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Normale Version: MLP G1 Special 1985: Escape from Catrina
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Es war 1985, das Jahr 2 der MLP-Animation. Ein Jahr nach Rescue at Midnight Castle (das damals noch gar nicht so hieß) schickte sich Hasbro an, mal wieder 22 Minuten an TV-Sendezeit für Werbung am Stück zu blockieren. Und zwei Jahre nach meiner Rezension des ersten animierten MLP-Special schickte ich mich an, mir das zweite anzusehen und zu rezensieren.

Zunächst mal die Story selbst für die, die die Folge nicht sehen wollen.

Der Titelvorspann ist von der Animation her angepaßt, die Musik ist dieselbe. Und damals hatte es sich noch nicht eingebürgert, schon Handlung vor dem Vorspann einzubauen. Mittendrin kommt der Titel des Special: Escape from Catrina. Wer die Zielgruppe ist, erkennt man schon daran, daß der Titel nicht nur schriftlich eingeblendet, sondern auch noch ausgesprochen wird. Gut die Hälfte der angepeilten Zielgruppe konnte nämlich damals noch nicht lesen. Nun gut, das war sicherlich noch nichts, was eine junge Lauren Faust die Palme hochgetrieben hätte. Neu sind auch die ebenfalls vorgelesenen Credits für Tammy Grimes und Paul Williams.

Was wir unmittelbar danach in einer Luftaufnahme sehen, könnte auch in Equestria liegen. In einer hügelreichen, grünen Landschaft, eingebettet zwischen Obstbäumen und einem Fluß, liegt Dream Castle mit seinen blauen Dächern, seinen rosastichigen Mauern und seinen vier Türmen, von denen zwei halb auf den Fluß ragen. Statikerponys, wat r u doin? Direkt daneben steht ein noch rosaneres Haus mit einer blauen Schleife auf dem Dach. An dieser Stelle sollte bei Gendermarketing-Gegnern langsam ein Augenlid zucken. Das alles wird überspannt von einem sechsfarbigen Regenbogen, der der Gischt eines Wasserfalls entspringt.

Das sieht alles so schön friedlich aus. Aber aus Rescue at Midnight Castle wissen wir, daß – aus Zeitmangel – die Stimmung schon mal innerhalb von Sekunden kippen kann, ohne daß man vorher ins Setting eingeführt worden ist.

Erste Überraschung: Die Seaponies hängen jetzt mit den anderen Ponys ab, die sich im Wasser vergnügen. Zwei andere bemalen gerade ein Banner, auf dem "Welcome Princess Celest Back Megan" steht. (Den vollen Spruch sehen wir erst später.) Andere blasen Ballons auf, die sofort Auftrieb bekommen. Entweder ist die Atemluft von Ponys sehr warm, oder sie atmen Leichtgas aus.

Stichwort Charaktere: Aus Rescue at Midnight Castle sehen wir kein einziges Pony. Nur Tireks ehemalige linke Hand Spike taucht wieder auf, der mittlerweile bei den Ponys auf Dream Castle lebt. Dafür werden erstmals so früh in einer Episode Ponys beim Namen genannt: einmal das töffelige Erdpony Sundance, außerdem das verspielte Einhorn Baby Moondancer. Zumindest ist sie nicht mehr das einzige Einhorn. Der zweite Name, der fällt, ist Posey. Richtig, die Proto-Fluttershy. Die Farben sagen schon alles. Sogar ihr Tailbow ist grün.

Einen Angriff des Grauens gibt's dieses Mal nicht, der die Stimmung kippt. Dafür kullert der Ball der Ponys in eine Höhle, das heißt, eher in einen komplett ausgehöhlten Hügel. In dem sind kleine pelzige Kreaturen, die Bushwoolies, am Werke und befüttern etwas, das wie ein biochemischer Reaktor wirkt und die Gestalt einer liegenden Raubkatze hat.

