24.04.2017
(@Mods: Das ist deshalb ein separater Thread und nicht mit im Filmthread, weil a) das mit dem Film an sich wenig zu tun hat und b) ich es in einem spoilerlosen Thread haben möchte, den jeder lesen kann. Ich bitte also darum, die Threads nicht zusammenzulegen.
@alle: Bitte keine Filmspoiler in diesem Thread. Danke.)
Kommt mir das nur so vor, oder macht Tobis gerade ähnliche Fehler beim Promoten des Films wie Viacom Europe und Nickeloden 2011 bei der Serie? Es macht nämlich vom Trailer her nicht den Eindruck, als wüßte Tobis, daß es eine andere Zielgruppe als Mädchen im Kindergartenalter gibt.
Rückblick auf 2011: Das wußte Nick auch nicht. Studio B (heute DHX Media) wußte von den Bronies und ging auf uns ein. The Hub wußte von den Bronies und ging auf uns ein. Man muß sich nur mal Werbekampagnen ansehen wie Equestria Girls (Parodie auf Katy Perrys "California Gurls"; erwähnt die Bronies und DJ P0N-3, ausgesprochen "DJ Pon-Three"), There's a Pony for That (Parodie auf Apples There's an App for That; erwähnt Equestria Daily), Bridlemaids (Parodie auf Bridesmaids als Plakat) und Ponygeist (Parodie auf Poltergeist als Plakat).
Hasbro wußte im Frühjahr/Sommer 2011 kaum was von den Bronies und vor allem nichts mit uns anzufangen. Daher haben sie uns gegenüber Viacom Europe nicht erwähnt. Viacom Europe wußte daher nichts von den Bronies und konnte auch weder dem Synchronstudio noch Nickelodeon was sagen. Diesseits des Atlantiks gingen alle Beteiligten von 4–7jährigen Mädchen als einzige Zielgruppe aus – und davon, daß das, was da an neuem Ponymaterial aus Nordamerika hier rüberkommt, wieder der gleiche hirnlose Kleinmädchenkitsch sein würde wie G3 und G3½. Entsprechend klingt die Synchro der ersten Staffel streckenweise wie die von Dora the Explorer.
Eine weitere Folge davon war, daß Nick mit der Serie nichts anzufangen wußte und sie drei Staffeln lang in einem Programmslot auf Nick Jr. geparkt hat zu einer Zeit, wo garantiert niemand vor der Glotze sitzt – damit die Serie nicht zuviele Zuschauer vergrault. Promotion fand auch nur innerhalb des Nick-Jr.-Block statt. Wer das für normal hält, den bitte ich, noch einmal den vorletzten Absatz zu lesen. The Hub hat Werbung für uns gemacht, herrje! Nick wußte dagegen nicht mal, daß es uns gibt – sonst hätten sie für MLP:FiM einen der fünf (!) nachmittäglichen SpongeBob-Slots geopfert und Plakatwerbung gemacht.
Überhaupt tauchte die Serie damals in keiner einzigen Programmvorschau auf. 70–80% erwähnten MLP gar nicht. Die meisten deckten diese Zeit auf Nick gar nicht ab, und die, die es taten, listeten für die Premierenwoche ein völlig falsches Programm auf. Der Rest kündigte eine Altgeneration an. An irgendeiner Stelle war also sogar die Information verloren gegangen, daß es eine ganz neue Generation gibt – weil man es wohl für unwichtig hielt. Ist ja eh alles dasselbe, süßlich-dümmlicher Kleinmädchenkitsch. Die einzigen, die informiert waren, waren Wunschliste.de. Und die wußten es nicht von Nick oder Viacom, sondern von mir.
Zurück ins Jetzt (2017): Auf mich macht es den Eindruck, als glaubte man auch bei Tobis, der MLP:FiM-Film – mithin der erste G4-Kinofilm, nachdem alle vier EqG-Filme direct to TV waren – zielte ausschließlich auf dieselbe Altersgruppe ab wie G3. Daraus schließe ich zweierlei:
Ich will jetzt keine großangelegte Werbekampagne fahren. Ich will zumindest mal Tobis auf den Zahn fühlen bezüglich Bronies. Ob die von uns wissen, sich unsereins bewußt sind, vor allem, was die von uns wissen und wie die von uns denken, außerdem natürlich, daß sie an uns einen Haufen Kinokarten verkaufen können, wenn sie uns nicht vergraulen.
