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26.04.2024, 01:16



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Bargeld vs. Karte
01.04.2021
Ayu Offline
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RE: Bargeld vs. EC-Karte
(01.04.2021)Conqi schrieb:  Jetzt halt schon, aber das hat mit Bargeld doch nichts zu tun, sondern rein mit der Steuerreform. Ich sehe "leichtere Steuerhinterziehung" jedenfalls nicht als Pluspunkt für Bargeld.
Falls du dir das ganze durchgelesen hast ist jede Überweisung die mehr Geld auf dein Konto bringt zu versteuern, gäbe es kein Bargeld mehr müsste man somit jeden einzellnen Pups versteuern weil der IRS bei 1099-K (Online-Profit) keinen Unterschied zwischen Verkäufen, Geschenken, oder Spenden macht.

Wobei ich mich frage wie Kinder den Umgang mit Geld lernen wenn es kein Bares mehr gibt, Karte gibt es ja erst ab einem gewissen Alter.

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01.04.2021
Basinator Offline
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RE: Bargeld vs. EC-Karte
Zitat: Das war dann aber auch deren Entscheidung. Außerdem sollte ich keine Ausgaben vor meinem Partner verstecken müssen außer ich plane für sie eine Überraschung. Wenn man an dem Punkt angekommen ist, sollte man lieber Schluss machen. Shrug
Das finde ich aber schon eine gewisse Übertreibung, denn ich würde meinen, in den meisten längeren Beziehungen gibt es kleinere und auch nicht-schädliche Geheimnisse.

Zitat: Es gibt nagelneue Smartphones für <100€ und gebraucht kriegt man alte Modelle praktisch hinterhergeworfen. Dazu Netzclub (gratis!) oder halt einen Vertrag für 2 oder 3€ im Monat mit ein paar hundert MB. Ein Smartphone braucht man heute in den meisten Fällen so oder so, wenn man am sozialen Leben auch nur irgendwie teilhaben will.
Ich bin nicht davon überzeugt, dass jeder Bedürftige das Geld auch für ein günstiges Smartphone übrig hat. Oder die Prioritäten halt woanders liegen. Shrug

Und du übersiehst hier auch einen Teufelskreis. Wer in Zeiten von rein digitalem Geld nicht genug Geld für ein Smartphone hat...wie erhält er dafür genug? Er kann sich ja keins mehr geben lassen.

Hast du denn dieses Netzclub ausprobiert?

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Ohne Grundgebühr für 4 Wochen

Sieht schon etwas dubios aus.

Ist von o2.

Kann es nicht wirklich einschätzen, aber Vorsichtsglocken klingeln bei mir durchaus.

Habe übrigens erst ein Smartphone seit etwa zwei Jahren. Vermeintlich auch nur, weil ich von meinem Onkel eins gebraucht abgekauft hatte.

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18.04.2021
BlackT0rnado Offline
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RE: Bargeld vs. EC-Karte
Hier nochmal ein Beitrag der FAZ zur digitalen Währung: https://www.faz.net/aktuell/finanzen/der...97652.html
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18.04.2021
Conqi Offline
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RE: Bargeld vs. EC-Karte
Der Artikel beantwortet aus meiner Sicht leider genau so wenig Fragen wie die meisten anderen auch. Was wird den digitalen Euro von den digitalen Euros auf meinem Bankkonto unterscheiden? Dass sie bei der EZB liegen? Das kann ja nun wirklich nicht das Problem an der Umsetzung sein und Probleme lösen tut es aus meiner Sicht auch nicht. Gibt es irgendwo einen Artikel, ein FAQ, eine Übersicht oder irgendwas, das KONKRETE Probleme aktueller Systeme nennt und wie ein "digitaler Euro" dies lösen soll? Es gibt immer nur so Phrasen wie "bereit für den digitalen Zahlungsverkehr von morgen" und ähnlichen PR-Scheiß.
Mal wieder wird zudem das Wort Blockchain eingeworfen. Eine zentral verwaltete Blockchain ist auch nichts anderes als eine aufwendige Datenbank. Klingt aber wohl cooler. Shrug

Aus meiner Sicht müsste man schlicht an einem europäischen Kreditkartenanbieter arbeiten. Am besten direkt von der EZB mit entsprechend sehr niedrigen oder besser noch non-existenten Gebühren. Visa und Mastercard verdienen 40 Milliarden im Jahr wovon mehr als die Hälfte als Gewinn übrig bleibt. Ich wette Industrie und Händler würden diesen Mittelsmann gerne umgehen.
Schwieriger wird die Umsetzung außerhalb Europas, aber das wird es mit einer krass modernen Kryptowährung auch.

