Also... Ich habe diese FF auf Deutsch und auf Englisch gelesen und muss sagen, dass ich sie nicht nur nicht gut, sondern eher ziemlich schlecht fand. Ich kann diesen Hype absolut nicht nachvollziehen.
Vielleicht habe ich einfach schon zu viele FFs (aus anderen Fandoms) gelesen, die Handlung kam mir jedenfalls durchweg vorhersehbar und uninspiriert vor. Es war das Standardprogramm, ein Protagonist mit trostlosem Leben und halbwegs tragischer Vergangenheit trifft (Lieblings)Charakter XY und plötzlich wird alles besser, zwischendrin ein paar Konflikte, die dramatisch gelöst werden und die gegenseitige Liebe/Freundschaft noch verstärken und am Ende ein tränenreicher Abschied, evtl. noch mit irgendeiner schnulzigen Moral.
Außerdem fand ich die Zeitsprünge ungünstig gewählt, da man als Leser eigentlich kaum mitbekommt, wie die beiden sich eigentlich annähern, es wirkt, als hätte Rainbow Dash den Protagonisten nach einigen Sekunden Skepsis sofort für immer ins Herz geschlossen - Was von mir aus ja auch sein kann, Urvertrauen und so
und der Plot will es halt, aber ich hätte gerne ein paar mehr Anfangssituationen gehabt. Der Protagonist wird wohl kaum instinktiv gewusst haben, wie man sich um kleine magische Babyponys kümmert, daraus hätte man was machen können. So sind zehn Jahre recht schnell vorbei und die gegenseitige Liebe wird zwar oft betont, kommt aber meiner Meinung nach nicht wirklich (glaubhaft) rüber.
Den "Dashie findet heraus, dass sie aus einem Cartoon kommt und dreht durch"-Punkt fand ich auch... komisch. Zu dem Zeitpunkt waren bereits zehn Jahre vergangen, seit der Protagonist sie fand und ja, sie verbrachte diese Zeit in einer sterbenden Stadt und hat vermutlich nicht viele Tiere, geschweige denn Pferde oder Ponys gesehen und an einer Stelle weiter vorne sagt ihr "Vater", dass er sie vom Internet fernhalten möchte (wo sie zwangsläufig über ein Bild von sich gestolpert wäre), aber es wird definitiv gesagt, dass sie Fernsehen schauen darf und für ihr Alter sehr intelligent ist. Ist ihr in all der Zeit nicht aufgefallen, dass bunte Pegasi in unserer Welt eher ungewöhnlich sind, hat sie nie konkrete Fragen gestellt? Ich hätte hier damit argumentiert, dass sie einfach nichts anderes kennt und ihre Lebensweise daher nicht in Frage stellt, aber zehn Jahre lang? Scheint mir arg unwahrscheinlich.
Das Finale gefällt mir auch nicht. Die Erklärung, dass Twilight Rainbow Dash versehentlich in einer andere Welt geschickt, verjüngt und (offensichtlich) jegliche Erinnerungen gelöscht hat... Ja, okay. Nicht überraschend, nicht originell, aber okay. Wobei mir nicht ganz klar ist, wieso Celestia und die übrigen Mane 5 unbedingt alle kommen mussten, um Rainbow "abzuholen", sie gingen ja offenbar davon aus, dass lediglich 15 Tage vergangen waren. Dann hätte es doch gereicht, wenn Celestia sich allein oder nur mit Twilight als Begleitung an die Aufgabe gemacht hätte, in einer anderen, unbekannten (?) Welt sollte man doch versuchen, so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu erregen. Natürlich ist es möglich, dass zumindest Celestia unsere Welt bereits kannte, ihre Reaktion auf den Protagonisten und ihre kleine Ansprache später lassen durchaus darauf schließen, aber... Dann doch erst Recht.
Überhaupt, Celestia...
"Uh, Rainbow Dash war fünfzehn Jahre hier, lebt ein völlig neues Leben, du hast sie von Anfang an großgezogen und betrachtest sie als deine Tochter, sie nennt dich 'Dad' und erwidert die familiären Gefühle? Oh. Tja. Scheiße gelaufen. ...Twilight, mach alles rückgängig und lass uns abhauen, lol."
Okay, danach wird sie auch emotional und hält noch eine kleine Rede über die verschiedenen Welten und wie super das Geschehene doch wäre, aber hätte der Protagonist Twilight beim ersten Anlauf nicht noch aufgehalten, wären die wohl echt einfach so abgehauen. Trollestia hin oder her, das wäre doch sehr hart gewesen.
Und schlussendlich: Wie zum Teufel kam Rainbow Dash überhaupt am Anfang in diesen Karton? Das hätte ich mich an der Stelle des Protagonisten die ganzen verdammten fünfzehn Jahre lang gefragt und der nimmt das einfach mal so hin?
Wieso am Ende jetzt alle so schrecklich emotional werden, diese FF als das traurigste, was sie jemals gelesen haben bezeichnen und in ihren Tränen ertrinken, will sich mir auch nicht so ganz erschließen. Rainbow Dash ist wieder bei ihren Freunden, der Protagonist hat sich entschlossen, aus seinem Leben was zu machen und beide haben die Erinnerungen an einander. Klar, Abschied nehmen ist schwer, aber in diesem Fall ist es doch echt so ideal verlaufen wie irgend möglich.
Also, mein Fazit: Absolut nichts für mich. Klar, die FF ist nicht total mies und ich habe mich hier eigentlich nur auf die (meiner Meinung nach) negativen Aspekte bezogen, aber als ich die Geschichte beendete, war meine Reaktion eher
als
, um es mal in Emoticons auszudrücken. Ist wohl einfach nicht mein Ding.