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Normale Version: Welche Animes mögt ihr?
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Steins Gate UND Lain nicht mögen? Da hat wohl wirklich jemand nichts für gute Geschichten über. RD wink

Lain ist der beste Anime, den ich je gesehen habe, meine Allzeit Nummer #1. (Madoka ist die #2 ^^) Und ich bin mir relativ sicher, deutlich mehr Animes gesehen zu haben als … so gut wie jeder hier. Lain ist wirklich nichts für Jedermann, mein erster Gedanke, nachdem ich Lain gesehen hatte, war: Das lief bestimmt irgendwann mal um 4 Uhr Morgens auf Arte. Genau diesen Stil hat es, und ich liebe es. Ich habe bis heute nicht alles in Lain verstanden, die Szene in der ersten Folge, in der Rauch aus Lains Fingern kommt, ist mir zB bis heute ein Rätsel, aber das meiste ergibt doch Sinn, wenn man darüber nachdenkt. Wie man bei Lain nichts vom Niveau und Gehalt bemerken kann, verstehe ich nicht – entweder du bist ein Genie, und hast alles sofort verstanden und als trivial abgestuft, oder du hast gar nichts verstanden. Derpy confused

Aber klar, Lain ist ÜBERHAUPT NICHTS für Leute mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne und ohne Sinn fürs Absurde, es mag ja auch nicht jeder den andalusischen Hund und derartiges. Big Grin Wem der Stil überhaupt nicht zusagt, der lasse besser die Finger davon, denn der ändert sich nicht, im Gegenteil. Folge 9 <3

Was du gegen Steins;Gate hast, verstehe ich nicht. Gut, es fängt wirklich zu langsam an, typische VN-Umsetzung halt, aber so ab Folge 10 ist das doch eine sehr „bekömmliche“ Umsetzung von Zeitreisen. Ganz andere Kategorie als Lain auf alle Fälle.
(03.05.2013)Zehkul schrieb: [ -> ]Steins Gate UND Lain nicht mögen? Da hat wohl wirklich jemand nichts für gute Geschichten über.

Definiere "Gut".
Ich bin offen für experimentelle Zugänge einer gewissen Narration, nur hat mich gerade Lain mit dem Gefühl zurückgelassen, dass im Grunde nichts erzählt worden war, man aber dafür 13 Episoden á 20 Minuten brauchte. Ich hatte am Ende bestenfalls eine grobe Ahnung von der Rahmenhandlung und ein paar Ideen bezüglich den Leuten, die wohl die Hauptcharaktere mimen sollen. Der Rest war überladen mit Nebenschauplätzen, Farb-, Geräusch und Symbolismusgeplänkel, deren (angeblicher) Kontext wohl unter der epochalen Laufzeit und Unmengen Ideen des Autors vergraben sind. Was mir Lain schlussendlich als Rezipient nahebringen wollte, ist mir ebenso schleierhaft.

Zum andalusischen Hund: Ich mag z.B. sehr gerne Lynchs 'Eraserhead' oder Tsukamotos 'Tetsuo: The Iron Man', bin also durchaus Freund des Surrealen, Absurden oder sonstwie Experimentellen. Aber die beiden Werke sind zum Bleistift Filme, keine Serien. Sie sind nach 'ner Stunde vorbei, komprimiert, es passiert irgendwas und aufgrund der Dichte hat man durchaus die Chance interpretationsbedürftiger Umstände zu verstehen, ohne nach zwanzig kunterbunten, aber letztendlich nichtssagenden Minuten überlegen zu dürfen, ob da nicht doch ein homöopathisches Quentchen mitteilungswürdigen Inhalts versteckt war. Sorry, Lain hat mich da einfach angeödet (besonders schlau fühle ich mich indes nicht. Ich bleibe einfach dabei, dass es nicht meine Tasse Tee ist RD wink).

Zitat:Was du gegen Steins;Gate hast, verstehe ich nicht. Gut, es fängt wirklich zu langsam an, typische VN-Umsetzung halt, aber so ab Folge 10 ist das doch eine sehr „bekömmliche“ Umsetzung von Zeitreisen. Ganz andere Kategorie als Lain auf alle Fälle.

Ja, Steins;Gate und Lain laufen auf unterschiedlichen Wellenlängen. Lain ist z.B. nur dröge und wälzt seinen Inhalt auf 13*20 Minuten aus, während S;G ab der ersten Minute mit seinem heftig nervenden Hauptchar aufwartet, der mir nach den besagten sechs Folgen das Gehirn hat jucken lassen. Die Story hat sich bisher auch in bleiernes Schweigen gehüllt, die meisten Ideen sind absurd und passieren ohne Erklärung einfach und Nebencharaktere, die ich irgendwie mögen könnte, habe ich auch noch nicht gefunden. Vergeudete Lebenszeit, im Großen und Ganzen. Und 9*25 Minuten zu schauen, damit es endlich besser wird... nun, that's not exactly a point in its favor. Aber ich bin, was Anime-Serien angeht, wohl einfach nicht zu dem kompatibel, was in letzter Zeit produziert wird. Twilight: No, Really?
Gestern mal wieder Evangelion 1 und 2 auf SRTL gesehen. Macht immer wieder Spaß und ich freue mich auch schon wie ein Schneekönig darauf, dass wir bald Teil 3 zu Gesicht bekommen. Kann ja nicht mehr allzulange dauern. Schließlich ist der in Japan ja schon seit November draußen
Ich bin nicht soooooooooooooooooo der Anime Fan, da ich der Meinung bin, dass 80% aller Anime derselben Formel folgen und blah...

Gestern hab ich mir Evangelion (vom Kumpel ausgeliehen) angeschaut bis...Folge 3 i guess KP und meine Empfindungen lassen sich in etwa so zusammenfassen:

Spoiler (Öffnen)
Eentnommen aus einem anderen englischsprachigen Forum in dem ich bin.

