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Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen? - Druckversion

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RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen? - Space Warrior - 05.05.2016, 00:25

(05.05.2016)Adama schrieb:  Tollerieren darf man eine Rechte entwicklung auf keinen Fall, soetwas ist immer als Extrem Negativ anzusehen und zu bekämpfen.
Naja eigentlich muss man in einer Demokratie auch "rechte" Ansichten, vorallem wenn sie in anderen Ländern stattfinden, tolerieren.
Länder mit horrenden Zahlungen abzustrafen, weil sie bei einer Sache nicht mitmachen wollen, ist vielleicht etwas radikal.


RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen? - Adama - 05.05.2016, 00:44

Nein, muss man nicht.

Rechte ansichten sind Falsch und von einer Wehrhaften Demokratie mit allen zur verfügung stehenden Mitteln zu bekämpfen.

In einer Wertegesselschaft sollte man Staaten mit Regierungen wie aktuell z.B. Polen einfach nicht Aktzeptieren, früher hat man das auch so gelebt, z.b. Bekam Österreich für die Regierungsbeteiligung der FPÖ Sanktionen, leider haben sich die Zeiten geändert...


RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen? - Space Warrior - 05.05.2016, 00:48

(05.05.2016)Adama schrieb:  Rechte ansichten sind Falsch und von einer Wehrhaften Demokratie mit allen zur verfügung stehenden Mitteln zu bekämpfen.
Inwiefern können politische Meinungen "falsch" sein?

Demokratie lebt von Pluralismus und Verschiedenheit, und in ihr müssen alle ihre Ansichten der Dinge einbringen können. Auch wenn sie (ob angeblich oder tatsächlich) dumm oder fehlgeleitet sind.


RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen? - Adama - 05.05.2016, 00:57

Ansichten die Grundlegende Werte nicht anerkennen, können nicht Toleriert werden. Dadurch sind sie für die Demokratie falsch.


RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen? - J-C - 05.05.2016, 09:03

Man muss sich wenigstens auf ein konstruktives und nicht besserwissendes Gespräch einlassen.

Diese Länder interpretieren die europäische Leitkultur vielleicht anders, zumal die Kultur dort, und ich spreche aus Erfahrung, stärker ausgeprägt ist als hierzulande.

Glaub mir, Adama, mit dieser Einstellung machst du dir nicht allzu viele Freunde.

Und es sollte uns doch gelegen sein, die Staaten im Osten eben nicht zu vergraulen.

Das ist doch von der Geschichte her nicht ganz unähnlich, wie als man damals in den USA die Südstaaten zu verlieren drohte und deswegen man eben dafür sorgen wollte, dass Nord und Süd wieder zueinander findet.

Mir ist es kurz einfach zu suspekt, einerseits eine entweder-oder-Situation schaffen zu wollen, die gar nicht so existieren muss und andererseits einfach mal die Intigrität der EU, welche schon ziemlich bröckelt, noch weiter zu beschädigen.

Im übrigen, man müsste dann auch Staaten wie Dänemark... oder auch Schweden sanktionieren.

Letztere können nunmal keine Flüchtlinge mehr aufnehmen, auch wenn sie es wollen.

Sind also keineswegs ausschließlich die "pöhsen" Oststaaten betroffen.

Übrigens frag ich mich, ob Österreich wirklich einfach sagen wird:

"Jawohl, wir haben Quoten, wir lassen die Geflüchteten durch!"

Es kann nämlich ganz gut sein, dass der österreichische Präsident von der FPÖ kommt.

Lustigerweise im Gegensatz zur sozialdemokratischen Regierung, welche in Österreich, Tschechien und der Slowakei herrscht.

Und was ich nicht hoffen will ist, dass sogar der Kanzler von der FPÖ gestellt wird... ehrlich, die sind mir recht unsympathisch.


RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen? - Meganium - 05.05.2016, 09:16

(05.05.2016)J-C schrieb:  Diese Länder interpretieren die europäische Leitkultur vielleicht anders, zumal die Kultur dort, und ich spreche aus Erfahrung, stärker ausgeprägt ist als hierzulande.
Kultur bedeutet nicht, eigene Interessen zu verfolgen. Kultur bedeutet, eigene Interessen mit anderen zu teilen. Wenn die Regierungen diesen Schritt nicht wagen, und ihre eigenen Interpretationen durchsetzen wollen, werden ihre Länder zurückfallen. Sowohl demografisch (man flieht auch aus diesen Ländern), als auch in der Wertung des HDI.

