Was haltet ihr von Western allgemein und welche findet ihr am Besten?
Ich bin ein riesiger Fan von Italowestern, also alles von Sergio Leone, Dollar-Trilogie, Django, etc. Die sind zwar oft ziemlich einfach gestrickt, aber dafür einfach cool anzusehen. Ich denke kaum etwas hat das Cowboy Image so geprägt wie diese Filme. Dreckige Kleinstädte in der Wüste, zwielichtige Gestalten in Staubmänteln und die unrealistischsten Revolverduelle allter Zeiten. Außerdem haben die natürlich viele filmische Stilmittel erfunden, wie zB diesen berühmten Wechsel aus Nahaufnahmen der Augen und Waffengürtel. Ersteres nennt man ja nicht umsonst italienische Einstellung. Von den Soundtracks muss man wohl gar nicht reden, die kennt sogar jeder der noch nie im Leben einen Western gesehen hat.
Auf jedenfall ist The good, the bad and the ugly einer meiner Lieblingsfilme überhaupt und imo der beste Western der jemals gemacht wurde. Sogar fast noch besser als Spiel mir das Lied vom Tod.
Mit den amerikanischen Vorgängern ala John Wayne kann ich dagegen gar nichts anfangen, die sind mir zu sauber und zu patriotisch. Der einzige etwas ältere amerikanische Western den ich richtig gut finde ist The Wild Bunch, aber der ging auch eher in die Spaghetti-Ecke, mit einem sehr berühmten Massaker am Ende. ^^
Sehr gut find ich dann auch wieder die moderneren Sachen. Die sind Storymäßig oft komplexer und versuchen eher realistisch zu sein. So Sachen wie Unforgiven, Tombstone oder recht aktuell das Remake von True Grit.
Und dann gibts da ja noch die sogenannten Weird Western, ala Cowboys und Aliens, Wild Wild West, The Way of the Warrior, Jonah Hex etc. Das ist sowieso immer lustig.
(21.09.2012)Whitey schrieb: [ -> ]Auf jedenfall ist The good, the bad and the ugly einer meiner Lieblingsfilme überhaupt und imo der beste Western der jemals gemacht wurde. Sogar fast noch besser als Spiel mir das Lied vom Tod.
Also für besser als den Zweitgenannten halte ich den Erstgenannten nicht, aber tatsächlich finde ich ihn auch klasse. Hatte den Soundtrack auch im Soundtrack-Thread gepostet. Ist einfach eingehend.
Und klar, die Duellszene auf dem Soldatenfriedhof ist legendär. Die ganze Hin- und Herguckerei geht einem irgendwann total auf den Sack, im positiven Sinne, warum weiß ich auch nicht.
Ansonsten muss ich sagen, dass ich das Westerngenre auch sehr schätze, gerade auch jüngere Titel.
"3:10 to Yuma" zum Beispiel kann man auch empfehlen, wie ich finde. Gute Westernserien nicht zu vergessen.
Als Ergänzung würde ich die Western mit Bud Spencer und Terence Hill noch dazu nehmen. Sie entsprechen nicht dem typischen Western. Aber ich mag sie trotzdem.
(21.09.2012)Sternenschweif schrieb: [ -> ]Als Ergänzung würde ich die Western mit Bud Spencer und Terence Hill noch dazu nehmen. Sie entsprechen nicht dem typischen Western. Aber ich mag sie trotzdem.
Ouuuh ja, von denen hab ich lange nichts mehr gehört. Die sollten die guten alten Filme viel öfter im TV zeigen. Ich liebe diese Atmosphäre
(21.09.2012)Wonderbolt schrieb: [ -> ]Ansonsten muss ich sagen, dass ich das Westerngenre auch sehr schätze, gerade auch jüngere Titel.
"3:10 to Yuma" zum Beispiel kann man auch empfehlen, wie ich finde. Gute Westernserien nicht zu vergessen.