ABER es gibt auch Anime, die ich mag:
- Hellsing OVA war ganz nett.
- Cowboy Bebop fand ich richtig gut, vor allem, weil er die gesetzte Zeit von 26 Episoden gut nutzt.
- Dragoball zum Teil (wurde immer dämlicher je weiter man kommt. Ich rechne jetzt Z und GT mit ein. Wobei GT der größte Mist ist, den man sich vorstellen kann).
- One Piece war die ersten 1-3 Staffeln ganz gut, dann wurde es zu ner Ansammlung von Füllerepisoden, damit die Ihre geplanten (ja das haben die GEPLANT) 1200 Episoden vollkriegen (1200 SRSLY? <.<).
Bei Filmen mag ich das Übliche, wie Prinzessin Mononoke, Spirited away ect. !
- Yu Gi Oh - Er ist so schön schlecht ^^ und ich mag ihn dafür.
- Okay ich hab Pokemon geschaut und ich mochte es zufrieden? e_e
- Digimon Adventure - Mag ich sehr gerne!
- Digimon Tamers - Auch gut!
- Digimon Data Squad - Nicht so gut, wie die vorangegangenen, aber besser, als Frontier <.<
- Fullmetal Alchemist - Ganz witzig. War mehr gut als schlecht!
- Saber Rider - Christian Tramitz als Colt + die teilweise ungewollt dämlich/komische Übersetzung = GÖTTLICH RD laugh
- Captain Future - Fragt nicht nach dem warum. Eigentlich ist der schlecht, aber ich mag ihn!

Die, die ich WIRKLICH nicht mag:
- High School of the dead (Fanservice zum 'drin ertrinken)
- Deathnote (Ich sag nix. Alles aufzulisten, was damit -für mich- falsch ist würde zu lange dauern.)
- Evangelion (Siehe oben!)
- Der Iron Man Anime (BOOAH...DO SOMETHING DAMNIT!!!)
- Naruto Shippuuden (Go on...GO ON...bei den Füllerepisoden schläft man ein)
- Dragonball GT (Von Anfang bis Ende einfach nur Müll)
- Digimon Frontier (NO...WORDS!)

Ich find es witzig, dass der Anime look a' like "Avatar - The last airbender" das mit dem pacing und dem ausnutzen der gegebenen Zeit (wurde von vornherein als 3x25 Episoden Serie geplant) besser hinbekommt, als die meisten Anime.
Lol. Wenn du 80% generischen Schwachsinn schaust, dann kriegst du natürlich auch 80% generischen Schwachsinn, der immer nach derselben Formel funktioniert.

Dass sie viele One Piece Folgen machen, ist klar, das Franchise ist eine riesige Cash Kuh. Bei uns waren 100k Bestellungen vom MLP Comic ne große Nummer? Weißt du, wie viel der One Piece Manga verkauft? Über 2 500k in der verdammten ersten Woche.

Wenn du mal nen Anime willst, der die gegebenen Folgen gut ausnutzt, schau dir sowas wie Madoka an. RD wink

@Blue Sparkle: BD Veröffentlichung war aber erst vor wenigen Wochen.

@Corexx: Ich empfinde Lain überhaupt nicht als handlungsleer, auch wenn ich es zum x.ten Mal anschaue, ich entdecke immer wieder etwas Neues. Alleine schon die erste Folge, was da alles drin ist …
Wie gesagt, ich verstehe sehr sehr gut, dass nicht jeder Lain mögen kann, es ist sehr speziell, aber Handlung hat es, in Massen. Das schöne ist ja, dass jedes einzelne dieser „Farb-, Geräusch und Symbolismusgeplänkel“ etwas bedeutet und aussagt. :-) Wobei ich da bei manchem definitiv zweifle, wie eben bei dem Rauch aus ihren Fingern, aber cool war die Szene auch ohne tieferen Sinn. ^^
Und viel mehr als die Ideezur Handlung will Lain auch zumindest auf den ersten Blick gar nicht vermitteln. Drüber nachdenken soll man. Wirklich nicht jedermanns Tasse Tee, aber deswegen ist Lain nicht schlecht, es hat nur wenig Appeal für die Massen. (Hat gute Kunst selten)

Die beiden von dir genannten sind definitiv leichter zu schauen als Lain. Auch der andalusische Hund ist das. Alleine schon durch die Länge, aber auch wird man direkter mit Reizen befeuert, während Lain nur auf der Atmosphäre aufbaut.

(03.05.2013)Corexx schrieb: [ -> ]Ja, Steins;Gate und Lain laufen auf unterschiedlichen Wellenlängen. Lain ist z.B. nur dröge und wälzt seinen Inhalt auf 13*20 Minuten aus, während S;G ab der ersten Minute mit seinem heftig nervenden Hauptchar aufwartet, der mir nach den besagten sechs Folgen das Gehirn hat jucken lassen. Die Story hat sich bisher auch in bleiernes Schweigen gehüllt, die meisten Ideen sind absurd und passieren ohne Erklärung einfach und Nebencharaktere, die ich irgendwie mögen könnte, habe ich auch noch nicht gefunden. Vergeudete Lebenszeit, im Großen und Ganzen. Und 9*25 Minuten zu schauen, damit es endlich besser wird... nun, that's not exactly a point in its favor.

Nun, wenn du wirklich nur 6 Folgen gesehen hast, ist klar, warum du es nicht magst. In den ersten 6 Folgen passiert nämlich wirklich so gut wie nichts. Das ist aber eine Natur der Sache, Steins;Gate ist eine Adaption einer Visual Novel, und so sind die nun mal. Lang, langer Einstieg, viel Text, viel drumrum. Sehr oldschool. Ich mache normalerweise auch einen riesigen Bogen um jedwede VN Adaption, aus diesen und anderen Gründen, aber Steins;Gate ist eines der Scientific Adventures, da investiere ich gern die 10 Folgen, bis es interessant wird. Pinkie happy

(03.05.2013)Corexx schrieb: [ -> ]Aber ich bin, was Anime-Serien angeht, wohl einfach nicht zu dem kompatibel, was in letzter Zeit produziert wird. Twilight: No, Really?

