Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat in diesem Jahr das Wort "Groko" zum Wort des Jahres gekürt. Als sehr politisch-interessierter Mensch kann ich diese Entscheidung nicht nachvollziehen. Schließlich gab es schon des Öfteren eine großere Koalition, wie beispielsweise zwischen 1966-1969 und 2005-2009. Was ist also das besondere an dieser großen Koaltition
? Das Unwort des Jahres 2013 wird übrigens erst im Januar bekanntgegeben. Hier noch ein paar Informationen:
http://www.stern.de/kultur/gesellschaft-fuer-deutsche-sprache-groko-ist-wort-des-jahres-2013-2077299.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Wort_des_Jahres_%28Deutschland%29
In diesem Thread geht es einerseits um die Frage, ob diese Wahl eine gute Wahl ist? Weiterhin geht es auch darum, welches wohl das Unwort des Jahres sein wird?
Allerdings möchte ich auch eure persönlichen Wörter und Unwörter des Jahres wissen. Diskussionen über die Wahl bestimmter Wörter ist von meiner Seite sehr gewünscht
Mein Wort des Jahres: Bachelor -> Ich habe in diesem Jahr meinen Bachelor erworben und mich eben damit viel beschäftigt, so dass meine Wahl auf dieses Wort fällt
Mein Unwort des Jahres: Grammar Nazi -> Meines Erachtens hat mich hier den stark negativ assozierten Term "Nazi" gewählt, um Aufmerksamkeit bezüglich dieses Wortes zu generieren. Auf der anderen Seiten gibt es keinen Zusammenhang zwischen der Bedeutung des Wortes und des oben angesprochenen Termes. Daher verstehe ich das Wort bis heute nicht so recht
(Über die Herkunft des Wortes bin ich mir sehr bewusst, nur eine Verallgemeinerung ist meines Erachtens nicht zulässig).
Sollte das nicht ein negatives Wort sein, was einen das ganze letzte Jahr verfolgt hat?
Ich wäre mal für: "Geheimdienst" als Unwort des Jahres
Das Unwort des Jahres in diesem Forum geht an das Wort "Doppelmoral".
Leider wurde dieses Wort zu exzessiv benutzt und ins Lächerliche hineingezogen, oftmals, ohne, dass es sich tatsächlich um ein heuchlerisches Verhalten gehandelt hat.
GroKo hätte ich tatsächlich als Unwort erwartet, immerhin hat sich die SPD mit dieser komplett ihren Ruf versaut - zumindest bei mir.
Vor der Wahl: "Wir wollen keine große Koalition, nein nein!"
Danach: "Wir sind die Ersten, mit denen die CDU sprechen soll!"
Klar, war es abzusehen, dass die SPD nicht anders in die Regierung kommen würde, aber hey, dann hätten sie wenigstens ihr Wort halten können - apropos Wortbruch "Mit mir wird es keine PKW-Maut geben" - ja, genau, Frau Merkel.
Von daher: GroKo wär das perfekte Unwort.
Mein persönliches Wort des Jahres ist wohl Zulassung
Einmal, weil ich dieses Jahr mein Abi gemacht habe und das Informatik-Studium beginnen konnte,
zweimal, weil ich seit Anfang November im Straßenverkehr als Autofahrer zugelassen bin.
Mein persönliches Unwort des Jahres ist Geld.
Einfach weil es mir fehlt und das Schicksal nicht will, dass ich einen Nebenjob finde
Meiner Meinung nach Unwort des Jahres: NSA-Späh-Affäre
Meiner Meinung nach Wort des Jahres: Papst der Armen
Mein persönliches Unwort des Jahres: Abi-Vorstress
Mein persönliches Wort des Jahres: Rom-Fahrt
Mein persönliches Wort des Jahres: #Unight8 (OK,kein richtiges Wort als Hashtag,lassen wir es mal als Un8 gelten.)
Mein persönliches Unwort des Jahres: Spoofing.
ganz spontan:
allgemein:
Wort des Jahres: Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz (wurde im Mai aufgehoben. Schade.)
