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24.04.2024, 16:24



Comics
08.01.2023
LatePony Offline
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RE: Comics
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Teenage Mutant Ninja Turtles: Color Classics (1984) Volume 1

Der Ursprung der Turtles in Farbe. Optisch fand ich das Original in Schwarzweiß schon interessant, aber hier zum Beispiel Raphael auf einem Dach während der Dämmerung zu sehen betont den Vorteil von Farbverläufen.

Das erste Heft ist noch in sich abgeschlossen, während die anderen mit Ausnahme der beiden Oneshots zu Raphael und Michelangelo (der lange Zeit in der ersten Reihe noch falsch geschrieben wird) miteinander verbunden sind.
So beginnt es mit der Entstehungsgeschichte von Splinter und seiner Rolle als Ziehvater für die vier Schildkröten. Diese ist eng verflochten mit dem Foot Clan und Shredder, den man hier sogar mal ohne Maske und im Anzug sieht. Danach folgt die Einführung von Banxter Stockman, April O'Neil und Casey Jones. Interessant finde ich hier, dass die Turtles gar nicht so lang in der Kanalisation bleiben, sondern notgedrungen bei April einziehen. April selbst ist hier keine Reporterin, sondern hatte mit Banxter zusammengearbeitet. Mit was sie nach dem kriminellen Wandel Banxters ihre Brötchen verdient wird in dieser Volume nicht erklärt. Michelangelo erlebt eine typische Weihnachtsgeschichte, wo ich es zumindest beeindruckend finde, dass man über die ganzen Panels so viele Schneeflocken einzeichnete. Ansonsten gibt es eine unterhaltende Flucht vor der Polizei in einem kultigen VW Van (der so genannte Hippie-Bus).
Doch dann schwindet mein Interesse gewaltig. Es werden die Ultrons eingeführt (die Alienrasse, der auch Krang aus anderen TMNT-Versionen angehört) und mit diesen die Entstehung der Turtles erweitert. Das ist ja ganz nett, aber dadurch folgt ein ungewollter Ausflug in den Weltraum, der mich trotz Crossover mit Fugitoid (ursprünglich eine andere Comicserie bei Mirage Studios, dem Verlag der ersten TMNT-Comics, später Bestandteil des Franchises) nur langweilt. Gladitorenkämpfe gegen Aliens fand ich schon bei den X-Men doof.

Turtles im Weltraum nervt mich einfach nur und zieht für mich das Gesamtbild des Bandes runter. Davon abgesehen ist das Original bis hierhin ja ganz okay. Die Turtles sind hier härter drauf als in bekannteren Interpretationen und verwenden ihre Waffen tatsächlich auch mal todbringend, wie Ninjas nun mal so sind. Doch mehr als ein "Schön, es mal gelesen zu haben." habe ich leider nicht übrig.
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08.01.2023
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RE: Comics
Als ich vor wenigen Monaten Gwenpool gelesen hatte, ist mir die aktuelle Ms. Marvel positiv aufgefallen und ich wollte unbedingt mehr von ihr lesen. Eher zufällig bemerkte ich daraufhin, dass mir Marvel einen Band zu ihr vor drei Jahren schenkte. Sachen gibt's!

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Ms. Marvel (2014) Volume 1: No Normal

Kamala Khan wird die neue Miss Marvel. Dazu hatte ich damals zufällig auf einer Nachrichtenplattform gelesen, weil die fiktive Figur pakistanischer Abstammung ist sowie aus einer muslimischen Familie stammt und daraus eine große Sache gemacht wurde. Ihre Herkunft ist mir jetzt nicht so wichtig, doch wenn diese Kultur authentisch rübergebracht wird, kann man nebenbei neue Erkenntnisse mitnehmen.

Dieser Umstand ändert aber auch die typischen Probleme einer Jugendlichen bzw. erweitert diese um kulturelle Unterschiede, die sich ihr immer wieder bemerkbar machen und eine Integration erschweren. Außerdem handelt der Comic in Jersey City und zeigt mir somit mal eine neue Ecke der USA. Für Abwechslung ist also schon mal gesorgt.

Der erste Band ist schon mal ganz gut darin, die Protagonistin samt Umfeld einzuführen sowie die ersten Schritte als Superheldin zu zeigen. Die Kräfte von Miss Marvel müssen erstmal verstanden und kontrolliert werden. Sie kann die Größe ihres Körpers vollständig oder Teile davon ändern, ist vermutlich auch physisch stärker und kann ihr Erscheinungsbild verändern. Außerdem heilt sie passiv eigene schwere Wunden, kann dann aber scheinbar ihre anderen Kräfte temporär nicht nutzen. Der erste große Gegenspieler wird im Band erstmal nur erwähnt und taucht zumindest für den Leser am Ende kurz auf. Dieser sieht aus wie ein Nymphensittich und versteht sich mit Robotertechnik.

Als Einstieg gefällt mir dieser Band sehr. Vor allem das Kamala bei ihrer Verwandlung erstmal wie die vorherige Ms. Marvel aussieht und erst in Laufe der Zeit eine eigene Erscheinung festlegt. Das offenbart ihr großes Vorbild und unterstreicht ihren Weg zur Selbstfindung. Nur ihre Entstehung finde ich kritikwürdig. Es breitet sich ein merkwürdiger Nebel in der Stadt aus, die ehemalige Ms. Marvel geht auf Kamala zu und übergibt ihr diese Kräfte. Da fragt man sich schon, ist das jetzt echt so passiert oder wird da später noch was erklärt?
Kamala selbst ist mir schon mal sehr sympatisch. Ich begrüße es auch, dass ihre strengen Eltern nicht so einseitig dargestellt werden, wie man es erwarten könnte. Mal sehen, wie es mit dem schurkischen Vogel weitergeht.
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08.01.2023
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RE: Comics
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Superman: Action Comics (2011) Volume 1: Superman and the Men of Steel

Mein Einstieg in DCs Relaunch von 2011. Wobei nicht ganz, ich hatte bereits Harley Quinn und Suicide Squad aus der Zeit gelesen. Laut Klappentext spielt diese Reihe ein paar Jahre vor der Gegenwart von New 52. Das Phänomen Superman kennt die Welt erst seit einem halben Jahr, ansonsten gibt es keine Superhelden.

Wobei der Status als Held noch nicht etabliert ist und Superman allgemein schwächer als sonst rüberkommt. Er hat zwar seinen Laser- und Röntgenblick, kann aber eher nur weit springen statt zu fliegen und ist "weniger unverwundbar". So gelingt es der USA ihn temporär mit Stromstößen gefangen zu halten.

Sein Alter Ego Clark Kent hatte seine Adoptiveltern verloren und ist nach Metropolis gezogen, arbeitet allerdings nicht für den Daily Planet, sondern einem Konkurrenzblatt. Mit Jimmy Olsen ist er dennoch befreundet, mit Lois Lane eher weniger. Einen ersten Kontakt mit Lex Luthor gibt es auch schon, der für die Regierung arbeitet und ein Mittel gegen die eventuelle außerirdische Bedrohung finden will. Clarks Heimatplanet sowie seine irdischen Zieheltern sieht man später in Flashbacks und bieten Variationen bekannter Umstände.

Superman wird noch nicht von der Bevölkerung akzeptiert. Zu Beginn bedroht er einen Politiker und sorgt auch für etwas Zerstörung. Er ist also noch nicht ganz der ideale Vorzeigeheld. Wie man es auf dem Cover sehen kann ist er auch noch recht einfach gekleidet. Nur der Umhang ist besonders, da nicht von dieser Welt und anscheinend unzerstörbar.

Der erste Band enthält die ersten acht Hefte und somit gleich zwei Story Arcs. Neben der allgemeinen Einführung erscheint zuerst eine Version von Brainiac, die nicht wirklich etwas Neues bietet. Dafür erscheint Steel als Unterstützung der Menschheit auf der Bildfläche, den ich glaube noch nie vorher gesehen habe.
Nachdem die Bedrohung besiegt wurde kommt erstmal nur Verwirrung. So dreht sich der zweite Arc um Superman, der fünf Jahre aus der Zukunft ist und ein paar Vertreter von der Legion of Super-Heroes, die aus dem 31. Jahrhundert stammt. Auf Schurkenseite gibt es kurz ein paar Gesichter zu sehen, die mir noch nie unter gekommen sind. Neben Dialogen und Rückblicken passiert nicht viel. Wie will man denn damit neue Leser anlocken? Ich besitze schon etwas Vorwissen und fühle mich trotzdem verloren!

