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Normale Version: Hexen
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Vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert wurden Hexen und Leute, die für Hexen oder Hexer gehalten wurden verfolgt, gefoltert und getötet. Dabei war den Leuten nicht klar, dass die meisten Hexen z.B. Heiler waren und sich weitaus weniger der schwarzen Künste verschrieben haben, als man annahm.

Passend hierzu gibt es auch das Buch "Hexenhammer". Was für Hitler "Mein Kampf" war, war für die Kirche der Hexenhammer. Es ist eine Legitimation zur Hexenverfolgung.

Ich persönlich interessiere mich für schon recht für Magie und ich bin auch davon überzeugt, dass sie existiert. Jetzt vlt. nicht gerade in Form von Feuerbällen, die man aus den Händen schießt.

Was ist eure Meinung dazu? Was haltet ihr von den alten und den modernen Hexen? Ihr seid dran!

p.s.: Thema Wasserprüfung: Da Wasser etwas reines ist, stößt es Hexen ab. So der damalige Glaube. Daher wurden den vermeintlichen Hexen die Arme und Beine verbunden und ins Wasser geworfen. Wenn sie untergegangen sind, dann waren sie keine Hexen und wurden von Gott erlöst. Haben sie jedoch überlebt, sich befreit oder aufgetaucht, so waren sie Hexen und wurden verbrannt. Es lebe die Kirche! RD wink
Da hab' ich was für dich.

In Persona 3 wurde regelmäßig ein recht wissenschaftlicher Blick auf Magie in der Realität geworfen. Ich weiss nicht, ob's das gesammelt irgendwo online gibt, aber hier der Mann, der alles vorlabert:

Edogawa (klick auf Bild)
[Bild: 150px-EdogawaSensei.jpg]
Ich intressiere mich sehr für Hexen, mit dem Thema hab ich mich schon öfters auseinander gesetzt. Ich persönlich glaube, dass Hexen ein Mythos sind. Eine Erfindung der Kirche und der Leute.
Magie gibt es- die kleine, feine Magie, nichts greifbares. An soetwas wie Hexen glaub ich jedoch nicht.

Die Proben waren allesamt ziemlich lächerlich, wenn man mich fragt. Man konnte sie nicht bestehen.
chin chill

Der Hexenhammer wurde von einem Geistlichen geschrieben, aber die Kirche selber war nicht so dafür das mit der Hexenverfolgung, sondern Lehnsheeren, Burgbesitzer, usw.
Die Folterung selbst diente zur Wahrheitsfindung und um Geständnisse aus dem Deliquent herauszubekommen.

Ich suche dir noch eine Doku, die ich gesehen habe über den Hexenhammer, aberkomme erst am abend dazu
An Magie glaube ich nicht. Dabei brauche ich eigentlich nur einen Nachweis, dass es sie gibt, um es zu glauben. Man muss es nicht unbedingt verstehen, aber einen Nachweis für etwas, das existiert kann man auch bringen, wenn man es nicht unbedingt versteht. Dazu kann man diverse Experimente und Studien durchführen wie z.B. Doppelblindstudien oder diverse auf Statistik beruhende Tests.

Ich erinnere noch einmal an James Randi 1 Million $ challange. Der alte Mann sowie die ganze wissenschaftliche Welt würde sich tierisch freuen über einen Nachweis von Magie oder anderen derzeit als übernatürlich verschrienen Dingen.

Wo seid ihr Magier, Hexer, etc.? Ich will neue (geprüfte) Erkenntnisse!
Wir bezeichnen Dinge meist als Magie, die wir nicht verstehen. Alles wird man wohl nie erklären können, vielleicht weil wir es auch nicht sollen bzw. zu viel Wissen auch gefährlich sein kann. Glaube ich an Magie? Ja, in gewisserweise schon, auf eine eher subtile Weise. Ich erkläre heut Abend genauer wie. Ich sitz grad inner Klinik und hab nur mein Smartphone.
@Rotten: Die Glaubensfrage ist - in gewisser Weise - bei Magie angebracht, aber nicht bei der Frage um die Existenz der Hexen. Diese existieren, nur halt nicht in der Form, wie man sie aus Filmen kennt.

