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Normale Version: Liberion Forbidden Magic
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[Arudan] [Sonnenaufgang] [Königin Serenes Palast]

Sechs Jahre war es her, sechs lange und beschwerliche Jahre seit der großen Katastrophe. Die Sonne erhob sich langsam am Horizont, ihre goldenen Strahlen spiegelten sich wieder in den abertausenden, zartblau schimmernden Kristallen, die sich wie unheilvolle Pfeiler gen Himmel reckten, überall um die letzte Stadt der Ponys herum.
Arudan, die Hoffnung in der Finsternis.
Ein neuer Tag begann und obwohl der Morgen gerade erst anbrach, waren schon einige auf ihren Hufen. Königin Serene, die Herrscherin über Arudan stand auf dem Balkon ihres Schlafgemaches, blickte über das leise und ewig rauschende Meer hinweg hinüber in die Stadt.

Ihr Palast war das Schönste, was die Stadt bisher hervor gebracht hatte, ein Gebäude aus spitzen Türmen und glänzend weißem Stein. Prachtvolle Fenster aus buntem Glas ließen ihr Zuhause aus der Ferne durch das Sonnenlicht wie ein Regenbogen erstrahlen. Nicht jedem Pony war das Glück zuteil, die Insel des Liberion betreten zu dürfen, eine Klippe, die mit dem Festland und dem restlichen Arudan nur durch eine breite, bewachte Brücke verbunden war. Während die normalen Ponys und einige wenige Mitglieder des Liberion dort drüben auf dem Festland wohnten, zogen die meisten Mitglieder des Liberions es vor, ihren Platz auf der kleinen Insel in einem der prachtvollen Villen einzunehmen.

Sorgenvoll war Serenes Blick, der langsam über die Dächer ihrer Stadt wanderte, bis in die Ferne, wo die magisch flimmernde Barriere alles Böse der Wildnis von den Ponys fernhielt.
Auch wenn alles friedlich wirkte dank des Liberions, so war dies nur ein Anschein, eine saubere Oberfläche, unter der ein Vulkan drohend brodelte. Die Gerüchte über verschwundene Ponys hatten auch die Königin erreicht, sie wusste von den Unruhen, die durch diese Gerüchte entstanden. Es war ihre Pflicht als Herrscherin, sich schon bald der Öffentlichkeit zeigen, um eine Stellungnahme zur aktuellen Lage abgeben. Gern machte sie dies nicht, doch in so einer Situation gab es eben kein drum herum.
Serene seufzte, ihre Mähne, zartgolden wie die Strahlen des frühen Morgens, wehte in leichter Meeresbrise. Was man nicht alles tat für das liebe Ponyvolk.

[Arudan]

Sonnenaufgang, Zeit des Erwachens, Zeit für Leben. Langsam begann das Treiben in dieser recht großen, geschäftigen Stadt und die ersten Ponys trauten sich aus ihrem warmen Bett und Haus auf die Straße. Nach und nach wurden Läden geöffnet, Marktstände aufgebaut, Arbeiten des vorherigen Tages erneut aufgenommen oder ganz Neues begonnen. Der Geruch von frischem Brot drang aus der Bäckersstube nach draußen, nah des Marktplatzes schlug der Schmied mit dem Hammer aufs glühende Eisen und die Händler an ihren Ständen begannen, ihre Ware anzupreisen. Die Stille der Nacht wurde von Gesprächen und Hufschritten durchbrochen, ein weiterer, friedlicher Tag, lange nach der Katastrophe.
Geschützt vom gigantischen Magieschild war Arudan die letzte sichere Bastion der Ponys. Alles hinter der Kuppel, die wie eine Käseglocke über der ganzen Stadt lag, war gefährlich, nicht nur der Kristalle wegen, auch wegen der Kreaturen, die sich dahinter befanden, wilde Bestien, magisch verändert, ein Ergebnis jenes schrecklichen, schicksalhaften Tages.
Hier waren bereits einige Geschichten erzählt worden und weitere würden erzählt werden, doch wie würden diese weiteren Geschichten verlaufen? Die Zeit würde es zeigen.
[SnowRose]

Langsam näherte sich ihr Huf behutsam einer kleinen Kostbarkeit die wundervoll ihren Blütenkopf aus den grünen Dornigen Blättern hervorstreckte. Eben noch war ihr Huf graublau von der Nacht gezeichnet als die Sonnenstrahlen durch das Blätterdach brachen und ihr Schneeweißes Fell zum Leuchten brachte.
Ihre magentafarbenen Augen betrachteten die weißen Flecken ihres Fells ehe sie wieder auf die Blume schaute die langsam ihren wunderschönen Blütenkopf unter die Schützenden stacheligen Blätter zurückzog.
Ein Lächeln bildete sich auf ihrer Schnute und flüsterte leise als wolle sie ein Fohlen nicht wecken.
„Schlaf schön“

Noch immer lag SnowRose auf dem kühlen erdigen Boden und reckte ihren Kopf zu den Baumkronen hinauf.
„Ist es schon so spät?“
Fragte sie sich leise und stand vorsichtig auf.
Unbewusst strich sie sich eine rosa Strähne aus dem Gesicht und blickte erneut auf.
Ihre Satteltaschen waren vollgepackt mit sorgsam gesammelten Kräutern für ihr neues Tageswerk. Bevor sie zurück ging streifte sie sich noch den Schmutz von ihrem weißen Bauch.

Oft war Snow schon vor dem Sonnenaufgang unterwegs oder auch in finsterer Nacht. Manche Kräuter ließen sich nur bei Vollmond pflücken andere nur beim Sonnenaufgang. Und diese die sie in dieser Nacht sammelte, verzogen sich lieber am Tage in ihre schützende Schale.
In ihrer Satteltasche in einem Leinen eingewickelt hatte sie gut ein Dutzend dieser leuchtendgelben Blüten mit weißen Adern gesammelt. Es waren Lunaria Blüten. So nannte die Kräuterkundige alle Nachtblüher.

SnowRose hatte die Stadt wieder erreicht. Mit einem Lächeln und einem guten Morgen begrüßte sie alle Ponies auf ihrem Weg. Ihr Lächeln war nicht aufgesetzt sie freute sich immer ihre Freunde zu sehen und das es ihnen gut ging. Es war schon fast ein Ritual geworden für Snow auch gleich zu prüfen das sie immer dieselben sieht.
Einem Vorbeigehenden Pony gab sie eine Möhre in den Huf, die hatte sie als Wegzerrung mitgenommen, jetzt brauchte sie diese nicht mehr da sie ja fast zu Hause war. Aber dieses Pony sah aus als könnte es diese Vitamine gebrauchen.
„Komm später zu mir in die Apotheke Wheat.“
Sagte sie noch als sie die Straße zum Markt entlangging an der auch ihre kleine Apotheke und Haus stand.

Bevor Snow in ihr Haus ging schaute sie noch einmal durch die Straßen. Mit einem Lächeln und zufriedenen Blick schloss sie auf und ging hinein.
Sie war stolz auf das was ihre Freunde in den letzten Jahren geschafft hatten.
„Guten Morgen Mama, Papa, Tante Herbera.“
Begrüßte die Apothekerin drei einfach gemalte Bilder auf denen man Ponies erkennen konnte.
Manche mochten sich an die drei erinnern in der Vergangenheit, war SnowRoses Familie schon immer als Kräuterkundige bekannt gewesen und als Heiler.