Eyup, der war ziemlich gut. Toll fand ich auch den Film mit dem längsten Namen ever, nämlich Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford. Da fällt sehr stark der Unterschied zu alten Western auf. Es gibt keine Guten und Bösen mehr, oder klischeehafte Schurken und Revolverhelden, sondern einfach nur noch Menschen. Fands sehr interessant wie sie einen der berüchtigsten Verbrecher aller Zeiten einfach nur als Kerl im Ruhestand darstellen, der dann plötzlich erschossen wird.
Die epischste Szene in einem Western ist übrigens eindeutig:
(22.09.2012)Whitey schrieb: [ -> ]Toll fand ich auch den Film mit dem längsten Namen ever, nämlich Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Fort.
Den habe ich nun tatsächlich noch nicht gesehen, wohl aber 'ne positive Kritik zu gelesen. Steht definitiv auf meiner "Noch zu gucken"-Liste.
(22.09.2012)Sternenschweif schrieb: [ -> ]Es ist schade und traurig, dass Charles Bronsen und Henry Fonda schon seit einer Weile verstorben sind.
Aye.
Immerhin ist uns Clint Eastwood erhalten geblieben. Finds immer lustig dass seine paraderolle des Mann ohne Namens so gar nicht zu den sehr anspruchsvollen Filmen passt, die er als Regisseur dreht. ^^
The Good, the Bad and the Ugly ist mein Lieblingswestern und Red Dead Redemtion mein Lieblings Westernspiel.
Western ist ein klasse Genre, generell ist immer eine fantastische Atmospähre und Musik zu erwarten. Zwar kein voller Fan, aber ich finde Western durchaus sehenswert.
Zu Clint Eastwood: Er spielte beim Spätwestern "Erbarmungslos" die Hauptrolle und führte Regie. Dafür gewann er 2 Oscars für den besten Film und beste Regie. Leider habe ich den Film noch nicht gesehen.
Aww, Red Dead Redemption. Ich hätte es so gerne gespielt. Aber nein, mal wieder keine PC-Version. Meine Lieblingswesternspiele sind daher Call of Juarez 1 und 2.
(22.09.2012)Sternenschweif schrieb: [ -> ]Zu Clint Eastwood: Er spielte beim Spätwestern "Erbarmungslos" die Hauptrolle und führte Regie. Dafür gewann er 2 Oscars für den besten Film und beste Regie. Leider habe ich den Film noch nicht gesehen.
Solltest du unbedingt. Eastwood als Regisseur ist brilliant.
Ich hab übrigens gestern Open Range von und mit Kevin Costner gesehen. Der hat mir sehr gut gefallen. Hier mal meine Review.
Ich glaube Open Range ist der erste Western den ich jemals gesehen habe, in dem tatsächlich echte Cowboys eine große Rolle spielen.
Die erste Hälfte des Films ist purer Landschaftsporno, mit endlosen grünen Wiesen, saftigen Feldern und schneebedeckten Bergen im Hintergrund.
Die Aufnahmen sind wunderschön und verdeutlichen einem gekonnt die schiere Größe von Amerika, das sich in anderen Western ja oft nur auf runtergekommene Kleinstädte beschränkt.
In der zweiten Hälfte verwandelt sich der Film dann plötzlich in Unforgiven, allerdings ohne dabei so grimmig zu werden wie Clint Eastwoods Werk. Es geht um eine Gruppe von vier Cowboys die mit ihrer Herde durch den mittleren Westen ziehen. In einer kleinen Stadt treffen sie dann auf einen skrupellosen Farmer, der sie von seinem Land vertreiben will. Um die Konkurrenz auszuschalten, zerstreut er die Herde und tötet Einen der Vierergruppe, während ein weiterer schwer verletzt wird.
Daraufhin schwören die beiden Anderen Rache. Boss Spearman gespielt von Robert Duvall und Charlie Waite, gespielt von Kevin Costner, der auch Regie geführt hat. Ähnlich wie Eastwood zwei alternde Cowboys auf der Suche nach Frieden und Gerechtigkeit.
