07.04.2016
Hallo,
ich glaube der ganze Wirbel um den "Bericht über Bronies im Sat1 Frühstücksfernsehen sollte mal zum Anlass genommen werden allgemein Gedanken, Meinungen und vielleicht auch Empfehlungen zum Umgang von Bronies mit der Öffentlichkeit bzw. mit der Presse auszutauschen. Es ist ja nicht auszuschließen, dass das Interesse der Presse bleibt, oder sogar zunimmt und das beispielsweise bei der Galacon auch Reporter auftauchen und das Gespräch mit Bronies in der einen oder anderen Weise suchen.
Vielleicht bin ich selber ein bisschen blauäugig, aber ich sehe das nicht als etwas wovor wir uns fürchten müssten. Ich sehe da die Chance das ein guter und ehrlicher Umgang mit der Presse dazu beitragen kann, dass nicht nur mehr Leute überhaupt erfahren, dass es Bronies gibt, sondern auch dass wir eben nicht der Haufen von "gestörten, transpirierenden Singles in rosa Plüsch mit sexueller Fixierung auf Ponies und möglicherweise gefährlichen pädophielen Tendenzen" sind zu denen uns Teile der Regenbogenpresse (wenn sie uns denn wahrnehmen) gerne abstempeln würden.
Solche Skandalberichte gibt es immer und ebenso Hater die nichts lieber sehen als sich durch solche Medien in ihren Vorurteilen bestätigt zu sehen. Zu versuchen das unterbinden zu wollen ist nicht nur zum Scheitern verurteilt, sondern es könnte auch zu einem negativ Image der Bronies beitragen wenn sie übertrieben Pressescheu auftreten (frei nach dem Motto "die haben doch was zu verbergen").
Ausgewogenere Berichte wie wir sie in den öffentlich rechtlichen Medien und einigen Zeitungen aber schon gesehen haben zeigen, dass wir nicht davon auszugehen brauchen dass die Presse grundsätzlich nur böse Klischees bedienen würde... wobei Skepsis natürlich angebracht ist wenn ein "Journalist" in so einer albernen Aufmachung daherkommt wie dieser Sat1 Fritze
Bei meinem ersten Bronietreffen in Dortmund (kein großer Stammtisch sondern nur eine kleine Gruppe) wurden wir von mehreren Passanten angesprochen und die waren einfach interessiert. Vollkommen verständlicher Weise, denn es ist nunmal nicht üblich dass erwachsene Männer sich für eine ursprünglich für kleine Mädchen geschriebene Serie über quietschbunte Ponies begeistern, wurde da auch ein bisschen gegrinst. Insgesammt waren Reaktionen doch allesammt sehr offen (es kam nicht ein einziger blöder oder feindseliger Kommentar) oder sogar positiv. Eine Dame mittleren Alters sagte sie fände es toll das wir zu unsere Begeisterung dafür stehen und schien sich wirklich über ein kleines Origamipony zu freuen, dass ich ihr daraufhin verehrt habe
Lange Rede kurzer Sinn ich denke dass wir ein Interesse daran haben in der Öffentlichkeit für das gesehen zu werden was das Fandom ausmacht und nicht für die Klischees die uns untergeschoben werden.
So wie ich das sehe sollten wir uns aber nicht übertrieben angegriffen fühlen, falls Leute die noch nie von Bronies gehört haben im ersten Moment genau die scheußlichen Schreckensbilder von "alten Männern die Hinter kleinen Mädchen her sind" im Kopf haben, sondern mit Offenheit und einem gewissen Verständnis für diesen ersten "Schreck" daran arbeiten dieses Bild zu korrigieren und ein bisschen mehr zu vermitteln wie kreativ und vielseitig dieses Fandom ist.
Wir können hier mal darüber diskutieren welche Fragen so in Interviews (oder auch einfach nur in Gesprächen mit Passanten) auftauchen können und wie wir darauf reagieren würden und auch darüber welche Teilaspekte des Bronietums wir gerne in Presseberichten wiedersehen würden (so das wir sie in solchen Situationen auch besonders betonen könnten).
