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Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
01.03.2019
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
(01.03.2019)Mc Timsy schrieb:  Aber die Leichtfertigkeit mit der du so gerne die Arbeitsplätze von hunderttausenden Menschen in die Tonne trittst bleibt deine Schwachstelle. Oder willst du morgen die Arbeit einstellen, mit Verweis auf den Klimaschutz?

Ja bitte. Klimanotbremse: Jetzt!

Das ist zumindest das was Forscher fordern, also unterstütze ich diesen Standpunkt. Das kann Politik und Gesellschaft missfallen so viel es will, das wird aber nichts an den Tatsachen ändern, dass "Business as usual" katastrophale Konsequenzen nach sich ziehen wird.

Ich meine, das Problem mit dem Klimawandel ist nun schon einige Jahrzehnte bekannt. Was haben wir in diesen Jahrzehnten erreicht? Energieverbrauch und Treibhausgasemission weltweit kontinuierlich gesteigert und Wälder (CO2-Senken) abgeholzt und niedergebrannt. Es ist fast so, als könnte es die Menschheit gar nicht mehr abwarten auszusterben. Eeyup

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01.03.2019
Space Warrior Abwesend
Indigofohlen


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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
Ich denke es muss erst wirklich was passieren, und zum Beispiel zu Missernten und Versorgungsengpässen kommen, um die breite Masse auf die Probleme aufmerksam zu machen. Stellt euch mal eine Stadt wie Paris oder Tokio vor, wenn für Wochen der Strom ausfällt, die Wasserversorgung nicht mehr läuft und keine Lebensmittel angeliefert werden. Leider wird das wohl notwendig werden, um die Menschen wachzurütteln.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.03.2019 von Space Warrior.)
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01.03.2019
Crash Override Abwesend
Faust
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
Funfact: ich hab mich 2016 mal erkundigt, was mich einige Reisemöglichkeiten kosten würden - Von mir daheim aus bis nach Berlin.

Und da war der Flug die Teuerste Version - auch wenn ich da nicht von Frankfurt oder Stuttgart, sondern von Baden - Baden aus; dafür hätte ich dann nur für den Flug 360€ bezahlen dürfen - mit Zwischenstopp in Frankfurt; dazu kommt noch hinzu, das ich bis dahin mit dem Auto fahren müsste, da dieser Flughafen keine Anbindung an den ÖPNV hat. Wenn man die Kosten für den Parkplatz usw. Mitrechnet, kommt man bei knapp 430€ für ein Wochenend-Trip raus.

Da war die Bahn billiger - 2 Fahrten für je 180€ (mit Sitzplatzreservierung) in der Normalen Tarifklasse, bei der man auch noch günstiger mit dem Auto selbst hätte hinfahren können - nur wäre die Fahrt doppelt so lange als die der Bahn. Mit dem Sparpreis kam ich da auf ca. 100€ - und das hätte ich da mit dem Auto nicht mehr Toppen können.

Somit bin ich bereits immer wieder "Klimaneutral" unterwegs, auch wenn ich sonst viel Fahre und somit ebenfalls viel Co2 in den Himmel blase. Es kommt da immer drauf an, wie man sich das ganze bequem und Umweltfreundlich macht - ohne einfach nur darüber zu mosern, was man alles tun müsste, damit irgendwas erreicht wird.

Grade dir glaube ich da nicht so recht @HMND! - alleine das du ein leistungsstarkes Auto mit Verbrennungsmotor fährst (und nicht mit nem Prius oder nem Fahrrad) zeigt doch eigentlich eher das Gegenteil - das du es dennoch selbst bequem haben willst.

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02.03.2019
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
(01.03.2019)Crash Override schrieb:  Grade dir glaube ich da nicht so recht @HMND! - alleine das du ein leistungsstarkes Auto mit Verbrennungsmotor fährst (und nicht mit nem Prius oder nem Fahrrad) zeigt doch eigentlich eher das Gegenteil - das du es dennoch selbst bequem haben willst.

Äh, was glaubst du mir nicht?

Ich gebe nur zum besten was die Klimaforschung sagt. Ob die Leute MIR glauben ist vollkommen irrelevent. Ich könnte auch das Problem alleine auch trotz Fahrrad oder Prius nicht lösen.

Und aus meiner Eigenperspektive sehe ich das so: Ich bin grundsätzlich bereit in Punkto Energiewende / Mobilitätswende usw. voran zu gehen, aber ich bin nicht der Typ der einen Kilometer vorangeht, wenn er nach zwei Meter schon merkt dass einen die Leute nur vorausschicken aber niemand folgt.

Dafür bin ich zu pessimistisch. MMn. Ist die Menschheit gelinde gesagt schon im Ar***, aber diverse Wissenschaftler sagen dass es noch nicht zu spät ist, daher bin ich da irgendwo in einem Zwiespalt.

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02.03.2019
404compliant Offline
GalaCon Volunteer-Stratege Carrot Not Found
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
(01.03.2019)Mc Timsy schrieb:  Aber die Leichtfertigkeit mit der du so gerne die Arbeitsplätze von hunderttausenden Menschen in die Tonne trittst bleibt deine Schwachstelle.

Die Arbeit von hunderttausend Menschen in den nächsten 10 Jahren, oder die Lebensgrundlagen von Milliarden in 50-100 Jahren. Das ist die Abwägung.

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02.03.2019
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
Eine großartige Rede:



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02.03.2019
Railway Dash Offline
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
(01.03.2019)Leon schrieb:  Flüge sind größtenteils auch das teuerste Verkehrsmittel. Wenn man einen normalen Linienflug bucht, zahlt man in der Regel wesentlich mehr. Die erwähnten Billigpreise sind immer Restplätze, um das Flugzeug voll zu bekommen und oft sogar unter dem Selbstkostenpreis der Fluggesellschaft.

... innerhalb Deutschlands vielleicht, oder wenn man in eines unserer Nachbarländer nur One-way bucht. One-way-Bucher sind bei Fluggesellschaften absolut ungeliebt und werden mit Irrsinnspreisen abgestraft; für Frankfurt - Prag one way etwa hätte ich schon paarmal um die 600 € zahlen oder einen "Europa-Rundflug" mit Zwischenlandung in Budapest ( Facehoof ! ) buchen sollen. Hab ich natürlich beides nicht gemacht (bei den Budapest-"Rundflügen" war die Gesamtreisezeit einfach unattraktiv lang; und für 600 € kann ich mich ja mit dem Limousinen-Service hier an der Haustür abholen und direkt in Prag bis zur Haustür kutschieren lassen! Octavia angry ), lief dann jeweils auf Nachtzug hinaus.

