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25.04.2024, 21:02



Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
03.04.2018
RipVanWinkle Offline
Wonderbolt
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Beiträge: 2.368
Registriert seit: 03. Apr 2015

RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
Zitat:Genau genommen muss man sagen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es da draußen eine höhere Entität gibt (ich behaupte nicht Gott, da es auch ein sehr hoch entwickeltes Lebewesen sein kann), durchaus gegeben ist, aus 2 wichtigen Gründen,1. jede Kultur zu jeder Zeit seit die Menschen sich darüber Gedanken machen konnten, kannte eine höhere Entität oder sogar mehrere
Das ist eigentlich sogar etwas, das dagegen spricht. Glauben an etwas höheres ist per se nur menschengemacht und damit "ausgedacht". Ist eine gewöhnliche Entwicklungsstufe beim Menschen, genau wie die Entwicklung von Sprache, irgendeiner Form von Landwirtschaft, Schriftlichkeit, etc.pp. Die psycholgischen Ursachen kenn ich aber auch nicht, was den Menschen da genau antreibt. Iwas mit diesem altbekannten Versuch unerklärliche Sachen zu erklären oder so. Und mit Umgang mit der Ohnmacht, die dem Menschen damals in vielen Lagen zuteil war. Aber da es eben eine natürlich menschliche Entwicklung ist, weiß ich nicht wie es dadurch irgendwie wahrscheinlicher sein soll. Eher im Gegenteil. Es hagelt nur Beweise, dass es erfunden ist, aber es gibt nirgendwo was stichhaltiges. Aber einen Gegenbeweis gibts natürlich auch nicht.

Zitat: Hätte man die Motivation die Pyramiden, prachtvolle Kathedralen und Moscheen zu Bauen, sehr schöne Bilder und Statuen zu erstellen und viele sehr schöne Musik zu komponieren auch ganz ohne Religion aufgebracht?
Die Motivation ist gerne auch so da. Nur in vielen dieser Fälle ermöglicht die Religion erst die Umsetzung, da eine gewisse Macht oder Reichtum von Nöten ist. Gibt aber auch genug rein weltliche Herrscher, die sich irgendwas prunkvolles geleistet haben, weil es halt ging.

[Bild: dvodJNg.jpg]

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04.04.2018
Mc Timsy Offline
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
Mike84 schrieb:Religion hat aber auch als Motivation gedient viele Bemerkenswerte Bauwerke, Kunstwerke, Musik etc. zu schaffen. Hätte man die Motivation die Pyramiden, prachtvolle Kathedralen und Moscheen zu Bauen, sehr schöne Bilder und Statuen zu erstellen und viele sehr schöne Musik zu komponieren auch ganz ohne Religion aufgebracht?

Ich denke, was wir als ertes an der Existenz dieser Kunstwerke sehen, ist die vergangene Macht der Tempel und Kirchen. Derartige Kunst musste finanziert werden und in Zeiten von staatlich verordneten Religionen hatten die Kirchenfürsten tendenziell das Geld. Kathedralen dienten in sofern auch einfach als Herrschaftssymbole und Investitionen in die dann kommenden Pilger. Die Motivation zu Schönheit war dagegen ja doch fast schon eine Konstante der Menschheitsgeschichte und wie wir an der heutigen Zeit sehen, sind wunderschöne Arbeiten auch ohne realen Religionsbezug möglich und hätte man die Menschen damals gelassen, dann wäre mit Sicherheit auch damals viel erzeugt worden.
Aber ich respektiere die alten Meisterwerke, gerade die architektonischen. Sie zeigen wozu Menschen im Stande sind, wenn sie sich wirklich ein Ziel gesetzt haben und zielgerichtet darauf hin arbeiten. Ganz ohne Spiritualität werden sie für mich damit schon zu erhaltungswürdigen Zeugen des Genies, welches die Menschheit hervorbringen kann.