Zitat:Glaub mir, Adama, mit dieser Einstellung machst du dir nicht allzu viele Freunde.
Ja, weil Pluralismus und Demokratie eine schlechte Grundlage für einen Wertekanon bilden.

Zitat:Im übrigen, man müsste dann auch Staaten wie Dänemark... oder auch Schweden sanktionieren.

Letztere können nunmal keine Flüchtlinge mehr aufnehmen, auch wenn sie es wollen.
Wenn sie keine Flüchtlinge mehr aufnehmen können, obwohl sie es gerne wollen, und damit schließe ich auch die Regierung mit ein, ansonsten präzisierst du bitte schön das nächste Mal, kann es sich nicht mehr um demografische Gründe, sondern um geografische Gründe handeln. Und bei Ländern, wie Schweden, die so viel Platz haben, ist es absurd, niemanden mehr aufnehmen zu können. Auch das raue Klima wird kein Problem darstellen, schließlich gibt es sowas wie ein Dach über dem Kopf oder Heizungen.


RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen? - LightningGear - 05.05.2016, 09:48

(05.05.2016)Space Warrior schrieb:  
(05.05.2016)Adama schrieb:  Tollerieren darf man eine Rechte entwicklung auf keinen Fall, soetwas ist immer als Extrem Negativ anzusehen und zu bekämpfen.
Naja eigentlich muss man in einer Demokratie auch "rechte" Ansichten, vorallem wenn sie in anderen Ländern stattfinden, tolerieren.
Länder mit horrenden Zahlungen abzustrafen, weil sie bei einer Sache nicht mitmachen wollen, ist vielleicht etwas radikal.

Falsch. Zu weit rechte Ansichten (zu weit linke übrigens auch, du bist ja so gut da drin, Fingerzeigen gegen Linke zu betreiben) sind in sich demokratiefeindlich und auf's Härteste zu bekämpfen. Wir in Europa haben ganz sicher nicht jahrhundertelang für eine Demokratie kämpfen müssen, nur damit im 21. Jahrhundert diese von irgendwelchen "kulturell" Zurückgebliebenen, die einfachste Gedankengänge wie die Erhaltung einer im Weltvergleich außerordentlich gesunden Wirtschaft nicht zuende denken, schon wieder hinterfragen zu lassen.

Das gilt ganz besonders für einen Staat wie die Bundesrepublik. Wir mussten erst zweimal in 30 Jahren mit dem Großteil der Welt Krieg anfangen und ein ganzes Volk zum Rande der Auslöschung treiben, bis wir es endlich mal, zumindest für ein paar Jahrzehnte, kapiert hatten, dass zu stark nationale, patriotische und autoritäre Systeme in der Praxis sehr schädlich sind.

Und nur weil jetzt die Rechten in ganz Europa wieder groß im Kommen sind, bedeutet das nicht, dass deren Ansichten plötzlich mehr Toleranz gebührt. Im Gegenteil, es zeigt eher wie lang der Weg, den Europa noch gehen muss um mit seiner dunklen Vergangenheit endgültig abschließen zu können und auch in Zukunft weiterhin ein globales Machtzentrum bilden zu können, noch ist.

Wenn das bedeutet, dass man Aspekte der europäischen "Leitkultur" dafür aufgeben muss, dann sei es so.

Es gibt da ein gutes und treffendes Zitat: "Die Toleranz hört da auf, wo Intoleranz toleriert wird."


RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen? - Malte279 - 05.05.2016, 13:15

(05.05.2016)J-C schrieb:  Das ist doch von der Geschichte her nicht ganz unähnlich, wie als man damals in den USA die Südstaaten zu verlieren drohte und deswegen man eben dafür sorgen wollte, dass Nord und Süd wieder zueinander findet.
Das ist nund allerdings das perfekte Beispiel dafür, dass ein Entgegenkommen in solchen Situationen nicht gerade erfolgsversprechend ist.
Off Topic Erklärung warum das Beispiel kein Entgegenkommen der EU nahelegt (Öffnen)
Und, back to topic, wie viel Entgegenkommen erwartest Du hier von der EU?
Nenn mir doch mal ein paar Beispiele wo Länder wie Polen und Ungarn der EU (von der sie ne Menge Geld bekommen) während der Flüchtlingskrise entgegengekommen sind? Die Haltung dieser Länder trifft in der Tat ziemlich genau die der Südstaaten in Deinem Beispiel, aber sollte das wirklich Anlass für die EU sein Hilfe in Krisenzeiten noch mehr zur freiwilligen Option statt als Verpflichtung im Austausch für die vielen Vorteile zu erklären, die die EU Mitgliedsschaft für diese Länder bringt?
Mir ist die EU, zumindest die Idee von einem etwas geeinteren Europa wichtig. Dieses Europa sollte aber auch keine reine Wirtschaftsgemeinschaft, sondern auch gewissen Idealen verpflichtet sein die zu dem wichtigsten gehören was in der langen und blutigen Geschichte Europas entwickelt worden ist. Diese Ideale verpflichten nach meiner Ansicht auch zur Mithilfe im Rahmen der eigenen Möglichkeiten wenn es zu so einer Krise wie der aktuellen kommt.
Fremdenfeindlichkeit, ausgelöst nicht zuletzt dadurch dass es in den betreffenden Ländern einen so geringen Ausländeranteil gibt, dass die Aufnahme einiger hilfsbedürftiger Menschen nicht gleich zum Zusammenbruch der nationalen und kulturellen Identität führen würde, ist nicht so schützenswert, dass man diesen Ländern ihre völlige Ablehnung immer wieder nur unwidersprochen durchwinken sollte.
Welche Vorteile hat denn die EU eigentlich noch von solchen Ländern, die sie anscheinend so vollkommen einseitig betrachten, und de facto ausnutzen?
Wäre es das absolute Scheitern für die EU wenn solche Staaten die zu der Einsicht kommen, dass ihre nationalen Egoismen und ihre Xenophobie ein höheres Gut sind als die Vorteile der EU Mitgliedsschaft, wieder austreten?

Deine Forderung von 250 Euro "Strafe" pro Flüchtling den man nicht aufnimmt halte ich für geradezu lächerlich und zynisch gering. Für die meisten ist das ja weniger als eine Monatsmiete.

(05.05.2016)J-C schrieb:  Mir ist es kurz einfach zu suspekt, einerseits eine entweder-oder-Situation schaffen zu wollen, die gar nicht so existieren muss und andererseits einfach mal die Intigrität der EU, welche schon ziemlich bröckelt, noch weiter zu beschädigen.
Eine Situation schaffen zu wollen, die gar nicht so existieren muss? Was meinst Du? Die Flüchtlinge sollen gefälligst woanders hingehen und dann muss die Situation hier ja gar nicht existieren oder uns in irgendeiner Weise interessieren? Das war der Kurs der hier lange gefahren wurde. Ich sehe darin (und in den gegenwärtigen "Deals" mit gewissen Ländern, die vor allem durch die mangelnde Bereitschaft einer Reihe von EU Staaten ihren Teil beizutragen ausgelöst wurde) die Integrität der EU sehr viel mehr beschädigt als durch die Forderung dass EU Mitgliedschaft auch gewisse Verpflichtungen schaffen soll. Die Aufgabe solcher Verpflichtungen und die Gleichgültigkeit gegenüber Menschen für die Du einen Ablasshandel für 250 Euro anregst halte ich für sehr viel schädlicher was Integrität angeht.

(05.05.2016)J-C schrieb:  Im übrigen, man müsste dann auch Staaten wie Dänemark... oder auch Schweden sanktionieren.

