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Normale Version: Sollte es bei wichtigen politischen Entscheidungen Volksentscheide geben?
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(13.09.2012)Rawrgna schrieb: [ -> ]Dazu einfach mal ne politische Debatte im Fernsehen anschauen. Es ist unglaublich, was hier teilweise verzapft wird. Aussagen ohne Aussage und das Publikum klatscht, weil es sich so herrlich kompliziert anhört.RD laugh

Dazu gabs mal ein schönes Experiment eines Journalisten, der sich als Doktor ausgab und auf einer Fachmesse einen Vortrag gehalten hat.
Er hat einfach nur den Vortrag mit Fremdwörtern vollgetopft und das Fachpublikum hat geklatscht, obwohl keine sinnvolle Aussage enthalten war.

Prinzipiel wäre ich ja für Volksentscheide, allerdings graut es mir davor, wenn ich daran denke was dann dabei rauskommen würde. Der Großteil des Volkes ist einfach zu uninformiert und hat bei der Komplexität vieler Themen einfach keinen Überblick (nicht das Politiker mehr hätten RD laugh ). Man kann auch nicht verlangen, dass jeder der an einem Entscheid z.B. über Wirtschaftsangelegenheiten teilnimmt erstmal VWL studiert.
Zweites Problem wäre, dass bei solchen Entscheiden zu sehr nach eigenen Meinungen/Präferenzen und damit auch gegen besseres Wissen entschieden würde.

Mal als Beispiel genommen eine Steuererhöhung: Wer würde denn dafür stimmen und dann weniger Geld in der Tasche haben wollen, obwohl man weiss, dass der Staat es zu diesem Zeitpunkt dringend nötig hätte?

Alles in allem ein ziemlich zweischneidiges Schwert. Es mag bei kleinen Kommunen vielleicht funktionieren , aber für große Staaten kann ich mir das nicht vorstellen.
(14.09.2012)Sternenschweif schrieb: [ -> ][...]
Warum sollen Petitionen besser sein als Volksentscheide? Wird man da besser über die Sachlage informiert?

Bei Volksentscheiden entscheiden viele Leute die keinen Plan von der Materie haben. Unterschreibt man eine Petition hat man sich mit dem Thema meistens auseinandergesetzt.
(14.09.2012)emosewA schrieb: [ -> ]
(14.09.2012)Sternenschweif schrieb: [ -> ][...]
Warum sollen Petitionen besser sein als Volksentscheide? Wird man da besser über die Sachlage informiert?

Bei Volksentscheiden entscheiden viele Leute die keinen Plan von der Materie haben. Unterschreibt man eine Petition hat man sich mit dem Thema meistens auseinandergesetzt.

Das ist aber schon sehr optimistisch. Für Petitionen kann man auch gut Werbung machen und Leute beeinflussen. Wie mans dreht und wendet, es hat einfach keiner irgendeine Ahnung. Niemals. ^^
(14.09.2012)Whitey schrieb: [ -> ]Das ist aber schon sehr optimistisch. Für Petitionen kann man auch gut Werbung machen und Leute beeinflussen. Wie mans dreht und wendet, es hat einfach keiner irgendeine Ahnung. Niemals. ^^

"Keiner" würde ich so nicht sagen. Das ist doch etwas hart. Ändere dieses Wort zum "Großteil" und ich stimme dir zu. ^^
Zu Volksentscheiden: Wenn sie durchgeführt werden, müssen die Politiker das Ergebnis akzeptieren und durchführen. Bei einer Petition ist das nicht verpflichtend für die Politiker. Soweit habe ich das verstanden.AJ hmm
(14.09.2012)Sternenschweif schrieb: [ -> ]Zu Volksentscheiden: Wenn sie durchgeführt werden, müssen die Politiker das Ergebnis akzeptieren und durchführen. [...]

Müssen sie nicht, siehe Schweiz.
(14.09.2012)emosewA schrieb: [ -> ]Bei Volksentscheiden entscheiden viele Leute die keinen Plan von der Materie haben. Unterschreibt man eine Petition hat man sich mit dem Thema meistens auseinandergesetzt.

Diese Aussage halte ich für falsch. Demnach ist es ja zwangsläufig auch der Fall, dass viele Leute bei herkömmlichen Wahlen ebenso keine Ahnung haben.
Und ich halte viele Leute, die sich für Volksentscheide aussprechen, sehr wohl für imstande, sich eine nachhaltige Meinung zu bilden. Es ist sicherlich der Fall, dass viele der Wahlberechtigten möglicherweise weniger Bescheid wissen über den spezifischen Sachverhalt, aber diesen Umstand sehe ich bei den Politikerinnen und Politikern in diesem Land ebenso für gegeben. Nur weil man jemanden "Experten" nennt, muss das noch lange keiner sein. Wer bestimmt denn, er oder was ein Experte ist und wer oder was nicht?