Aber ich wollte was anderes kommentieren: Moskau, RuBronyCon, November letztes Jahr. Wie kommt man hin? Auto? Dazu muß man lebensmüde sein oder eines dieser fast unzerstörbaren 2-Tonnen-oder-mehr-Autos aus den 60ern oder 70ern fahren, fällt also aus. Zug? Braucht ganz massiv zu lange und ist zudem zu teuer, selbst für mich als Eisenbahner. Also Flug: Hin und zurück, gebucht wochenlang vor Reiseantritt, also keine billigen Restplätze. Ich hab jetzt nicht mal speziell nach Billigbillig gesucht, sondern nach Flügen zu normalen Tageszeiten - und siehe da: ich bekam ohne großes Gesuche Hin- und Rückflug, Linie, Economy mit Aeroflot, darin alles enthalten (also keine Zusatzgebühren für weiß der Kuckuck was für Schnickschnack am Flughafen), für unter 260 € (25x,yz) angeboten. Für diese Relation muß ich also klar sagen: das Flugzeug bot hier das mit weitem Abstand beste Preis-Leistungs-Verhältnis Shrug Und selbst wenn es 100 € mehr gewesen wären, z.B. wegen einer Kerosin-Steuer, wäre es immer noch billiger und natürlich unverändert um Tage (!) schneller gewesen als die Reise am Boden. Wie gesagt: müssen also nicht immer nur Restplätze sein, die die Fluggesellschaft irgendwie, egal wie, loswerden will.

Zitat:Umgekehrt wäre die Frage, ob nicht z.B. die Bahn billiger werden müsste. Meiner Meinung nach ist z.B. ein Zugticket von München nach Berlin und zurück für 300 € (Standardtarif) viel zu teuer. Selbst alleine mit dem Auto kostet die Fahrt weniger als die Hälfte, fährt man zu zweit, zahlt man dementsprechend nicht mal 1/4.

Volle Zustimmung. Liegt aber einzig an den politischen Rahmenbedingungen. Eisenbahnen müssen für ihre Fahrplantrassen den vollen Preis an DB Netz blechen, das wiederum ist ein gewinnorientiertes Unternehmen innerhalb des DB-Konzerns. Das ist der erste Preistreiber. Der zweite Preistreiber sind Steuern auf die verbrauchte Energie - trotz Befreiung von der EEG-Umlage. Und schließlich werden, weil das ja Fernverkehr ist, natürlich volle 19% Merkel-, äh, Mehrwertsteuer fällig, nicht etwa der ermäßigte Satz - und all das kostet, und das knackig. Stichwort Trassengebühren: man kann sich das wie eine nutzungsabhängige Strecken-Maut vorstellen, also so, als gäbe es keine feste Kfz-Steuer, sondern als würden einem für jede einzelne Fahrt, die man unternimmt, Streckengebühren in Rechnung gestellt. Nur mal was konstruiert: fährst du nachts nur ein kurzes Stück in der Stadt oder von einem Dorf ins nächste, sind das nur paar Cent. Fährst du nachts Autobahn, sind es paar Euro, fährst du dieselbe Strecke tagsüber, wenn sie schon schön voll ist, auf derselben Autobahn, wird schon ein deutlich höherer Betrag fällig. Landstraßen würden weniger kosten als Autobahn, dafür kommst du dort aber auch ewig nicht vorwärts, und wie gesagt, abhängig von der Nachfrage zur jeweiligen Tageszeit wäre das Ganze außerdem. Für München-Berlin und zurück wären dann tagsüber bei praktisch ausschließlicher Autobahn-Nutzung gleich mal sag mal zwischen 80 und 120 € Trassengebühr fällig. So in etwa geht es Eisenbahnen (egal, welches Unternehmen). Nur deshalb konnten bislang ja Fernbusse so billig anbieten - eben weil es keine kilometerabhängige Trassengebühr für dieselben gibt. Ach ja, Station & Service will ja auch leben, also blechst du als Eisenbahnunternehmen für jeden fahrplanmäßigen Halt, wo deine Fahrgäste ein- und aussteigen dürfen... entfällt beim Auto komplett und bei Fernbussen größtenteils (wenn sie nicht gerade irgendwelche gebührenpflichtigen Busbahnhöfe anfahren). Ein grundlegender Wechsel in der Verkehrspolitik könnte hier endlich für eine Gleichbehandlung der Verkehrsträger sorgen und dafür, daß sich die Preise eben deutlich annähern, aber die entsprechenden Sonntagsreden der Politniks höre ich seit Jahrzehnten, ohne daß sich auch nur irgendwas in der Richtung tut. Und so lange hat es sich eben mit dem gelebten Klimaschutz Shrug Wenn man dann im Güterverkehr noch das komplett unfähige DB-Mänätschämänt sieht und z.B. die praktisch komplette Abschaffung des Einzelwagenverkehrs und dessen Zwangsverlagerung auf die Straße Ende der 90er Jahre, damals großfressig "beworben" als "MORA-C" = "Markt-ORientiertes Angebot - Cargo", dann weiß man Bescheid, wie gut Schlipsheinis bzw. Nieten in Nadelstreifen und Klimaschutz tatsächlich zusammenpassen.

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02.03.2019
Mc Timsy Offline
Wonderbolt
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
404compliant schrieb:Die Arbeit von hunderttausend Menschen in den nächsten 10 Jahren, oder die Lebensgrundlagen von Milliarden in 50-100 Jahren. Das ist die Abwägung.

Das lässt sich sehr einfach sagen, die Konsequenz daraus ist allerdings Armut und politische Instabilität. Wenn Heavy der Meinung ist, er würde bereitwillig seinen Job opfern um das Klima zu retten, dann ist das wenigstens konsequent. Aber kurz gesagt muss das Geld irgendwo herkommen, mit dem wir die sozialen Folgen des Zusammenbruchs ganzer Industriezweige abfedern. Einfach mit den Schultern zu zucken und darauf zu verweisen, dass es ja in Zukunft alles noch viel schlimmer wird, hilft absolut nicht weiter, sondern führt dann eher dazu, dass sich die Menschen denjenigen politischen Alternativen zuwenden, die ihnen genau dieses "business as usual" versprechen.

Ist ja nicht so als wäre ich derjenige mit dem ihr das diskutieren müsst. Klimaschutz gerne vorgestern und persönlich akzeptiere ich auch, dass es dafür Einschränkungen gibt. Auf der anderen Seite steht dann aber beispielsweise der griechische Tourismussektor, der irgendwann mal wieder auf die Beine kommen soll. Einfach die kurzfristigen Probleme zu ignorieren bedeutet, dass man da draußen ganzen Nationen sagen müsste, dass sie sich die Versorgung ihrer Bevölkerung gefälligst aus dem Kopf zu schlagen haben. Ich versuche in diesem Zusammenhang nur darauf hinzuweisen, dass es sich von dem bequemen Sofasitz leichtfertig sagen lässt, dass dann eben andere Menschen in Armut und Chancenlosigkeit zu leben haben, es hilft nur nicht weiter.


HMND schrieb:Das ist zumindest das was Forscher fordern, also unterstütze ich diesen Standpunkt. Das kann Politik und Gesellschaft missfallen so viel es will, das wird aber nichts an den Tatsachen ändern, dass "Business as usual" katastrophale Konsequenzen nach sich ziehen wird.

