Zur Spaß machenden / gern zu erledigenden Arbeit: war bei mir noch vor einigen Jahren deutlich ausgeprägter, da hatte ich noch mehr Spaß an meiner Arbeit und konnte auch wesentlich mehr persönliche Erfüllung daraus ziehen. Aber dafür, daß das so bleibt, bin ich leider so vielleicht drei oder vier Jahrzehnte zu spät auf die Welt gekommen
Inzwischen habe ich wirklich nur noch den Eindruck, im eigenen Zug als Universal-Serviceknallkopp gerade mal noch wohlgelitten zu sein, na gut, weil es denn sein MUSS, mit Triebwagenbediener (oder eher: Computerbediener
) - Zusatzfunktion
Da bringt es mir aber auch nichts, mich woanders hin bewerben zu wollen, denn egal ob Straßenbahn, andere S-Bahn oder anderer Bereich bei der Eisenbahn: alle fahren inzwischen nur noch mit rollenden und den Bediener bevormundenden Computern durch die Gegend, und wenn man nicht gerade Fernverkehr oder Güterverkehr fährt, greift auch diese Unsitte, nach der der Lokführer "der Mitarbeiter im Kundenkontakt" sein soll, immer mehr um sich
- meistens in Gestalt irgendwelcher dämlicher Fahrgast-Sprechstellen. Aber andererseits darf ich offiziell während der Fahrt an kein Handy gehen (an den Zugfunk seltsamerweise schon
), keine Musik hören und niemanden mit im Führerstand haben, der keine gefühlten tausend Berechtigungsnachweise dafür hat?
Fällt aus, der Sprechstellen-Mumpitz wird boykottiert, fertig - hab ja genug Argumente eben durch all die Dinge, die ich während der Fahrt eben nicht darf. Sollen doch gefälligst SIM-Karten in die Fahrzeuge einbauen und die Leute auf irgendwelche Call-Center verbinden!
- Aber ich schweife ab.
Allgemein habe ich es aufgegeben, dem Geld hinterherjagen zu wollen. Das, was ich brauche - gut, klar, keine Frage; etwas für Vorsorge, z.B. fürs Alter - auch klar (aber nicht alle Jahre immer neue Versicherungen abschließen, wie es die Versicherungsbranche gern hätte
- weiß ich denn, ob ich überhaupt so alt werde, die Auszahlungen noch genießen zu können? Nein, weiß ich nicht). Aber nicht wie manche Kollegen, die jede Zusatzschicht annehmen: "ja, Überstunden!!! Und dann auszahlen lassen, da wird GELD!!1!!drölf!!" - jaaaa, schon klar, bei Steuerklasse I wird da riesig viel Geld
- nicht. Wer meint, das ist für ihn das Richtige, bitte - ich sage: meine Lebenszeit ist mir wichtiger. Solange mein Einkommen reicht, will ich sogar versuchen, weniger zu arbeiten statt immer mehr - hab mehr als genug Nicht-Arbeits-Sachen wie etwa Meetups aller Art, für die ich meine Lebenszeit lieber investiere, ohne darauf achten zu müssen, daß ich auch ja nicht mit den Stunden ins Minus rutsche. Klar, ich kann mir dann natürlich keinen Daimler leisten oder auch keinen Porsche, aber muß ich das? Nö. Mir fehlt da nichts.
Mein Vater hat da einen schönen, bildhaften Vergleich: stellt euch die Staffelung des Arbeitseinkommens als eine Leiter mit 100 Sprossen vor. Die meisten von uns sind auf der 1. Sprosse, einige vielleicht auf der 2. oder gar 3. Mit viel Gestrampel schafft man vielleicht sogar die 4. oder 5., aber spätestens da ist für die allermeisten Schluß - die 90. und aufwärts ist selbst von der 10. aus noch genauso unerreichbar wie von der 1. aus. Also, warum etwas hinterherjagen, was man sowieso nicht erreicht, und darüber seine Lebenszeit vergeuden?
(29.01.2019)emosewA schrieb: [ -> ]Inflation klaut einem über die Jahrzehnte ziemlich viel, das sollte man nicht unterschätzen. Außerdem verzichtet man beim Bunkern seines Geldes auf die Zinsen, die man hätte erwirtschaften können, hätte man es angelegt.
Welche Zinsen?
Etwa die, die der italienische Falschmünzer, äh, wollte sagen, der hochgeehrte
EZB-Präsident Mario Draghi wegrationalisiert hat?
Ja, mit Geldanlegen konnte man mal Zinsen erwirtschaften - bis nach der Finanzkrise, bis dieser unsägliche Typ EZB-Präsident wurde und seither Staats- und sonstige Schulden weg-ver-negativ-zinst
Sparguthaben und Altersvorsorgen bei der Gelegenheit natürlich auch gleich mit (logisch - jedes Sparguthaben entspricht ja gleichzeitig Schulden, in dem Falle Schulden, die die Bank beim Anleger hat), aber das interessiert den in seinem EZB-Hochsicherheits-Glasturm in Frankfurt natürlich noch weniger als ein Krümel Dreck auf der Straße
Sorry, daß ich hier so ausfallend werde, aber wenn ich an dieses Negativ-Gezinse der EZB dank Draghi denke, sehe ich nur noch Rot. Oh, die wenigsten Banken haben es sich bisher gewagt, Negativzinsen von ihren Kunden zu erheben, ganz recht - aber natürlich können sie selber auch keine mehr geben bzw. nur noch "rein symbolische" 0,1% oder solchen Quatsch!
Danke, da kann ich mein Geld auch in bar deponieren, dann trifft mich wenigstens nicht irgendwann mal irgendeine Bargeldsperre - wie schnell Barabhebungs-Sperren kommen können, haben wir ja in Griechenland gesehen, danke, das war mir eine Lehre. - Und Aktien: wenn ich Lotto spielen will, füll ich einen Lottoschein aus. Gut, das war übertrieben, aber entweder man ist selber Experte und setzt seine gesamte Freizeit ans Traden, oder man bekommt nur unwesentlich mehr raus als beim mickrigen Sparkonto - weil dann ja Provisionen für den Broker, Transaktionsgebühren, Depotgebühren und dergleichen mehr anfällt! Und die fallen auch unabhängig vom Erfolg an - und dürften wohl meistens den Ertrag so ziemlich wieder auffressen, wenn man nicht gleich mit Tausenden da reingehen will.
Die Dispo-Zinsen bleiben natürlich unverändert auf "kernigem" Niveau - klar, irgendwo müssen die Banken ja Geld her verdienen