Ganz ganz ganz und gar nicht. Lain hat mit dem, was in letzter Zeit produziert wird, … nun ja, ein ganz klein wenig insofern zu tun, dass durch Studio Shaft das abstrakte, zur Kunst neigende wieder total hipp und trendy geworden ist, aber das war es auch schon, gerade Shaft Werke haben mit Lain ansonsten überhaupt nichts zu tun, da eben nicht langsam und auf Atmosphäre aufgebaut wird, sondern in hyperaktiver Geschwindigkeit Dialog um Dialog um Kampf dem Zuschauer entgegengeschmissen wird, das ganze mit Kamerawinkeln von einem ADHS kranken Grundschüler gewählt und zusammengeschnitten von einem argentinischen Drogenhund auf Crack. (Ja, ich rede von Bakemonogatari)

Der Trend bei Animes geht schon seit langem hin zu immer kürzeren Aufmerksamkeitsspannen. Die Zielgruppe wird offenbar immer hyperaktiver, und man hat Angst, dass sofort alle abschalten, wenn in einer Minute ohne Action nicht zumindest 3 sinnlose Schnitte und etwas Fanservice eingebaut werden. Animes wie Lain könnte es heute nicht mehr geben, und auch Steins;Gate gab es nur, weil es durch die VN schon eine gute Fanbase gibt (und der Anime auch Werbung für selbige ist natürlich RD wink), ansonsten … Naja, kleine Beispiele, was so derzeit läuft:

Suisei no Gargantia – die erste Hälfte der ersten Folge komplett mit Kämpfen gefüllt. Sah auch sehr gut aus zunächst, mal wieder ein Anime ohne Fanservice? Nein, in Folge 2 schon ein Pantsushot. Twilight: No, Really? Und natürlich die ganzen Outfits …
Namiuchigiwa no Muromi-san – Es geht um eine Meerjungfrau mit ADHS, alles ist hyperaktiv, Fanservice auch vorhanden.
Hataraku Maou-sama – Obwohl es ein Comedyanime ist, ist der Anfang mit Kämpfen vollgestopft.
Devil Survivor 2: Spieladaption, und wirft trotzdem die (schwachsinnige) Handlung komplett in die erste Folge.
Ginga Kikoutai Majestic Prince, fängt direkt mit Kämpfen an …
Shingeki no Kyoujin: Da muss man überhaupt keinen Kommentar abgeben, lol. Absolut überdramatisierter Stil, immer wird rumgeschrien. Hey, immerhin kein Fanservice.
Dansai Bunri no Crime Edge: Wirft bisher in JEDER Folge mit seltsamem Schwachsinn nur so um sich, dem Zuschauer könnte ja langweilig werden. (Haare schneiden, Serienmörder, seltsame Haarfetische, Kampf Hammer gegen Schere, nahtloser Übergang in eine Zombieapokalypse … xD) Fanservice.
Date A Live, Schwachsinn, hyperaktiv. FANSERVICE³
Haiyore Nyaruko, da muss ich nur das Opening verlinken, Fanservice.
Hentai Ouji to Warawanai Neko, Kategorie hyperaktiv + Fanservice.

Alles, was nicht entweder Moe oder der generische Shonenanime ist, ist voll von Fanservice und lässt überhaupt keine Zeit, über die Handlung nachzudenken (nicht dass sie das wert wäre Cheerilee awesome). Alles sehr einfach zu konsumieren, was auf seine eigene Art und Weise natürlich auch etwas hat, aber ich vermisse doch die etwas andere Sorte Anime. Diese Saison gibt es immerhin wieder mal etwas, das aus dem Raster fällt: RDG: Red Data Girl. Ruhig, baut auf Atmosphäre auf, die ganze erste Folge durch passiert „nichts“ … Natürlich passiert was, aber ich habe schon von genug Leuten gehört, wie langweilig RDG doch ist, keine Kämpfe und Hyperaktivität in da face. Naja, genug auf aktuelle Animes gerantet. Ab und zu kommt ja doch ein Red Data Girl und ein Madoka. Twilight smile
(03.05.2013)Zehkul schrieb: [ -> ]@Corexx: Ich empfinde Lain überhaupt nicht als handlungsleer, auch wenn ich es zum x.ten Mal anschaue, ich entdecke immer wieder etwas Neues. Alleine schon die erste Folge, was da alles drin ist …

Du siehst den springenden Punkt? Gut. Smile
Ich komme, was den Aufbau einer Narration angeht, aus dem klassischen Sektor. Insofern sind mir Drehbücher, vor allem von Serien, immer irgendwo suspekt. Dazu kommt noch die durchaus abweichende Herangehensweise in der östlichen Hemissphäre. Aber dazu gleich mehr.

Zitat:Wie gesagt, ich verstehe sehr sehr gut, dass nicht jeder Lain mögen kann, es ist sehr speziell, aber Handlung hat es, in Massen. Das schöne ist ja, dass jedes einzelne dieser „Farb-, Geräusch und Symbolismusgeplänkel“ etwas bedeutet und aussagt.

Für mich ist Symbolismus z.B. praktisch direkt assoziiert mit Inhaltsleere. Es wird nur auf existierende Muster in z.B. der Gesellschaft verwiesen, statt neue Symbole und Inhalte zu schaffen. Sehr schade! Dass man in (fast) jeden Deut letztendlich etwas hineininterpretieren kann, ist wenig verwunderlich, nagelt sich Lain (aber auch Eraserhead) kaum auf greifbare Fakten fest. Aber bei Lain steht das Experiments freilich nicht umsonst direkt im Titel. Nicht nur die Erzählweise, sondern auch die visuelle Herangehensweise ist eine eigene Straße für sich, abseits des (wie auch immer) gearteten Standards. Da mir die visuelle Komponenente allerdings herzlich egal war, stand die eigentliche Narration verständlicherweise auf verlorenem Posten, sind Serien wie Filme eben mit davon abhängig.