@flutterdash: Hab schon einige gesehen. Da wirst du wohl meinen Post falsch verstanden haben.

@alle: flutterdash hat meinen Post nochmal bissi verfeinert dargestellt.
ok gut möglich das ich es falsch verstanden habe, und fals es dich immer noch intressiert
hier der link zur doku fals der noch gwünscht ist Twilight happy

http://www.youtube.com/watch?v=Nx1mDG8fqRU

Da möchte ich erst mal aus dem Buch Folter in Geschichte und Gegenwart zitieren:

Zitat:Die Hexenverbrennung im Mittelalter hatte weniger religiöse als vielmehr bevölkerungstechnische Gründe, richtete sich nicht gegen die diesen Frauen unterstellte Zauberei. Diese Auffassung vertreten die beiden Professoren Gunnar Heinsohn und Otto Steiger von der Universität Bremen in einer Studie über die >>Vernichtung der weisen Frauen<<. Als >>weise Frauen<< wurden im Mittelalter in Deutschland -wie heute noch in Frankreich- die Hebammen bezeichnet. Sie verfügten über Mittel und Kenntnisse zur Geburtenkontrolle und Empfängnisverhütung, die seit Jahrhunderten überliefert waren. Die europaweite Ernährungskrise zu Beginn und die große Pest in der Mitte des 14. Jahrhunderts hätten zu einer Bevölkerungskatastrophe geführt. Die europäische Bevölkerung sei von 73 Millionen im Jahre 1300 auf 45 Millionen um 1400 zurückgegangen. Die Folge war eine Knappheit an Arbeitskräften für kirchliche und weltliche Grundbesitzer. >>Das Ziel der Hexenverfolgung der frühen Neuzeit ist die Beseitigung der Geburtenkontrolle<<. Zumindest am Anfang erkläre sich die kirchliche Hexenverfolgung aus dem weltlichen Interesse des Klerus an der >>Wiederbemannung<< seiner Güter.
Ein Buch aus dem ich immer wieder gerne zitiere Cheerilee awesome

An sich eine interessante Theorie zur Entstehung zum Ursprung der Hexenjagd. Ist aber aus dem Ruder gelaufen, tausende "Hexen" wurden von eifersüchtigen Ehefrauen oder neidischen Nachbarinnen angeschwärzt.
Es war halt das einfachste Mittel jemanden loszuwerden sogar Männer wurden als Hexenpatrone verbrannt.

Moderne Hexen sind meiner Meinung nach auch nur ein spiritueller Selbstfindungshaufen. Ich glaube in keinster Weise an Magie, da ist es mir egal ob jemand in der Kirche oder im Wald zu Geistern spricht.
(07.03.2012)Chin Chill3r schrieb: [ -> ]Wenn sie untergegangen sind, dann waren sie keine Hexen und wurden von Gott erlöst. Haben sie jedoch überlebt, sich befreit oder aufgetaucht, so waren sie Hexen und wurden verbrannt. Es lebe die Kirche! RD wink

Auf eins möchte ich dich hinweisen, die Orthodoxe Kirche hat nichts mit den Taten der Katholischen Kirche zu zun.

Meine Meinung zu Magie ist, sie existiert garnicht aber das ist auch nur meine Meinung. Aber man könnte mich vom Gegenteil überzeugen.
(07.03.2012)xFL4nK3D schrieb: [ -> ]
(07.03.2012)Chin Chill3r schrieb: [ -> ]Wenn sie untergegangen sind, dann waren sie keine Hexen und wurden von Gott erlöst. Haben sie jedoch überlebt, sich befreit oder aufgetaucht, so waren sie Hexen und wurden verbrannt. Es lebe die Kirche! RD wink
Auf eins möchte ich dich hinweisen, die Orthodoxe Kirche hat nichts mit den Taten der Katholischen Kirche zu zun.

Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!

--

Zum Thema Hexen ist mir zuallererst "Burn The Witch" von Queens Of The Stone Age eingefallen, ein grandioser Song. Und dann natürlich Monty Python!

