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Darf man Stolz sein, wenn man Deutscher ist? - Druckversion

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RE: Darf man Stolz sein, wenn man Deutscher ist? - Beaumaris - 21.09.2014, 15:45

(21.09.2014)Blitzsturm schrieb:  Warum denkt ihr eigentlich immer, das Leute die Nationalstolz empfinden,
selbst nichts geleistet haben?

Weil man ziemlich oft von "Nationalstolz" hört, aber dieser mit dem eigentlichen Stolz bzgl. einer Eigenleistung nicht viel zu tun hat. Es ist nachvollziehbar, wieso das ganze in diesem Zusammenhang wie ein Substitut wirkt.

(21.09.2014)Blitzsturm schrieb:  Gut, dann formulieren wir es für dich mal um:
Ist es deiner Ansicht nach in Ordnung sein Land lieben
(ohne andere Menschen mit ausländischer Herkunft herabzuwerten)?
Oder ist man dann auch eine gescheiterte Existenz?

Persönlich kenne ich halt einen Unterschied zwischen "ich liebe x/mir gefällt x/ich kann mich mit x identifizieren" und "ich bin stolz auf x". Wenn es dir in D gefällt, dann ist das schön für dich, mir gefällt es auch hier, aber was hat das mit Stolz zu tun? Oder sagst du auch, dass du stolz auf MLP bist, wenn du meinst, dass dir die Serie gefällt? Ich glaube kaum. FS grins


RE: Darf man Stolz sein, wenn man Deutscher ist? - Wasabi Woman - 21.09.2014, 15:47

(21.09.2014)Beaumaris schrieb:  Persönlich kenne ich halt einen Unterschied zwischen "ich liebe x/mir gefällt x/ich kann mich mit x identifizieren" und "ich bin stolz auf x". Wenn es dir in D gefällt, dann ist das schön für dich, mir gefällt es auch hier, aber was hat das mit Stolz zu tun? Oder sagst du auch, dass du stolz auf MLP bist, wenn du meinst, dass dir die Serie gefällt? Ich glaube kaum. FS grins

Genau das.

Zur Eingangsfrage: Nein. Hat man nichts eigenes um stolz darauf zu sein oder wieso muss man gerade einen so zufälligen Umstand auswählen? Derpy confused


RE: Darf man Stolz sein, wenn man Deutscher ist? - Blitzsturm - 21.09.2014, 16:14

(21.09.2014)Beaumaris schrieb:  
(21.09.2014)Blitzsturm schrieb:  Warum denkt ihr eigentlich immer, das Leute die Nationalstolz empfinden,
selbst nichts geleistet haben?

Weil man ziemlich oft von "Nationalstolz" hört, aber dieser mit dem eigentlichen Stolz bzgl. einer Eigenleistung nicht viel zu tun hat. Es ist nachvollziehbar, wieso das ganze in diesem Zusammenhang wie ein Substitut wirkt.

(21.09.2014)Blitzsturm schrieb:  Gut, dann formulieren wir es für dich mal um:
Ist es deiner Ansicht nach in Ordnung sein Land lieben
(ohne andere Menschen mit ausländischer Herkunft herabzuwerten)?
Oder ist man dann auch eine gescheiterte Existenz?

Persönlich kenne ich halt einen Unterschied zwischen "ich liebe x/mir gefällt x/ich kann mich mit x identifizieren" und "ich bin stolz auf x". Wenn es dir in D gefällt, dann ist das schön für dich, mir gefällt es auch hier, aber was hat das mit Stolz zu tun? Oder sagst du auch, dass du stolz auf MLP bist, wenn du meinst, dass dir die Serie gefällt? Ich glaube kaum. FS grins
Nein, natürlich sage ich nicht, dass ich stolz auf MLP bin,
da ich ja daran nicht mitwirke und es auch nicht kann.
Allerdings gibt es für Deutsche schon die Möglichkeit an dem Fortschritt ihres Landes mitzuarbeiten.