Eine falsch umgesetzte Klimabremse wird das Ziel nicht nur nicht erreichen, sondern vermutlich sogar katastrophale Nebeneffekte haben dürfte, die letztendlich den Klimaschutz völlig unmöglich machen. Da draußen gibt es nicht nur von Tourismus abhängige Nationen, sondern auch diejenigen, die zu 100% darauf setzen, dass die Ölverbrennung so weitergeht wie bisher.
Siehst du die Berichte aus Venezuela? Seit Jahren Versorgungsengpässe. Menschen verhungern und politisch entscheidet sich im Grunde nur, ob der Gang in die Militärdiktatur erfolgreich zuende gegangen wird (viel fehlt nicht mehr), oder ob das Land im Bürgerkrieg versinkt. Der Grund dafür ist der niedrige Ölpreis, der es der Regierung nicht mehr erlaubt den Staat auch nur ansatzweise zu finanzieren.
Jetzt stell die Situation mal bitte als globaler Faktor vor. Saudi Arabien, Iran, Russland, sie alle brechen in ihrem aktuellen Wirtschaftsmodell zusammen. Und wir haben in den letzten Jahren gesehen was Putin bei schwächelnder Wirtschaft macht. Der überfällt seine Nachbarländer. Ähnliche Spannungen gibt's in China, welches ebenfalls abhängig ist von Erdölexporten aus dem Iran und dem Irak. Und auch China hat bereits angefangen sein schwächeres Wirtschaftswachstum durch Nationalismus und Militarismus auszugleichen.

Heavy, wenn du das falsch machst, hast du nicht nur innerhalb kürzester Zeit rechtspopulistische Regierungen an der Backe, die sich einen Teufel um das Klima scheren wollen, sondern steigende Treibhausgasemissionen durch eskalierende Konflikte bis hin zu Kontinenten umspannende Kriege. Weltkriegswahrscheinlichkeit ist dann ebenfalls ungleich null. Diese Dimension der Klima-Problematik zu ignorieren ist vermutlich sogar ein treibender Faktor dahinter, dass wir bei Fragen der Umweltpolitik international noch nicht weiter sind. Wenn wir, die wir ein Interesse am Klimaschutz haben, keine Antworten, oder zumindest Diskussionsvorschläge mitbringen, dann fällt es leicht uns als nervige Schreier an die Seite zu stellen und uns als verträumte Spinner zu betrachten, die keine Ahnung davon haben was sie da eigentlich verlangen. Seit Jahrzehnten haben wir Leute, die Umweltschutz einfordern und dabei aber den Fehler machen die Bedürfnisse der Gegenseite abfällig zu ignorieren und großzügig dem höheren Wohl opfern zu wollen. Aber was interessiert es einen afrikanischen Bauern den Regenwald und die seltenen Gorillas zu schützen, wenn Brandrodung und Palmölanbau versprechen den hungernden Magen zum schweigen zu bringen? Wie glaubwürdig ist es wenn ein Industrieweltbewohner wie du sich hinstellt und sagt er opfere gerne hundertausende Jobs und seinen eigenen, wenn dafür das Weltklima gerettet wird. Gleichzeitig stehen die Griechen daneben und sagen: "Haben wir schon. Massenarbeitslosigkeit, Menschen verhungern auf der Straße. Ist scheiße, wollen wir nicht mehr und wenn du verwöhnter Schnösel uns so einfach deinem Klima-Gott opfern willst, dann gehen wir lieber zu den Industriellen, die bieten uns immerhin die Möglichkeit Medikamente für unsere Kinder kaufen zu können."

Wenn man die Interessen von Menschen und Klima bereitwillig gegeneinander stellt, dann hat das Klima automatisch verloren, weil Menschen sich zuerst einmal um Menschen kümmern. Nur wenn es gelingt die beiden Interessen kompatibel zueinander zu kommunizieren und Lösungen für die Probleme der Umstellungsphase anzubieten haben wir eine Chance da überhaupt irgendwas zu bewirken. Aber falls dir das zu anstrengend ist, dann fahre bitte fort eine Taktik zu verwenden die uns nirgendwo hin bringt.

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02.03.2019
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
@McTimsy
Ich kann deine Argumentationslinie nachvollziehen. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen dass bereits Jahrzehnte verschwendet wurden, die man hätte nutzen müssen um das System sukzessive umzubauen. Nur ist da nichts geschehen. Jetzt wird so getan als hätten wir noch ewig Zeit eine soft transition hinzulegen, dabei ist es etwa 2 Minuten vor 12, weil sich der Klimawandel schon längst selbst verstärkt, d.h. Der Treibhausgasausstoß geht selbst dann weiter wenn die Menschheit von Heute auf Morgen aufhören würde CO2, Methan und Lachgas freizusetzen.

In Deutschland ist es indes noch nicht mal möglich eine Stromleitung von Nord- nach Süddeutschland zu bauen. Wenn ich die Zahlen noch richtig im Kopf habe, dann ist die geplante Leitung seit 2008 um gerade mal ein Achtel vorangekommen. Kommunen schrauben währenddessen den Windkraft-ausbau durch restriktivere Landschaftsschutzmaßnahmen zurück. Wie Deutschland die Mobilitätswende schaffen will ist überhaupt fraglich und die Kohleförderung ist weiter bis 2032(?) gesichert, danach wird Deutschland wahrscheinlich Atomstrom aus Frankreich ankaufen müssen.

Sorry McTimsy, aber die Naturgesetze lassen nicht mit sich verhandeln. Wir sind eigentlich schon in einem Notstandsszenario. Sowas kennt man von Erdbeben oder Vulkanausbrüchen - Da ist nichts mehr mit bequem leben, da gehts ums überleben. Die First World Problems könnten wir uns eigentlich nicht mehr leisten. Aber naja, wie ich bereits schrieb, mMn. Ist die Menschheit schon so gut wie tot. Dass ab 2020 der Treibhausgasausstoß jedes Jahr um 2% reduziert wird bis dieser 0 erreicht ist wenig realistisch. 2020 ist in 9 Monaten.

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02.03.2019
Mc Timsy Offline
Wonderbolt
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
Zitat:Sorry McTimsy, aber die Naturgesetze lassen nicht mit sich verhandeln.

Es geht auch nicht um Naturgesetze, sondern um 1. Die Art der Kommunikation 2. Die Fähigkeit die Probleme zu erkennen und sich an die Frage zu machen wie diese am besten gelöst werden.

Wenn der Klimawandel zum Verlust von Wohnraum, Lebensgrundlagen etc von Menschen führt, dann müssen wir diese Probleme solidarisch auch zu unseren Problemen machen. Gleichzeitig bedeutet das, wenn Menschen wegen der notwendigen Maßnahmen Jobs verlieren und ganze Regionen den Bach runter gehen, haben die ebenfalls Solidarität verdient. Opfer des Klimawandels gegen die Opfer der Transition auszuspielen hilft nun mal nicht weiter. Du willst nicht die Zustimmung der Naturgesetze zum Klimaschutz, sondern du willst die Menschen hinter dich bringen und das machst du nicht, indem du ihnen sagst, dass sie sich hinlegen und sterben sollen, worauf deine Forderungen nach einem kompletten Abstellen der Weltwirtschaft bestenfalls hinaus liefe.


