Wer keine harten Fakten und Kritik abkann, macht hier schnell wieder zu, denn ich habe herzlich wenig gutes zu sagen.
Als Helferin war ich vorrangig für die Bar zuständig. In den Stunden vor Eröffnung habe ich noch an den Rezepturen der Cocktails gearbeitet und verfeinert, um euch den höchstmöglichen Genuss bieten zu können. Der Apple Cobbler Cocktail war vor dem Monster Sour der Verkaufsschlager des Abends, die alkoholfreien Cocktails fanden so wenig Beachtung, dass ich den Rest am nächsten Morgen wegkippen musste. Schade um die teuren Zutaten, aber so weiß ich zumindest, was der Masse schmeckt.
Einige haben sich offenbar bei der Orga beschwert, dass die Cocktails zuviele Umdrehungen hatten.
1. Ich bin die Barkeeperin. Wenn was mit eurem Cocktail nicht in Ordnung ist, sagt ihr mir Bescheid.
2. Jederzeit hätte ich den Alkohol reduzieren können, wenn man mir das gesagt hätte.
3. Es gab alkoholfreie Cocktails, auf die man ausweichen konnte. Überall hingen Plakate, auf denen die Cocktails mit den Zutaten angegeben waren. Man konnte also jederzeit nachlesen, wo was drin ist.
Die ersten Gäste waren um 16 Uhr da und wollten gleich mit Alkohol loslegen. Die Bar war offiziell erst ab 18 Uhr eröffnet. Ich stell´s mal ganz klar raus:
Meine Theke, meine Regeln.
Als
verantwortungsvolle Barkeeperin liegt es in meinem persönlichem Ermessen, wann jemand genug hat und wem ich dann erstmal eine Trockenphase auferlege. Nur so konnten noch mehr Schnapsleichen verhindert werden. Wer in Zukunft meint, mich als Spaßbremse hinzustellen - bitte. Ich scheiß drauf, denn ich
kümmere mich um die Menschen in meiner Umgebung.
Desweiteren habe ich auf Anweisung der Orga der gehandelt, als es zwischenzeitlich kein Bier gab.
Und nun für alle diejenigen, die meinen, dass Helfer keine Pause haben dürfen:
Ihr könnt mich mal!
Da will man sich für 10 verdammte Minuten ausruhen und wird dafür von den Gästen dumm angemacht. Stellt ihr euch bitte von 11 Uhr mittags bis 8 Uhr morgens am nächsten Tag hin und arbeitet ohne Pause. Ohne Beschwerden, und bitte immer mit einem herzlichen Lächeln auf den Lippen.
Gab nämlich auch so einige, die nachher beim WWU sich bei Atra und Co ausgelassen haben, dass ich ja so bitterböse und gestresst gewesen sei. Wer nach mehrfacher Aufforderung seitens der Helfer im Eingangsbereich diesen nicht freihält und die Toiletten blockiert, braucht sich nicht wundern, wenn dann ich aufkreuze und einen Brüller loslasse. Es gibt Regeln, und daran hat sich gefälligst jeder zu halten! Es gibt verdammt nochmal Sicherheitsbestimmungen, die eingehalten werden müssen und die wir durchzusetzen haben. Da gibt es keine Diskussion, da wird getan, was die Orga sagt. Ich war noch gnädig, in dem ich den Leuten die Wahl gelassen habe, entweder raus oder in den Saal zu gehen und nicht gleich alle rausgeschmissen habe.
Ganz begeistert war ich auch von all denjenigen, die ihre Becher, ihre leeren Flaschen, ihr benutztes Geschirr überall stehen lassen haben. Ist ja nicht so, dass wir an der Theke allen Gästen bei der Ausgabe gesagt haben, sie möchten den Kram nach Gebrauch bitte wieder zurückbringen. Nein, ich musste wieder überall rumlaufen, mich zwischen die Leute drängen nur um euren Dreck weg zu machen. Besondern schön fand ich es auf die Fresse zu fallen und mein gerade verheiltes Knie wieder anzuschlagen, weil ich in einer Bierpfütze ausgerutscht bin. Mehrfach wurden Flaschen und Becher umgeworfen, um die sich aber kein Schwein kümmerte. Man hätte doch nur an der Bar Bescheid geben brauchen, dann hätte sich einer von uns sofort darum gekümmert. Nein, stattdessen lief die Brühe schön über die Tische, der Boden wurde versaut und wir hatten am Morgen die liebe Mühe, den Kram wieder wegzubekommen.
Allen, die sich über "das dürftige Büffet" (O-Ton) bei mir beschwerten, quotiere ich mal mich selbst:
(22.03.2013)Sundance schrieb: [ -> ]Ausserdem wird es ein kleines Büffet geben, an dem ihr den kleinen Hunger zwischendurch stillen könnt. Wer ein 3-Gänge-Menü erwartet, ist hier falsch. Eine Veranstaltung dieser Größe ist kräftezehrend, also haut zuhause nochmal ordentlich rein! Für den Rest sorgen dann wir.
Es ist nochmal ausdrücklich erwähnt worden. Das Büffet war so geplant, dass für jeden etwas da war. Und nein, man sollte sich nicht vollfressen um dann anschließend in einen komatösen Schlaf zu fallen. Ausserdem ist es eine Frecheit, sich zu beschweren, obwohl Stargaze stundenlang wieder am Grill stand und das Fleisch für euch fertig gemacht hat! Dafür hat sich niemand bedankt. Aber wozu auch? Beschweren ist ja einfacher.
Es war soviel an Programm geplant, was nicht durchgezogen werden konnte: Die Talentshow fiel aus, weil die Kandidaten entweder nicht aufgetaucht, abgehauen oder am schlafen waren. Die Tombola fiel aus den gleichen Gründen aus. Stargaze hatte ebenfalls eine Standup-Comedy Nummer vorbereitet, die er dann nicht verschwendet wissen wollte und lieber die Gelegenheit nutzte, stattdessen mit den wenigen verbliebenen und vernünftigen Leuten Konversation zu führen.
Ganz ehrlich, wenn ich für den Auftritt der Band nicht die Bar zugemacht hätte, hätte ich gar keinen Spass gehabt. Ich kam nicht dazu, mit den Leuten zu reden, mal ein nettes Gespräch anzufangen, mal 5 Minuten durchzuatmen. In den späten Morgenstunden, als wir schon abbauten und die meisten gegangen waren oder ihren Rausch ausschliefen, da konnte man sich mal ein bisschen unterhalten.
Es gibt Leute, wie Fragga, rotti, Bonga, Nicky, Stargaze, Javier, Teme, Maix sowie natürlich der Orga und einige wenige weitere, denen ich meinen höchsten Respekt und meinen tiefen Dank aussprechen möchte. Wir haben alle unser möglichstes getan.
Hiermit schließe ich dieses Kapitel - ich werde mit Ausnahme der diesjährigen GalaCon nie wieder Helfer sein. Es ist ein Knochenjob, der von den Gästen einfach nicht anerkannt wird. Ich bin es leid, mich um Menschen zu kümmern, die einen Scheißdreck auf ihre Umgebung geben und sich nicht an Regeln halten, sondern sie brechen und obendrein beschweren.
Zeitgleich gebe ich hiermit bekannt, dass ich nie wieder Cocktails auf freiwilliger Basis anbieten werde. Man kann mich mit Kostenaufwand buchen, aber ich werde mir nicht mehr den Arsch aufreissen für Leute, die es nicht wertschätzen.