(21.09.2014)kiwi schrieb:  
(21.09.2014)Beaumaris schrieb:  Persönlich kenne ich halt einen Unterschied zwischen "ich liebe x/mir gefällt x/ich kann mich mit x identifizieren" und "ich bin stolz auf x". Wenn es dir in D gefällt, dann ist das schön für dich, mir gefällt es auch hier, aber was hat das mit Stolz zu tun? Oder sagst du auch, dass du stolz auf MLP bist, wenn du meinst, dass dir die Serie gefällt? Ich glaube kaum. FS grins

Genau das.

Zur Eingangsfrage: Nein. Hat man nichts eigenes um stolz darauf zu sein oder wieso muss man gerade einen so zufälligen Umstand auswählen? Derpy confused
Gegenfrage, warum sollte man nicht darauf Stolz sein, auch wenn es ein Zufall ist?
Wäre ich ein Brite, dann würde ich wohl auch Stolz auf GB empfinden,
aber ich bin nun mal Deutscher und so eben Stolz auf Deutschland. Shrug
Das hindert mich nicht daran, auf meine eigenen Leistungen Stolz zu sein,
und eigentlich stört es auch keinen,
ich pfeife schließlich nicht "Die Wacht am Rhein" auf dem Schulweg. RD wink


RE: Darf man Stolz sein, wenn man Deutscher ist? - Wasabi Woman - 21.09.2014, 16:22

(21.09.2014)Blitzsturm schrieb:  Gegenfrage, warum sollte man nicht darauf Stolz sein, auch wenn es ein Zufall ist?
Wäre ich ein Brite, dann würde ich wohl auch Stolz auf GB empfinden,
aber ich bin nun mal Deutscher und so eben Stolz auf Deutschland. Shrug
Das hindert mich nicht daran, auf meine eigenen Leistungen Stolz zu sein,
und eigentlich stört es auch keinen,
ich pfeife schließlich nicht "Die Wacht am Rhein" auf dem Schulweg. RD wink

Mit der Frage hast du sie eigentlich auch schon beantwortet. Entweder wir haben ein komplett anderes Verständnis von Stolz oder eine andere Vorstellung davon, was dessen würdig ist.

Laut Duden:
Zitat:a. ausgeprägtes, jemandem von Natur mitgegebenes Selbstwertgefühl
b. Selbstbewusstsein und Freude über einen Besitz, eine [eigene] Leistung

Trifft beides nicht zu. Und mit dem Beispiel des Briten hast du doch vielmehr die Arbitrarität bewiesen. Wenn ich x bin, bin ich auf x stolz, wäre ich stattdessen y, dann wäre y der Grund für meinen Stolz. Ich bin nicht stolz auf meinen Beitrag dazu, sondern vielmehr auf die Sache an sich, die mir anfangs völlig zufällig zugeteilt wurde. Das macht mmn. überhaupt keinen Sinn.
Dass man froh ist und gerne in einem bestimmten Land lebt verstehe ich komplett, geht mir auch so. Aber Stolz ist da unangebracht.


RE: Darf man Stolz sein, wenn man Deutscher ist? - Blitzsturm - 21.09.2014, 16:42

Zitat:Mit der Frage hast du sie eigentlich auch schon beantwortet. Entweder wir haben ein komplett anderes Verständnis von Stolz oder eine andere Vorstellung davon, was dessen würdig ist.
Das kann gut sein, ich denke jeder definiert bestimmte Worte anders.

Zitat:Trifft beides nicht zu. Und mit dem Beispiel des Briten hast du doch vielmehr die Arbitrarität bewiesen. Wenn ich x bin, bin ich auf x stolz, wäre ich stattdessen y, dann wäre y der Grund für meinen Stolz. Ich bin nicht stolz auf meinen Beitrag dazu, sondern vielmehr auf die Sache an sich, die mir anfangs völlig zufällig zugeteilt wurde. Das macht mmn. überhaupt keinen Sinn.
Dass man froh ist und gerne in einem bestimmten Land lebt verstehe ich komplett, geht mir auch so. Aber Stolz ist da unangebracht.
Also habt ihr nichts gg. Patriotismus bzw. Liebe zum eigenen Land,sondern nur gg. den Stolz auf selbiges?
Mal noch ein Beispiel:
Deutschland gewinnt die WM (Nein, ich bin nicht nur bei Sportereignissen ein Patriot, aber ich glaube das wissen hier schon alle),ich freue mich darüber und trage ein DFB-Trikot.
Ist das dann in euren Augen Stolz oder einfach nur "froh sein"?