Das hat noch einen Grund: Möglicherweise – wahrscheinlich sogar – wird sich die Presse an Tobis bezüglich des Films wenden. Wenn das passiert, darf Tobis nicht das falsche Klischeebild von den Bronies haben, das die uninformierte Allgemeinheit automatisch entwickelt, wenn sie von uns hört. Denn dann sehen sich die ebenso uninformierten Pressefritzen in ebendiesen Klischees bestätigt – wenn die von Tobis das auch sagen, muß es ja stimmen, oder?
Jedenfalls werde ich Tobis mal anschreiben. Mehr als ignorieren können sie es nicht, ich habe also herzlich wenig zu verlieren. Vielleicht entsteht ein fruchtbarer Kontakt, vielleicht lernen die mehr über uns von einem von uns als aus der üblichen Klischeedenke, vielleicht schlägt sich das auch in der Promotion nieder. Auf jeden Fall stünden wir besser da, sollten die Medien, die von unserer Existenz Wind bekommen haben, Tobis nach uns fragen.
Ihr wißt ja vielleicht, daß ich um die Reputation der Bronies in der Öffentlichkeit besorgt bin – daß ich gern tun möchte, was ich kann, um diese zu verbessern. Das soll ein Schritt in diese Richtung sein, denn generell wird möglicherweise das Medieninteresse an uns durch den Film wieder ansteigen. Und ich glaube, es fiele vielen wesentlich leichter, sich Nichtbronies gegenüber als Brony zu outen, wenn Bronies nicht mehr als schwul, pädophil und/oder grenzdebil abgestempelt würden.
@alle: Bitte keine Filmspoiler in diesem Thread. Danke.)
Kommt mir das nur so vor, oder macht Tobis gerade ähnliche Fehler beim Promoten des Films wie Viacom Europe und Nickeloden 2011 bei der Serie? Es macht nämlich vom Trailer her nicht den Eindruck, als wüßte Tobis, daß es eine andere Zielgruppe als Mädchen im Kindergartenalter gibt.
Rückblick auf 2011: Das wußte Nick auch nicht. Studio B (heute DHX Media) wußte von den Bronies und ging auf uns ein. The Hub wußte von den Bronies und ging auf uns ein. Man muß sich nur mal Werbekampagnen ansehen wie Equestria Girls (Parodie auf Katy Perrys "California Gurls"; erwähnt die Bronies und DJ P0N-3, ausgesprochen "DJ Pon-Three"), There's a Pony for That (Parodie auf Apples There's an App for That; erwähnt Equestria Daily), Bridlemaids (Parodie auf Bridesmaids als Plakat) und Ponygeist (Parodie auf Poltergeist als Plakat).
Hasbro wußte im Frühjahr/Sommer 2011 kaum was von den Bronies und vor allem nichts mit uns anzufangen. Daher haben sie uns gegenüber Viacom Europe nicht erwähnt. Viacom Europe wußte daher nichts von den Bronies und konnte auch weder dem Synchronstudio noch Nickelodeon was sagen. Diesseits des Atlantiks gingen alle Beteiligten von 4–7jährigen Mädchen als einzige Zielgruppe aus – und davon, daß das, was da an neuem Ponymaterial aus Nordamerika hier rüberkommt, wieder der gleiche hirnlose Kleinmädchenkitsch sein würde wie G3 und G3½. Entsprechend klingt die Synchro der ersten Staffel streckenweise wie die von Dora the Explorer.
