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Abtreibung-Ethisch verwerflich? - Druckversion

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RE: Abtreibung-Ethisch verwerflich? - Atomicorn - 09.12.2016, 19:36

Ich finde eh, abtreibung sollte hier länger als bis zum 3. Monat erlaubt sein. Wenn man pech hat bemerkt man die schwangerschaft erst, wenn es dann für eine abtreibung zu spät ist. Das wäre für mich persönlich der absolute horror.


RE: Abtreibung-Ethisch verwerflich? - Ayu - 09.12.2016, 22:36

Mal abgesehen davon dass ein ungewolltes Kind dann meistens früher oder später in einem Heim landet, ist nicht so als ob die nicht so schon überfüllt wären.


RE: Abtreibung-Ethisch verwerflich? - Mc Timsy - 10.12.2016, 01:15

Also, ich sehe tatsächlich bei Abtreibungen tatsächlich ethische Probleme. Klar, ich verstehe die Annahme, dass das ungeborene Leben noch keine vollen Rechte genießen soll und daher dem Willen der Frau unterworfen ist. Ich halte es aber trotzdem nicht für angebracht die Frau so einfach vom Haken zu lassen, wenn man mir die Formulierung erlauben will. RD wink
Letztendlich wächst dort ein neues menschliches Leben heran und die Abtreibung führt zur kompletten Zerstörung all dessen, was dieses Leben jemals hätte werden können. Darüber hinaus sehe ich die staatliche Schutzpflicht auch durchaus auf ungeborenes Leben angewendet, womit die staatliche Gemeinschaft alles tun sollte um die Interessen des ungeborenen Lebens zu schützen. Also das Überleben wenigstens wahrscheinlicher zu machen.

Nun bin ich aber natürlich nicht blind für die Probleme, die dabei für eine Frau entstehen können. Genau so wie ich persönlich auch moralisch nicht verantworten kann, dass man den Frauen auferlegt, ihre Körper für die Geburt hergeben zu müssen.

Bevor ich mich jetzt in langen Erklärungen verliere, vielleicht einfach meine derzeitige Meinung, welche Situation ich mir wünschen würde. Die Frau hat ein grundsätzliches Recht auf Abtreibung, aber der Staat muss sein möglichstes tun um die Probleme von Frauen durch Schwangerschaft und Geburt so gut er kann zu minimieren.
Das Netz des Sozialstaates sollte dabei möglichst dicht gespannt sein, sodass immerhin finanzielle Sorgen oder Zukunftsängste der Frauen so gering wie möglich gehalten werden können. Dazu dann eine intensive Aufklärung über Alternativen zur Abtreibung und Hilfsangebote im Bedarfsfall, sowie vielleicht auch Informationen von Menschen, die bereits mit vergleichbaren Situationen Erfahrungen hatten. Sowas könnten Ärtzte alleine nicht leisten, aber ich denke es ist letztlich nicht zu viel von der Frau verlangt beispielsweise entsprechende Beratungen in einem Amt wahrzunehmen.

Die Letztentscheidung hätte dann aber noch immer die Mutter. Sie ist die Einzige, die halbwegs verlässlich entscheiden kann, ob Sie zur Geburt und/oder dem Aufziehen der Kinder bereit oder fähig ist.
Bei mir persönlich, wenn diese Frage in meinem Umfeld aufkommen würde. Naja, ich denke, ich werde Abtreibungen nicht so bald selbstverständlich oder gar gut finden. Mir tut es Leid um ein menschliches Leben, welches keine Chance auf eigene Ziele haben durfte. Im Falle einer Vergewaltigung oder eines "Unfalls" kann es nichts dafür und im Falle einer Neu-Überlegung der Frau wird dieser Mensch sehr früh von einem einzigen Menschen aufgegeben, von dem dieses neue Leben nunmal für einige Monate abhängig war.
Tragisch, wenn ihr mich fragt.
Trotzdem, wenn eine Freundin sich zur Abtreibung entscheiden würde, würde ich mich dazu verpflichtet sehen sie so gut es geht auch persönlich darin zu unterstützen. Es bringt ja nunmal auch nichts, wenn Sie dann versucht ein Kind großzuziehen und später darunter leidet ihren anderen Träumen nicht gefolgt zu sein.