RE: Darf man Stolz sein, wenn man Deutscher ist? - Whitey - 21.09.2014, 16:46

Wie kannst du denn Stolz darauf sein, wenn ein paar andere Leute, die du nicht kennst, irgendwas gewinnen?

Es macht nicht besonders viel Sinn stolz auf etwas zu sein, mit dem man eigentlich nichts zutun hat, und dass darüber hinaus vollkommen zufällig und random zustande gekommen ist.

Man kann ja so patriotisch sein wie man will, warum auch immer, aber wie man Stolz auf "sein" Land sein kann, erschließt sich mir nicht. Es scheint mir nach keiner Definition von Stolz möglich zu sein.


RE: Darf man Stolz sein, wenn man Deutscher ist? - Wasabi Woman - 21.09.2014, 16:52

Na gut, ich lehne Patriotismus grundsätzlich ab. Neben dem "auf sich stolz sein" kann man ja auch auf andere stolz sein, wobei das idr einem nahestehende Personen sind. In diesem Falle freut man sich für die Person und nutzt den Stolz nicht dazu, sich selbst zu profilieren. Normalerweise läuft das aber eher anders ab bei der WM. RD wink
Da die Fußballmannschaft aus komplett fremden Personen besteht, kann man sich über den Sinn des Ganzen streiten. Ich verstehe dieses Theater um Sportevents generell nicht, von daher. ^^


RE: Darf man Stolz sein, wenn man Deutscher ist? - Mc Timsy - 21.09.2014, 19:39

Blitzsturm schrieb:Deutschland gewinnt die WM (Nein, ich bin nicht nur bei Sportereignissen ein Patriot, aber ich glaube das wissen hier schon alle),ich freue mich darüber und trage ein DFB-Trikot.
Ist das dann in euren Augen Stolz oder einfach nur "froh sein"?

Psychologisch ist es wohl Stolz. Gerade Fussball-Spiele sind ein wahres Fest an instinktivem Verhalten und den Auswirkungen von Gruppenbildung auf die Menschen. Plötzlich lässt der Bürokaufmann, gemeinsam mit der Uni-Dozentin und dem Azubi den Stammeskrieger raushängen. Die Definition als Einheit findet dank "Kriegsbemalung" und gemeinsamer "Schlachtgesänge" innerhalb von wenigen Augenblicken statt. Schon kann das instinktgesteuerte Wesen sich am sportlichen Erfolg völlig fremder Menschen ergötzen. Twilight happy

Gegenfrage an dich: Warum willst du "stolz" darauf sein, dass du Deutscher bist?


RE: Darf man Stolz sein, wenn man Deutscher ist? - Blitzsturm - 21.09.2014, 21:28

(21.09.2014)Mc Timsy schrieb:  
Blitzsturm schrieb:Deutschland gewinnt die WM (Nein, ich bin nicht nur bei Sportereignissen ein Patriot, aber ich glaube das wissen hier schon alle),ich freue mich darüber und trage ein DFB-Trikot.
Ist das dann in euren Augen Stolz oder einfach nur "froh sein"?

Psychologisch ist es wohl Stolz. Gerade Fussball-Spiele sind ein wahres Fest an instinktivem Verhalten und den Auswirkungen von Gruppenbildung auf die Menschen. Plötzlich lässt der Bürokaufmann, gemeinsam mit der Uni-Dozentin und dem Azubi den Stammeskrieger raushängen. Die Definition als Einheit findet dank "Kriegsbemalung" und gemeinsamer "Schlachtgesänge" innerhalb von wenigen Augenblicken statt. Schon kann das instinktgesteuerte Wesen sich am sportlichen Erfolg völlig fremder Menschen ergötzen. Twilight happy

Gegenfrage an dich: Warum willst du "stolz" darauf sein, dass du Deutscher bist?
Mich würde es freuen,
wenn dieses "Einheitsgefühl" nicht nur zur WM/EM vertreten wäre.