Tja, die ersten beiden Hefte hatten mit ihrem frischen Wind noch großen Spaß gemacht. Danach hat es leider sehr nachgelassen. Das einfache Outfit hatten seinen Reiz, doch kaum ist der erste Arc erledigt, sieht man das typische Supermankostüm. Danach passieren Dinge, mit denen ich erstmal nichts anfangen kann. Es gelingt nicht Interesse zu wecken oder Spannung aufzubauen. Bis auf den Flashbacks hat mir der zweite Arc nichts gegeben.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.02.2023 von LatePony.)
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09.01.2023
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RE: Comics
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Ultimate Spider-Man Collection (2000) Volume 5

Nach einer kurzen Einführung von Sandman schließen sich ein paar Schurken zusammen und bilden die Ultimate-Version der Sinister Six, die hier zumindest nach dem Titel einfach nur Ultimate Six heißen, obwohl dieser Begriff innerhalb der Geschichte nie fällt. Diese Mini-Serie ist ein Crossover zwischen Spidey und den Ultimates, quasi die Avengers dieser Welt. Der Zeichenstil unterscheidet sich etwas von den Spinnencomics.

Green Goblin führt die Superschurkengruppe an und beweist, was für ein großartiger Antagonist er sein kann. Als Gegenspieler zu Nick Fury kommt seine Bedrohung besser zum Ausdruck als wenn dieser sich "nur" mit einem Teenager aus der Nachbarschaft anlegt. Selbst das Weiße Haus ist vor ihm nicht sicher und das gleich in doppelter Bedeutung. Die Brutalität hält sich in Grenzen, doch es gibt sehr viele Tote.

Danach wird es seltsam. Ein Film über einen Spinnenhelden soll gedreht werden, der immer mehr den damals erschienenden Spider-Man 2 ähnelt. Selbst Hauptdarsteller Tobey Maguire wird namentlich genannt. Aus nachvollziehbaren Gründen erscheint schließlich Doctor Octopus am Set und es folgt reichlich Action.

Was Gwen Stacy betrifft wird endlich eine Sache abgeschlossen, die ich sowieso schon eher schlecht als recht umgesetzt fand. Das rundet diesen Band gut ab. Er war sehr actionreich, Spidey konnte wieder mit seinem Humor überzeugen und viele Charaktere machen interessante Entwicklungen durch.
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11.01.2023
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Ultimate Spider-Man Collection (2000) Volume 6

Es ist schade, wenn manche Comiccharaktere nicht aus ihrer ursprünglichen Definition herauswachsen dürfen. So gilt beispielsweise Superman als letzter Sohn von Krypton. Da ist es egal, wie viele Artgenossen tatsächlich noch im Weltraum rumschwirren, die meiste Zeit ist und bleibt er allein (unter Menschen und anderen Wesen). Spider-Man hingegen ist ein tragischer Held. Ergo darf es ihn niemals zu gut gehen, es darf niemals alles zu glatt laufen. Am Ende des letzten Bandes bekam Spidey wohl eine Säule zu viel, auf der er sich stützen konnte. Dabei hat mir gerade dieser Umstand sehr gefallen.
Joss Whedon sagte mal sinngemäß zur letzten Episode seiner TV-Serie Buffy: Im Bann der Dämonen, dass ein Krieg ohne Verluste nicht glaubhaft sei. Auf dem Cover des Bandes sehen wir Carnage und eine Begegnung mit ihm fordert für die Glaubwürdigkeit des Charakters den gleichen Tribut.

Von diesem Umstand mal abgesehen, finde ich die Version von Carnage interessant. Es gibt keine Verbindung zu Venom im klassischen Sinne. Stattdessen ist der Wissenschaftler Curt Conners in der Entstehung involviert, der Peters Geheimnis kennt und ihn manchmal verarztet. Hier möchte ich anmerken, dass mir das Design von Lizard gefällt, doch diesen sah man bisher nur in Rückblenden und Traumsequenzen.
Man nimmt sich recht viel Zeit Carnage erst heranzüchten zu lassen. Sein eigentlicher Auftritt ist relativ kurz. Hinzu kommt, dass erst ein Showdown aufgebaut wird, doch wenn man diesen erwartet offenbart stattdessen Peter seinen Sieg und der eigentliche Kampf wird nur durch eine Rückblende vermittelt.

Nach dem tragischen Verlust im näheren Umfeld denkt Peter darüber nach sein Alter Ego aufzugeben. Bei Mitmenschen in Not kann er jedoch nicht wegsehen, so das es eine finale Antwort auf die Frage noch nicht gibt. Diese Situation wird gepaart mit Schulalltag, etwas Humor sowie Begegnungen mit Charakteren aus anderen Ultimate Comicreihen. Gerade das Treffen mit Johnny Storm zeigt die guten Seiten von Spidey, doch darauf folgt ein Kapitel, dass die Tragweite des verstorbenen Charakters sehr betont.

Hach, ich weiß nicht so recht, was ich von diesen Band halten soll. Die Qualität stimmt schon weiterhin, doch ich mochte halt die ausscheidene Figur. Ihr Fehlen verstimmt mich. Es wird respektvoll mit dem Verlust umgegangen, Peters Mimik im letzten Panel mit ihm verdeutlicht sein Wechselbad der Gefühle. Eine komplette Wendung zum Ende vom letzten Band. Wenn der Leser im Verlauf dieser Geschichte aufgewühlt werden sollte, so ist dies bei mir gelungen worden.
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15.01.2023
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RE: Comics
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Marvel Masterworks: Ms. Marvel (1977) Volume 1

Carol Danvers sah man vorher als Security Chief bei der NASA in der Comicreihe Captain Marvel. Vom gleichnamigen Helden hat sie durch einen Zwischenfall einige seiner Kräfte erhalten. Sie zieht nach New York, um dort als Editorin für ein Frauenmagazin zu arbeiten. Nebenbei ist sie als Ms. Marvel in typischer Superheldenmanier tätig.

Diese erste Version von Ms. Marvel hat übermenschliche Stärke, kann fliegen, hält einiges aus (sie ist nicht unverwundbar, hält aber einen freien Fall aus Hundert oder gar Tausend Kilometern aus, weicht allerdings Geschossen aus) und verfügt über einen so genannten Siebenten Sinn, der an Spideys Spinnensinn erinnert. So wird sie über diesen gewarnt, wenn sie jemand hinterrücks angreifen will, allerdings nicht immer. Manchmal treibt ihr dieser Sinn auch zu bestimmten Orten, wo gerade ihre Hilfe gebraucht wird. Das ist anfangs noch sehr zweckmäßig, wird später aber anhand von Visionen besser präsentiert.

Ms. Marvels Superkräfte entstammen eigentlich ihrem Kostüm, werden aber durch ein Ereignis auf den Körper übertragen. Dieser Umstand wird seltsam erzählt, da dies eben erst nach diesem Ereignis erklärt wird und vorher nur etabliert war, dass die Flugfähigkeit mittels einer Apparatur im Kostüm gewährleistet wird. Es hätte also kaum einen Unterschied gemacht zu sagen, dass Carol als Ms. Marvel von Anfang an diese Kräfte hätte.

Das Kostüm ist sehr dem ersten Captain Marvel nachempfunden. Allerdings mit dem Unterschied, dass die Frau hier etwas Haut zeigen soll. Wie auf dem Cover zu sehen ist sie anfangs noch bauchfrei, doch das wird zur Hälfte des Bandes geändert. Im Heft 14 haben ihre Schuhe plötzlich Absätze. Ich finde es merkwürdig, dass still und heimlich das Kostüm einfach so geändert wurde. Der schicke Schal bleibt jedoch weiterhin, auch wenn dieser ihr regelmäßig zum Verhängnis wird.

Ms. Marvel ist zuerst kein Alter Ego von Carol. Es handelt sich hier um zwei getrennte Persönlichkeiten, die sich einander nicht bewusst sind. So bekommt Carol erstmal starke Kopfschmerzen, bevor sie sich schließlich verwandelt. Mit der Zeit ändert sich das und die beiden wirken aufeinander ein bis sie schließlich eine Person werden. Das ist eigentlich ein großer Schritt, hat aber einen faden Beigeschmack, da nebenbei Carols beste Freundin stirbt und nicht weiter auf diese Tatsache eingegangen wird, obwohl dies Thema von zwei Heften war.

