01.08.2019
Was lange gärte (acht Jahre), wurde endlich wahr vor nicht ganz einer Woche. Ich hab jetzt endlich mal Musik gemacht, zu Ende gemacht und in der Nacht von Donnerstag auf Freitag veröffentlicht, nicht mal drei Stunden vor meiner Abreise zur GalaCon. Ich war in der Nacht nicht mal im Bett.
Zugegeben, es ist nicht perfekt. Ich hätte locker noch ein, zwei Wochen mehr an Zeit investieren können. Noch mehr hätte ich rausholen können mit einem besseren Gesangsmikro.
Aber die Nummer mußte noch vor der GalaCon fertig werden. Zum einen, weil ich irgendwie gehofft hatte, daß jemand im Rahmen der Con darauf aufmerksam wird (ich hab ja auch nachgeholfen). Zum anderen, weil ich nicht noch ein Jahr zur GalaCon gehen wollte als einer, der rein theoretisch Musiker ist, das aber nicht beweisen kann, weil er noch nichts veröffentlicht hat – was also wieder als hohles Gerede hätte rüberkommen können.
Deswegen sind einige Sachen so "ungeschliffen". Die Vocals hab ich keine sieben Stunden vor Abreise eingetütet – das war Mitternacht, und ich wollte wieder nach Hause – und keine sechs Stunden vor Abreise erstmals gehört. Abgesehen davon, daß ich mir ein anderes Gesangsmikro nicht leisten kann (das, was ich hab, ist für live eigentlich nicht schlecht) und ich auch keine perfekt schalloptimierte Gesangskabine hab, sondern nur einen vergleichsweise lärmigen Bandprobenraum, in dem ein Großmembran-Kondensatormikro abstinken würde, hätte ich in der kurzen Zeit eh kein neues gekriegt. Ich konnte also nur das nehmen, was ich an Vocals hatte, und mit ein bißchen EQ und ein bißchen Hall aufzupolieren versuchen.
Andere Sachen sind meiner Produktionsweise "geschuldet": Ich will keine Musik machen, die wie 2019 klingt. Fast alles, was heute an Musik gemacht wird, finde ich doof, und auch die Art und Weise, wie heutzutage elektronische Musik im allgemeinen gemacht wird, ist nicht meine.
Ich bin da knallhart old school. "Meine" elektronische Musik ist im wesentlichen die von Mitte der 1970er bis Mitte der 1980er Jahre. Da wurde fast alles ganz anders gemacht als heute. Der Synthwave von 2019 hat mit dem Synthpop von 1984 so ziemlich überhaupt nichts gemeinsam – auch wenn einige, die die 80er nie erlebt haben, behaupten, das sei dasselbe. Ich bin Mitte der 70er geboren – ich bin mit echtem Synthpop und klassischer Elektronik aufgewachsen. Und so produziere ich auch. Das heißt:
Ich hab übrigens noch einen geringfügig kürzeren Edit gemacht, der das gerappte Intro wegläßt.
Jetzt wollt ihr wahrscheinlich auch was hören. Also gut:
GalaCon
Maxi-Single auf Pony.fm (in zwei Längen plus Instrumentals mit Downloadmöglichkeit inklusive FLAC und Apple Lossless)
Single auf SoundCloud (auch in zwei Längen, aber ohne Instrumentals und ohne Downloadmöglichkeit)
Zugegeben, es ist nicht perfekt. Ich hätte locker noch ein, zwei Wochen mehr an Zeit investieren können. Noch mehr hätte ich rausholen können mit einem besseren Gesangsmikro.
Aber die Nummer mußte noch vor der GalaCon fertig werden. Zum einen, weil ich irgendwie gehofft hatte, daß jemand im Rahmen der Con darauf aufmerksam wird (ich hab ja auch nachgeholfen). Zum anderen, weil ich nicht noch ein Jahr zur GalaCon gehen wollte als einer, der rein theoretisch Musiker ist, das aber nicht beweisen kann, weil er noch nichts veröffentlicht hat – was also wieder als hohles Gerede hätte rüberkommen können.
Deswegen sind einige Sachen so "ungeschliffen". Die Vocals hab ich keine sieben Stunden vor Abreise eingetütet – das war Mitternacht, und ich wollte wieder nach Hause – und keine sechs Stunden vor Abreise erstmals gehört. Abgesehen davon, daß ich mir ein anderes Gesangsmikro nicht leisten kann (das, was ich hab, ist für live eigentlich nicht schlecht) und ich auch keine perfekt schalloptimierte Gesangskabine hab, sondern nur einen vergleichsweise lärmigen Bandprobenraum, in dem ein Großmembran-Kondensatormikro abstinken würde, hätte ich in der kurzen Zeit eh kein neues gekriegt. Ich konnte also nur das nehmen, was ich an Vocals hatte, und mit ein bißchen EQ und ein bißchen Hall aufzupolieren versuchen.