Mir würden dabei zum Beispiel folgende Punkte einfallen:
- Betonung der Tatsache das Generation 4 - Friendship is Magic in vieler Hinsicht eine vollkommen andere Sache ist als die früheren Generationen, die wahrscheinlich noch das Bild der meisten Menschen prägen (z.B. durch die Komplexität der Charaktere und der Geschichten, Anspielungen und Witze die von der jungen Hauptzielgruppe gar nicht wahrgenommen werden könnten, ein nicht so simples gut vs. böse Schema wie in vielen reinen Kindergeschichten etc.).
- Aufzeigen der ganzen Kreativität die in dem Fandom ausgelebt wird. Fanart, Fanfiction, Fanmusik usw. sollten bei solchen Berichten auch dahingehend präsentiert werden wie viel Zeit und Herzblut darin steckt. In dem Sat1 Bericht beispielsweise wurde vor allem betont wie viel Geld dafür genommen und gezahlt wird um anscheinend ein Bild ala "die einen sind zu gierig und die anderen zu reich" zu präsentieren. Stattdessen hätte man vielleicht auch mal sagen können wie viele Stunden Arbeit und wie hohe Materialkosten in einem gut gemachten Plüsch oder anderer Fanwork stecken (womit man schon etwas näher am "Mindestlohn" wäre als in dem Bericht suggeriert wurde) oder auch wie viel Fanwork überhaupt nicht verkauft sondern aus purer Freude an der Kreativität erstellt wird.
- Vielleicht ist auch die Offenheit der Macher der Serie gegenüber ihren unerwarteten Fans eine Erwähnung wert. Wenn beispielsweise in den offiziellen Büchern von den Autoren Widmungen stehen wie: "Fall all the pony fans - you're not just in the background" ist das, neben den nur für ältere verständlichen Anspielungen in den Folgen, ein schönes Beispiel dafür, dass MLP eben nicht mehr ausschließlich für die ursprüngliche Zielgruppe erstellt wird.
Ein besonders heißes Eisen ist wahrscheinlich die bei vielen Interviews zu erwartende Frage ob es was sexuelles ist.
Ich halte so persönliche Fragen in Interviews zwar für unangemessen, aber das ändert nichts daran, dass solche Fragen kommen werden und wir vielleicht mal überlegen sollten wie man darauf reagieren sollte und wie das auch von denjenigen aufgenommen wird, die die Reportage sehen oder ein Interview lesen.
Es kann nicht bestritten werden, dass es für eine nicht unerhebliche Zahl von Bronies auch diese Komponente gibt und wenn man das grundsätzlich bestreiten würde würde man sich unglaubwürdig machen (angesichts der Subforen auch auf Bronies.de und den Mengen an r34 die es nuneinmal gibt).
Die Tatsache dass es diese Komponente gibt wird bei einer Reihe von Leuten als Zeichen dafür wahrgenommen werden, dass alle perversen Unterstellungen wahrnimmt die unterschiedlos auf alle Bronies projeziert werden. Ich glaube da ist es wichtig deutlich zu machen, dass das Fandom nicht darauf reduziert werden und so getan werden kann als wenn es keine Bronies gäbe wenn es nicht bei einigen (mehr als wenigen) auch diese Komponente des ganzen gibt.
Es wäre gut wenn man da eine Linie finden würde mit einer Mischung aus Ehrlichkeit einerseits (Zitat John de Lancie: "How dare we not include a segment on clopping?") und der Betonung, dass das Fandom sich nicht auf einen sexuellen Fettisch einer Zahl seiner Anhänger reduzieren lässt. Ziel sollte es da sein weder den Eindruck "Die verbergen etwas wofür sie sich schämen müssen!" noch den Eindruck "Oh mein Gott, die sind sexuell gestört und auch noch stolz darauf!" zu bedienen.
Um hier nicht missverstanden zu werden, ich verurteile Clopper etc. nicht und denke das in sexueller Hinsicht jeder nach seiner oder ihrer Fasson selig werden soll, solange dabei nicht die Rechte anderer verletzt werden. Gerade wenn einige Clopper allerdings gleich in ihren ersten Posts und ihren Foren Profilen manche sehr privaten Dinge in alle Welt hinausposaunen mag auch das zu einem verzerrten Bild von Bronies in der Öffentlichkeit beitragen und ich gebe offen zu, dass ich da auch selber auf Abstand gehen würde; weniger wegen des Cloppens an sich, sondern wegen des nach meinem Dafürhalten übertriebenen Mitteilungsbedürfnisses diesbezüglich.
ich glaube der ganze Wirbel um den "Bericht über Bronies im Sat1 Frühstücksfernsehen sollte mal zum Anlass genommen werden allgemein Gedanken, Meinungen und vielleicht auch Empfehlungen zum Umgang von Bronies mit der Öffentlichkeit bzw. mit der Presse auszutauschen. Es ist ja nicht auszuschließen, dass das Interesse der Presse bleibt, oder sogar zunimmt und das beispielsweise bei der Galacon auch Reporter auftauchen und das Gespräch mit Bronies in der einen oder anderen Weise suchen.