Als nächsten verstaute SnowRose alle gesammelten Kostbarkeiten in ihren Schrank der extra dafür gebaut wurde. Ideal zum Trocknen und Lagern.
Erst dann öffnete sie die Ladentür um ihren Mitponies zu zeigen das sie zuhause war. Da noch niemand vor der Tür stand machte sich die Apothekerin erst einmal daran neue Pülverchen und Pillen herzustellen.
Dabei summte sie das Lied von Schnee und Eis.
[Feather]
[Arudan]


Ein Lichtblitz, ein kurzes Flackern. Feather öffnete langsam die müden Augen, gähnte. Am Liebsten würde sie noch liegen bleiben, nur war der Boden nicht sonderlich weich. Was war das, Stein? Ein kurzes Linsen bestätigte den Verdacht. Sah aus wie eine Straße. Es war so dunkel hier... und kühl. Eine frische Brise fuhr durch die finstere Seitengasse und das kleine Fohlen zitterte, kam auf die kurzen Beinchen.
Wo war sie? Links und rechts hohe Wände, die ihre Schatten unheilvoll auf sie warfen. Eingeschüchtert legte sie die Ohren an, blickte hinauf. Diese Wälle waren so schwindend hoch... waren das... Häuser? Da waren Fenster drin... zu hoch, als dass sie eines erreichen konnte.
Kannte sie diese Umgebung? Nein... und selbst wenn, sie wusste es nicht mehr. Was wusste sie überhaupt noch? Feather schloss die Augen, kniff sie zusammen im Versuch, sich zu erinnern. Licht... ein Schrei... eine Feder, die vor ihren Augen zu Boden schwebte. Sonst nichts.
Hier war es unheimlich... Feather glaubte, hinter sich Geräusche zu hören und fuhr erschrocken herum. Aber da war nichts, nur noch dunklere Gassen.
Lieber schnell weg hier. Aus der anderen Richtung hörte sie Hufschritte, Stimmen, lautes Rufen. Ein wenig beängstigend, aber weit weniger unheimlich als die finstere Stille der Gassen. Hier lauerten bestimmt Monster mit großen Zähnen, die sie auffressen wollten!
Bei dem Gedanken fiepte sie auf und raste ganz schnell zu dem Gassenende, wo die die Stimmen hörte. Und schon fand sie sich auf einer gut bevölkerten Straße von Arudan wieder.
Hier waren überall bunte Ponys. Mit ganz buntem Fell. So schöne Farben, viel besser als die Gasse. Etwas zuversichtlicher lächelte Feather und zuckte leicht mit den kleinen Stummelflügeln. Wo sollte sie nur hin? Rechts, links? Oder vielleicht nach oben? Nein, moment, das ging ja gar nicht. Gab es hier Treppen nach oben? Wie kam sie überhaupt auf Treppen?
Wieder gähnte sie. Sie konnte glatt wieder einschlafen und von lieben Treppen träumen, deren Geländer sie runterrutschte. Aber keine Holztreppen, da zog man sich fiese Splitter in die vier Buchstaben. Feather verzog das Gesicht.
Ihr Magen begann zu grummeln, fühlte sich an, als hätte sie ein Loch im Bauch. Ein hungriges Monster, das alles verschlingen wollte. Also, fast alles. Möhren zum Beispiel. Oder Äpfel. Oder Kekse. Mit Schoki.
Gab es hier irgendwo Schokokekse? Neugierig sah sich um, schnupperte. Seltsame Gerüche stiegen ihr in die Nase, frisch und irgendwie absonderlich. Was waren das nur für Gerüche? Kräuter oder sowas, aber was für welche?
Ihre Neugier war geweckt und sie kam näher, bis sie einen Laden erreichte. Die Hufe stellte sie auf die Fensterbank und streckte den kleinen Körper, versuchte mit ihren Flügeln, sich etwas anzuheben, um reinschauen zu können. Sie könnte auch einfach durch die offene Tür gehen, aber das traute sie sich nicht.
Überall hingen irgendwelche Kräuter von der Decke und es gab Schränke, die waren voll davon. An einem Tisch stand eine Stute mit rosa Mähne und mischte irgendwelches Zeugs zusammen, summte dabei.
Das war aber ein schönes Lied. Feathers Ohren drehten sich so, dass sie besser zuhören konnte und ihr kurzer Schweif wippte zur Melodie hin und her. Dabei vergaß sie leider, mit den Flügeln zu schlagen. Und schon landete sie auf dem Bauch vor dem Fenster.
"Aua", meckerte sie und blickte ihre Flügel böse an.
[Spencer]
[Schmiede]

Auch in der kleinen Schmiede von Arudan erwachte langsam das Leben. In dem Offen glühte schon das Feuer und ein älterer Hengst arbeitete bereits mit einer Zange und einem Hammer an einem paar Hufschuhen. Doch im Hinterenteil des Raumes ,wo ein kleiner Tisch aufgebaut war der für Skizzen und Planungen gedacht war, schlief ein jünger Hengst auf einem kleinen Stuhl. Allmählich aber wachte der aber auf da er von dem Tageslicht geblendet wurde das durch ein Fenster kam.

Langsam wurde von Spencer wieder das Bewusstsein aktiv als ihn die Sonnenstrahlen trafen. Er richtete sich schläfrig auf und streckte sich zuerst bevor er auf stand. Sein Blick viel sofort auf die kleine Sonnenuhr die auf dem Tisch stand und schauderte als er die Uhrzeit sah. “ Nein, nein nicht schon wieder! “ sagte er erschreckt und nahm sofort seine Satteltaschen die er sorgfältig in einem Regal platziert hatte.Normalerweise sollte er eigentlich schon vor Tages Beginn aufgestanden sein.

Der älter Hengst merkte sofort das plötzliche erwachen seines Lehrlings und lächelte leicht Schon seit dem Unfall lebten die beiden zusamen in der Schmiede und Spencer half immer wo er nur konnte. “ Und ich dachte schon du wachst gar nicht mehr auf. Die Stücke die du heute ausliefern sollst sind in der Kiste und die Adressen hab ich auf einen Zettel geschrieben und auch dazu gelegt. Und trödle nicht so rum wie letztes mal. Die Kunden wollen ihre Bestellungen pünktlich! “ sagte der Hengst ohne auch nur von seiner Arbeit hoch zu schauen und zeigte mit einer kleinen Hufbewegung auf einen Holzkasten wo sich die Wertstücke befanden.

Spencer rieb sich noch den Schlaf aus den Augen und nickte. “ Keine Sorge! Ich bin so schnell wie der Blitz “ meinte er mit einem sicheren lächeln. Doch bevor er zu der Kiste ging, blickte er nochmal zu dem Tisch der etwas vermüllt war mit Papier. Aber zwischen dem Müll lag eine kleine Flugspirale die er am vor letzten Abend gebaut hatte. Behutsam steckte er die in seine Satteltasche, er wollte diese um bedingt später austesten um heraus zu finden ob sie fliegen würde oder wie die letzten Male abstürzen würde.