Zitat:Nur ist da nichts geschehen.

Heavy, ich habe das jetzt schon mehrfach gesagt. Die Aussage, es sei nichts geschehen ist schlicht falsch. Die Umweltbewegung hat enormen Einfluss auf die Entwicklung unseres Planeten gehabt. Insbesondere auf die Entwicklung im Westen. Nimm dir Europa als Beispiel:

Treibhausgasemissionen Europa

Was gut zu erkennen ist, die größten Fortschritte korrelieren mit Wirtschaftskrisen, aber auch in den darauf folgenden Erholungsphasen hat sich der Emissionsaustoß nicht wieder auf das alte Level bewegt.Seit Anfang der 2000er steigen erneuerbare Energien massiv an, da sind komplett neue Wirtschaftssektoren entstanden.

Läuft also alles wunderbar? Natürlich nicht. Aber wenn du dich einfach vehement weigerst die gemachten Fortschritte zu sehen, dann umterminierst du nicht nur die Aktivisten, die sich dafür eingesetzt haben, sondern du verweigerst dich auch der Möglichkeit zu lernen welche Ansätze funktioniert haben und welche gescheitert sind. Das wird insbesondere deshalb wichtig, weil der Westen immer weniger das relevante Schlachtfeld für das Klima ist. Die Zukunft der Emissionen wird in China, Indien und Afrika entschieden und denen musst du schon eine sinnvolle klimaverträgliche Zukunft versprechen können. Ein Europa, dass sich nach deinem Willen einfach in Armut, Bürgerkrieg und Bedeutungslosigkeit stürzt ist keine Werbung für Umweltbewusstsein, sondern wird diese Regionen dann erst Recht auf ihrem Pfad zur Industrialisierung festsetzen.

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02.03.2019
Crash Override Abwesend
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
Aktuell beschreibst du es als Absoluten Notstand, aber wenn ich auf die Straße schaue und sehe, wie da der umgfang ist - scheint es kein Notstand zu sein, sondern höchstens ein First-World-Problem - und bequem leben kann ich auch noch (und andere sogar noch bequemer).

Genau dieses herumgemache von dir - fast schon wie "The End is near" - ist einfach unerträglich. Deswegen glaube ich da absolut kein Wort davon, das du sofort deinen Job hinschmeißen würdest, wenn dadurch das Klima gerettet werden könnte; zumal das hier sowieso nur das Internet ist, wo man sich hinter einem Synonym verstecken kann und irgendwas herausproleten, scheiß egal ob es passt oder nicht.


Fakt ist, das die Bundesregierung in D den Arsch da nicht hochbekommt. Es sind noch 11 Jahre, bis die Klimaziele umgesetzt sein müssen, die Merkel damals unterschrieben hat - und passiert ist aus dem Grunde bisher nichts:

Weil keiner der Minister eine Ahnung hat, wie er die Ziele in seinem Ministerium umsetzen soll.

Da ist es einfach herausproletet, das man das ganze Land mit Windkraftanlagen und Stromtrassen zupflastern soll (oder aufzuhören, das ganze zu blockieren), damit man da mit erneuerbaren Energien besser davonkommt; viel wird sich da dennoch nicht bei rausholen lassen - erst recht nicht genug, das damit die Klimaziele erreicht werden können.

Selbst wenn Deutschland das schaffen sollte - wieso passiert dann nichts? Weil die Regierung damit eben genau das tun würde, was du vorhin erwähntest: Sie würden vorgehen, aber schnell merken, das da sonst nichts passiert, weswegen sie dann einfach ncihts mehr tun würden. Siehe Frankreich, wo man nicht so sehr auf diese Klimapolitik aufgesprungen ist wie die Deutsche Regierung - und dabei arbeiten die Franzosen eng mit den deutschen zusammen.

Dazu kommt eben noch die Herstellung von E-Autos; da sollte man sich eines Fragen: Woher die Akkus nehmen, da jene noch nicht in D produziert werden (es stehen Pläne für ein Werk für Akkus für E-autos, aber noch steht das Werk nicht und produziert auch noch keine Akkus)? Wenn wir die noch importieren müssen, bringt uns das ganze noch nicht so weit mit den E-autos - zumal spätestens dann Strom aus den Nachbarländern (und wohl auch die Notreserve - also die Betriebsbereiten AKWs, die man nur wieder einschalten muss) zugekauft werden muss, wenn man Flächendeckend dann auf E-Mobilität setzen will. Da wäre es fast einfacher, man baut einen Akku in's Auto und eine Art Pantograph auf die LKW wie auch die Autos, um den Strom z.b. auf Autobahnen entweder von Oberleitungen oder Stromschienen aus dem Boden aufzunehmen; ähnlich wie Straßenbahnen.

Dazu kommt, das eben der Bau jener E-autos noch nicht Co²-Frei ist - also würden wir damit den Tod der Menschheit (den du ja fast schon vorhersagst) nur etwas verlangsamen, aber nicht das Klima komplett umkrempeln können (zumal da ja u.a. die USA und Chaina nicht mitmachen, ergo es denen egal ist, ob das Klima vor die Hunde geht oder nicht - selbst wenn die Europäer jegliche Klimaziele schaffen könnten).

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02.03.2019
Herr Dufte Offline
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
(02.03.2019)Crash Override schrieb:  Aktuell beschreibst du es als Absoluten Notstand, aber wenn ich auf die Straße schaue und sehe, wie da der umgfang ist - scheint es kein Notstand zu sein, sondern höchstens ein First-World-Problem - und bequem leben kann ich auch noch (und andere sogar noch bequemer).

Wenn du das sagst.
Aussterbende Arten, Wetterextreme, Verlust von Lebensraum, Übersäuerung und unfruchtbarkeit der Böden, Hungernöte, Hitzewellen, Wasserknappheit,... Sind First World Probleme.
Das sind jetzt keine hypothetischen Szenarien, das passiert alles. Jetzt. Gerade.
Die Wasseroberfläche hat sich um 1°C erwärmt. Klingt wenig, ist aber verheerend. Durch die enstehende Spannung auf der Wasseroberfläche kommt es deutlich häufiger zu Extremwetter.
In Kalofornien brennen regelmäßig Landstriche weg aufgrund enormer Trockenheit, an der Eastcoast werden die Tornados zunehmend stärker, in Asien mehren sich Tsunamis, auch in Deutschland hatten wir die letzten Tage mit vermehrten Überflutungen und Trockenheiten. Damn, erst im Sommer stand ich ne Stunde auf dem Gleis, weil vor uns die Wiese abgefackelt ist. Man konnte gefühlt auf kein Festival mehr gehen ohne Gummistiefel oder gleich Schlauchboot. Wetterkatastrophen haben sich allein in Deutschland seit 1970 verdreifacht!
Starkregen und Trockenheit sind auch nicht einfach nur "nervig", sondern sie zerstören unseren Boden (auch wenn wir, vor allem in Bayern, alles daran tun den einfach einzubetonieren....), was... nicht gut ist. Weil wir essen wollen. Ich denke das ist einleuchtend. Davon ab dass Unwetter auch.. naja.. direkt Menschen tötet.