Im Zweifel würde ich mehr direkte Mitbestimmung nur begrüßen. Denn das würde der Bezeichnung "Demokratie" viel mehr gerecht werden.
In meiner Schulzeit wurde leider die Bedeutung von Volksentscheide kaum unterrichtet. Das finde ich nicht gut, weil wenn sowas in der Schule viel unterrichtet worden wäre, dann würden wahrscheinlich viele Menschen sich bewußt, wie wichtig das ist und setzten vielleicht die Politiker unter Druck, dass sie mehr Volksentscheide bei bedeutsamen Themen machen sollen.AJ hmm
Volksentscheide sind vor allem für minderheiten gefährlich. Man denke nur an das Minaretverbot in der Schweiz . Populisten könnten Volksentscheide dazu nutzen um das Grundgesetz zu verwässern. Todesstrafe ? wieder da,Religionsfreiheit? abgeschafft aus gefahr der"Islamisirung"
nenenene lassen wir lieber den Rechtstaat so wie er ist .
(15.09.2012)lordhasen schrieb: [ -> ]Volksentscheide sind vor allem für minderheiten gefährlich. Man denke nur an das Minaretverbot in der Schweiz . Populisten könnten Volksentscheide dazu nutzen um das Grundgesetz zu verwässern. Todesstrafe ? wieder da,Religionsfreiheit? abgeschafft aus gefahr der"Islamisirung"
nenenene lassen wir lieber den Rechtstaat so wie er ist .

Geht das denn "so einfach", dass man Volksentscheide für so schwierige Themen mißbrauchen könnte? AJ hmm
Das haben wir doch gesehen in der Schweiz. Steht sogar in dem Post den du zitiert hast.
Aber von Land zu Land ist das meiner Meinung nach unterschiedlich. Ich bin der Meinung, dass das nicht zu pauschalisieren ist. Meine Frage war als generell zu verstehen. AJ hmm
Als ob die Schweizer anders wären als die Deutschen. o.O
Ich war schon immer für Volksentscheide. Nur stellen sich andere Probleme dem Volksentscheid in den Weg. ALLE die sich hinter her nach einer Entscheidung aufregen, werden auch nicht bei einem Volksentscheid teilnehmen. Es ist einfach so, die Deutschen sind irgendwie faul zur Zeit. Die Wählerschaft ist so gering wie noch nie. Und das ist die Befürchtung bei einem Volksentscheid. Wie weit oder wieviele Wähler werden sich in unserer Zeit auf dem Dorfmarktplatz treffen. Und wählen dann tatsächlich etwas? Und die meisten werden auch nur dann wählen gehen, wenn es etwas ist, was sie auch interessiert. Ansonsten würden die Personen auch nicht wählen gehen. Und hinterher wird sich wieder "Typisch Deutsch" darüber aufgeregt.


Ich bin voll und ganz für Volksentscheide aber Volksentscheide wird es leider nie geben...
Dann bleibt auch noch die Frage, wer entscheidet, wann ein Volksentscheid abgehalten wird? Die Regierung. Die wird Volksentscheide bei brisanten Themen zu verhindern wissen. Man stelle sich mal vor, das Volk würde zb. über die Rettung Griechenlands entscheiden. Wir wissen wohl alle wie das ausgeht.
Auf der einen seite: Cool, wir dürfen entscheiden!
Auf der anderen Seite: Cool, die masse entscheidet, nicht ich.


Die Masse ist leicht beeinflussbar, ist höchstens genauso blöde wie die Politiker auch, und somit macht das ganze keinen Sinn.


Politik ist so oder so Zwecklos. Sorgt aber immerhin dafür, das wir uns nicht mit Steinen bewerfen.
Zum Vertrag von Lissabon: Da gab es einen Volksentscheid bei zwei EU-Mitgliedern. Ich glaube, dass das die Niederlande und Irland gewesen waren. Weißt jemand, wie es politisch in beiden genannten Ländern aussieht, was das Thema Volksentscheide betrifft?
Ich finde nicht das dass Volk entscheiden sollte, in diversen Punkten würde es sehr wahrscheinlich zu Ausschreitungen kommen, sowas steigert sich dann immer weiter bis am Ende wirklich außer Kontrolle gerät.
Da sollen lieber alle nur an den Politikern meckern, das ist auf Dauer gesünder.
(15.09.2012)Rayliath schrieb: [ -> ]Ich finde nicht das dass Volk entscheiden sollte, in diversen Punkten würde es sehr wahrscheinlich zu Ausschreitungen kommen, sowas steigert sich dann immer weiter bis am Ende wirklich außer Kontrolle gerät.
Da sollen lieber alle nur an den Politikern meckern, das ist auf Dauer gesünder.

Wie kommst du drauf, dass es zu Ausschreitungen kommen könnte? Könntest du das etwas ausführlicher erklären?AJ hmm
Ich denke was er meint ist, das dies das Volk spalten könnte. Wenn Meinungen des gemeinen Volkes soweit auseinandergehen das es auch handgreiflich werden kann. Siehe den Streik zu Stuttgart 21
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