Sofort schnallte er sich die Satteltasche um und ging zu der Kiste um die Sachen heraus zu nehmen. Es waren eher kleine Gegenstände wie ein paar Hufschuhe oder Hufeisen, eine Pfanne befand sich auch noch dabei. Bevor er aber los ging las er sich sorgfältig die Adressen durch. “ das wird mal wieder ein langer Tag “ seufzte er und wand sich noch einmal zu dem Hengst “ Okay Silver Hoof dann bis nachher “ sagte er und verließ die Schmiede im halb Galopp ohne auf eine Antwort zu warten. Über ein Frühstück dachte er aber gar nicht nach als er die Schmiede verlass und hatte in Moment nur die Aufträge im Kopf.

Im Galopp öffnete er seine Flügel und mit eine paar schnell und kräftigen Flügel Bewegungen befand er sich schon in der Luft. Kurz genoss er den Wind der durch seine Mähne ging doch er konzentrierte sich schnell wieder auf die Aufträge die er auszuliefern hat.
[Jollily Buxom]
[Arudan][Farm, Scheune → Stadt]


Das kakophonische Krächzen eines betagten Hahnes, der sich inbrünstig seiner allmorgendlichen ehrenvollen Aufgabe hingab, sein Territorium akustisch zu markieren, erschütterte zuerst und zerschlug kurz darauf die Träume aller noch selig dahinschlummernden Ponys auf der Farm mit einer Gewalt, als würfe das elende Federvieh mutwillig seine steinernen Klänge auf die gläsernen Traumbilder. Nein: Trotz aller gut gemeinter Versuche sich an diesen animalischen Wecker zu gewöhnen, wusste kein Pony diesem unsanften Wecken etwas Liebevolles beizumessen, außer, dass es unheimlich effektiv war. Kein Pony auf der Farm hatte bisher jedenfalls etwas anderes über jenen Hahn verlauten lassen, soweit es eine pistanziengrüne junge Stute wusste, deren Schlaf soeben auch durch die beschriebene Weise ein Ende fand.

Etwas unwillig an diesem Morgen murrte Jollily die unsortierten Gedanken ihres noch schläfrigen Verstandes und prustete schon mehr aus Gewohnheit, denn Notwendigkeit eventuellen Staub aus ihren Nüstern, der die Nacht über sich darin festgesetzt haben mochte. Die Luft in der Scheune neigte an zu vielen Tagen zu einem unverhältnismäßig hohen Staubanteil; mochte es an der trockenen Luft oder an dem eingelagerten Heu liegen, dass trocken zu halten die Scheune diente, neben der Aufbewahrung von etlichen Gerätschaften.

Aber alles Murren und Murmeln half nichts, dachte sich ihr Körper und befahl den Augenlidern sich zu erheben und so betrat ihre Wahrnehmung der gewohnte Anblick des braunen Jutegewebes, aus dem ihre Hängematte gefertigt war. Mit einem kleinen geübten Balanceakt arbeitete sich Jollily geschwind aus dem zwischen zwei Dachsparren schwingendem Geflecht heraus, nahm mit ihren Zähnen behutsam den Tragegurt ihrer bewährten Tragetasche von einem nahegelegenen Haken und glitt mit gespreizten Flügeln behutsam hinab zum festgetretenen Boden der Scheune.

Sie durfte nicht, aber sie wollte auch nicht herumtrödeln, hängte sie sich erst die Tragtasche um ihren Hals und nahm anschließend einen Huf voll Heu von einem kleinen Haufen in einer Ecke, der im Wesentlichen aus den zusammengekehrten Halmen bestand, die sich immer wieder aus den gebundenen und gepressten Ballen lösten. Es schmeckte erdig und bedurfte immer eines zweiten Blickes, ob sich nicht ein Stock oder Steinchen dazwischen befand, doch es war ein Frühstück. Und gelegentlich, so heute, stellte sich Jollily vor, wie unheimlich geschäftig sie doch war, dass ihr ihre erfüllende Tätigkeit nicht einmal die Zeit für das angemessene Frühstück ließ, das sie freilich abhalten könnte, aber aufopferungsvoll wegen all der bevorstehenden wichtigen Arbeit nicht gönnte, von deren Ausführung ganze Betriebe in ihrer Existenz abhingen. Der kurze Glaube eine Kleinbürgerin zu sein.

Noch die letzten Halme malend zwischen ihren Zähnen verließ Jollily die Scheune durch die Schlupftür, trottete zielgerichtet zum Laufbrunnen der Farm, trank etwas und warf sich einige Huf voll Wasser ins Gesicht. Es kostete zwar wertvolle Minuten, aber sie hatte gelernt, dass etwas gepflegter auszusehen (und etwas weniger zu stinken) dabei half, dass einem die wohlhabenderen Ponys – was für sie etwa Dreiviertel der Stadt waren – mit einen Botengang beauftragten.

Frisch gewaschen, schüttelte sich Jollily die letzten Tropfen vom Gesicht und eilte kurz darauf in die Stadt und dann darin umher, suchend nach Gelegenheiten sich Botenbrot zu verdienen.
[Arudan][Apotheke][SnowRose]

Leise quietschend wand sich die Spindel aus Holz der Pillenpresse hinab mit ihrem Druckkopf auf die Matrize in der ein gelbbräunliches Pulver sorgsam angehäuft war.
Grade als SnowRose der Winde einen kräftigen Zug gab hörte sie ein „Aua“ was sie kurz erschrecken ließ. Zuerst schaute die Apothekerin geschockt die Presse vor sich an bevor sie verstand dass dieses Aua nicht von der Pillenpresse kam. Sichtlich erleichtert das niemand sich in ihrer kleinen Pillenpresse geklemmt hatte schaute sie sich um und sah zum Fenster.
Im Laden war schließlich keiner und das Aua kam mehr von rechts.
So schaute die Apothekerin aus dem Fenster. Erst rechts, dann links, dann nach unten.
„Oh“
Entfuhr es Snow besorgt als sie ein Fohlen auf dem Boden liegen sah.
„Hast du dir wehgetan?“
Fragte sie besorgt. Am liebsten wäre Snow grade durchs Fenster geklettert um dem Fohlen zu helfen, doch im Klettern war sie nicht sehr gut und sie glaubte das sie einfach schneller wäre, wenn sie durch die Tür ginge.
„Warte ich bin gleich bei dir“
Wartete Snow nicht einmal auf eine Antwort. Schnell eilte die Kräuterkundige zur Ladentür die sie schnell hinaus führte. Die Sorge stieg in diesem Moment an, konnte sie das Fohlen nicht mehr sehen und wusste nicht was mit dem Fohlen passierte. Auf dem Weg zur Tür schnappten ihre Zähne nach einem kleinen Fläschchen das in einem der Regale stand.

Schmerzlich war es für Snows Augen als sie von der dunkleren Apotheke in die Sonne kam. Nur kein kurzes Leiden, war sie doch schnell in der Gasse zwischen ihrer Apotheke und ihrem Nachbarn und eilte auf das Fohlen zu.
„Sag wo tut es dir Weh liebes?“
Fragte SnowRose nachdem sie das Fläschchen abgestellt hatte und auch schon anfing das Fohlen zu untersuchen.

Fohlen waren definitiv eine Schwäche von Rose, sie hatte um sie immer eine besondere Sorge und darum wollte Snow keine Zeit verlieren. Sie wollte nie mehr ein Fohlen verlieren.
„Hast du dir die Flügel verletzt?“
Waren es doch die Flügel eines Pegasus die sehr anfällig waren und gleichzeitig deren Leben bedeuten konnte.
„Bist du gegen dein Horn gestoßen?“
War eine folgende Frage. Snow machte sich sorgen das ihr Horn angeknackst sein könnte oder sie einen Manaschock durch den Stoß ereilt hatte. Beides sehr unangenehm, nicht nur für Erwachsene Einhörner.