Das Meereseis hat sich seit 1979 knapp halbiert. Witziger Fakt: Eis reflektiert Sonnenlicht, Wasser absorbiert es. Weniger Eis und mehr Wasser -> Wasser erwärmt sich schneller. Dazu kommen die enormen Mengen an Treibhausgasen aus den auftauenden Permafrostböden. Die Erwärmung wird also nur schneller und katastrophaler werden.

Wenn überhaupt hab ich das Gefühl, dass man den Klimawandel auf die leichte Schulter nimmt. Wird halt ein bisschen wärmer, ist doch toll. Steigender Meeresspiegel, bauen wir halt ein Damm, lol. Solange es erstmal nur die Afrikaner sind die verhungern und verdursten, ist ja noch egal.

„We need women and gender fluid characters in video games in order to trigger the incels. Ayy Lmaooo."
~ Karl Marx, ca. 1850
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02.03.2019
Mc Timsy Offline
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
Herr Dufte schrieb:Wenn überhaupt hab ich das Gefühl, dass man den Klimawandel auf die leichte Schulter nimmt. Wird halt ein bisschen wärmer, ist doch toll. Steigender Meeresspiegel, bauen wir halt ein Damm, lol. Solange es erstmal nur die Afrikaner sind die verhungern und verdursten, ist ja noch egal.

Natürlich wird das auf die leichte Schulter genommen. Aus der Sicht der Industriestaaten sind die Symptome des Klimawandels hauptsächlich Dinge, die wir mit technischem Know-How tatsächlich fixen können und in vielen Bereichen sogar zu unseren Gunsten verändert haben. Dabei ist das Potential noch lange nicht ausgeschöpft und die ärgsten Probleme des Klimawandels treffen nicht ohne Grund die Länder die es sowieso schon schwer haben. Kein Geld für eigene Problemlösungen und selbstverständlich auch nicht so einfach die Möglichkeit sich gegen die Infrastrukturmaßnahmen der stärkeren zu wehren. Für die meisten Menschen in den Industriestaaten da draußen ist der Klimawandel in der Alltagswahrnehmung tatsächlich nur eine Sache über die sich die reichen Städter aufregen, die anschließend allen versuchen Lösungen aufzudrängen die mit dem Leben in der Peripherie schwierig bis garnicht zu kombinieren sind.

Das ist natürlich eine Illusion, aber dieser fälschlichen Wahrnehmung muss man begegnen und eben auch eine Möglichkeit darlegen, wie man die Menschen in der neuen klimagerechten Zukunft einbaut. Die Warnungen haben ihren Platz und ich will auch nicht so verstanden werden, dass sie keinen Effekt gehabt hätten und noch immer haben können. Aber abseits der Katastrophendarstellung muss es für viele Menschen eben auch attraktiv gemacht werden und da ist es ja nicht einmal so, als müsste man sich da viel aus den Fingern saugen um auf die Vorteile einer klimaneutralen Zukunft zu verweisen.

Arbeitsplätze? Den bundesweit etwa 70.000 Jobs in der Kohle stehen über 300.000 Jobs im Sektor der erneuerbaren Energien gegenüber. Während der erste Sektor nur noch durch Subventionen aufrecht erhalten werden konnte, freut sich der letztere über Wachstum und positive Zukunftsaussichten.

Sicherheit, Lebensqualität, Wachstumsraten, da ist für die Menschen echt was zu gewinnen. Aber Ingenieur in einem Kohlekraftwerk sagen, dass er jetzt seinen Job verlieren soll und ihm außerdem auch noch das Auto weggenommen und Fleisch vom Teller verbannt wird und die einzige noch gestattete Urlaubsdestination heißt Balkonesien. Selbstverständlich wird eine solche Person niemals diese Entwicklung wählen. Auch im Angesicht der Katastrophe erscheint es einem Menschen nunmal nicht attraktiv ökonomischen Selbstmord zu begehen. Ist ja nicht so als könnten wir da das einzige Argument nutzen, was Menschen dazu bringt gegen ihre ureigensten Interessen zu wählen, nämlich die Angst vor mehr braunen Gesichtern auf der Straße. RD wink Wir gehen entweder gemeinsam mit den Menschen in eine umweltfreundlichere Zukunft, oder wir gehen nirgendwo hin.

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02.03.2019
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
(02.03.2019)Herr Dufte schrieb:  Wenn überhaupt hab ich das Gefühl, dass man den Klimawandel auf die leichte Schulter nimmt.
Tut man auch. Solange das Wasser aus dem Wasserhahn kommt und noch Lasagne im Kühlregal liegt ist die Welt inordnung. Dass woanders fleißig Bunker für Tausende wichtige Leute vorbereitet werden und Vorräte für über 50 Jahre gebunkert werden ist ja egal... heute Abend läuft Fußball. Pinkie happy
Die Tücken der Zivilisation.

Zugegeben... das Klima ändert sich ständig und in der kurzen Zeit, die wir nun auf 2 Beinen laufen, geschweige denn die lächerlich kurze Zeit, die man das Klima beobachtet ist noch nicht viel passiert. Wenn man sich ansieht, was für Schwankungen es erdgeschichtlich in den selben Zeiträumen gab, dann leben wir in einem sehr konstanten Klima.
Das heißt nicht, dass man sich auf seinen Lorbeeren ausruhen sollte. Wir haben technologisch viele Optionen, die wir nicht ansatzweise ausnutzen.
Überleben wird die Menschheit an sich mit Sicherheit... aber die Opfer werden unnötig hoch sein, wenn man nicht an seiner Anpassungsfähigkeit arbeitet. Und das tut kein Volk. Im Gegenteil. Stagnation und Verweichlichung. Mindestens eines davon siebt mehr Spezies in der Evolution aus als alle furzenden Kühe zusammen.

Was die Afrikaner angeht: Die sind doch schon alle hier. RD laugh
Und was passiert wohl, wenn das Horrorszenario einer globalen Dürre eintritt und die Infrastruktur zum erliegen kommt in diesem überbevölkertem Land? Wer frisst wohl wen?
Um die Jungs mache ich mir keine Sorgen. Die sind in Körper und Geist nicht so verweichlicht wie die modernen Europäer... und sie können schneller rennen und sind Hitze und Hunger eher gewohnt.