Eine weitere Folge davon war, daß Nick mit der Serie nichts anzufangen wußte und sie drei Staffeln lang in einem Programmslot auf Nick Jr. geparkt hat zu einer Zeit, wo garantiert niemand vor der Glotze sitzt – damit die Serie nicht zuviele Zuschauer vergrault. Promotion fand auch nur innerhalb des Nick-Jr.-Block statt. Wer das für normal hält, den bitte ich, noch einmal den vorletzten Absatz zu lesen. The Hub hat Werbung für uns gemacht, herrje! Nick wußte dagegen nicht mal, daß es uns gibt – sonst hätten sie für MLP:FiM einen der fünf (!) nachmittäglichen SpongeBob-Slots geopfert und Plakatwerbung gemacht.
Überhaupt tauchte die Serie damals in keiner einzigen Programmvorschau auf. 70–80% erwähnten MLP gar nicht. Die meisten deckten diese Zeit auf Nick gar nicht ab, und die, die es taten, listeten für die Premierenwoche ein völlig falsches Programm auf. Der Rest kündigte eine Altgeneration an. An irgendeiner Stelle war also sogar die Information verloren gegangen, daß es eine ganz neue Generation gibt – weil man es wohl für unwichtig hielt. Ist ja eh alles dasselbe, süßlich-dümmlicher Kleinmädchenkitsch. Die einzigen, die informiert waren, waren Wunschliste.de. Und die wußten es nicht von Nick oder Viacom, sondern von mir.
Zurück ins Jetzt (2017): Auf mich macht es den Eindruck, als glaubte man auch bei Tobis, der MLP:FiM-Film – mithin der erste G4-Kinofilm, nachdem alle vier EqG-Filme direct to TV waren – zielte ausschließlich auf dieselbe Altersgruppe ab wie G3. Daraus schließe ich zweierlei:
- Bei Tobis weiß man nichts über die Geschichte von MLP und auch nichts von der revolutionären aktuellen Generation. Wußten Viacom Europe und Nick auch nicht.
- Bei Tobis weiß man auch nichts von den Bronies. Oder man weiß mit uns nichts anzufangen. Erwachsene Männer, die kleine bunte Ponys mögen? Geistig zurückgebliebene Mannskinder. Und/oder schwul. Und/oder – oh mein Gott – pädophil. Die üblichen Klischees, die aus Unwissenheit entstehen. Bloß nicht unterstützen. Und bloß nicht drüber informieren, man könnte ja Scheußliches zu Tage fördern.
Ich will jetzt keine großangelegte Werbekampagne fahren. Ich will zumindest mal Tobis auf den Zahn fühlen bezüglich Bronies. Ob die von uns wissen, sich unsereins bewußt sind, vor allem, was die von uns wissen und wie die von uns denken, außerdem natürlich, daß sie an uns einen Haufen Kinokarten verkaufen können, wenn sie uns nicht vergraulen.
Das hat noch einen Grund: Möglicherweise – wahrscheinlich sogar – wird sich die Presse an Tobis bezüglich des Films wenden. Wenn das passiert, darf Tobis nicht das falsche Klischeebild von den Bronies haben, das die uninformierte Allgemeinheit automatisch entwickelt, wenn sie von uns hört. Denn dann sehen sich die ebenso uninformierten Pressefritzen in ebendiesen Klischees bestätigt – wenn die von Tobis das auch sagen, muß es ja stimmen, oder?
Jedenfalls werde ich Tobis mal anschreiben. Mehr als ignorieren können sie es nicht, ich habe also herzlich wenig zu verlieren. Vielleicht entsteht ein fruchtbarer Kontakt, vielleicht lernen die mehr über uns von einem von uns als aus der üblichen Klischeedenke, vielleicht schlägt sich das auch in der Promotion nieder. Auf jeden Fall stünden wir besser da, sollten die Medien, die von unserer Existenz Wind bekommen haben, Tobis nach uns fragen.
Ihr wißt ja vielleicht, daß ich um die Reputation der Bronies in der Öffentlichkeit besorgt bin – daß ich gern tun möchte, was ich kann, um diese zu verbessern. Das soll ein Schritt in diese Richtung sein, denn generell wird möglicherweise das Medieninteresse an uns durch den Film wieder ansteigen. Und ich glaube, es fiele vielen wesentlich leichter, sich Nichtbronies gegenüber als Brony zu outen, wenn Bronies nicht mehr als schwul, pädophil und/oder grenzdebil abgestempelt würden.