RE: Abtreibung-Ethisch verwerflich? - Railway Dash - 10.12.2016, 02:27

(08.12.2016)Knäuel schrieb:  
(08.12.2016)Lord Zymix schrieb:  Man verhindert durch die Abtreibung das ein Mensch geboren wird (/oder /und lebt), "egal" zu welchem Zeitpunkt sie stattfindet.

Die Begründnung für das Verbot finde ich somit schon für sinnvoll (das Verbot nicht, aber die BEGRÜNDUNG).

Das tust du auch jedes Mal, wenn du ins Handtuch wichst.

Diese Aussage ist sachlich falsch. In den Spermien befinden sich lediglich haploide Chromosomensätze, in den Zellkernen eines Menschen (egal in welchem Entwicklungsstadium) aber diploide. Menschen sind auch keine Diplohaplonten, das bedeutet: aus Spermien allein wird niemals ein Mensch hervorgehen - der kann daraus gar nicht geboren werden. Der vollständige Chromosomensatz für einen Menschen (und auch für jedes andere Wirbeltier) entsteht erst mit der Befruchtung der Eizelle - in dieser befindet sich praktisch die andere Hälfte, nämlich ebenfalls ein haploider Chromosomensatz.

Eine "Verhinderung einer Geburt" bzw. eines menschlichen Lebens wäre sonst auch jede Menstruationsblutung, bei der ja nichts anderes passiert, als daß die nicht befruchtete Eizelle abgestoßen wird. Diese Eizelle ist aber auch noch kein Mensch, ja noch nicht mal die vollständige Anlage für einen Mensch - erst durch erfolgreiche Vereinigung der beiden haploiden Chromosomensätze eines Spermiums und einer Eizelle (diese Vereinigung ist von einer ganzen Menge an Faktoren abhängig und lange nicht bei jedem Versuch erfolgreich!) entsteht zumindest erst einmal der Chromosomensatz, also das "Programm", für einen neuen Menschen. Das ist zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht mal ein Embryo, sondern eben nur eine befruchtete Eizelle - über verschiedene Zwischenstadien entwickelt sie sich, wenn alles funktioniert und störungsfrei verläuft, dann erstmal zu einem Embryo.

"Wichsen" oder menstruieren kann man deshalb nicht als Verhinderung eines neuen Lebens ansehen - das ist es schlicht nicht. - Und selbst bei tatsächlichem Geschlechtsverkehr mit empfängnisbereiter Eizelle werden dennoch bei der Ejakulation Millionen von Spermien freigesetzt, von denen lediglich ein einziges tatsächlich in die Eizelle eindringt und dessen Chromosomensatz sich dann im Idealfall mit dem der Eizelle zum neuen, dann "funktionsfähigen", diploden Chromosomensatz vereinigt. Was ist mit den übrigen Millionen an Spermien? Die sind ebenfalls "Schwund" bzw. erfüllen auch andere Aufgaben - aber sie verhindern kein neues Leben RD wink

Diese kleine biologische Richtigstellung wollte ich nur loswerden - nicht daß jemand hier erst etwas objektiv Falsches "lernt".


RE: Abtreibung-Ethisch verwerflich? - Ayu - 23.02.2017, 03:27

Mal abgesehen von dem Verbot müssen, den Republikanern sei Dank, müssen Frauen wohl ab demnächst auch zusätzlich den Kindesvater um die Erlaubniss für eine Abtreibung fragen weil der Körper einer Frau nun offiziell als "Wohnsitz" eines ungeborenen Kindes gilt und Gegenstände haben bekanntlich keine Rechte.
http://www.mercurynews.com/2017/02/14/oklahoma-lawmaker-wants-fathers-permission-for-abortions/