Open Range ist vor allem sehr schön anzusehen und bietet eine solide Spätwesternstory, die trotz einiger Parallelen großartig funktioniert. Was sehr positiv auffällt, ist eine gesunde Portion Realismus, vor allem was den Showdown am Ende angeht. Außerdem wird auf viele ausgelutschte Klischees verzichtet. Es gibt zwar den bösen Großbauern und den korrupten Sheriff als seinen Handlanger, aber es ist buchstäblich erfrischend zu sehen, dass man eine Wüste hier vergeblich sucht.
Der Film ist eher ruhig und statt coolen Helden und übertriebenen Schusswechseln geht es hier eher um Lagerfeuerromantik, eine gut inszenierte Lovestory und natürlich ganz viel weites Land.
Allein wegen der wunderbaren Aufnahmen, der Regie und der Kamerführung ist dieser Film ein kleines Meisterwerk.
8/10
Und ich freu mich ja wie ein Schnitzel auf den Western von Tarantino. Der Mann hat sein Leben lang Western gemacht die nicht im Westen spielten und jetzt isses endlich so weit. Das wird SO AWESOME. Außerdem Western-Blaxploitation-Hommage. ^^
40 Wagen westwärts fand ich eigentlich ganz amüsant. Hab ich mal mit meiner Mutter geguckt, weil es einer ihrer Lieblingsfilme ist. War ganz ok, war auch ziemlich durchgehend witzig.
Meine Tante hat sich auch erst neulich die ganze Staffel von Der lange Treck gekauft.
Als ich bei ihr war wollte die es auch gleich mal ansehen und mir zeigen, weil sie die Sendung früher gerne gesehen hat. Ich dachte erst das wird langweilig, aber nach der 2 Folge wurde es ziemlich interessant, ich wollte sogar nicht mehr schlafen gehen sondern zu Ende gucken Aber die ganzen Folgen habe ich nicht geschafft. Muss die DVD irgendwann mal ausleihen. Wer hätte gedacht dass mir das gefallen könnte?
Klassischer Italowestern mit wirklich einmaliger Atmosphäre und Klaus Kinski in Höchstform Sticht auch meiner Meinung nach aus der Masse hervor da er, anders als die meisten Western, nicht in der üblichen Wüstenkulisse spielt, sondern in einem verschneiten (Berg)dorf, wodurch eine kalte und depressive Atmosphäre entsteht, die sich durch den ganzen Film zieht. Auch sehr besonders ist das für einen Western eher ungewöhnliche Ende, aber ich möchte hier nicht Spoilern
Wichtig: Es gibt zwei inhaltlich unterschiedliche Enden, einmal das Reguläre und ein nachgedrehtes, welches nur entstand, weil das Orginal als zu brutal erachtet wurde. Jedoch ist nur das Orginal wirklich stimmig (das Nachgedrehte ist, bei genauer Betrachtung, sogar richtig schlecht und unlogisch )
@Night Owl: Den kannte ich bisher gar nicht, nur der Name sagt mir was. Klingt auf jedenfall interessant und steht ab jetzt auf meiner Liste. Mit Kinski kann man ohnehin nichts falsch machen (außer man ist Reporter und versucht den Mann zu interviewen. )
Ungewöhnliches Ende, hm? Da bin ich ja mal gespannt. ^^
@AppleCake: Ich kenn die Serie jetzt nicht aber das sieht genau aus wie diese klassischen Ami-Western die ich absolut nicht leiden kann. ^^
Was Serien angeht kann ich übrigens nur nochmal "Hell on Wheels" empfehlen, die aktuell bei AMC läuft. Eine Revenge-Story vor dem Hintergrund des Eisenbahnbaus. Gefällt mir zumindest ziemlich gut.
Aber die ganzen Folgen habe ich nicht geschafft. Muss die DVD irgendwann mal ausleihen. Wer hätte gedacht dass mir das gefallen könnte? 
Sticht auch meiner Meinung nach aus der Masse hervor da er, anders als die meisten Western, nicht in der üblichen Wüstenkulisse spielt, sondern in einem verschneiten (Berg)dorf, wodurch eine kalte und depressive Atmosphäre entsteht, die sich durch den ganzen Film zieht. Auch sehr besonders ist das für einen Western eher ungewöhnliche Ende, aber ich möchte hier nicht Spoilern