Das ist schwer zu erklären....
Ich glaube mittlerweile, dass es auf die eigenen Wertvorstellungen ankommt.
Liebe an sich ist ja schon meist irrational und die Liebe zu seinem Land jemandem zu erklären, der nicht genauso denkt, ist mMn einfach nicht möglich. Shrug


RE: Darf man Stolz sein, wenn man Deutscher ist? - Mc Timsy - 21.09.2014, 22:12

Blitzsturm schrieb:Mich würde es freuen,
wenn dieses "Einheitsgefühl" nicht nur zur WM/EM vertreten wäre.

Das ist schwer zu erklären....
Ich glaube mittlerweile, dass es auf die eigenen Wertvorstellungen ankommt.
Liebe an sich ist ja schon meist irrational und die Liebe zu seinem Land jemandem zu erklären, der nicht genauso denkt, ist mMn einfach nicht möglich.

Versuch's! RD wink Ist ja nicht so als würden alle "Nicht-Patrioten" dieses Land nicht schätzen. Trotzdem, gerade wenn du vorher schreibst, dass du als Brite stolz auf Großbritannien wärest solltest du dich selber fragen warum du eigentlich so fühlst wie du fühlst. Dann lese ich da nämlich raus, dass dein Nationalstolz nicht einer tatsächlichen Leistung Deutschlands entspringt, sondern dann willst du auf Deutschland stolz sein. Das eigene Wollen solltest du dann allerdings begründen können.

Ist auch egal wenn ein anderer es nicht auf emotionaler Basis versteht. Wichtig wäre mir einzig die Motivation dahinter zu erkennen. Ich habe meine Pan-Europa Einstellung ja auch nicht einfach übernommen weil ich in der EU geboren bin. Twilight happy


RE: Darf man Stolz sein, wenn man Deutscher ist? - Alex Crash - 21.09.2014, 22:15

Klar bin ich stolz Deutscher zu sein. Warum sollte man das nicht sagen dürfen? Deutschland gehört zu den Fortschrittlichsten Ländern der Welt, viele berühmte Menschen kommen aus Deutschland. Sei es Dichter, Musiker, Forscher oder was auch immer. Uns geht es, obwohl sich einige immer beschweren, sehr gut im Gegensatz zu vielen anderen Ländern auf der Welt, die mit Armut, Hunger, Bürgerkriegen oder sonstwas zu tun haben. Und auch wenn eine der dunkelsten Kapitel der Weltgeschichte mit der Geschichte Deutschlands zu tun hat, das ist eine Weile her, und die heutige Generation hat keinerlei Aktien in dem was passiert ist. Abgesehen davon ist so etwas in Zukunft nicht mehr möglich, weil das Gesetztlich niedergeschrieben ist. Ich versteh nicht, wie einige immer auf dem Kapitel rumreiten müssen und uns die Schuld dafür geben wollen. (Aber das darf natürlich nicht in Vergessenheit geraten)


RE: Darf man Stolz sein, wenn man Deutscher ist? - Blitzsturm - 21.09.2014, 22:34

(21.09.2014)Mc Timsy schrieb:  
Blitzsturm schrieb:Mich würde es freuen,
wenn dieses "Einheitsgefühl" nicht nur zur WM/EM vertreten wäre.

Das ist schwer zu erklären....
Ich glaube mittlerweile, dass es auf die eigenen Wertvorstellungen ankommt.
Liebe an sich ist ja schon meist irrational und die Liebe zu seinem Land jemandem zu erklären, der nicht genauso denkt, ist mMn einfach nicht möglich.

Versuch's! RD wink Ist ja nicht so als würden alle "Nicht-Patrioten" dieses Land nicht schätzen. Trotzdem, gerade wenn du vorher schreibst, dass du als Brite stolz auf Großbritannien wärest solltest du dich selber fragen warum du eigentlich so fühlst wie du fühlst. Dann lese ich da nämlich raus, dass dein Nationalstolz nicht einer tatsächlichen Leistung Deutschlands entspringt, sondern dann willst du auf Deutschland stolz sein. Das eigene Wollen solltest du dann allerdings begründen können.