Entweder hatte es SnowRose nicht realisiert was da vor ihr war oder es war ihr egal und nur die Gesundheit zählte für die Erdstute in diesem Moment.
Jeder der sie kannte wusste, dass sie keine Ausnahme machte. Egal wer ihre Hilfe benötigte würde sie bekommen. Sie bevorzugte niemanden, sie behandelte jedem nach schwerer der Verletzung oder Erkrankung. Erfahrung hatte sie genug um einzuschätzen was dringlicher war.
Oh eines gab es doch was sie in einer Behandlung bevorzugte. Fohlen.

Während SnowRose auf eine Antwort von dem Fohlen wartete öffnete sie schon das Fläschchen, aus diesem drang ein süßer Kräuterduft hervor. Es war eine betäubende Mischung die dazu gedacht war Schmerzen zu lindern. Aber nur „zum Auftragen auf die Wunde, nicht geeignet zum Einnehmen“. Stand in ordentlicher Hufschrift auf dem Etikett des Fläschchen.
[Feather]
[Vor Apotheke]


Böse Flügel, sie einfach so fallen zu lassen. Die sollten sich was schämen.
Plötzliche Hufschritte von drinnen, die näher kamen, rissen die kleine Feather dann aber aus ihrem Versuch, ihre Flügel mit Blicken zu bestrafen. Erneut kam die Angst hoch. Was, wenn es eins der Monster aus der Gasse war? Eins mit scharfen Zähnen oder riesigen Klauen, oder...
Oder es war nur die Stute mit dem Lied. Nur, dass sie jetzt keins mehr summte.
Ein bisschen erschrocken noch von ihrer Fantasie kauerte Feather direkt unterm Fenster, hatte kein anderes Versteck gefunden auf die Schnelle. Es war kein richtiges Versteck, aber sie hatte es ja auch nicht drauf angelegt! Sonst war sie doch so gut darin, sich zu verstecken. Glaubte sie.
Die Stute schien recht nett zu sein, fragte sie, ob sie sich Flügel oder Horn irgendwie wehgetan hatte. "Bin auf den Bauch gefallen", meckerte sie, immer noch etwas beleidigt vom gemeinen Verhalten ihrer Flügel. Oooh, was hatte die Stute denn da im Huf? Das roch so gut... Interessiert stellte sie die Ohren in die Richtung dieses Zeugs und kam auf alle Viere, schlich etwas näher mit großen Augen. Ihr Bauch grummelte, als würde das hungrige Keksmonster bereits darum flehen, dass man es versorgte. "Das riecht... Gut", stellte sie fest und stand nun direkt vor der Stute, ließ sich prompt auf ihr kleines Hinterteil fallen und schaute mit großen Augen die Flasche an, als wäre da ein wundervoller Zaubergeist drin. "Kann man das essen? Sind da Kekse drin?"
Erneut schrie ihr Bauch verzweifelt um Gnade und das Fohlen zuckte kurz zusammen. Die Ohren an den Kopf gelegt sah sie nun zu der Stute und versuchte, einen möglichst süßen Bettelblick aufzusetzen, weil ihr gerade keine andere Waffe einfiel, mit der sie schnell an was zu futtern kam. "Hab Hunger", murmelte sie und schaute wieder zu der süß riechenden Flasche. "Warum summst du nicht mehr? Das klang schön."
[Arudan][vor der Apotheke][SnowRose]

Kaum kam das Fohlen dem Fläschchen näher schloss sie es auch schon wieder und schob es etwas weiter weg.
Nun setzte sie sich selbst auf ihren Hintern und untersuchte das Fohlen vor sich mit ihren geübten Hufen, auch roch sie an der Kleinen. An dem Geruch mancher Ponies die sie ausdünsten konnte Snow schon früh erkennen was ihnen fehlte. Manche Gerüche waren eben sehr extravagant und Rose hatte eine Nase dafür entwickelt zu riechen, wenn ein Pony nicht nach Pony riecht.

Vorsichtig streckte die Apothekerin einen Flügel der Kleinen, begutachtete das Horn. Dann ging sie mit einem Huf zwischen die Vorderläufe des Fohlens und hob spielend eines ihrer Vorderläufe an um sich den Bauch anzusehen.
„Ich seh keine Wunde, das ist gut.“
Gab sie dann als Diagnose von sich.
Erst jetzt realisierte SnowRose wie gierig die kleine dieses Fläschchen anschaute.
„Nein nein Kleines, das ist nichts zum Essen oder trinken, das ist Medizin. Verstehst du?“
Mit einem leisen knacken im Hals streckte Snow ihren Kopf hoch und schaute sich um. Vielleicht sah sie andere Ponies die nach jemanden suchten. Ihre Ohren stellten sich lauschend auf in der Hoffnung Rufe zu hören die das Fohlen suchen.
Dabei hatte Rose einen Huf vorsichtig auf des Fohlens Kopf gelegt und streichelte ihr die Mähne.
Nichts.
Sie sah kein Pony das suchend in die Gasse schaute und auch kein Rufen das nach einem besorgten Elternteil sich anhörte.
„Bist du alleine hier?“
Schaute sie nun wieder hinunter zu der Kleinen und überging wissentlich die Aussage nach Hunger und warum sie nicht mehr sang.
„Komm, wir gehen erst einmal ins Haus.“
Schlug Rose vor und stand auch schon wieder auf. Die Ohren immer noch zum Lauschen aufgestellt. Das Fläschchen nahm sie noch schnell in ihre Schnute bevor sie Gasse verließ und sich erneut nach Suchenden umschaute.
Darauf achtend das die Kleine ihr folgte, ging die Apothekerin in ihre Apotheke zurück, stellte das Fläschchen wieder an Ort und Stelle und wartete etwas ab.
SnowRose lächelte das Fohlen warm an und doch war Sorge in ihren Augen zu erkennen.
„Ich bin SnowRose die hiesige Apothekerin und Ärztin. Wie heißt du?“
Nun kam auch die Aussage mit dem Hunger in ihre Erinnerung zurück und sie Griff schon fast automatisch zu einer Schale mit Obst und Gemüse die sie immer auf der Theke stehen hatte.

Ein Apfel hier, eine Selleriestange da und die Kunden können sich ein Trostpflaster mitnehmen, wenn sie krank zu ihr kommen. Selbst nascht sie natürlich auch gerne davon. Sie muss sich jedoch beherrschen nicht ständig alle Möhren und Tomaten zu futtern. Es gibt nichts leckeres als Frische Tomaten und Möhren.

„Hier nimm dir ruhig etwas.“
.oO(Was macht ein Alicorn Fohlen hier alleine? Bestimmt wird sie schon von den Liberion gesucht und trampeln bald hier durch die Stadt. Oh jeh…)

SnowRose hielt ihr warmes Lächeln aufrecht und musste sich zusammenreißen die Kleine nicht ansich zu drücken und zu knuddeln.
[Spencer]
Geschwind rannte der junge Pegasus durch die ihm bekannte Gegend. Die Adressen waren auf einer groben Stadtkarte eingezeichnet und beschriftet worden, Silver Hoof wollte ganz sicher sein, das die Arbeit ordentlich und vor allem Zeitnah verrichtet wurde.
Nach einigen Nebengassen und Querstraßen, kam Spencer auf einer der Hauptstraßen an, am Ende eben dieser lag auch schon sein erstes Ziel.
Über ihm begann der Himmel sich ein wenig zu verdunkeln, wenn er nach oben blickte würde er mehrere jugendliche Pegasi entdecken, die auf ihn hinabsahen und kicherten. Was diese wohl so lustig fanden?