A propos Katze: Die Herrscherin über diese Höhle ist – paßt ja heute gerade thematisch gut und zum kommenden Kinofilm auch – eine aufgedonnerte anthropomorphe Katze namens Catrina. Sie sitzt auf einem katzenförmigen Thron, hinter ihr auf Säulen steht ein Katzenrelief, sie ist umgeben von Raubkatzenstatuen und so weiter. Und sie, äh, schnurrt. Trotzdem wirkt sie nicht sehr sympathisch.

Nachdem einer der Bushwoolies die grüne Flüssigkeit namens Witch Weed Potion, die die Apparatur produziert, zu Catrina bringen sollte und versehentlich verschüttet, reagiert der Vorseher Rep etwas ungehalten. Das ist den Bushwoolies egal, die Catrina, wie wir jetzt erfahren, als Sklaven hält. Sie wollen einfach abhauen und kündigen das auch noch an. Sehr clever – vor allem, wenn auf einmal Catrina, die von dem Serum Wachstumsschübe und wohl auch einen Kräfteschub bekommt, hinter ihnen steht. Den Verursacher der Misere wirft sie in den Reaktor. Für kleine Mädchen und so. Der normalerweise reptile Rep verwandelt sich aber in einen Vogel, springt hinterher und rettet den kleinen Kerl. So ganz auf Catrinas Seite scheint er nicht zu stehen, was auch sie bemerkt.

Meanwhile wird die uns bereits bekannte Megan Williams nach Dream Castle eingeflogen. Nicht etwa von Firefly, das wäre ja auch noch schöner, sondern von einem neuen Pegasus namens Skydancer. (Genügend Firefly-Figuren verkauft, was, Hasbro? Jetzt müßt ihr mal ein paar neue Ponys unters Volk bringen, was?) Sie bekommt erstmal den auch schon bekannten Rainbow of Light als Schmuckstück ausgehändigt. Wir erinnern uns, daß das eigentlich eine Superwaffe ist.

Neben Moondancer werden Megan noch drei weitere Babys vorstellig: Glory (Einhorn), Cotton Candy (Erdpony) und – unsereins sollte das schon an den Farben erkennen und daran, daß sie das einzige Pegasus in der Runde ist – Surprise. Da kam sie erstmals vor. Nachdem wir im letzten Special schon Firefly, Twilight und Applejack hatten, sich jetzt Surprise vorgestellt hat und die noch nicht beim Namen genannte Sparkler in der aktuellen Ponyschaft aufgetaucht ist, haben wir vier der von Lauren geplanten Mane Six schon mal zusammen.

Ironie des Schicksals: Ausgerechnet Posey und Surprise sind uns hier schon neu vorgestellt worden – die beiden Ponys, die in der Konzeptphase von FiM noch die Rasse tauschen sollten. Das Erdpony Posey bekam die Flügel von Surprise und wurde zu Fluttershy, und Surprise gab ihre Flügel ab, als sie zu Pinkie Pie wurde, zumal Lauren fand, daß dieser Charakter als Erdpony ohne Flugfähigkeit noch mehr random ist als als Pegasus.

Was wir auch noch erfahren: In dem Haus mit der Schleife auf dem Dach, das aus nächster Nähe betrachtet sehr eigenwillig gestaltet ist (Milchflasche als Türrahmen!), sind die "Babys" untergebracht, um die sich Posey kümmert, bis Megan sagt, daß sie den Job übernimmt. Die Kleinen sollen eigentlich schlafen, haben aber keinen Bock drauf. Also stimmt Megan mit ihnen ein ziemlich wildes Lied an, um die letzten Kräfte der vier zu verheizen, die daraufhin von ganz alleine in die Federn kriechen. Megan's cunning strikes again. Trotzdem eine unnötig verbrannte Minute Sendezeit.

Wer noch pennt, ist Catrina, was der Bushwoolie, der vor ein paar Minuten das Malör mit der Potion hatte und mittlerweile Rädelsführer ist, zur Flucht nutzen will. Der rückgratlose Aufseher versucht sie, daran zu hindern, indem er mit ihnen verhandelt. Er schlägt ihnen Vergünstigungen vor, worauf alle anspringen bis auf den Chef, der wohl genau weiß, daß das nie durchkommen wird, und die Maschine abschalten läßt, um jetzt in den Sack zu hauen und das Weite zu suchen.

