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RE: Hexen - Binary Blitz - 08.03.2012, 14:18

Über Hexen habe ich mich nur wenig beschäftigt. Das einzige was ich mitbekommen habe ist, das Hexen bis zu einer gewissen Zeit gut angesehen waren, da sie als Heiler/innen, Mediziner und Hebammen geschätzt wurden - So gesehen der Medizinmann aus Europa.

Jedoch wurde die Sache knifflig als die Kirche mit dem begann, was ich als Inquisition kenne und sehr stark gegen die Heiden vorging. Nachdem was ich gehört habe, hat die Kirche aber nicht blind alles verbrannt, was ihnen vor die Augen kam - So sollen z.B. Klöster und Kirchen, die in abgelegenen Orten gebaut wurden, deshalb dort errichtet worden sein, weil es sich um "Kraftorte" jener heidnischen Traditionen handeln sollte. Ob das nun einen wahren Kern hat - Ich weiß es nicht und Pilgerfahrten waren damals recht beliebt, soweit ich weiß.

Ob man an Magie glaubt oder nicht, verhält sich wohl ähnlich was Verschwörungen angeht: Wenn man lang genug schaut und es als schlüssig empfindet, glaubt man daran. Die letzten Jahre habe ich mich relativ viel mit Magie beschäftigt, angefangen von Urban Legends bis zu den esoterischen Inhalten "magischer Traditionen", die überall relativ gleich sind. (Esoterisch hierbei als die Lehre des Inneren und damit das Gegenteil zur Exoterik). Ich für mein Teil glaube an Magie, weil ich in den letzten Jahren einige Erlebnisse hatte, die ich mir beim besten Willen nicht erklären kann, außer mein Powerlevel in Empathie ist OVER9000!. Die Magie alleine wird mir sowieso kaum etwas bringen und deshalb bin ich bestenfalls bei der Esoterik hängen geblieben, die mich innerlich viel weiter gebracht hat, als es jeder magische Ritus tun könnte, der mir den perfekten Job bringen würde.


RE: Hexen - Chin Chill3r - 08.03.2012, 15:12

Welchen Bereich der Esoterik meinst du? Weil schon eine kleine Geste Magie auslösen kann. BTW geht mein "Studium" sehr schleppend voran. Ich les ein paar Seiten von nem Buch und schon spiel ich meinen Magier weiter. FS grins


RE: Hexen - Charles - 08.03.2012, 15:28

(08.03.2012)Rainbow-Varis schrieb:  Ich für mein Teil glaube an Magie, weil ich in den letzten Jahren einige Erlebnisse hatte, die ich mir beim besten Willen nicht erklären kann, außer mein Powerlevel in Empathie ist OVER9000!

(08.03.2012)Chin Chill3r schrieb:  Weil schon eine kleine Geste Magie auslösen kann.

Mich würde bei diesen Aussagen einfach nur folgende Sache interssieren:
Ist es Euch wichtig, ob Eure Überzeugungen der Wahrheit entsprechen oder möchtet ihr das einfach glauben, da es Euch ein gutes Gefühl gibt?

Ist wirklich nicht böse gemeint, sondern eine aufrichtige Frage. Twilight smile


RE: Hexen - Binary Blitz - 08.03.2012, 15:31

@Chin Chill3r: Ich nehme ich bin gemeint.
Ich habe vor Jahren einen Vortrag von Vera F. Birkenbihl geschaut, indem es um pragmatische Esoterik geht. In dem Vortrag erklärt Fr. Birkenbihl, dass Esoterik von der Wortbedeutung her sinngemäß "Die Lehre des Inneren" bedeutet. Das Innere hat deshalb nichts mit Magie zu tun und das was man Magie nennt, kann man nennen wie es einen passt: Mystik, Magie, Thaumaturgie usw.

Die Esoterik ist deshalb sehr psychologisch und beschäftigt sich wer man ist, was man will und wie man sich weiter entwickelt. Ich selbst vermute der Begriff Esoterik wird deshalb mit Magie assoziiert, weil nur noch die ganzen Magiebücher diesen Begriff verwenden. Psychologische Bücher, die z.B. beschreiben, wie man sein Leben besser machen kann sind deshalb aus meiner Sicht esoterisch.

btw: Sollte es zu Off-Topic werden, sagt bescheid. Ich mach dann einen neuen Thread auf, oder ich Nekroposte bei dem, der schon existiert (wenn).