Letztere können nunmal keine Flüchtlinge mehr aufnehmen, auch wenn sie es wollen.
Und da ist eben der Unterschied. Diese Staaten (besonders Schweden) haben bereits eine erhebliche Anzahl von Flüchtlingen aufgenommen. Gemessen am Verhältnis zur eigenen Einwohnerzahl war die Aufnahmebereitschaft Schwedens sogar um ein vielfaches höher als die von Deutschland, wenn ich mich nicht irre. Dort sind aber tatsächlich die Grenzen ausgereizt und es gibt tatsächliche Probleme die gemindert werden könnten wenn andere Länder mehr dazu bereit wären ihren Teil der Last zu tragen. Schweden hat den Willen und die Bereitschaft zu helfen gezeigt.
Wo gibt es auch nur Ansätze eines vergleichbaren Willens einen Teil beizutragen in Polen oder Ungarn?


RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen? - Space Warrior - 05.05.2016, 14:18

(05.05.2016)J-C schrieb:  Im übrigen, man müsste dann auch Staaten wie Dänemark... oder auch Schweden sanktionieren.

Letztere können nunmal keine Flüchtlinge mehr aufnehmen, auch wenn sie es wollen.
Schweden hat mWn nach sogar mit Abschiebungen begonnen.

Ach ja und: Sweden Yes!

(05.05.2016)LightningGear schrieb:  Falsch. Zu weit rechte Ansichten (zu weit linke übrigens auch, du bist ja so gut da drin, Fingerzeigen gegen Linke zu betreiben) sind in sich demokratiefeindlich und auf's Härteste zu bekämpfen. Wir in Europa haben ganz sicher nicht jahrhundertelang für eine Demokratie kämpfen müssen, nur damit im 21. Jahrhundert diese von irgendwelchen "kulturell" Zurückgebliebenen, die einfachste Gedankengänge wie die Erhaltung einer im Weltvergleich außerordentlich gesunden Wirtschaft nicht zuende denken, schon wieder hinterfragen zu lassen.
Natürlich ist Extremismus jeglicher Art per Definition etwas schlechtes und darf deshalb nicht akzeptiert werden. Die rrräääschten Ansichten, die jetzt in Europa wieder in Mode kommen, sind größtenteils nicht extrem oder radikal. Shrug Gemäßigte rrrrääääschte Ansichten muss man meiner Meinung nach tolerieren, auch wenn man sie nicht mag.

Zitat:Das gilt ganz besonders für einen Staat wie die Bundesrepublik. Wir mussten erst zweimal in 30 Jahren mit dem Großteil der Welt Krieg anfangen
Der 1. Weltkrieg wurde von Österreich-Ungarn gestartet.
Das Land mit den bisher meisten geführten Kriegen, müsste übrigens Dänemark oder England/UK sein.

Zitat:Im Gegenteil, es zeigt eher wie lang der Weg, den Europa noch gehen muss um mit seiner dunklen Vergangenheit endgültig abschließen zu können und auch in Zukunft weiterhin ein globales Machtzentrum bilden zu können, noch ist.
Ach, wieder dieses "White Guilt"-Gerede... Twilight: No, Really?


RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen? - Solaire - 05.05.2016, 15:11

(05.05.2016)Space Warrior schrieb:  Der 1. Weltkrieg wurde von Österreich-Ungarn gestartet. Aber okay, in der rechten Szene werden Österreicher bzw Bewohner der Ostmark, ja auch als Deutsche gezählt. Wink

Über die Schuldfrage hinsichtlich des ersten Weltkrieges wird ja heute noch diskutiert. Während es sicherlich falsch wäre bloß einen der Beteiligten als alleinigen Verantwortlichen abzustempeln, bitte ich doch die "Carte Blanche", bzw. den "deutschen Blankoscheck" an die k.u.k.-Monarchie innerhalb der Julikrise nicht außer Acht zu lassen.
Wenn es nur um die chronologische Abfolge der Kriegserklärungen geht, ist Österreich-Ungarn Vorreiter, klar. Ich bin mir aber recht sicher, dass LightningGear die deutsche Mitverantwortung am Auslösen des ersten Weltkrieg / Eskalieren der Julikrise ansprechen wollte.
(05.05.2016)LightningGear schrieb:  Wir mussten erst [...] ein ganzes Volk zum Rande der Auslöschung treiben [...]

Die Deutschen waren nicht nur für den Holocaust, sondern auch für den weniger bekannten und weitaus lokaleren, kolonialen Völkermord an den afrikanischen Herero (und Nama) unter Generalleutnant Lothar von Trotha verantwortlich, den die Bundesregierung interessanterweise erst 2015 als solchen anerkannte.