Unwort des Jahres: Drosselkom (ist kacke)
bezüglich Bronytum:
Wort des Jahres: Forenfrieden (massiv overused, aber ich mag es)
Unwort des Jahres: Twilicorn (Warum nur wurde nur gerade das "Ali-" weggelassen? Das Horn hatte sie ja bereits.)
Bei manchen Wörten des Jahres würde ich gerne wissen ob ich aus dieser Gesellschaft aussteigen kann.
Alleine das Jugendwort des Jahres "Babo" zeigt wie weit unsere Gesellschaft schon gekommen ist.
(14.12.2013)Buddy schrieb: [ -> ]Alleine das Jugendwort des Jahres "Babo" zeigt wie weit unsere Gesellschaft schon gekommen ist.
Was erwartest du:
Bis 2010 waren die Wörter immerhin noch kreativ. Das Jugendwort des Jahres 2010 "Niveaulimbo"
(2. Platz "Arschfax", 3. "Egosurfen") wurde aber scheinbar auch zum Motto für die dauffolgenden Wörter: 2011 "Swag"
(2. "Fail", 3. "guttenbergen"), 2012 "Yolo"
(2. "Fu!", 3. "Yalla!") und dieses Jahr eben "Babo"
(2. "fame", 3. "gediegen").
https://de.wikipedia.org/wiki/Wort_des_Jahres_%28Deutschland%29#Jugendwort_des_Jahres
Dem muss ich mich anschließen. Bei diesen Jugendwörtern läuft mir ein kalter Schauder über den Rücken. Babo hört sich besonders schlimm an. Blieb schon in meiner Schulzeit beim "normalen" Sprachgebrauch und habe den komischen Jugendslang ausgeblendet.
GroKo als Wort des Jahres? Empfinde ich als eine etwas merkwürdige Wahl. Da gäbe es doch sicher etwas Besseres. Zum Beispiel ein richtiges Wort. Müssen die jetzt ein niedliches Akronym nehmen damit sie hip wirken?
Also ich weis ja nicht ob die sich einige Gedanken über das Wort des Jahres gemacht haben. Aber 'GroKo' ist doch schon sehr abwägig. Vor allem, da die GroKo erst seit ein paar Wochen (als Wort selbst) existiert.
Und ich hätte mir sicherlich eine bessere Wahl vorstellen können. Aber gut, ist halt entschieden. Nur: Das nächste mal bitte etwas politisch unabhänger entscheiden.
Ist heutzutage eh egal was für eine Koalition es geben wird, die Parteien sind mittlerweile gleich und nur Marionetten der Aliens, Lobbies und Geheimbünde.
Den Begriff Babo habe ich auch öfter gehört, stammt aus einem Song von Haftbefehl.
Ich hab bis heute noch nicht verstanden, wozu diese Kür überhaupt gut sein soll. Vieleicht kann mir das ja Jemand hier erklären ?
(16.12.2013)Diego schrieb: [ -> ]Ich hab bis heute noch nicht verstanden, wozu diese Kür überhaupt gut sein soll. Vieleicht kann mir das ja Jemand hier erklären ?
Einen ökonomischen Nutzen hat diese Wahl natürlich nicht. Vielmehr steht hier der kultuerelle und sprachliche Aspekte eine Rolle. Durch die Wahl eines Wort des Jahres bzw. durch den Evaluierungsprozess beschäftigt man sich einerseits mit relevanten Themen des vergangenden Jahres und lässt somit dieses nochmals revue passieren. Für viele Menschen ist es eben interessant am Ende des Jahres sich nochmal mit den vergangenden 12 Monaten zu beschäftige
Weiterhin ist es auch aus sprachlicher Sicht interessant, welche neue Worte hinzugekommen sind und somit die zur Vielfallt beigetragen haben. Für Menschen, die sich für dieses Gebiet nicht interessieren, ist eine solche Kür eben überflüssig^^
(16.12.2013)TrenkTausendschlag schrieb: [ -> ] (16.12.2013)Diego schrieb: [ -> ]Ich hab bis heute noch nicht verstanden, wozu diese Kür überhaupt gut sein soll. Vieleicht kann mir das ja Jemand hier erklären ?