Zugegeben, mein Beitrag ist bis jetzt nicht ganz konstruktiv, aber jetzt!
Hexen kommen in Literatur natürlich sehr wohl vor, selbst im meistzitiersten Buch: Faust, eine Trägodie. Und in der einen Szene, die Hexenküche, da ist mancher Leser der Faust-Tragödie bestimmt dem Hexeneinmaleins aufgefallen. Für viele ist es ein blanker Unsinn, auch für Faust selbst ("mich dünkt, die Alte spricht im Fieber"). Aber wenn man es ausprobiert, mitzurechnen, muss man feststellen, dass Goethe jedes Wort bei Faust gut durchgedacht hat. Das wäre mal das Hexeneinmaleins aus der Hexenküche-Szene:

Zitat:
Du mußt verstehn,
Aus Eins mach Zehn,
Und Zwei lass gehen,
Und Drei mach gleich,
So bist du reich.
Verlier die Vier!
Aus Fünf und Sechs,
So sagt die Hex’,
Mach Sieben und Acht,
So ist’s vollbracht:
Und Neun ist Eins,
Und Zehn ist keins.
Das ist das Hexen-Einmaleins!

Faust antwortete darauf mit „Mich dünkt, die Alte spricht im Fieber“, wobei Faust hier klar auf gleicher Gedankenebene mit dem Leser ist. Doch Mephistopheles (Auf Gedankenebene mit Goethe) meint noch dazu: „Das ist noch lange nicht vorüber!“. Um das Hexeneinmaleins zu verstehen, machen wir aus allen uns bekannten Zahlen ein Quadrat:

1 2 3
4 5 6
7 8 9

Und so geht's!

"Du muss versteh’n!"
1 2 3
4 5 6
7 8 9
Um es zu verstehen braucht man ein Zahlenquadrat


"Aus Eins macht Zehn"
10 2 3
4 5 6
7 8 9
Übrig bleibt die 1

"Und Zwei lasst geh’n,
Und Drei macht gleich
So bist du reich"

10 - 2
3 4 5
6 7 8
Die Zwei und die Drei wandern ein Stück weiter, und so auch die anderen Zahlen. Übrig sind 1 und 9. Reich ist der Leser hier nun an Erfahrung.


"Verlier die Vier!"
10 - 2
3 - 5
6 7 8
Übrig sind jetzt 1, 9 und 4

"Aus Fünf und Sechs
So sagt die Hex‘
Mach Sieben und Acht
So ist’s vollbracht "

10 - 2
3 - 7
8 - -
Übrig sind jetzt 1, 9, 4, 5 und 6

"Und Neun ist Eins, und Zehn ist keins."
- 1 2
3 - 7
8 - -
Die 9 kommt als Eins vor der Zwei und die Zehn verschwindet wieder.

"Das ist das Hexen-Einmaleins!"
4 9 2
3 5 7
8 1 6
Die übrigen Zahlen werden jetzt so verteilt, dass daraus ein magisches Quadrat ensteht, das senkrecht, waagrecht, und diagonal immer die Summe 15 ergibt!


Was Mephistopheles mit „Das ist noch lange nicht vorüber“ meint, ist folgendes: Wendet man die Quersumme bei 15 an ergibt daraus die Zahl 6 (Also 1+5=6). Lässt man beim Quadrat die Diagonale weg, erscheint dann so die Zahl 666. Was die Zahl 666 betrifft: In der Offenbarung des Johannes ist die Zahl 6 Symbol des Bösen, als 666 Zahl des apokalyptischen Tieres. Und hier in der Hexenküche passt es wunderbar: In Anwesenheit einer Hexe und Mephistopheles als Junker Satan selbst tritt Faust sozusagen in einen Kreis (!) der Unvollkommenheit und des Bösen ein.!


Und eins möchte ich gerne wissen: Was ist euer Meinung nach eine moderne Hexe? Glitzernd, im Sonnenlicht badend und emotional instabil, dazu große Polarisation, dabei dem Negativen näher, im "Werl Wile Wep"?

