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Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass? - Druckversion

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RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass? - MianArkin - 11.10.2017, 16:03

(11.10.2017)Final Judgement schrieb:  Natürlich ist objektiv gesehen die Genitalverstümmelung einiger afrikanischer Frauen tausendmal, millionenmal schlimmer als sexistische Videogamedesigns. Aber zum einen ist der Mensch ja zum Glück multitaskingfähig und kann und sollte an mehreren Problemen gleichzeitig arbeiten, zum anderen sind unsere Möglichkeiten, z.B. diesen afrikanischen Frauen auf einem ganz anderen Kontinent zu helfen, sehr begrenzt.
Ich spende, ich versuche, für Aufklärung zu sorgen, ich informiere mich über all die Probleme von Menschen aus anderen Ländern, aber leider kann ich das nur bis zu einem gewissen Grad.
Hier jedoch, in meinem eigenen Land, kann ich viel größere Schritte machen und immer weiter etwas bewegen. Es geht ja um kontinuierliche Entwicklung, man bleibt nicht einfach irgendwann stehen und sagt "So, ist zwar noch einiges im Argen, aber reicht mir jetzt erstmal". Das wäre ja auch schlimm. Dann würden wir uns nie entwickeln. AJ hmm
Ich verstehe auch, dass Menschen, die von gewissen Problemen nicht betroffen sind, diese oft ganz intuitiv als Kleinigkeiten wahrnehmen. Für uns sind sie das aber nicht.
Ich spiele sehr, sehr gerne Videospiele, schon seit ich ein Grundschulkind war. Und seither stören mich auch die unzähligen sexistischen Darstellungen von Mädchen und Frauen - und das weit bevor ich überhaupt wusste, was Sexismus bedeutet. Ich habe mich schon immer unwohl gefühlt, dass, wenn ich denn endlich mal auch ein Mädchen oder eine Frau spielen konnte, diese in vielen Fällen nur halb bekleidet war oder in sonstiger Art und Weise als Eye Candy für heterosexuelle Männer diente.
Da dachte ich mit 11 schon "Was ist falsch mit mir, dass ich nicht so aussehe, nicht so laufe, spreche, anziehend bin". So etwas überträgt sich ganz schnell und unterbewusst auf die Selbstwahrnehmung. Selbiges gilt für Filme, Serien, usw.
Natürlich gibt es Medien, die mit gutem Beispiel voran gehen. Aber eben, vorallem in den Mainstream-Medien, noch viel zu wenige. Und daran arbeiten wir ja. Das ist doch nichts Schlimmes, oder?
Man kann ein Spiel toll finden, die Story und das Gameplay genießen, und das Charakterdesign trotzdem stark kritisieren. Beim Nachfolger ist es dann oftmals schon besser. Und so soll es weitergehen.

Solch Eyecandy (Augenschmaus) wird auch gegenüber dem Männlichen Geschlecht gemacht, nur reagieren Männer im allgemeinen Unempfindlicher auf solche Stereotypisierungen.
Nichtdestotrotz erfolgt solche Sexualisierung auch gegenüber Männern (Breite Schultern, Knackiger Po, Ausgeformte Muskeln usw Shrug ).

Wenn der Feminismus für beide Geschlechter kämpft, so müsste dieser sich Umbenennen.
Was ebenso stört (und mir als Aussenstehende Person massiv auffällt) ist das angeborene Sexistische Verhalten beider Geschlechter.
Einige der Punkte die sie hier nennen entspringen gerade diesem Angeborenen Verhalten (Balz- Partner- und Paarungsrituale gibt es unter sehr vielen Spezies).
Und der Begriff Vergewaltigungskultur ist geradezu ein Affront, da dieser Begriff an großteilen der Westlichen Gesellschaften meilenweit daneben trifft.

Auch Krieg ist keine Männliche Erfindung sondern ein nebeneffekt unseres Terretorialen Gruppenverhaltens.


RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass? - Triss - 11.10.2017, 16:13

Zum Thema Videospiele: ja, Männer werden auch sehr realitätsfremd dargestellt, aber das ist in dem Sinne keine Sexualisierung. Diese Spiele werden nicht gemacht, weil die Spielemacher denken, dass die Frauen sich dann ganz viele Spiele kaufen und sich darauf einen runter holen. Diese Spiele sind eine Machtfantasie. Was ebenfalls unrealistische Standards setzt, aber in einem anderen Kontext. Sei stark, hart, mach viel Sport, baller viel rum, etc. aber es degradiert den Mann nicht zu einem Sexobjekt. Außerdem gibt es wesentlich mehr diverse Männertypen als Frauentypen in Videospielen. Schaut euch League Of Legends an, wo es viele Charaktere zur Auswahl gibt.

Zum Thema Rape Culture: Ist ein Kackwort, ja. Aber Rape Culture bedeutet NICHT!! dass hier links und rechts von 90% der Männer Frauen vergewaltigt werden. Es ist ein sehr komplexes Phänomen, dessen Titel ihm nicht gerecht wird. Googelt doch mal nach Weinstein, das ist quasi Rape Culture in Reinform.


RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass? - Ic3w4Tch - 11.10.2017, 16:31

Ich denke mal einem Großteil der Spieler ist es scheiß egal ob ein weiblicher Character im Bikini oder voller Rüstung rumläuft. Es soll halt gut aussehen, so sehe ich das zumindest. Ich meine wenn ich zum Beispiel ein Third Person Spiel spiele, will ich das der Character cool/angenehm aussieht. Solange ich keinen Landwal steuere, auch wenn das sicher lustig aussehen würde, ist es mir wirklich scheiß egal wie die Figur es schafft gut auszusehen. Shrug


RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass? - Space Warrior - 11.10.2017, 16:36

Ihr diskutiert hier nicht etwa gerade über Gamergate? Rarity shocked

(11.10.2017)Final Judgement schrieb:  Zum Thema "Minderheit": Minderheit bedeutet hier nicht zahlenmäßig unterlegen, sondern im sozio-politischen Kontext unterlegen. Das ist genau wie bei der alten Diskussion vonwegen "Asiatische Menschen gibt es doch am allermeisten auf der Welt! Sie sind also keine Minderheit!" - quantitativ nicht, nein. Aber darum geht es auch nicht. Sozio-politisch gesehen, in der westlichen Welt in der wir leben, sind sie eine Minderheit. Dasselbe gilt für Frauen. Context matters. Shrug
Willst du implizieren, Asiaten wären irgendwie unterlegen oder benachteiligt? Das wär nämlich Quatsch. Z.B. haben in den USA Ostasiaten und Inder das höchste Durchschnittseinkommen und den höchsten Bildungsstand.


RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass? - Mephysta - 11.10.2017, 16:52

Wow, bei einigen Aussagen im Thread hier frage ich mich manchmal, wie viele Leute schon mal wirklich mit jemandem geredet haben, der sich als Feminist bezeichnen würde und diese Bewegung entsprechend vertritt... und eben nicht mit Leuten, von denen sie mal gehört haben, dass sie sich auf tumblr rumtreiben - von denen es angeblich soooo viele geben soll, aber die man eigentlich niemals antrifft und deren Stimme so unbedeutend und leise ist, dass sie in der echten Welt überhaupt keinen Einfluss hat. Shrug

Meiner Meinung nach verkommt das Wort "Feminismus" dank der Ignoranz des Internets immer mehr zu so einer Art seltsamen Schimpfwort, von denen irgendwelche Menschen aus irgendwelchen Gründe denken, dass es beleidigend sein sollte. Ähnlich wie "Gutmensch" und "SJW", wtf is wrong with you guys?
Wie kann man offensichtliche Missstände mit einer nichtvorhandenen Argumentationsbasis wegdiskutieren und vor allem warum sollte man das tun? Und in einer Gesellschaft, in der Dinge wie Abtreibung und Co. immer noch diskussionswürdig sind, kann mir keiner erzählen, dass dieser Prozess schon abgeschlossen ist. Lustigerweise sind die Leute aus den jüngeren Generationen, die sich gegen solche Rechte aussprechen aber häufig auch dieselben, die die christlichen Werte voll doof finden, die uns überhaupt vor diese Diskussion stellen.