Man merkt hier und da gibt es Schwächen in der Handlung, doch insgesamt liest es sich besser als der 14 Jahre ältere The Amazing Spider-Man, den ich kürzlich gelesen hatte. So bauen mehrere Hefte aufeinander auf und durch den ganzen Band vollzieht Carol eine Entwicklung. Dafür sind eigene Schurken Mangelware, so wird der erste neue Gegenspieler erst mit Heft 9 eingeführt. Man setzt hier eher auf bekannte Gesichter aus anderen Marvelcomics.

Bekannte Gesichter gibt es auch außerhalb der Schurkengalerie. So ist Carols Vorgesetzter niemand Geringerer als J. Jonah Jameson. Andere Mitarbeiter vom Daily Bugle sieht man auch. Anfangs versucht sich sogar Mary Jane mit Carol anzufreuden, was leider wegen der Kopfschmerzattacken scheitert. Natürlich gibt es auch einige eigene Charaktere. Da der Titel sich eher an weibliche Leser richten sollte, wundert mich das Ausbleiben einer Romanze. Zwei potentielle Kandidaten habe ich erspähen können, doch es läuft überhaupt nicht so wie man es erwarten könnte.

Stattdessen hat mich Ms. Marvel tatsächlich beeindruckt. Im Großteil ist es eine Superheldencomicserie von vielen, doch ein Detail gefällt mir hier sehr. Jemand aus einem brennenden Haus zu retten ist fast schon Klischee in diesem Genre. Meist rettet der Held das Opfer, vielleicht wird noch kurz gefragt, ob alles gut ist. Ms. Marvel legt hier auch Wert auf die Psyche des Geretteten, achtet selbst auf das Unausgesprochene. Wenn ein Junge unter Schock den Tränen nahe steht, wird dieser gedrückt und getröstet. Eine rührende Szene.

Heute hatte ich ein Videoreview zu einem anderen Marvelcomic jener Zeit gesehen und ich bin über die Überarbeitung hier sehr froh. Allein die Kolorierung sagt mir bedeutend besser zu. Diesen Comic finde ich ganz gut und ich werde mir definitiv auch jüngere Auftritte von Carol als Ms. Marvel oder später Captain Marvel holen. Vorher werde ich aber erstmal die zweite Volume dieser Reihe holen, die damit auch schon wieder beendet ist.
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21.01.2023
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RE: Comics
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Superman: Action Comics (2011) Volume 2: Bulletproof

Der Klappentext trollt den armen Leser, der glaubt nach den kurzen Szenen mit Nimrod the Hunter aus dem vorherigen Band könnte dieser hier nun eine wichtige Rolle spielen. Ich hatte sowieso kein Interesse an diesen Charakter, aber immerhin hatte dieser den Verdacht Clark Kent könnte die Geheimidentität von Superman sein. Doch kaum bahnt sich hier was an, gilt Clark Kent als verstorben.

Clarks Tod ist natürlich eine große Sache und für mich absolutes Neuland. Doch da dies schon vom Klappentext gespoilert wird und erst danach Nimrod als Supermans bisher tödlichster Gegner angekündigt wird, dieser aber im Band keine Rolle mehr spielt, sobald er von Superman umgehauen wird, frage ich mich, wieso man so einen schrecklich falschen Klappentext verfasst.

Offenbart wird das Vorhandensein des Multiversums in DCs New 52 und man zeigt hauptsächlich eine Parellelwelt, wo Superman gleichzeitig Präsident der USA ist. Sein Geheimnis verschleiert er mithilfe von Brainiac, der zwischenzeitlich seine Geheimidentität annimmt. Diese Alternativversion hat schon mal Potential und erweckt mehr Interesse bei mir als der Rest vom Comic.
Hier bin ich schon mal gespannt, wann es ein Aufeinandertreffen mit dem bekannten Universum gibt. Es wird auch gleich zu Beginn ein mächtiger Gegner namens Superdoom eingeführt. Dabei handelt es sich um ein fehlgeschlagendes Experiment aus einer Dimension, wo Clark Kent ein gewöhnlicher Erdling ist. Gefällt mir ganz gut soweit.

In der eigentlichen Handlung rettet Clark einen Bekannten bei einer Explosion, muss aber dafür seine Geheimidentität offiziell für Tod erklären lassen. Ist an und für sich eine interessante Idee, kommt nur vielleicht ein bisschen zu früh, da man Clark noch nicht allzu sehr mit anderen Menschen agieren lassen konnte. Es gibt einen schönen Teil zu Clarks Ehren, wo natürlich viel mit Rückblenden gearbeitet werden muss. Superman will seine Kontakte nicht verlieren, also muss er einen Weg finden Clark wiederbeleben zu können und fragt Batman um Rat. Das dieser und der Rest der Justice League so plötzlich und ohne weitere Erklärung auftauchen zeigt mir, dass ich wohl andere Reihen parallel lesen sollte.

Im letzten Band bereits angedeutet, dass es neben Superman noch ein ähnliches Mysterium gibt und Brainiac kündigte eine Bedrohung für viele Welten an, die er vorher besuchen und teilweise erhalten wollte. Was genau diese Bedrohung ist ist erstmal nicht klar, aber das andere Mysterium weiß davon. Hier haben wir Neo Sapiens, auch Nutants genannt (ich lese auf Englisch, die deutsche Bezeichnung kann abweichen), so eine Art Mutanten mit übernatürlichen Fähigkeiten, die eigentlich aus einer fernen Zukunft stammen, aber irgendwie jetzt schon geboren sind.
Es fällt mir wirklich schwer, mich auf dieses merkwürdige Konstrukt einlassen zu können. Doch wie schon beim Parallelerdensuperman ist dies eher eine Geschichte für später und nach einem Anteasern geht es auch schon mit einem anderen Thema weiter.

So haben wir die Entstehung von Kryptonite Man. Lex Luthor hat dem US-Militär etwas Kryptonit stibitzt und startet Experimente damit. Es verläuft nicht ganz nach Plan, doch dieser eher kleine Schurke offenbart zumindest die gefährliche Wirkung Kryptonits auf Superman. Steel hat nochmal einen kurzen Auftritt und wirkt wie ein Heldenfreund für Superman, auch wenn dieser nicht ganz in der selben Liga spielt.

Was die Haupthandlung betrifft ging es mit Lex' Auftritt wieder etwas bergauf. Doch im Grunde folgte nur ein beliebiger Schlagabtausch mit einem Gegner, den dann doch schnell die Puste ausging. Also haben wir hier sieben Hefte, wovon im Grunde fünf sich eher damit beschäftigen etwas anzudeuten, was später kommen wird. Eins der übrigen Hefte geht mehr auf das kürzliche Leben von Clark Kent ein, welches er jetzt allerdings erstmal nicht mehr führen kann. Bleibt ein interessantes Heft, das chronologisch noch vor dem ersten Band spielt und uns nochmal den Jeanssuperman gibt.
Im Gegensatz zum Ende vom ersten Band weiß ich nun, dass es zumindest ein paar zukünftige Handlungsstränge geben wird, die mir gefallen könnten. Doch dann gibt es sowas Konfuses wie die Nutants. Der trollende Klappentext ist verwunderlich, aber diesen hätte ich gar nicht erst gelesen, hätte ich hier keine Worte zum Comic geschrieben. Hätte ich die gesamte Reihe letztes Jahr nicht mit hohem Rabatt bekommen, ich wäre nicht sicher, würde ich hier sonst dranbleiben. Den regulären Vollpreis wären mir die Volumes zumindest bisher nicht wert.
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24.01.2023
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RE: Comics
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Superman: The Death of Superman 2016 Edition

Drei Jahrzehnte hat dieser Comic auf den Buckel und der Inhalt ist für mich ein größerer Kulturschock als die Marvelcomics aus den 1960ern und 1970ern, die ich kürzlich gelesen hatte. Wer sind all diese Leute? Was sind denn das für Klamotten? Lois Lane, was hast du da nur für Hosen an?

Es ist schon belustigend wie fremd eine Welt doch zu einer Zeit sein kann, die man eigentlich selbst miterlebte. Doch diese Welt ist interessant. Superman wirkt älter als man es heutzutage gewohnt ist. Neben ihm besteht die Justice League aus Charakteren, die man kaum kennt. Mir sagte von denen nur Blue Beetle vorher etwas. Lex Luthor hat eine rote Mähne, er ist auch gar nicht das Original, sondern der gleichnamige Sohn. Außerdem hat er anscheinend eine Beziehung mit Supergirl.
Ich habe zwar viele Fragezeichen über den Kopf schweben, aber diese unbekannte Welt löst einen gewissen Reiz aus. Von dieser will ich später noch mehr entdecken, was ich gar nicht erwartet hätte.