Ich fürchte, das Einzige was ich über Hexen weiß, entspricht dieser typischen Szene aus dem europäischen Mittelalter (@ThemCrookedVulture: hier nochmal auf deutsch - mit diesem Film bin ich sozusagen aufgewachsen):



Pinkie happy RD wink

Ernsthaft: Ich glaube nicht daran, dass übernatürliche Kräfte existieren, ob man diese nun Magie, Hexerei oder Zauberei nennt. Warum auch? Die natürliche, observierbare Welt bietet noch genügend fantastische Wunder zu entdecken, da brauche ich gar nicht noch was Übernatürliches oben drauf. Cheerilee awesome

Ansonsten bin jederzeit dazu bereit, mich von der Existenz des Übernatürlichen überzeugen zu lassen und zwar durch säkulare Beweise.
Wobei, wenn etwas Übernatürliches bewiesen wäre, wäre es natürlich natürlich. Twilight happy
So, endlich zu Hause, nun kann ich auch wieder Romane schreiben.

Zum Thema mittelalterliche Hexenverbrennung habt ihr ja schon alles mögliche rausgesucht. Generell sei noch zu erwähnen, dass Teufelsmale und dergleichen mehr auch auf Männer angewendet wurden und man sich so auch mal schnell unliebsame Widersacher oder nicht Regierungskonforme vom Hals schaffen konnte. Für Homosexuelle brauchte es übrigens weder Inquisition noch Hexenhammer. Dort berief man sich auf Bibelstellen im Alten Testament und hat sie auch schon vorher wegen Sodomie hingerichtet.
Ich glaub, wir können uns darauf einigen, dass die damalige Hexenverfolgung und seltsame Ausartungen welcher Kirche auch immer Erscheinungen von Gier, Macht und Einfluss waren und mitnichten mit irgendwas wie wirklicher Angst vor Magie und Teufelei zu tun hatten. Diese Begründung war für eine im Durchschnitt extrem ungebildete, breite Armenschicht als Rechtfertigung ausgelegt, wurde geglaubt und in grausamer Selbstjustiz umgesetzt.

Dergleichen galt die arabische Medizin, eine hochentwickelte Kunst im damaligen Mittel- und Westeuropa, ebenfalls als Hexenwerk. Ich erinnere mich noch gut an den Beispieltext im Geschichtsunterricht, wo ein arabischer Arzt eine Frau mit Migräne mit ausgekochter Weidenrinde erfolgreich therapiert (der natürliche Vorläufer der nun chemisch hergestellten Acetylsalicylsäure). Ein ortsansässiger Pfarrer widersprach dem Mann, berief sich auf die Bibel und verkündete, die Frau sei besessen, woher ihre Schmerzen im Kopf kämen. Man schor ihr die Haare, schnitt mit einem Messer ein Kreuz in die Kopfhaut und rieb Salz hinein, um den Teufel auszutreiben. Die Frau verstarb an Schock und Herzversagen. Der arabische Arzt wurde dann als Hexer aus dem Dorf gejagt, da er mit seiner Teufelei dem Dämon erst ermöglicht haben sollte sich fest zu setzen.
Derartig deutlich fortschrittlichere Länder konnten über sowas halt nur traurig den Kopf schütteln.

Magie war schon immer das, was man nicht erklären konnte oder erklären wollte. Eine einfache Möglichkeit den Zugewinn von Wissen zu blockieren, indem man mit einer völlig unsinnigen Sackgasse jede weiteren Denkwege verhinderte. Ein Wissenszugewinn hätte/hat die Kirche immer mehr in Frage gestellt und das Machtgleichgewicht deutlich verändert.
Der Begriff Hexe ist auch nur einer von vielen, um Menschen zu beschreiben, die Unerklärliches taten, also Magie wirkten.