RE: Abtreibung-Ethisch verwerflich? - Rechen666 - 23.02.2017, 22:14

(23.02.2017)Ayu schrieb:  Mal abgesehen von dem Verbot müssen, den Republikanern sei Dank, müssen Frauen wohl ab demnächst auch zusätzlich den Kindesvater um die Erlaubniss für eine Abtreibung fragen weil der Körper einer Frau nun offiziell als  "Wohnsitz" eines ungeborenen Kindes gilt und Gegenstände haben bekanntlich keine Rechte.
http://www.mercurynews.com/2017/02/14/oklahoma-lawmaker-wants-fathers-permission-for-abortions/
Der Ehemann war wahrscheinlich auch an der Zeugung des Kindes beteiligt. Und da beide Eltern so zusagen die Vormünder des ungeborenen Kindes sind, hat der Vater da ein Wörtchen mitzureden.


Ich sehe das so:
Es geht hier nicht um "einfache" Tiere. Bitte verstehe mich nicht falsch. Tiere haben sicher auch einen Lebenswert. Aber zurück zum Kontext. Zum Trotze ist es eben auch ein ungeborenes menschliches Kind. Und da ein ungeborenes Kind auch unter dem GG steht, auch wenn die Rechte noch nicht voll vorhanden sind, muss man hinzufügen, dass die Würde eines jeden Menschen unantastbar ist. Würde man also ein Kind abtreiben, neben der Tatsache, dass man es töten würde und zukünftiges Leben töten würde, nimmt man dem Kind die Würde, über sein eigenes Leben zu entscheiden. Und da ein ungeborenes Kind noch nicht für sich selbst entscheiden lassen kann, wird das Kind so lange im Mutterleib verweilen, bis es geboren wird.


RE: Abtreibung-Ethisch verwerflich? - Ayu - 23.02.2017, 22:18

(23.02.2017)Rechen666 schrieb:  Der Ehemann war wahrscheinlich auch an der Zeugung des Kindes beteiligt. Und da beide Eltern so zusagen die Vormünder des ungeborenen Kindes sind, hat der Vater da ein Wörtchen mitzureden.
Es geht eben NICHT um Ehemänner, diese haben nämlich schon ein Mitsprachrecht, sondern u.A. Vergewaltiger. Dementsprechend darf dann auch ein Mädchen, dass durch einen Missbrauch schwanger wurde, nicht abtreiben ausser der Täter erlaubt es da es daran selbst Schuld ist weil es nicht verhütet hat.

"After you’re irresponsible then don’t claim, well, I can just go and do this with another body, when you’re the host and you invited that in."

(23.02.2017)Rechen666 schrieb:  ...nimmt man dem Kind die Würde, über sein eigenes Leben zu entscheiden. Und da ein ungeborenes Kind noch nicht für sich selbst entscheiden lassen kann, wird das Kind so lange im Mutterleib verweilen, bis es geboren wird.
Aber einer Frau darf die Würde genommen werden über ihr Leben zu entscheiden? Schon klar, ist ja nicht so als ob für die Mutter tötliche Schwangerschaftskomplikationen selten wären.

Hast du den Artikel überhaupt gelesen? Scheint nämlich nicht so, um das Wohl des Kindes geht es dabei nämlich nicht, sonst hätte das selbe Kommittee nicht auch die Abtreibung von Embrios mit schweren Krankheiten und Behinderungen, die es als Kind über Jahre hinweg langsam und qualvoll sterben lassen wird, verboten.