Unmittelbar darauf wacht Catrina auf. Rep muß ihr beichten, daß die Bushwoolies abgehauen sind. War ja noch nicht mal schwierig. Die beiden machen sich also auf, um die Pelzkugeln einzufangen, was ihnen aber nicht gelingt, weil die Bushwoolies zu schnell sie zu langsam sind. Wer soll jetzt die Witch Weed Potion herstellen, wenn keine Bushwoolies mehr da sind?

Tja, wie auf Stichwort hören wir die Ponys, die sich mit den Luftballons vergnügen. (Kein Auftrieb mehr?) Da haben wir ja die neuen Sklaven! Catrina pfeift sich aus einem Fläschchen etwas Potion ein (hat was von Asterix), wächst auf das Anderthalbfache ihrer Größe, Morgenmantel inklusive (hat was von Mario), und entfacht mit der aus der Potion gewonnenen Magie einen Schneesturm. Die Schneemassen setzen gleich mal ein paar Ponys fest. Eins kann entkommen und galoppiert zurück nach Dream Castle, um Megan zu holen.

Und schon ist die erste Hälfte um. Die End Credits laufen über Material, das mit der Handlung absolut gar nichts zu tun hat. Wir sehen nämlich die Besetzung von Rescue at Midnight Castle inklusive Firefly.

Zweiter Teil. Vorspann mit Titelsong, aber nur halbe Länge. Megan rückt an und packt gleich mal den Rainbow of Light aus, von dem sie eigentlich gar nicht weiß, was der eigentlich wie macht. Wie auch immer. Jedenfalls entweicht der, säbelt ein Loch in Catrinas Wolkendecke, so daß die Sonne rauskommt und den Schnee schmilzt, und haut beinahe Catrina um. So groß, wie sie immer noch ist, ist sie ja ein leichtes Ziel. Rep, der Ersatzscorpan vom Dienst, ist über das, was da abgeht, ein bißchen zu happy.

Und das war jetzt ein bißchen zu einfach. Sogar für Mitte-80er-Jahre-Verhältnisse.

Nichtsdestoweniger hält Catrina, bei der die Wirkung der Potion nachläßt, an ihrem Plan fest. Rep merkt an, daß die Ponys dank Megans Rainbow of Light zu gut bewaffnet sind. Macht nix, dann holen sie sich eben den Rainbow of Light.

Wieder dieselbe Luftaufnahme von Dream Castle. Budget und so. Wir lernen Sundance besser kennen. Sie hat genau 2 Eigenschaften, die sie ausmachen. Zum einen kann sie besser springen als alle anderen. So weit waren wir in Rescue at Midnight Castle mit Bowtie auch schon. Aaaaaber: Zum anderen ist sie nicht so gut im Landen nach dem Springen und löst dadurch ständig Maleschen aus. Megan macht ihr klar, daß sie sich um letzteres keinen Kopp machen und sich auf ersteres konzentrieren soll. Haben wir hier gerade wertvolle Sendezeit vergeudet, oder wird das noch wichtig?

Jedenfalls kümmert sich Megan dann wieder um die Babys, die sich für die Feierlichkeit vorbereiten. Sie fertigt für Moondancer auf unglaubwürdig einfache Art ein Prinzessin-Kostüm an (wo auch immer die Krone herkommt) – und ist dann auch noch doof genug, ihr den Rainbow of Light umzuhängen. Ja, irgendwie muß das ja einfacher werden für Rep, an das Ding ranzukommen.

Der will sich unter die Ponys mischen, indem er sich selbst in eins verwandelt. Die erste Ponysona der Geschichte! Noch dazu wird er eine Stute (zum einen wäre er sonst der erste Hengst überhaupt im Franchise, es gab ja bis dahin ausschließlich Stuten, zum anderen ließ das Budget wohl das Erstellen eines Hengst-Modelsheet nicht zu, während die anderen Ponys ja nahezu identisch sind). Angeblich ist Pony-Rep eine Krankenschwester – bis hin zur Haube –, aber er bzw. sie hat kein Cutie Mark. Nicht sehr gründlich. Folglich fällt Moondancer nicht drauf rein, als Rep versucht, an den Rainbow of Light zu kommen.