Der Inhalt war mir schon im Vorfeld grob bekannt. Doomsday taucht auf und im Kampf gegen ihn stirbt Superman. Das kann man sich teilweise ja schon durch den Titel denken. Dennoch hat das Geschehen mich schon gepackt, auch wenn es nüchtern betrachtet fast nur ein sehr langer Schlagabtausch zwischen den beiden Kontrahenten ist. Anfangs gab es noch andere Beteiligten wie die Justice League, doch diese konnte nicht viel ausrichten. Hier wundere ich mich schon bei dem Gezeigten, warum es nicht mehr Tote unter den Helden gab. Gerade machne Szenen waren schon sehr brutal. Man hört auch regelmäßig, dass es viele Tote und Verletzte gibt, doch diese sieht man fast gar nicht. Der Fokus liegt dann eher auf Verwüstungen. Wobei man sich kurz die Zeit nahm, um auf das Schicksal einer einzelnen Familie einzugehen.

Der Comic beginnt mit vier Seiten, die für Doomsday notwendig waren um aus einem nicht näher beschriebenen Behälter auszubrechen. Er trägt einen merkwürdigen Ganzkörperanzug und ein Arm ist ihm an den Rücken befestigt. Das Outfit ist schon irgendwie lächerlich. Hier würde ich lieber gleich den unbekannten neuen Charakter vollständig zeigen, anstatt ihn erstmal in einer bunten Abfalltüte einzuwickeln. Sein Handicap erst mit einem Arm zu beginnen wirkt angesichts seiner Kraft auch zu sehr aufgesetzt. Zumindest schafft man damit eine Erklärung, warum die Helden am Anfang "nur" schwer verletzt werden und dank anderen noch Überlebenschancen haben.
Das unbekannte Monster bleibt mysteriös. Es gibt ein paar Wissenschaftler, die eine Theorie über seine Herkunft aufstellen, doch es wird nicht weiter darauf eingegangen. Doomsday spricht nicht, er scheint über keine wirkliche Motivation zu verfügen, er vernichtet einfach nur alles, was ihm unter die Fäuste kommt. Im Prinzip ist er auch einfach stärker als jeder vorherige Gegner Supermans, damit er das Ziel aus Autorensicht erreichen kann. Das ist schon unbefriedigend, wenn man drüber nachdenkt.

Ein paar Mal verhindert Lex, dass Supergirl eingreift. Als sie schließlich dann doch loszieht, kann sie einen Überraschungsangriff landen, ist danach jedoch schon mit einem Schlag besiegt. Müsste sie nicht ähnlich stark wie Superman sein? Ich verstehe auch nicht, warum ihr Gesicht sich wie Knete verformt und sie anschließend als so eine Art Mannequin zu Boden geht. Hier hätte ich mir in dieser Edition gern eine kurze Erklärung zu all den Besonderheiten gewünscht.
Superman hingegen bekommt eher nur Risse in seinem Anzug, untermalt mit blutigen Streifen. Hier ist mir negativ aufgefallen, dass er am Bauch leicht aufgeschlitzt wurde und beinah schwarzes Blut rausquirlt, während im nächsten Heft die gesamte Bauchpartie unbeschadet ist und er eher nur Kratzer an den Beinen mit normal rotes Blut besitzt.
Letztendlich fällt Doomsday am Ende einfach um, Superman jedoch auch. Über Textboxen und Reaktionen von Passenten wird vermittelt, dass Superman im Sterben liegt, doch als Leser konnte ich diesen Eindruck nicht gewinnen. Superman sieht quasi genau so aus, wie die letzten Hefte davor. Durch die Inkonsequenz der Darstellung sah er sogar schon schlimmer aus. Da er noch nie vorher gestorben ist müsste man eigentlich eher annehmen, dass er halt völlig fertig ist, aber nach einem Nickerchen würde er schon wieder.

Tja, das große Finale kann ich leider nicht nachempfinden. Es ist quasi ein Wrestlingmatch, wo das Ende nicht so überzeugend inszeniert wurde. In einem der vorherigen Panel stand Lois sogar nur eine Armlänge entfernt neben den beiden Kontrahenten, was ein wenig unglaubwürdig ist. Hier hätte man es ruhig bei den vorangehenden Abschiedskuss belassen können.
Die Dramatik des eigentlichen Kampfes lebt in meinen Augen eher von den verschiedenen Presseberichten als von der Action selbst. Durch den fehlenden Hintergrund empfinde ich Doomsday als eine Art Naturgewalt anstatt einen klassischen Schurken. Dadurch ist der Comic inhaltlich zwar flach, doch das Geschehen an sich besitzt eine sehr individuelle Note.
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28.01.2023
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Superman: Funeral for a Friend

Es geht direkt dort weiter wo der letzte Band aufhörte. So wird versucht Erste Hilfe zu leisten bis ein Krankenwagen eintrifft. Doch selbst Notärzte können das Ereignis aus dem Titel des Storyarcs nicht aufhalten. Superman ist tot.
Diese Tatsache ist jetzt keine Überraschung, wenn man diese Geschichte sehr viel später in Sammelbänden nachholt. Mich überrascht dann aber doch wie viel Zeit man sich hierfür genommen hat. Der Tod des großen Helden wird so sehr atmosphärisch rübergebracht.

Weiterhin wundere ich mich über diese Version von Supergirl. Warum ist sie so wie sie ist? Beschrieb ich sie beim letzten Mal noch als Mannequin sieht man sie nun tatsächlich eher als so eine Art geschlechtloses Alien mit einer Haut, die geschmolzen wirkt. Unter großer Kraftanstrengung kann sie ihr Erscheinen ändern und sieht wieder wie die klassische Supergirl aus. In Laufe des Comics nimmt sie weitere Erscheinungsbilder an und kann sogar Pistolenkugeln mit ihren Gedanken aufhalten. So klassisch ist sie dann wohl doch nicht.
Während ich von ihr mehr erfahren möchte, trübt mich eine Aufdeckung von Lex II. dann doch etwas. Die geänderte Situation ist zwar immer noch interessant, doch diese ist dann nicht mehr so verschieden zu anderen Versionen, denen ich bereits begegnet bin.

Es kommt zur großen Beerdigung. Viele DC-Charaktere sind dabei, doch nicht alle, die man oben im Cover sieht. Was wohl auch besser so ist, schließlich ist auch Darkseid darauf abgebildet, was überhaupt keinen Sinn macht.
Dialoge und Rückblenden transportieren Lob und Trauer. Das finde ich gut gemacht. Mal wieder wundere ich mich über Unterschiede zu Bekanntem. So hat Batman hier Kryptonit von Superman selbst erhalten, falls dieser mal durch andere Kräfte manipuliert werden sollte. Der dunkle Ritter erwägt tatsächlich nach Supermans Tod das Kryptonit zu entsorgen, woran heutige Interpretationen von ihm wohl gar nicht erst denken würden.
Für die Unwissenden gilt Clark Kent nun als vermisst. Für seine Verlobte Lois ist diese Situation verständlicher Weise eine große emotionale Belastung. Diese Last tragen auch die Kents sowie eine gewisse Lana, die vermutlich wie in der TV-Serie Smallville eine Schulfreundin Clarks ist und sein Geheimnis ebenfalls kennt. Das Zwischenmenschliche wird hier stark mit glaubhaften Bildern und Worten betont.

Supermans Ableben führt zu einem drastischen Anstieg der Kriminalität, was zur Rückkehr diverser vigilanter Figuren führt. In dem Kontext erfahre ich, dass Superman so eine Art Lizenz von der Polizei hatte. Über sowas hatte ich noch nie nachgedacht.
Nachvollziehbar ist dafür, dass es Teile der Regierung gibt, die Supermans Leiche untersuchen wollen. Also wird diese gestohlen. Hier bleibt es jedoch nicht nur bei einer Partei, so das am Ende nur eine Diskette mit Clarks DNA geschaffen wird. Gleichzeitig werden danach Begründungen geschaffen, warum man diese Tat nicht einfach wiederholen kann. Dieser Teil ist ein bisschen lahm und enthält einige komische Klone. Letztendlich schnappt sich ein komplett neuer Charakter die Daten und düst ins Weltall. Im nächsten Panel passiert er bereits den Saturn und war danach nicht mehr gesehen. Mal sehen, wann das wieder aufgegriffen wird.
Seltsam sind auch diese Unterweltler, die ich im vorherigen Band noch erfolgreich verschweigen konnte, doch nun zumindest als Randnotiz erwähnt werden sollen. Diese Mutanten leben unter Metropolis und verfügen teilweise über besondere Fähigkeiten. Für mich ein weiteres fremdartiges Puzzlestück, das ich nicht bei Superman vermutet hätte.