[Jollily Buxom]
Routiniert fand Jllily zum Marktteil dieses Stadtviertels, der Alststadt. Das Viertel war deshalb als Altstadt bekannt, da es einst der erste Teil Arudans war, die ersten Hütten standen hier, welche bei der Gründung gebaut wurden. Dementsprechend wirkten diese auch im Vergleich zum restlichen Ort eher Rustikal, was sie jedoch nicht unansehnlich machte.
Viele Ponys waren bereits auf den Beinen und doch schien niemand an ihr interessiert zu sein, oder sie anzusprechen, da wanderte ganz langsam eine alte Stute an ihr vorbei mit moosgrünem Fell und einer nachtschwarzen Mähne.
Die Stute mühte sich sichtlich ab, schien sie doch zwei schwere Satteltaschen, zumindest war es zu erkennen das diese gut gefühlt waren und einen Eimer gefüllt mit Brunnenwasser, welchem sie im Maul hielt, zu tragen.
[Spencer] [Hauptstraße]
Spencer verschnellte seinen Flug als er das nahe Ziel endlich sah. Um sich nochmal sicher zu gehen blickte er noch einmal auf den kleinen Zettel und checkte die Adresse.
ein Paar Hufschuhe für den ersten Kunden “ dachte er mit einem leichten Lächeln. Schnell wollte er die erste Lieferung hinter sich bringen.

Doch verwundert blickte er auf als plötzlich ein Schatten über ihn kam und sein Flug wurde etwas langsamer. Sofort wusste er das über ihn gelacht wurde. Er atmete einmal tief durch und blickt wieder auf sein Ziel das so nah schien.
Was auch immer diese anderen Ponys wollten es war nichts Gutes, das sagte wenigstens sein Gefühl. Allerdings interessierte es ihm aber schon was diese anderen Pegasi wollten doch er traute sich nicht zu fragen da er bestimmt nur eine doofe Antwort erhalten würde.

ich hab es fast geschafft. Vielleicht sind die dann weg, wenn ich die Lieferung geliefert habe. “ dachte er um sich etwas Mut zu machen und flog wieder etwas schneller. Früher war es meistens dasselbe, das über ihn gelacht wurde und er wollte dieser Situation am liebsten aus dem Weg gehen. Was auch immer diese Ponys wollten er würde so tun als würde es ihn nicht stören, er wollte es wenigstens versuchen.
[Feather]
[Apotheke]


Vor ihrem hungrigen Augen wurde das Fläschchen mit der süßen Flüssigkeit geschlossen und Feather setzte einen Schmollmund auf. Das roch so schön, warum nahm die Stute es ihr weg? Gemeinheit.
Dieses Beleidigt sein war aber sogleich vergessen, als Snowrose anfing, als Feather herum zu hantieren, auf der Suche nach Symptomen. Das Fohlen wusste gar nicht, wie ihr geschah und begann vergnügt zu quieken, versuchte ihr ohne Erfolg auszuweichen. "Das kitzelt", kicherte sie, als Snow gerade ihren Vorderlauf hochhob, um ihren Bauch zu betrachten.
Keine Wunde? "Hab ich gesagt, ich hab ne Wunde?", fragte Feather verwirrt und schaute sich nun selbst auf den Rücken, kam dabei auf die Beine und drehte sich um sich selbst, immer schneller, es sah aus, als würde sie ihren eigenen Schweif jagen. Bis ihr so schwindelig wurde, dass sie auf ihr Hinterteil plumpste und den Kopf schüttelte. "Uaaah, schwindelig", jammerte sie, erholte sich aber gleich wieder und schaute Snowrose erwartungsvoll an.
In dem Fläschchen war Medizin? Nicht zum essen? Menno, das roch so gut! Aber Snow schien bei ihrer Entscheidung standhaft zu bleiben und so blieb Feather nichts anderes übrig, als enttäuscht die Ohren hängen zu lassen.
Interessiert und neugierig schaute Feather zu Snow hoch und merkte, dass diese sich umsah. Schien irgendwas zu suchen. "Wonach schaust du?", fragte die Kleine und bekam dafür als Gegenfrage, ob sie allein war.
Ein wenig verwirrte die Frage sie und Feather legte den Kopf schief, als müsste sie scharf nachdenken. "Hmm... joa, ich denk schon, das ich allein bin. Wobei, jetzt bist du ja da, also bin ich nicht mehr allein! Yay!" Glücklich sprang sie auf die Hufe und hüpfte hinter Snow her in deren Apotheke.
Das Fläschchen wurde weggestellt und damit die letzte Hoffnung, diese seltsame Süße kosten zu können, aber damit kam Feather klar. Ihr Magen zwar weniger, aber den wollte sie ignorieren. Immerhin bekam sie kurz darauf was anderes zu futtern von Snow, ganz viel Obst und Gemüse. Ihre Augen begannen zu strahlen bei dem Anblick und sie stürzte sich hungrig auf die Leckereien. Die Sorge in Snows Augen hatte sie damit gar nicht bemerkt.
"Freut mich, dich kennen zu lernen, Snowrose", ratterte sie herunter. Aus irgendeinem Grund hatte sie das Gefühl, wenn sich jemand vorstellte, sollte sie auch höflich darauf reagieren. Woran das wohl lag? Seltsam.
"Ich bin... ich bin... tja..." Nun hob Feather ihren Kopf aus der Gemüseschüssel und hob einen Huf nachdenklich an ihr Kinn, sah dabei nach oben, als hielt die Zimmerdecke alle Antworten des Universums parat. "Ich... keine Ahnung. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur noch, dass da so ein großes, grelles Licht war. Das hat in den Augen gebrannt. Und da war ein Schrei, glaub ich. Klang seeehr schmerzhaft, als hätte jemand Schmerz. Das hab ich doch gerade schon gesagt... egal. Jemand hat halt geschrien und da schwebte eine Feder vor meinen Augen zu Boden. Ich glaube, es war eine rosa Feder... Das klingt doch gut! Feather... wie die Feder! Vielleicht heiß ich ja wirklich so. Und falls nicht, erinner ich mich bestimmt noch.
Hilfst du mir dabei, mich zu erinnern? Bitte bitte bitte!"
Mit tellergroßen Augen schaute sie Snowrose von unten an. An ihrem Mundwinkel klebten noch Überreste von einer Möhre, die sie schnell wegschleckte.
[Arudan][vor der Apotheke][SnowRose]

Ja die kleine war putzig und am liebsten hätte Snow sie geknuddelt und gekuschelt bis sie nicht mehr konnte, aber da war das eine große Problem.
Sie war ein Alicorn Fohlen und nicht ihres und sicher wäre man nicht begeistert, wenn ein einfaches Pony ein blaublütiges Pony so innig berühren würde.
Entschlossen hielt sich Rose zurück und beobachtete die Kleine still beim Essen.

Der blick der Apothekerin und ihre Gedanken schweiften hinaus durch die offene Tür in Richtung Marktplatz.

