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Normale Version: Hauptsache Süß?
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Guten Morgen,

Letztens hatte ich eine Diskussion gehabt, u.a. mit TheSmilingPony, wo es u.a. auch über "süße" und "anspruchsvolle" Bilder geht. Dieser meinte, ihm, sowie viele andere auch, kümmere es nicht, ob ein Bild qualitativ, bzw. technisch gut angerfertigt wurde, sondern, ob die Figuren da drin einfach nur süß gezeichnet sind.

Dazu mal zwei Beispiele aus dem Bereich "Scootaloo":

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Durchaus gibt es Bilder, die komplex angefertigt wurden, und auch besondere Anerkennung gefunden haben, aber dennoch von simplen Animationen, Grafiken, zum Großteil auch leider Tittenbilder und R34, "überschattet" werden.

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Sicherlich sind die Bewertungen kein Garant, gerade diese Seite gehört zu den wenigen, die überhaupt über ein Bewertungsystem verfügen.
Doch fragt man sich wirklich, ob es tatsächlich gerechtfertigt ist, dass "süße" Bilder mehr Anklang finden, als aufwändig erstellte Bilder (oder gar traditional Art)?
Sollten objektive Aspekte, wie die anatomische Korrektheit, komplexe Beleuchtungseffekte oder der Gebrauch von zwei Dutzend Effekten, nicht eher mehr beachtet werden, als subjetive Aspekte, wie die Niedlichkeit oder gewisse Hypes?

Verteufeln möchte ich die durchaus effektiven, und z.T. schon niedlich gehaltenen Bilder nicht. Das hier finde ich z.B. ebenfalls sehr niedlich gemacht. Animiert, Pointy Pony und Foalsitting, sowas gefällt mir durchaus. Und dass lifeloser, trotz verzerrten anatomischen Merkmalen, populäre Bilder anfertigt, muss gebührend respektiert werden.
Doch halte ich es für schade, dass tagelange Arbeitszeiten scheinbar weniger Anklang finden, als eigentlich verdient.

PS: Generelle Diskussionen über Artwork scheinen hier eine Seltenheit zu sein. Vielleicht passen solche Diskussionen auch nicht in den Fanart-Bereich? AJ hmm
Tja, schade ist es schon. Dennoch sprechen mich einfach gehaltene, jedoch putzige Bilder mehr an als aufwändigere, wenn mir das Motiv selbst dann nicht zusagt. Z.B. find ich den Stil des Scootaloobildes nicht wirklich schön, es erscheint mir einfach unpassend für ein MLP-Pony. Die Augen wirken dort irgendwie glubschig und die Schnauze sagt mir nicht zu.
Es gibt durchaus realistische Bilder, die mir sehr gefallen. Aber nur weil ein Bild sehr aufwändig gestaltet ist, findet es halt nicht gleich mehr Anklang.
(08.03.2014)Meganium schrieb: [ -> ]Sollten objektive Aspekte, wie die anatomische Korrektheit, komplexe Beleuchtungseffekte oder der Gebrauch von zwei Dutzend Effekten, nicht eher mehr beachtet werden, als subjetive Aspekte, wie die Niedlichkeit oder gewisse Hypes?

Nein auf keinen Fall. Ein Bild sollte man gut bewerten, wenn es einem gefällt und nicht weil es aufwendig gemacht ist. Das Scootaloo Bild finde ich mit der realistischen Darstellung fast schon gruselig. Wieso sollte ich es gut bewerten, nur weil der Künstler da länger dran saß?
Die Sache ist halt, dass sehr viele Bronies nur der Ponys wegen auf dA und anderen Kunstplattformen sind und ein geringes Kunstverständnis haben, was ja völlig okay ist.
Eine wirklich objektive Diagnose ist dem Großteil daher gar nicht möglich. Abgesehen davon ist ein sehr gewichtender Faktor bei der Beliebtheit der Ponys die Niedlichkeit, klar dass da viele darauf anspringen.

Bei dem Vergleich der zwei Scootaloo-Zeichnungen finde ich ehrlich gesagt, dass das erste zwar simpler ist, aber für mich nach mehr Können aussieht und das zweite einfach nach viel Zeit und Aufwand.
Wenn einem Künstler viel Anerkennung wichtig ist, muss er sich zuerst klar machen, dass Aufwand und Können in keiner Relation zur Popularität stehen. Gerade bei Fanart finden sich oft Leute, die einfach zusätzlichen Content anschauen wollen und da sehr intuitiv nach persönlichen Kriterien bewerten, da kann man mmn. auch keinen Vorwurf machen. ^^
Vermutlich bin ich Kunstbanause wenn ich jetzt sage, dass mir das erste Scootaloo Bild besser gefällt als das zweite. Gar keine Frage welches der Bilder aufwändiger war und wenn es rein um die Qualität gehen würde, hätte das detailliertere die Nase vorn. Das Problem ist: Es gefällt mir einfach nicht so gut wie das von Lifelooser. Gerade dieser übertriebene Realismus ist es was mich an dem Bild stört, die Gesichtszüge wirken auf mich eher abschreckend als angenehm anzusehen. Etwas das für mich das Bild kaputt macht, auch wenn noch so detailliert gezeichnet.
Das es jedoch immer Cute Art sein muss um meinen Zuspruch zu erhalten könnte ich nicht behaupten, es gibt auch viele Epic Art Zeichnungen die sehr weit vorne in meiner Rangliste stehen, wie dieses zB:
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Nur weil ein Bild sehr aufwendig gestaltet ist, verdient es dadurch nicht automatisch mehr Aufmerksamkeit.


