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Normale Version: Bürgerkrieg: Die FDR
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Equestria ist an einem Punkt angelangt, an dem man es nicht mehr als einheit sehen konnte. Unter den Drei Nachfolgern Lunas und Celestias, wurde das einst so mächtige, freundliche Land dreigeteilt.

HVE, FDR, EU. Das waren die neuen Staaten. Jeder Monarch hatte seine ganz eigene Vorstellung von guter Staatsführung und Gerechtigkeit. Es war die beste Lösung. Aber dieser Frieden, war kein stabiler. Fronten verhärteten sich, man brauchte eine Pufferzone: Ponyville. Die Stadt wurde bald schon Handelszentrum.

Und trotzdem, es sollte nicht reichen. Der innere Wunsch Equestria wieder zu einen beflügelt die drei Herrscher. Doch eine Kompromisslösung? Fehlanzeige! Die Fronten werden härter und härter. Ein Sturm droht loszubrechen. Doch es fehlt der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt…
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Die Bergregion. Heimat des Bergbaus, der Drachen und der FDR.
Hier regieren die Minister der freien Städte unter der Führung des Präsidenten
Dream Diver und bauen ein letztes Bollwerk auf. Eine Zuflucht für all jene, die des Krieges müde sind. Egal ob in den windigen Höhen Cloudsdales, der kleinen Kommune Grandia oder der Metropole Manehatten. Überall ist die Rede von Krieg.
Angst und Sorge überschütten die Bewohner.

Die FDR erklärte sich seit anbeginn der Spaltung für eine neutrale Position.
Ein geeintes Equestria... Natürlich strebten auch sie es an. Aber anders...
Die Situation in den Städten war ziemlich friedlich. Die Bahn fuhr in Manehatten ein. Man ging den typsichen Tagewerk nach.

Cloudsdale war inzwischen zu einer Festung umgebaut worden. Die einzige Wolkenmanufaktur war nur noch sekundär. Viele der Einwohner fanden Arbeit in den Bergwerken der Region. Erze, das war ihr primäres Handelsgut. Ponyville
war da recht genehm. Man konnte dort freien Handel treiben, ohne das die Grenzwachen einem dazwischen funkten.

So war es nun also... Das war die Situation.
Es war ein relativ warmer Morgen in der eigentlich kalten Bergregion.
Die frische Bergluft rauschte an ihr wobei und immer wieder Schlug sie hacken um den Bergspitzen auszuweichen. Ab und an sah man mal ein Pegasus jedoch war Hellia zu schnell und auch nicht interessiert um sich mit einem von ihnen Aufzuhalten. Sie war auf dem Weg Richtung Ponyville, sie hatte Hunger und es war auch Zeit fürs Frühstück. Um Ponyville herum gab es ein paar Bauern die Vieh hatten und darauf hatte es der Drache natürlich abgesehen. Die Bauern beschwerten sich natürlich immer, doch wenn Hellia ein bisschen Dampf machte verstummten sie sofort, sie wusste das man sich nicht mit einem Drachen anlegte ohne sein Haus und sein Leben zu verlieren. Hellia flog etwas höher und brach durch die Wolkendecke, die Morgensonne schien auf ihre Schuppen und fing an sie etwas zu erwärmen, das prickelndes Gefühl war sehr angenehm und Hellia gab ein zufriedenes brummen von sich. Sie verschwendete keinen Gedanken an die folgen durch ihre Taten und Handlungen, ihr waren die Probleme der Ponys egal, solange sie fressen hatte und in Ruhe gelassen wurde, würde sie hier weiter bleiben.
[Hellia]

Relativ fix überflog sie den Everfree Forest und war sehr bald schon auf den weiten Graslandschaften um Ponyville herum. Sie konnte ein paar Bauernhöfe sehen. Auf einer Weide graste derzeit eine große Herde Kühe.
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[Manehatten - Marktviertel]

Das Treiben in den Straßen Manehattens war gigantisch, erdrückend.
Sinister stand verängstigt vor einem Schreibwaren Händler und kaufte sich neues Pergament.
Bald würde eine wichtige Reise beginnen... Er sollte eine neue Karte der Gebiete anfertigen.
Sich bedankend und bezahlend machte er sich wieder auf dem Heimweg.
Hellia flog einige Minuten über den Wolken doch ganz langsam zogen sich die Bergspitzen zurück und sie brach erneut durch die Wolkendecke und sah das sie die Bergregion verlassen hatte und unter ihr sich ein langer Wald erstreckte.


Weiter in Thread Ponyville
[Dream Diver
[00:49 Uhr][Regierungsgebäude Cloudsdale]



Aufgeregt drehte sich das Minzbonbon im Munde des Alicorns, hektisch schob die Zunge dieses hin und her während seine Augen über ein Pergament huschten. Von Zeit zu Zeit wurde der Kopf leicht schräg gelegt und das Schriftstück aus einem neuen Winkel betrachtet, während das Bonbon durch die ständige Bewegung schnell anfing dahinzuschmelzen.


Das Schriftstück wurde in einen leichten magischen Schimmer gehüllt und angehoben, dort dann sorgfältig zu einer Rolle zusammengefasst. Er würde bald den Ministern Bescheid geben müssen, diese Angelegenheit sollte so schnell wie möglich vom Tisch sein.