~Mit einem mal stürmten Liderion Soldaten in ihre enge Apotheke, verwüsteten alles, zertrampelten die Wertvollen Kräuter und zerstießen die teuren Scherben. Mit einer Gemeinen Art griffen sie das Fohlen schmerzlich und sie selbst bekam einen kräftigen Schlag mit einem gepanzerten Huf ins Gesicht und als Snow sich aufraffte um dem weinenden und jammernden Fohlen zu helfen durchbohrte sie eine Hellebarde.~

Snow schreckte mit einem Atemzug auf und schüttelte kurz den Kopf und bekam noch mit wie das Fohlen sagte das es Feather hieße und sich nicht erinnern kann und das Snow ihr helfen möchte.
Es dauerte einige Sekunden und ein kaltes frösteln bis die Apothekerin reagierte.
„Ja… ja natürlich helfe ich dir. Wir sollten deine Eltern finden, die wissen wie du heißt… ganz sicher.“
Vorsichtig, als wäre Feather eine zerbrechliche Porzellanpuppe, streichelte Snow ihr den Kopf.
„Möchtest du noch etwas essen? Magst du einen Tee?“
Da fiel Rose ein, dass sie selbst schon eine ganze Weile nichts mehr getrunken hatte und ihr heißes Wasser bestimmt schon wieder zu kalt war.
„Komm mit Feather“
Bat die Kräuterkundige das Fohlen und ging hinter die Theke in einen hinteren Raum der aussah wie eine Küche nur mit noch mehr Zeugs darin und das meiste aus einem rotbraunen Metall. Kupfer.
„Ich mach uns einen schönen Kräutertee.“
Beschloss SnowRose und griff nach einigen kleinen Schubladen in denen getrocknete Kräuter waren.

Die Kanne fing an zu pfeifen als das Wasser kochte. Mit ihrem Eisen a Huf schob Snow de Kanne auf die Seite, öffnete den Deckel und gab eine Hufspitze Kräuter hinein. Schnell entfaltete sich warmer frischer süßer Duft.
„Meine Lieblingsmischung. Schmeckt dir bestimmt.“
[Feather]
[Apotheke]


Bittend schaute das Fohlen weiterhin Snowrose an, merkte auch, dass diese in Gedanken war und wollte nicht hetzen. Jemanden beim Nachdenken zu stören gehörte sich nicht. Wie kam sie denn da schon wieder drauf? Verwirrt schüttelte Feather den Kopf, vergaß den kleinen Zwischenfall aber sofort, als Snow bestätigte, dass sie Festher helfen würde, ihre Eltern zu finden.
Vor Freude machte die Kleine einen Luftsprung. "Yay! Du hilfst mir, du bist so lieb! Dann darf ich also bei dir bleiben? Bis wir meine Eltern gef... Meine... Eltern."
Augenblicklich war das fröhliche und verschmitzte Lächeln aus dem jungen Gesicht geschmolzen, als hätte man einen Eimer Wasser drüber geschüttet.
Snowrose sagte was von warmem Tee zubereiten und Feather nickte langsam, folgte Snow wieder in eine Kammer voller Kupfergeräte. Aber ihre Gedanken waren ganz woanders.
Ihre Eltern... Dass sie nicht wusste, wer sie selbst war, war zu ertragen, sie konnte trotzdem Spaß haben und vielleicht auch Kekse. Aber erst jetzt, wo Snow es erwähnte, wurde Feather klar, dass sie sich nicht an ihre eigenen Eltern erinnern konnte.
Dass sie ganz allein war in einer riesigen Welt voller unheimlicher Gassenmonster, die sie auffressen wollten und tausenden von Ponyhufen, die alle an ihr vorbei gehen würden.
Leise schniefte sie, setzte sich auf ihr Hinterteil und schaute traurig zu Boden, ließ die Ohren hängen. Ihr Ausdruck wirkte, als ginge gerade eine Welt vor ihren Augen in Scherben auf. Es dauerte nicht lang, und die erste Träne tropfte auf den Holzfußboden.
"Ich hab keine Eltern", stellte sie wimmernd fest und vergrub das Gesicht in den Vorderläufen, weinte untröstlich. "Ich bin... Ich bin... Ganz allein..." Ihre gejammerten Worte wurden von kleinen Schluchzern unterbrochen.
Als der angenehme Teegeruch sich im Raum entfaltete, schaute Feather mit verweintem Gesicht auf, schniefte und machte sich ganz klein, legte den Schweif im ihren kleinen Körper. Zwar half der beruhigende Geruch ein bisschen, reichte aber nicht, um ihre Tränen zu trocknen.
[Arudan][Apotheke][SnowRose]

Kaum hatte SnowRose die Kanne bei Seite gestellt fing Feather auch schon an zu weinen.
Jetzt war es aus!
Keine Chance mehr! Es war vorbei!
Snow wandte sich Feather zu und ohne zu fragen zog sie die Kleine an sich und drücke sie tröstend an sich.
„Du bist nicht alleine“
Flüsterte die Apothekerin beruhigend, wie sie es immer tat, wenn sie einem Fohlen Ruhe einflößen musste vor einer Spritze oder dem einrenken eines Knochens.

Dich an ihren Körper gedrückt und die Wange an Feathers Haupt geschmiegt, summte sie wieder das Lied von Schnee und Eis.
Beruhigend streichelte die Apothekerin das Fohlen in ihren Hufen um ihr zu zeigen das sie nicht alleine war.
„Du kannst solange bei mir bleiben wie du magst“
Versprach sie, bewusst was sie gesagt hatte, dem kleinen Fohlen.

Im Hintergrund löste das heiße Wasser die Wirkstoffe, den Geschmack und die Gerbstoffe aus den Kräutern.
[Feather]
[Apotheke]


Der Schmerz der Einsamkeit war kaum ertragbar für ihr kleines Herz und sie wimmerte, wollte nicht allein sein. Gerade, als sie begann zu glauben, dass sie niemals jemanden finden würde, der sie gern mochte, wurde sie plötzlich angehoben und an weiches, weißes Fell gedrückt. Es war so schön kuschlig und warm, fast als würde ihre Mutter ihre Hufe um sie legen.
Es tat so gut, umarmt zu werden. Feather hatte das Gefühl, ewig keine solche Zuneigung mehr bekommen zu haben und das musste sie nun nachholen. Leise schniefend vergrub sie ihr Gesicht in Snows Halsbeuge und spürte ihre Brust beim Summen vibrieren, lauschte dem Lied. Es hatte so eine schöne, beruhigende Wirkung. Wie ein prasselndes Feuer in einer kalten Winternacht.
"Du bist nicht allein." Diese Worte von Snowrose nahmen eine Menge der Schwere ihres Gedächtnisverlustes von Feather. Auch wenn sie sich an nichts erinnern konnte, keine Heimat hatte, keine Eltern. Es gab trotzdem Ponys, die sie gern mochten und bei ihr waren, sie nicht im Stich ließen.
Ganz sanftes Streicheln am Rücken und weitere, beruhigende Worte schafften es schließlich, Feather zu beruhigen, ihre Tränen zum Stillstand zu bringen. Sie durfte bleiben? "Wirklich? Danke", flüsterte sie und konnte sogar wieder ein bisschen lächeln. Auch wenn sie immer noch schniefte, weil ihre Nase lief vom Weinen.
[Jollily Buxom]
[Arudan][Marktplatz der Altstadt]


Es war ein enttäuschender erster Gang durch die Straßen und über den Markt, vorbei an jenen Geschäften und Marktständen, von denen sie bereits mehrmals kleinere Aufträge erhalten hatte, sich aber heute wie abgesprochen darauf beschränkten sie zu ignorieren. Aber es gab diese Tage, genauso wie die gegenteiligen, an denen mehr Ponys noch mehr Zeug an noch mehr Orte gebracht wissen wollten und viele Aufträge traurig abgelehnt werden mussten.

