(25.01.2018)404compliant schrieb: [ -> ]Wer will schon Folgen sehen, in denen Rainbow von Anfang bis Ende cool und awesome ist, oder Fluttershy immer mutig und selbstbewusst?
Niemand, das ist schon wahr.
Dennoch finde ich es einfach befremdlich, wenn Figuren scheinbar zu Beginn einer Folge aber auch wirklich alles vergessen haben, was sie schon mal (auch als Lebenserfahrung) gelernt haben
Natürlich sollen sie auch "sie selbst" bleiben - aber wie gesagt, manchmal scheinen sie urplötzlich, damit die jeweilige Folge funktioniert, alle Erfahrungen aus Jahren vergessen zu haben.
Perfekt sollen sie ja gar nicht sein, gar keine Frage. Aber eben auch nicht jede Entwicklung plötzlich vergessen - oder wie AJ in der einen Folge auf einmal so dämlich hingestellt werden, daß sie zwar das Dampfleitungssystem des Spa repariert, auf ihrer eigene Farm aber dermaßen umständlich arbeitet, daß es einfach nur unglaubwürdig² ist. Wenn man die Figuren sich weiterentwickeln läßt und sie eben nicht zum Anfang einer neuen Folge "auf Null zurücksetzt", birgt das doch auch Potential für neue Konflikte, die vorher eben nicht möglich waren
Eben nicht perfekt, ganz im Gegenteil, dabei aber eben auch nicht die ganze Folge über (genaugenommen überhaupt nicht) cool und awesome, das geht doch auch - man sehe "Tanks for the memories". Hier wird gezeigt, daß ihre Persönlichkeit eben mehr zu bieten hat als reines selbstgefälliges Angeber-Gehabe, so, wie sie an Tank hängt; diese Folge, die eben mal eine andere Facette ihrer Persönlichkeit beleuchtet und sogar reichlich Raum für Interpretationen ihrer (ungezeigten) Vergangenheit bietet (was ich damals ja ausgiebig getan habe), zeigt, daß man sie weder als permanente Angeberin noch als jemand, der ständig deswegen nur auf die Schnauze fliegen muß, darstellen MUSS, sondern daß sich mehr aus der Figur machen läßt. Solche Folgen sind es, die ich mit "Auseinandersetzen mit der Figur" meine - für diese Folge wurde das auf jeden Fall gemacht und eben nicht einfach nur "Prahlhans der Lüfte - fliegt auf die Schnüss' deshalb - sieht ein, daß es Mist war - nächste Folge: Reset"-Schema runtergeschrieben.
Rainbow Dash: ja, zugegeben, da bin ich Fanboi. Manchmal finde ich sie wirklich als "plot device" unnötig oder in meinen Augen (ja, auch zugegeben: Problem der Projektion. Ich sehe eben sehr viel von mir selber in ihr wieder.) unverständlich oder übertrieben narzisstisch dargestellt, wo ich sage: hallo, Leute - das war sie vor Jahren tatsächlich mal, aber doch inzwischen nicht mehr, jeder Charakter sollte sich doch weiterentwickeln. Wiederum kommt das aber auf die Folge an - wie sie in "Newbie Dash" erstmal auf die Nase bzw. buchstäblich in die Mülltonne fliegt, weil sie sich ihrer Sache ZU sicher ist, das hat mich doch amüsiert
Und wie sie dann als "Rainbow Crash" aufgezogen wird - da sage auch ich: das war verdient. Glaubhaft, die Folge, jedenfalls für mich - von der ersten bis zur letzten Minute, auch ihre Versuche, den Namen wieder loszuwerden (und wie cringy sie dabei war). - Hingegen z.B. "28 pranks later": da fühlte sie sich für mich eher so an, als käme die Folge paar Jahre zu spät. Oder eben der im Startpost erwähnte Sonic Rainboom rund um das Piratenschiff im Film, der Tempest natürlich verrät, wo sie suchen muß - da dachte ich mir dann doch "bist du wirklich so leichtsinnig, jetzt den Rainboom... jaaaa...", auch wenn es als Storytelling für die Geschichte insgesamt durchaus Sinn macht.
Tja, da kann eben keiner aus seiner Haut, wenn man sich erstmal (vielleicht auch zu sehr) mit einem Charakter identifiziert