Dream Diver, Präsident der FDR stand auf und glättete seine Weste, betrachtete kurz das tiefrote Kleidungsstück. Mit einem minzigen Geschmack auf der Zunge verließ er das Büro und begann in schnellen (aber nicht hastigen) Schritten seinen Weg nach draußen zu bahnen. Es war spät in der Nacht, die Morgendämmerung würde noch einige Stunden brauchen, bis sie sich langsam über die Bergspitzen schieben würde.


Das Alicorn breitete seine Flügel aus und machte einige auflockernde Flügelschläge. Gerade als er jedoch abheben wollte hielt er inne und faltete die Flügel wieder zusammen. Er würde heute nicht den ganzen Weg fliegen. Sobald er unten war würde er laufen.


Vom Regierungsgebäude aus machte sich Dream Diver also auf den Weg. Er verzichtete darauf, sein Horn einzusetzen um den Pfad vor ihm zu erhellen. Zwar war der Weg, den er beschritt und alles links und rechts von ihm nur schemenhaft zu erkennen, aber er hätte diese Strecke auch mit verbundenen Augen gehen können, so vertraut war sie ihm geworden.


Er flog von Cloudsdale aus hinab, landete auf einem schmalen Bergpfad. Die Wanderung endete schließlich an einer Öffnung in Fels, dessen Ränder mit Mustern und Motiven geschmückt waren.


Dream betrat den Raum, seine Schritte hallten von den Wänden wieder, ließ deutlich größere Ausmaße erahnen, als es vom Eingang her sichtbar gewesen wäre. Dream trat ohne Furcht in die fast grob behauen wirkende Höhle hinein. Es schien als wären hier natürliche Höhlen und Gänge zu einer großen Kaverne zusammengefasst worden. Ein kühler Wind strich durch die Löcher und Zwischenräume, trug ein stetiges leises Flüstern mit sich.


Dieses Wispern war ihm mittlerweile sehr vertraut geworden und Dream Diver schloss kurz die Augen, ließ sich vom Wind umschmeicheln und durchs Fell fahren als würde er von einer geisterhaften Gestalt neugierig betastet werden. Sanft fuhr der Lufthauch auch durch seine Mähne. Der sonst so charismatische und sehr präsente Hengst wirkte in der Höhle nun fast in sich gekehrt und klein, zeigte eine Sanftheit, die er im täglichen Geschäft nicht an den Tag legte. Es war das Bild eines Ponies, das in eine sichere Zuflucht eingekehrt war.


Der geisterhafte Windhauch zog weiter, schien aufzusteigen. Kurz wurde es ganz still und selbst die leisen Geräusche der Höhle schienen zu verstummen. Auch die Luft schien sich nicht zu bewegen. Nach einigen sehr langen Augenblicken spürte Dream wieder Luftbewegungen vor sich, hörte einen regelmäßigen Atem, der so nah war, dass ihn der Hengst deutlich vor sich spüren konnte.

Langsam öffnete er die Augen und wie ein Spiegel wurden auch gegenüber von ihm Augen geöffnet. Zwei geschlitzte Pupillen blickten ihm entgegen, eingerahmt von jeweils einer blauen, fast hypnotisierenden Iris. Eine Stimme, flüsternd doch voll Kraft wurde hörbar.

„Dream…so fanden deine Hufe doch wieder den Weg…..zu mir.“


Der drachenartige Körper, der nur schemenhaft zu erkennen war, setzte sich langsam in Bewegung und Dreams Zunge tastete ins Leere. Er hatte, ohne es zu merken, das Bonbon fertig gelutscht.

[Cloudsdale, Eingang zum Regierungsgebäude][08:45 Uhr]

Noch immer keine Spur von ihm. Der Minister schnaubte als er aus dem Fenster auf die Straße blickte. Normal kam der Präsident nicht zu spät. Naja…zu spät war er ja gar nicht…aber er kam normal schon eine Stunde früher.
[Manehatten - Marktviertel]

Sinister lief durch die doch sehr befüllten Straßen des Viertels.
Manehatten... Warum war er eigentlich grade hierher geflohen?
... Wegen den Idealen. Die FDR sagte ihm am meisten zu.
Außerdem wollte er in keinem Matriarchentum leben. Es reichte ihm schon,
dass man ihm sagte, was er zu tun habe, aber dann auch noch nur von Frauen? Demütigung...
Er überlegte sich, was er nun vielleicht katographieren oder Skizzieren könnte.
Ihm war irgendwie total danach, eine Landschaftsszenerie zu malen, aber dafür
müsste er in die Berge. Und er hatte Angst vor den Drachen... sehr sogar...

Sein Blick schweifte um sich. Es waren aber auch verflucht viele Ponys hier... All diese Ponys...
Sie schüchterten ihn ein. ... Er hatte genug mit... er müsste lediglich nach hause und eine Leinwand einpacken, dann könnte er loslegen... Wie groß war bitte die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Drache für ihn interessieren würde? ... Hoffentlich niedrig.

So machte sich Sinister weiter auf dem Weg nach Hause.
[Manehatten - Marktviertel - Sitz von Golden Trade]

In Manehattan war einiges los, besonders im Marktviertel. Verschiedenste Händler zogen jetzt schon umher und versuchten Kunden für sich zu gewinnen. Was aber besonders auffiel, waren einige Gestalten, die Schilder um ihren Hals trugen auf denen vermerkt war, für was man sie alles anheuern konnte. Die FDR trieb manchmal diese etwas seltsamen Blüten.

