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Normale Version: Inkscape: Knoten einer Kurve auf andere Ebene als der Rest
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Hi,

ich hab eben angefangen, das auf meinem Avatar zu sehende Mew zu vektorisieren. Das klappte auch ganz gut, bis ich Probleme beim Schwanz hatte:
Er schließt von vorne an den Körper an, verläuft dann aber in einem Bogen hinter ihm weiter.

[Bild: mewatuiu.png]


Im Prinzip müsste ich also die zwei Knoten, die den Schwanz mit dem Körper "verbinden", auf eine höhere Ebene als der Rest der Kurve bringen. Auf intuitive Weise kann ich das aber nur mit der gesamten Kurve machen.

Das müsste doch machbar sein, oder?
Wie wäre es stattdessen, die Kontur, welche vom Rücken zum Hintern verläuft, zu teilen? Die Lücke muss halt so groß sein, wie die Dicke des Schwanzes.

Oder du teilst, weil ich herauslese, dass die Kontur des Schwanzes eine Kurve darstellt, einfach den Schwanz auf: In den unteren Teil, der hinter Mew liegt, und in den oberen Teil, der rechts von Mew liegt.

Weil gleichzeitig ein Objekt vor, als auch hinter Mew zu platzieren geht so ja nicht. RD wink
Ich soll den kurzen vordergründigen Teil also abtrennen? Wie verbinde ich den dann wieder mit dem Rest?
Die Kurve an sich soll ja erhalten bleiben.

[Bild: 2015-01-02-135622_1927yucb.png]
Ansonsten machst du alles Rückgängig, wenn du den Schwanz als eine Einheit haben willst, und teilst nur die Kontur, die vom Rücken zum Hintern verläuft. Dann kannst du die Kontur des Schwanzes, bzw. die zwei Knoten, die den Schwanz abschließen, nach Innen zum Körper ziehen.

Edit: Geht aber nur, wenn die rosane, gefüllte Fläche ein eigenständiges Objekt ist, das weit hinten platziert ist. Also ganz hinten die Fläche, dann darüber die Schwanzkontur, dann darüber die Rückenkontur - da die Konturen eh die gleiche Farbe haben, sieht man es nicht, wo nun vorne und hinten ist. RD wink
Gut, ich habs geschafft.
Ich habe den Schwanz erstmal dupliziert, nach oben gebracht und alle Knoten bis auf die 4 unten links gelöscht.
Dann habe ich die Füllung entfernt, damit ich auch nur die Kontur habe, und habe das Stück Kontur vom Körper mit nem Kasten übermalt.

Vielen Dank, Meganium! FS grins
Gegenseitige Überlappungen sind lästige Probleme beim Vektorisieren.

Zunächst mal die einfacher zu verstehende Methode, die aber teilweise unpraktisch zu handlen ist: Teilen.
Dabei wird die Fläche, die um den Körper herum geht, komplett dupliziert (Bearbeiten->Duplizieren). Eine Kopie, die untere, bleibt unverändert, die zweite, obere wird so eingekürzt, dass die verdeckten Teile verschwinden. Da beide deckungsgleich übereinander liegen, sieht man nicht, wo die obere Kopie aufhört, und die untere Kopie weiter geht.

Leider hat die Sache noch einen Haken: Sie geht nicht mit umrandeten Flächen. Also erst mal Kontur in Pfad umwandeln, den Pfad in Innenfläche (rosa) und Außenfläche (rot) zerlegen, so dass die rosa Fläche auf der roten Fläche liegt:
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Diese zwei Flächen werden jetzt gemeinsam dupliziert. Wichtig: Nicht bewegen, damit Original und Kopie an der gleichen Stelle liegen.
Die Kopie wird jetzt im Knoteneditor drastisch eingekürzt. Am Bequemsten geht das übrigens mit dem Linie-zwischen-Punkten-entfernen und Linie-zwischen-Punkten-ziehen Button.
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Ich hab hier absichtlich die Innenfläche länger gelassen, als die Außenfläche. Hätte ich beide am gleichen Knoten gekürzt, wären die Flächen fast gleich lang abgeschnitten, und es hätte eventuell ein winziger Streifen Rot hervor geschaut.

Und das war es auch schon: Das Original kommt unter den Körper, die gekürzte Kopie darüber. Fertig.



So, und nun die Pro-Methode, die bei den Inkscape-Features in die Vollen geht:

Auch hier gibt es wieder eine untere Kopie, und eine gekürzte, obere Kopie. Diesmal aber nicht als Duplikat, sondern als Klon (Bearbeiten->Klonen->Klon erzeugen). Vorteil des Klonens: Änderungen am Original werden automatisch auf den Klon übertragen!
Im Allgemeinen sollte man vor dem Klonen erst Gruppieren (Objekt->Gruppieren). In diesem Fall ist es nur ein Objekt, da kann man sich das sparen.
Als nächstes zeichnet man um das Schwanzende, also den 'oberen' Teil, ein Rechteck. Es darf auch eine kompliziertere Form sein, normalerweise tut es aber ein Rechteck:
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Wichtig hier: Das Rechteck liegt über dem Schwanz. Nun markiert man Rechteck und Schwanz, und setzt einen Ausschneidepfad (Objekt->Ausschneidepfad->Setzen):
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Und wieder fertig: Der Klon-Ausschnitt in der oberen Schicht geht nahtlos in das Klon-Original in der unteren Schicht über. Will man noch etwas korrigieren, muss man nur das Original bearbeiten, und der Klon folgt automatisch. Sollte man dabei in Konflikt mit den Ausschnitt-Grenzen kommen, einfach den Klon auswählen und in den Knoteneditor wechseln, dort kann man das Ausschnitts-Rechteck noch bearbeiten.

Klon und Original können übrigens auch auf unterschiedlichen Ebenen liegen, die Original-Ebene darf sogar unsichtbar sein! So kann man komplexere Konstruktionen von ineinander geschachtelten Ausschnitten bequem auf Hilfsebenen auslagern, und dort bearbeiten.
Gerade der Teil mit dem Klonen war für mich interessant. Nach dem Schmuddelansatz wollte ich den Schwanzansatz noch verbessern, das ging dann natürlich nicht mehr.

So ist es aber viel sauberer, danke für die super Erklärung! Pinkie approved