Quatsch, ist er nicht.
Naja, ich kann nur für mich sprechen, aber es ist eben einfach etwas Natürliches. Ich finde es sehr positiv, wenn Männer sich Kinder wünschen, nur sollte ihnen trotzdem bewusst sein, was eine Schwangerschaft und Geburt für die Frau bedeutet. Sicher leidet auch der Mann mit, der muss es ja mitansehen und ist dabei hilflos - das ist wohl auch nicht angenehm und vielleicht keine körperliche, aber eine psychische Belastung. Die Belastung der Frau ist körperlich UND psychisch - aber nichts desto trotz sollte man nicht vergessen, dass beide Elternteile in gewisser Weise ihr Päckchen zu tragen haben.
Solange man weiß und bedenkt, was der andere eigentlich gerade durchmacht, man davor eine gewisse Ehrfurcht hat und Rücksicht nimmt, ist das doch kein Problem. Nur, wenn Frau nicht will, will sie eben nicht...das kann man nicht erzwingen. Schlecht ist es nur, wenn die Angst vor Schmerzen, breiteren Hüften oder Ekel ein Problem sind - denn was sind denn bitte ein paar Schmerzen und ein paar Zentimeter oder zeitweise Ekel gegen ein Kind? Ein Kind ist etwas ganz Besonderes, das ist anders als die Überlegung, ob man sich ein Piercing stechen lässt, das kann ja auch wehtun. Ehrlich, ein Kind ist so wichtig, da sind einem doch Schmerzen wurscht.
Was Männer wissen sollten, ist, dass sie mit ihrer Partnerin über die Schmerzen und die Geburt sprechen müssen - es muss klar sein, dass die Frau dem Mann keine Schuld an Schmerzen gibt und dass der Mann sich selbst auch nicht die Schuld daran gibt. Ein Kind ist eine Entscheidung, die (so ist es nun einmal) fast immer bei der Frau allein liegt. Man sollte niemals ein Kind bekommen, nur weil jemand anderes das will.
Es gibt Männer, die haben sich wegen des Bluts bei der Geburt und der Schmerzen derart fertig gemacht, dass sie ihre Partnerin danach nicht mehr anfassen wollten - weil sie ständig die Bilder vor Augen haben und sich selbst schuldig an den Schmerzen fühlen - aber das sind seltene Ausnahmen. Nichts desto trotz MUSS man sich dessen vorher bewusst sein - und damit das verhindert wird, MUSS man reden. Es reicht nicht, zu wissen, dass man nicht schuld ist, es muss in Kopf und Herz verinnerlicht werden. Die Geburt und die Schmerzen sind natürlich und normal - und wenn die Geschlechter umgekehrt wären, wären die Männer eben die, die das Kind rausquetschen müssen.
Man gibt seinem Partner keine Schuld - das kann kurzzeitig passieren, während der Geburt kann man angeschrien und beschimpft werden - das liegt am Adrenalin, Angst, Schmerzen und Stress, darüber sollte man hinwegsehen. Sobald das Kind da ist, ist alles vergessen. Potentielle Väter sollten da keine Angst haben, Reden und Verständnis sind die Schlüssel.
edit: Pffff, kacken, pinkeln und pupsen - überlegt mal, was alles passiert, wenn man mal ne OP oder Untersuchung am Darm oder an der Blase hat.
Der Darm entleert sich bei jeder OP mit Ganzkörperanästhesie - weil alle Muskeln erschlaffen. Deswegen bekommt man vor JEDER solchen OP einen Einlauf - man bekommt einen halben Liter Flüssigkeit in den Hintern gepumpt, wartet 10 - 20 Minuten und muss dann wie die Hölle aufs Klo - der Darm wird nahezu komplett entleert - eben damit man ihn nicht im OP entleert. Genau das Gleiche ist es mit Geburten.