Die Exoterik, die ich in meinem letzten Post erwähnt habe entspräche dann den Naturwissenschaften wie Physik oder Chemie. Magie wäre deshalb auch etwas exoterisches, da die Anleitung über ein Ritus, oder was Tarot-Karten bedeuten kaum noch zur Inneren Persönlichkeit gehören.


RE: Hexen - Chin Chill3r - 08.03.2012, 17:57

@Charles: Ich bin der festen Überzeugung, dass es Magie gibt. Nicht wie im Film, aber sie existiert. Davon bin ich überzeugt. Nur ist das Dumme daran, dass man nicht rankommt weil ....

@Rainbow: .... die Kraft aus dem Inneren kommt und die Leute sich davor verschließen. BTW Birken ihl ist leider schon tot.

Zudem gibt es einen überlieferten Bericht von einer Krebskranken, bei der nichts geholfen hat. Dann war sie zwei Wochen bei einem Schamanen im Amazonas und als sie dann wieder daheim war, stellten die Ärzte fest, dass der Krebs verschwunden war. War ne Österreicherin glaub ich. Könnt ja mal googlen.

Auch Schamanismus ist eine Form der Magie. Wenn einer mit den Geistern Kontakt aufnehmen kann zum Beispiel. BTW hatten wir ne Katze. Als der Vater meiner Mutter verstorben ist, hat sich die Katze ein Jahr lang nicht an einen bestimmten Ort in der Wohnung getraut und oft - so schien es - die Luft anfauchte. Da war aber nix zu sehen. Keine Spinne oder sonst was. Und das begann alles kurz nach dem Tod des Vaters meiner Mutter. Wäre mal ein Indiz für Geister, weil an diesem Ort war NICHTS, was die Katze verängstigen hätte können.


RE: Hexen - Binary Blitz - 08.03.2012, 19:21

Es gibt sehr viele Phänomene, die (soweit ich es gehört habe) auch bei den Naturwissenschaftler liegen und zwar in der Schublade der Phänomene. Ansonsten stimme ich Chin Chill3r zu - wenn man sucht, dann findet man tausende Berichte und einige sind sogar sehr berühmt oder berüchtig. Obwohl aus meiner subjektiven Sicht etwas in der Welt herumschwirrt, behaupte ich aber, dass es nicht nötig ist, sich diesen zu öffnen. Eine gesunde Einstellung zum Leben und sich selbst ist wichtiger. Wenn es nicht so wäre, so würden die verschiedenen Traditionen nicht ihr esoterisches Wissen und Lehren solch große Priorität zuweisen.

@Chin Chill3r: Danke dass du erwähnt hast, dass Fr. Birkenbihl verstorben ist. Es ist etwas tragisch für mich, aber ich weiß dass sie ein großartiges Vermächtnis hinterlassen hat, von den wir wahrlich profitieren können, wenn wir es für uns entdecken.

Mir fällt gerade auf: Bei MLP und Twilight ist es irgendwie ähnlich: Sie lernt zwar Magie, aber all ihre charakterlichen Erfolge basieren nicht auf Zauberformeln, sondern auf Freundschaft, Vertrauen und andere Dinge. In gewisser Weise auch eine esoterische Lehre, die uns Love & Tolerance zeigt. (Ich hoffe ich verkreuze jetzt dieses Thema nicht zu sehr mit MLP - Will niemand auf die Hufe treten, aber ich seh für mich eine Parallele)


RE: Hexen - Buchi04 - 08.03.2012, 20:10

(08.03.2012)CharlesErnestBarron schrieb:  Ich möchte lediglich zu Deinem letzten Absatz etwas wichtiges anmerken:

(08.03.2012)Custody schrieb:  Ich kann auch nicht behaupten es gäbe keine Magie, denn es wurde kein Beweis erbracht, dass sie nicht existiert. Der Beweis, dass sie existiert fehlt zwar auch, aber solange besteht halt die Möglichkeit. Und Möglichkeiten auszuschließen macht engstirnig.