RE: Abtreibung-Ethisch verwerflich? - RipVanWinkle - 23.02.2017, 23:39

@Rechen: Ab wann ist das denn für dich etwas, das die Bezeichnung "Kind" oder "Mensch" verdient? Als Spermium? Wenn die Eizelle befruchtet ist? Ab ner bestimmten Woche? Wenn sich das Gehirn ausbildet? Das kann man quasi unendlich so fortführen. Gründe, warum unbeabsichtigt eine Schwangerschaft vorliegen kann, gibt es genug. Vergewaltigungen sind da der Extremfall. Und die für die Mütter gefährlichen Schwangerschaften und die bei denen das Kind sicher mit eingeschränkter Lebensfähigkeit zur Welt kommt lassen wir auch mal außen vor. Aber sowas kann halt mal passieren, auch wenn man Verhütungsmittel benutzt. Und dann soll man sich deswegen das Leben kaputt machen lassen, nur weil es halt verboten ist abzutreiben? Ein ungewolltes Kind kann der Mutter verdammt viel Frust bringen und dem Kind ebenso sehr (wobei das natürlich nicht heißen muss, dass es dann fürs Kind besser wäre nicht zu leben. xD Will nur sagen, dass das eben nicht so dolle ist.). Außerdem muss die Frau ja wohl darüber entscheiden können, was sie mit ihrem Körper macht, da gehört das ungeborene nunmal dazu. Außerdem merken ungeborene eh nicht, dass sie "leben". Die "leben" auch nicht mehr als ne Kartoffel im Boden. Oder ein Parasit. Ich finde es immer anmaßend wenn Leute bei Abtreibungen von "Töten" zu sprechen, wenn es nichtmal wirklich geboren wurde. Da sehe ich einfach das Recht der Frau als wichtiger als das des Kindes an. Zumindest bis zu einem gewissen Punkt, über den man aber gerne streiten darf. Btw. gibts in Deutschland aktuell schon genug Hindernisse und Komplikationen wenn man abtreiben will und hat imo auch nur ein recht kleines Zeitfenster dafür (finde da sollte mehr Bedenkzeit eingeräumt werden können, wenn man das nicht sofort mitbekommt und allgemein finde ich den erzwungenen Besuch dieser Beratungen etwas sehr unnötig wenn man sich eh 100% sicher ist es nicht zu behalten.)
Ich finde es gut, wenn der Mann da mitreden darf (und soll), sofern das eine einvernehmliche Zeugung war (wenn nicht, dann soll der in den Knast und keine Meinung haben), aber dennoch sollte die Mutter die letztendliche Entscheidung dabei haben, schließlich muss sie das Ding in ihrer Gebärmutter auch zur Welt bringen.


RE: Abtreibung-Ethisch verwerflich? - Rechen666 - 24.02.2017, 17:35

(23.02.2017)Ayu schrieb:  Es geht eben NICHT um Ehemänner, diese haben nämlich schon ein Mitsprachrecht, sondern u.A. Vergewaltiger. Dementsprechend darf dann auch ein Mädchen, dass durch einen Missbrauch schwanger wurde, nicht abtreiben ausser der Täter erlaubt es da es daran selbst Schuld ist weil es nicht verhütet hat.
Nein. Der Täter erkennt weder die Vaterschaft, noch ist er (eventuell) in irgendeiner Weise aufzufinden ist. Zudem kommt noch, dass die Schwangerschaft ohne das Einverständnis beider gestartet wurde. Nicht jede Die wenigsten Schwangerschaften kommt durch eine Vergewaltigung zustande.

(23.02.2017)Ayu schrieb:  "After you’re irresponsible then don’t claim, well, I can just go and do this with another body, when you’re the host and you invited that in."
Es geht nicht darum, dass eine Person vergewaltigt wurde und jetzt von dem ach so bösen Gesetzgeber als Brutkasten missbraucht wird.

(23.02.2017)Ayu schrieb:  Aber einer Frau darf die Würde genommen werden über ihr Leben zu entscheiden? Schon klar, ist ja nicht so als ob für die Mutter tötliche Schwangerschaftskomplikationen selten wären.
Es gibt ja noch Babyklappen, bei denen sich der Staat den Kindern gerne annimmt. Außerdem sind tödliche Schwangerschaftskomplikationen nicht immer so tödlich. Der Tod ist mittlerweile umgehbar, wie  z. B. beim Kaiserschnitt.

