Spitfire ahnte weshalb dieser zusammengestückelte Körper da war und was der Nekromant vor hatte. Sie versuchte zu fliehen, doch ehe sie sich versah hatten Ranken sie schon gepackt und hielten sie feste. Hilflos wand sie sich und flatterte unnütz mit ihren Flügeln, doch die Ranken des Nekromanten hielten sie gnadenlos fest.

Ein sadistisches Grinsen aufgesetzt kam der Nekromant ihr immer näher und mit einem Huf begann ihr ihr übers Fell zu streicheln, dort wo das Herz unter Haut und Haaren schneller Schlug. Spitfire ekelte sich vor der Berührung und fürchtete schon das er noch was anderes mit ihr vorhatte, als sie den plötzlichen Schmerz spürte und sah wie der Huf des Nekromanten tief in ihrer Brust steckte.

Ihr wurde schwarz vor Augen und alles was sie spürte war ein pulsierenden Schmerz, der überall war. Sie wusste nicht wie lange dieser Moment anhielt und sie wusste auch nicht was sie spürte. Es war heiß und dann wieder unerträglich Heiß, als würde heißes Blut auf eiskaltes Wasser treffen. Dieser Moment erschien ewig und doch war er nur wenige Sekunden lang.

Ihre Augen brannten, alles war verschwommen und es drehte sich alles. Dann kam der Schmerz. Stechend, pulsierend, brennend. Reißend, drückend und brechend. Spitfire schrie auf. Und sie hörte das Lachen des Nekromanten und des Thoronin dröhnend in ihren Kopf widerhallen.

Durch ihr verschwommenes Sichtfeld konnte sie Wade sehen und sie kroch auf ihn zu. Wollte ihn anflehen das er ihr Leid beendete. Doch kein vernünftiges Wort kam über ihre spröden, aufgerissenen Lippen.

Sie wurde wieder von Wade weggezogen und hing hilflos in der Luft, wie ein Fisch an der Angel. Wieder trat der Nekromant, das weiße Fell mit Blut gesprenkelt, kam wieder ins Sichtfeld. Mit seiner widerlichen Stimme erklärte er ihr flüsternd was er tat.

Die Nadel stach in das Fleisch und die Fäden zogen sich durch ihre Haut. Sie konnte deutlich das ziepen und stechen der Näharbeit an sich spüren. Der Rest des Speichels tropfte aus ihrem Mund und landete klatschend auf Bone, der es nur beiläufig registrierte.

Zwischendurch hörte sie den Nekromanten auch ein Lied summen und kurz fragte sie sich wie ein Pony sowas machen konnte. Völlig frei von jeglichem Mitgefühl und ohn Skrupel oder Mitleid. Dann kam wieder der Schmerz und füllte ihr Denken komplett aus.

Dann kamen die Lederriemen die ihr Fleisch und Knochen fest zusammendrücken. Wieder erzählte ihr der Bone die ganzen Details ausführlich und sie spürte das Knacken der Knochen pressen des Fleisch, während ihre Augen weit aufgerissen warn und brannten, kam ihr kaum mehr als ein Keuchen über die Lippen und sie wünschte sich die Gnade eines schnellen Todes.

Sie fiel auf den Boden als der Nekromant mit ihr fertig war und die Ranken zurückrief. Auf den Boden liegend, dessen Kälte sie nicht spüren konnte, sah sie nur verschwommene Bilder ohne jegliche Konturen.

Doch etwas fiel ihr besonders auf. In einer Ecke sah einen gold-orangen Fleck und Spitfire fürchtete sich vor dem Wissen was dort vor ihr lag. Von ihren Schmerzen immer am Rande der Ohnmacht, bekam sie nur lückenhaft mit was der Thoronin von Wade verlangte und das er ihr sanft über das Gesicht strich und ihr etwas zuflüsterte bevor er ging.

Sie wollte ihn noch aufhalten, ihn bitten bei ihr zu bleiben, doch ehe sie was sagen konnte war er schon fort. Der Nekromant zwang sie aufzustehen und ihren eigenen Körper zu tragen. Ihre Befürchtungen waren also gerecht fertigt gewesen. Spitfire wusste nicht welche finstere Magieam Werk war und wie es möglich war, aber sie war in den Körper des toten, zusammengeflickten Hengst eingesperrt, der ohne Flügel war und nur noch stummelige Fortsetze besaß, statt die stolzen Schwingen der Pegasus Rasse.

Ein Teil von ihr wusste das sie den Schmerz nicht wirklichen spüren konnte und doch empfand sie jeden einzelnen Stich und war kurz davor dem Wahnsinns zu verfallen. Der einzige Lichtblick war der das Wade sie retten konnte und man sie zurück in ihr eigenen Körper brachte. Die Schmerzen unterdrückten die meisten Gedanken an Rebellion und Widerstand.

Widerstrebend gehorsam lud sie sich ihren alten Körper auf und folgte dem Nekromant. Noch immer waren die Schmerzen gewaltig und immer wieder blieb sie stehen oder fiel hin ohne das man ihr half.

Die Schmerzen des Körpers waren nur ein Teil ihrere Qualen. Der andere lag auf ihren Rücken. Im Körper des toten Hengsten zu stecken war falsch und unnatürlich. Sie sollte nicht hier drinnen stecken und sehnte sich zurück nach ihren Körper, die Flügel auszubreiten und zusammen mit ihrem Wingman durch die Lüfte zu fliegen.

Die Schmerzen holten sie schnell zurück in die Realität zurück. Sie sah wie der weiß rote Schemen vor ihr stehenblieb und leise hörte sie gedämpfte Stimmen.

Sie blieb im Flur stehen und legte ihren Seelenlosen Leichnam ab.Befreit von dieser Last fiel Spitfire neben ihren Körper zu Boden und versuchte den Schmerz unter Kontrolle zu bekommen. Dies gelang ihr jedoch nicht sonderlich gut und immer wieder stöhnte sie vor Schmerzen auf.