Ich halte mich da ganz an das bewährte Prinzip, dass die Beiweislast demjenigen auferlegt ist, der eine Behauptung aufstellt. [1]
Die Standardpostition ist der Nicht-Glaube. Jeder Glaube muss durch falsifizierbare Evidenz gerechtfertigt werden.
Wäre die Beweislast umgekehrt hieße das: "Jeder ist schuldig, bis seine Unschuld bewiesen ist.". Konsequenterweise müßte man dann an jede Behauptung glauben, solange nicht bewiesen ist, dass diese nicht zutreffend ist (z. B. der Glaube ab die Existenz des Osterhasen).
Die Beweislastumkehr ist ein Argumentum ad ignorantiam - eine häufige Form des logischen Fehlschlusses. [2]

Gut geschrieben, sehe ich genauso. Also kurz gesagt: "Nichtexistenz" lässt sich nicht beweisen !?! Wink Man kann höchstens den Beweis erbringen, OB etwas existiert....?!




RE: Hexen - Charles - 08.03.2012, 22:28

(08.03.2012)Buchi04 schrieb:  
(08.03.2012)CharlesErnestBarron schrieb:  
Spoiler (Öffnen)

Gut geschrieben, sehe ich genauso. Also kurz gesagt: "Nichtexistenz" lässt sich nicht beweisen !?! Wink Man kann höchstens den Beweis erbringen, OB etwas existiert....?!

Besten dank! Genau so kann man es kurz ausdrücken! Twilight smile



(08.03.2012)Chin Chill3r schrieb:  @Charles: Ich bin der festen Überzeugung, dass es Magie gibt. Nicht wie im Film, aber sie existiert. Davon bin ich überzeugt. Nur ist das Dumme daran, dass man nicht rankommt weil ....

Ich habe schon verstanden, dass Du an Magie glaubst. Wobei mir noch nicht ganz klar ist, ob für Dich Magie etwas Übernatürliches ist. Ich glaube auch an "Magie" - die "Magie der Freundschaft" zum Beispiel. Twilight happy

Darf ich aufgrund Deiner bisherigen Äußerungen in diesem und anderen Threads darauf schließen, dass Du an die Existenz des Übernatürlichen glaubst?

Falls dem so ist wiederhole ich meine Frage (leicht umformuliert) an Dich aus meinem letzten Post:
Ist es Dir wichtig, ob Deine Überzeugungen der Wahrheit entsprechen oder möchtet Du einfach an das Übernatürliche glauben, weil es Dir ein gutes Gefühl gibt?


RE: Hexen - Binary Blitz - 08.03.2012, 23:11

Zitat:Ist es Dir wichtig, ob Deine Überzeugungen der Wahrheit entsprechen oder möchtet Du einfach an das Übernatürliche glauben, weil es Dir ein gutes Gefühl gibt?

Ich finde die Frage so toll, da will ich auch drauf eingehen. (und verzeiht mir, dass ich drauf anworte, ohne angesprochen worden zu sein)

Meine Überzeugung, dass es Magie gibt, entspricht der Wahrheit meiner subjektiven Realität. Ich habe vor Jahren beschlossen den Übersinnlichen Teil einen Platz in meinem Leben zu geben. Dieser magische Aspekt erweiterte mein Leben um eine gewisse Leichtigkeit, da einige zweifelhafte Fragen wie "Warum bin ich hier", "Was ist nach dem Leben" usw. eine "gefühlte" Antwort erhielten.

Zum anderen ist es so, dass ich an das übernatürliche glauben will, weil es mir ein gutes Gefühl gibt. Dies liegt daran das ich mein Selbst durch das Übersinnliche erklären kann, was zu einem wörtlich gemeinten Selbst-Bewusst-Sein führte.

Es ist ein naiver, kindlicher und spielerischer Glauben, durch den ich mich aber auf Dinge konzentrieren und fixieren konnte, die viel mehr Spaß machen als über 42 nachzudenken.


RE: Hexen - Charles - 09.03.2012, 00:48

(08.03.2012)Rainbow-Varis schrieb:  
Zitat:Ist es Dir wichtig, ob Deine Überzeugungen der Wahrheit entsprechen oder möchtet Du einfach an das Übernatürliche glauben, weil es Dir ein gutes Gefühl gibt?

