Prometheus
Endlich wieder ein Sci-Fi-Film, der sich für seinen Anfang viel Zeit lässt und langsam seine eigene Atmosphäre aufbaut. Die Aufmachung des gesamten Filmes ist schlichtweg edel, gleichzeitig aber sehr authentisch. Requisiten, Kulissen und Effekte verdienen höchstes Lob, hier passt alles zusammen.
Inhaltlich verhadert sich der Film allerdings schnell in einem Berg aus Inkonsistenz, angefangenen, aber nicht weitergeführten Ideen und unnötigen Klischees.
Warum gerade hier derartig geschlampt und sich am unteren Standard orientiert wurde, ist mir schleierhaft.
Alles zusammengezählt ist Prometheus maximal etwas für das Auge, was sehr schade ist.
Gurren Lagann
Ein Mecha-Anime, der seine Genrebezeichnung verdient. Mit jeder Folge werden die phantasievoll, aber i.d.R. ziemlich hässlich gestalteten Kampfroboter größer und größer bis sie vollkommen aberwitzige Ausmaße erreichen.
Wer sich in seinen kühnsten Träumen kilometergroße Kampfroboter vorgestellt hat, der wird hier fündig - die Designer von Gurren Lagann haben in Punkto Körpergröße vor sprichwörtlich keiner Grenze halt gemacht und sich sagenhaft ausgetobt.
Leider war es dann auch mit den positiven Aspekten: Die ersten ~9 Folgen sind schon allein aufgrund eines Charackters ein unsäglicher
pain in the ass. Ich bin ohnehin kein Freund von Mecha, war es bei NGE und Scrapped Princess nicht, aber was hier in ca. 30 Folgen an durchgeknallten Feuerwerk abgezündet wird, ist nicht mehr feierlich.
Eine Folge ist schlimmer, als die andere, ein Dialog dümmlicher, als der vorherige, hanebüchende Inkonsistenzen am laufenden Band, eine sich auf Kellerniveau orientierende Dramaturgie und ein, man ist fast versucht "typisch japanisch" zu schreiben, andauerndes, unnötiges Zeigen von nackter Haut ohne einen Hauch von storybezogener Notwendigkeit.
Bis auf ganz kleine Lichtblicke (die ich nicht spoilern werde) ist Gurren Lagann ein schlecht geschriebener, zuweilen bescheiden animierter, konzeptionell desaströs misslungener Anime.
Aus einer vollkommen neuen, interessanten Idee wird das minimal Möglichste herausgeholt und sich allein auf
more style than substance versteift.
Ein Haufen unbedeutender Nebendarsteller, die ebenfalls in weniger also 30 Folgen abgehandelt werden wollen, tun ihr übrigens zu diesem beispielosen Blendwerk.
Wer "abgefahrene", kreative, überraschende und sich herrlichst unernst nehmende Materialschlachten sehen will, der ist bei dem 45-Minuten-Werk "Dead Leaves" definitv besser aufgehoben und kann sich seine restliche Lebenszeit für schönere Dinge als Gurren Lagann aufheben.