Dieser Band zog sich für mich etwas. Er bietet etwa 70% mehr Seiten als der erste Band, doch er bestand dafür auch nicht mehr aus einer einzigen Geschichte, sondern einer Geschichte mit roten Faden, die regelmäßig von vielen kleineren Geschichten unterbrochen wurde. Das trübt den Lesefluss einfach, zumal ich viele Gesichter nicht kenne und manche schnell wieder verschwunden sind. Die Hauptgeschichte selbst finde ich jedoch ganz gut. Nur mit dem Ausflug ins Jenseits gegen Ende kann ich mich nicht so richtig anfreunden. Dafür überzeugt die Überleitung zum nächsten Handlungsbogen, wobei ich als Kenner des Covers vom nächsten Band nicht auf die Finte reinfalle. Für manche Dinge muss man eben "live" dabei sein.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.01.2023 von LatePony.)
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28.01.2023
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RE: Comics
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The Amazing Spider-Man (2022) Volume 1: World Without Love

Die berühmte Spinnenreihe geht in die sechste Runde. Schon krass, in den letzten neun Jahren kam es viermal zum Relaunch. Mit dem Neustart aus dem letzten Jahr wird man aber wohl keine Neuleser anlocken, der Inhalt richtet sich dann doch zu sehr an erfahrende Comicfans.

So sieht man auf der ersten Seite... irgendwas. Wenn man nicht weiß, was man hier sieht, ist man erstmal hoffnungslos verloren. Doch das spielt vielleicht auch erstmal keine Rolle, denn nach dem Umblättern ist schon ein halbes Jahr vergangen und es wird nicht weiter auf die erste Seite eingegangen.

Ich komme mir vor als hätte ich eine Zeitreise hinter mir. Mary Jane hat Kinder, Norman Osborne hat Enkelkinder; Peter Parker ist allein, arbeitslos und er scheint großen Groll auf sich und seinem Alter Ego gezogen zu haben. Das Leben ist also so kompliziert wie immer.

Spidey gerät zwischen die Fronten der Gangsterbosse Tombstone und Richard Fisk, dem Sohn des verstorbenen Kingpin. Der Verlauf ist größtenteils typischer Natur, aber zum Ende gibt es einen interessanten Schachzug. Es gibt viel Action und recht viel Blut.
In Peters Privatleben passiert nicht viel, man setzt den Fokus daher auf seinen Freund Randy, dem Sohn vom ehemaligen Kollegen Robbie Robertson. Randy möchte den nächsten Schritt in der Beziehung zu seiner Freundin Janice wagen, die rein zufällig Tombstones Tochter ist. Diese Dynamik zwischen den Figuren beherbergt einiges an Potential.

Es ist nicht gerade schön, Peter so zu sehen, aber es ist gleichzeitig interessant, Peter so zu sehen. Vermutlich muss ich frühere Serien lesen, um zu erfahren, was zu dieser neuen Ausgangssituation geführt hat, aber bisher wurde ich auch ohne dieses Wissen ganz gut unterhalten. Einer der Bosse beweist Köpfchen, was mir sehr gefällt. Nur der austauschbare Cliffhanger am Ende ist lahm. Die Optik ist typisch modern, schöne kräftige Farben, allgemein ganz gut gezeichnet, nur einzelne Panels fallen negativ auf.
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29.01.2023
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Batman: The Dark Knight (2011B) Volume 1: Knight Terrors

Mal wieder The New 52. Soweit ich mitbekommen habe ist bei Batman neben Green Lantern nicht alles zurückgesetzt worden, es ist nur nicht so ganz klar, welche frühere Ereignisse nun stattgefunden haben oder nicht.
Mir ist auch nicht so ganz klar, mit welcher der vier Batmanreihen man am besten anfängt. Da gibt es Batman and Robin, aber ich kann den vierten Robin nicht leiden. In Batman: Detective Comics soll Joker sein Gesicht abgeschnitten bekommen, das ist nicht gerade etwas, was ich jetzt unbedingt lesen will. Die erste Storyline aus Batman kenne ich bereits durch eine Adaption als Animationsfilm, also fange ich mit Batman: The Dark Knight an. Anfang 2011 erschien übrigens bereits eine neue Comicreihe unter gleichem Titel, die wegen dem Relaunch jedoch schnell wieder eingestampt wurde.

Hier haben wir also einen nicht so neuen Batman, der auch wenig Neues zu bieten hat. Lieutenant Forbes startet eine interne Untersuchung bei der Polizei. Er verdächtig Milliardär Bruce Wayne finanziell Batman zu unterstützen. Desweiteren vermutet er Kooperationen mit Batman innerhalb der Polizei und will dagegen vorgehen. Da ist es schon unfreiwillig komisch, wenn im nächsten Heft Commissioner Gordon nachts auf dem Dach des Polizeireviers steht und hinter ihm das berühmte Bat-Signal den dunklen Himmel erleuchtet. Folgerichtig geht Forbes gegen Gordon vor, doch allzu viel passiert noch nicht.

Ansonsten werden wieder mal zahlreiche Ausbrüche aus der Psychiatrie Arkham Asylum vermeldet. Es folgt eine Aneinanderreihung von Batmans Schurkengalerie gemixt mit einer Injektion, das die Aggressivität steigert und mitunter temporär einen ähnlichen Körperbau wie Bane zur Folge hat. Das erinnert teilweise an das zwei Jahre zuvor veröffentlichte Videospiel Batman: Arkham Asylum. Neu ist hier jedoch ein leicht bekleidetes Bunny Girl, das munter durch den Comic hoppelt und bis auf Sexappeal erstmal nicht viel zu bieten hat. Ihre Identität wird im Laufe des Bandes für den Leser aufgedeckt, ihre Motivation jedoch nicht.

Der erste Handlungsbogen endet nach sieben Heften und der Band bringt noch zwei eigenständige Episoden, wobei die letzte auf den Rat der Eulen eingeht, der in Batman (2011) eingeführt wurde. Vielleicht hätte ich doch lieber mit dieser Reihe anfangen sollen.

Überraschender Weise wird Forbes kurz von Batman bedroht, was mich sehr verwundert. Passt das zum dunklen Ritter? Höchstens wenn der Polizist Dreck am Stecken hat, aber das ist hier ja nicht der Fall. Auch verstehe ich nicht, warum Batman Bane gleich von einer Klippe stürzen lässt, wenn es doch Alternativen gibt.

Optisch ist dieser Band okay, aber sonst bestenfalls nur Durchschnitt. Es gibt viel Action und ein sexy Häschen, womit man vermutlich eine Zielgruppe anlocken möchte, die nicht so viel Wert auf die Handlung liegt. Dann schaue ich doch mal lieber in die anderen Reihen rein, bevor ich hier weiterlese.
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30.01.2023
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RE: Comics
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Teenage Mutant Ninja Turtles: The Last Ronin

Außerhalb der Fiktion erzählt TMNT die Erfolgsgeschichte eines Indiecomics, aber gleichzeitig leider auch wie eine Freundschaft in die Brüche ging. Daher freut es mich einen jungen Comic aus diesem Franchise zu sehen, wo beide Schöpfer Kevin Eastman und Peter Laird als Autoren genannt werden. Doch die Zusammenarbeit scheint doch schon Jahrezehnte her zu sein. So gab es die ursprüngliche Idee bereits zu Zeiten der ersten Turtlesreihe (1984), doch wurde nie in finaler Form aufs Papier gebracht. Zusammen mit Tom Waltz, dem Autor der ersten 100 Hefte der fünften Turtlesserie (2011), wurde dieses vermeintliche Ende der Geschichte um die Turtles nun endlich abgeschlossen.