Ich finde die Frage so toll, da will ich auch drauf eingehen. (und verzeiht mir, dass ich drauf anworte, ohne angesprochen worden zu sein)

Meine Überzeugung, dass es Magie gibt, entspricht der Wahrheit meiner subjektiven Realität. Ich habe vor Jahren beschlossen den Übersinnlichen Teil einen Platz in meinem Leben zu geben. Dieser magische Aspekt erweiterte mein Leben um eine gewisse Leichtigkeit, da einige zweifelhafte Fragen wie "Warum bin ich hier", "Was ist nach dem Leben" usw. eine "gefühlte" Antwort erhielten.

Zum anderen ist es so, dass ich an das übernatürliche glauben will, weil es mir ein gutes Gefühl gibt. Dies liegt daran das ich mein Selbst durch das Übersinnliche erklären kann, was zu einem wörtlich gemeinten Selbst-Bewusst-Sein führte.

Es ist ein naiver, kindlicher und spielerischer Glauben, durch den ich mich aber auf Dinge konzentrieren und fixieren konnte, die viel mehr Spaß machen als über 42 nachzudenken.

Rainbow-Varis, ich danke Dir für diese bemerkenswert ehrliche und ausführliche Antwort! Cheerilee awesome

Viele die an das Übernatürliche glauben, versuchen ihren Glauben als objektive Wahrheit darzustellen. Das Problem dabei ist nur, dass Objektivität bestimmten allgemeingültigen Regeln unterliegen muss - sonst wäre sie ja wiederum subjektiv.

Und im Falle von organisierten Religionen haben wir sogar häufig das Problem, dass diese ihre subjektive Moral (z. B. das was die Bibel als moralisch vorgibt) als objektive - und darüber hinaus von einem angeblich allmächtigen Gott gegebene - Moral mit Allgemeingültigkeit darstellt. Und das führt unweigerlich zu Zwist.

Da du offen zugibst, dass Dein Glaube subjektiv ist, kann ich Dir eigentlich nur viel Freude damit wünschen! Twilight smile

Ich wünschte mehr Leute wären sich der Subjektivität ihres Glaubens in einer Weise bewußt, wie Du es bist. Ich glaube dann wäre die Welt ein friedlicherer Ort. Heart




RE: Hexen - Chin Chill3r - 09.03.2012, 07:48

Wissen kann man in der Regel nur dann, wenn man es Beweisen kann. Aber manchen reichen auch wenige Beweise aus. Du fragst, ob ich an Übersinnliches glaube? Nein. Ich WEIS es ....... für mich.


RE: Hexen - Charles - 09.03.2012, 12:08

(09.03.2012)Chin Chill3r schrieb:  Wissen kann man in der Regel nur dann, wenn man es Beweisen kann. Aber manchen reichen auch wenige Beweise aus. Du fragst, ob ich an Übersinnliches glaube? Nein. Ich WEIS es ....... für mich.

Du sagst Wissen kann man in der Regel nur dann, wenn man es Beweisen kann.

Was begründet denn Deiner Ansicht nach die Ausnhame von dieser Regel?

Du sprichst davon, dass wenige Beweise ausreichen können. Dem stimme ich prinzipiell zu. Wenn es jedoch wenige Beweise sind, müssen diese über eine angemessen starke Beweiskraft verfügen.
Welche (wenn auch wenigen) Beweise für die Existenz des Übersinnlichen/Übernatürlichen kannst Du denn vorlegen?

Du behauptest zu wissen, dass das Übernatürliche existiert - für Dich. Heißt das, dass Du Dein Wissen diesbezüglich als subjektiv deklarierst?
Doch wenn dieses Wissen nur für Dich gilt, welche Bedeutung soll es dann für die Welt um Dich herum besitzen?

Nicht böse sein. Ich bin gerne bereit Dir Deinen Glauben zu lassen, aber sobald wir von Wissen sprechen, befinden wir uns auf einem Spielfeld mit allgemeingültigen Regeln. Diese erfordern unter anderem Nachvollziehbarkeit durch Dritte. Twilight smile


RE: Hexen - Binary Blitz - 09.03.2012, 12:52

@CharlesErnestBarron
Vielen Dank für die Worte, das ist ein Kompliment, wie ich es selten höre und mir viel bedeutet.
Ich kann deine Worte an Chin Chill3r verstehen, was der Bedeutung von Wissen angeht. Auch wenn mein Glaube an Magie subjektiv ist und meine Wirklichkeit ist, so möchte ich eine Geschichte erzählen, durch die ich sagen kann "Ich weiß, das es Magie gibt.", obwohl es nur für mich gilt und jenem Mann, der in der Geschichte mir gegenüber am Tisch saß.