(01.04.2021)Basinator schrieb:  Das finde ich aber schon eine gewisse Übertreibung, denn ich würde meinen, in den meisten längeren Beziehungen gibt es kleinere und auch nicht-schädliche Geheimnisse.

Dann legt man sich einfach kein gemeinsames Konto zu. Das ist halt wirklich ein hausgemachtes Problem, wenn man heimlich jeden Freitag mit den Kumpels zum Minigolf geht und das geheim halten will.

(01.04.2021)Basinator schrieb:  Und du übersiehst hier auch einen Teufelskreis. Wer in Zeiten von rein digitalem Geld nicht genug Geld für ein Smartphone hat...wie erhält er dafür genug? Er kann sich ja keins mehr geben lassen.

Ist am Ende eine Umsetzungsfrage. Digital heißt ja nicht zwangsläufig irgendwas mit Smartphone. Mein Chef braucht kein Bargeld, um es mir zu geben, und ich brauche kein Bargeld, um damit Dinge zu bezahlen.

(01.04.2021)Basinator schrieb:  Hast du denn dieses Netzclub ausprobiert?

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Sieht schon etwas dubios aus.

Was ist daran dubios? 4 Wochen ist lediglich der Abrechnungszeitraum. Da wird dir kein Vertrag angedreht, der dann nach im nächsten Monat auf 20€ hoch geht.

(01.04.2021)Basinator schrieb:  Ist von o2.

Und? Von irgendwem muss es ja sein.

(01.04.2021)Basinator schrieb:  Kann es nicht wirklich einschätzen, aber Vorsichtsglocken klingeln bei mir durchaus.

Keine Sorge, du kannst die Glocke wieder abschalten.

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18.04.2021
Basinator Offline
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RE: Bargeld vs. EC-Karte
Zitat:Visa und Mastercard verdienen 40 Milliarden im Jahr wovon mehr als die Hälfte als Gewinn übrig bleibt. Ich wette Industrie und Händler würden diesen Mittelsmann gerne umgehen.
Ausgehend vom scheinbaren Gebrauch von Kreditkarten in Deutschland stelle ich mir aber schon die Frage, inwieweit das dann in der EU von unserer Verbreitung abweicht und daher wie groß die Rolle von Kreditkarten in der EU überhaupt ist.

Zitat:Ist am Ende eine Umsetzungsfrage. Digital heißt ja nicht zwangsläufig irgendwas mit Smartphone.
Sondern? Der Obachlose wird wohl keinen Laptop auf der Straße dabeihaben.

Zitat: Und? Von irgendwem muss es ja sein.
War IIRC nur eine Informationsauskunft ohne Wertung.

Hast du denn dieses Netzclub ausprobiert?

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18.04.2021
Conqi Offline
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RE: Bargeld vs. EC-Karte
(18.04.2021)Basinator schrieb:  Ausgehend vom scheinbaren Gebrauch von Kreditkarten in Deutschland stelle ich mir aber schon die Frage, inwieweit das dann in der EU von unserer Verbreitung abweicht und daher wie groß die Rolle von Kreditkarten in der EU überhaupt ist.

Die Verbreitung steigt aktuell halt massiv an dank Google und Apple Pay. Vorher hatte Deutschland halt fast nur seinen Alleingang EC-Karte

(18.04.2021)Basinator schrieb:  Sondern? Der Obachlose wird wohl keinen Laptop auf der Straße dabeihaben.

Überweisungen brauchen nur eine IBAN. Paypal eine Mailadresse oder einen Link. Alipay einen QR-Code. Wie auch immer der "digitale Euro" aussehen wird, er wird nicht nur direkt von Gerät zu Gerät funktionieren.