(23.02.2017)Ayu schrieb:  Hast du den Artikel überhaupt gelesen? Scheint nämlich nicht so, um das Wohl des Kindes geht es dabei nämlich nicht, sonst hätte das selbe Kommittee nicht auch die Abtreibung von Embrios mit schweren Krankheiten und Behinderungen, die es als Kind über Jahre hinweg langsam und qualvoll sterben lassen wird, verboten.
(23.02.2017)RipVanWinkle schrieb:  @Rechen: Ab wann ist das denn für dich etwas, das die Bezeichnung "Kind" oder "Mensch" verdient? Als Spermium? Wenn die Eizelle befruchtet ist? Ab ner bestimmten Woche? Wenn sich das Gehirn ausbildet? Das kann man quasi unendlich so fortführen. Gründe, warum unbeabsichtigt eine Schwangerschaft vorliegen kann, gibt es genug. Vergewaltigungen sind da der Extremfall. Und die für die Mütter gefährlichen Schwangerschaften und die bei denen das Kind sicher mit eingeschränkter Lebensfähigkeit zur Welt kommt lassen wir auch mal außen vor. Aber sowas kann halt mal passieren, auch wenn man Verhütungsmittel benutzt. Und dann soll man sich deswegen das Leben kaputt machen lassen, nur weil es halt verboten ist abzutreiben? Ein ungewolltes Kind kann der Mutter verdammt viel Frust bringen und dem Kind ebenso sehr (wobei das natürlich nicht heißen muss, dass es dann fürs Kind besser wäre nicht zu leben. xD Will nur sagen, dass das eben nicht so dolle ist.). Außerdem muss die Frau ja wohl darüber entscheiden können, was sie mit ihrem Körper macht, da gehört das ungeborene nunmal dazu. Außerdem merken ungeborene eh nicht, dass sie "leben". Die "leben" auch nicht mehr als ne Kartoffel im Boden. Oder ein Parasit. Ich finde es immer anmaßend wenn Leute bei Abtreibungen von "Töten" zu sprechen, wenn es nichtmal wirklich geboren wurde. Da sehe ich einfach das Recht der Frau als wichtiger als das des Kindes an. Zumindest bis zu einem gewissen Punkt, über den man aber gerne streiten darf. Btw. gibts in Deutschland aktuell schon genug Hindernisse und Komplikationen wenn man abtreiben will und hat imo auch nur ein recht kleines Zeitfenster dafür (finde da sollte mehr Bedenkzeit eingeräumt werden können, wenn man das nicht sofort mitbekommt und allgemein finde ich den erzwungenen Besuch dieser Beratungen etwas sehr unnötig wenn man sich eh 100% sicher ist es nicht zu behalten.)
Das war gar nicht auf den Artikel bezogen, sondern viel mehr auf das Thema an sich.
Dieses Komitee besteht nicht aus bösartigen Menschen, welche der Menschheit schaden zufügen wollen. Dieses Komitee entscheidet nach der Verfassung. Also danach, dass Leben unendlich viel Wert hat und das man es nicht vernichten darf, dass Leben nicht gegeneinander aufgewogen werden kann und nicht vorzeitig beendet werden darf, usw. Und nach diesen freiheitlichen Idealen müssen wir uns nun mal bei der Rechtssprechung richten, ob es uns gefällt oder nicht. Diese Ideale MÜSSEN gewahrt werden und dürfen niemals, auch nicht für die von dir genannten Punkte gelockert werden. Und wenn wir uns mal nicht voll und ganz nach einer Verfassung richten, dann erinnere ich nur zu gerne an die Grausamkeiten, welche durch die Euthanasie entstanden sind, weil man gewisses Leben nicht mehr als lebenswert anerkannt hat.