Golden Trade blickte aus dem Fenster hinaus auf den großen zentralen Platz. Schon seit Jahrzehnten war er die treibende Kraft in der FDR, wenn es um den Handel ging. Vorher war er einfach nur einer der großen Händler gewesen und hatte schon über einigen Einfluss besessen, doch jetzt war er auch noch im Posten eines Ministers. Seit Jahren lenkte er die finanziellen Geschicke der FDR und diese hatte viel ihrer Größe ihm zu verdanken.

Doch über ihn war fast nichts bekannt. Er blieb im Hintergrund, beobachtete und handelte dann. Doch seit einiger Zeit unternahm er seltsame Schritte. Er galt als verlässlicher, aber nicht auffälliger Minister. Doch in letzter Zeit wurde das Eis scheinbar dünner, er traf Entscheidungen, die man nicht nachvollziehen konnte, die teils sinnlos erschienen.

Das Brett war vorbereitet...

Die anderen Minister wurden langsam unangenehm. Es würde nicht mehr sehr lange dauern und sie würden beginnen ihn zu hinterfragen, würden Entscheidungen anzweifeln, würden in sein Handwerk pfuschen. Ruhig wanderte der Blick aus dem Fenster umher, forschend, beobachtend.

Es war Zeit....

Sie ahnten nichts von den Ausmaßen seines Vorhabens. Seine Fäden hatte er überall gezogen, hatte ein Netz aus Handlangern und Informanten. Und kaum einer wusste, für wen er da eigentlich arbeitete und seine Agenten wussten auch nicht übereinander Bescheid.

Jede Figur war an ihrem Ort....


Der Blick glitt weiter nach unten, wo er eines der letzten Puzzleteile für seinen Plan suchte. Stundenlang...seit dem ersten Morgengrauen war er still dagestanden. Jetzt verharrte der abgeklärt wirkende Blick länger auf einer Person...ein unsicher wirkender Hengst, dunkelblaues Fell...
Golden Trade nickte noch einmal, bevor er sich vom Fenster entfernte. Die FDR war zu träge, wenn es um Entscheidungen ging. Das Klima wurde von Tag zu Tag kühler.

Alles war bereit.

"Bring ihn mir hoch."

Eine Gestalt, die bisher still dagestanden hatte verschwand aus dem Zimmer.

Erster Zug...

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Ras, war es, der hinuntereilte um Sinister einzuholen. Er hatte ihn zum Glück nicht aus den Augen verloren, das blaue Fell war zum Glück ganz gut auszumachen. Also lief er Sinister nach, welcher bald eine freundliche, wie geölt wirkenende Stimme hinter sich höre.

"Entschuldigung....der Hengst mit dem blauen Fell... darf ich um eine Minute bitten? Keine Sorge...ich bin weder fliegender Händler, noch will ich etwas aufschwatzen."
[Manehatten - Marktviertel]

Mit etwas seichteren Schritten ging Sinister durch die Massen.
Glücklicherweise schien sich keiner wirklich für ihn zu interessieren.
Ob das nun gut oder schlecht war, konnte er sich wohl ausmalen.
In Gedanken war er bereits in der Landschaft.
Weiße Wolken, flauschige, Watte ähnliche Objekte.
Die grünen Wiesen, die bunten Wälder...

Da war ja immerhin noch der Everfree. Auch wenn er
wahrlich bedrohlich und gefährlich war, so hatte auch dieser Wald ein Temperament für sich.
Aber nur von Außen...

Sinister wurde aus seinen Gedanken geholt, als ihn ein Hengst ansprach.
Der Ton war... freundlich... aber... merkwürdig. Ja... anders konnte ihn Sinister wahrlich nicht beschreiben. Er hatte nie zuvor solch eine Stimme vernommen. Als er sich dann umdrehte, erblickte er einen... Er nannte diese Farbe immer 'Dunkel-Himmelblau'. Wahrlich wohl der falsche Ausdruck, aber... naja, so wichtig war es nun nicht.

Er schien ein sehr ordentlicher Hengst zu sein, was man ohne weiteres durch sein äußeres sah. Ebenso auch die Tatsache, dass dieser Hengst sich einem Training unterzog. Er war recht gut in Form, wenn Sinister das schätzen müsste. Da blieb nun die Frage offen. Warum?
"M-meinen sie mich?" fragte er dann das offensichtliche und nährte sich vorsichtig dem Hengsten. "W-worum... geht es... denn?"
[Manehatten - Marktviertel]

Ras lächelte, wenngleich es immer ein wenig an einen Verkäufer erinnerte, der einem etwas andrehen will. Seine Haltung, sein Auftreten...es wirkte alles fast ein klein wenig aufgesetzt. Dennoch klangen seine Worte natürlich gut gewählt und freundlich.


"Mein Geldgeber..ein älterer Herr... würde gerne eine Einladung aussprechen auf ein Gespräch und, wenn es genehm ist, auch ein kleines Essen. Ich denke erhat irgendein Angebot zu machen. Bitte keine Sorge, wir versuchen niemandem die Münzen aus der Tasche zu ziehen und ich weis, dass eine so unvermittelte Einladung seltsam wirkt, aber so wählt der alte Herr nunmal aus."