Weiterhin kann man über die Mitschuld des wilhelminischen Deutschlands am osmanischen Völkermord an den Armeniern streiten. Insofern würde ich sogar weiter gehen, als zu behaupten die Deutschen hätten ihre Hände nur ein einziges Mal auf eine einzigartig abstoßende Art und Weise mit Blut befleckt.


RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen? - RipVanWinkle - 05.05.2016, 15:37

Mal mein relativ kurzer Senf dazu, weil ich nicht verstehe warum da so viel diskutiert werden muss: Jede Nation muss halt für sich selber entscheiden ob sie nun Flüchtlinge aufnehmen will oder nicht. Dazu sollte man mMn niemanden zwingen können und dürfen.
Da kann man wenn man will versuchen im EU Parlament ne Entscheidung anzuleiern ob man vielleicht Gelder zusammenlegt die dann an die Länder gehen die sich um die Flüchtlinge kümmern.
Aber so find ich das zu krass. Vor allem wenn mans erzwingen will. Die EU soll ja immernoch was Demokratisches sein. Wenn die Mehrheit sich damit nicht beschäftigen will dann ist das halt so.

@Erster Weltkrieg: Alle Beteiligten in Europa sind Schuld. Auch die Entente. Nur in unterschiedlich starkem Ausmaß.


RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen? - Mc Timsy - 05.05.2016, 21:17

RipVanWinkle schrieb:Jede Nation muss halt für sich selber entscheiden ob sie nun Flüchtlinge aufnehmen will oder nicht.

Und genau dieses System fliegt uns gerade um die Ohren. Wenn dieses Prinzip offensichtlich nur dazu führt, dass jedes Land versucht die Flüchtlinge bei denen zu belassen, die sich am wenigsten dagegen wehren können ist ein Festhalten an diesem Konzept ein Problem welches gelöst werden muss. Beispielsweise durch die gemeinsame Lastenaufteilung.

RipVanWinkle schrieb:Da kann man wenn man will versuchen im EU Parlament ne Entscheidung anzuleiern ob man vielleicht Gelder zusammenlegt die dann an die Länder gehen die sich um die Flüchtlinge kümmern.

Die EU selber verfügt über nahezu keine eigenen Einnahmen. Abgesehen von den Zolleinnahmen und ein bisschen Mehrwertsteueranteil aus den Mitgliedstaaten kann die EU also über keinerlei Mittel verfügen.
Diejenigen die die Gelder verteilen müssen sind die Staaten, die jeder am liebsten so tun würden als hätten sie mit der ganzen Sache nichts zu tun. Ergo laufen wir in das selbe verkorkste Prinzip wie bei der grundsätzlichen Aufnahme von Flüchtlingen.

RipVanWinkle schrieb:Vor allem wenn mans erzwingen will. Die EU soll ja immernoch was Demokratisches sein.

Zwang und Demokratie schließen sich nicht aus. Demokratie ist nur eine Legitimationsgrundlage für die Ausübung von Zwang innerhalb einer Gesellschaft. Entferne den Zwang aus einer Gesellschaft und du hast Anarchie, die aber nichts mit Demokratie zu tun hätte, weil es keine legitime Verhängung von Zwangsmaßnahmen gäbe.


RipVanWinkle schrieb:Wenn die Mehrheit sich damit nicht beschäftigen will dann ist das halt so.

Nein, dann wäre dies nur eine massenhafte Realitätsverweigerung. Die Demokratie basiert auf der Annahme, dass die Bürger einer Republik in der Lage sind ihre Souveränität über die Gesellschaft selber auszuüben. Sie bedeutet, dass die Menschen sich mit den Problemen der Gesellschaft aktiv befassen und gemeinsam Lösungen erarbeiten. Sie bedeutet nicht, bei massenhafter Verweigerung einfach mit den Schultern zu zucken und sich einzureden, dass es keine Entscheidungen zu treffen gäbe.


RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen? - LightningGear - 05.05.2016, 21:43

(05.05.2016)Space Warrior schrieb:  
(05.05.2016)LightningGear schrieb:  Falsch. Zu weit rechte Ansichten (zu weit linke übrigens auch, du bist ja so gut da drin, Fingerzeigen gegen Linke zu betreiben) sind in sich demokratiefeindlich und auf's Härteste zu bekämpfen. Wir in Europa haben ganz sicher nicht jahrhundertelang für eine Demokratie kämpfen müssen, nur damit im 21. Jahrhundert diese von irgendwelchen "kulturell" Zurückgebliebenen, die einfachste Gedankengänge wie die Erhaltung einer im Weltvergleich außerordentlich gesunden Wirtschaft nicht zuende denken, schon wieder hinterfragen zu lassen.
Natürlich ist Extremismus jeglicher Art per Definition etwas schlechtes und darf deshalb nicht akzeptiert werden. Die rrräääschten Ansichten, die jetzt in Europa wieder in Mode kommen, sind größtenteils nicht extrem oder radikal. Shrug Gemäßigte rrrrääääschte Ansichten muss man meiner Meinung nach tolerieren, auch wenn man sie nicht mag.

Nein, muss man nicht, weil "rrrrääääschte" Ansichten demokratiefeindlich sind.

(05.05.2016)Space Warrior schrieb:  
Zitat:Das gilt ganz besonders für einen Staat wie die Bundesrepublik. Wir mussten erst zweimal in 30 Jahren mit dem Großteil der Welt Krieg anfangen
Der 1. Weltkrieg wurde von Österreich-Ungarn gestartet.
Das Land mit den bisher meisten geführten Kriegen, müsste übrigens Dänemark oder England/UK sein.

Wer den ersten Weltkrieg begonnen hat ist vollkommen unerheblich, wir haben einen großen Beitrag dazu geleistet, dass er überhaupt so schlimm wurde.

(05.05.2016)Space Warrior schrieb:  
Zitat:Im Gegenteil, es zeigt eher wie lang der Weg, den Europa noch gehen muss um mit seiner dunklen Vergangenheit endgültig abschließen zu können und auch in Zukunft weiterhin ein globales Machtzentrum bilden zu können, noch ist.
Ach, wieder dieses "White Guilt"-Gerede... Twilight: No, Really?

Das hat nichts mit White Guilt zu tun. Wenn Europa wieder zu seiner zersplitterten Vergangenheit zurückkehrt, können seine Einzelstaaten ihre Position auf der Weltbühne längerfristig vergessen.

Außerdem, aus der Geschichte nichts gelernt? Twilight: not bad

(05.05.2016)Solaire schrieb:  Die Deutschen waren nicht nur für den Holocaust, sondern auch für den weniger bekannten und weitaus lokaleren, kolonialen Völkermord an den afrikanischen Herero (und Nama) unter Generalleutnant Lothar von Trotha verantwortlich, den die Bundesregierung interessanterweise erst 2015 als solchen anerkannte.

Nicht zu vergessen Sinti und Roma, Homosexuellen und Behinderten.


RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen? - Space Warrior - 05.05.2016, 22:00

(05.05.2016)LightningGear schrieb:  Nein, muss man nicht, weil "rrrrääääschte" Ansichten demokratiefeindlich sind.
Das sind gemäßigte rechte Ansichten nicht. Gemäßigte linke Ansichten sind übrigens genauso legitim.

Kommt aber drauf an, was man mit rechts meint. Das rechte Spektrum besteht aus mehr als nur "Nazis", z.B. sind konservative Ansichten auch rechts.

Zitat:Das hat nichts mit White Guilt zu tun.
Was bin ich froh, dieses Gedöns kann ich nämlich echt nicht mehr hören.


RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen? - RipVanWinkle - 05.05.2016, 22:17

@Mc Timsy:

Wenn die meisten Mitgliedsstaaten nicht wollen, dass man keine Flüchtlinge aufnimmt, dann ist der Rest der es tut iwo selber Schuld. Nur für Italien und Griechenland zieht das natürlich nicht, weil die das schlecht verhindern können dass die bei ihnen ankommen. Aber da kann man da ja auch anders schauen was man da tut, imo. Vor allem hinsichtlich Rückführung.