RE: Abtreibung-Ethisch verwerflich? - Ayu - 24.02.2017, 17:43

Danke für die nochmalige Bestättigung das du dich mit dem verbot nicht auseinandergesetzt hast.
Zitat:Nein. Der Täter erkennt weder die Vaterschaft, noch ist er (eventuell) in irgendeiner Weise aufzufinden ist. Zudem kommt noch, dass die Schwangerschaft ohne das Einverständnis beider gestartet wurde. Nicht jede Die wenigsten Schwangerschaften kommt durch eine Vergewaltigung zustande.
Es ist EGAL ob der Vater, Täter oder sonstiges aufzufinden ist, es muss ein Vertrag für die Abtreibung vom Kindesvater unterschrieben werden. Und es sind im Durchschnitt "nur" 850000 Schwangerschaften alleine bei Minderjährigen in den USA jedes Jahr, so "wenig". Mal abgesehen davon dass die Täter nur sehr selten Unbekannte sind sondern meistens aus dem Bekanntenkreis kommen.

Zitat: Es geht nicht darum, dass eine Person vergewaltigt wurde und jetzt von dem ach so bösen Gesetzgeber als Brutkasten missbraucht wird.
Doch genau darum geht es bei dem Verbot, die Frau wird als Wohnort mit den dementsprechenden Rechten für Objekte klassifiziert.

Zitat:Es gibt ja noch Babyklappen, bei denen sich der Staat den Kindern gerne annimmt. Außerdem sind tödliche Schwangerschaftskomplikationen nicht immer so tödlich. Der Tod ist mittlerweile umgehbar, wie z. B. beim Kaiserschnitt.
Darum sterben auch jährlich Millionen von Frauen aufgrund Komplikationen bei der Schwangerschaft und das nicht in 3te Welt Ländern, ist klar. Von einem Kaiserschnitt verschwindet auch keine Abwehrreaktion des Körpers auf den Fötus, besonders häufig wenn die Mutter eine andere Blutgruppe als dieser hat.

Zitat:Dieses Komitee besteht nicht aus bösartigen Menschen, welche der Menschheit schaden zufügen wollen.
Man merkt du kennst die Republikaner nicht, vor allem nicht Justin Humphrey.


RE: Abtreibung-Ethisch verwerflich? - Nerymon - 24.02.2017, 18:19

Abgesehen von tödlichen Schwangerschaftskomplikationen, ist auch eine Schwangerschaft mitunter kein Spaziergang und häufig mit täglicher Übelkeit und anderen körperlichen/psychischen Beschwerden, Schmerzen usw. verbunden, vor allem wenn man das alles eigentlich gar nicht will, dann leidet man gewiss nicht gerade wenig unter der Schwangerschaft... von der Geburt ganz zu schweigen. Weil viele damit argumentieren, man kann das Kind trotzdem austragen und hinterher zur Adoption abgeben oder in die Babyklappe legen.

Klar sollte der Mann ein Mitspracherecht haben... aber die finale Entscheidung sollte dennoch bei der Frau liegen, denn es ist ihr Körper und mancher Mann würde über ein derartiges Gesetz auch wettern, wenn er Derjenige wäre, der die Schwangerschaft und Geburt dann aufgezwungen bekommt, da bin ich mir fast sicher... aber solang man selbst nicht die körperkichen Konsequenzen zu tragen hat, hat man eben leicht reden.

Also ich käme mir entwürdigt vor, wenn ich quasi die Erlaubnis vom Mann brauche oder regelrecht darum betteln muss und wenn er nein sagt, hab ich eben Pech gehabt und muss mich in mein Schicksal fügen... ob ich will oder nicht. Obwohl es doch mein Körper ist. Mitspracherecht ja. Aber die Entscheidung sollte letztlich dennoch bei der Frau bleiben. Und ich würde jede Frau verstehen, die dann selbst versucht, das Kind auf irgendeine Art und Weise zu verlieren, wenn der Mann es ihr verbietet abzutreiben. :I

Und das "dann muss Frau eben gescheit verhüten"-Argument lass ich jetzt komplett außen vor... denn Verhütung liegt nicht allein bei der Frau und 100%ige Sicherheit hat man sowieso nie... schief gehen kann immer was.