Also verwandelt er sich wieder in sich selbst, versucht, das Medaillon abzugreifen, und Moondancer schaltet um auf wehrhaft. Erstaunlich, wieviel Kraft in einem Babypony steckt. Wie aus dem Nichts ist auch Catrina auf einmal wieder da – in einer Landschaft, die zu übersichtlich ist, um sich zu verstecken. Wieder geht Moondancer zur Verteidigung über, erweist sich aber zu blöd, das Offensichtliche zu tun: wegzurennen. Also wird sie nebst Rainbow of Light von Catrina abgegriffen und verliert dabei ihr Kostüm. (Klar, sie ist ohne das Kostüm einfacher und billiger zu animieren.) Rep verwandelt sich in einen Flugdrachen und fliegt davon mit Catrina und Moondancer – und mit Mühe wegen der Überlast. Trotzdem kriegt die herbeieilende Megan sie nicht zu fassen. Ein Gentleman ist er auch nicht: Er wagt es, Catrinas Gewicht zu kritisieren.

Daraufhin startet Megan mit den anderen Ponys eine – mal wieder haarsträubend schlecht animierte – Search-and-Rescue-Mission. Was sie zunächst mal finden, sind aber nicht Moondancer, Catrina und Rep, sondern die Mumins Bushwoolies. Der Oberbushwoolie ahnt schon, wonach Megan und die Ponys suchen: Catrina. Und er verrät ihnen den Eingang zu Catrinas Versteck. Soll ihm nur recht sein, wenn jemand endlich diesen aufgeblasenen Stubentiger aus dem Verkehr zieht. Immerhin war die Höhle, wie der Oberbushwoolie verrät, mal die Heimstatt der Bushwoolies, bevor Catrina sie übernahm und umfunktionierte. Logische Konsequenz: Die Bushwoolies schließen sich dem Trupp an zwecks Rückeroberung ihrer Höhle.

Catrina kommt das ganz gelegen, daß Megan, die Ponys und die Bushwoolies in die Höhle einfallen, kann sie die jetzt nämlich alle versklaven. Sollten die Anwesenden der Versklavung nicht einwilligen, wird sie den Rainbow of Light und Baby Moondancer in das Loch schmeißen, in das sie im ersten Teil den Oberbushwoolie geworfen hat.

Japp, das geht jetzt alles ziemlich schnell, haben wir doch nur noch vier Minuten bis zum Ende.

Rep findet, Catrina geht jetzt wirklich zu weit. Sie läßt sich von diesem Warmduscher aber nichts sagen und schleudert ihn beiseite, weil sie es kann. Mit einem Shapeshifter sollte sie besser nicht so umspringen, denn Rep verwandelt sich kurzerhand in einen Stier, der ein Vielfaches von ihr wiegt, und stößt sie ins Loch. Megan schnappt sich den Rainbow of Light, und auch Moondancer wird aufgefangen.

Ward Catrina nie mehr gesehen? Doch, sie ist ja eine Katze, und die hat Krallen, mit der sie sich an der Innenseite des Lochs festhält. Rep soll sie da rausholen. Der hat da aber so seine Bedenken. Er würde sie aus dem Loch holen, wenn sie wieder gut würde. >Implizierend, daß sie das mal war und einen Sinneswandel hatte. Catrina sagt, ja, sie will sich zum Guten verändern. Sehr glaubwürdig – NICHT. Aber was soll man von diesem Drehbuch erwarten?

Jedenfalls sagt Rep, Catrina soll die Witch-Weed-Potion-Maschine zerstören. Das will sie erst nicht, weil sie ewig dafür gebraucht hat, das Ding zu bauen. Lange kann sie sich aber nicht mehr halten, also sagt sie, sie willigt ein. Jedoch braucht sie noch etwas Potion, weil sie zu schwach ist, die Maschine zu zerstören. Ja nee, is klar. Und Rep zapft auch tatsächlich noch einen letzten Tropfen aus der Maschine und gibt ihn Catrina. Die entsteigt übergroß und fauchend der Grube.