Ist auch egal wenn ein anderer es nicht auf emotionaler Basis versteht. Wichtig wäre mir einzig die Motivation dahinter zu erkennen. Ich habe meine Pan-Europa Einstellung ja auch nicht einfach übernommen weil ich in der EU geboren bin. Twilight happy
Für mich ist es einfach etwas elementares, denn auf sein Land stolz zu sein, heißt für mich gleichzeitig auch,
dass man auf seine Vorfahren, die Errungenschaften des Landes,
seine Geschichte und seine Kultur und Sprache stolz ist.
Ich empfinde Freude,
wenn ich die Fahne der Bundesrepublik oder die kaiserlichen Farben,
ja sogar irgendwelche regionalen Fahnen erblicke und das war auch schon immer so.
Für dich muss das whrs. ziemlich komisch oder schwachsinnig sein,
aber ich kann es einfach nicht besser in Worte fassen.


RE: Darf man Stolz sein, wenn man Deutscher ist? - Mc Timsy - 21.09.2014, 23:02

Blitzsturm schrieb:Für mich ist es einfach etwas elementares, denn auf sein Land stolz zu sein, heißt für mich gleichzeitig auch,
dass man auf seine Vorfahren, die Errungenschaften des Landes,
seine Geschichte und seine Kultur und Sprache stolz ist.
Ich empfinde Freude,
wenn ich die Fahne der Bundesrepublik oder die kaiserlichen Farben,
ja sogar irgendwelche regionalen Fahnen erblicke und das war auch schon immer so.
Für dich muss das whrs. ziemlich komisch oder schwachsinnig sein,
aber ich kann es einfach nicht besser in Worte fassen.

Um es von meiner Position aus zu beschreiben. Die Taten meiner Vorfahren betrachte ich unabhängig von den Leistungen des Landes. Soweit sie mir überhaupt bekannt sind. Dazu gehören aber leider auch einige Gestalten, die sich in entsprechenden Zeiten nicht zu schade waren Juden abzutransportieren oder ihr Leben auf die Verteidigung des Führers einzuschwören. Der letzte davon ist vor drei Jahren gestorben und hat bis zum Schluss gemeint, dass der Kurs damals der richtige war. Twilight: No, Really?
Zu den Errungenschaften und der Geschichte wurde hier schon viel gesagt. Kultur und Sprache, ... naja, wer Freude an irgendeiner Kultur empfindet soll sich nicht aufhalten lassen. Stolz kann ich dabei jedoch nur eingeschränkt nachvollziehen. Die Deutsche Sprache ist mir ja quasi geschenkt worden.

Ich kann in gewissem Maßstab aber nachvollziehen wenn du positiv auf die aktuellen Staatssymbole reagierst. Vermutlich aber aus anderen Gründen. Pinkie happy Ich persönlich unterstütze aus vollem Herzen das System der Bundesrepublik Deutschland und seine Verfassungsordnung. Geschichte finde ich allgemein spannend. Im Falle des Deutschen Republikanismus sogar ziemlich inspirierend. Allerdings, meine Loyalität gehört der Bundesrepublik, nicht Deutschland. Würde hier ein Systemwechsel stattfinden und Deutschland beispielsweise eine Diktatur werden schnappe ich mir meine Freundin und wir sitzen am nächsten Tag in London. RD wink Geburtsort hin oder her, für ein Stückchen Erde setze ich mich nur so lange ein, wie ich dort eine Ordnung vorfinde die unterstützenswert ist.
Deine Aussagen klingen für mich nicht komisch, oder schwachsinnig. Einzig bin ich nicht der Meinung, dass das Wort "Stolz" hier korrekt ist. Auch betrachte ich die von dir genannten Punkte als etwas relativ unabhängiges von der Nation, besonders aber unabhängig von meiner eigenen Leistung. Ich empfinde jedenfalls nicht mehr Faszination für die Geschichte des Rheinlandes, als ich für die Geschichte Schottlands, Griechenlands, oder der Irokesenstämme empfinde.


