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Normale Version: Keller-/ Garagenfund
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Mein heutiger Fund ist ebenfalls geekartig. Ein Straßenatlas von Shell, Ausgabe 1971/72.

Besonderheiten:
  • Für eine leichtere Orientierung, und aufgrund eines möglichen "zu breiten" Deutschlands, fehlen alle Seiten, die mit 9 oder 0 enden, sprich nach 8 kommt 11, nach 18 21, etc.
    Ab Seite 80 sind die Seitenzahlen wieder regulär.
  • Die Seiten bestehen aus je einer Vorder- und einer Rückseite (umgefaltet) und sind doppelt eingebunden. Das soll verhindern, dass die einzelne Seite einfach so ausreißt. Wenn nur die "Rückseite" rausreißt, ist sie zumindest noch mit der "Vorderseite" verbunden.
  • Die DDR ist ebenfalls voll kartographiert.
  • Europa-Atlas bis nach Syrien und Libyen hinunter.
  • Hotel-Verzeichnis für die BRD.
  • Bußgeldkatalog.
  • Reparaturhilfen fürs Fahrzeug. Heutzutage kaum noch mehr denkbar, da man nahezu garnichts mehr selbst am Fahrzeug herumschrauben kann, gar "Tipps" anwenden kann. Außer, man fährt nen alten Lada Niva... RD laugh
  • Klarsichtfolie mit eingezeichnetem, zwölfteiligem Raster, um Orte aus dem Ortsverzeichnis schneller aufzufinden.

    Unten am Seitenrand wohne ich. (Öffnen)
    Die Nylon-Strumpfhose ist als Abschleppseil zulässig! RD laugh (Öffnen)
Nun ein neuer "Garagenfund" von mir. Diesesmal ist es aber ein aus einem Gebrauchtladen stammender Radiowecker von MBO aus dem Jahre 1980!

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Das Radiomodul ist ein gewöhnliches FM/AM-Modul, die Anzeige geht hierbei nur bis 104 MHz und nicht bis 108. Dass man Sender auch zwischen 104 und 108 MHz empfangen kann, war seit 1968 möglich, doch die Hersteller haben erst nach etlichen Jahren 108 MHz eingebaut. Dieses Radio blieb davon verschont. Vorteil: Dudelfunk findet sich oftmals auf den höheren Frequenzen, der mir erspart bleibt. Kein Donau3FM! \o/
Hinzu werden die Senderstationen (als Orte oder direkt als Sendername) namentlich genannt. Gibt es natürlich alle schon längst nicht mehr, da abgeschaltet oder als Museum benutzt (Beromünster), außer vielleicht in einigen Regionen "Stuttgart" bzw. "SWF"; SWF (heute SWR) kann man heute immernoch in einigen Regionen bei 98,7 MHz empfangen, und ist auf etwa dieser Höhe auf der Tafel abgedruckt.

Die 7-Segment-Anzeige kommt von Futaba. Die blaugrünen Anzeigen waren zur damaligen Zeit nicht nur populär, weil bei diesem Wellenbereich die Ablesbarkeit am besten ist, sondern auch hochmodern, wie heutzutage die blauen und violetten (Fluoreszenz-)anzeigen, die bereits wieder an Ablesbarkeit einbüßen, und nur noch sagen können "Schaut her, ich bin modern!"

Der Wecker resettet sich selbst, wenn der Minutengeber des Weckers gleich des Minutengebers der regulären Uhr ist. Also bei xx:32 kann ich den Wecker maximal bis 01:32 stellen, dann fängt der wieder bei 00:33 beim Einstellvorgang an. Irgendwas verursacht den Reset. Manchmal stellt sich die reguläre Uhr im Hintergrund weiter, wenn ich den Wecker stelle, und umgekehrt auch. Höchstwahrscheinlich berühren sich Kabel.

Ein Segment wird nicht angezeigt. An der Filament Voltage (die Segmentanzeigen werden schwach beheizt!) kann es nicht liegen, sonst wär die ganze Anzeige hinüber. Muss also am Kontakt liegen, weil einfach kein Strom durchfließt. Mit ner 9V-Batterie wollte ich mal den Fehler ausmerzen, habe aber später feststellen müssen, dass ich sowohl Strom durchschicken muss (Pins 17 und 29), als auch die Wolframdrähte intern beheizen muss (Pin 1? und 32), als auch die Pins für die einzelnen Segmente ansteuern müsste, was zu erhöhtem Aufwand führen würde. Wahrscheinlich ist es aber Pin 12, dessen Lötstelle schon fast abgetragen ist. Sieht man im nächsten Bild.

Dass das Licht im Radiomodul nur einseitig beleuchtet ist, wird auch im nächsten Bild ersichtlich:
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Natürlich schraube ich das Ding auch auf! Pinkie happy Es befindet sich lediglich eine Glühlampe rechts, und keine zweite. Und ich war schon griffbereit, ne Birne auszuwechseln...  Do not want
Zuvor konnte ich den Sendebereich nur bis 1400 kHz/~104 MHz umstellen, weil irgendwas dort drin geklemmt hat. Nach dem Aufschrauben war das Problem auch schon gelöst, weil der grüne Zeiger leicht verkantet war, und so immer an eine Nase des Gehäuses anstoß.