Blitze rufen, Wunderheilungen und derartige Wirrnisse versuchen Leute heute noch zuhauf. Daran kann ich als Schulmediziner einfach nicht glauben. Traurigerweise erschwert oder verhindert es oft sogar sinnvolle klinische Therapien. Dennoch kann die Kraft des Glaubens tatsächlich 'Magie' wirken. Klingt nun esotherisch. Und wie?
Das Zauberwort heißt: Placebo. Der Begriff ist gängig und meist recht negativ behandelt. Dennoch wird er medizinisch zum Vorteil eingesetzt. Allein die Form und Farbe der Medikamente kann ihre Wirksamkeit durch simples Glauben an bessere Wirkung deutlich erhöhen. Auch gibt es reine Placebotherapien für idiopathische (Ursache nicht bekannt) Erkrankungen oder bei Psychotherapien. Hier heißt das Wunder zwar Biochemie, ist aber schon bemerkenswert. Leider nicht ganz die Zauberei, die manche gerne hätten Wink Die Selbstheilungsmöglichkeiten des Körpers sind durchaus stärker als man bisher annahm. Es gibt eine wissenschaftliche Erklärung, man versteht die Zusammenwirkung der einzelnen Bestandteile und kann dies zumindest über Placebo, sprich das Betrügen der Wahrnehmung, in eine Richtung lenken.
Für mich ist das biologisch-biochemische Zusammenspiel dieser Art eine ganz eigene Art von Magie. Erklärbarer Magie, kein Blitzegeschleuder oder Handauflegen, aber nichtsdestotrotz phänomenal. Geht man dann in die Tiefe der pharmakologischen Wirkungen, hat man in der Medizin quasi sein eigenes Repertoire an Zaubern samt Nebenwirkungen Wink
Na ja, genug geschwärmt.

Ich glaube auch selbst nicht an den reinen Zufall in allem. Dafür sind manche Wahrscheinlichkeiten zu unwahrscheinlich um mal eben so durch Zufall alle auf einen Haufen zusammen zu wirken, auch und besonders beim biologischen Geschehen Wink
Ich kann auch nicht behaupten es gäbe keine Magie, denn es wurde kein Beweis erbracht, dass sie nicht existiert. Der Beweis, dass sie existiert fehlt zwar auch, aber solange besteht halt die Möglichkeit. Und Möglichkeiten auszuschließen macht engstirnig.

@xFL4nK3D: Ich meinte die Kirche per se. Da waren mit Sicherheit nicht nur römisch-katholische dabei.

@Mr. Turnip: Das kann ich so nicht stehen lassen. Es war wohl eher so, dass die Leute sich die "unnatürlichen" Dinge nicht erklären konnten, die die Hexen trieben. So bekamen sie Angst. Und die Kirche hat in weiterer Folge diese Angst ausgenutzt.

Googlet mal nach dem "Hexenhammer". Hab ihn selbst noch nicht gelesen, werd mich aber, sobald ich Zeit habe, drauf stürzen.
Ich bin Magie gegenüber neutral eingestellt, ich kann nicht sagen, dass ich nicht glaube das sie existiert, noch kann ich behaupten ich glaube daran. Es sind mir schon viele Sachen passiert, die ich gerne als Magie hinstellen würde aber eigentlich nur Zufall/Glück waren.

Zum Thema "Hexenjagd" bin ich auch der Meinung, das da einfach nur Macht eine Rolle gespielt hat.
Hier noch zwei Nachträge.

Hexenhaus
13 Regeln
Ich musste auch kurz zum Thema Hexenverfolgung feststellen - und das ist traurig - dass sich heute eigentlich wenig verändert hat. Es gibt Parallelen: Heute ist das Internet die Kirche, die Terroristen die Hexen, siehe Kony. Dieselbe Mobilisation gegen bestimmte Menschen... Jedlich die Ideale haben sich gebessert, Sinn und Zweck werden weiterhin zu Genüge hinterfragt (siehe Kony-Thread).
Also, ich habe eine Zeit lang an sehr viele "übernatürliche" Sachen gelaubt und dass hat mir eine Zeit lang auch Halt im Leben gegeben.
Als ich dann Stunden/Tage/Wochen/Monate lang allmystery user war verschwand das wieder...