Firebird schrieb:Es hat auch damit was zu tun, wie man Religion auslegt, ob sie als schädlich anzusehen ist. Moderate Auslegungen sind noch annehmbar, aber wir sehen besonders in jüngster Zeit einen Trend, der in die andere Richtung geht.

"Das Problem mit Fundamentalisten, sind die Fundamente der Religionen!" RD wink

Ich habe kein direktes Problem mit moderaten Glaubensausrichtungen. Aber ist es wirklich so ein gutes Bild für Religionen, wenn die ungefährlichen Anhänger jene sind, die es mit ihrer Religion im Zweifel nicht so genau nehmen und ihre eigene Moral über die Gebote einer veralteten Schrift stellen? Sieht für mich dann eher danach aus, als seien diese Menschen "annehmbar" trotz der noch vorhandenen Religiösität.

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04.04.2018
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
(04.04.2018)Mc Timsy schrieb:  
Mike84 schrieb:Religion hat aber auch als Motivation gedient viele Bemerkenswerte Bauwerke, Kunstwerke, Musik etc. zu schaffen. Hätte man die Motivation die Pyramiden, prachtvolle Kathedralen und Moscheen zu Bauen, sehr schöne Bilder und Statuen zu erstellen und viele sehr schöne Musik zu komponieren auch ganz ohne Religion aufgebracht?

Ich denke, was wir als ertes an der Existenz dieser Kunstwerke sehen, ist die vergangene Macht der Tempel und Kirchen. Derartige Kunst musste finanziert werden und in Zeiten von staatlich verordneten Religionen hatten die Kirchenfürsten tendenziell das Geld. Kathedralen dienten in sofern auch einfach als Herrschaftssymbole und Investitionen in die dann kommenden Pilger. Die Motivation zu Schönheit war dagegen ja doch fast schon eine Konstante der Menschheitsgeschichte und wie wir an der heutigen Zeit sehen, sind wunderschöne Arbeiten auch ohne realen Religionsbezug möglich und hätte man die Menschen damals gelassen, dann wäre mit Sicherheit auch damals viel erzeugt worden.

Meine These ist ja, dass der Hang zur Ästhetik aus dem Tierreich stammt und weniger individuell ist, als unter Menschen gerne angenommen. Genau wie viele andere "menschliche" Eigenschaften. Gut. Vögel bauen zwar keine Kathedralen, aber Schönheit liegt halt auch nur im Auge des Betrachters. Für uns sehen Vogelnester nur nach Gestrüpp aus, der Vogel wiederum scheisst auf die Kunst der Menschen - buchstäblich.

[Bild: 52538124312_f7739de9e0_o.jpg]
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09.07.2018
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
Wow, Glenn Fricker hat Drohungen bekommen weil er den Line6 Spider V geschrottet hat. XD
Spoiler (Öffnen)
Da sieht man mal wieder, dass sich Fanatismus nicht nur auf Religionen beschränkt sondern genau so gut mit Marken funktioniert.

Wahrscheinlich generell mit allem, wovon Menschen überzeugt sind, weil sie sich mit der Religion oder der Marke identifizieren und ein Angriff auf diese dann einem gefühlten persönlichen Angriff gleichkommt.

Somit bleibe ich dabei: Wenn es keine Religionen gäbe, dann gäbe es eben ersatzweise einen anderen Schmarn weswegen sich die Leute gegenseitig die Köpfe einschlagen. Das Problem ist nicht in der umstrittenen Sache zu suchen, sondern in der mangelnden emotionalen Kompetenz wie auch immer gearteter Fanatiker.

[Bild: 52538124312_f7739de9e0_o.jpg]
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09.07.2018
RipVanWinkle Offline
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
Das ja. Die Religion unterscheidet sich aber im Punkte der Organisation und der zugestandenen Rechte teilweise erheblich von solchen anderen Dingen, sodass sie größeren Einfluss nehmen kann als manch andere Sachen.