Zitat:aber deswegen ist Lain nicht schlecht, es hat nur wenig Appeal für die Massen. (Hat gute Kunst selten)

Soweit ich das verstanden hatte, war Lain eigentlich relativ erfolgreich. Jedenfalls ist Lain nicht schlecht, aber wenn man keine Lust auf stundenlanges Interpretieren von viel zu vielen Folgen hat, dann wird es eben schnell dröge. Lain macht aber auch viele Fehler (wieder im klassischen Sinne), nimmt es sich nämlich kaum Zeit für Exposition, sondern haut einem immer weitere, kaum erklärte Plotelemente vor die Nase und ist sich darüberhinaus gerne mal zu schade verbindliche Konnektive von Einzelszenen zu schaffen. Wer Lain, die ganzen anderen Figuren eigentlich sind, wie sie ticken, wie ihre wirkliche Persönlichkeit ist? Hand aufs Herz: Das wird praktisch kaum thematisiert. Zusätzlich ist das Mädel auch noch in sich verschlossen und eher wortkarg (zumindest in einer ihrer Ausführungen). Wie soll man da als Rezipient eine Empathie zu ihrer, letztendlich sehr verschroben erzählten, Geschichte aufbauen? Bleibt mir ein großes Rätsel. Twilight happy

Zitat:Sehr oldschool. Ich mache normalerweise auch einen riesigen Bogen um jedwede VN Adaption, aus diesen und anderen Gründen, aber Steins;Gate ist eines der Scientific Adventures, da investiere ich gern die 10 Folgen, bis es interessant wird.

Du, ich bin großer Freund von (sehr, sehr, sehr) langsamen Vorgehensweisen, aber das Zauberwort muss in den Bereichen EXPOSITION heißen. Man kann nicht langsam + geheimnistüddelisch sein; keine Chance. Doesn't work. Wer eine normale Erzählperspektive aufbricht und sich in Experimente wagt, darf den Rezipienten nicht ständig neue, unerklärte Dinge vor die Nase klatzen und dann erwarten, dass der damit schon rolled. Dass ich die gesamte Charackterriege bei S;G bisher als überaus nervig bis abscheuungswürdig oder total uninteressant erachte, nehme ich derweil auf meine Kappe - kann mir gut vorstellen, dass der überdrehte Pseudowissenschaftler und seine dazugehängte Tsundere genügend Leute ansprechen.

Zitat:Ganz ganz ganz und gar nicht. Lain hat mit dem, was in letzter Zeit produziert wird, … nun ja, ein ganz klein wenig insofern zu tun, dass durch Studio Shaft das abstrakte, zur Kunst neigende wieder total hipp und trendy geworden ist, aber das war es auch schon, gerade Shaft Werke haben mit Lain ansonsten überhaupt nichts zu tun, da eben nicht langsam und auf Atmosphäre aufgebaut wird, sondern in hyperaktiver Geschwindigkeit Dialog um Dialog um Kampf dem Zuschauer entgegengeschmissen wird, das ganze mit Kamerawinkeln von einem ADHS kranken Grundschüler gewählt und zusammengeschnitten von einem argentinischen Drogenhund auf Crack. (Ja, ich rede von Bakemonogatari)

Lyra eww

Gibt es denn nichts in Richtung von Scrap Princess oder Last Exile? So ganz klassische Abenteuerserien? Exposition am Anfang, anziehendes Pacing im Mittelteil und Grande Finale am Ende? Mit "normalen" Characktern, halbwegs glaubwürdigen Kämpfen, nicht zu abgedrehten Settings? Nicht, dass die beiden genannten Vertreter besonders gut wären (Gott, habe ich bei beiden mitunter geflucht), aber sie waren anschaubar genug, ohne mir das Gehirn auf die eine oder andere Art zu grillen. Ich glaube ich bleibe einfach bei Filmen. Da habe ich bisher kaum etwas falsch gemacht. RD laugh
(03.05.2013)Corexx schrieb: [ -> ]Für mich ist Symbolismus z.B. praktisch direkt assoziiert mit Inhaltsleere. Es wird nur auf existierende Muster in z.B. der Gesellschaft verwiesen, statt neue Symbole und Inhalte zu schaffen. Sehr schade! Dass man in (fast) jeden Deut letztendlich etwas hineininterpretieren kann, ist wenig verwunderlich, nagelt sich Lain (aber auch Eraserhead) kaum auf greifbare Fakten fest.

Ach, es hat schon eine feste, vorgesehene Interpretation. Meistens. Es gibt Szenen, die das nicht haben, aber das meiste lässt sich nur auf eine Art und Weise gut erklären. Beliebige Szenen aus Folge 1:
http://imgur.com/x8Zbp8S
Das ist Lain, die gerade erst in der Welt angekommen ist, und die Realität noch nicht so gut als solche wahrnehmen kann.
http://imgur.com/Ml8u5tA
Das Rote in den Schatten, die Schatten an sich, stehen für die unter der Realität versteckte Welt, den Wired, und für nichts anderes. Eine einzelne, glasklare Erklärung. Das Brummen, das im Hintergrund zu hören ist, ist die Schumannresonanz.
http://imgur.com/GjH3MkM
Hier beschwert sich Lain erst, dass die Leute zu laut sind, während in der nächsten Szene gezeigt wird, dass es im Zug abgesehen vom Geratter von selbigem eigentlich total still ist. Was sie gehört hat, waren die Geräusche aus dem Wired.