Kurz und knapp: Die Komplexität eines Bildes ist für mich tatsächlich zweitrangig, wenn auch bei weitem nicht bedeutungslos. An erster Stelle steht, ob der Gesamteindruck stimmt und, ganz simpel ausgedrückt, ob es mir gefällt.
Versuchst du gerade Leuten zu erklären, was sie gut finden sollen und was nicht?

Beispiel Nummer 1: Du sagst selber: lifeloser vs aphexangel, Bekannt vs unbekannt. Irgendwie schon klar, dass der bekannte Künstler mehr Aufmerksamkeit bekommt als der Unbekannte.

Beispiel Nummer 2: Die Doctor Who Referenz, die es schon ewig gibt und der Flutterbat-Hype. Was wird wohl mehr Aufmerksamkeit bekommen? Der Hype, genau!

Im Endeffekt ist Kunst immer noch subjektiv und wenn einige meinen, sie seien was besseres, weil sie Bilder "objektiv" bewerten können, dann sollen sie sich ruhig dafür halte. Und ihre Klappe bitte auch.
Meine Theorie dazu (weil ich keine Ahnung von Psychologie hab):

Es gibt eine große Flut an guter Fankunst. Wenn ich irgendwelche Galerien (Deviantart, Tumblr, Booru,...) ansehe schaue ich mir nur die Bilder genauer an, die aus der Masse heraus stechen. Ich schätze, dass simplere Bilder hier einen Vorteil haben, da man nicht erst viele Details aufnehmen muss um das Bild komplett zu verstehen. Auch manche Bilder, die kompositorisch interessant sind ziehen meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich meine hier Bilder, bei denen man auf den ersten Blick beispielsweise ein interessantes Farbzusammenspiel oder einprägsame Formen / Silhouetten sieht.

Ich würde deshalb nicht unbedingt sagen süß > "anspruchsvoll" sondern Eindruck > Aufwand oder wenn man gerade über eine große Gallerie scrollt der erste Eindruck. Ich finde Bilder nicht prinzipiell besser, nur weil der Künstler mehr Aufwand rein gesteckt hat. Das soll aber nicht heißen, dass ich den Aufwand nicht schätze.

Zu dem Eindruck zähle ich nicht nur wie das Bild optisch aussieht, sondern auch das Konzept bzw. was es aussagt. Während ich bei Scootaloo auf dem Huhn sofort an das bekannte Mem denke sind meine ersten Gedanken zu dem zweiten Bild: "Scootaloo fasst sich vor den Kopf...*Texte Lesen* ...und was ist der Sinn dahinter / warum tut sie das?" Natürlich ist das Bild etwas aus dem Zusammenhang gerissen, es gehört schließlich zu einem Comic. Aber ich brauche hier schon etwas länger um das Bild inhaltlich zu überblicken. So viel zum ersten Eindruck, in einer Galerie mit 100 Bildern wäre ich wohl schon längst darüber hinweg gescrollt. Genau das selbe bei deinem zweiten Beispiel, ich habe erst auf den zweiten Blick erkannt dass das wohl etwas steampunkartiges ist - und Steampunk ist mir relativ egal, mal davon abgesehen, dass ich die meisten Anspielungen, wie Doktor Who, nicht erkenne, weil ich z.B. die Serie nie gesehen hab.

tl;dr: Ich denke, dass der subjektive Gesamteindruck eines Bilds wichtiger ist als der Aufwand des Künstlers. Bilder werden schließlich veröffentlicht um angesehen zu werden, nicht um des Künstlers Freizeit zu füllen. Und wenn ich Bilder ansehe, will ich auch etwas sehen, was mir gefällt. Natürlich hat da aber jeder seinen eigenen Geschmack.
So spontan gesehen gefällt mir beim ersten Beispiel das erste und beim 2. Beispiel wieder das erste Bild mehr [Bild: pc-tponder.png]