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02.03.2019
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
(02.03.2019)Crash Override schrieb:  Aktuell beschreibst du es als Absoluten Notstand, aber wenn ich auf die Straße schaue und sehe, wie da der umgfang ist - scheint es kein Notstand zu sein, sondern höchstens ein First-World-Problem - und bequem leben kann ich auch noch (und andere sogar noch bequemer).

Joah. Die Betonung liegt auf "Noch", weil wenn die Menschheit wartet bis sie das nicht mehr tun kann, dann ist der Zug längst abgefahren, da das Klimasystem ziemlich träge reagiert. D.h. dass wir die Auswirkungen der aktuellen Treibhausgasemission erst in 10-15 Jahren zu spüren bekommen.

Wenn man das also mal weiter denkt: Da werden wir zu 2018 noch deutliche Steigerungen erleben, weil damit es auf dem Niveau bliebe, hätte der Treibhausgasausstoß schon im Jahr 2008 oder noch früher gegen 0 gefahren werden müssen. Im Zeitraum von 2008 bis 2018 ist er aber nochmal deutlich gestiegen. Freuen wir uns also schon auf 2028+, wenn wir dann wissen werden was das Treibhausgas-Niveau von 2018 so alles anrichten kann.

Zitat:Genau dieses herumgemache von dir - fast schon wie "The End is near" - ist einfach unerträglich.

Wie gesagt, MIR braucht man gar nichts glauben. Ich habe schon etliche Vorträge zu dem Thema verlinkt, etwa von Hans Joachim Schellnhuber, Ernst Ulrich von Weizsäcker, Graeme Maxton, Harald Lesch, Mojib Latif usw. Zusätzlich sicher ein dutzend Dokus über Klimawandel. Auch wenn sich die Leute nicht richtig (oder gar nicht) zu dem Thema informieren und Hitzewellen, Waldbrände, Überflutungen, Hagelkörner groß wie Tennisbälle, Stürme,... - die wir JETZT schon erleben, beharrlich ignorieren, ändert das nichts an den Tatsachen dass wir mit Business as usual praktisch im Ar... sind.

Die Zeit arbeitet gegen uns, weil sich der Klimawandel aufgrund verschiedener Rückkopplungsschleifen selbst verstärkt. Was das genau bedeutet ist man gerade erst dabei zu erforschen. Aber Faktum ist dass schmelzender Permafrost und schmelzendes Gashydrat und brennende Wälder zusätzliches CO2 und CH4 in die Atmosphäre schleudern. Erst unlängst war zu lesen, dass durch die vielen Waldbrände in Kanada, die kanadischen Wälder seit 15 Jahren mehr CO2 freisetzen als sie aufnehmen.

Zitat:Da ist es einfach herausproletet, das man das ganze Land mit Windkraftanlagen und Stromtrassen zupflastern soll (oder aufzuhören, das ganze zu blockieren), damit man da mit erneuerbaren Energien besser davonkommt; viel wird sich da dennoch nicht bei rausholen lassen - erst recht nicht genug, das damit die Klimaziele erreicht werden können.

Das behauptet die Forschung auch gar nicht. Ich glaube es war Ernst Ulrich von Weizsäcker der sagte; die Hauptaufgabe des Klimaschutzes müsse in der Energieeinsparung bestehen. Graeme Maxton forderte überhaupt Spritpreise von 100 Eur den Liter. Niko Paech meint, dass wir wieder so wie früher leben müssten, mit selbst produzieren, alles hundert Mal reparieren, eine regionale Wirtschaft betreiben und uns vom Wachstumswahn befreien müssten.

Zitat:Dazu kommt eben noch die Herstellung von E-Autos; da sollte man sich eines Fragen: Woher die Akkus nehmen, da jene noch nicht in D produziert werden (es stehen Pläne für ein Werk für Akkus für E-autos, aber noch steht das Werk nicht und produziert auch noch keine Akkus)? Wenn wir die noch importieren müssen, bringt uns das ganze noch nicht so weit mit den E-autos - zumal spätestens dann Strom aus den Nachbarländern (und wohl auch die Notreserve - also die Betriebsbereiten AKWs, die man nur wieder einschalten muss) zugekauft werden muss, wenn man Flächendeckend dann auf E-Mobilität setzen will. Da wäre es fast einfacher, man baut einen Akku in's Auto und eine Art Pantograph auf die LKW wie auch die Autos, um den Strom z.b. auf Autobahnen entweder von Oberleitungen oder Stromschienen aus dem Boden aufzunehmen; ähnlich wie Straßenbahnen.

Dazu kommt, das eben der Bau jener E-autos noch nicht Co²-Frei ist

Richtig. Zur Mobilitätswende. Es gibt keine realistische Alternative bei der das aktuelle Mobilitätsverhalten der Industriestaaten beibehalten werden kann. Es geht bei der Mobilitätswende also nicht bloß darum jedes Auto durch ein E-Auto zu ersetzen, sondern den Individualverkehr generell extrem zu reduzieren und stattdessen Massentransportmittel auszubauen.

Die Politik hat die Karten diesbezüglich allerdings noch nicht auf den Tisch gelegt, so wie sie die Bevölkerung generell eher dumm hält, weil eine realistische Klimapolitik hätte massive Einschnitte in den Lebenswandel der Bürger. D.h. sobald sich die hinstellen und die Notlage ausrufen haben sie die Arschkarte gezogen, weil entweder sie tun dann so weiter wie bisher - dann handeln sie grob fahrlässig oder sie beschließen eine extrem restriktive Politik die wohl viele Wähler nicht begrüßen würden.

Daher also Business as usual und das nicht erst seit gestern.

Zitat: - also würden wir damit den Tod der Menschheit (den du ja fast schon vorhersagst) nur etwas verlangsamen, aber nicht das Klima komplett umkrempeln können

Es kann natürlich auch sein dass in absehbarer Zeit Yellowstone ausbricht oder ein Asteroid einschlägt oder sich das Erdmagnetfeld umpolt, wodurch es sich für einige Zeit fast vollständig auflöst. Eine Garantie zum überleben gibt es nicht. Die Frage sollte allerdings diese sein: Wenn besagte Naturkatastrophen in 30 bis 50 Jahren nicht eingetreten sind, wir den Planeten aber soweit an die Wand gefahren haben dass die Lebensqualität beim Teufel ist und vielleicht deutlich wird, dass wir das ganze nicht überleben werden, wollen wir uns dann vorwerfen müssen, dass wir es zumindest abmindern hätten können, aber uns stattdessen entschieden haben die Hände in den Schoß zu legen und zuzusehen?

Im schlimmsten Fall kann es auch passieren, dass das komplette Ökosystem aufgrund des Klimawandels kippen wird. Derzeit sehen wir ja schon Anzeichen vom Insektensterben über invasive Arten bishin zur Korallenbleiche.

Zitat:(zumal da ja u.a. die USA und Chaina nicht mitmachen, ergo es denen egal ist, ob das Klima vor die Hunde geht oder nicht - selbst wenn die Europäer jegliche Klimaziele schaffen könnten).