Eigentlich müßte sie Rep und Megans Trupp jetzt in den Rücken fallen. Aber wir haben nur noch etwa zwei Minuten bis zum Schluß. Und sie hat ja nur einen Tropfen gekriegt. Der hält nur ein paar Sekunden vor. Das weiß sie wohl selbst auch. Sie hält also ihr Versprechen ein und nutzt die Blitze, die aus ihren Augen schießen, um die Maschine zu schroten. Und dann muß sie immer noch von Rep aus dem Loch gezogen werden. (Können Katzen nicht klettern?)

Das Finale besteht dann aus der schon geplanten Feier. Spike – der hier nicht einmal beim Namen genannt wird – spielt eine Eröffnungsfanfare. Megan, die auf einem Thron sitzt, eröffnet hochoffiziell die Feierlichkeit. Die Kamera zoomt aus – in drei Stufen, weil es endgültig zu aufwendig und teuer gewesen wäre, dieses bestimmt zehnfache Auszoomen in einem Stück zu animieren, und man drei Megans und drei Hintergründe brauchte. Wieder singen die Seaponies. Und wieder fangen sie an mit SHOO-BE-DOO, SHOOP-SHOOP-BE-DOO. Wer schreibt denen eigentlich ihre Songs?

Den Rest der Sendezeit bis zum Abspann verheizt man dann, von diesem Song untermalt, mit einer Art Modenschau. Auch Catrina und Rep tauchen ganz am Ende auf, und wir erfahren, daß es mit den beiden wohl früher mal anders gewesen sein soll und Rep hofft, daß es wieder so wird.


Was soll ich sagen? Ich hatte keine Vorstellung davon, was es bedeutet, daß Rescue at Midnight Castle das beste Stück Pony-Animation war, bevor es MLP:FiM gab. Will sagen, daß es danach bergab ging.

Jetzt habe ich eine.

Rescue at Midnight Castle krankte im wesentlichen am Zeitmangel. Escape from Catrina mangelt es an noch mehr. Die Story selbst schwächelt schon. Sie mußte sogar auf das offensichtlich stark zusammengestrichene Budget angepaßt werden – gewisse Dinge ließen sich wohl mit dem bißchen Geld nicht erzählen. Billig, also noch billiger, ist auch die Animation, die selbst für die Verhältnisse der damaligen Zeit geradezu haarsträubend schlampig ausgeführt ist. Das würde sogar auffallen auf einem der damals üblichen Fernseher – auf einem modernen Flatscreen erst recht, und das, obwohl das 4:3-Bild nur drei Viertel der Bildfläche ausreizt.

Und Zeitmangel schien man dieses Mal nicht zu haben, hat man doch die 22 Minuten mit so einigem sinnfreien Zeug ausgefüllt. Schon Megans erster Song war eigentlich ein Big Lipped Alligator Moment und weder für die Handlung noch fürs Vorstellen der Charaktere wichtig. Und der Schluß war purer Kitsch; nützlich waren allenfalls die nicht mal 20 Sekunden, in denen Rep und Catrina noch einmal zu sehen sind. Zwei überflüssige Songs.

In der ursprünglichen TV-Special-Fassung gibt es noch einen dritten Song. Den singen Rep und Catrina. Und der wiederum macht deutlich, was es mit Catrina eigentlich auf sich hat: Offenbar ist sie eine Art Witch-Weed-Junkie. Das Zeug hat ihr Superkräfte verliehen, sie aber auch verdorben. Sie war früher mal besser. Unter dem Einfluß des Witch Weed war sie dann sogar auf die Weltherrschaft aus. Und sie ist anscheinend um einiges jünger als Rep, der sie noch als niedliches Kätzchen in Erinnerung hat.

Als das Special aber ins Format der ersten Serie My Little Pony 'n Friends gepreßt wurde, hat man ausgerechnet diesen einen sinnvollen Song rausgeschmissen, um die Sendezeit freizukratzen für je einen weiteren Ab- und Vorspann.

