(02.04.2018)HeavyMetalNeverDies! schrieb: [ -> ]Fine! Ein extra-Thread für unseren Posthunter...
+1! Thanks bro!
(02.04.2018)HeavyMetalNeverDies! schrieb: [ -> ]Also es ging um das Argument, dass Jagd dem Tierschutz diene. Nur fadenscheinige Ausflüchte um die Jagd zu rechtfertigen? Was bringt es, welche Alternativen gibt es? Wie Tiere effektiv schützen?
Nun, dass Jagd dem Tierschutz diene ist durchaus als Ausflucht zu sehen. In einer Zeit, in der das Tier als Ware, als Fleischlieferant und alles Mordobjekt angesehen wird, und nicht als Lebewesen, würde sonst einem was fehlen. Dem Konsumenten fehlt es an Fleisch, den Jägern fehlt es an Arbeitsplätzen und Spielwiesen zum Töten. Die Ausflucht ist selbstverständlich konsequent.
Aber was sagt uns das, dass Jagd dem Tierschutz diene? Prinzipiell nichts weiter, als dass Amokläufe zum hoffentlich in naher Zukunft kommenden Waffenverbot dienen. Oder, dass Rassenaufstände und Pogrome dazu dienen, Rassismus zu bekämpfen.
Bleiben wir doch mal beim Tierschutz. Es gibt Leute, die meinen, Jagd sei notwendig für Schutzmaßnahmen. Das dies natürlich völliger Humbug ist, sollte anhand vieler immernoch sehr bedrohten Tierarten bewiesen werden. Was ist denn letztens mit dem nördlichen Breitmaulnashorn geschehen? Der vermutlich letzte, noch lebende Bulle ist verstorben. Die Art gilt als ausgerottet. Vom Menschen wegen seines Fleisches und seines Hornes bejagt wurde das Individuum für nichts weiter, als Ware angesehen. Bis zuletzt befanden sich noch wenige Exemplare in einem Schutzreservat. Das war sicherlich notwendig geworden, wegen der Wilderei. Die zuletzt instabile Lage im Kongo bedeutete natürlich, dass auf das Schutzreservat geschissen wurde.
Generell sollte ein Schutzreservat dazu dienen, dass Populationen sich erholen können, nach der Ausbeutung durch den Menschen. Doch wenn weiterhin Tiger, Löwen, Elefanten, Nashörner und Pandas als Ware angesehen werden, dann bringt auch das ethisch schönst geschriebene Schild vor dem Schutzreservat nichts, und das Morden wird, eventuell mit ein bisschen Schmiergeld, über Nacht durchgeführt.
Ein weiteres Beispiel: 1983 wurde der chinesische Flussdelfin unter strengen Schutz gestellt. Ob das die Leute aber gekümmert hat? Nö. Weiterhin wurde Jagd gegen den Flussdelfin gemacht, weiterhin wurde es in Kauf genommen, dass der Flussdelfin in Fischernetzen verendet, es wurde ein gigantisches Staudammprojekt in die Wege geleitet, und der Yangtze weiterhin mit Müll und Fäkalien verseucht.
Doch bleiben wir bei der Jagd, und nicht bei Umweltaspekten. Jagd dient nicht für Schutzmaßnahmen. Jagd ist ein RL-Spiel für Menschen, die Tiere als Ware ansehen, und Schutzreservate werden diese Menschen nicht davon abhalten, das Tier für wertvolles Horn, Pelz, Leder oder Öl zu töten.
Und die Situation in Deutschland? Hier gibt es eine informative Seite, sie heißt "Lusttöter". Das sollte für erste genügen, denn verlinken werde ich den Inhalt nicht, da die Startseite groteske Inhalte zeigt. Betreten auf eigene Gefahr.
Das Perverse: Deutschland setzt sich strikt für den Artenerhalt ein. Luchse und Wölfe, sowie Bären stehen unter strengem Naturschutz. Ein Freudenschrei für den Jäger, der in internen Kreisen nach Ruhm, Anerkennung und Highscores streben kann, wenn er endlich mal Wölfe mit der Flinte abschießen darf, weil die Gemeinde befürchtet, Wölfe würden bald in Siedlungen herumstreunen. Plötzlich ist der Artenschutz passé. Dass dann auch mal ein Hund, anstatt ein Wolf niedergeschossen wird, wird mit einem Huppsala übertüncht. Kann ja jedem mal passieren.
Sicherlich gilt es auch den Menschen zu schützen, keine Frage, aber mir scheinen die Methoden verdächtig undurchdacht zu sein, wenn alle 2 Jahre wieder eine bedrohte Tierart zum Abschuss freigegeben werden darf. Lobbyismus etwa? Möglich. Aber das kann ich schlecht beurteilen. Jedenfalls habe ich fürs erste genug geschrieben. Und weil es meine Meinung ist, gehört es sich selbstverständlich, diese solange anzufechten, bis ich mich vom Gegenteil überzeugen lasse. Denn das ist der Sinn einer Meinung, bzw. einer Diskussion. Zur Not empfiehlt es sich, einen Meinungsverstärker zur Hilfe zu holen.