All das hat eine einzelne richtige Interpretation, und das war’s. Nichts davon bemerkt man beim ersten Mal Anschauen, und das finde ich so genial.

(03.05.2013)Corexx schrieb: [ -> ]Jedenfalls ist Lain nicht schlecht, aber wenn man keine Lust auf stundenlanges Interpretieren von viel zu vielen Folgen hat, dann wird es eben schnell dröge.

Eben. Wenn man nicht explizit etwas mit Niveau genießen möchte, hat man von Lain nicht viel. Zumindest nichts Positives.

(03.05.2013)Corexx schrieb: [ -> ]Lain macht aber auch viele Fehler (wieder im klassischen Sinne), nimmt es sich nämlich kaum Zeit für Exposition

Fast 2 ganze Folgen von 13 sind nicht genug? ^^
Und dass die Plotelemente scheinbar nicht verbunden sind, ist der ganze Sinn der Sache. Lain mit normaler Erzählung wäre nur ein weiteres Ghost in the Shell. Fehler im klassischen Sinne? Nur wenn Picassos Kubismus auch ein Fehler im klassischen Sinne ist. Was er ja irgendwie auch ist. ^^

(03.05.2013)Corexx schrieb: [ -> ]Wer Lain, die ganzen anderen Figuren eigentlich sind, wie sie ticken, wie ihre wirkliche Persönlichkeit ist? Hand aufs Herz: Das wird praktisch kaum thematisiert.

Lain wird thematisiert, es wird thematisiert, dass da nichts bzw. nur wenig ist. Und was sie von ihrer Umgebung wahrnimmt, ist auch entsprechend beschränkt. Der Zuschauer folgt schließlich Lain, auch ihrem Gedankengang.

(03.05.2013)Corexx schrieb: [ -> ]Zusätzlich ist das Mädel auch noch in sich verschlossen und eher wortkarg (zumindest in einer ihrer Ausführungen). Wie soll man da als Rezipient eine Empathie zu ihrer, letztendlich sehr verschroben erzählten, Geschichte aufbauen?

Gar nicht, wieso sollte man das auch in jeder Geschichte können müssen? Tongue

(03.05.2013)Corexx schrieb: [ -> ]Du, ich bin großer Freund von (sehr, sehr, sehr) langsamen Vorgehensweisen, aber das Zauberwort muss in den Bereichen EXPOSITION heißen. Man kann nicht langsam + geheimnistüddelisch sein; keine Chance.

Doch, man kann. In VNs. Wie gesagt, normalerweise mache ich auch einen Bogen um VN Adaptionen, VNs haben in meinen Augen einfach einen Aufbau, der sich nicht, aber auch überhaupt nicht, für Animes eignet. Ich wurde dafür auch schon öfters von VN Fanatikern auf einen Scheiterhaufen gestellt, aber ich bleibe bei der Meinung. Auch Klassiker wie Clannad leiden einfach unter den VN Wurzeln.

(03.05.2013)Corexx schrieb: [ -> ]Dass ich die gesamte Charackterriege bei S;G bisher als überaus nervig bis abscheuungswürdig oder total uninteressant erachte, nehme ich derweil auf meine Kappe - kann mir gut vorstellen, dass der überdrehte Pseudowissenschaftler und seine dazugehängte Tsundere genügend Leute ansprechen.

KUUURIIIIISUUUTIIIIIINA!

Pinkie happy

(03.05.2013)Corexx schrieb: [ -> ]Gibt es denn nichts in Richtung von Scrap Princess oder Last Exile? So ganz klassische Abenteuerserien? Exposition am Anfang, anziehendes Pacing im Mittelteil und Grande Finale am Ende?

So Abenteuer, so richtig in langweilig? RD laugh
Aus der aktuellen Saison fällt mir da spontan Arata Kangatari ein, keine Ahnung, wie sich das weiterentwickelt, das scheint aber aus der Kategorie zu sein. Nicht dass ich das jetzt besonders empfehlen würde, aber … sowas gibt es noch. Aus der aktuellen Saison würde ich eher zu Suisei no Gargantia raten, das wird denke ich recht spaßig. (Sci Fi, ein einzelner Mecha, bisserl Steampunk auf dem Planeten, auf dem er landet …)

Ansonsten fällt es mir da sehr schwer, etwas zu der Beschreibung zu empfehlen, da ich normale Settings einfach langweilig finde. Fullmetal Alchemist Brotherhood? Einer der wenigen Animes von der Sorte, bei denen ich nicht eingeschlafen bin. Wobei es gegen Ende grenzwertig wurde, die letzten 10 Folgen hätten sie sich sparen können. Kämpfe, Kämpfe, Kämpfe. Lyra eww
/e: Guardian of the Spirit wäre noch was.

Versuch doch einfach Mahou Shoujo Madoka Magica, das hat trotz aller Genialität drumrum eigentlich doch einen ziemlich primitiven, klassischen Aufbau. Erste Folge die normale Welt, zweite Folge Einführung von Madoka in die Welt der Magical Girls, dritte Folge, der Zuschauer sieht die eigentliche Welt. Anziehendes Pacing, mehrere Plottwists, und dann grande Finale.
(03.05.2013)Zehkul schrieb: [ -> ]Eben. Wenn man nicht explizit etwas mit Niveau genießen möchte, hat man von Lain nicht viel. Zumindest nichts Positives.

An dem Punkt reibe ich mich ein wenig, aber ich möchte dir nur ungern die Meinung madig machen. Aber, hypothetisch betrachtet, konstruiere ich für mein nächstes Schreibprojekt einfach einen Plot mit den Elementen A, B, C und D. Ich erstelle ein klassisches Storyboard, verbinde auf (allgemein anerkannte, sprich an der normalen Lebenswelt orientierte) Weise die entsprechenden Elemente und setze sie möglichst gekonnt (als Roman- oder Drehbuchautor) in Szene: Wo ist das Problem damit? Es ist nicht primitiv, es nicht rückständig, es ist _der_ Aufbau schlechthin. Warum? Weil er funktioniert. Alles andere alienated für gewöhnlich schlicht das Publikum und hat nichts mit höherem Niveau zu tun, nur weil ich die Erzählreihenfolge zu B, A, D, C ändere oder die Konnektivszenen durch Farbenfilter, Störrgeräusche oder Nonsens-Dialoge austausche.