Ras trat nun näher, er war ausgesucht freundlich, kam auch nicht zu nahe heran und tat offenbar alles um das sanfte Gemüt seines Gegenüber nicht zu erschrecken. Während er gesprochen hatte, war er um Sinister herumgegangen, stellte sich so auch leicht seitlich, so dass die vor allem aus dieser Richtung kommenden Passanten die beiden umrundeten und Sinister in der Menge relativ ungestört war.


"Und für gewöhnlich beweist er ein ganz gutes Auge, auch wenn ich nie herausgefunden habe, nach welchen Maßstäben er auswählt. Und falls es nichts wird... dann war es zumindest ein kostenloses gutes Essen. Wir müssten auch gar nicht lange laufen...es ist gleich dort hinten, man kommt sogar von der Hauptstraße aus hinein."



Ras war sich wohlbewusst, dass es sehr wohl eine Rolle spielte, ob der Zugang zum Gebäude groß und freundlich war, oder in einer Seitenstraße lag. Das wirkte nicht vertrauenserweckend. Darum hatte er es erwähnt. Noch immer war um beide herum das gemurmel und der Lärm des Marktviertels. Ras stand da wie ein Fels in der Brandung, blickte nur hin und wieder leicht auf, um seine Umgebung einer kurzen Inspektion zu unterziehen.
[Manehatten - Marktviertel]

Dieser Hengst... er erschien wie ein Verkäufer... vielleicht ist seine Gestik auch antrainiert, vielleicht ist er aber auch einfach nur freundlich. Durch das Bilden einer Schneiße konnte Sinister durchatmen. Niemand zog ihn in Bedrängnis, also konnte er anscheinend ruhig bleiben.
Jetzt galt es dem, was der Hengst vor ihm sagte, wirklich gut zu erfassen.

... Schmeicheln konnte er, dass musste man ihm lassen...
Trotz allem durchfuhr Sinister ein Gefühl der Unruhe. Es erschien ein wenig... zwiellichtig, aber seine Absichten schienen keineswegs feindselig zu sein. Naja... vielleicht täuschte das auch nur.
Vielleicht war seine Intention auch eine andere und diesen 'Boss' gab es nicht.
... Aber... zu einem mal... verdammt... er hatte lange nichts anständiges mehr gehabt.

Dieses Pony muss sehr viel Kontakt mit anderen haben... Es kann einen förmlich lesen.
Sonst wäre er stehen geblieben und hätte nicht eine Nische gebildet, in welchem sie Reden
könnten. Es beeindruckte Sinister ziemlich. Vielleicht war es aber auch einfach offensichtlich.
In jedem fall... Die Wahrscheinlichkeit, dass das etwas schlechtes war, war gering.
Sinitser konnte inzwischen sogar ohne stottern antworten... Der Hengst hatte was an sich.
"Gut, ich werde mir gerne anhören, was der Herr mir Sagen möchte. Gehen sie ruhig vor, ich folge ihnen."
[Manehattan Marktviertel]
[Ras]

Ras lies sich kaum etwas anmerken, aber er war immer froh, wenn es so reibungslos funktionierte. Er hatte keine Probleme damit, ihm wildfremde Ponies oder sogar andere Wesen anzusprechen, was aber auch an der großen Erfahrung lag, die er mit der Zeit gesammelt hatte. Der Alte hatte irgendetwas vor und Ras wusste, dass der Blick des alten Hengstes gerade auf ihm und seinem Begleiter ruhte. Er selbst hatte wohl noch mit am meisten Ahnung von den Plänen, die so langsam ins Rollen kamen und ein wenig schauderte es ihm bei dem Gedanken.

Langsam ging er voraus, trottete in gemütlichem Tempo und lies Sinister, so dieser wollte, aufschließen.

"Mein Name ist im Übrigen Ras. Ich werde beim Essen auch dabei sein."

Sie erreichten nach kurzer Laufzeit das breite Eingangsportal des Gebäudes. Die Front war schön verziert und bildete den Eingang zu einem großen Bau. Das breite Portal betretend drehte Ras den Kopf.

"Und mit wem habe ich das Vergnügen? ....bitte..."


Ras hielt die Türe auf, wollte der Freundlichkeit halber Sinister vorlassen.
[Manehatten - Marktviertel]

Sinister stand noch eine kurze Zeit vor der offenen Tür.
Diese Größe... beeindruckte ihn sehr. Es war solch ein prächtiges Gebäude...
"Mind, Sinister Mind. Sehr erfreut, Herrn Ras."
Langsam und recht vorsichtig trat er dann über die Schwelle der Pforte.
"Vielen dank..." Er betrachtete dann die Umgebung der Pforte.
Er wollte einfach nur sicher gehen...
"Korrigieren sie mich, wenn ich falsch liege, aber kann es sein, dass sie eine höhere Position hier beziehen? Sie scheinen die Ponys sehr gut lesen zu können, weshalb ich dies auch annehme."

Kaum danach machte sich aber wieder eine leichte Angst in ihm breit.
"V-verzeihen sie... ich... sollte nicht Dinge mutmaßen."
[Manehattan Marktviertel - Golden Trade Gebäude]

Ras lief weiter leicht voraus, verlies aber die Seite Sinisters nicht. Wenn er eine Pause machte, oder etwas genauer musterte in seiner Unsicherheit, so hielt auch Ras inne. Er war in dieser Sache wie ein Schatten Sinisters, was aber nicht ganz zutreffen mochte, da er mit seiner etwas bulligeren Erscheinung und dem sicheren Auftreten die restlichen Eigenschaften eines Schattens vermissen lies.