[Bild: dvodJNg.jpg]

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09.07.2018
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
(09.07.2018)RipVanWinkle schrieb:  Das ja. Die Religion unterscheidet sich aber im Punkte der Organisation und der zugestandenen Rechte teilweise erheblich von solchen anderen Dingen, sodass sie größeren Einfluss nehmen kann als manch andere Sachen.

Ja. Line 6 ist jetzt nicht so einflussreich. RD laugh

[Bild: 52538124312_f7739de9e0_o.jpg]
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07.02.2020
RipVanWinkle Offline
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
Homosexuelle 16-jährige Französin wegen Beleidigung des Islams unter Polizeischutz
Puh. Ich weiß ich mache hier jetzt wieder ein Fass auf, aber das ist so eine Nachricht, die es mir mal wieder vor Augen geführt hat.
Ich habe das starke Gefühl heutzutage ist das Verhältnis zwischen Meinungsfreiheit und falsch verstandener Religionsfreiheit sehr problematisch geworden. Oder viele Leute (bei Muslimen besonders gut zu beobachten) sind bei dem Thema einfach sofort getriggert.
Aber mal einen Schritt zurück. Das Mädchen hat so wie ich das verstanden habe wohl irgendwas gestreamed, ein Typ im Chat (wie sich herausstellte Moslem) wollte sie anflirten, er bekam nen Korb da sie ja lesbisch ist. Er beleidigt sie dafür lesbisch zu sein. Sie wird wütend und lässt sich da dann negativ über den Islam aus (nichtmal gegen den der ihr geschrieben hat oder diese Muslime als solche btw.). Die islamische Kultur ist ja nicht gerade für Toleranz von Homosexuellen bekannt, wie der Herr, der ihr schrieb, es auch unter Beweis stellte.
Aber es kann doch nicht sein, dass in so einem Fall ernsthaft gegen das Mädchen ermittelt wird, sie einen krassen Shitstorm abbekommt und bedroht wird. Da muss doch irgendwo was ganz gravierend falsch gelaufen sein in der Entwicklung, was man als "Religionsrassismus" sieht und was noch Meinungsfreiheit ist. Und Frankreich eskaliert da gerade an so einer Lapalie.
Dabei ist Religion doch eigentlich auch nur eine Meinung und Religionsfreiheit sollte sich quasi aus der Meinungsfreiheit ergeben. Es kann doch nicht sein, dass man nicht frei seine ablehnende Meinung gegenüber einer Religion äußern kann, ohne gleich Todesdrohungen zu bekommen. Sowas müssten die Anhänger einer Religion mMn einfach aushalten und über sich ergehen lassen können.
Dass so etwas noch immer so sehr die Gemüter erhitzen kann, wo man doch meinen müsste in einer aufgeklärten Welt zu leben, finde ich ist eigentlich gerade zu lächerlich. Die Leute sollten sich mal etwas beruhigen.
Mir scheint es nur eher so, dass die Entwicklung im Moment ins Gegenteil geht. Gerade Islam ist ja gerne Topreizthema Nummer Eins.
Und die Religion sollte vielleicht langsam mal ihre Sonderbehandlung verlieren, das ist überfällig.

In diesem Sinne, ich geh dann mal mohammedzeichnend ein paar Götzen anbeten denen ich eine indische Kuh opfere und zieh mir anschließend ein Schweinsteak rein.

[Bild: dvodJNg.jpg]

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07.02.2020
Mc Timsy Offline
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
RipVanWinkle schrieb:Aber es kann doch nicht sein, dass in so einem Fall ernsthaft gegen das Mädchen ermittelt wird

Zur Klarstellung. Gegen das Mädchen wird nicht ermittelt, sondern sie ist sie steht unter "nicht ständigem" Polizeischutz. Was effektiv so viel heißt, dass sie einen festen Ansprechpartner mit Durchrufnummer bei der Polizei hat, gesondert über persönliche Sicherheitsvorkehrungen aufgeklärt wird und in bestimmten Abständen jemand vorbei fährt. Das sie überhaupt untertauchen musste ist eine schlimme Sache, aber hier tritt die Polizei als Personenschützer auf, nicht als Strafverfolger. RD wink


Zitat:Sowas müssten die Anhänger einer Religion mMn einfach aushalten und über sich ergehen lassen können.