RE: Darf man Stolz sein, wenn man Deutscher ist? - InsaneBronie - 21.09.2014, 23:37

(21.09.2014)Blitzsturm schrieb:  Ich empfinde Freude,
wenn ich (...) die kaiserlichen Farben (...) erblicke

du empfindest also freude wen du die npd mit ihren fahnen wedeln sehst Twilight: No, Really?


RE: Darf man Stolz sein, wenn man Deutscher ist? - Solaire - 22.09.2014, 00:02

(21.09.2014)InsaneBronie schrieb:  
(21.09.2014)Blitzsturm schrieb:  Ich empfinde Freude,
wenn ich (...) die kaiserlichen Farben (...) erblicke

du empfindest also freude wen du die npd mit ihren fahnen wedeln sehst Twilight: No, Really?

Wie Bltzsturm es immer so gern betont: Verwechsle Nationalsozialismus unter Adolf Hitler nicht mit dem deutschen Nationalismus zur Nachzeit der napoleonischen Kriege.
Dennoch kann ich verstehen dass da einige negative Konnotationen und Parallelen vorhanden sind. Es waren eben beides Epochen, denen der Nationalismus inne wohnte. Mit solchen Reaktionen wird sich der gute Blitzsturm wohl oder übel des Öfteren auseinander setzen müssen. RD wink

Ich persönlich bin nicht stolz auf unsere Geschichte und Vorfahren. Ich mag gerne mal die Werke Schillers, Goethes und Kants durchstöbern, aber da hört es schon auf. Sprache und Kultur sind mir, gerade in Zeiten der Globalisierung, auch nicht heilig. Auch wenn ich ein Nationalbewusstsein empfinde, ich bringe zwar Faszination für die deutsche Kultur und Geschichte auf, aber eben keineswegs Stolz.

Mein Stolz gilt dem eigenen Schaffen, sowie der menschlichen Vernunft.


RE: Darf man Stolz sein, wenn man Deutscher ist? - Blitzsturm - 22.09.2014, 14:07

(21.09.2014)InsaneBronie schrieb:  
(21.09.2014)Blitzsturm schrieb:  Ich empfinde Freude,
wenn ich (...) die kaiserlichen Farben (...) erblicke

du empfindest also freude wen du die npd mit ihren fahnen wedeln sehst Twilight: No, Really?
Ja genau,
da stelle ich mich immer dazu und wir stimmen dann zusammen "die Fahne hoch!" an, das macht echt Spaß. Facehoof
Jetzt mal ernsthaft, eigentlich ist so ziemlich das genaue Gegenteil der Fall.
Wenn ich sehe wie die Nationalsozialisten die kaiserliche Fahne als Ersatz für das HK verwenden,
wird mir maximal übel.


(22.09.2014)SolarFlare schrieb:  
(21.09.2014)InsaneBronie schrieb:  
(21.09.2014)Blitzsturm schrieb:  Ich empfinde Freude,
wenn ich (...) die kaiserlichen Farben (...) erblicke

du empfindest also freude wen du die npd mit ihren fahnen wedeln sehst Twilight: No, Really?

Wie Bltzsturm es immer so gern betont: Verwechsle Nationalsozialismus unter Adolf Hitler nicht mit dem deutschen Nationalismus zur Nachzeit der napoleonischen Kriege.
Dennoch kann ich verstehen dass da einige negative Konnotationen und Parallelen vorhanden sind. Es waren eben beides Epochen, denen der Nationalismus inne wohnte. Mit solchen Reaktionen wird sich der gute Blitzsturm wohl oder übel des Öfteren auseinander setzen müssen. RD wink

Ich persönlich bin nicht stolz auf unsere Geschichte und Vorfahren. Ich mag gerne mal die Werke Schillers, Goethes und Kants durchstöbern, aber da hört es schon auf. Sprache und Kultur sind mir, gerade in Zeiten der Globalisierung, auch nicht heilig. Auch wenn ich ein Nationalbewusstsein empfinde, ich bringe zwar Faszination für die deutsche Kultur und Geschichte auf, aber eben keineswegs Stolz.