Was mich angeht, finde ich schon, dass man da schauen sollte, was echten Schaden anrichtet und was geändert werden soll, weil's irgendwer doof findet. Stichwort Videospiel Designs: Könnte mich nicht weniger jucken. Ganz ehrlich? Als Frau finde ich knappe Rüstungen und Outfits sogar ästhetischer als klobiges Design. Besonders, wenn ich in irgendwelchen fiktiven Welten mit fiktiven Charakteren spiele, ist mir Kleidungsrealismus ehrlich gesagt ganz schön egal.
Das Schönheitsideal von Männern in Videospielen ist übrigens auch eher da, um den männlichen (!) Spielern zu gefallen, weil die eben den Großteil der Käufergruppe ausmachen. Aber da sehe ich auch allgemein einfach das Problem nicht - Ästhetik ist eben ein wichtiger Teil, wenn man etwas verkaufen will und da dürfen die Charaktere in Videospielen halt auch einfach mal überdurchschnittlich gut aussehen, meiner Meinung nach.


RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass? - Herr Dufte - 11.10.2017, 17:55

(11.10.2017)Rechen666 schrieb:  Wie steht ihr eigentlich zu dem Video von Black Pigeon Speaks? Mir gefällts.


Meinst du das ernst?
Was soll überhaupt die Aussage von dem Video sein? Um zu verhindern, dass die westliche Gesellschaft von einer strikt konservativen, sozialdarwinistischen Gesellschaft, in der Frauen bitte den Mann verwöhnen statt zu wählen, erobert wird, muss man halt selbst eine eben solche aufbauen?
Frauen vergewaltigen ist halt ein Naturrecht, weil Frauen von Natur rückgratlos, dumm und sexgeil auf Machos sind?


RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass? - Knäuel - 11.10.2017, 17:58

(11.10.2017)Herr Dufte schrieb:  
(11.10.2017)Rechen666 schrieb:  Wie steht ihr eigentlich zu dem Video von Black Pigeon Speaks? Mir gefällts.


Meinst du das ernst?
Was soll überhaupt die Aussage von dem Video sein? Um zu verhindern, dass die westliche Gesellschaft von einer strikt konservativen, sozialdarwinistischen Gesellschaft, in der Frauen bitte den Mann verwöhnen statt zu wählen, erobert wird, muss man halt selbst eine eben solche aufbauen?
Frauen vergewaltigen ist halt ein Naturrecht, weil Frauen von Natur rückgratlos, dumm und sexgeil auf Machos sind?


Also jetzt mal ehrlich. Wenn man sowas hört, ist es doch schon glatt ein Segen, wenn die Männschheit von Frauen unterjocht wird...


RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass? - Laylilay - 11.10.2017, 18:38

(11.10.2017)Ic3w4Tch schrieb:  Ich denke mal einem Großteil der Spieler ist es scheiß egal ob ein weiblicher Character im Bikini oder voller Rüstung rumläuft. Es soll halt gut aussehen, so sehe ich das zumindest. Ich meine wenn ich zum Beispiel ein Third Person Spiel spiele, will ich das der Character cool/angenehm aussieht. Solange ich keinen Landwal steuere, auch wenn das sicher lustig aussehen würde, ist es mir wirklich scheiß egal wie die Figur es schafft gut auszusehen. Shrug