Ja und nein. Ganz grundsätzlich ist bei solchen Dingen im Grunde immer auf Machart und Kontext zu achten. Übertriebene Diffamierung kann, sowas hat die Geschichte gezeigt, auch zur Aufstachelung dienen. Aber ja, die Welt wäre definitiv ein besserer Ort wenn radikale Religionsanhänger aufhören würden zu existieren. Ich sage übrigens nicht beseitigt werden, sondern nicht existieren. Bestenfalls einfach durch Erkenntnis und vernünftig werden, ansonsten gebe ich mich auch durchaus mit einem magischen "Puff" und rosa Wölkchen zufrieden. Das wäre eine erhebliche Sorge weniger. RD wink

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07.02.2020
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
Ich bin Anhänger der "Klimareligion", ein sogenannter: "Klimagläubiger" oder "Greta-Jünger", wie mir in den letzten Monaten vermehrt mitgeteilt wurde. Eeyup

Laut den "selberdenkenden" a.k.a. "Skeptikern" ist Klimaschutz schädlich, weil dafür die Wirtschaft an die Wand gefahren wird, allem voran die arme Autoindustrie, die jetzt gar keine Zeit hatte sich umzustellen, sondern quasi "aus heiterem Himmel" von der Klimakrise überrascht wurde. Pinkie approved

Nunja, Verschwörungstheorien scheinen auch eine Religion zu sein. Shame on me, dass ich damals selbst auf diesen Schmarrn reingefallen bin. Dass ich jetzt von Leuten wie Meinesgleichen heimgesucht werde muss das schlechte Karma sein, das ich während dieser Zeit angesammelt habe. Sceptic

Gott, sind diese Verschwörungstheoretiker nervig. Twilight: No, Really?

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07.02.2020
RipVanWinkle Offline
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
Zitat:
Zur Klarstellung. Gegen das Mädchen wird nicht ermittelt, sondern sie ist sie steht unter "nicht ständigem" Polizeischutz
Oh verzeih, ich habe wohl vergessen in aller Gänze darauf einzugehen. Tatsächlich wurde gegen sie ermittelt (stand in nem anderen Artikel den ich dazu gelesen habe, der Bonner Anzeiger hat das wohl weggelassen :/) Das Verfahren aber eingestellt und aufgrund der Drohungen steht sie nun unter Polizeischutz. Dass das was anderes ist, ist mir klar. XD

Zitat: Ganz grundsätzlich ist bei solchen Dingen im Grunde immer auf Machart und Kontext zu achten.
Schon. Die Balance dabei ist aber momentan ziemlich kaputt scheint es mir.

[Bild: dvodJNg.jpg]

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.02.2020 von RipVanWinkle.)
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07.02.2020
Mc Timsy Offline
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
RipVanWinkle schrieb:Tatsächlich wurde gegen sie ermittelt (stand in nem anderen Artikel den ich dazu gelesen habe, der Bonner Anzeiger hat das wohl weggelassen :/) Das Verfahren aber eingestellt und aufgrund der Drohungen steht sie nun unter Polizeischutz.

Nagut. Ermittlungen müssen aufgenommen werden wenn ein Verdachtsfall besteht. Der genannte Videoausschnitt dürfte dafür ausreichen. Aber naja, erstmal hat sich das ja wohl ohnehin erledigt.

Zitat:Schon. Die Balance dabei ist aber momentan ziemlich kaputt scheint es mir.