Mein Stolz gilt dem eigenen Schaffen, sowie der menschlichen Vernunft.
Im Internet darf ich mir das relativ häufig anhören,
wobei ich es mittlerweile ziemlich belustigend finde.
In echten Leben sehe ich mich mit solchen Vorwürfen weniger konfrontiert, obwohl ich keinen Hehl aus meinen Ansichten mache, aber das könnte daran liegen, dass viele sich im echten Leben nicht trauen einem blöde Sprüche zu drücken. FS grins
Heute hat mich einer in der Schule als "Faschistensau" bezeichnet,
allerdings hat der das im Vorbeilaufen getan und ist dann schnell abgehauen,
das Einzige was ich getan habe ist Grinsen.
Wobei man den Typen eh nicht ernst nehmen kann,
der hat keine echten Freunde und will sich anscheinend bei der Antifa profilieren. Shrug


RE: Darf man Stolz sein, wenn man Deutscher ist? - Triss - 22.09.2014, 18:21

(22.09.2014)Blitzsturm schrieb:  Heute hat mich einer in der Schule als "Faschistensau" bezeichnet,
allerdings hat der das im Vorbeilaufen getan und ist dann schnell abgehauen,
das Einzige was ich getan habe ist Grinsen.
Wobei man den Typen eh nicht ernst nehmen kann,
der hat keine echten Freunde und will sich anscheinend bei der Antifa profilieren. Shrug

Wie genau verhältst du dich, dass man dir ansieht, dass eine Beleidigung als Faschistensau auf jeden Fall die Richtung deiner Gesinnung ausdrückt?


RE: Darf man Stolz sein, wenn man Deutscher ist? - Blitzsturm - 22.09.2014, 18:47

(22.09.2014)Triss schrieb:  
(22.09.2014)Blitzsturm schrieb:  Heute hat mich einer in der Schule als "Faschistensau" bezeichnet,
allerdings hat der das im Vorbeilaufen getan und ist dann schnell abgehauen,
das Einzige was ich getan habe ist Grinsen.
Wobei man den Typen eh nicht ernst nehmen kann,
der hat keine echten Freunde und will sich anscheinend bei der Antifa profilieren. Shrug

Wie genau verhältst du dich, dass man dir ansieht, dass eine Beleidigung als Faschistensau auf jeden Fall die Richtung deiner Gesinnung ausdrückt?
Das Problem ist ja, dass man es mir eben nicht ansieht bzw. ich gar nichts gemacht habe. ._.
Oder zählt eine kleine schwarz-rot-goldene Fahne
auf dem Hemd jetzt auch schon als Nazisymbol? AJ hmm
Hab ich mit dem Typen allerdings auf friedlichem Wege geklärt,
hat sich also sowieso erledigt,
er meinte er hätte einfach nen schlechten Tag gehabt. Shrug
Mir solls egal sein, ich finde es meist eher lustig, bin halt ein #pöserNazi. Twilight happy


RE: Darf man Stolz sein, wenn man Deutscher ist? - Whitey - 26.09.2014, 13:33

Du kannst so oft "#pöserNazi" schreiben wie du willst, aber glaubst du etwa ernsthaft, irgendwer außer den einschlägigen Personen hier und ein paar Trollen findet das lustig oder gar ironisch? Und erwartest du ernsthaft, dass ich mich erstmal ne Stunde mit dir unterhalte, damit du mich darüber volllabern kannst, dass ich das alles total falsch verstehe und du zwar alle Kriterien eines Rechtsradikalen erfüllst, das aber alles total täuscht? Pony, please.

Und ja, natürlich sind Reichsfarben auf einem T-Shirt ein Nazisymbol. Glaubst du echt, irgendwer kauft dir diesen mornarchistischen Unfug ab? Das ist auch nur eine Art, deine Gesinnung besser darzustellen als sie ist. Und selbst wenn du das ernst meinen solltest, was ich nicht glaube, dann driftest du komplett ins Lächerliche ab.

Ganz abgesehen davon ist Nationalismus immer schlecht, egal ob man nun den Führer oder den Kaiser wiederhaben will. Beides ist rückwärtsgewandter Unsinn.