In einer düsteren Zukunft befindet sich New York vollkommen unter der Kontrolle des Foot Clans, angeführt von Oroku Hiroto, Shredders Enkelsohn. Der letzte Überlebende der Turtles kehrt zurück in die Stadt, um die alte Fehde endlich zu beenden. Dabei trifft er auf alte und neue Gesichter beider Fronten. Wichtige vergangene Ereignisse werden zwischendurch in Rückblenden erzählt.

Welcher der Turtles hat überlebt und wie kam es zu dieser Situation? Der Werdegang zu den Antworten erweist sich als spannend und sehr unterhaltsam. Nur das Finale ist langweilig, weil relativ flach und vorhersehbar. Überhaupt bietet mir Hiroto als Schurke nicht viel. Er kommt zwar mit einem interessanten Upgrade einer Shredder-Rüstung daher, ist sonst aber nur ein eindimensionaler Bösewicht, der seine Leute verheizt und nicht wirklich was Interessantes zu sagen hat.

Visuell bewegen wir uns auf dem besseren Niveau der bei IDW erscheinenden Turtles-Reihe, nur passender Weise düsterer als sonst. Nur bestimmte Sequenzen kommen mit warmen Farben daher. Aus der Reihe fallen hier die Rückblenden, die alle im Look der ersten Turtlescomics sind (in Farbe).

Ich finde es fraglich, das der Foot Clan eine bedeutende Stadt der USA eingenommen haben soll, doch davon abgesehen bemängle ich nur, dass man neuen Figuren nicht noch mehr Raum gegeben hat. So gibt es noch ein Charakter, den ich aus Spoilergründen nicht nenne, der ruhig noch etwas mehr an Bedeutung hätte erfahren können. Doch dafür ist dann wohl der Epilog und die angekündigte Fortsetzung zuständig.
Das sind dann aber doch nur subjektive Wünsche, der Comic setzt seinen Fokus halt eher auf den letzten Turtle und das macht er in guter Qualität.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.03.2023 von LatePony.)
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03.02.2023
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RE: Comics
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Superman: Reign of the Supermen

Supermans Sarg ist leer und es häufen sich Berichte über seine Rückkehr. Doch wie man schon auf dem Cover sieht ist nicht das Original zurück, sondern Metropolis hat vier neue Helden. Das sorgt natürlich für Verwirrung in der Stadt und beim Leser. Zu jedem Neuling möchte man mehr erfahren und dieser Wissensdurst wird vom Comic bis zu einen gewissen Grad besänftigt, doch Unklarheiten bleiben. Hier finde ich es interessant, wie die neuen Figuren im Mittelpunkt bleiben und man unter anderem durch Lois mehr von diesen erfährt.

So gibt es mit Steel einen Charakter, den ich bereits in New 52 gesehen habe. Der ehemalige Waffeningeneur John Henry Irons ist seit Doomsdays Amoklauf verschüttet gewesen und kann sich nun selbst aus den Trümmern eines Hauses befreien. Eine merkwüdige Szene, auch wenn man nicht so genau sagen kann, wie viel Zeit seitdem vergangen ist.
John baut sich ein an Superman erinnerndes Kostüm, das nur aus Stahl zu sein scheint. Dadurch ist zuerst unklar, wieso er damit fliegen kann. Erst als seine Vergangenheit erläutert wird, kann man sich denken was in der Rüstung steckt, aber es wirkt weiterhin als sei diese nur ein Mantel aus Stahl um seiner Haut. Er ist okay, aber für sich genommen ziemlich langweilig.

Als nächstes haben wir einen waschechten Klon. Er stammt aus dem Labor, wo uns noch im letzten Band gezeigt wurde, wie die einzige Person mit Daten über Supermans DNA binnen zwei Panel das Sonnensystem verlassen hat. Woher man nun das Quellmaterial hat bleibt völlig offen.
Der Klon ist vom Erscheinungsbild eher ein Jugendlicher, aber nennt ihn bloß nicht Superboy, dann wird er stinkig. Er liebt es zu sehr im Rampenlicht zu stehen, ist mitunter etwas reizbar und definitiv nicht Clark Kent. Zuerst scheint er über Supermans Fähigkeiten zu verfügen, doch bei einem Kampf am Ende macht ihn so eine Art Stahlseil zu schaffen.
Der Superklon ist meistens ein nerviger, egoistischer Teenager. Hier finde ich zumindest gut gemacht, wie er von einigen Medien ausgenutzt wird.

Wie ein Superman im Retro-Future-Look mit passendem Visor sieht der Möchtegern aus, bei dem ich noch am ehesten erwartet hätte, das er nicht vielleicht doch der echte ist. Das bleibt zunächst unklar, doch ich habe schon den Eindruck, dass der Leser dies erstmal glauben soll. So wurde anscheinend Supermans Geist von seinen Robotern in seiner antarktischen Einrichtung wiederhergestellt... gefunden... wie man dies auch immer bezeichnen will. Jedenfalls verfügt dieser Geist zumindest über einen Teil von Supermans Gedanken, kann sich jedoch nicht an sein Alter Ego erinnern. Schließlich hat er sich seinen alten Körper zurückgeholt.
Dieser Superman ist härter drauf und sorgt schon mal für längere Krankenhausaufenthalte für Kriminelle. Merkwürdiger Weise ist mir hier keine Kritik seitens der Ordnungshüter dazu aufgefallen. Es gibt aber zumindest TV-Berichte und Aussagen vom Personal eines Krankenhauses. Außer der Optik und der übertriebenden Gewaltanwendung hat dieser Charakter nicht viel zu bieten.

Viel interessanter ist da schon der Cyborg. Ein Superman befreundeter Wissenschaftler bestätigt, dass der biologische Teil tatsächlich mit Supermans Zellen übereinstimmt. Das diese Meldung einfach so im TV ausgestrahlt wird ist mir fürs Weltbild zu naiv. Schließlich wurde ja eine große Sache um Supermans DNA gemacht und dann gibt es doch eine Person mit diesem Wissen. Das schreit ja förmlich nach einer Entführung diesen Individuums.
Naja, Cyborgsuperman verfügt ebenfalls über einige Erinnerungen vom Original sowie ähnliche Kräfte sowie einige Gadgets. Seine Art der Informationsbeschaffung ist angenehm erfrischend. Zum Ende hin finde ich diesen als gelungensten, der vier neuen Supermans. Doch es bleibt vollkommen unklar, wo er herkommt und was er denn nun eigentlich genau ist.

Übrigens hatte ich mal kurz nachgelesen, was es hier nun mit Supergirl auf sich hat. Entgegen dem populären Status Quo ist sie zu dieser Zeit hier eben nicht Clarks Cousine, da man großen Wert auf das letzter Sohn Kryptons legte. Ihre Hintergrundgeschichte ist seltsam, belassen wir es dabei, dass sie eine Außerirdische ist, die ebenfalls einige Zeit auf der Kentfarm verbrachte.
Zurück zum eigentlichen Comic; Supergirl taucht kurz zum Anfang auf und ich warte die ganze Zeit auf eine Konfrontation mit wenigstens einem der Neulinge, doch das hebte man sich wirklich bis kurz zum Ende auf.

Zwischendurch wird es befremdlich mit Aliens, die teilweise den Aliens aus der Alien-Filmreihe nachempfunden wurden. Diese sorgen zur Erschaffung eines weiteren Charakters, der bisher noch nicht ganz richtig an Fahrt aufgenommen hat. Doomsday bekommt noch einen kurzen Moment und ganz am Ende tauchen passend zum Cliffhangerabschluss weitere Neulinge ohne weitere Erklärung auf.
Auch wenn dieser Band ein paar Seiten weniger als der letzte zum Tod Supermans hat, ist der Lesefluss bedeutend besser. Es liest sich mehr als eine Einheit, auch wenn hauptsächlich zwischen vier Perspektiven gewechselt wird. Ein gelungenes Kapitel befasst sich sogar mit Clark Kent als Reporter. Der Comic hat mir schon gefallen, doch das Ende kam zu plötzlich und völlig unvermittelt.

Dämlicher Zufall meiner letzten Comicleserei: Spider-Man 2022, Batman 2011 und Superman 1993 haben gemein, dass es eine Frau namens White Rabbit gibt. Die Version im Comic hier hat wenigstens keine Hasenohren.

