(02.05.2012)Larien schrieb: [ -> ]Alles von Neil Gaiman: Coraline, American Gods, Anansi Boys, Das Graveyard Buch, Neverwhere,.. Sogar seine Kinderbücher können älteren Lesern Spaß machen, wenn ihr also Kinder oder jüngere Geschwister habt: lest es ihnen vor
This, so very much this!
Ich möchte an dieser Stelle auch seine Kurzgeschichten im Allgemeinen und
Smoke and Mirrors im Besonderen hervorheben, die zwar stilistisch meist ganz anders als seine Romane anmuten, aber um nichts weniger faszinierend zu lesen sind. Gaiman hat ein unnachahmliches Talent dafür, in wenigen (Ab-)Sätzen bizarre Situationen heraufzubeschwören die zwar sehr aktives Lesen verlangen, aber niemals überfordern und immer von außergewöhnlicher sprachlicher wie stilistischer Eleganz geprägt sind. [/fanboy mode]
Ansonsten gäbe es da noch beispielsweise:
White Fang/
Wolfsblut (Jack London): Ein Meilenstein der Nature-vs.-Nurture-Dichotomie, und ein verflucht gut geschriebener (und in den meisten Versionen übrigens auch noch gut übersetzter) Roman. Zusätzlich natürlich ein Klassiker der amerikanischen Literatur aus der Zeit des Gold Rush, und eine gute "Einstiegsdroge" ins Phänomen Jack London.
Hard-Boiled Wonderland und das Ende der Welt (Haruki Murakami): Exemplarisch für Murakamis gesamtes Ouevre: Ein zweisträngiger Roman aus Murakamis schier unerschöpflicher Trickkiste des Magischen Realismus, wobei gerade die ständigen Variationen in Charakterensemble, Duktus und Atmosphäre dem Gesamtkunstwerk einen besonderen Reiz verleihen. Mehr oder minder "normale" Protagonisten, die sich in teilweise völlig abstrusen Situationen wiederfinden, sind sozusagen Murakamis Markenzeichen, und in
Hard-Boiled Wonderland und das Ende der Welt wächst er in dieser Beziehung noch mal über sich hinaus.
Lamb: The Gospel According to Biff, Christ's Childhood Pal (Christopher Moore): Moores Opus Magnum, und wahrscheinlich das zwerchfellerschütterndste Buch das ich je gelesen habe. Die, gelinde gesagt, etwas unorthodoxe Erzählung über das Leben und Wirken von Joshua bar Joseph (besser bekannt als Jesus) strotzt nur so vor dezidiert unchristlichen Witzen und genialen Wortspielen, und der Vorstellungskraft von Christopher Moore in Sachen Respektlosigkeit scheinen keinerlei Grenzen gesetzt zu sein. Ein ganz köstliches Buch, das trotz allem eigentlich nur die allerempfindlichsten Katholiken scheuen dürften.
Der Partner (John Grisham): Grishams Justizdramen sind zwar durch die Bank qualitativ hochwertig, aber gewisse Fluktuationen gibt es dann doch noch.
Der Partner spielt was das angeht IMHO in der allerersten Liga, mit enorm sympathischen Charakteren (insbesondere in Form des eponymischen Anti-Helden), fesselndem Narrativ und der in typischer Grisham-Manier gewohnt knisternden Atmosphäre. Gerade vor dem Hintergrund, dass Grisham (meist durchwachsene) Verfilmungen ja magnetisch anzuziehen scheint, ist der sträflich vernachlässigte
Partner ein geradezu kriminell unterschätztes Buch.
Es gäbe freilich noch viel, viel, viel mehr das mir auf Anhieb noch einfiele, aber die trage ich besser beizeiten noch nach.
Noch ein wenig Abschluss-Missionsarbeit: Read
ALL the Stephen King/Walter Moers/Ephraim Kishon books!