Ich habe nämlich in einer Schule jemand Tarot-Karten gelegt. Das Deck umfasst 76 Karten und das Legemuster, dass ich verwendete bestand aus 5 Plätzen. Jeder Platz bietet also 76 mögliche Interpretationen. Tarotkarten haben sehr getrennte Bedeutungen, die stellenweise einzigartig sind, weshalb eine Aussage die zielgenau zutrifft eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit hat.
Bei meinem Lesen landete "Das Gericht" auf dem 5. Feld, welches für Erde steht. Die Karte "Das Gericht" erzhält, dass in der Vergangeheit etwas passiert ist, das in der Zukunft eine Auswirkung haben wird. Das Feld der Erde erklärt, dass die Bedeutung der Karte auf den Körper und/oder sich auf Materielle Dinge bezieht. Meine Interpretation war: "Nach dieser Kombination gehe ich von aus, du hast in der Vergangenheit eine Verletzung erlitten, deren Schaden sich künftig bemerkbar macht, ODER deren Heilung und Therapie dir künftig besonders zu gute kommt."
Der Mann der mir gegenüber saß, sah mich an und sagte fast wortgenau: "Ich habe mir geschworen, dir die Karten ins Gesicht zu werfen, wenn du noch etwas sagst, was stimmt. Du Arsch, ich hatte ein kaputtes Knie!"

Die Person sah ich an jenem Tag zum 2. mal und außer einen Internetmeme-Witz haben wir nie etwas miteinander zu tun gehabt. Ich konnte da noch nicht wissen, dass er eine Knieverletzung hatte... Solche Erlebnisse festigen den eigenen Glauben als "Wissen". Entweder bestätigen sie einen, oder sie erschüttern das Weltbild (letzteres bei dem jungen Mann)

Möglicherweise hatte Chin Chill3r auch seine Erlebnisse, durch die er weiß, dass es Magie gibt, ohne dass man dieses Wissen ratifizieren kann. Meine Tarotlegung sagt auch nichts aus, außer dass ich zu einer ungefähr 0.002%-Chance das Glück hatte eine Verletzung in Form von Karten auf den Tisch zu legen.


RE: Hexen - Charles - 09.03.2012, 13:40

(09.03.2012)Rainbow-Varis schrieb:  @CharlesErnestBarron
Vielen Dank für die Worte, das ist ein Kompliment, wie ich es selten höre und mir viel bedeutet.
Ich kann deine Worte an Chin Chill3r verstehen, was der Bedeutung von Wissen angeht. Auch wenn mein Glaube an Magie subjektiv ist und meine Wirklichkeit ist, so möchte ich eine Geschichte erzählen, durch die ich sagen kann "Ich weiß, das es Magie gibt.", obwohl es nur für mich gilt und jenem Mann, der in der Geschichte mir gegenüber am Tisch saß.

Ich habe nämlich in einer Schule jemand Tarot-Karten gelegt. Das Deck umfasst 76 Karten und das Legemuster, dass ich verwendete bestand aus 5 Plätzen. Jeder Platz bietet also 76 mögliche Interpretationen. Tarotkarten haben sehr getrennte Bedeutungen, die stellenweise einzigartig sind, weshalb eine Aussage die zielgenau zutrifft eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit hat.
Bei meinem Lesen landete "Das Gericht" auf dem 5. Feld, welches für Erde steht. Die Karte "Das Gericht" erzhält, dass in der Vergangeheit etwas passiert ist, das in der Zukunft eine Auswirkung haben wird. Das Feld der Erde erklärt, dass die Bedeutung der Karte auf den Körper und/oder sich auf Materielle Dinge bezieht. Meine Interpretation war: "Nach dieser Kombination gehe ich von aus, du hast in der Vergangenheit eine Verletzung erlitten, deren Schaden sich künftig bemerkbar macht, ODER deren Heilung und Therapie dir künftig besonders zu gute kommt."
Der Mann der mir gegenüber saß, sah mich an und sagte fast wortgenau: "Ich habe mir geschworen, dir die Karten ins Gesicht zu werfen, wenn du noch etwas sagst, was stimmt. Du Arsch, ich hatte ein kaputtes Knie!"