Ich würd mal behaupten, dass Memes da ne bestimmte Rolle spielen und dadurch auch öfter weiterverlinkt werden auf bestimmten Portalen. Außerdem sind Chibis auch sehr beliebt. (oder auch super deformed)
Ich würd sogar behaupten, dass man bei komplexeren Bildern leichter Kritikpunkte findet als bei den simplen.
Ansonsten bevorzugen viele einfach beim durchzappen von Bildern eher das simple, da man ja nicht auf jedes Bild eingeht, ausser man nimmt sich die Zeit.[Bild: twilight_sparkle_therapy.png]
Wie Noep schön gesagt hat, kommt es auf den Geschmak an. Es ist auch so das simple Ideen schnell ihren Reiz gewinnen, wie Anspielungen oder Saucy-Bilder zum Beispiel. Ideen, die kaum Wirkungen muss gewinnen nur wenig Resonanz. Der Scootaloo-Gag taucht immer wieder auf und erfreut viele, egal wieso.
Wenn man ein Bild sieht, in dem Scoot sich am Kopf fast, dann ist das wesentlich weniger interessant als das Hühnchen. Man denkt sich einfach halt. Scootaloo macht ein Facepalm, ja, viel Details... Mehr nicht.

Aber natürlich muss einem der Stil gut gefallen. Lifeloosers Bilder sind innovativ und anders, deshalb hat der Artist auch solchen Erfolg.
Aber es gibt auch JJ, der genau so viel Ansehen in dA geniest und seine Bilder sind nicht unbedingt süß, sie sind krativ aber einfach zu interpretieren.

Leider gibt es viele Leute die irgendwie denkfaul auf dA sind, trifft nicht auf alle zu, aber es ist etwas störend. Niemand fragt den Künstler, nach dem warum, oder der Idee! Twilight: No, Really?
Mir gefällt das erste Scootaloo Bild auch 1000mal besser als das zweite.
Aber bei dem Doctor Who Space Bild fangen meine Augen an zu funkeln

Ich bin auch jemand der sich durch Süße Kunst leicht um den Finger wickeln lässt. Selbst zeichne ich auch nur so Chibi mäßiges.
ich achte ehrlich gesagt auch nicht so sehr auf die Qualität, eigentlich interessieren mich auch eher Farb und Pinselstrich per Hand als Geklickse auf dem PC
(aber auch hier gefallen mir viele Bilder und die sind ja im Internet eher verbreitet).
Was mich eher anspricht sind Emotionen die von den Bildern ausgeht bzw. die es in einem wach ruft, da ich Ponys eher als kleine Happy Maker sehe gefallen mir auch so tieftraurige Bilder nicht zwangsläufig, dann wie du sagen würdest eher die "süßen" Bilder.
Sympathie für Artwork und Künstler ist so eine Sache, die wahrscheinlich jeder anders sieht. Ich für meinen Teil gehe gar nicht über den technischen Anspruch der Bilder, sondern rein danach, welche Gefühle und Emotionen die Bilder in mir auslösen.

Gefällt mir ein Bild, weil ich zu ihm eine gefühlsmäßige "Beziehung" aufbauen kann, weil es z. B. erheiternd oder lustig, traurig, einfach nur niedlich, oder vor allem ehrlich (!) ist, sodass ich das Gefühl habe, dass der Künstler genau das Gefühl in mir hervorrufen wollte, auf das die Bildstimmung schließen lässt, dann ist mir das viel mehr wert, als wenn mir ein Bild vorliegt, das zwar technisch absolut topp ist, dem meiner Meinung nach aber jedwedes "Herz und Seele" fehlt. Ein schnelles Scribble oder Speedpainting, das eine gefühlvolle Szene darstellt, ist mir da einfach lieber. Sehr emphatische Menschen wissen sicher, was ich meine. Toll ist es natürlich, wenn Bildaussage und technische Umsetzung in Vollendung zusammen kommen. Es gibt in letzterer Hinsicht gesehen relativ wenige Bilder.

Zu den obigen Bildern sei gesagt, dass mir das Stalkerloo-Bild technisch durchaus gefällt, aber das "Meme" bzw. die Bildaussage einfach für großen Käse halte. Mir gefällt daher das Chicken-Bild besser, obwohl ich es absolut nicht mag, wenn man immer meine arme Scootaloo so ärgert. Tongue Abgesehen davon ist der Witz nun schon seit Jahren abgegriffen. Aber viele mögen ihn immer noch. Vielleicht daher der größere Zuspruch für genau dieses Bild. *shrug*

Es kommt also einfach auf das jeweilige Werk an. Bilder auf einem hohen technischen Level verdienen durchaus Respekt, aber einen emotionalen Bezug müssen sie deswegen noch lange nicht aufbauen. Oder ganz kurz gesagt: Wenn die Story nicht passt, dann hilft auch die beste Technik nichts mehr.