Das dem nicht so ist kannst du in jedem MMO beobachten RD laugh Nein ernsthaft, diese Art der Aufmachung ist zweifelsfrei an die Männer adressiert da gibt es nichts dran zu rütteln. Und es wirkt, das kannst du in jedem Spiel, welches dieses Wahl hat sehen. Das Ding ist, ich finde es nicht mal schlimm. Sex sells, es ist nur normal. Und ich sehe auch kein Problem darin wenn man weibliche Chars in Bikinirüstung anbietet für jene, dem es gefällt. Was ich anpragere sind die fehlenden Alternativen. In ESO kann ich meinem Char einfach ein "Kostüm" z.B. dunkle Bruderschaft anziehen und es ist gleich was ich drunter hab. Und fairer Weise muss man sagen, im neusten MH haben sie es richtig gemacht, dort ist es möglich das Aussehen eines Rüstungsteil einfach auf ein anderes zu übertragen ohne die Stats einzubüßen. Und das ist, was ich fordere. Aufzuhören den Frauen und Männern die es nicht wollen diese laufenden Stripper aufzuzwingen, nur um sie dem Rest servieren zu können.

Zu dem Männerargument wurde bereits richtig gesagt: ja Männer werden falsch dargestellt, dennoch aber nicht so das sie auf Frauen abgestimmt wären. Frauen stehen nicht auf den durchtrainierten Muskelberg mit drei Kilometer Schultern. Das ist mehr eine veraltete Form davon, wie die Industrie denkt wollen Männer sein. Was nicht heißt, dass man es nicht ändern sollte. Denn ehrlich? Ich hätte nichts dagegen mal in einem Spiel einen hübsch gebauten Slim in Shorts zu stopfen und damit ne Runde durch die Gegend zu laufen Applelie

Wie gesagt, mich stört die Tatsache dass man den Spielern nicht die vollständige Wahl lässt. Ich persönlich spiele keine männlichen Chars, weshalb es mir da nur begrenzt auffällt. Was mir auffällt ist die Deviantrüstungen zu googeln und bei 6 von 10 zu sagen die männliche geht klar, die weibliche mal gar nicht.
Mich stört das, ich will das ändern.

Die Tatsache, dass ich dies ehr aus Sicht der Frau und mit meinem Fokus auf die weiblichen Chars lege macht es zu einem Feministischen Thema, da Videogames Luxus sind zu einer Kleinigkeit. Trotzdem stört es mich, teilweise enorm, und ich arbeite aktiv daran es zu ändern. Und dann muss ich mir von Leuten im Netz anhören, ich soll doch die Schnauze halten als dumme Feministin, ich hasse ja nur Männer und müsse ja nur mal durch genommen werden damit ich aufhören rumzu bitchen. Weshalb ich hier darauf aufmerksam gemacht habe vorsichtig zu sein mit Aussagen über "Kleinigkeiten".


RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass? - RipVanWinkle - 11.10.2017, 19:10

Zitat:Das Ding ist, ich finde es nicht mal schlimm. Sex sells, es ist nur normal. Und ich sehe auch kein Problem darin wenn man weibliche Chars in Bikinirüstung anbietet für jene, dem es gefällt. Was ich anpragere sind die fehlenden Alternativen. In ESO kann ich meinem Char einfach ein "Kostüm" z.B. dunkle Bruderschaft anziehen und es ist gleich was ich drunter hab. Und fairer Weise muss man sagen, im neusten MH haben sie es richtig gemacht, dort ist es möglich das Aussehen eines Rüstungsteil einfach auf ein anderes zu übertragen ohne die Stats einzubüßen. Und das ist, was ich fordere. Aufzuhören den Frauen und Männern die es nicht wollen diese laufenden Stripper aufzuzwingen, nur um sie dem Rest servieren zu können.
Das hat dann aber nichts mehr mit Sexismus zu tun. Das ist einfach die Spieleentwickler machen das Spiel so, wie sie meinen dass es den Leuten gefällt. Die einen haben das gerne so und die anderen so. Die haben jetzt dummerweise aber nur etwas eingebaut was den einen Leuten gefällt und den anderen nicht. Und du gehörst dann jetzt zu denen, denen das halt nicht gefällt. Darüber zu meckern ist legitim, weil das deinen Spielspaß schmälert und leicht geändert werden könnte. Letztendlich ist das ganze aber nur eine Sache des Gamedesigns. That's it. Von daher sehe ich das nichtmal als Kleinigkeit an, sondern einfach als anderes Thema.
Dass es besser ist beides anzubieten ist natürlich klar. Dann hats jeder, wie es ihm lieber ist und gut is.
Für mich ist das so ne Sache wie wenn ein Spiel nur auf Konsolen aber nicht für PC veröffentlicht wird und das die PC Spieler dann scheiße finden. Ja, sollte man ändern, aber das ist einfach nur ein Ding, wo der Spieleentwickler einfach eine Zielgruppe vernachlässigt.
(Ich mag diese Rüstungen für weibliche Charaktere, die 90% weniger Rüstungen sind als für die männlichen btw. auch gar nicht, weil dass dann iwo einfach null zusammenpasst. Hab auch nie verstanden, warum Leute das gut finden. Wenn man Boobs sehen will gibts auch genug Pr0n im weiten Internet. Aber hey, wers mag.)


RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass? - MianArkin - 11.10.2017, 20:44

(11.10.2017)Triss schrieb:  Zum Thema Videospiele: ja, Männer werden auch sehr realitätsfremd dargestellt, aber das ist in dem Sinne keine Sexualisierung. Diese Spiele werden nicht gemacht, weil die Spielemacher denken, dass die Frauen sich dann ganz viele Spiele kaufen und sich darauf einen runter holen. Diese Spiele sind eine Machtfantasie. Was ebenfalls unrealistische Standards setzt, aber in einem anderen Kontext. Sei stark, hart, mach viel Sport, baller viel rum, etc. aber es degradiert den Mann nicht zu einem Sexobjekt. Außerdem gibt es wesentlich mehr diverse Männertypen als Frauentypen in Videospielen. Schaut euch League Of Legends an, wo es viele Charaktere zur Auswahl gibt.

Zum Thema Rape Culture: Ist ein Kackwort, ja. Aber Rape Culture bedeutet NICHT!! dass hier links und rechts von 90% der Männer Frauen vergewaltigt werden. Es ist ein sehr komplexes Phänomen, dessen Titel ihm nicht gerecht wird. Googelt doch mal nach Weinstein, das ist quasi Rape Culture in Reinform.

Wenn das Phänomen dermaßen Komplex ist bedarf es eines entsprechenden nicht Vorwertenden Worts.
Denn der Wortkomplex "Rape Culture" führt bereits Vorab eine Stigmatisierung ein, auch ohne jegliche weitere Kentnisse der Thematik.

Die Objektifizierung findet bei beiden Geschlechtern statt, ob nun in Spielen oder in der Realität.
Kraft eigener Wassersuppe zu behaupten das die eine Objektifizierung nun wesentlich schlimmer sei als die andere leuchtet mir nicht ein.
Am Interessantesten ist zudem das viele Frauen diese Objektifizierung selbst über aller Maßen betreiben.
Es mag zwar ein Angeborenes Verhalten sein, das die Frauen dazu bringt sich möglichst Attraktiv anderen gegenüber zu Präsentieren, jedoch verfehlt dann Kritik an eben jener das Kernproblem, und zwar die Angeborenen Verhaltensweisen zwecks Partnersuche und Balz.


RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass? - HeavyMetalNeverDies! - 08.03.2018, 12:10

Hier mal ein interessanter Beitrag, in dem überall die weibliche Form verwendet wurde:

http://wien.orf.at/news/stories/2899466/

Da fühlt man sich als Mann richtig schön diskrimiert. RD laugh Naja, vielleicht ist es das, wie sich manche Frauen bisher fühlten. Jedenfalls eine sehr Bewusstseinsbildende Kampagne.... für mich jedenfalls. Pinkie approved


RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass? - Rechen666 - 08.03.2018, 12:16

(08.03.2018)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Hier mal ein interessanter Beitrag, in dem überall die weibliche Form verwendet wurde:

http://wien.orf.at/news/stories/2899466/
Unter Franco wäre das nicht passiert...