RE: Abtreibung-Ethisch verwerflich? - Herr Dufte - 24.02.2017, 18:28

(24.02.2017)Rechen666 schrieb:  Also danach, dass Leben unendlich viel Wert hat und das man es nicht vernichten darf, dass Leben nicht gegeneinander aufgewogen werden kann und nicht vorzeitig beendet werden darf, usw. Und nach diesen freiheitlichen Idealen müssen wir uns nun mal bei der Rechtssprechung richten, ob es uns gefällt oder nicht. Diese Ideale MÜSSEN gewahrt werden und dürfen niemals, auch nicht für die von dir genannten Punkte gelockert werden.

Und was hat das damit zu tun, dass man die Erlaubnis des Vaters braucht? Wenns danach geht, müsste man es schlicht verbieten.


RE: Abtreibung-Ethisch verwerflich? - RipVanWinkle - 24.02.2017, 18:55

Zitat:Dieses Komitee entscheidet nach der Verfassung. Also danach, dass Leben unendlich viel Wert hat und das man es nicht vernichten darf, dass Leben nicht gegeneinander aufgewogen werden kann und nicht vorzeitig beendet werden darf, usw. Und nach diesen freiheitlichen Idealen müssen wir uns nun mal bei der Rechtssprechung richten, ob es uns gefällt oder nicht. Diese Ideale MÜSSEN gewahrt werden und dürfen niemals, auch nicht für die von dir genannten Punkte gelockert werden. Und wenn wir uns mal nicht voll und ganz nach einer Verfassung richten, dann erinnere ich nur zu gerne an die Grausamkeiten, welche durch die Euthanasie entstanden sind, weil man gewisses Leben nicht mehr als lebenswert anerkannt hat.
Das ist hier in diesem Fall mMn nunmal einfach Quatsch. Wie gesagt: Wann ist das überhaupt "Leben"? Ab welchem Punkt zählen die Menschenrechte für das Ungeborene? Das nem Embryo in der ersten Woche zuzugestehen und damit die Rechte der Frau einzuschränken (vergiss nicht dass die theoretisch dieselben Rechte hat, von daher laufen die hier ohnehin gegeneinander. Die Recht einer Person werden hier zwangsläufig eingeschränkt) ist sehr absurd und hat nichts mehr mit dem zu tun, wofür die Verfassung da ist und worauf sie sich eigentlich beziehen soll. Die, die das Ding verfasst haben haben dabei sicherlich nicht an ungeborene Kinder in einem frühen Entwicklungsstadium gedacht, da kannst du dir sicher sein.
(Und ganz ehrlich, es gibt auf jeden Fall Leben, das nicht lebenswert ist. Diese leben um jeden Preis Haltung habe ich nie verstanden. Und grundsätzlich ist das wohl richtig, dass das jeder für sich entscheiden muss, ob er sein Leben für lebenswert erachtet, aber es gibt Situationen wo das problematisch wird weil derjenige das nicht mehr entscheiden aber sich andere Gründe auftun, warum es doch besser ist das nicht laufen zu lassen. Jemand der an Alzheimer dahin siecht ist eine Sache, eine ungewollte Schwangerschaft die andere. Ideale und so sind schön und gut, aber irgendwo muss man auch bei der Realität bleiben.)

Dass mit dem Einverständnis des Mannes lass ich mal außen vor, dass das Bullshit ist, ist klar.


RE: Abtreibung-Ethisch verwerflich? - Ayu - 24.02.2017, 19:23

Nebenbei gibt es auch Fälle wo die Mutter das Kind behalten will aber der Vater nicht.
Was passiert dann wenn der Vater, ohne dem Wissen der Frau die Zustimmung zu einer Abtreibung unterschreibt? Muss die Frau dann zwangshaft mit Gewalt zu einer Abtreibung ins Spital geliefert werden wenn sie sich dagegen wehrt? Das verletzt jegliche Menschenrechte.


RE: Abtreibung-Ethisch verwerflich? - Herr Dufte - 24.02.2017, 19:41

(24.02.2017)Ayu schrieb:  Was passiert dann wenn der Vater, ohne dem Wissen der Frau die Zustimmung zu einer Abtreibung unterschreibt?