Ohne Exposition des oder der Protagonisten verfällt man als reiner Rezipient, der den Autoren und seine Intention nicht kennt, in ein pures Rätselraten. So werden Geschichten für gemeinhin nicht erzählt. Warum? Weil jeder Bezug zu der oder den handelnden Personen fehlt. Ich kann akzeptieren, dass man in einem experimentellen Versuch mal davon ablässt, wirklich, ich bin froh über Sachen wie Lain, ohne sie groß zu mögen. Es ist wichtig, dass es sie gibt - aber es ist kein höheres Niveau, es ist keine Tiefe. Das ist alles Suggestion, weil elementare Konnektive eines eigentlich simplen Aufbaus weggelassen und durch mitunter schwurbeligen Symbolismus ersetzt werden. Das macht es für den Rezipienten (zumindest die allermeisten) überaus müßig dem Geschehen zu folgen. Deswegen bleibe ich dabei, dass hinter Lain ein großer Moloch an Busywork steckt, das Denken im Breiten, weil man viele Szene und Symbole auseinanderwursteln und neu zusammenfädeln muss, aber es geht wirklich nicht in die Tiefe. Nicht so sehr, wie du es dir gerade wünscht. Es ist kognitiv horizontal, nicht vertikal. Dafür bräuchte es einem vertrakten Plot (den Lain nicht hat), tiefgründige Charackterisation mit mannigfalten Facetten (die Lain nicht hat). Zumindest nach meiner bisherigen Kenntnis über das Konstruieren von Geschichten in der Literatur.

Ich denke auch, dass gerade dieser schreibwissenschaftliche Vorbau mir so viele VNs vermiest. Weil vieles von dem, was ich für das Basiswerkzeug einer Narration erachte, nicht geleistet wird. Das ist in Ordnung. Aber erzähl' mir bitte nicht, dass dann automatisch tiefgründig wird (ohne das Exemplarbeispiel Lain schlecht reden zu wollen!). Mein gegenwärtiger Romanplot wird durch das Zerstückeln des Hauptstranges zu multiplen Erzählperspektiven (z.B. alá Otherland) auch nicht tiefgründer, nur sperriger. Das kann ich auch so akzeptieren, ist eben ein Experiment. Nur, und das wird wohl einige Leute sogar mehr stören, als mich jetzt, ist das kein Beleg für Tiefe (ohnehin ein extrem strittiger Begriff). Twilight happy

Jedenfalls Danke für die Tipps. Ich bin in Punkto Genre recht aufgeschlossen. Ich sag mal: Gut gemacht, ist gut gemacht. Ob man sich einfühlt, ist wieder eine andere Geschichte. Und, ja, der "klassische" Aufbau ist mir der Liebste. Immerhin ist dort ersichtlich, wer die Leute sind, was sie wollen, was ihre Ziele sind, wozu sie in der Lage sind, was das alles soll. Weißt du? So ziemlich alles, was artistisch ausgelegte Projekte immer (oder häufig) vergessen und an der wahren Genialität knapp vorbeischrammen. Twilight: not bad Kämpfe, Mechas, Steam- oder Cyberpunkt-Elemente, epische Schlachten usw. sind mir indes egal. Ich bevorzuge Charakterstudien bzw. damit verbundene Alltagsgeschichten, Anekdoten oder Dramen. Findet man leider selten, weil deren Konstruktion (vor allem mit einem längerfristigen, roten Faden) wirklich nicht leicht zu schreiben sind.
Hm...hat jemand einen Harem Anime für mich mit einer durchaus spannenden Story?
Nach Boku wa Tomodachi ga Sukunai (next) habe ich das jetzt Lust drauf bekommen c:
(03.05.2013)Secret schrieb: [ -> ]Hm...hat jemand einen Harem Anime für mich mit einer durchaus spannenden Story?
Nach Boku wa Tomodachi ga Sukunai (next) habe ich das jetzt Lust drauf bekommen c:

Ich geh mal davon aus dass du nix gegen Ecchi hast Cheerilee awesome

High School DxD
Nagasarete Airantou
Hidan no Aria

Um 3 zu nennen die ich mag Big Grin
Schaut wirklich niemand von euch Attack on Titan?
Der Anime wird doch gerade extrem gehyped was er auch verdient hat.Twilight happy
(03.05.2013)Dark Rainbow schrieb: [ -> ]Schaut wirklich niemand von euch Attack on Titan?
Der Anime wird doch gerade extrem gehyped was er auch verdient hat.Twilight happy

Nie von gehört...muss also schlecht sein Trollestia

Mal sehen...bei dem Titel denke ich nicht das viel Romance drinn ist FS sad
(03.05.2013)Graf Alexandre schrieb: [ -> ]
(03.05.2013)Dark Rainbow schrieb: [ -> ]Schaut wirklich niemand von euch Attack on Titan?
Der Anime wird doch gerade extrem gehyped was er auch verdient hat.Twilight happy

Nie von gehört...muss also schlecht sein Trollestia

Mal sehen...bei dem Titel denke ich nicht das viel Romance drinn ist FS sad

Echt jetzt? Der Anime ist so genial!
Ok der Anime ist noch sehr neu gibt bis jetzt nur 4 Folgen aber schon nur die 4 Folgen sind der Hammer. Cheerilee awesome
Hier z.b das geniale Opening





Der Anime ist aber etwas brutal also ist ab 18 freigegeben.
Schon beim Ende von Folge 1 muss man weinen weil das so traurig war.
Ich kann es einfach nur weiterempfehlen (Wer extreme Cliffhanger nicht mag sollte die Finger davon lassen)
Shingeki no Kyoujin ist überhaupt nicht ab irgendwas freigegeben, weil überhaupt nicht bei uns veröffentlicht, lol.