Vielleicht bin ich selber ein bisschen blauäugig, aber ich sehe das nicht als etwas wovor wir uns fürchten müssten. Ich sehe da die Chance das ein guter und ehrlicher Umgang mit der Presse dazu beitragen kann, dass nicht nur mehr Leute überhaupt erfahren, dass es Bronies gibt, sondern auch dass wir eben nicht der Haufen von "gestörten, transpirierenden Singles in rosa Plüsch mit sexueller Fixierung auf Ponies und möglicherweise gefährlichen pädophielen Tendenzen" sind zu denen uns Teile der Regenbogenpresse (wenn sie uns denn wahrnehmen) gerne abstempeln würden.
Solche Skandalberichte gibt es immer und ebenso Hater die nichts lieber sehen als sich durch solche Medien in ihren Vorurteilen bestätigt zu sehen. Zu versuchen das unterbinden zu wollen ist nicht nur zum Scheitern verurteilt, sondern es könnte auch zu einem negativ Image der Bronies beitragen wenn sie übertrieben Pressescheu auftreten (frei nach dem Motto "die haben doch was zu verbergen").
Ausgewogenere Berichte wie wir sie in den öffentlich rechtlichen Medien und einigen Zeitungen aber schon gesehen haben zeigen, dass wir nicht davon auszugehen brauchen dass die Presse grundsätzlich nur böse Klischees bedienen würde... wobei Skepsis natürlich angebracht ist wenn ein "Journalist" in so einer albernen Aufmachung daherkommt wie dieser Sat1 Fritze
Bei meinem ersten Bronietreffen in Dortmund (kein großer Stammtisch sondern nur eine kleine Gruppe) wurden wir von mehreren Passanten angesprochen und die waren einfach interessiert. Vollkommen verständlicher Weise, denn es ist nunmal nicht üblich dass erwachsene Männer sich für eine ursprünglich für kleine Mädchen geschriebene Serie über quietschbunte Ponies begeistern, wurde da auch ein bisschen gegrinst. Insgesammt waren Reaktionen doch allesammt sehr offen (es kam nicht ein einziger blöder oder feindseliger Kommentar) oder sogar positiv. Eine Dame mittleren Alters sagte sie fände es toll das wir zu unsere Begeisterung dafür stehen und schien sich wirklich über ein kleines Origamipony zu freuen, dass ich ihr daraufhin verehrt habe
Lange Rede kurzer Sinn ich denke dass wir ein Interesse daran haben in der Öffentlichkeit für das gesehen zu werden was das Fandom ausmacht und nicht für die Klischees die uns untergeschoben werden.
So wie ich das sehe sollten wir uns aber nicht übertrieben angegriffen fühlen, falls Leute die noch nie von Bronies gehört haben im ersten Moment genau die scheußlichen Schreckensbilder von "alten Männern die Hinter kleinen Mädchen her sind" im Kopf haben, sondern mit Offenheit und einem gewissen Verständnis für diesen ersten "Schreck" daran arbeiten dieses Bild zu korrigieren und ein bisschen mehr zu vermitteln wie kreativ und vielseitig dieses Fandom ist.
Wir können hier mal darüber diskutieren welche Fragen so in Interviews (oder auch einfach nur in Gesprächen mit Passanten) auftauchen können und wie wir darauf reagieren würden und auch darüber welche Teilaspekte des Bronietums wir gerne in Presseberichten wiedersehen würden (so das wir sie in solchen Situationen auch besonders betonen könnten).