Bin zwar "mystischen" Themen nicht abgeneigt, schliesslich kann es alles mehr oder weniger geben....oder eben nicht ^^, aber bin trotzdem ein rein Wissenschaftlicher Typ.
Aber sollte Magie mal mit Wissenschaft erklärt werden können, wäre das echt schön.

Ich hoffe es versteht mich keiner Falsch.....ich bin wie gesagt überhaupt nicht abgeneigt gegenüber "übernatürlichem".....aber ich wurde in diesem Thema zu sehr enttäuscht, weil am Ende alles vorne und hinten nicht passte....aber naja...das ist bei Wissenschaft nicht der Fall Wink
Und sobald es wissenschaftlich erklärbar ist, ist es nicht mehr "übernatürlich".....
(08.03.2012)Custody schrieb: [ -> ]So, endlich zu Hause, nun kann ich auch wieder Romane schreiben.

Zum Thema mittelalterliche Hexenverbrennung habt ihr ja schon alles mögliche rausgesucht. Generell sei noch zu erwähnen, dass Teufelsmale und dergleichen mehr auch auf Männer angewendet wurden und man sich so auch mal schnell unliebsame Widersacher oder nicht Regierungskonforme vom Hals schaffen konnte. Für Homosexuelle brauchte es übrigens weder Inquisition noch Hexenhammer. Dort berief man sich auf Bibelstellen im Alten Testament und hat sie auch schon vorher wegen Sodomie hingerichtet.
Ich glaub, wir können uns darauf einigen, dass die damalige Hexenverfolgung und seltsame Ausartungen welcher Kirche auch immer Erscheinungen von Gier, Macht und Einfluss waren und mitnichten mit irgendwas wie wirklicher Angst vor Magie und Teufelei zu tun hatten. Diese Begründung war für eine im Durchschnitt extrem ungebildete, breite Armenschicht als Rechtfertigung ausgelegt, wurde geglaubt und in grausamer Selbstjustiz umgesetzt.

Dergleichen galt die arabische Medizin, eine hochentwickelte Kunst im damaligen Mittel- und Westeuropa, ebenfalls als Hexenwerk. Ich erinnere mich noch gut an den Beispieltext im Geschichtsunterricht, wo ein arabischer Arzt eine Frau mit Migräne mit ausgekochter Weidenrinde erfolgreich therapiert (der natürliche Vorläufer der nun chemisch hergestellten Acetylsalicylsäure). Ein ortsansässiger Pfarrer widersprach dem Mann, berief sich auf die Bibel und verkündete, die Frau sei besessen, woher ihre Schmerzen im Kopf kämen. Man schor ihr die Haare, schnitt mit einem Messer ein Kreuz in die Kopfhaut und rieb Salz hinein, um den Teufel auszutreiben. Die Frau verstarb an Schock und Herzversagen. Der arabische Arzt wurde dann als Hexer aus dem Dorf gejagt, da er mit seiner Teufelei dem Dämon erst ermöglicht haben sollte sich fest zu setzen.
Derartig deutlich fortschrittlichere Länder konnten über sowas halt nur traurig den Kopf schütteln.

Magie war schon immer das, was man nicht erklären konnte oder erklären wollte. Eine einfache Möglichkeit den Zugewinn von Wissen zu blockieren, indem man mit einer völlig unsinnigen Sackgasse jede weiteren Denkwege verhinderte. Ein Wissenszugewinn hätte/hat die Kirche immer mehr in Frage gestellt und das Machtgleichgewicht deutlich verändert.
Der Begriff Hexe ist auch nur einer von vielen, um Menschen zu beschreiben, die Unerklärliches taten, also Magie wirkten.