Ich schaue es (ich schaue fast alles, was läuft), und ich habe auch 2 Seiten weiter vorn einige Openings verlinkt. RD wink





Shingeki no Kyoujin goes with everything.

Lasset den Hype abheben, wie zuvor bei Sword Art Online. Was wird der nächste Hypeanime? Ich tippe auf Mahouka Koukou no Rettousei, die Animeadaption sollte Herbst/Winter kommen.

(03.05.2013)Corexx schrieb: [ -> ]Warum? Weil er funktioniert. Alles andere alienated für gewöhnlich schlicht das Publikum und hat nichts mit höherem Niveau zu tun, nur weil ich die Erzählreihenfolge zu B, A, D, C ändere oder die Konnektivszenen durch Farbenfilter, Störrgeräusche oder Nonsens-Dialoge austausche.

Doch, genau das ist Kunst. Ein Portrait wird dadurch zum Picasso, dass es eben nicht genau abbildet, nicht erzählt. Musik, die vom Genussmittel zur Kunst aufsteigt, moderne Klassik, differenziert sich darin, dass sie eben nicht so einfach zu genießen ist, und normales Publikum einfach nur verschreckt. Trivialliteratur unterscheidet sich darin von hochwertiger Literatur.

Das ist natürlich nicht alles (in vielen Fällen ist es aber tatsächlich alles^^), aber in dem Kunstbegriff, den ich hier vertrete, ist das ein notwendiges Kriterium. Und wie gesagt, oft genug ist es auch schon ein hinreichendes Kriterium. Man mag diesem Kunstbegriff widersprechen, aber als einen zumindest essentiellen Teil muss man die Verständlichkeit wahrnehmen.

Zur Tiefe gehört definitiv noch mehr, aber der Kunstfaktor ist schon hier erfüllt.

(03.05.2013)Corexx schrieb: [ -> ]Ohne Exposition des oder der Protagonisten verfällt man als reiner Rezipient, der den Autoren und seine Intention nicht kennt, in ein pures Rätselraten.

Rätselraten ist ein inkorrekter Begriff, da die Intention bei genauerer Betrachtung sehr wohl eindeutig lokalisierbar ist.

Geschichten ohne Exposition ihre Daseinsberechtigung abzusprechen, ist ein ungemeiner Fauxpas. Viele wichtige literarische Werke kommen ohne aus, ganze Genres basieren fast schon darauf, dass es keine Exposition gibt. (Kurzgeschichten) Außerdem hat das wenig mit der Interpretierbarkeit zu tun, solange alle essentiellen Elemente der Handlung weiterhin genannt bleiben, kann die Erzählung noch so abgefahren sein, die Interpretierbarkeit bleibt dieselbe. Lediglich der Aufwand steigt.

(03.05.2013)Corexx schrieb: [ -> ]So werden Geschichten für gemeinhin nicht erzählt.

Im Allgemeinen sind Geschichten auch keine Kunst. Nicht in diesem engeren Kunstbegriff.

(03.05.2013)Corexx schrieb: [ -> ]Es ist kognitiv horizontal, nicht vertikal.

Horizontale Tiefe ist auch eine Tiefe. Außerdem besitzt Lain sehr wohl auch die vertikale Tiefe, auch wenn die natürlich weniger ausgeprägt ist, andernfalls wären Szenen, die erst mit späterem Wissen verständlich werden, nicht möglich. Es existiert schließlich eine geradlinige Geschichte – sie wird nur nicht als solche erzählt. Selbst diese Geschichte für sich genommen ist schon nicht besonders primitiv. Ghost in the Shell ist ja schließlich auch kein Kinderprogramm, und Lain geht vielleicht nicht tiefer, aber befasst sich mit mehr dieser Tiefgehenden Thematiken als GitS.
Auch die Charakterisierung von Lain – nicht die ihres Charakters, sondern die ihres Wesens – geht ungemein in die Tiefe. (Auch wenn hier zugegebenermaßen die Breite zumindest zum Teil einfach die Tiefe ist RD wink)

(03.05.2013)Corexx schrieb: [ -> ]Ich denke auch, dass gerade dieser schreibwissenschaftliche Vorbau mir so viele VNs vermiest. Weil vieles von dem, was ich für das Basiswerkzeug einer Narration erachte, nicht geleistet wird. Das ist in Ordnung. Aber erzähl' mir bitte nicht, dass dann automatisch tiefgründig wird (ohne das Exemplarbeispiel Lain schlecht reden zu wollen!).

VNs sind ein anderes Thema. Bei VNs ist oft die Exposition mehr oder minder schon eine Geschichte für sich, aber das ist, wie gesagt, noch längst nicht alles, was an VNs auch für mich störend ist. Woher diese Unterschiede in der Erzählweise nun genau kommen, das ist auch ein Kapitel für sich, und auch eines, zu dem ich mich gar nicht äußern möchte, dafür habe ich einfach zu wenig Ahnung von VNs. (Ich hab grad mal Saya no Uta und *hust* Sono Hanabira gespielt)
Automatisch tiefgründig? Das nicht, aber die Konstruktion ist ja nicht nur irgendwie sperrig, sie ist durchaus durchdacht und hat ihren eigenen Reiz. Visuelle Komponente und Aufbau gehören hier zusammen, denn große Teile der Handlung werden eben nur durch visuelle Andeutungen erzählt. Wenn du die visuelle Komponente komplett ignorierst, da du mit ihr nichts anfangen kannst, ja, dann fehlt Lain ein verdammt großer Teil der Tiefe. Und nicht zu vergessen die einzigartige Atmosphäre. ;-)