Die Balance ist nicht im Moment ziemlich kaputt. Das würde suggerieren, dass wir vorher mit Religionen keinerlei entsprechende Probleme gehabt hätten. Das ist allgemein etwas komplizierter. Wenn wir uns nur die Bedeutung von Religiösität betrachten, dann hat sich die Gesellschaft über Jahrzehnte stabil und global weg von Religiösität bewegt. Auch wenn es regional nicht unbedingt in diese Richtung ging. Ich könnte mir sogar gut vorstellen, dass die Blasphemie-Diskussionen viel damit zu tun haben, dass Religiösität nur noch formal die Norm ist und der Einfluss religiöser Radikaler insgesamt nicht mehr da ist wo diese Leute ihn gerne hätten.

Meine Oma hat sich noch an Sonntagen geweigert die Fenster zu putzen, weil die Nachbarn nicht sehen sollten, dass Sonntags im Haushalt gearbeitet wird und Kinder von Katholiken spielten nicht mit Kindern von Protestanten. Meine Eltern hatten da schon keine Probleme mehr und ich bin selber schon nicht mehr getauft worden. Aber in der Gesellschaft in der meine Oma aufgewachsen ist war Blasphemie kein großer Stein des Anstoßes, weil du schon von frühester Kindheit darauf geprägt wurdest den Herrgott mit Respekt zu behandeln. Heutzutage hat das aber für immer weniger Menschen eine Bedeutung und aus eigenen Gesprächen kann ich sagen, dass sehr überzeugte Anhänger von Religionen sehr unter dieser Erkenntnis leiden. Nicht nur, dass die Gesellschaft drum herum nicht mehr zwingend die "Wahrheit" glaubt. Die umgebene Gesellschaft ist für diese Menschen ein endloser Pfuhl der Sünde und Verführung und wir säkulären entweder dem Satan anheim gefallen oder wie eine Horde unvernünftiger Kinder, die fangen am Vulkankrater spielen. Und was die Aggressivität angeht, kann man zumindest nachvollziehen woher das kommt. Fehlgeleitet ja, aber wenn ich versuchen würde dich und deine Kinder manisch lachend ins Fegefeuer zu ziehen ist Gewalt vermutlich deine natürliche Reaktion. Shrug Die extreme Abwehrhaltung, bis hin zur Gewaltanwendung basiert auf tiefer Indoktrination, der dann auch nicht geholfen wird, wenn moderne Medien diesen Leuten erlauben vom heimischen PC aus alle anderen religiösen Spinner zusammenzutrommeln, die sich Punkte beim Allvater verdienen wollen, indem sie die Ungläubigen bestrafen.

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- Lucius Annaeus Seneca -
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07.02.2020
RipVanWinkle Offline
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
Zitat:dass sehr überzeugte Anhänger von Religionen sehr unter dieser Erkenntnis leiden. Nicht nur, dass die Gesellschaft drum herum nicht mehr zwingend die "Wahrheit" glaubt. Die umgebene Gesellschaft ist für diese Menschen ein endloser Pfuhl der Sünde und Verführung und wir säkulären entweder dem Satan anheim gefallen oder wie eine Horde unvernünftiger Kinder, die fangen am Vulkankrater spielen.
Man könnte ja vll auch mal überlegen, ob man selbst vielleicht derjenige ist, der falsch leigt. Ach ne, das kann ja nicht sein. Gottes Weg muss ja der Richtige sein. Facehoof

Gut, dann kommt mir das wohl durchs Internet nur heutzutage schlimmer vor als früher, weil ichs mehr wahrnehme, kann sein.
Trotzdem muss diese Ära doch mal enden.

[Bild: dvodJNg.jpg]

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10.02.2020
Herrmannsegerman Offline
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
(13.01.2020)Herrmannsegerman schrieb:  
(07.07.2019)Leon schrieb:  Nalloo, bitte nicht so viel Spam hier.