(18.04.2021)Basinator schrieb:  Hast du denn dieses Netzclub ausprobiert?

Nein, denn ich bin nicht arm. Cheerilee awesome
Ok, eigentlich kann ich eher mit 200 MB nicht viel anfangen. Ich kenne aber genug Leute, die es nutzen. Man kriegt maximal einmal im Monat Werbung per SMS und das war's. Keine bösen Hintertüren und Fallstricke.

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18.04.2021
Markus Offline
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RE: Bargeld vs. EC-Karte
(18.04.2021)Conqi schrieb:  Mal wieder wird zudem das Wort Blockchain eingeworfen. Eine zentral verwaltete Blockchain ist auch nichts anderes als eine aufwendige Datenbank.
Ich finde es nicht sinnvoll, Blockchain mit einer Datenbank gleichzusetzen. Da steckt so viel mehr dahinter, was bei dieser vereinfachten Sichtweise unterm Teppich gekehrt wird. Das wird dem nicht gerecht. Zumal der Vorwurf einer zentralen Verwaltung ja auch nur eine Vermutung ist, bzw. zu kurz greift.
Das in dem FAZ-Artikel beschriebene Prinzip, dass nur die Zentralbank neues Geld drucken, bzw. digital neu in Umlauf bringen kann, wird natürlich mit Sicherheit weiterhin bestehen bleiben. Alles andere würde die Stabilität der Währung massiv gefährden. Aber diese Berechtigung zum Gelddrucken ist dann auch schon das einzige, was wirklich zwangsläufig zentral kontrolliert werden muss. Darüber hinaus spricht nichts dagegen, die Blockchain dezentral auf beliebig viele Server/Miner zu verteilen und damit die Kontrolle über die Transaktionen auch ein Stück weit aus der Hand zu geben.

Ich glaube, die Kontrolle von Transaktionen und ganz allgemein die Kontrolle bzw. Begrenzung von Zugriffsrechten ist der entscheidende Dreh- und Angelpunkt, an dem sich eine Blockchain fundamental von einem traditionellen Bankkonto unterscheidet.

Wenn du ein Bankkonto hast, hat deine Bank faktisch jederzeit die volle Kontrolle darüber. Eben weil das nur ein Eintrag in einer einfachen Datenbank ist, kann die Bank mühelos im Handumdrehen das Konto sperren, löschen, schließen, umschreiben oder sonst irgendwas damit machen. In der Praxis passiert das ja auch regelmäßig. Wenn man Schulden hat, ist es nicht ungewöhnlich, dass das Konto gepfändet wird. Und wenn die Bank "verdächtige" Transaktionen bemerkt, sind Sperrungen ebenfalls an der Tagesordnung.

Bei Kryptowährungen ist das anders. Wenn du in der Blockchain ein Konto (= "Wallet") mit deinen eigenen privaten Keys hast, kannst auch tatsächlich wirklich nur du ganz alleine darüber bestimmen, was mit dem Geld passiert, ohne dass dir jemand den Zugriff darauf sperren könnte. Dabei ist auch völlig egal, ob du dir irgendwas zu Schulden kommen lässt, dich verdächtig verhältst oder sonst irgendwas unerwünschtes machst. Du könntest rein theoretisch hochverschuldet, schwerkriminell und bei allen Banken auf einer schwarzen Liste stehen. Das alles würde nichts daran ändern, dass du weiterhin die volle, uneingeschränkte Kontrolle über dein Kryptogeld behältst. Niemand, keine Bank, keine andere Institution und auch nicht der Staat kann dir das auf digitalem Wege pfänden, beschlagnahmen oder anderweitig wegnehmen / beschränken. Der einzige Weg, das zu beschlagnahmen, zu pfänden oder zu stehlen, ist der direkte Zugriff auf die privaten Keys.