Andere Sachen sind meiner Produktionsweise "geschuldet": Ich will keine Musik machen, die wie 2019 klingt. Fast alles, was heute an Musik gemacht wird, finde ich doof, und auch die Art und Weise, wie heutzutage elektronische Musik im allgemeinen gemacht wird, ist nicht meine.
Ich bin da knallhart old school. "Meine" elektronische Musik ist im wesentlichen die von Mitte der 1970er bis Mitte der 1980er Jahre. Da wurde fast alles ganz anders gemacht als heute. Der Synthwave von 2019 hat mit dem Synthpop von 1984 so ziemlich überhaupt nichts gemeinsam – auch wenn einige, die die 80er nie erlebt haben, behaupten, das sei dasselbe. Ich bin Mitte der 70er geboren – ich bin mit echtem Synthpop und klassischer Elektronik aufgewachsen. Und so produziere ich auch. Das heißt:
- Was ich per Hand einspielen kann, das spiel ich auch per Hand ein. Und dann wird das nicht hinterher knallhart quantisiert. Für jüngere Hörer ist es zwar ungewohnt, daß nicht alles 100% auf dem Punkt ist, aber damals war das nichts Unnormales. Und die meiste Zeit ging es technisch auch kaum anders. Das war vor DAWs, das war vor Piano Rolls, das war vor Musikproduktion im Computer, und trotzdem wurde elektronische Musik gemacht. Alle Synthesizer, Drummachines usw. waren noch Hardware, und was man nicht per MIDI und Sequencer ansteuern konnte (vor 1983 war das alles, außer man hatte irgendwelche analogen oder halbanalogen Sonderanfertigungen oder einen reinen Oberheim-Gerätepark), konnte man fast nur per Hand spielen und hinterher nicht mehr korrigieren.
Bestimmte Sachen hören sich handgespielt einfach auch besser an, z. B. Flächen oder das DX7-E-Piano. Und ein Synthsolo im Piano-Roll-Editor zusammenzuklicken, ist so böse, wie wenn man sich ein Gitarrensolo aus Sample-Schnipseln zusammenbaut.
Ich hätte vielleicht ein paar mehr Takes einspielen können, dafür hatte ich aber nicht mehr die Zeit.
(Übrigens: Die nicht per Hand gespielten Sachen kommen immer noch aus Hardware-Sequencern.) - Vielleicht ist ein leichtes Grundrauschen zu hören. Das liegt auch daran, daß diese Nummer nicht im Rechner entstanden ist, sondern mit einem Hardware-Drumsampler und vier Hardware-Synthesizern, die über analoge Klinkenkabel (!) in meine Mischpulte laufen.
- Der Baß "fickt" nicht. Aber: Fette Kickdrums und fette Basslines kamen erst mit Acid House (1987) und Techno (1988) allmählich auf. Das ist "nach meiner Zeit" (obwohl ich erst in den 90ern volljährig wurde). Bis Mitte der 80er hatten die meisten Studios nicht mal Subwoofer. Und allgemein waren die 80er in ihrem frühen Digitalwahn eher auf Höhen aus.
- Der Hall auf der Snare ist eher dezent. Das kennen die Synthwave-Hörer sicherlich anders. Aber Synthwave ist eine Karikatur der 80er von Leuten, die die 80er nicht kennen. Das hier ist Synthpop und will einigermaßen authentisch und glaubwürdig sein.
- Keine Summenkompression, geschweige denn Brickwall Limiting oder Pumpen. Noch einmal: Das hier soll sich einigermaßen wie die echten 80er anhören. Also wie etwas, das 1984 eingespielt, gemischt und gemastert wurde. Also nicht das 2019er Remaster einer 1984er Nummer, sondern das 1984er Originalmaster einer 1984er Nummer. In den 80ern gab es den Loudness War noch nicht, da war Musik noch dynamisch. Und hörbares Kompressor-Pumpen, das heute heißer Scheiß ist, war damals eine Todsünde. Daran halte ich mich.
Ich hab übrigens noch einen geringfügig kürzeren Edit gemacht, der das gerappte Intro wegläßt.
Jetzt wollt ihr wahrscheinlich auch was hören. Also gut:
GalaCon
Maxi-Single auf Pony.fm (in zwei Längen plus Instrumentals mit Downloadmöglichkeit inklusive FLAC und Apple Lossless)
Single auf SoundCloud (auch in zwei Längen, aber ohne Instrumentals und ohne Downloadmöglichkeit)