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11.02.2020
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
Also ich finde es absolut nervig, wenn Leute aufgrund religiösem Glaubens zu Wissenschaftsleugnern werden und dann systematisch wissenschaftliche Vorträge, Lesungen, Dokus, Interviews usw. abklappern, um einem dort zu erklären dass alles Blödsinn ist was die Naturissenschaft sagt, weil sie noch nicht mal an den "offensichtlichen Gott" glaubt, der ja soooo gut bewiesen ist.

Wobei, das ist womöglich noch nicht mal primär der Glauben, sondern die blanke Unfähigkeit, begleitet von einer ordentlichen Portion Dunning-Kruger-Effekt. Weil es fällt mir immer wieder auf, dass viele Fundamentalisten noch nicht mal annähernd die Rechtschreibung beherrschen. Und von sowas soll man sich belehren lassen.

Genau solche Leute machen einem zum Atheisten. Seriously, man kann ja gerne über Gott philosophieren oder an Gott glauben, sofern es aber keinen einzigen Beweis dafür gibt, sollte man sich hüten aus der Religion irgendwelche Gesetze und Sittlichkeiten ableiten zu wollen, immerhin ist in der materiellen Welt die Meinung des Atheisten genau so gut wie jene des Christen, des Moslems oder des Pastafaris. Das einzige was man da noch tun kann ist möglichst unfreundlich darauf hinzuweisen, dass die Bibel ein Märchenbuch ist, Gott eine reine Fantasiefigur, die Kirche ein Menschenverachtender Verein uns spirituelle Erfahrungen Halluzinationen sind, und somit durch die Blume dem Gegenüber mitzuteilen, dass er ein absolut intollerantes, unfähiges A******ch ist.

Wobei, der Fairnesshalber muss man natürlich immer sachliche Argumente vorausschicken und dem anderen die Chance geben darauf einzugehen. Bleibt die Person dennoch bei der besserwisserischen Position, dann kann man ihr mit oben genannter Verachtung entgegnen, wobei es dann tatsächlich nicht mal um den eigenen Glaubsstandpunkt geht, sondern primär darum die andere Person möglichst zu ärgern und ihr somit die wohlverdiente Retourkutsche zukommen zu lassen.

Letztenendes führten derartige Streitigkeiten dann tatsächlich dazu, dass ich religiösen Glauben grundsätzlich ablehne und nicht mehr nur einfach als Agnostiker sehe, sondern als Atheist begreife um meine Identität als wissenschaftsaffinen Menschen dadurch zu stärken.

Insofern kann ich also nicht behaupten, dass diese religös-fundamentalistischen Schwachmaten sonderlich Gute Anwerber oder Vertreter für den göttlichen Glauben wären, sondern eher abschreckende Beispiele die einem verdeutlichen, warum man nichts mehr mit Religion zu tun haben will. Zeitweise wünschte ich, ich wäre von derartigen Leuten planetarisch getrennt. Twilight: No, Really?

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12.02.2020
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
Also für diese 13-Jährige war die Religiösität der Eltern definitiv schädlich.
Ich hoffe die Eltern bekommen lebenslänglich. So depperte Menschen darf man eigentlich nicht frei herumlaufen lassen. Eeyup

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12.02.2020
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
In dem Fall würde ich die Kinder dem Jugendamt und Pflegefamilien überstellen lassen. Nicht mal die Zeugen vom Sofa - äh, Zeugen Jehovas sind so dämlich und gehen nicht zum Arzt... "Nur weil man denkt, das die Ärzte ungläubig sind". Mich würde es nicht wundern wenn die Aussage der 13 jährigen so gewesen ist - ist alles Erziehungssache.