Die Person sah ich an jenem Tag zum 2. mal und außer einen Internetmeme-Witz haben wir nie etwas miteinander zu tun gehabt. Ich konnte da noch nicht wissen, dass er eine Knieverletzung hatte... Solche Erlebnisse festigen den eigenen Glauben als "Wissen". Entweder bestätigen sie einen, oder sie erschüttern das Weltbild (letzteres bei dem jungen Mann)

Möglicherweise hatte Chin Chill3r auch seine Erlebnisse, durch die er weiß, dass es Magie gibt, ohne dass man dieses Wissen ratifizieren kann. Meine Tarotlegung sagt auch nichts aus, außer dass ich zu einer ungefähr 0.002%-Chance das Glück hatte eine Verletzung in Form von Karten auf den Tisch zu legen.

Man sollte sich nicht scheuen zu Loben, wenn man es als angebracht empfindet. Das machen viel zu viele Leute. Immer nur kritisieren und nichts gutes anzuerkennen macht die Welt auch nicht schöner. Und eigentlich wollen wir doch nur alle gut miteinander auskommen. Twilight happy

Ich verstehe was Du mit der Anekdote über Dein Tarot-Erlebnis ausdrücken möchtest. So ein Tarot-Erlebnis hatte ich auch schon. So wie wohl die meisten, die sich auf etwas wie Tarot einlassen. Mit Tarot ist es genauso wie mit Horoskopen. Die Aussagen sind so vage, dass sie auf etliche Menschen zutreffen. Deine (übrigens sehr schöne) Interpretation: "Nach dieser Kombination gehe ich von aus, du hast in der Vergangenheit eine Verletzung erlitten, deren Schaden sich künftig bemerkbar macht, ODER deren Heilung und Therapie dir künftig besonders zu gute kommt." trifft auch mich, mindestens 20 Menschen die ich persönlich kenne und wahrscheinlich Abermillionen anderer Menschen zu. Und Du bringst es sogar selbst wieder optimal auf den Punkt, indem Du sagst: "Meine Tarotlegung sagt auch nichts aus, außer dass ich zu einer ungefähr 0.002%-Chance das Glück hatte eine Verletzung in Form von Karten auf den Tisch zu legen.". Von daher bewegen wir uns da weiterhin auf der selben Ebene. Twilight smile

Besonders wichtig erscheint mir jedoch folgender Punkt:
"Möglicherweise hatte Chin Chill3r auch seine Erlebnisse, durch die er weiß, dass es Magie gibt, ohne dass man dieses Wissen ratifizieren kann."

Ich gehe davon aus Du meinst verifizieren, nicht ratifizieren. RD wink

Ich möchte Euch lediglich nahe legen, nicht Aufgrund einiger persönlicher Erlebnisse auf die Existenz des Übernatürlichen zu schließen, denn ich sehe dabei folgendes Problem:
Wenn ihr sagt, dass das was ihr als übernatürliche Erfahrungen interpretiert habt sei nun Euer Wissen und nicht "nur" Euer Glaube und das obwohl dieses "Wissen" nicht verifizierbar (bzw. falzifizierbar) ist, verschließt Ihr Euch der Möglichkeit weiterer Wahrheitsfindung. Ihr stellt Euch Euer persönliches Dogma auf - ganz so wie es überzeugte Theisten tun.
Daher war meine Frage zu Anfang auch, ob es Euch wichtig ist zu wissen, ob Euer Glaube der Wahrheit entspricht (oder zumindest der Wahrheit entsprechen kann).
Auf dieser Welt gehört die Fähigkeit die eigenen Überzeugungen zu hinterfragen zu den Alleinstellungsmerkmalen des menschlichen Geistes. Nehmt Euch nicht selbst diese wunderbare Möglichkeit, indem ihr etwas allzu schnell als Wahrheit akzeptiert.


RE: Hexen - Binary Blitz - 09.03.2012, 14:27

@CharlesErnestBarron
Ja, ich meine verifizieren, danke.
Ich glaube zu verstehen, was du mit dem Problem beschreiben möchtest. Bei dieser Sache würde ich gerne mit anderen Worten arbeiten.