"Aber nein, hören sie in keinem Fall auf mit Mutmaßungen und Vermutungen. Solange man sie nicht als Fakten verkaufen will gibt es keine Einwände gegen diese. Aber zu besagter Mutmaßung..da haben sie schon ganz recht, doch wie das kommt...nun...das ist eine nette Geschichte...aber die heben wir uns erst einmal auf."


Die beiden passieren den Eingangsbereich, gingen tiefer ins Gebäude. Alles war freundlich gestaltet und gut ausgeleuchtet. Aber es fiel Sinister sicher auf, dass niemand sich um sie kümmerte. Mehr als ein flüchtiger Blick wurde ihnen nicht gewidmet. Offenbar war Ras hier durchaus ein bekanntes Gesicht. Der Hengst bewegte sich auch mit traumwandlerischer Sicherheit durch das Gebäude.


Bereits nach kurzer Zeit erreichten sie, eine mittlerweile nicht zu verachtende Zahl an Stockwerken in der Höhe. Ras öffnete schließlich eine der Türen und die beiden traten ein. Ein leichter Geruch nach Tabak lag in der Luft, gleichwohl nicht kalt und beißend sondern überraschend warm und aromatisch wirkend. Der Raum hatte zentral einen großen Tisch und an der riesigen Fensterfront gegenüber der Türe, durch die sie reingekommen waren, stiegen hinter einem großen Sessel kleine Rauchwölkchen auf. Alles war ein wenig unheimlich still, besonders nach dem Lärm der Straßen war das eine ganz schöne Umstellung. Der Raum war trotz seiner Größe und der gewaltigen Fensterfront, gemütlich warm geheizt.


"Ich darf Herrn Sinister Mind vorstellen. Herr Mind hat eingewilligt zu Gast beim Essen zu sein."


Die Antwort folgte prompt. Die Stimme, die sie aussprach befand sich hinter der Sessellehne, klang aber schon deutlich älter.

"Formidabel...geben sie mir doch eine kurze Zeit, meine Pfeife zuende zu schmauchen."


Ras blickte zu Sinister und lächelte ihm ermunternd und ermutigend zu.

[Bild: ras_and_sinister_by_konsumo-d5hptv1.png]
[Manehattan Marktviertel - Golden Trade Gebäude]

Recht wachsam achtete Sinister auf seine Umgebung. Niemand schenkte ihnen wirklich Aufmerksamkeit. Ohne Zweifel war das ein Zeichen dafür, dass dieser Hengst hier viel zu sagen hatte. Wenn dem nicht so wäre, würde man ihnen wohl viele skeptische Blicke entgegenbringen.

Als sie dann die unzähligen Stockwerke erklommen, kamen sie endlich an ihrem Ziel an.
Ein großes, geräumiges Zimmer. Ein Stuhl am Ende eines langen Tisches, vom welchem seichte Rauchschwaden aufzogen. Es war Warm und roch nicht penetrant nach Tabak. Eigentlich recht angenehm, wenn auch... still.. ja, man konnte sie alles sogar atmen hören, so still war es.

Der Hengst neben ihm stellte Sinister auch sofort vor. Wie es zu erwarten war, saß also der 'Boss', ein anscheinend älterer Hengst, in genau diesem Sessel. Es war wohl jemand, für den Zeit kaum eine Rolle spielte. Die Pfeife war immer ein Symbol der Geduld gewesen, zumal man nach jeder Füllung die Kammer flüchtig auswischen sollte, was unter anderem Zeit frisst.

So stand er also da... in einem Raum mit 2 ihm noch immer fremden Hengsten.
Der eine war ihnen nicht zugewandt, der andere lächelte ihn recht mutgebend an.
So viel wusste er zumindest. Er war nicht der erste, die ihm mut machen wollten.
Tatsächlich aber entlockte er ihm ein kurzes Lächeln. Das er jetzt hier oben stand, ohne das man irgendetwas mit ihm gemacht hatte, war schon einiges, auch wenn er nicht wusste, was wohl noch folgen würde. Derzeit hieß es einfach nur zu warten, bis der Hengst fertig mit der Pfeife war, denn ihn anzusprechen... das traute er sich nicht wirklich.
[Manehattan Marktviertel - Golden Trade Gebäude]

Tatsächlich verging eine recht lange Zeit, bis keine Rauchfäden mehr vom Sessel aufstiegen. Sinister hatte inzwischen Zeit gehabt sich umzusehen. Der Geruch nach Tabak war nicht stärker geworden und schien für den Moment sogar abzunehmen. Folgte er mit dem Blick den Schleiern, konnte er gut erkennen, dass diese durch einige Lüftungsschlitze gesogen wurden. Der Raum wurde offenbar durchgehend gelüftet. Die typischen Reinigungsgeräusche waren vom Sessel aus zu hören.

Wie als wäre ein unhörbarer Gong geschlagen worden, wurde die Türe aufgemacht und mehrere Ponies begannen den Tisch zu decken. Es war als wäre er in ein gigantisches Uhrwerk geraten. Niemand hatte geklopft oder gefragt, die Ponies waren punktgenau eingetroffen. Sie waren zu dritt, hatten auch andere Kleidung, als die Angestellten, die Sinister noch weiter unten sehen konnte. Und sie arbeiteten erstaunlich schnell und auch leise. Über das leise Geschirrklimpern hinweg flüsterte Ras halblaut in Richtung Sinister.