Gesagt habe ich aber eh nur im Wesentlichen, dass Lain nichts für die ist, die auf Unterhaltungsliteratur in Animeform aus sind, und ich denke, da stimmst du mir zu. ^^

(03.05.2013)Corexx schrieb: [ -> ]Und, ja, der "klassische" Aufbau ist mir der Liebste. Immerhin ist dort ersichtlich, wer die Leute sind, was sie wollen, was ihre Ziele sind, wozu sie in der Lage sind, was das alles soll. Weißt du? So ziemlich alles, was artistisch ausgelegte Projekte immer (oder häufig) vergessen und an der wahren Genialität knapp vorbeischrammen. Twilight: not bad

Etwas, worüber ich mit einem Freund auch häufig diskutiert habe, allerdings im Bereich der Musik. Er wirft meinem Musikgeschmack eben dieses artistische, künstlerische der Kunst wegen vor, und dass dabei die Musik auf der Strecke bleibt. Nennt meinen Musikgeschmack „Instrumentalmasturbation“. Lyra ewwPinkie happy

Da kann man einfach unterschiedliche Meinungen und Geschmäcker haben, aber beide Varianten haben definitiv ihre Daseinsberechtigung.

Nur so aus Interesse, was sind deine Best Ponies/Shippings/Lieblingsfanfics (englischen, deutsch lese ich nicht^^)? Macht es leichter, Empfehlungen zu geben. Gerade bei Animes, die ja normalerweise nicht durch Niveau und Tiefgang glänzen, geht es meiner Meinung nach in erster Linie darum, dass die eigenen (nicht sexuellen) Fetische befriedigt werden. Was das Pacing angeht, sind viele Animeserien, da hast du recht, schlichtweg Katastrophen. Der Trend geht eben wirklich mehr hin zu Reizüberflutung, anstatt zu sauber aufgebauten Geschichten. Bei Reizüberflutung braucht es auch überhaupt keinen sauberen Geschichtsaufbau mehr.

Ein Anime aus einer etwas anderen Ecke fällt mir allerdings noch ein: Spice and Wolf. Absoluter Klassiker und genial. Mittelalter mit etwas Fantasy, wenig bis gar keine Kämpfe, Spannung wird über Handlung erzeugt. Handel, um genau zu sein, es geht um einen Händler, der durchs Land zieht. Die Serie hat auch einen Soundtrack, von dem sich die meisten Mittelalterbands mal ne Scheibe abschneiden sollten. Twilight smile Ich will ne dritte Staffel … Oder auch nur ne Übersetzung der Bücher, meh.

Das hier nun doch öfters erwähnte Shingeki no Kyoujin dürfte es auch wert sein, verfolgt zu werden, aber … nun ja, man merkt ja, es wird viel gehyped. Es ist sehr einfache, gut bekömmliche Kost. lol
Also das mit ab 18 hab ich irgendwo nur gehört.Twilight happy
Aber da dort viel Blut auftaucht wird es eh zu 100% ab 18 werden wenn es denn hier erscheint.

Der Anime hat es aber wirklich verdient gehypet zu werden.
Habe nach Boku wa tomodachi ga sukanai next jetz gerade Bakemonogatari beendet. Nachdem ich hiervon schon wirklich sehr angetan war, folgt jetz als nächstes nekomonogatari und nisemonogatari.. und dann hoffentlich bald Zenmonogatari..
Heißt im klartext. Ich bin erstmal eine zeit lang beschäftigt. Cheerilee awesome
Mal eine Frage an die Leute hier, ist Neon Genesis Evangelion empfehlenswert?
(05.05.2013)PrimevalRaptor schrieb: [ -> ]Mal eine Frage an die Leute hier, ist Neon Genesis Evangelion empfehlenswert?

Bei der Frage wirst du höchstwahrscheinlich Meinungsbilder von "Absolut überbewertet" zu "Bester Anime der letzten 2000 Jahre" bekommen. Schau's dir einfach an, am Besten ohne allzu große Erwartungshaltung, und bild dir ein eigene Meinung. Twilight happy

Selbst fand ich es mittelmässig. Wobei der zeit seiner Veröffentlichung wohl nicht ganz umsonst große Wellen geschlagen hat.
(05.05.2013)Corexx schrieb: [ -> ]
(05.05.2013)PrimevalRaptor schrieb: [ -> ]Mal eine Frage an die Leute hier, ist Neon Genesis Evangelion empfehlenswert?

Bei der Frage wirst du höchstwahrscheinlich Meinungsbilder von "Absolut überbewertet" zu "Bester Anime der letzten 2000 Jahre" bekommen. Schau's dir einfach an, am Besten ohne allzu große Erwartungshaltung, und bild dir ein eigene Meinung. Twilight happy

Selbst fand ich es mittelmässig. Wobei der zeit seiner Veröffentlichung wohl nicht ganz umsonst große Wellen geschlagen hat.

Gut, ich werd mir mal was davon anschauen.
Sind die Dubs (wie oft) eher mittelmässig, oder gehen die?
Bin ehrlich gesagt nämlich kein Riesenfan davon, immer die Subs mitzulesen. ^^"
(05.05.2013)Corexx schrieb: [ -> ]Bei der Frage wirst du höchstwahrscheinlich Meinungsbilder von "Absolut überbewertet" zu "Bester Anime der letzten 2000 Jahre" bekommen. Schau's dir einfach an, am Besten ohne allzu große Erwartungshaltung, und bild dir ein eigene Meinung. Twilight happy

Ziemlich hochgehyptes Ding meiner Meinung nach. Konnte rein gar nichts mit anfangen.
Vor allem weil Mecha (Jetzt werden mir wieder alle erklären wollen das das keine Mechas sind, aber die sehen so aus, und das macht den Deal)