Gar nichts.


RE: Abtreibung-Ethisch verwerflich? - Laylilay - 24.02.2017, 20:03

So sehr ich für die Gleichberechtigung beider Geschlechter in jeder Lage bin, eine Schwangerschaft ist da eine gewisse Ausnahme. Das Problem liegt in folgendem: die Frau hat über 9 Monate die gesundheitlichen und psyschichen Folgen zu tragen. Allein. Der Mann kann das schlicht nicht, es ist unmöglich.

Und daher bleibe ich dabei: solange wir nicht in der Lage sind Babys in einem Labor groß zu ziehen oder einen Weg finden einer Frau die das Kind nicht will die Schwangerschaft abzunehmen haben die Frauen in dieser Frage das letzte Wort, punkt.


RE: Abtreibung-Ethisch verwerflich? - Ayu - 24.02.2017, 20:13

(24.02.2017)Herr Dufte schrieb:  
(24.02.2017)Ayu schrieb:  Was passiert dann wenn der Vater, ohne dem Wissen der Frau die Zustimmung zu einer Abtreibung unterschreibt?

Gar nichts.

Eher nicht, die Frau hat nämlich kein Entscheidungsrecht bei dem Verbot, ihr Körper ist ja laut Justin Humphrey nicht ihr eigener Besitz sondern der Aufbewahrungsort des Besitz des Mannes.
Zitat:"I understand that they feel like that is their body,” he said of women. “I feel like it is a separate — what I call them is, is you’re a host."



RE: Abtreibung-Ethisch verwerflich? - RipVanWinkle - 24.02.2017, 20:15

Da steht aber Zustimmung zur Abtreibung. Nicht Verbot. Smile


RE: Abtreibung-Ethisch verwerflich? - Ayu - 24.02.2017, 20:18

(24.02.2017)RipVanWinkle schrieb:  Da steht aber Zustimmung zur Abtreibung. Nicht Verbot. Smile

Es ist ein Verbot von Frauen über ihre eigene Abtreibung zu entscheiden, zuvor gab es erst die Erlassung eines generellen Abtreibungsverbotes über des ersten Schwangerschaftsmonats in den USA.

https://reujq2sar5z38mfxc343rf51-wpengine.netdna-ssl.com/wp-content/uploads/2017/01/KINGIA_035_xml7-Heartbeat-Bill.pdf


RE: Abtreibung-Ethisch verwerflich? - Triss - 24.02.2017, 20:40

(24.02.2017)Rechen666 schrieb:  Nein. Der Täter erkennt weder die Vaterschaft, noch ist er (eventuell) in irgendeiner Weise aufzufinden ist.

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass ein Täter persönlichen Kontakt zu seinem Opfer hat und entsprechend auch von der Schwangerschaft erfährt.

Zitat:Zudem kommt noch, dass die Schwangerschaft ohne das Einverständnis beider gestartet wurde.

Wo ist der Unterschied, ob jemand ungewollt schwanger wird durch einen Verhütungsfehler - ich meine, natürlich ist offensichtlich ein riesiger Unterschied, ob man durch eine Vergewaltigung schwanger wird oder einvernehmlichen Sex, aber ich meine jetzt nur in dem Sinne, wer über eine Abtreibung entscheiden darf: wenn die Frau nicht schwanger werden wollte, ist nicht das Einverständnis beider vorhanden, egal ob Vergewaltigung oder einvernehmlicher Sex. Also sollte sie auch entscheiden dürfen? Nein?

Ich werde nie verstehen, wie man sich als Vater über den Wunsch der Mutter hinweg setzen kann. Es ist ihr Körper, für mindestens 9 Monate (hormonelle Umstellung usw. dauert noch länger, bis über die Geburt hinaus!) und es ist nicht risikofrei. Es tut mir sehr leid für Väter, die gerne Eltern werden wollen, aber der Körper der Frau sollte in dem Fall über dem noch nicht mal ansatzweise entwickelten Körper des Kindes stehen.