Daher auch die Parallele zu Bargeld. Dort ist es auch so, dass du allein die (physische) Kontrolle darüber hast. Wenn du ein sogenanntes "paper wallet" korrekt benutzt (das bedeutet, die privaten Keys werden auf Papier gedruckt und aus Sicherheitsgründen bewusst nicht digital gespeichert) oder du deine Keys anderweitig offline auf einem externen Datenträger speicherst, hast du damit faktisch Bargeld in der Hand. Mit allen Vor- und Nachteilen. Du kannst das dann wahlweise in einen Tresor, ein Bankschließfach oder unters Kopfkissen legen. So lange der Ausdruck in deinem Besitz ist, kannst du ihn nutzen. Wenn du den Ausdruck aber verlierst oder er dir geklaut wird, ist auch dein Geld weg. Ganz so, wie bei echtem Bargeld eben auch (mit dem kleinen Unterschied, dass du durch das Erstellen von Kopien Backups anlegen kannst).

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19.04.2021
Ayu Offline
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RE: Bargeld vs. EC-Karte
(18.04.2021)Conqi schrieb:  Aus meiner Sicht müsste man schlicht an einem europäischen Kreditkartenanbieter arbeiten. Am besten direkt von der EZB mit entsprechend sehr niedrigen oder besser noch non-existenten Gebühren. Visa und Mastercard verdienen 40 Milliarden im Jahr wovon mehr als die Hälfte als Gewinn übrig bleibt. Ich wette Industrie und Händler würden diesen Mittelsmann gerne umgehen.
Schwieriger wird die Umsetzung außerhalb Europas, aber das wird es mit einer krass modernen Kryptowährung auch.
Es gab bereits mehrere solcher Versuche, z.B. mit der Eurocard, aber früher oder später wird alles von Mestro (Mastercard) aufgekauft und verschlungen weil man ohne einen Vertrag mit ihnen International am Arsch ist.

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19.04.2021
Conqi Offline
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RE: Bargeld vs. EC-Karte
(18.04.2021)Markus schrieb:  Wenn du in der Blockchain ein Konto (= "Wallet") mit deinen eigenen privaten Keys hast, kannst auch tatsächlich wirklich nur du ganz alleine darüber bestimmen, was mit dem Geld passiert, ohne dass dir jemand den Zugriff darauf sperren könnte.

Dein Beitrag ist natürlich völlig richtig, aber genau deshalb wird das so in der Form niemals kommen. Keine Regierung der EU wird eine zentrale Währung einführen, die man faktisch nicht mehr kontrollieren kann. So Dinge wie Pfändungen oder Untersuchungen auf Geldwäsche macht ja nicht die Bank, weil sie das will, sondern weil es dazu Gesetze gibt, die sie verpflichten.

(18.04.2021)Markus schrieb:  Du könntest rein theoretisch hochverschuldet, schwerkriminell und bei allen Banken auf einer schwarzen Liste stehen. Das alles würde nichts daran ändern, dass du weiterhin die volle, uneingeschränkte Kontrolle über dein Kryptogeld behältst. Niemand, keine Bank, keine andere Institution und auch nicht der Staat kann dir das auf digitalem Wege pfänden, beschlagnahmen oder anderweitig wegnehmen / beschränken.

Mindestens der Staat wird sich zu 100% die Option offen halten, Geld auch gegen deinen Willen von deinem Wallet zu holen. Das wird ja jetzt schon von Seiten der Staatsanwaltschaft/Polizei regelmäßig bejammert, dass man Leuten ihre Bitcoins nicht einfach wegnehmen kann.

Außerdem sind alle mir bekannten Blockchains deutlich rechenaufwendiger zu betreiben als ein paar simplae Datenbanken. Das alles, um Vorteile für die Bürger zu gewinnen, die der Staat/die Banken gar nicht haben wollen? Ich bezweifle es stark.

(19.04.2021)Ayu schrieb:  Es gab bereits mehrere solcher Versuche, z.B. mit der Eurocard, aber früher oder später wird alles von Mestro (Mastercard) aufgekauft und verschlungen weil man ohne einen Vertrag mit ihnen International am Arsch ist.

Darum ja auch ein staatlicher Vorstoß und kein neues privatwirtschaftliches Unternehmen. Die würden in der heutigen Zeit definitiv keinen Durchbruch mehr erreichen, zumal ihre Gebühren vermutlich auch nur minimal niedriger lägen.