Siehs mal so: Der Klimaschutz ist die erste planetare demokratische Abstimmung. Entweder die Welt entscheidet sich mehrheitlich dafür und macht etwas oder sie entscheidet sich dagegen. Dass die EU alleine nicht viel machen kann ist klar, aber sie kann einen erheblichen Teil beitragen, dem politischen Willen vorausgesetzt. Solange Politiker im Dauer-Wahlkampfmodus sind, sind die Zukunftsaussichten ja eher triste.

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03.03.2019
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
Grade auch beim eingrenzen vom Individualverkehr zu Massentransportmitteln wird aktuell wenig bis nichts gemacht - da bin ich ehrlich gesagt auf den Versuch in Luxemburg gespannt, bei dem man die ÖPNV gratis nutzen kann, wie das abschneidet. Ich würde soetwas begrüßen, auch niedere Preise (die leider von den Tarifgemeinschaften gemacht werden, und nicht vom Land noch von den Kommunen oder dem Bund) wären erstrebenswert - aber als allererstes müsste man die Taktung nochmal neu überdenken. Wenn man max alle 1h nen Bus kommt, und nach 20:00h kein Bus mehr fährt, dann bringt es mit auf dem Land nichts - und genau deswegen brauche ich da zwangsweise ein Auto, um wenigsens zur Arbeit fahren zu können. Oder würdet ihr gerne 2h früher als jetzt aufstehen, nur um mit den ÖPNV zu eurem Arbeitgeber zu kommen? Sicher nicht - und erst recht nicht, wenn ihr dazwischen noch 2mal umsteigen müsst. Deswegen fahre ich da lieber mit dem Auto, weil ich eben flexibler bin.

Da ist mir der Klimaschutz in dem Punkt scheißegal - es gibt weder eine Alternative, noch eine andere Option für mich zur Arbeit zu gehen - alternativ wäre da nur noch hartz4, und das würde mich eher umbringen als wenn ich arbeiten gehe. In den Städten (soviel zu den Städtlern, die sich über zuviel Feinstaub beklagen) habe ich allerdings die Option, auch mal gegen den späten Abend oder in die Nacht hinein mit einem Bus, einer S-Bahn oder einer Tram von einem zu einem anderen Ort zu fahren - und brauche da (möglicherweise) nichtmal ein Auto dafür.

Daher verstehe ich nicht, wieso man als Städtler so IGNORANT sein kann - jene haben vieles, was man auf dem Land nicht hat (wie eben u.a. ÖPNV, die auch mit Nacht-Linien fährt - sowas wie auch eine bessere Taktung wäre auf dem Land extrem wünschenswert; wird aber nicht gemacht, weil es kaum genutzt wird), ebenso hat dort jeder High-Speed internet oder braucht nichtmal Heizöfen, die mit Kohle, Holz oder Heizöl funktionieren, weil die Stadt u.a. durch ein Fernwärme-Kraftwerk gespeist wird.

Wenn wir schon beim Wetter sind: Ihr wisst doch sicherlich, das sich in der Geschichte der Erde immer Eiszeiten und Warmklima abgewechselt haben? Aktuell befinden wir uns wieder in einer Warmzeit, weswegen es gar nicht so unnatürlich ist, das es wärmer wird. Das die Menschen da mit beigetragen haben, das will ich nicht mal absprechen.somit sehe ich das ganze gelassen - und wenn mich irgend eine Naturkatastrophe umbringt, dann ist das halt so. Letztlich müsen wir alle irgendwann gehen; da aktuell auch weniger Kinder geboren werden (zumindest im europäischen Raum), und in der USA wegen zu hoher Medikamentenpreise ebenfalls Menschen draufgehen (weil jene sich das nicht mehr leisten können), dann gibt es schonmal weniger, die das Klima weiter erwärmen können.

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03.03.2019
Herr Dufte Offline
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
(03.03.2019)Crash Override schrieb:  Ihr wisst doch sicherlich, das sich in der Geschichte der Erde immer Eiszeiten und Warmklima abgewechselt haben? Aktuell befinden wir uns wieder in einer Warmzeit, weswegen es gar nicht so unnatürlich ist, das es wärmer wird.

Das ist natürlich falsch.
Wir befinden uns seit der Existenz der Menschheit in einer Eiszeit (Das erkennt man etwa daran, dass der Nordpol mit Eis bedeckt ist). Innerhalb einer Eiszeit kann es kleinere Warmzeiten geben, das ist richtig, und wir befinden uns auch seit Jahrtausenden in solch einer. Aber mit den den derzeitigen Änderungen hat das wenig zu tun, seit der Industrialisierung haben wir den CO^2 Gehalt in der Atmosphäre bald verdoppelt, innerhalb von 50 Jahren haben wir die Eisflächen halbiert, etc.etc.
Es droht gerade also nicht eine kleine Warmzeit innerhalb unserer Eiszeit (die wie gesagt vor Jahrtausenden schon begann), sondern dass die Eiszeit beendet wird und wir in ein richtiges Warmklima übergehend. Sowas hat die Menschheit noch nicht erlebt. Und das bereits 2100.

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03.03.2019
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
(03.03.2019)Crash Override schrieb:  Daher verstehe ich nicht, wieso man als Städtler so IGNORANT sein kann - jene haben vieles, was man auf dem Land nicht hat (wie eben u.a. ÖPNV, die auch mit Nacht-Linien fährt - sowas wie auch eine bessere Taktung wäre auf dem Land extrem wünschenswert; wird aber nicht gemacht, weil es kaum genutzt wird), ebenso hat dort jeder High-Speed internet oder braucht nichtmal Heizöfen, die mit Kohle, Holz oder Heizöl funktionieren, weil die Stadt u.a. durch ein Fernwärme-Kraftwerk gespeist wird.

Du nimmst das ganze viel zu persönlich. Es ist ohnehin nicht absehbar, dass es bald mal zu einer ernsthaften Einschränkung des Individualverkehrs kommen wird, also ist hier jegliche Aufregung unbegründet. Das einzige was sein kann, aber auch eher langsam voran geht, ist die Umstellung von Verbrennungsmotor auf E-Motor. Nur wie da die Ladeinfrastruktur aussehen müsste, weiß heute noch niemand.

Ich will nur gesagt haben, dass die Lösungen der Politik eher Scheinlösungen sind. Die Wissenschaft sieht das wesentlich kritischer. Es lohnt sich, sich umfassend mit dem Thema zu beschäftigen, was man dann daraus macht muss eh jeder für sich entscheiden.

(03.03.2019)Herr Dufte schrieb:  
(03.03.2019)Crash Override schrieb:  Ihr wisst doch sicherlich, das sich in der Geschichte der Erde immer Eiszeiten und Warmklima abgewechselt haben? Aktuell befinden wir uns wieder in einer Warmzeit, weswegen es gar nicht so unnatürlich ist, das es wärmer wird.