PS: Wenn man bei ~1600 kHz der Mittelwelle auf Ultrakurzwelle umschaltet, wird der Trick, außerhalb von 104 MHz zu kommen nicht funktionieren.

Ganz links befindet sich übrigens eine Fotodiode, die noch gut in Schuss ist. Sieht man ganz gut, dass sich die Segmente alle abdunkeln, wenn man den Finger dranhält:
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Hier mal ein Saba Freudenstadt 125 samt technischen Zeichnungen und Bildern.

Und hier meines. Jemand brauchte es nicht mehr. (Öffnen)

Nach knapp 60 Jahren macht das Teil immernoch einen guten Eindruck, jedoch muss ich im Innenleben mal ordentlich abstauben und ein paar Glühbirnen wechseln. Falls man die Glühbirnen überhaupt noch bekommt. Im zweiten Bild zu sehen die Röhren, die rötlich glimmen (rötliche Punkte, da Schrägsicht). Früher wurde Strom gesteuert mit Röhren. Nur wenn die Kathoden in der Röhre heiß werden, können Elektronen zur Anode fliegen, und nur wenn Elektronen fliegen kann man Ströme steuern. Heute macht man das mit Transistoren.

Sendertests habe ich bereits erledigt, die wichtigsten sind SWR1, 2 und 4. Alle sind klar empfangbar, das erkennt man, wenn die blaugrüne Abstimmanzeige auf der linken Seite (auch eine Röhre, die EM84) voll ist. SWR3 ist doof, Bayern 2 nur halbstarkes Signal und Bayern 3 ist Müll, wie SWR3. Skala ist etwa um 0,5 MHz zu hoch verschoben. MW, LW und KW (6 AM-Kreise) sind offenbar nicht innerhalb der vier Wände empfangbar - oder im schlimmsten Fall verstimmt. Mit diesem Gerät war es noch möglich, Drahtfunk auf hohen LW-Frequenzen über das Stromnetz abzuzapfen, ehe wenige Jahre später, Mitte der 60er, der Drahtfunk in Deutschland abgeschaltet wurde.
Dann gibt es noch einen Schalter für Stereo - scheint aber das Radio kurzzuschließen. Ein weiterer Schalter ist für einen Tonabnehmer bestimmt (z.B. ein angeschlossener Plattenspieler), ein weiterer Schalter steht für "Sprache" - offenbar für angeschlossene Mikrofone?

Edit: Ich habe herausgefunden, was die Taste "Sprache" bedeutet. Sie rastet leider nicht ein, aber man hört deutlich, dass Bässe herausgeschnitten werden. Für eine genauere Erklärung siehe auch: Klick

Und wenn ich mir den beiliegenden Schaltplan ansehe, der seit 60 Jahre und unter einen dicken Staubschicht im Radio drin lag, dann weiß ich auch, dass Stereo deswegen nicht funktioniert, weil keine optional erhältlichen, zuätzlichen Stereoboxen (Links, Rechts) angeschlossen sind - und ist auch kein Stromkreis geschlossen.

Fehlt nur noch die Musiktruhe "Arabella" von Nordmende. Aber das hat Zeit.
@Meganium: Wow, wie cool! Ich liebe solche älteren Radios. Bin eh ein großer Radiohörer und so ein älteres Gerät hat schon was. Hatte schon seit ich ein Kind war immer ein Radio in meinem Zimmer, ohne konnte ich auch nicht einschlafen. So ein Modell aus den 20ern, 30ern oder 40ern wäre schon eine feine Sache. Sind aber natürlich meistens doch etwas hochpreisig und die günstigeren sind Nachbauten aus den 70ern oder 80ern.
Hmm. Naja. Da bin ich eher ein Kind der 90er. Ich mag es wenn an Hifi-Anlagen viele bunte LEDs dran sind. Ich schau auch mal öfter bei den Kleinanzeigen durch, aber so unbedingt kaufen wollte ich so eine Retro-Anlage auch nicht mehr. Bei den meisten sind auch die VFDs schon ziemlich hinüber.
Ich mag einfach das Design dieser alten Geräte sehr gerne. Das die nicht mehr umbedingt so funktional sind, ist natürlich klar. Auskennen mit der Technik tue ich mich auch nicht wirklich, mag Antiquitäten aber recht gerne.
(28.07.2020)PinkChaos schrieb: [ -> ]Das die nicht mehr umbedingt so funktional sind, ist natürlich klar.
Einspruch!
Hinten ist ein Stecker für einen Tonabnehmer. Rechts ist Masse, Links ist Line-In. Und ich bin mir sicher, durch Line-In kann man auch Pony-Musik durchschicken lassen. Pinkie happy
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