Ansonsten gefällt mir die Darstellung von Lois Lane hier sehr. Auch wenn hier nachgesagt wird, dass sie oft von Superman gerettet wurde, steht sie erfolgreich auf zwei Beinen und kommt sehr kompetent rüber. Ich finde sie einfach besser als alle Versionen, die ich mal im Fernsehen gesehen haben.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.04.2023 von LatePony.)
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04.02.2023
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RE: Comics
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Supergirl (2011) Volume 1: Last Daughter of Krypton

Nach 25 Jahren darf Supergirl endlich wieder klassisch Clarks Cousine Kara sein. Als Clark auf Krypton noch ein Baby war, war sie bereits eine Jugendliche. Doch für sie gefühlt drei Tage später wacht sie ahnungslos in einem Pod auf der Erde auf. Von den Umständen und ihren neuen Fähigkeiten verwirrt trifft sie auf ihren Cousin, den sie jedoch nicht als solchen wahrnimmt, da Clark aus ihrer Sicht etwa zwei Jahrzehnte gealtert ist. Warum sie jetzt erst auf der Erde einschlägt und selbst nicht alterte bleibt im ersten Band unklar.

Nach einem Schlagabtausch mit Superman sowie dem Gefolge eines Businessmanns macht sich Supergirl auf, Kryptons Schicksal auf den Grund zu gehen. Dabei trifft sie auf die so genannten Worldkillers, das Ergebnis kryptonischer Genexperimente zur Eroberung anderer Planeten. Zurück auf der Erde kommt es schließlich zu einer ersten Konfrontation mit diesen Antagonisten, das allerdings kaum über eine Aufwärmrunde hinaus geht.

Der Anfang ist schon mal ganz okay. Nicht überragend, aber ansprechender als mein New-52-Erstkontakt mit Superman und Batman. Etwas unglücklich finde ich nur die Erklärung in einem Nebensatz, warum Superman beim Kampf am Ende nicht dabei ist. Die Motivation dahinter ist verständlich, soll doch Supergirl auf eigenen Beinen stehen können, doch die Umsetzung ist einfach zu platt.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.02.2023 von LatePony.)
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04.02.2023
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RE: Comics
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The Amazing Spider-Man (2022) Volume 2: The New Sinister

60 Jahre Spidey wird gefeiert. Ein großartiges Alter! Ich erinnere mich noch daran, wie ich vor drei Jahrzehnten im Micky Maus Heft einen Comic zum 60. von Donald Duck gelesen hatte. Autor und Zeichner Don Rosa hatte damals in Anlehnung an einen Film aus den 1950ern eine alternative Welt gezeigt, in der der Protagonist nicht geboren wurde. Hier verlief das Leben der meisten Enten aus Donals Umfeld schlecht, womit dem ewigen Pechvogel seine wahre Bedeutung betont wurde. Diesen Comic hatte ich vor etwa zehn Jahren ein weiteres Mal gelesen und ich erinnere mich anscheinend immer noch gut an seinen Inhalt.

Ist der Comic zum 60. von der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft ebenso gut gelungen und einprägsam? Absolut nicht. Die originalen Sinister Six (Dr. Octopus, Electro, Kraven, Mysterio, Vulture und Sandman) werden neu aufgewärmt. Hierzu besinnt man sich zurück an einen Roboter aus dem achten Heft der ersten Serie. Dieses hatte ich zufällig erst vor einem Monat gelesen und in meinem Kommentar dazu hielt ich es gar nicht erst für nötig, diese Maschine zu erwähnen.
Jedenfalls konnte besagtes Gerät zahlreiche Berechnungen durchführen und somit viele Fragen beantworten. Er wurde zufällig an Peters Schule vorgestellt und jemand aus seiner Klasse stellte die Frage, wer Spider-Man sei. Die Antwort wurde verschlüsselt ausgedruckt, doch ehe diese gelesen werden konnte, konnte Peter sie entsorgen lassen.
Nun ist das Nachfolgemodell da, hat aus Versehen seinen Schöpfer getötet und sieht seinen Lebenssinn nun in der Frage von damals: Wer ist denn nun dieser Spider-Man?
Dazu sammelt er die Sinister Six ein und bastelt mit deren Fähigkeiten einen Super-Adaptoid. Eine Art Roboter, von dem diverse Versionen in Laufe von Jahrzehnten im Marvel-Universum im Umlauf waren. Die mechanischen Arme von Doc Ock können fliehen und führen Spidey schließlich zum Versteck des Schurken, der übrigens einfach nur Living Brain heißt. Da Peter jedoch gerade eben noch auf seiner Geburtstagsfeier war und im Anschluss einige seiner Gäste entführt und eben zum Versteck gebracht werden, hätte er sich den Weg auch sparen können. Es kommt zu einen relativ kurzen Kampf, an dem auch die echten Sinister Six beteiligt sind. Der Ausgang ist recht unspektakulär.

Spidey hatte immer einen gewissen Humor, doch hier ist teilweise ein fragwürdiger Klamauk entstanden. Wenn er die eigenständigen Arme von Doc Ock wie ein Haustier streichelt und denen sagt, sie sollen ihn zu ihren Herrchen bringen, dann passt das noch zu seinen Stil. Doch wenn diese Arme am Ende sehen, wie Black Cat Spidey küsst und dabei wegen Eifersucht die Tränen kommen, dann fühlt das einfach verkehrt an (zumal die Arme an diesem Punkt eigentlich gar nicht mehr vor Ort sein sollten). Auch Sandmans Kommentar, er wüsste gerade selbst nicht, ob er etwas gegen Spidey hätte, beim letzten Mal wäre er nur ein Strand gewesen, dann empfinde ich das eher als schlechten Vierte-Wand-Witz.

Einen Lichtblick gibt es am Ende durch Norman Osborn. Ich weiß zwar nicht, wie ein Wesen namens Sineater ihm seine Sünden genommen haben soll und er nun vielleicht sogar ein Verbündeter für Peter wird, aber zumindest gibt es ein neues Kostüm samt Gleiter, das ein bisschen an den Green Goblin erinnert.
Außerdem gefällt mir das jetzt, wo die Beziehung zu Mary Jane wohl definitiv gescheitert ist, Black Cat wieder ein Thema ist.

Leider keine schöne Geburtstagsfeier.
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04.02.2023
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RE: Comics
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Batman: Detective Comics (2011) Volume 1: Faces of Death

Manchmal ist eine Durchnummerierung bei einen der großen US-Comicverlage verwirrend. So ist Detective Comics eine der ältesten, durchgehend erschienenden Reihen. Doch mit New 52 wurde 2011 die Reihe eingestellt und ein zweiter Run gestartet, somit fing man wieder mit #1 an. Doch fünf Jahre später stampfte man diese zweite Version wieder ein, führte die erste Comicreihe weiter und zählte dabei die im zweiten Run erschienenden Hefte mit. So ähnlich erging es auch Action Comics und The Amazing Spider-Man.

Kommen wir lieber zum Inhalt. Der erste Band enthält zwei Story Arcs und gibt uns gleich im ersten Heft mit Joker einen großen Gegenspieler. Dieser wird als Serienmörder dargestellt, der keinem Muster folgt. Batman ist ihm auf den Fersen und muss überraschender Weise im Nahkampf einiges einstecken. Letztendlich kann Joker gefangen genommen werden, was jedoch beabsichtigt war, wie sich später herausstellt. Der Clown entkommt schnell wieder und hinterlässt als Präsent seine abgeschittene Gesichtshaut. Mit diesem Aufhänger wird man verwirrt und angeekelt zurückgelassen.
Damit beginnt die Einführung des eigentlichen Schurken. Dieser nennt sich Dollmaker, ist ebenfalls ein Serienmörder und erinnert an Dr. Frankenstein und dessen Monster gleichzeitig. Durch blutige und vielleicht etwas verstörende Szenen wird vage ein Motiv angedeutet. Hier soll es wie mit den Joker wohl erst später weitergehen.

Danach kommt eine Detektivgeschichte um den Pinguin, wo mir erst am Ende klar wurde, worum es hier überhaupt ging. Es gibt hier eine kleine Auswahl an mir völlig unbekannten Superschurken. Die Handlung plätschert hier einfach vor sich hin, möchte ich sagen.

Forbes aus der anderen Reihe war mal kurz zu sehen. Ansonsten entwickelt sich hier mit der Journalistin Charlotte Rivers eine Beziehung mit Bruce. Merkwürdig finde ich den Kontrast zu Batman: The Dark Knight. Dort war eine Zusammenarbeit mit der Polizei ersichtlich, während hier gleich auf Batman geschossen wird. Die Beziehung zu Commissioner Gordon samt Bat-Signal ist jedoch unverändert.

