "Ich denke über X so, weil Y." Du hast auch nicht bewertet, sondern beschrieben, wie es dir beim Lesen ging.
Daran kann nichts falsch sein.
Natürlich kommt es vor, dass andere Personen andere Ansichten haben. Das liegt in der Natur der Sache; Geschmäcker sind verschieden. Dabei hat aber niemand "mehr Recht" oder "liegt richtig" - die Sache wirkt auf verschiedene Personen eben unterschiedlich. Und auch dieser Umstand ist als Feedback Gold wert.
Andere schreiben immer seitenweise Zeugs; mir fällt aber gar nicht so viel ein!
Muss dir auch nicht. Die Personen, die hier Feedback-Postings verfassen, bei denen man gefühlte Minuten nach unten scrollen muss, bis man ihr Ende erreicht, haben schon viel Erfahrung darin, machen das regelmäßig und mit großem Elan.
Du bist aber noch ein Anfänger, oder auch schüchtern; es liegt dir nicht, so viele Worte zu schreiben. Oder du hast einen anderen Grund, warum du lieber kurze Postings verfasst. Das ist alles völlig in Ordnung. Denn die Anzahl der Wörter und Zitate machen noch kein gutes Feedback.
Konzentriere du dich auf das, was dir wichtig ist. Worüber du dem Autoren etwas mitteilen möchtest. Und wenn dies dieser eine Charakter ist, den du so magst, dann schreibst du über diesen einen Charakter.
Halte dich an die Goldenen Ansätze und wenn du dir sehr unsicher bist, dann schreibst du Lob im Verhältnis zur negativen Kritik eben im Faktor 3:1 (sprich: Dreimal soviel Lob wie negative Kritik), oder bleibst auch einfach nur beim Loben.
Ein ordentliches Feedback muss keine negative Kritik beinhalten, schließlich schreibst du keine professionelle Rezension.
Konzentrier dich dann lieber darauf, dein Lob zu begründen und dem Autoren zu zeigen, was er schon gut kann - die Wirkung der positiven Verstärkung wird oftmals sehr unterschätzt.
Was, wenn meine Meinung falsch ist?
Deine Meinung kann nicht falsch sein. Wenn du dich an die Goldenen Ansätze gehalten hast, hast du stets (auf freundliche Weise) gesagt: "Ich denke über X so, weil Y." Du hast auch nicht bewertet, sondern beschrieben, wie es dir beim Lesen ging.
Daran kann nichts falsch sein.
Natürlich kommt es vor, dass andere Personen andere Ansichten haben. Das liegt in der Natur der Sache; Geschmäcker sind verschieden. Dabei hat aber niemand "mehr Recht" oder "liegt richtig" - die Sache wirkt auf verschiedene Personen eben unterschiedlich. Und auch dieser Umstand ist als Feedback Gold wert.
Andere schreiben immer seitenweise Zeugs; mir fällt aber gar nicht so viel ein!
Muss dir auch nicht. Die Personen, die hier Feedback-Postings verfassen, bei denen man gefühlte Minuten nach unten scrollen muss, bis man ihr Ende erreicht, haben schon viel Erfahrung darin, machen das regelmäßig und mit großem Elan.
Du bist aber noch ein Anfänger, oder auch schüchtern; es liegt dir nicht, so viele Worte zu schreiben. Oder du hast einen anderen Grund, warum du lieber kurze Postings verfasst. Das ist alles völlig in Ordnung. Denn die Anzahl der Wörter und Zitate machen noch kein gutes Feedback.
Konzentriere du dich auf das, was dir wichtig ist. Worüber du dem Autoren etwas mitteilen möchtest. Und wenn dies dieser eine Charakter ist, den du so magst, dann schreibst du über diesen einen Charakter.
Und nun seid ihr dran
Was ist für euch wichtig beim Schreiben von Feedbacks? Was habt ihr für Tipps? Worum macht ihr euch Sorgen? Was schüchtert ein?