Was ich auch noch erschreckend finde, ist, das die Kinder angeblich nicht in einen Kindergarten oder eine Schule gehen. Wenn dem wirklich so ist, dann müsste da sowas wie das Jugendamt eingreifen - denn letztlich lernen die Kinder dadurch auch das Sozialverhalten gegenüber anderen (die nicht aus der eigenen Familie stammen) wie auch das sie etwas aus ihrer Zukunft machen können. So jedenfalls wird das sonst nix... (Und ich denke nicht, das Österreich da so arm wie einige Staaten in Afrika ist, wo sowas leider an der Tagesordnung ist - da man sich das nicht leisten kann).

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12.02.2020
Magic Twilight Offline
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
Das ist sehr heftig. Achtung, bitte nicht aufregen..

Ich dachte, Jesus sollte die einzige Person bleiben, die aufersteht. Mit mehr Nächstenliebe wäre diese Sache hier nicht geschehen und niemand hätte sterben müssen. (Ich wette, dass in diesem Fall noch mehr passiert wäre.)
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13.02.2020
Crash Override Abwesend
Faust
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
Die Christen glauben doch nicht an die Re-inkarnation, das war ne andere Religion... Naja, mir egal - ich bin atheist geworden, weil mir das Christentum langsam auf den Sack ging.

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13.02.2020
Magic Twilight Offline
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
Jesus ist nach seinem Tod auferstanden... Er ist ein Teil Gottes. Laut dem christlichen Glauben.

Na, wieso sollte Gott dann eingreifen und Menschen am Leben halten, wenn man die Fähigkeit hat, sich selbst oder anderen Menschen zu helfen?

Das hat jetzt gezeigt, dass in manchen Kreisen "sehr seltsame" Ausübungen von Religionen existieren, aber solange man andere Menschen nicht quält, ist das ja noch in Ordnung. Theoretisch. Hier gibt es teilweise Widersprüche, weshalb dieses Handeln dennoch nicht okay ist.

Ob schon ein Pflaster (da auch von Ärzten verwendet) schon eine Genugtuung für diese Sekte ist? Lyra astonished

Aber: Jedem das Seine, ob man glauben soll oder nicht.
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07.11.2020
Magic Twilight Offline
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
So.

(07.11.2020)Tamira schrieb:  
(07.11.2020)Magic Twilight schrieb:  Besser ist ja der Buddhismus, der angeblich sogar die Religion ohne Kriege sein soll.

Ja, weil der Buddhismus keine „echte“ Religion ist, da seine Anhänger keine Gottheit verehren.

Eben. Deswegen ist der Buddhismus eine Religion.

Aber hier wurde tatsächlich ergänzt:


(07.11.2020)Malte279 schrieb:  
(07.11.2020)Magic Twilight schrieb:  Besser ist ja der Buddhismus, der angeblich sogar die Religion ohne Kriege sein soll.
Jeder ist dort für sich selbst verantwortlich.
Kurze off topic Anmerkung, so ganz stimmt das auch nicht. Mir gefällt sehr vieles am Buddhismus und es stimmt schon dass er für gewöhnlich nicht den aufoktruierenden missionarischen Eifer zeigt wie das z.B. bei Christentum und Islam leider immer wieder der Fall ist.
Genau wie in anderen Philosophien oder Glaubensrichtungen hat es auch in teilen des Buddhismus Entwicklungen gegeben die nicht immer im Sinne des Begründers gewesen sein mögen. Manche Krieger Mönche habe ihre destruktive Energie nicht ausschließlich am zerhauen von Stahlstangen auf dem eigenen Kopf angewendet. Und bei aller Selbstfindung hat es auch in solchen Orden hierarchische Strukturen gegeben.
Eine Eher unfriedliche Seite des Buddhismus sehen wir ja bei der Vertreibung der Rohingya aus Myanmar vor drei Jahren.
Off topic aus.
Für die Informationen vielen Dank.

Ich war mal so frei, dass hier hin zu tun. Ist das okay?
Dann wurde mir in der Lehre das Falsche vermittelt. Scheint wirklich ein Klischee zu sein.

Aber das sagt mir ja etwas, da ein Dalai Lama auch mit Nazis befreundet war.
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