(08.03.2018)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Da fühlt man sich als Mann richtig schön diskrimiert. RD laugh Naja, vielleicht ist es das, wie sich manche Frauen bisher fühlten. Jedenfalls eine sehr Bewusstseinsbildende Kampagne.... für mich jedenfalls. Pinkie approved
Ich dachte eigentlich, dass die maskuline Form auch Frauen mitein schließt. Dachte ich zumindest...


RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass? - Space Warrior - 08.03.2018, 12:41

In den indoeuropäischen Sprachen, zu denen auch Deutsch gehört, hatte der Genus ursprünglich nichts mit realen Geschlechtern zu tun. Als erstes entstand das Neutrum, welches für Handlungen, einschließlich deren Inhalten, Folgen und Ergebnissen stand. Später kam das Femininum dazu, das Ableitungen und Abstraktionen beinhaltet. Das Maskulinum entstand indirekt als Sammelkategorie für alles andere.

Das war die ursprüngliche Verteilung, natürlich ist in über 5000 Jahren einiges durcheinander gekommen. Nicht mehr alle indoeuropäischen Sprachen nutzen die Dreiteilung in m-f-n (das tun jedoch u.a. Griechisch, Deutsch und Russisch noch), sondern etwa nur männlich-weiblich wie in den romanischen (z.B. Französisch) oder Utrum-Neutrum in einigen skandinavischen Sprachen (wie Schwedisch).

Personenbezeichnungen sind meist maskulin, da sie i.d.R. nichts mit Handlungen oder Abstraktionen zu tun haben. Und natürlich können diese beides einschließen, man nennt sie dann auch generisch. Es gibt auch generische Feminina und Neutra, vorallem im Tierreich. Begriffe, die tatsächlich nur für ein biologisches Geschlecht stehen, sind spezifisch. Dann stimmen Genus und Sexus tatsächlich meist, aber nicht immer überein. Da jedoch der generische Begriff und der spezifische Begriff oft derselbe sind, kann die reine Verwendung des generischen u.U. missverständlich oder mehrdeutig sind.

Das Anhängen der Endung -in für Frauen wird "eigentlich" nur dann gemacht, wenn konkret eine Frau gemeint ist ("Anna ist eine Schülerin"). Heute wird es jedoch manchmal immer gemacht ("Liebe Bürgerinnen und Bürger") , manchmal werden sogar Begriffe, die sich auf Unbelebtes und Abstraktes beziehen, das nur grammatisch weiblich ist, femininisiert (z.B. "Die Stadt ist Betreiberin des Freibads"), was sprachlich gesehen richtig, doch eigentlich nicht nötig ist. Solche Formen findet man allerdings nur in formalen Situationen und nicht in der Alltagssprache, weil das Sprachzentrum sie nicht vorsieht, da eben unnötig, und die Leute sie daher bewusst einbauen müssen, also ständig motiviert sprechen müssten.

Wichtig zu wissen ist, dass das grammatische Geschlecht keinen Einfluss auf die reale Geschlechtsgerechtigkeit hat. Island steht auf Platz 1, die isländische Sprache verwendet dieselbe Einteilung wie Deutsch. Es werden aber, auch in Politik und Wirtschaft, nur die generischen, also meist maskulinen, Personenbezeichnungen verwendet. Sogar in Schweden, das für Feminismus bekannt ist, verzichtet man darauf, überall das Suffix "-inna" (selbe Bedeutung wie Deutsch "-in") anzuhängen. Andererseits steht auch Finnland ganz oben, und dessen Sprache (die aber Finno-Uralisch und nicht indoeuropäisch ist) verwendet kein grammatisches Geschlecht - es gibt keine Artikel wie der, die und das und auch bei Pronomen wird nicht nach Geschlecht unterschieden (hän = er/sie/es). Ganz unten stehen wiederum viele arabische Länder, Arabisch (semitische Sprache) verwendet zwar die Einteilung männlich-weiblich, aber dafür sind auch der Iran und manche afrikanischen Länder unten, wobei Persisch (das ist indoeuropäisch) wie Finnisch keinen Genus hat, während die meisten afrikanischen Sprachen zwar Substantive einteilen, doch nach Kategorien, die reingarnichts mit Geschlechtern zu tun haben (z.B. lebendiges, unbelebtes; lange, kurze, breite oder dünne Gegenstände; oder zählbares und nicht zählbares).