Das ist natürlich falsch.
Wir befinden uns seit der Existenz der Menschheit in einer Eiszeit (Das erkennt man etwa daran, dass der Nordpol mit Eis bedeckt ist). Innerhalb einer Eiszeit kann es kleinere Warmzeiten geben, das ist richtig, und wir befinden uns auch seit Jahrtausenden in solch einer. Aber mit den den derzeitigen Änderungen hat das wenig zu tun, seit der Industrialisierung haben wir den CO^2 Gehalt in der Atmosphäre bald verdoppelt, innerhalb von 50 Jahren haben wir die Eisflächen halbiert, etc.etc.
Es droht gerade also nicht eine kleine Warmzeit innerhalb unserer Eiszeit (die wie gesagt vor Jahrtausenden schon begann), sondern dass die Eiszeit beendet wird und wir in ein richtiges Warmklima übergehend. Sowas hat die Menschheit noch nicht erlebt. Und das bereits 2100.

Manche sprechen auch schon von einer "Heißzeit". Wie sich das Klima wirklich entwickeln wird und kann, lässt sich schwer vorhersagen. Das CO2 das wir innerhalb weniger Jahrzehnte freisetzen, hat in den letzten paar Millionen Jahren kaum eine Rolle für das Klima gespielt, weil das Zeug einfach unter der Erde in Öl und Kohle gebunden war. Und dann kommen natürlich noch die Kippelemente wie das arktische Seeeis oder Permafrost udgl. mit rein, die sich durchaus auch kaskadieren könnten.

Im schlimmsten Fall gibt es einen Treibhauseffekt ähnlich wie auf der Venus, wobei es eher unwahrscheinlich ist, dass sich die Erde auf eine Temperatur von etwa 460°C aufheizt, einfach wegen dem größeren Abstand zur Sonne. Allerdings braucht es auch keine 460°C um den Planeten für Menschen unbewohnbar zu machen.

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03.03.2019
Mc Timsy Offline
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
HMND schrieb:Du nimmst das ganze viel zu persönlich.

Das ist aber die Wirkung die du mit deinen unrealistischen Maximalforderungen hast. Menschen die keinen Wiener ÖPNV vorfinden fragen sich was eigentlich falsch bei dir läuft, weil du ihnen die infrastrukturelle Lebensgrundlage großzügig entfernen willst.

Zitat:Im schlimmsten Fall gibt es einen Treibhauseffekt ähnlich wie auf der Venus, wobei es eher unwahrscheinlich ist, dass sich die Erde auf eine Temperatur von etwa 460°C aufheizt, einfach wegen dem größeren Abstand zur Sonne. Allerdings braucht es auch keine 460°C um den Planeten für Menschen unbewohnbar zu machen.

Heavy, dir ist schon klar, dass die Erde bereits wesentlich stärkere Treibhauseffekte hatte und Leben auf diesem Planeten auch unter diesen Bedingungen problemlos möglich war? Ein Treibhauseffekt wie auf der Venus ist noch nicht einmal ansatzweise das wovon wir hier auf dem Planeten Erde reden. Und auch von prinzipieller Unbewohnbarkeit der Erde für den Menschen reden wir noch für eine lange Zeit nicht. Hier geht es nicht um weltweite Durchschnittstemperaturen von 460°, auch nicht von 200°, oder 60°, sondern irgendwo knapp unter 20°
Das heißt im übrigen überhaupt nicht, dass die Probleme mit dem Klimawandel nicht mordsmäßig gefährlich sind. Da reden wir von Toten in den Milliarden, weil massenweise Ackerland verloren geht. Kriege um Versorung, Zusammenbruch aktueller politischer und gesellschaftlicher Systeme. Aber der Planet wird hier nicht zu einer gigantischen Wüste ohne einen verbliebenen Menschen. Fruchtbare Landstriche verschieben sich weiter zu den Polen (Grönland zum Beispiel findet den Klimawandel aktuell richtig klasse, weil sie seit Jahrhunderten wieder sinnvoll Nahrung anbauen können), die Menschen werden folgen. Das ist nicht die erste Änderung des Klimas die unsere Spezies mitgemacht hat und ich wette sogar mit dir, es wird nicht die letzte sein. Nicht das es relevant wäre, wenn ich meine Wette verliere. RD laugh Aber wenn du vor völliger Unbewohnbarkeit warnst bewegen wir uns schon außerhalb dessen, was die Klimamodellevorhersagen.

Unschwer zu begreifen, dass in einem solchen veränderten Klima nicht einmal ansatzweise die aktuelle Bevölkerungszahl aufrecht erhalten werden kann und die menschliche Zivilisation, wie wir sie kennen, dann erstmal erledigt ist. Aber welchen Nutzen hat es, statt der echten Probleme mit dem Klimawandel und der Gefahr für die Menschen vor einem Szenario zu warnen, welches so nicht eintreten wird? Da gibst du nur zusätzliche Munition an die Klimaleugner, die dann auf deine übertriebene Darstellung verweisen und sie als irrationale Spekulation abtun können.

Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
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03.03.2019
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
@McTimsy

Du scheinst dich nicht sehr viel mit den Aussagen der Klimaforschung beschäftigt zu haben. Zunächst mal: Der Treibhauseffekt auf der Venus kam dadurch zustande, dass Hitze Wasserdampf produzierte und der zusätzliche Wasserdampf wiederum den Treibhauseffekt verstärkt hat, der noch mehr Hitze und noch mehr Wasserdampf produzierte. Eine Rückkopplungsschleife, die im Falle der Venus dazu führte dass die Weltmeere komplett verdampften und den Planeten auf 460°C aufgeheizt haben.

ABER

Ich habe EXPLIZIT geschrieben, dass dieses Szenario im Falle der Erde unwahrscheinlich ist, mir hier irgendwas in den Mund zu legen, kannst du Dir also sparen. Grundsätzlich können Rückkopplungsschleifen allerdings auf auch auf der Erde eintreten, was sie teilweise auch schon getan haben. Inwiefern sich solche Rückkopplungen (Kippelemente) gegenseitig anstoßen können, indem eines das Klima soweit aufheizt dass das nächste aktiviert wird, ist Gegenstand aktueller Forschung, die aber eher in die Richtung tendiert, dass die Problematik sich kaskadierender Kippelemente bisher unterschätzt wurde. Im Worst-Case-Szenario gerät der Treibhauseffekt durch die Kippelemente auf der Erde außer Kontrolle, falls das nicht schon passiert ist.

Von einer Unbewohnbarkeit für Menschen reden manche Forscher schon ab 4°C Klimaerwärmung. Das wären dann Klimabedingungen wie sie vor ein paar Millionen Jahren geherrscht haben. Die Ökosysteme sind schon anfällig auf kleinste Veränderungen, siehe zB. das Korallensterben. Und von denen ist wiederum ein Drittel des marinen Ökosystems abhängig. Die Menschliche Zivilisation konnte sich überhaupt nur in dem sehr stabilen Klima des Holozäns entwickeln.

[Bild: 52538124312_f7739de9e0_o.jpg]
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