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20.04.2021
Markus Offline
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RE: Bargeld vs. EC-Karte
(19.04.2021)Conqi schrieb:  Mindestens der Staat wird sich zu 100% die Option offen halten, Geld auch gegen deinen Willen von deinem Wallet zu holen. Das wird ja jetzt schon von Seiten der Staatsanwaltschaft/Polizei regelmäßig bejammert, dass man Leuten ihre Bitcoins nicht einfach wegnehmen kann.
Wenn das so kommt, vermute ich, dass es ein Flop werden wird.
Ich meine, man möchte Bargeld ersetzen. Und eine ganz wesentliche Eigenschaft von Bargeld ist nun mal, dass man das nicht so einfach wegnehmen kann. Ein würdiger Ersatz muss diese Eigenschaft beibehalten, sonst wird das nichts.

Ich denke dabei, dass diese Möglichkeit aus staatlicher Sicht auch gar nicht zwangsweise nötig ist. Ein digitaler Euro würde im direkten Vergleich zu Bargeld auch ohne diese Hintertür aus staatlicher Sicht noch immer viele Vorteile bieten. Wenn man mal einen Blick auf die aktuellen gesetzlichen Regelungen zur Prävention von Geldwäsche wirft, fällt auf, dass die Gesetze primär auf Transparenz abzielen. Natürlich sind da auch Möglichkeiten zur Pfändung / Beschlagnahmung vorgesehen. Aber ich glaube, das spielt eine eher untergeordnete Rolle. Der Fokus liegt eher darauf, genau zu protokollieren, wer wann wo wie viel an wen bezahlt hat. Genau diese Nachverfolgbarkeit leisten die meisten der heute aktiven Blockchains.

Passend zum Thema übrigens eine News-Meldung von heute:
Großbritannien prüft den „Britcoin“ als Zahlungsmittel

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20.04.2021
Conqi Offline
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RE: Bargeld vs. EC-Karte
(20.04.2021)Markus schrieb:  Wenn das so kommt, vermute ich, dass es ein Flop werden wird.

Ich weiß nicht, ob einfache Pfändbarkeit für so viele Leute ein KO-Kriterium darstellt.

(20.04.2021)Markus schrieb:  Und eine ganz wesentliche Eigenschaft von Bargeld ist nun mal, dass man das nicht so einfach wegnehmen kann.

Wenn der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht, dann schon. Ein Bankkonto ist ohne Gerichtsbeschluss auch erstmal sehr sicher und für absolute Notfälle gibt es sogar Pfändungsschutzkonten, die dir ein gewisses Minimum lassen. Rechtlich gesehen ist Bargeld da sogar unsicherer. Man kann es höchstens vor dem Staat verstecken.

Grundsätzlich hätte eine Blockchain für die Nachverfolgbarkeit natürlich Vorteile, aber es ist eben auch entsprechend aufwendig. Die Bitcoin-Blockchain ist aktuell knapp 300 Gigabyte groß. Ein digitaler Euro würde das vermutlich in wenigen Wochen erreichen. Zudem sind Blockchains generell relativ rechenaufwendig. Ich weiß nicht, ob das wirklich sinnvoll auf Milliarden an Transaktionen pro Tag skaliert. China nutzt deshalb beispielsweise keine Blockchain für ihre "Digital Renminbi" Versuche. Man wird sehen.

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20.04.2021
Markus Offline
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RE: Bargeld vs. EC-Karte
(20.04.2021)Conqi schrieb:  Wenn der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht, dann schon. Ein Bankkonto ist ohne Gerichtsbeschluss auch erstmal sehr sicher und für absolute Notfälle gibt es sogar Pfändungsschutzkonten, die dir ein gewisses Minimum lassen. Rechtlich gesehen ist Bargeld da sogar unsicherer. Man kann es höchstens vor dem Staat verstecken.
Nur dass es jetzt nicht missverständlich ist: Die Möglichkeit, dass der Gerichtsvollzieher an der Tür klingelt und man dann sein Geld rausrücken muss (egal ob bar oder digital), bleibt natürlich bestehen. Gegebenenfalls auch mit Strafandrohung, wenn man sich weigert.