Ich glaube, du bist so Nazi wie man nur sein kann, willst dir das selber aber nicht eingestehen, weil einem in diesem Land immerwieder eingehämmert wird, dass Nazis böse sind. Also hast du ne Alternative gefunden, ein Schlupfloch im System, mit dem du dich selber besser fühlen kannst. So kannst du deine zu recht nicht gern gesehene Gesinnung ausleben, aber immerwieder darauf verweisen, dass du doch nur missverstanden wirst und eigentlich zu den Guten gehörst.

Das ist genau das, was die Rechten heutzutage tun. Genau so sein wie immer, sich aber gleichzeitig von Nazis distanzieren.


RE: Darf man Stolz sein, wenn man Deutscher ist? - DrDerrek - 26.09.2014, 14:12

Um die Frage aus dem Startpost zu beantworten: doch, ich bin irgendwie schon stolz darauf, in einem Land zu leben und zu arbeiten, dass in der Vergangenheit viel erreicht hat (Kriege, etc. mal ausgeblendet, das gibt es fast überall).

Warum sollte man auch nicht stolz darauf sein? Irgendjemand hat geschrieben, dass man nicht stolz darauf sein braucht und es ja nur Zufall ist, in welchem Land man geboren wurde. Aber wer ist denn für den Erfolg des Landes verantwortlich? Wenn keiner stolz sein darf, hat anscheinend auch niemand etwas zum Erfolg beigetragen. Aber dann hätten wir ja auch nicht en Standard, den wir heute haben! Jeder trägt mit seiner Arbeit und dem Ausleben von Wertevorstellungen, Gesellschaftsregeln und Sozialverständnis zum Erfolg eines Landes bei. Das fängt bei den Erzieherinnen in den Kindergärten an, die die Kinder mit dem "Handwerkszeug" der gesellschaftlichen Spielregeln vertraut machen und hört bei den Ingeneuren und Wisenschaftlern auf, die den technologischen Fortschritt bringen.

Mich freut es in einem Land leben zu dürfen, dass hohe Erwartungen, aber auch hohe Standards hat. Und ich will auch meinen Teil dazu beitragen.

Dann ist da noch die Geschichte mit dem Nationalismus. Diesen generell zu verteufeln halte ich für absolut falsch. Auch der Nationalismus hat Ansätze und Ideen, die gut sind. Es kommt immer darauf an, in welchem Ausmaß man diese verfolgt. Dass das schief gehen kann merkt man nicht nur an unserer Vergangenheit. Was ich eher bedenklich finde ist, dass das Weltmachtsgehabe in anderen Ländern einfach so hingenommen wird, siehe USA. Und da wir vorgeschädigt sind dürfen wir uns ja keine Meinung erlauben, die den USA widerspricht. Das, was bei uns im 2. Weltkrieg sehr offensiv durchgeführt wurde machen die USA momentan eher schleichend und mit allerlei haltlosen Begründungen.

Wenn sich jemand nach dem Kaiserreich sehnt, nur zu. Es wird in naher Zukunft zwar keins geben, aber trotzdem darf man doch ein Fan davon sein, oder? Auch an dieser Flagge sehe ich jetzt nichts schlimmes. Da ich dem gegenüber eher neutral eingestellt bin werde ich wohl kaum den Träger solch eines Ansteckers drauf ansprechen. Ob nun nationalsozialistische Tendenzen vorliegen oder nicht kann man ja auch nicht anhand von drei angeordneten Farben beurteilen. Solange sich diese Person dem deutschen Recht entsprechend verhält und niemandem Schaden zufügt kann man doch kaum etwas dagegen sagen.
Ich laufe auch mit Ponyshirts und Dogtags rum, weil ich Equestria samt deren Einwohner toil finde und es sicherlich spaßig wäre ein Stück dieser Welt mal "zu erleben". Bin aber gleichzeitig auch nicht pädophil, wie von unwissenden manchmal behauptet wird. Menschen wollen eben ihre inneren Überzeugungen nach außen tragen. Ob das immer vorteilhaft geschieht ist eine andere Sache. Aber bevor ich jemandem dem Aussehen nach einer Schublade zuteile rede ich lieber gerne zuerst mit den Memnschen.

Sorry für den langen Text. Ich hoffe man versteht einigermaßen, was ich sagen will.