Klar, das ginge dann vermutlich ins Leere. Aber wenn dafür keine Mehrheit zusammenkommt ist das halt so.

Naja, wenn es ne Abstimmung gibt wo entschieden wird ob alle Flüchtlinge aufnehmen sollen und es kommt dafür ne Mehrheit raus, dann sollten sich alle fügen, aber halt nich mit so Strafzahlungsbla.

Das ändert imo nichts. Wenn die Bürger das nicht als Problem ansieht mit dem sich befassen soll, dann ist es halt keins. Das muss zu diesem souveränen Umgang ja auch dazu gehören. Shrug


RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen? - kommo1 - 05.05.2016, 22:50

Das recht auf Asyl ist aber auch auf demokratischen Wege zustande gekommen.

Der letzte Absatz ist übrigens ziemlich naiv oder denkst auch der Klimawandel verschwindet einfach, wenn wir aufhören darüber zu reden.


RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen? - RipVanWinkle - 05.05.2016, 23:11

Err nö. Aber der Klimawandel ist etwas was die Erde und damit zwangsläufig die Menschheit betrifft. Flüchtlingskrise nicht.


RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen? - kommo1 - 06.05.2016, 00:09

Erzähl das den Klimawandel Gegnern, welche den Klimawandel als Verschwörung abtunnund ausreichend Einfluß und Geld haben um dringend notwendige Maßnahmen effektiv blockieren.

Dementsprechend wird ein ignorantes "nichtmein Problem" die Konsequenzen für uns alle nochmal drastisch erhöhen. Dublin war so ein "nicht mein Problem". Da wurde die Verantwortung des kompletten Asylrechts auf die EU Grenzländer verschoben, ohne dabei zu berücksichtigen ob die das überhaupt stemmen können. Eine äußerst dumme Idee, in Anbetracht dessen, was es uns gekostet hat, als eben diese Staaten von sich aus in Schwierigkeiten gerieten (Stichwort: Griechenland).
Das ist nunmal eine Konsequenz einer Staatengemeinschaft. Unabhängig davon ob man diese nur des Geldes wegen gegründet hat, oder nicht.


RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen? - Mc Timsy - 06.05.2016, 13:08

RipVanWinkle schrieb:Nur für Italien und Griechenland zieht das natürlich nicht, weil die das schlecht verhindern können dass die bei ihnen ankommen. Aber da kann man da ja auch anders schauen was man da tut, imo. Vor allem hinsichtlich Rückführung.

Man kann sich über unzählige Möglichkeiten unterhalten. Man hat es aber bevorzugt dies nicht zu tun. Stattdessen versuchen jetzt Staaten jeweils für sich die Probleme einfach zu den anderen zu schieben. Ungarn zu Serbien, Serbien nach Makedonien, Makedonien nach Griechenland, Griechenland an die Tiefen des Mittelmeeres, die gesamte EU an die Türkei, die Türkei an die nordsyrischen Gebiete.
Dinge wie der Deal mit Erdogan sind die logische Konsequenz einer Politik, die versucht die Flüchtlinge eben nicht in die Länder zu lassen. Genau wie die Jahre andauernde Unterstützung der Diktaturen Nordafrikas davor die logische Konsequenz war. Ich bin mir dahingehend auch nicht zu schade die Hypothese aufzustellen, dass der Wunsch Europas flüchtlingsfrei zu bleiben einer der Gründe für den arabischen Frühling war. Wir haben die dortigen Tyrannen gestützt, damit die uns die Menschenmassen vom Hals halten und unser Geld hat ihre Systeme stabilisiert und den Menschen letztlich keine andere Wahl mehr gelassen als Gewalt anzuwenden.

Die Staaten zu einer gleichmäßigen Lastenaufteilung zu zwingen ist eine der Alternativen die wir hier jetzt diskutieren müssen. Sowas darf kein Tabu sein, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass wir am Ende nur wieder in den selben Mist geraten werden, wenn wir als Antwort auf das Problem die gleiche Lösung anwenden, die wir schon einmal angewendet haben.


RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen? - J-C - 07.05.2016, 13:10

Die SPD will zukünftig die AfD nicht schlechtreden, sondern sich mit ihr auseinandersetzen!