(26.09.2014)Sophor schrieb: [ -> ]Das Problem ist hier die Definition von normal.
Sieht man normal als den einfachen grauen Menschen, der nirgendswo auffällt, dann hält sich jeder für anormal.
Denkt man einen Schritt weiter, sieht man dass dieser Mensch gar nicht existiert. Jeder hat seine Eigenheiten, die ihn vom "Durchschnitt" abheben. Plötzlich ist der Begriff normal paradox geworden: Es ist normal, nicht normal zu sein.
Folglich bleibe ich bei der ersten Definition. Menschen erscheinen wahrscheinlich nur dann normal, wenn man sie nicht näher kennt
Dem würde ich nur teilweise zustimmen, denke ich. Es stimmt zwar, dass natürlich nicht alle Menschen gleich sind und dem sogenannten durchschnitt entsprechen, aber der Durchschnitt bzw. die Norm ist imo auch kein exakt definierter Punkt, sondern mehr so ein großer Kreis in dem man sich bewegt.
Nen paar komische Eigenschaften hat jeder, aber solange man noch genug Kriterien der Norm erfüllt, wird man auch noch als Teil dieser angesehen. Oder anders ausgedrückt: Man bewegt sich mit einem Set von Eigenschaften in diesem Kreis und steht dann da vielleicht etwas mehr in der Mitte oder am Rand, je nachdem wie "normal" man ist.
Die meisten Leute, die sich für abnormal halten, haben immernoch genug Eigenschaften, die die Mehrheit als Norm ansieht, sodass die anderen Eigenschaften kaum auffallen. Denen ist man sich dann oft nur selber bewusst.
Dann gibts aber auch Leute, die komplett außerhalb dieses Spektrums der Norm stehen und damit dann auch von anderen nicht mehr als normal identifiziert werden, weil ihre überwiegenden Eigenschaften nicht innerhalb der Norm sind. Und die sind dann wirklich nicht normal, aber auf eine Weise, die von der Mehrheit der Leute auch nicht mehr als positive Individualität wahrgenommen wird. Damit bewegen sie sich dann außerhalb meines metaphorischen Kreises und versuchen in der Regel irgendwie reinzukommen, weil Abnormalität die so weit geht, eben nichts gutes mehr ist, weil man sich vom Rest der Menschheit entfernt.
Ich versuche es mal ganz kurz auszudrücken: Man kann ein bisschen komisch sein, aber bitte nicht zu sehr, dann gilt man noch als normal.
Wenn man sich allerdings zu weit von der Normalität wegbewegt, ob man will oder nicht, wird man auch sofort von Menschen ausgegrenzt, weil man kein "Normal mit nen bisschen komisch auf lustige Weise" mehr repräsentiert, sondern eine Abnormalität, die die meisten Leuten nicht mehr akzeptieren können, weil sie aus ihrer Sicht fast schon Züge annimmt, die nicht mehr menschlich sind, weil die meisten Leute nicht so sind. Man stellt damit quasi das unheimliche Tal außerhalb des Kreises dar.
Auch: Der Thread hat doch Sinn, den sollte man mindestens nach SmallTalk verschieben.