Einen ökonomischen Nutzen hat diese Wahl natürlich nicht. Vielmehr steht hier der kultuerelle und sprachliche Aspekte eine Rolle. Durch die Wahl eines Wort des Jahres bzw. durch den Evaluierungsprozess beschäftigt man sich einerseits mit relevanten Themen des vergangenden Jahres und lässt somit dieses nochmals revue passieren. Für viele Menschen ist es eben interessant am Ende des Jahres sich nochmal mit den vergangenden 12 Monaten zu beschäftige
Weiterhin ist es auch aus sprachlicher Sicht interessant, welche neue Worte hinzugekommen sind und somit die zur Vielfallt beigetragen haben. Für Menschen, die sich für dieses Gebiet nicht interessieren, ist eine solche Kür eben überflüssig^^
Oh, wir hatten noch nicht das Vergnügen. Also erstmal vorneweg folgendes. Einen ökonomischen Sinn (oder die Frage dannach) darfst du in meinen Posts nie und nimmer entnehmen.
Aber ich sehe in dieser Wahl eher eine Art Show, wie (wie du es ja auch nehegelegt hast) die 10 peinlichsten Einparker 2013 und was es zu Jahresende nicht alles für tolle Rückblicksendungen gibt.
Und dafür hatte ich noch nie etwas übrig.
Ich meine, wer sich für dieses Thema interessiert, der gibt sich wohl kaum mit den wenigen Worten dieser Erhebung zufrieden, sondern verlangt nach mehr. Oder gehe ich fehl mit dieser Annahme ?
Kein. Schwein. Benutzt diese dämlichen Jugendwörter. Wirklich keiner.
Das Wort des Jahres finde ich dagegen ziemlich interessant. GroKo als Wort habe ich aber außerhalb der Medien auch noch nie gehört.
@ Diego
Hallo
Ich habe jetzt einen ökonomischen Sinn als Beispiel genommen, weil dieser im Gegensatz zu einem kulturellen Sinn quantifizierbar und damit leicht kommunizierbar ist
Ich finde diese Wahl eigentlich recht interessant, wobei ich leider nur sehr selten mit dem ausgewählten Wort zufrieden bin. Würde nur das Wort hingeklatscht werden, hätte ich auch ehr weniger Interesse an dieser Kür. Allerdings gibt es zumindest eine kleine Erklärung, welche meines Erachtens noch viel größer sein könnte. Mittels dieser Erklärung wird dann die Wahl begründet. Ich kann aber auch sehr gut verstehen, dass man sich dafür nicht interessiert
@ Trenk
Oh, wo sind nur meine Manieren... Gott zum Gruße mein Freund.
Glaube nicht, dass ich kein Interesse an Kultur und Sprache habe. Denn genau das Gegenteil ist der Fall.
Ich misstraue lediglich solchen Erhebungen und Wettbewerben für besonders hervorgehobene Wörter eines bestimmten Jahres. Das engt das Thema meiner Ansicht nach zu sehr ein. Aber ich bekomme diesen Wettbewerb auch nur durch Radio und Zeitung (aus Papier!
) mit.
Daher hoffe ich, jemand, der sich gründlicher mit diesem Wettbewerb befasst könnte meine dürftigen Kenntnisse diesbezüglich erweitern.
Nun ist es offiziell: Das Unwort des Jahres 2013 ist "
Sozialtourismus".
Quelle
Ich denke, dass dieses Wort, welches die böswillige Unterstellung beinhaltet, dass Einwanderer nur Sozialleistungsschmarotzer sind, die richtige Wahl ist, um vor allem der CSU einen Denkzettel zu verpassen.
Piet.Lu schrieb:Ich denke, dass dieses Wort, welches die böswillige Unterstellung beinhaltet, dass Einwanderer nur Sozialleistungsschmarotzer sind, die richtige Wahl ist, um vor allem der CSU einen Denkzettel zu verpassen.
Also, ich bin ja alles andere als ein Befürworter der CDU, und im Übrigen erst recht keiner der Ausländerfeindlichkeit - aber wo hat'n sie gesagt, dass Einwanderer
nur (also ausschließlich) Sozialleistungsschmarotzer sind? Bzw. wer sagte es denn sonst?