Heute war nur wichtig, dann da zu sein, wenn sich irgendwo eines der älteren Kaufmannponys hinter seinem Schreibpulte erhob und, in Verleugnung aller Ereignisse an seinen festgefahrenen, bewährten Geschäftspraxistraditionen festhaltend, eine Rechnung verschicken, eine Bestellung aufgeben oder gar eine Preisentwicklung, ganz so als ob es noch einen funktionierenden Börsenmarkt gäbe, anfragen wollte und für dieses Anliegen ein paar schnelle Hufe brauchte. Diese hufvoll alter verschrobener Ponys waren zwar gerne knauserig, aber Briefe, nicht nur im metaphorischen Sinne, leichter Verdienst.

Weniger leicht hatte es hingegen die ältere Stute, die sich Schrittchen für Schrittchen an ihr vorbeischob und Jollily mit ihrem moosgrünem Fell und nachtschwarzen Mähne vertraut vorkam. Allerdings kamen ihr seit geraumer Zeit alle Ponys irgendwie bekannt vor, als wenn sich Gesichter zu wiederholen pflegten in dieser Stadt, durch deren Gassen und Straße sie täglich flitzte und ihr eher kleiner, als größer zu werden schien.

Als die ältere Stute knapp einige Huflängen an ihr vorüber war, überlegte Jolliy, ob dort nicht eine Gelegenheit an ihr vorübergegangen war. Sie verstand sich zwar mehr als Botenpony, denn Lastenträgerin, aber im Moment wartete sie nur auf einen Auftrag und vom Warten allein kam nichts in ihren Beutel hinein, dass gegen gewissen Lohn einer älteren Stute etwas zu tragen, besser wäre. Solange sie noch auf dem Marktplatz war, würde sich sicherlich noch etwas finden, selbst wenn jene Stute sie abwies.

Mit einigen Schritten zog sie mit der Stute gleichauf und trottete einige Schritte parallel und ebenso langsam neben ihr her, bis sie meinte von wahrgenommen zu werden.
„Sie haben so viel. Und ich habe so wenig.“, sprach sie die Stute an.
„Darum biete ich an: Für etwas von ihren Vielen ihnen beim Tragen zu helfen, wohin auch immer sie möchten.“, schloss sie ab und wartete mit zweifelnd zwischen die Zähne gezogener Unterlippe auf die Antwort.
[Arudan][Apotheke][SnowRose]

SnowRose war sichtlich erleichtert als Feather ruhiger wurde. War es doch ein schweres für Rose, wenn Fohlen traurig waren.
Immer noch beruhigend streichelte die Apothekerin den Rücken und die Mähne des Fohlens.
„Natürlich darfst du hierbleiben. Wer bin ich denn das ich ein einsames Fohlen alleine herumziehen lasse. Bestimmt werden deine Eltern bald vorbeikommen, so groß ist unsere Stadt schließlich nicht.“
Versuchte Snow beruhigend zu reden, auch wenn die Sorge um ihr eigenes Leben sich in den Vordergrund schieben wollte.
.oO(Nein ich schicke sie nicht weg. Dann töten sie mich eben, aber ich setze doch kein Fohlen aus.)
Ein leises Seufzen entwisch der Apothekerin und vergrub dabei ihre Schnauze in Feathers Mähne.

Das sie eigentlich noch einiges zu tun hatte war im Moment auch kein wichtiger Gedanke mehr. Im Moment war es wichtiger sich um das Fohlen zu kümmern, doch wie?

Als erstes löste sich die Apothekerin von Feather und griff nach einem Taschentuch um das Schnäuzchen der Kleinen zu säubern.
„Schnäuz dich erst einmal richtig.“
Sagte Rose und hielt das Taschentuch an Feathers Nüstern.
„Und dann schauen wir mal was wir mit dir machen. Fethaer.“
Lächelte Snow Feather mütterlich an während sie ihr die Nüstern putzte.

SnowRose musste sich etwas überlegen. Ein Alicorn Fohlen in ihrer Apotheke würde bestimmt die anderen Ponies verängstigen. Dann würden sie vielleicht fernbleiben und an ihren Wehwehchen unnötig leiden oder vielleicht schlimmeres.
Rose fröstelte es kurz unangenehm bei dem Gedanken das ein Pony sterben würde nur weil sie nicht helfen konnte.
Und dann würde es sich herumsprechen und die Liberion würden das mitbekommen und die Prinzessin und dann…

~einige Soldaten stürmten die Apotheke. Und bildeten eine Passage für die Prinzessin die persönlich gekommen war um ihr Fohlen abzuholen. Ihr Blick war voller Zorn und Missachtung Rose gegenüber. Ihr Horn leuchtete auf und ein sonnenheißer Straß verbrannte die Apothekerin~

SnowRose kniff die Augen zusammen, presste die letzten bösen Bilder aus ihrem Kopf und versuchte ihre Angst dem Fohlen nicht zu zeigen.
Rose musste verhindern das die anderen Ponies wissen das sie ein Alicorn Fohlen hat.
„Komm mal mit Feather liebes.“
Aber wie erklärte SnowRose es dem Fohlen und wie sollte sie ein Alicorn verstecken. Einsperren? Niemals. Verkleiden? Genau! Sie durfte nur nicht mehr wie ein Alicorn aussehen.
SnowRose ging mit Feather in ihre Schlafstube. Dort stand ein einzelnes grobgezimmertes Bett mit einer Strohmatratze die mit einem weißen Laken bezogen war. An der Wand stand ein schiefer Schrank der die Wenigen Kleidungsstücke beherbergte die Rose besaß. Selten trug sie Kleidung. Nicht einmal im Winter, wenn alle mit Schal, Satteldecken und Hufstiefel herumliefen. Kälte war noch nie ein Problem für sie gewesen, im Gegenteil, die Kälte belebte Snow sogar.
Neben dem Bett war ein kleiner kniehoher Tisch auf dem eine dicke halbabgebrannte Kerze stand und ein dickes Buch lag. „Körper und Geist - Das Heilen mit Verstand“. Das Buch war bestimmt 500 Seiten stark und bestimmt auch so alt. Es war abgegriffen und das Leder in das es gebunden war, war schon brüchig und abgenutzt, als hätte es ein Brand überstanden.
Gegenüber ihres Bettes hingen über einem Stuhl ihre Satteltasche, auf denen mit viel Aufwand ihr Cutiemark eingestickt wurde. Auch diese waren von der Zeit gezeichnet worden.

Snow ging zu ihrem Schrank, öffnete diesen und suchte darin herum.
Nach einer Weile und dem Aussortieren verschiedener Kleidungsstücke, fand die Apothekerin einen Pullover der ihr zu klein war, aber noch zu groß für Feather.
Dennoch nach sie ihn heraus und zeigte ihn Feather.
„gefällt er dir? Den möchte ich dir schenken. Es war mal meiner.“
Es war ein einfacher gestrickter Wollpullover. Die Wolle wurde aufwändig behandelt und gebleicht das sie fast weiß war. Auf Brusthöhe war das Cutiemark von Snow eingestickt woden.