"Daran gewöhne ich mich nie ganz, alles läuft wie in einer...Maschine. Punktgenau...man kann die Uhren danach stellen, wann er mit der Pfeife fertig ist."

Ras wollte offenbar noch etwas sagen, hielt aber kurz verwirrt inne, als er auf den Tisch blickte. Das Essen war unter abgedeckten Tablett aufgestellt und es standen drei Teller mit zugehörigen Gläsern und Besteck da. Sinister konnte den Hengst eindeutig in seiner Verwirrung beobachten, wie er auf der gegenüberliegenden Seite Platz nahm. Doch was an diesem Anblick mochte ihn so verwirren?


Der Sessel wurde gedreht und ein älterer Hengst, mit grauer Mähne und einem buschigen Schnurrbart setzte sich ebenso an den Tisch. Er hatte ein Monokel, nahm dieses aber gerade ab und lies es in seine Hemdtasche gleiten. Um das rechte vordere Bein, war ein kleines ledernes Band mit einer altmodisch wirkenden Uhr daran befestigt. Die dunkle, gestreifte Oberbekleidung wirkte tadellos und zeigte nicht eine Knitterfalte.

"Ich freue mich Sie kennenzulernen, mein Name ist Golden Trade."


Sein Name war nicht sehr bekannt. Natürlich...er wurde gewählt, aber auf der anderen Seite stellten sich viele Minister gerne ins Rampenlicht und er unterließ das bei jeder Gelegenheit. So konnte es durchaus sein, dass jemand seinen Namen nicht kannte.

Die metallisch spiegelnden Glocken über den Tabletts wurden abgenommen und ein Duft nach gutem Essen füllte den Raum. Es war ein durchaus üppiges, aber gut hergerichtetes Tablett mit allerlei Leckereien und gerade als ich meine morgentliche Viertelbeobachtung durchführte.

"Bitte...greifen Sie ruhig zu so viel sie wollen. Ich werde inzwischen darlegen, worin mein Grund besteht, Ihnen ein Stück ihrer kostbaren Zeit zu rauben."

Ras nahm sich etwas vom Essen, noch immer ein wenig verwirrt wirkend, aber mittlerweile wieder in seiner üblichen sicheren Körperhaltung und -sprache. Er begann zu essen. Was gerade jetzt auffiel, war das Fehlen jeglicher besonderen Besteckteile und Gläser. Es war im Gegenteil ganz einfach aufgedeckt worden und nicht, wie man es sich vielleicht vorgestellt hätte, mit 3 verschiedenen Gläsern und sechs verschiedenen Sets an Besteck. Das mochte vielleicht auch gerade deshalb eigenwillig anmuten, da die Art von Golden Trade, sich auszudrücken manchmal noch etwas altmodisch wirkende Züge hatte.

Ras hatte zu essen begonnen und lauschte nun offenbar Golden Trades Worten auch, der den Blick zwischen beiden hin und her gleiten lies, als wäre es ein normales Tischgespräch und weniger so etwas wie ein Monolog der nur Sinister galt.

"Ich kann Ihnen nicht alle Einblicke gewähren, die Ihnen vielleicht zustehen würden, aber ich will mich ganz kurz fassen. Ich habe Ihnen einen Handel vorzuschlagen, der sowohl Ihnen, als auch mir von Nutzen sein könnte. Nun fragen Sie sich sicher... wie kann ich Ihnen einen Handel anbieten...wenn ich gar nicht weis was sie eigentlich in Ihrem täglichen Leben tun."
[Manehatten - Marktviertel - Golden Trade Gebäude]

... Was genau war grade bitte passiert?
Das war das einzige, was sich Sinister fragte, nachdem sie sich alle an den Tisch begeben hatten.
Er hörte dem Hengsten... Golden Trade zwar zu, aber trotzdem kreisten seine Gedanken um das drumherum. Vor allem die Überraschung Ras war ihm sonderbar. Anscheinend passierte das hier nie... oder sehr selten. Es zeigte seine Position. Assistent oder Sekretär. Es blieb aber immer eine Distanz zwischen ihnen. Das war mehr als ersichtlich.

Das Mahl roch wahrlich wunderbar. Sinister empfand es keinesfalls als üppig oder etwas dergleichen. Nein, dass war für ihn bereits purer Luxus. Er aß ein wenig vom Mahl, während er den letzten Worten des Hengsten zuhörte. Ehe er antwortete, kaute und schluckte er den Happen erstmal runter. Tischmanieren hatte er schon.
"Zunächst freue ich mich, sie kennen lernen zu dürfen, Herrn Trade. In der tat haben sie eine der Fragen getroffen, die ich ihnen wohl noch gestellt hätte. Ich würde zu gerne die Antwort und ihr Angebot hören..."
Der alte Hengst lies immer genug Platz zwischen seinen Ausführungen und auch als Sinister ihm antwortete dauerte es eine kleine Weile bis er wieder sprach, offenbar die Worte seines Gegenübers studierend und abwägend.

"Wir werden so lange hier bleiben, bis wir alle ihre Fragen geklärt haben. Doch vorher erst einmal die Antwort...und natürlich.."