Mich lässt der Comic schulterzuckend zurück. Es gibt nichts, was ich misslungen finde, außer halt eine fesselnde Geschichte aufzubauen. Es gibt aber auch nichts, was mich wirklich begeistert. Da in der Vorschau hier auch wieder Eulen zu sehen sind, sollte ich nun wirklich mal die andere Batman-Reihe ohne Robin anfangen.
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04.02.2023
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RE: Comics
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Amazing Spider-Man Presents: Black Cat

Eine Miniserie von 2010 sowie ein paar Einzelepisoden mit Spidey und Black Cat als Bonus. In der eigentlichen Geschichte versucht der Diener einer russischen Adelsfamilie deren verloren gegangene Familienerbstücke wieder zu erlangen. Seine mitunter gewaltätigen Raubzüge werden von der Presse Black Cat zugeschrieben, wodurch diese seine Wege kreuzt und ihm die jüngste Beute zerstört. Daraufhin entführt er die Mutter der Katze und erpresst sie, die restlichen Schmuckstücke zu stehlen.

Ich mag die Optik. Es wirkt wie ein klassischer Zeichenstil, aber mit moderner Kolorierung, wodurch der Comic nicht so aussieht wie andere Werke von Marvel und DC der heutigen Zeit. Die Handlung ist solide, doch im Grunde belanglos. Es gefällt mir hier mal Black Cats Gang zu sehen, die ich noch gar nicht kannte, auch wenn die Leute kaum Profil erhalten. Der Antagonist erlebt eine gewaltige Fallhöhe im Verlauf des Comics. Zuerst erscheint er noch der Katze ebenbürtig, doch am Ende bleibt von diesem Bild nichts übrig. Da wundert man sich schon, wie er überhaupt die Identität von Back Cat aufdecken konnte.

Spidey bleibt dem Abenteuer hauptsächlich fern. Es gibt eine schlüpfrige Hotelszene zum Start, danach kühlt die Beziehung ab und fängt sich erst zum Ende wieder. Von den drei Bonusgeschichten ist eine nur ein Teaser zum damaligen Geschehen in Spideys Hauptreihe, eine andere eine Aneinanderreihung an Peters möglichen Lebensabschnittsgefährtinnen. Lesenswert finde ich nur die noch nicht genannte, wo durch Magie Spidey ständig das Geld eines kürzlichen Bankraubes erhält, was ihn in Erklärungsnot bringt. Humor und Black Cat sind in bester Form enthalten.

Der Band hat mich unterm Strich leider nicht überzeugt.
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05.02.2023
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RE: Comics
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Wonder Woman (2011) Volume 1: Blood

Der Comic fängt etwas konfus an, aber er legt schnell genug nach, so das sich der Sinn von vielen Szenen schnell erschließt. Die Amazone Prinzessin Diana ist auf Paradise Island aufgewachsen, im Glauben von ihrer Mutter aus Lehm erschaffen worden zu sein. Seit unbestimmter Zeit hat sie ihre Heimat verlassen und lebt als Wonder Woman unter normalen Menschen.

Der Göttervater Zeus gilt als verschwunden oder gar tot. Seine Ehefrau Hera hegt einen Groll auf all die Kinder seiner Affären. So entsendet sie zwei Kentauren um die junge Frau Zola zu töten, die von ihrer Schwangerschaft noch gar nichts weiß. Dank Hermes Eingreifen kann Zola von Wonder Woman gerettet werden. Die drei finden auf Paradise Island Unterschlupf, doch kurz darauf erscheint Heras Tochter Strife und offenbart Dianas wahre Herkunft: Sie ist ebenfalls ein Kind Zeus'.

Es beginnt so eine Art moderner Götterkampf. Hier wird nicht davor gescheut die griechische Mythologie um neue Charaktere zu erweitern. Auch sah man eher von der klassischen Darstellung bekannter Götter ab und liefert sehenswerte Redesigns. Gerade Poseidon finde ich hier gut getroffen, Hermes ist auch okay, nur Hades sieht als wandelnder Kerzenständer dann doch etwas komisch aus.

Ich bin tatsächlich begeistert und sehe hier für mich erstmal mit großen Abstand den besten Anfang einer New-52-Serie. Angenehm ist es auch endlich mal einen Wonder-Woman-Comic komplett ohne Sexismus und Doppelmoral zu lesen. Da hatte ich bisher nur Fehlgriffe gehabt.
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05.02.2023
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RE: Comics
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7 Detektive: Miss Crumble – Das gestiefelte Monster

Der erste Band einer siebenteiligen Krimireihe mit wechselnden Zeichnern, aber gleichbleibendem Autor. Wir befinden uns in Sweet Cove, ein englisches Dorf, kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Der vor Jahren für Tot erklärte Graf Crackersmith kehrt zurück. Kurz darauf treibt ein Mörder sein Unwesen, der schlammige Stiefelabdrücke an Tatorten hinterlässt, womit wir beim Untertitel dieses Bandes wären. Die hiesige Polizei sucht sich in dem Fall Rat bei Miss Crumble, einer Lehrerin im Ruhestand.

Miss Crumble weiß schon mal sehr zu unterhalten. Sie ist natürlich sehr scharfsinnig, außerdem nimmt sie kein Blatt vor dem Mund, jedoch ohne zu zynisch zu werden. Dadurch bleibt sie sympatisch und liefert interessante Dialoge. Ich mag auch ihre Zusammenarbeit mit Officer Pym, diese verläuft harmonisch und bewahrt die Kompetenz des Polizisten, was in diesem Genre ja keine Selbstverständlichkeit ist.
Überhaupt mag ich all diese Nebencharaktere, die sich wirklich lebendig anfühlen. Es gibt humorvolle Einlagen, die sich nicht unnatürlich anfühlen oder zumindest nicht allzu sehr, wenn ich an eine übergewichtige Lady und ein viel zu kleines Gartentürchen denke. Der Mordfall selbst ist auch gut geschrieben.

Hier habe ich auf jeden Fall Lust auf mehr. Da ist es fast schon schade, dass jeder Band einen anderen Protagonisten hat.
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05.02.2023
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RE: Comics
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Green Arrow (2011) Volume 1: The Midas Touch

Oliver Queen ist CEO eines riesigen Konzerns, aber lieber als Green Arrow im Kampf gegen das Verbrechen unterwegs. Dabei wird er aus der Ferne von zwei Eingeweihten unterstützt, die eher technische Sachen übernehmen. Bis auf kurze Andeutungen in einem erzwungenen Monolog gibt es bisher keine Hintergründe zu diesem Treiben als Bogenschütze.

Es beginnt mit einem Kampf gegen beliebige Superschurken, die schnell gefasst werden können. Genauso schnell kommt es dank einer zusammengewürfelten Schurkengruppe zum Ausbruch. Das Ende vom ersten Heft wirkt unfreiwillig komisch, wie alle sich erstmal vor der nicht vorhandenen Kamera aufstellen und jeder eine andere Pose einlegt. Hier werden viele Charaktere regelrecht verheizt. Bei einigen erfährt man nicht mal Namen und Fähigkeit.
Dieser Auftakt ist langweilig und wird von hölzernden Dialogen begleitet. Die Reihe fühlt sich erstmal nicht an, als hätte man hier großartig was geplant oder wenigstens gute Ideen gehabt.

Danach kommen wir zum Antagonisten, nach dem der Band benannt wurde. Namentlich wird Midas jedoch erst im Bonusteil mit den Illustrationen erwähnt, so das ich im Comic selbst nur erahnen konnte, worauf der Untertitel abspielt.
Midas ist so eine Art bulliger Giftmüllzombie und hat eine weibliche Begleitung, bei der ich am Ende nicht so ganz genau weiß, was sie jetzt eigentlich ist. Es ist eine typische Eröffnungsrunde mit etwas Action, wo die Fähigkeiten betont werden und man Motivationen nur vage erahnen kann. Immerhin haben die Dialoge qualitätiv zugenommen, auf wenn viel auf Sarkasmus gesetzt wird.

Als Einführung ist der Comic relativ schlecht. Die ersten Hefte sind langweilig und von unterirdischer Qualität, mit Ausnahme der Optik. Midas hat man später wenigstens sowas wie einen soliden Durchschnitt erreicht, aber damit kann man doch keine Leser locken. Das Ende ist banal und austauschbar, wie so vieles in diesem Band.
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