Was wir vom Übersinnlichen erleben ist unsere Wirklichkeit. Es ist Wirklichkeit weil es auf uns wirkt. Wirken -> Wirklichkeit. Ein Wortspiel was es noch am besten beschreibt.
Zum anderen hat mein Datenbanken-Dozent auf der Hochschule erklärt, dass es ja Fakten gäbe und Fakten sind immer wahr. Wir können unser Wissen über Magie haben, aber es sind nicht immer Fakten, die auf die Objektive Welt zutreffen. Selbst wenn unser Wissen keinerlei Fakt ist, so kann es weiter unsere Wirklichkeit sein.
Die Gefahr, dass wir uns vor neuen Wahrheiten verschließen ist zumindest bei mir in hohen Maße gegeben. Das ist hat etwas mit meinem Selbst-Bewusst-Sein zu tun, dass ich schonmal hier erwähnt habe. Allerdings habe ich meine persönlichen Überzeugungen auch nur dadaurch aufbauen können, indem ich die alten verworfen habe und auch akzeptierte die Magie als Wirklichkeit anzuerkennen. Je nachdem welchen Weg man in der Magie geht, ist es wichtig alte Dogmen aufzugeben und Platz für Neues zu schaffen.


RE: Hexen - Charles - 09.03.2012, 15:01

(09.03.2012)Rainbow-Varis schrieb:  @CharlesErnestBarron
Ja, ich meine verifizieren, danke.
Ich glaube zu verstehen, was du mit dem Problem beschreiben möchtest. Bei dieser Sache würde ich gerne mit anderen Worten arbeiten.

Was wir vom Übersinnlichen erleben ist unsere Wirklichkeit. Es ist Wirklichkeit weil es auf uns wirkt. Wirken -> Wirklichkeit. Ein Wortspiel was es noch am besten beschreibt.
Zum anderen hat mein Datenbanken-Dozent auf der Hochschule erklärt, dass es ja Fakten gäbe und Fakten sind immer wahr. Wir können unser Wissen über Magie haben, aber es sind nicht immer Fakten, die auf die Objektive Welt zutreffen. Selbst wenn unser Wissen keinerlei Fakt ist, so kann es weiter unsere Wirklichkeit sein.
Die Gefahr, dass wir uns vor neuen Wahrheiten verschließen ist zumindest bei mir in hohen Maße gegeben. Das ist hat etwas mit meinem Selbst-Bewusst-Sein zu tun, dass ich schonmal hier erwähnt habe. Allerdings habe ich meine persönlichen Überzeugungen auch nur dadaurch aufbauen können, indem ich die alten verworfen habe und auch akzeptierte die Magie als Wirklichkeit anzuerkennen. Je nachdem welchen Weg man in der Magie geht, ist es wichtig alte Dogmen aufzugeben und Platz für Neues zu schaffen.

Ich möchte nicht über Semantik streiten. Ich denke das würde (zumindest in diesem Thread) zu weit führen. Lass mich nur anmerken, dass eine Abweichung von allgemeingültigen Wortbedeutungen hin zu persönlichen Wortbedeutungen immer die Gefahr bringt, zu Missverständnissen zu führen. Und ich denke, dass Wichtigste bei einer Diskussion ist doch, dass man sich gegenseitig versteht. Daher versuche ich mich immer an die Wörterbuch-Bedeutung von Wörtern zu halten.
Von der Verwendung von Wortspielen würde ich versuchen Abstand zu nehmen, da sie häufig nicht vorhandene Bedeutungsbeziehungen implizieren. Es sei denn natürlich es geht um Spiel und Spaß. Da liebe ich Wortspiele natürlich auch! Twilight happy

Lass mich nur noch anmerken, dass ich es prima finde, dass Du bereit bist alte Dogmen aufzugeben und Platz für Neues zu schaffen.*
Ich denke wir meinen Beide, dass das nicht nur für die Wegfindung in der Magie gilt, sondern für sämtliche Überzeugungen des Lebens. Solange man sich diese Offenheit bewahrt, ist aus meiner Sicht alles bestens! Cheerilee awesome

Eine Frage drängt sich mir da noch auf. Vielleicht wäre das auch eher was für einen neuen Thread (falls wir das weiter in aller Tiefe diskutieren möchten):
Denkst Du, dass es einen Unterschied zwischen Wirklichkeit und Realität gibt?