Er lächelte nun zum ersten Male. Doch es war ein hintergründiges Lächeln, eine schwer zu umschreibende Regung, noch am ehesten mit dem eines Mathematikers zu vergleichen, der merkt, wie die Rechnung aufgeht. Doch er fuhr ohne längere Umschweife fort.

"...das Angebot."


Ras lauschte ebenso aufmerksam wie Sinister, irgendetwas am heutigen Vorgang schien sehr untypisch zu sein.

"Wie unschwer zu erkennen ist, bin ich schon ein wenig in die Jahre gekommen. Ich plane deswegen langsam einen Rückzug. Als Pony ohne eigene Familie, werde ich viele Geschicke in die Hände einer mir vertrauten Person legen. Nun geht es jedoch darum..."

Golden Trade räusperte sich.

"Ras weis wie bei mir im Geschäft der Hase läuft, doch seine Qualifikationen...bevor ich mich seiner annahm.... lassen gewisse Dinge vermissen, nämlich gesunde Lebenserfahrung. Ich habe eine Menge Dinge gemacht und erlebt, bevor ich in den Handel eingestiegen bin und habe davon immer profitiert. Dabei wusste ich über längere Zeit hinweg nie, welcher Einblick in andere Leben mir als nächstes blühen wird."

Ein Scheppern war zu hören. Ras hatte gerade sein Teller angehoben um neuen Salat darauf zu laden und es vor Schreck fallen gelassen, er war kurz sprachlos.

"Aber...Herr Trade....ich bin doch nur..."

"...mein Assistent, den ich seit Jahren auf diese Aufgabe vorbereite auch wenn es dir nicht bewusst war. Du kennst unseren Handel von früher, ich werde ihn nun lediglich zuende führen. Doch nun würde ich dich um etwas Haltung vor unserem Gast bitten."


Ras nahm hastig sein Teller wieder an sich, doch er aß erst einmal nichts mehr.

"...Verzeihung. Ras wusste bisher nichts von der Entscheidung, dass ich meine geschäftlichen Geschicke irgendwann in seine Hufe zu legen gedenke. Entschuldigen Sie bitte seinen Ausbruch."

Der Alte hatte bisher nichts gegessen und es machte auch nicht den Anschein als wollte er.

"Ich habe bewusst jemand genommen, von dem ich auf den ersten Blick sagen konnte, dass er ganz anders ist als Ras...und das sind Sie ganz zweifelsohne. Die Tätigkeit der sie nachgehen ist primär nicht wichtig...sondern wie sie sie tun.

Nun aber zur Sache. Der Handel würde folgendermaßen aussehen. Ras würde bei Ihnen bleiben für eine noch unbestimmte Zeit und Ihnen auf Ihren Reisen oder Tätigkeit mit Rat und Tat beiseite stehen. Als Gegenleistung finanziere ich diese großzügig.

Verstehen sie...Ras war bisher in zwei Umgebungen in seinem Leben...zuletzt hier als mein Assistent.. er muss anderweitige Erfahrungen sammeln. Und da..kämen Sie ins Spiel."
[Manehatten - Marktviertel - Golden Trade Gebäude]

... Reisen... Erfahrung... Ein alter Firmenbesitzer, der einem gelehrten Assistenten in seine Position bringen möchte, der aber wiederum zu wenig Erfahrung hat. Ras... so hieß der Hengst also.
Der Name Golden Trade sagte ihm etwas... wage. Es lag ihm irgendwie auf der Zunge, aber er kam nicht drauf. Sinister saß die ganze Zeit recht angespannt da. Er sollte mit einem wohlgemerkt wildfremden Hengsten... Reisen und Erfahrungen sammeln...? Zugegeben, er war relativ häufig auf Reisen. Meistens um Karten zu zeichnen. Dafür wollte er sie immer genau sehen. Sinisters Karten hatten immer seine Signatur in einer Ecke. Er vertrieb diese, um seine Existenz zu gewährleisten. Sie waren sehr detailliert, brauchten dafür aber eine lange Zeit, ehe sie fertig waren, weshalb er meist immer eine Karte zeichnet und diese kopiert. Wenn mal eine Veränderung dazukam, änderte er selbstverständlich die Karten.

Die Welt schlief nicht. Also sollte er das erst recht nicht tun.
Das hier war vielleicht ein einmaliges Geschäft. Es war ein recht guter Handel... eigentlich ein sehr guter... "Ich bin hauptberuflich Katograph und somit öfter auf Reisen. Egal ob Greifenreich der Milde Westen oder das Zebra Reich. Ich kann nicht versprechen, dass er Erfahrungen sammeln wird, aber wenn es hilft, nehme ich das Angebot gerne an." Er blickte kurz rüber zu Ras und dann wieder zu Golden Trade. Als er ihn etwas näher betrachtete, kam ihm wieder in den Sinn, was er möglicherweise sein könnte. Es war doch noch gar nicht so lange her, als die FDR gegründet wurde... war er nicht ein Kandidat für ein Minister Amt? Das muste er wohl oder Übel fragen... "Ich hätte aber 2 Fragen an sie. Haben sie schon vorher gewusst, dass ich öfter auf Reisen gehe, oder haben sie sich auf ihre Intuition verlassen? Dazu... sind sie... DER Golden Trade? Der Finanzminister der Republik?"
Eine perfekte Wahl. Dieser junge Hengst wusste es nicht, doch würde er die Initialzündung des Planes sein, es startete hier und jetzt.

