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Der Klappentext und der Einband versprechen einem eine Fantasy X Grimm Märchencrossover. Da erwartet man natürlich großes und was bekommt man? Eine herbe Enttäuschung was die Märchenfront anbelangt. Die Referenzen auf Cinderella oder Snow White sind bestensfalls Randnotizen die der Story selbst absolut keinen Mehrwert bringen. Warum sich der edle Ritter von dem schon nach dem ersten Kapitel klar war das er das Mädchen bekommt in einen Frosch verwandeln kann weiß niemand. Es ist eine Fähigkeit die mit dem Märchen Froschkönig erklärt wird, aber nur in einer einzigen Szene Verwendung findet und weder davor noch danach oder überhaupt währenddessen überhaupt irgendwie nötig ist. Unterm Strich ist der "Märchen"-Teil absolut unnötig und wirkt im Buch sogar oft deplatziert und als reine Effekthascherei indem man bekannte Wörter wie Cinderella oder Snow White um sich wirft. Hier war ich wirklich sehr enttäuscht vor allem auch weil keine einzige von den Märchenprinzessinnen tatsächlich vorkam im Buch. Sie wurden mehrmals genannt aber traten nie auf. Stattdessen wurden die aktiven "Heldenfiguren" allesamt vom Autor erfunden und meiner Meinung nach hätte er es auch bei den anderen so machen sollen denn sie wirkten trotzt der Vertrautheit die man mit den Märchenprinzessinen schon von Haus aus hat trotzdem noch lebendiger als diese Crossover-Referenzen.

Generell war ich doch sehr überrascht was die Beschreibungen von Szenerie und Setting anbelangte. Dabei gab es mehrmals den Moment wo ich mich echt gefragt habe ob das sein ernst sein soll. Bestes Beispiel hier eine Zeile die mir wegen ihrer Absurdidät noch lange im Gedächntnis bleiben wird: Es geht um die Beschreibung eines Gelbtones eines Kleides: "...like the yellow of fertilized yolk ..." ich meine What the fuck? Selbst wenn ich wüsste welchen Gelbton ein befruchteter Eidotter hat, dann würde ich das niemals als eine Beschreibung verwenden. Das war das schlimmste Beispiel aus dem ganzen Buch aber ähnlich und ich sage es einfach mal direkt, ähnlich schlechte Vergleiche ziehen sich durch das ganze Buch.

Bei neuen Szenen beginnt die Beschreibung wie die Anweisung eines Regisseurs an seine Crew. Meist kurze Sätze, knapp und lieblos erklärt.

Der eigentliche Handlungsstrang ist eine Mischung aus prophetischem Fore-Shadowing und austauschbaren, nahezu charakterlosen Nebendarstellern. Dabei sind diverse Logikfehler im Buch enthalten die eigentlich mal jemanden auffallen hätten müssen. Beispiel hier: Die Pennyroyal Academy selbst:

Im Buch wird sie den Kadetten erklärt wo auch besonderer Wert auf die Schutzzauber gelegt wird die jedem das Ein UND Ausdringen aus der Akademie unmöglich machen sollten. Es wird hier explizit gesagt, dass niemand ohne die Erlaubnis einer Fee rein oder raus kann. Ein halbes Buch später läuft unsere Protagonistin weinend aus einem Saal und stürmt in den Wald. Hier fragt man sich als Leser natürlich: Mauer? Schutzzauber? War da nicht mal was? Nö scheinbar nicht. Stattdessen bekommt man einen Drachen der nur wenige Seiten später eben an diesen Schutzzaubern anläuft und gegen sie ankämpft. Da existieren sie dann ja scheinbar wieder...

Was die Protagonistin anbelangt so schien hier das Credo zu sein: The more, the Better! Damit meine ich nicht die Anzahl der Character sondern ihre Hintergrundgeschichte. Unsere gute Evie ist nicht nur von Drachen aufgezogen worden, nein, ihre Stiefmutter ist eine Hexe im Obersten Rat der Bösen, ihr Vater ein König, eine Stiefschwester eine Hexe, eine andere ein Drache. Sie ist Teil von Prophezeiungen, angeblich Kriegerprinzessin, Prinzessin von Sauade und und und und ... Hier wurde eindeutig übertrieben und zwar Maßlos was vor allem im Finalen Kampf gegen ... welch überraschung: Die Böse Stiefmutter ist.

Generell wurden während der Geschichte viele Dinge angefangen aber dann scheinbar vergessen. Prophezeihungen die am Anfang noch unglaublich wichtig erschienen aber am Ende von einem Professor als wirres gerede abgetan wird und binnen zwei Zeilen in Vergessenheit gerät.

Ich könnte hier noch stundenlang weiter schreiben aber ich denke mal meine Meinung zu dem Buch sollte klar sein.