*: Ich hatte übrigens zuerst gelesen: "alte Dogmen aufzugeben und Platz für Neue (also ohne 's' - sprich: neue Dogmen) zu schaffen". Glücklicherweise ist mir das noch aufgefallen, sonst wäre ich jetzt ganz schön frustriert. RD laugh


RE: Hexen - ThisCrookedVulture - 09.03.2012, 15:09

Über Wirklichkeit und Realität zu philosophieren, da gibt's schon den Philosophen-Thread - selbiges gilt auch für die Semantik - wenn wir alle dort weiter-philosophieren...? Twilight smile

http://www.bronies.de/showthread.php?tid=1210


RE: Hexen - Charles - 09.03.2012, 15:29

(09.03.2012)ThemCrookedVulture schrieb:  Über Wirklichkeit und Realität zu philosophieren, da gibt's schon den Philosophen-Thread - selbiges gilt auch für die Semantik - wenn wir alle dort weiter-philosophieren...? Twilight smile

http://www.bronies.de/showthread.php?tid=1210

Danke für den Hinweis ThemCrookedVulture, aber mir scheint, dass es in dem von Dir genannten Thread eher um das Wiedergeben von Zitaten geht, als um eine tiefergehende Diskussion.

Mein Interesse ist die Diskussion auf der persönlichen Ebene und mein Ansatz ist dabei ganz praktischer Natur. Zitate hingegen sind mir dafür ehrlich gesagt nicht so wichtig. Vor allem, da sie leider häufig als argumentum ad verecundiam gebraucht werden.

Wenn mir jedoch ein nettes Zitat einfallen sollte, werde ich es an der Stelle gerne bringen. Twilight smile


RE: Hexen - Binary Blitz - 09.03.2012, 16:10

Ich denke mit der Semantik sinhd wir ja gut zurecht gekommen und wenn ich Wörter im unüblichen Sinne verwende, dann versuche ich es deutlich zu machen. Gerade in diesem Thema ist es praktisch die sehr abstrakten Konzepte in Form einer Metapher oder eines Wortspiels verständlich zu machen.

Ich denke wir beide bewegen uns schon recht gut auf einer ähnlichen, oder sogar nahezu gleichen Wellenlänge, was der Ansicht von diversen Themen und ihre Bedeutung im Leben angeht. Ich finde es wirklich cool, dass wir uns da so gut verstehen, obwohl wir wohl sehr verschiedene Ansichten haben, wie weit Magie existiert ^^.

Bevor es noch zu weit abschweift und wir über Realität schreiben, können wir dafür ja ein anderen Thread aufmachen, oder PN. Dazu aber erst heute abend, weil ich nun meine Zeit, ohne das Übersinnliche und Esoterik, mit meiner Family verbringen mag. ABer ich glaube zu diesem Thema habe ich wohl auch erstmal alles gesagt, was mir zu einfällt, ohne tiefer ins Detail zu gehen.


RE: Hexen - McKay - 09.03.2012, 16:52

Meine Meinung zur Magie:
[Bild: 20120307.gif]
Quelle

Magie war schon immer das, was sich der Mensch nicht erklären konnte.
Im Grunde unterliegt alles den Naturgesetzen und ist damit prinzipiell erklärbar(ob man die entsprechenden Naturgesetze schon herausgefunden hat oder nicht ist eine andere Sache). Von dem her gibt es keine Magie in dem Sinne, dass es etwas übernatürliches ist.


Allerdings bin ich vom dem Gedanken, dass Magie existieren könnte recht fasziniert, ich bin selber ja auch Live-Rollenspieler, spiele gerne Pen&Paper und PC Rollenspiele. In all diesen Fantasiewelten gibt es Magie, und das begeistert mich schon auch etwas.


Allerdings bin ich mir sicher, gäbe es Magie, wäre sie Bestandteil elementarer natürlicher Prozesse, Das heißt in einer Realität, in der Magie existierte, würde die sie wahrscheinlich auch den Platz der Physik als elementarste Naturwissenschaft einnehmen(Wenn man sich jetzt noch vor Augen führt, dass ich Physik studiere und eine Laufbahn als theoretischer Physiker vor mir habe, ist es wahrscheinlich ziemlich eindeutig, welches Pony aus welchem Grund meiner Meinung nach best Pony ist).