"Zu letzterem... ja, der bin ich in der Tat. Wenngleich ich weit weniger das Licht der Aufmerksamkeit suche, als einige meiner Kollegen. Gerade deswegen ist es sicher auch verständlich, dass ich mich um einen Nachfolger für mein eigentliches Geschäft bemühe. Es ist ohnehin bereits der Fall, dass ich für die Zeit in der ich Minister bin, einen Übergangsrat für meine eigentlichen Geschäfte unterhalte.

Aber so ein Rat ist nie so entscheidungsfähig und Wendig, wie ein einzelner Geschäftsführer. Dennoch war es notwendig. Ich möchte schließlich als ein Minister dienen und nicht die Macht für das Wohl meiner eigenen Firma ausnutzen."

Er räusperte sich. Er konnte ausdauernd darüber referieren, warum er der Überzeugung war, dass es Konkurrenz braucht um sich zu entwickeln, doch das wäre nicht zielführend.

"Verzeihung. Ich wollte Sie nicht langweilen, Fakt ist dass ich derzeit meine Geschäfte nur noch repräsentativ leite um mich meinem politischen Posten widmen zu können. Ich bin außerdem der Überzeugung..weswegen ich Ras auch mit Ihnen..einem uns Fremden in die Welt losschicken möchte... dass egal ob Pony, Firma oder ein ganzes Land... sich nicht in Abhängigkeiten begeben sollte, die vielleicht momentan bequemer sind. Oder um es kurz zu formulieren: Ein Vogel, der immer nur gefüttert wird, verlernt das Jagen."

Nachdenklich fuhr sich Golden Trade durch seinen Schnurrbart, musterte Ras aus den Augenwinkeln, welcher immer noch etwas fassungslos zwischen beiden hin und her blickte, wohl nicht wissend ob er vor Freude aufspringen oder wegen der Erwartung in ihn sich zusammenkauern und wimmern sollte.

Golden Trade blickte zu Sinister und schien ihn noch einmal zu mustern. Er schwankte sehr zwischen einer sehr anvertrauenden, fast großväterlichen erzählenden Art und doch wieder einer sehr geschäftsmäßigen und exakten. Dieser Widerspruch löste sich nie ganz und spiegelte sich in Allem, ob im Raum, in seiner Person oder sogar dem Essen, das serviert wurde.

Der Raum war geschäftsmäßig..nichts überflüssiges oder rein schmückendes war darin, dennoch war er angenehm geheizt, gegen störende Geräusche abgeschirmt und sogar mit einer Belüftung ausgestattet, die es ermöglichte, nach dem Genuss einer Pfeife Essen servieren zu lassen, ohne dass jemand durch Rauchgeruch gestört wäre.

Das Essen war ohne übertriebene oder zu exotische Bestandteile zusammengestellt, bodenständig...fast schon einfach, war aber gut angerichtet und zubereitet worden.

Und er...nun... seine Worte zeigten, dass er offenbar großes Interesse daran hatte, dass es seinem Geschäft und insbesondere auch Ras gut ging und er auf die Aufgabe gut vorbereitet wurde...aber gleichzeitig hatte er es dem armen Hengst offenbar erst so indirekt mitgeteilt, dass er nun völlig fassungslos dasaß.


"In jedem Fall, ein Kartograph ist eine absolut exzellente erste Station für ihn. Und zum Thema Wahl haben mich drei Dinge dazu bewogen, wovon ich zwei mitteilen werde. Der dritte Grund..wird sich bei Zeit selbst erklären.

Grund eins... Reisende bewegen sich anders durch eine Stadt als solche, die Manehattan nie verlassen und ich brauchte im Idealfall jemand reisenden.

Grund zwei... generelles Auftreten. Ich möchte Ihnen wirklich nicht zu nahe treten, aber sie machen schon von weitem den Eindruck einer Person, die unter normalen Umständen eher zurückhaltend...fast schon vorsichtig vorgeht, eine Person die gleichwohl eine gewisse Sorgfalt aufweist. Das sind keine negativen Eigenschaften, ich schätze sie sogar sehr. Leider lässt Ras..auch wenn er gerade nicht so wirkt..dies manchmal vermissen.

Aus dem momentanen Gespräch habe ich außerdem einen Blick fürs Detail erkennen können und Sorgfalt, beides mindestens ebenso nützlich."
[Manehatten - Marktviertel - Golden Trade Gebäude]

Damit... hätte Sinister nicht gerechnet.
Es war nicht einfach irgendein Firmenbesitzer, der ihm einen Handel vorschlug,
nein, es war der Finanzminister der FDR höchstpersönlich!
und er wollte nun, dass er seinen Assistenten mit auf Reisen nimmt...
Was sollte er da groß machen? ihm beim Zeichnen von Karten zusehen?

Erneut war Sinister erstaunt, wie viel der Herr Finanzminister über ihn wusste.
"Wir leben nicht mehr in der friedlichen Zeit von damals, wo nahezu alles perfekt war.
Ich hörte oft von Reisenden, die einfach mir nichts, dir nichts überfallen wurden und diesem Schicksal will ich durch Präventon entgehen, auch wenn das nie zu 100% möglich sein wird.
Damit wären meine Fragen soweit geklärt."

Er sah nun rüber zu Ras, der anscheinend immer noch alles zu verstehen versuchte.
"Ist wieder alles in Ordnung mit ihnen?"
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