Mir würden dabei zum Beispiel folgende Punkte einfallen:
- Betonung der Tatsache das Generation 4 - Friendship is Magic in vieler Hinsicht eine vollkommen andere Sache ist als die früheren Generationen, die wahrscheinlich noch das Bild der meisten Menschen prägen (z.B. durch die Komplexität der Charaktere und der Geschichten, Anspielungen und Witze die von der jungen Hauptzielgruppe gar nicht wahrgenommen werden könnten, ein nicht so simples gut vs. böse Schema wie in vielen reinen Kindergeschichten etc.).
- Aufzeigen der ganzen Kreativität die in dem Fandom ausgelebt wird. Fanart, Fanfiction, Fanmusik usw. sollten bei solchen Berichten auch dahingehend präsentiert werden wie viel Zeit und Herzblut darin steckt. In dem Sat1 Bericht beispielsweise wurde vor allem betont wie viel Geld dafür genommen und gezahlt wird um anscheinend ein Bild ala "die einen sind zu gierig und die anderen zu reich" zu präsentieren. Stattdessen hätte man vielleicht auch mal sagen können wie viele Stunden Arbeit und wie hohe Materialkosten in einem gut gemachten Plüsch oder anderer Fanwork stecken (womit man schon etwas näher am "Mindestlohn" wäre als in dem Bericht suggeriert wurde) oder auch wie viel Fanwork überhaupt nicht verkauft sondern aus purer Freude an der Kreativität erstellt wird.
- Vielleicht ist auch die Offenheit der Macher der Serie gegenüber ihren unerwarteten Fans eine Erwähnung wert. Wenn beispielsweise in den offiziellen Büchern von den Autoren Widmungen stehen wie: "Fall all the pony fans - you're not just in the background" ist das, neben den nur für ältere verständlichen Anspielungen in den Folgen, ein schönes Beispiel dafür, dass MLP eben nicht mehr ausschließlich für die ursprüngliche Zielgruppe erstellt wird.
Ein besonders heißes Eisen ist wahrscheinlich die bei vielen Interviews zu erwartende Frage ob es was sexuelles ist.
Ich halte so persönliche Fragen in Interviews zwar für unangemessen, aber das ändert nichts daran, dass solche Fragen kommen werden und wir vielleicht mal überlegen sollten wie man darauf reagieren sollte und wie das auch von denjenigen aufgenommen wird, die die Reportage sehen oder ein Interview lesen.
Es kann nicht bestritten werden, dass es für eine nicht unerhebliche Zahl von Bronies auch diese Komponente gibt und wenn man das grundsätzlich bestreiten würde würde man sich unglaubwürdig machen (angesichts der Subforen auch auf Bronies.de und den Mengen an r34 die es nuneinmal gibt).
Die Tatsache dass es diese Komponente gibt wird bei einer Reihe von Leuten als Zeichen dafür wahrgenommen werden, dass alle perversen Unterstellungen wahrnimmt die unterschiedlos auf alle Bronies projeziert werden. Ich glaube da ist es wichtig deutlich zu machen, dass das Fandom nicht darauf reduziert werden und so getan werden kann als wenn es keine Bronies gäbe wenn es nicht bei einigen (mehr als wenigen) auch diese Komponente des ganzen gibt.
Es wäre gut wenn man da eine Linie finden würde mit einer Mischung aus Ehrlichkeit einerseits (Zitat John de Lancie: "How dare we not include a segment on clopping?") und der Betonung, dass das Fandom sich nicht auf einen sexuellen Fettisch einer Zahl seiner Anhänger reduzieren lässt. Ziel sollte es da sein weder den Eindruck "Die verbergen etwas wofür sie sich schämen müssen!" noch den Eindruck "Oh mein Gott, die sind sexuell gestört und auch noch stolz darauf!" zu bedienen.
Um hier nicht missverstanden zu werden, ich verurteile Clopper etc. nicht und denke das in sexueller Hinsicht jeder nach seiner oder ihrer Fasson selig werden soll, solange dabei nicht die Rechte anderer verletzt werden. Gerade wenn einige Clopper allerdings gleich in ihren ersten Posts und ihren Foren Profilen manche sehr privaten Dinge in alle Welt hinausposaunen mag auch das zu einem verzerrten Bild von Bronies in der Öffentlichkeit beitragen und ich gebe offen zu, dass ich da auch selber auf Abstand gehen würde; weniger wegen des Cloppens an sich, sondern wegen des nach meinem Dafürhalten übertriebenen Mitteilungsbedürfnisses diesbezüglich.