Übrigens finde ich das Genus-System des Hebräischen cool (ist keine indogermanische, sondern semitische Sprache, daher trifft das oben Beschriebe nicht auf sie zu), praktisch alles hängt vom Geschlecht ab, die Sprache ist praktisch sexsüchtig.^^ Es gibt männlich und weiblich, doch es unterscheiden sich nicht nur Substantive oder der Pronomen in der 3. Person, sondern sogar Verben oder der Pronomen 2. Person. "Du" sagt man "atem" zu einem Mann und "aten" zu einer Frau, auch Verben wie laufen, essen und sprechen unterscheiden sich je nach Geschlecht dessen, wer oder was die Handlung begeht. Man kann daher nicht korrekt über irgendeinen fremden Menschen reden, ohne sein Geschlecht zu kennen und es gibt nicht im Geringsten eine Möglichkeit, irgendwas als ein "das" und "es" zu bezeichnen oder erfundene Geschlechter einzubauen, ohne dass man die Sprache komplett verhunzt und sie von vorne bis hinten nicht mehr aufgeht. Bevor man jemanden auf der Straße anspricht, dessen Erscheinungsbild nicht unbedingt den Geschlechtsklischees entspricht, sollte man lieber zweimal hinschauen und nachdenken. Big Grin


RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass? - HeavyMetalNeverDies! - 08.03.2018, 13:42

(08.03.2018)Space Warrior schrieb:  In den indoeuropäischen Sprachen, zu denen auch Deutsch gehört, hatte der Genus ursprünglich nichts mit realen Geschlechtern zu tun..

Du hast mich bei dem (Un-)Wort "Genus" verloren. Eeyup

Ob es grammatikalisch eine Rolle spielt oder nicht, hat recht wenig mit der Gefühlswelt anderer Menschen zu tun.


RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass? - RipVanWinkle - 08.03.2018, 13:47

Zitat:
Du hast mich bei dem (Un-)Wort "Genus" verloren. Eeyup

Ob es grammatikalisch eine Rolle spielt oder nicht, hat recht wenig mit der Gefühlswelt anderer Menschen zu tun.
1. Genus ist kein Unwort sondern ein sprachlicher Fachbegriff, den jeder in der Schule gelernt haben sollte.
2. Die Gefühlswelt anderer Menschen hat Recht wenig damit zu tun, dass das Gendern von Wörtern aus sprachlicher Sicht sowohl von der Grammatik als auch vom Inhalt her völlig Banane ist.
Space Warrior hat das ganze korrekt dargestellt und damit sollte sich eigentlich von selbst erklären, dass Gendern absolut unnötig ist.


RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass? - Space Warrior - 08.03.2018, 14:17

RipVanWinkle schrieb:dass das Gendern von Wörtern aus sprachlicher Sicht sowohl von der Grammatik als auch vom Inhalt her völlig Banane ist.
Nein, sprachlich gesehen sind nur Formen wie Sternchen, Binnen-Is und irgendwas mit Schrägstrichen falsch, weil sie gegen die Orthografie verstoßen.
Doppelnennungen sind sprachlich gesehen richtig, es spricht aus formaler Sicht nichts dagegen, etwa diejenigen, die an einer Grundschule sind, als "Schüler und Schülerinnen" statt nur "Schüler" anzusprechen, insofern begehen Feministinnen und Co. damit keinen Fehler. Allerdings ist es nicht eben nötig, deshalb darf die Frage gestellt werden, ob man es vielleicht doch besser lassen sollte, weil man sich das Schreiben und Sprechen so nur unnötig erschwert. Einfach, weil "Schüler" in dem Kontext generisch ist und bereits alle Geschlechter beinhaltet bzw. so interpretiert werden kann und auch wird. Mal ehrlich, welche wird, wenn es heißt "alle Schüler ins Lehrerzimmer" bitteschön im Klassenraum bleiben, weil sie sich aufgrund der ausschließlichen Verwendung eines maskulinen Wortes nicht angesprochen fühlt und denkt, sie sei nicht gemeint? Wobei Deutsch im Plural nichtmal einen Genus verwendet.


RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass? - RipVanWinkle - 08.03.2018, 14:20

Was nicht falsch ist, ist nicht unbedingt gut oder sinnvoll. Die extra Erwähnung mit femininer Endung zusätzlich zur normalen ist sogar völlig redundant, da die Frauen in letzterer eh schon mit eingeschlossen und somit doppelt genannt sind. Ergo: Banane.


RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass? - Space Warrior - 08.03.2018, 14:26

RipVanWinkle schrieb:Was nicht falsch ist, ist nicht unbedingt gut oder sinnvoll.
Ja, genau das wollte ich sagen. Shrug

Ich könnte auch draußen als Clown oder Affe verkleidet rumlaufen. Das ist nicht moralisch verwerflich. Aber da es nix bringt und ich mir damit den Alltag unnötig erschweren würde, sollte ich vorher überlegen, ob es denn wirklich sein muss...


RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass? - HeavyMetalNeverDies! - 08.03.2018, 15:26

(08.03.2018)RipVanWinkle schrieb:  1. Genus ist kein Unwort sondern ein sprachlicher Fachbegriff, den jeder in der Schule gelernt haben sollte.

Ich wusste schon warum ich mich damals geweigert habe in die Schule zu gehen. Und wenn ich mir so ansehe was bei der Mehrheit der Leute trotz (ver-)bildung so heraus gekommen ist, kann ich nur zu dem Schluss kommen dass das eine gute Entscheidung war. So haben zwar alle absolut überflüssige Fakten auswendig gelernt, wie man Verantwortung für Mitmenschen, Umwelt oder gar die eigene Zukunft übernimmt haben aber nur wenige gelernt.

Zitat:Die Gefühlswelt anderer Menschen hat Recht wenig damit zu tun, dass das Gendern von Wörtern aus sprachlicher Sicht sowohl von der Grammatik als auch vom Inhalt her völlig Banane ist.

Das einzige was Banane ist, ist eine Welt, geschaffen von dem Menschen, für den Menschen, welche auf den Menschen keine Rücksicht nimmt, sondern ihn zwingt seine Gefühlswelt zu unterdrücken und ihn zur hirnlosen Arbeits- und Konsum-Maschine degradiert. Eeyup


RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass? - RipVanWinkle - 08.03.2018, 16:24

Zitat: Und wenn ich mir so ansehe was bei der Mehrheit der Leute trotz (ver-)bildung so heraus gekommen ist, kann ich nur zu dem Schluss kommen dass das eine gute Entscheidung war.
Tatsächlich wird eigentlich gerade viel zu wenig auf sowas geachtet (zumindest hier in Deutschland) wo die Schüler teilweise nicht mehr richtig fähig sind ihre eigene Sprache korrekt zu beherrschen geschweige den Wörter richtig zu schreiben. Grammatik ist da für das Verständnis der eigenen Sprache und auch zum Erlernen anderer ein sehr wichtiges Element, das nicht vergessen werden darf. Zumal einen keiner für voll nimmt wenn man ein offizielles Schreiben irgendwo hinschickt und das voller Fehler ist.
Zitat:
Das einzige was Banane ist, ist eine Welt, geschaffen von dem Menschen, für den Menschen, welche auf den Menschen keine Rücksicht nimmt, sondern ihn zwingt seine Gefühlswelt zu unterdrücken und ihn zur hirnlosen Arbeits- und Konsum-Maschine degradiert. Eeyup
Thema verfehlt.