So werden am Ende nur zwei Ponys etwas näher behandelt: Einmal ist das Sundance, die ungeschickte Meisterspringerin. Das hat aber obendrein für die restliche Handlung absolut keine Relevanz. Außerdem Baby Moondancer, aber über die erfahren wir auch nicht gerade viel. Dafür werden von etlichen Ponys, erstmals auch solchen mit Dialogen und Handlungsrelevanz, nicht einmal die Namen genannt, geschweige denn, daß sie wirklich Charaktere wären. Die sind einfach nur da. Unter anderem Sparkler beginnt ihre Karriere als kaum mehr als ein Hintergrundpony, und wer sie ist, wissen wir Bronies nur aus Laurens Concept Art, in der sie als Proto-Rarity auftaucht, weil in Escape from Catrina ihr Name nicht genannt wird. Auch Spikes Name fällt nicht, aber sowas wie einen Charakter hat der auch nicht mehr.

Überhaupt erweisen sich die Einhörner als ziemlich sinnlos. Die Pegasi können fliegen. Die Seaponies können wunderbar schwimmen (und singen). Twilight, das einzige Einhorn in Rescue at Midnight Castle, hatte noch ihren Teleportzauber. In Escape from Catrina haben die Einhörner überhaupt nichts außer dem Horn auf der Stirn.

Megan stellt sich in diesem Special selten dämlich an. Sie hat immer noch das Medaillon mit dem Rainbow of Light. Sie weiß, daß das eine Superwaffe ist. Und dann gibt sie es Baby Moondancer und sorgt nicht mal dafür, daß darauf achtgegeben wird. Wenn man den Schluß mitzählt, zweimal. So blöd war sie in Rescue at Midnight Castle bei weitem nicht. Okay, gleichzeitig ist sie schlau genug, um zu wissen, wie sie die Babys zum Pennen kriegt. Aber wenn es etwas in diesem Special nicht gibt, dann sind das in sich gleichbleibende Charaktere.

Last but not least sind einige der Ponystimmen ziemlich unpassend, und so wirklich kohärent kommen sie mir auch nicht vor, vor allem die der unbedeutenderen Babys.


Fazit: Man muß ehrlich zugeben – ab Escape from Catrina hörte Hasbro auf, die Zielgruppe von My Little Pony irgendwie ernstzunehmen, verkaufte sie zunehmend für dumm und servierte ihr Low-Budget-Dauerwerbesendungen. Man ging nur zu offensichtlich davon aus, daß das Publikum zu doof sei zu bemerken, wie unterirdisch das alles gemacht ist. Wenn My Little Pony 'n Friends, wie es häufig heißt, noch schlechter sein soll, weiß ich nicht, ob ich das noch sehen will.

Aus der Story hätte man mehr machen können, und die Bushwoolies reißen einiges raus. Selbst Rep wirkt sich noch ein bißchen positiv aus. Er ist fast, aber nicht ganz ein Scorpan-Neuaufguß: Während Scorpan einfach nur abhauen und die Ponys retten wollte, ist es Rep, der Catrina am Ende praktisch besiegt. Nichtsdestotrotz bleibt dieser fade Nachgeschmack von wenig charakterlicher Konstanz und "hatten wir alles schon mal".

Meine Bewertung: 2 Tropfen Witch Weed Potion. Nicht, weil ich großzügig bin, sondern weil ich weiß, daß es noch schlimmer geht.[/s]
Fehler repariert, und jetzt gibt's auch eine Umfrage.
Die "Folgendiskussion" ist eben ein Bereich, in dem Threads erst durch den Bereichsmod oder höher freigeschaltet werden müssen Shrug Ich hatte es aber am Samstag gemacht, kaum daß ich die beiden (noch nicht angenommenen) Threads im Mod-CP gesehen hatte.

Die Beschreibung liest sich recht interessant; scheint sehenswerter Cringe zu sein RD laugh Nur hab ich, ehrlich gesagt, keine Lust, selber zu suchen - können wir bitte direkt einen Videolink oder eine Einbettung haben, wenn der Link den Forenregeln entspricht? Twilight smile Dann würde ich mir diese alte Doppelfolge (ist doch eine, so, wie ich es rausgelesen habe?) gerne mal angucken.