Blitze rufen, Wunderheilungen und derartige Wirrnisse versuchen Leute heute noch zuhauf. Daran kann ich als Schulmediziner einfach nicht glauben. Traurigerweise erschwert oder verhindert es oft sogar sinnvolle klinische Therapien. Dennoch kann die Kraft des Glaubens tatsächlich 'Magie' wirken. Klingt nun esotherisch. Und wie?
Das Zauberwort heißt: Placebo. Der Begriff ist gängig und meist recht negativ behandelt. Dennoch wird er medizinisch zum Vorteil eingesetzt. Allein die Form und Farbe der Medikamente kann ihre Wirksamkeit durch simples Glauben an bessere Wirkung deutlich erhöhen. Auch gibt es reine Placebotherapien für idiopathische (Ursache nicht bekannt) Erkrankungen oder bei Psychotherapien. Hier heißt das Wunder zwar Biochemie, ist aber schon bemerkenswert. Leider nicht ganz die Zauberei, die manche gerne hätten Wink Die Selbstheilungsmöglichkeiten des Körpers sind durchaus stärker als man bisher annahm. Es gibt eine wissenschaftliche Erklärung, man versteht die Zusammenwirkung der einzelnen Bestandteile und kann dies zumindest über Placebo, sprich das Betrügen der Wahrnehmung, in eine Richtung lenken.
Für mich ist das biologisch-biochemische Zusammenspiel dieser Art eine ganz eigene Art von Magie. Erklärbarer Magie, kein Blitzegeschleuder oder Handauflegen, aber nichtsdestotrotz phänomenal. Geht man dann in die Tiefe der pharmakologischen Wirkungen, hat man in der Medizin quasi sein eigenes Repertoire an Zaubern samt Nebenwirkungen Wink
Na ja, genug geschwärmt.

Ich glaube auch selbst nicht an den reinen Zufall in allem. Dafür sind manche Wahrscheinlichkeiten zu unwahrscheinlich um mal eben so durch Zufall alle auf einen Haufen zusammen zu wirken, auch und besonders beim biologischen Geschehen Wink

Custody, ein toller Beitrag, dem ich voll und ganz zustimme! Twilight smile
Medical Science FTW! Cheerilee awesome

Ich möchte lediglich zu Deinem letzten Absatz etwas wichtiges anmerken:

(08.03.2012)Custody schrieb: [ -> ]Ich kann auch nicht behaupten es gäbe keine Magie, denn es wurde kein Beweis erbracht, dass sie nicht existiert. Der Beweis, dass sie existiert fehlt zwar auch, aber solange besteht halt die Möglichkeit. Und Möglichkeiten auszuschließen macht engstirnig.

Ich halte mich da ganz an das bewährte Prinzip, dass die Beiweislast demjenigen auferlegt ist, der eine Behauptung aufstellt. [1]
Die Standardpostition ist der Nicht-Glaube. Jeder Glaube muss durch falsifizierbare Evidenz gerechtfertigt werden.
Wäre die Beweislast umgekehrt hieße das: "Jeder ist schuldig, bis seine Unschuld bewiesen ist.". Konsequenterweise müßte man dann an jede Behauptung glauben, solange nicht bewiesen ist, dass diese nicht zutreffend ist (z. B. der Glaube ab die Existenz des Osterhasen).
Die Beweislastumkehr ist ein Argumentum ad ignorantiam - eine häufige Form des logischen Fehlschlusses. [2]

Einen sehr praktischen Ansatz zu dieser Einstellung liefert:
Iron Chariots Wiki - Burden of proof

@Topic:
Jede/r hat das absolute Recht von sich zu behaupten eine Hexe / ein Hexer zu sein. Und das ist auch kein Problem für mich, solange ein Handeln nach dieser Überzeugung zu keinem Schaden führt. Doch sollte diese Person behaupten übernatürliche Kräfte zu besitzen, werde ich dies erst aufgrund ausreichender säkularer Beweise glauben. Dabei gilt der Grundsatz, dass außerordentliche Behauptungen auch außerordentlicher Beweise bedürfen.

@Chin Chill3r:
Darf ich Dich fragen: Bist Du ein Hexer oder ist das Thema hier nur ein Hobby von Dir?


1: http://en.wikipedia.org/wiki/Philosophic_burden_of_proof
2: http://de.wikipedia.org/wiki/Argumentum_ad_ignorantiam
Magie hat mich schon immer fasziniert. Derweil erkunde ich dieses Gebiet nur mal, habe aber schon vor mich richtig in dieses Thema zu vertiefen.
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