• Fangen wir mit dem wichtigsten Punkt an. Dein Hauptcharakter ist OP. Das ist so, damit sich dein Leser mit ihm identifzieren kann.
• Um die Identifzierung mit dem Hauptcharakter zu vereinfachen lass ihn erst nach und nach entdecken, dass er OP ist.
• Jeder OP-Charakter erscheint irgendwann unnatürlich, weil er keine Schwächen hat. Also lass ihn einfach Schwächen haben. (z.B. könnte er sich ein Handgelenk brechen)
• Deine Leser können sich mit Schwächen nicht identifizieren. Lass den Hauptcharakter jegliche Schwächen sofort überwinden, um zu zeigen, dass er immer noch OP ist. (z.B. Handgelenk gebrochen? Scheißegal, nimm die andere Hand und lass ihn damit genauso gut, wenn nicht sogar besser werden.)
• Lass deinen Hauptcharakter keine Persönlichkeit entwickeln. Wenn er eine andere Persönlichkeit als dein Leser hat, kann er sich nicht mehr mit ihm identifzieren.
• Da dein Leser auf OP-Charaktere steht, ist er mit ziemlicher Sicherheit ein Idiot. Überfordere ihn nicht mit Nebensätzen und wenn doch, dann mit maximal einem. Notfalls gehen auch noch zwei.
• Entscheidungen sind wichtig. Die Gründe dafür auch. Tu ab und zu so, als würde dein Hauptcharakter etwas hinterfragen und lass ihn oder jemand anders eine hypothetische Antwort darauf finden. Diese sollte sofort und ohne weiteres Hinterfragen akzeptiert und angenommen werden. Sonst wird dein Leser möglicherweise überfordert.
• Nebencharaktere sind unwichtig und man muss sich nicht mit ihnen identifizieren können. Gib ihnen eine eigene Persönlichkeit, damit sie nicht mit dem Hauptcharakter verwechselt werden können. Das sorgt auch dafür, dass sich deine Leser nicht mehr mit ihnen identifizieren können.
• Jeder liebt Drachen. Füge einen Drachen ein.
• Keiner versteht Drachen. Deshalb kannst du deinen Drachen völlig irrationale oder seltsame Entscheidungen treffen lassen. Keiner kann dir beweisen, dass das bei Drachen nicht völlig normal ist.
• Drachen sind normalerweise OP, wo wir schon wieder bei deinem Hauptcharakter wären. Lass die beiden ein Bündnis schließen. Dinge wie der Aufbau einer persönlichen Beziehung überfordern deinen idiotischen Leser aber, also lass das einfach weg und mach sie gleich zu besten Kumpels (oder was auch immer dir gerade einfällt).
• Eventuell wird dein Leser skeptisch, wenn dein Hauptcharakter einfach so einen Drachen als besten Kumpel hat. Lass dir also irgendeine Ausrede einfallen, wie es dazu gekommen sein könnte.
• Wir hatten doch schon das Thema "Dein Hauptcharakter ist OP". Was ist noch OP? Richtig. Magie! Lass deinen Hauptcharakter Magie lernen!
• Tu so als wäre Magie nicht OP, indem du künstlich Schwächen einbaust, die du beliebig variieren kannst. (z.B. wie sehr eine bestimmte Art von Magie deine Energie verbraucht.) Das erzeugt Spannung.
• Wo wir bei Spannung sind, füge doch noch etwas geheimnisvolles hinzu. Eine "alte Sprache" zum Beispiel. Bedien dich dabei einfach bei anderen Sprachen. Google ist dein Freund.
• Erinnerst du dich noch an deinen idiotischen Leser? Ja? Gut. Gestalte Bösewichte so, dass sie auch eindeutig als solche erkennbar sind. Sonst werden sie womöglich noch mit Mitstreitern verwechselt.
• Wenn Bösewichte sich unter den vermeintlichen Mitstreitern befinden, zeige direkt und ohne es zu verstecken wie unsympathisch sie sind. Du willst ja nicht, dass man sie später bemitleiden könnte.
• Vorurteile! Deine idiotischen Leser fahren voll darauf ab. Also baue einfach welche ein und lass niemanden daran zweifeln. (z.B. dass jemand böse sein muss, weil er der Sohn von einem Bösen ist.)
• Lass deinen OP-Helden an diesen Vorurteilen zweifeln. Dadurch erscheint dein Werk pädagogisch wertvoll. Das ringt auch deinem stärksten Kritiker einen Pluspunkt ab.
  

(21.12.2017)DawnofDay schrieb:  Du hast nich unrecht, aber Paolini wurde mit seinen nächsten Büchern deutlich besser
Er hat das geschrieben als er noch ein Teenager war.

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