Einfach so Feather dazu zubringen den Pullover zu tragen um ihre Flügel zu verstecken wäre keine gute idee. Rose müsste es dem Fohlen erklären warum sie das tun müsste und warum sie nicht verraten dürfte das sie zum Adel gehöre. Zumindest solange bis sie abgeholt werden würde.

Seltsamer weise betrübte dieser Gedanke Snows Geist.
[Feather]
[Apotheke]


Ihre Eltern würden bestimmt bald kommen und sie holen. Snow hatte es ja versprochen. Sie würden kommen, ganz bestimmt. Und dann würde Feather nie wieder weglaufen. Warum war sie eigentlich nicht zuhause? Es war ein ungelöstes Rätsel.
Snow seufzte und vergrub ihre Nüstern in Feathers Fell, woraufhin diese kurz fiepte. Das kitzelte ein bisschen. Wie unglaublich froh Feather war, dass jemand sie in den Arm nahm und drückte. Ihr bewies, dass sie nicht allein war.
Einige Momente später hielt Snow ihr ein Taschentuch hin und Feather schnäuzte sich willig, prustete dabei etwas und kicherte. Das tat gut.
Aber trotz ihrer eigenen Fröhlichkeit merkte die Kleine, dass was mit Snow nicht stimmte. Irgendwas war nicht richtig, sie konnte nicht sagen was, aber sie spürte, Snow war nicht so fröhlich wie sie. Und das machte sie etwas traurig. "Du? Was ist los?", fragte sie leise und schaute die Apothekerin dabei leicht bekümmert an, stupste mit einem kleinen Huf gegen ihre Mähne, als wollte sie damit Aufmerksamkeit erlangen.
Statt einer Antwort sagte Snow, sie solle mitkommen und die Neugierde wusch fürs Erste ihre Sorge um die Stute weg. "Wohin?", fragte sie aufgeregt, auch wenn sie das schon nach wenigen Minuten sehen konnte. Neue Dinge und Orte machten sie immer so neugierig!
In ein weiteres Zimmer wurde sie geführt mit einem ziemlich schiefstehenden Holzschrank und einem großen Bett. Also, groß aus ihren Augen. Aus den Augen eines erwachsenen Ponys war es nur ein kleines Einzelbett, aber aus Feathers Sicht war es das größte Bett der Welt. Sie konnte sich ja an kein anderes erinnern, das man als Vergleich hätte nutzen können.
Wohin sollte sie zuerst schauen? Der Raum war eigentlich nichts Besonderes, aber Feathers leeres Hirn saugte die vielen Eindrücke gierig in sich auf wie ein Schwamm. Ein großes Buch lenkte sie vom Bett ab, über die Kante des Tisches lugte sie und konnte es sehen. Boah, sah das alt aus! dachte sie sich. Und oll. Mit einem Huf versuchte sie das Buch anzustupsen, als wollte sie wissen, ob es noch lebte. Vielleicht sprang es sie ja an, wenn sie es weckte! Also, lieber nicht anfassen.
Während Feather sich damit beschäftigt hatte, das Buch über die Tischkante hinweg anzustarren, als sei es ein schlafendes Monster, das es zu erforschen galt, hatte Snow einen hellen Pulli hervor gezogen. Der Pulli sah doch recht schön aus und Feather freute sich richtig, ihre Augen leuchteten und sie begann zu grinsen. "Ein Geschenk! Du bist so lieb, danke, danke!" Feather nahm den Pulli an sich und versuchte, ihn anzuziehen. Was nach einigen Mühen darin endete, dass sie die Unterseite für das Kopfloch hielt, die Ärmel lagen dann auf Höhe ihrer Flügel. "Stimmt das so?", fragte sie zweifelnd. Die zwei Schläuche rechts und links waren doch für die Flügel, oder? Bisschen lang dafür.
[Spencer] [Hauptstraße]

Die Pegasi flogen über den Hengst hinweg, kicherten weiterhin, bis sie letzendlich genug hatten und vor ihm Landeten. Drei Stück waren es, größer und kräftiger als Spencer allemal.
"Hey kleiner?! Wo willst denn du hin? Ist diese Tasche nicht viel zu schwer für dich? Soll ich dir beim Tragen helfen?"
Erneut war gekicher bei seinen Kumpanen zu hören.
Diese begannen Spencer zu umkreisen, behielten dabei auch seine Taschen im Auge, ob sie wohl vorhatten ihn zu beklauen? Am frühen Morgen, mitten auf der Straße?

[Jollily Buxom][Marktplatz der Altstadt]
Die ältere Stute blickte erschrocken auf, als sie so plötzlich angesprochen wurde, drehte sich kurz darauf allerdings zu Jollily um, setzte den Wassereimer ab und lächelte diese höflich an. Jollily konnte dabei erkennen, das sie wohl einst einen Zahn verloren hatte.
"Danke für das freundliche Angebot, ein helfender Huf ist selten in diesen Zeiten... Wenn du das Wasser tragen könntest, wäre dies zu gütig. Mein Haus ist nicht weit von hier, komm mit."
Noch einmal lächelte die Stute, schob den Eimer nun zu Jollily hinüber, ganz vorsichtig, damit kein Wasser auskippen würde.
[Jollily Buxom]
[Arudan][Marktplatz der Altstadt]


Unerwartet erschrak die ältere Stute, zeigte an, dass Jollily sich in ihrer Einschätzung geirrt hatte und wohl besser noch eins, zwei Schritte neben ihr gegangen wäre. In Hinblick auf die erhaltene Antwort hatte der kurze harmlose Schreck ihrer Anrede die Chancen wohl nicht geschmälert. Sie erwiderte zurückhaltend das zahnlückengeprägte Lächeln und scharrte nach den Worten der Stute begleitend mit ihrem linken Vorderhuf, als sie mit zum Boden hinab gerichteten Augen antwortete:
„Also…also…so Hilfe als Hilfe meinte ich nicht. Ich möchte schon etwas dafür.“

„Das ist nicht herzlos oder so...nunjaah: Jedes Pony braucht sein Auskommen.“, fügte sie nach einem kurzen Aufblicken in das gealterte Gesicht eilig entschuldigend hinzu, wiederholend wie einst ein Handelspony nach einigem Zögern sie doch in Dienst stellte. Jollilys Blick war inzwischen auf den Eimer gewandert, der stumm und ungeduldig zwischen ihren hockte, auf dass ihn doch endlich jemand nehme und egal wohin trage. Hauptsache weiter, dass er endlich diesen lästig wässrigen Ballast loswerden könnte.

Dass sie ihm diesen Wunsch vorzeitig erfüllen könnte, machte es Jollily eigentlich unlieb den Eimer zu tragen, dessen klar schillernder Inhalt nur ein scheußliches Schaukeln zum Schwappen über den schirmenden Rand suchte. Aber einerseits konnte sie kaum großartig Forderungen stellen und andererseits war Wasser für sie, trotz all seinem lebensspendenden Wert, ersetzbar, sollte es verschüttet gehen.

Aber dieser Fall musste erst mal eintreten, dachte Jollily, nahm den Griff zwischen ihre Zähne, hob den Eimer langsam an und deutete mit vorsichtigen Kopfnicken an bereit zu sein, der älteren Stute zu folgen.
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