Natürlich ist Bargeld da objektiv auch ziemlich unsicher. Mir ging es jetzt primär um die subjektive Komponente. Ich glaube, dieser unmittelbare physische Zugriff, das in den Händen halten von Bargeld, bzw. später dann eben dem Wallet, ist für viele sehr wichtig. Deswegen haben so viele Leute ja große Summe Bargeld zu Hause liegen. Das ist objektiv ziemlich dumm, aber subjektiv hat man zumindest die Illusion von Sicherheit. Da steckt so der der Gedanke dahinter: "Wenn der Gerichtsvollzieher was haben möchte, muss er zumindest persönlich an der Tür klingeln und mir das ins Gesicht sagen." Er kann das nicht unbemerkt übers Internet mit eine paar Klicks aus der Ferne erledigen.

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20.04.2021
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RE: Bargeld vs. EC-Karte
... und im zeitalter, wo man sogar für's anlegen negativ-zinsen bekommt (bei den meisten banken ab 50.000€, einige wenige noch, die das erst ab 100.000€ Verlangen - aber auch solche, die bereits ab 25.000€ "zugreifen") ist das allerdings auch verständlich, das eher mehr "Bargeld zuhause eingelagert wird" (von den jeweiligen personen), die damit versuchen eben das zu umgehen.

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20.04.2021
BlackT0rnado Offline
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RE: Bargeld vs. EC-Karte
(20.04.2021)Crash Override schrieb:  ... und im zeitalter, wo man sogar für's anlegen negativ-zinsen bekommt (bei den meisten banken ab 50.000€, einige wenige noch, die das erst ab 100.000€ Verlangen - aber auch solche, die bereits ab 25.000€ "zugreifen") ist das allerdings auch verständlich, das eher mehr "Bargeld zuhause eingelagert wird" (von den jeweiligen personen), die damit versuchen eben das zu umgehen.

50-100k € muss man aber auch erstmal haben, bei den meisten Leuten wird das auch nicht der Fall sein, die so viel horten. Gut die Vielverdiener heulen immer zuerst, auch bei Steuererhöhungen.
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20.04.2021
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RE: Bargeld vs. EC-Karte
joa, aber man beachte, das es auch banken gibt, die keinen Freibetrag mehr haben - und quasi ab dem ersten euro (auf einem Tagesgeldkonto) bereits Negativzinsen verlangen... von Privatanlegern. Da stellt sich dann die Frage, ob das "bisschen, was man auf der seite haben will" - falls mal was wäre - nicht besser woanders aufgehoben ist als im heimischen Sparstrumpf, der wohl dadurch wieder hervorgekramt wird.

https://www.verivox.de/geldanlage/themen/negativzinsen/

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21.04.2021
Conqi Offline
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RE: Bargeld vs. EC-Karte
(20.04.2021)Crash Override schrieb:  ... und im zeitalter, wo man sogar für's anlegen negativ-zinsen bekommt (bei den meisten banken ab 50.000€, einige wenige noch, die das erst ab 100.000€ Verlangen - aber auch solche, die bereits ab 25.000€ "zugreifen") ist das allerdings auch verständlich, das eher mehr "Bargeld zuhause eingelagert wird" (von den jeweiligen personen), die damit versuchen eben das zu umgehen.

Wer 50.000€ auf seinem Girokonto "anlegt", der hat aber auch echt den Schuss nicht gehört. Da sind 0,5% Negativzinsen noch das geringste Übel, denn die Inflation frisst dir den Wert aktuell drei mal so schnell auf. Es gibt so viele Möglichkeiten, sein Geld heute einfach und relativ risikoarm anzulegen. Selbst 2 oder 3% Rendite im Jahr sind allemal besser als 0.

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21.04.2021
Gretaspapa Offline
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RE: Bargeld vs. EC-Karte
(20.04.2021)Markus schrieb:  Nur dass es jetzt nicht missverständlich ist: Die Möglichkeit, dass der Gerichtsvollzieher an der Tür klingelt und man dann sein Geld rausrücken muss (egal ob bar oder digital), bleibt natürlich bestehen. Gegebenenfalls auch mit Strafandrohung, wenn man sich weigert.

Natürlich ist Bargeld da objektiv auch ziemlich unsicher. Mir ging es jetzt primär um die subjektive Komponente. Ich glaube, dieser unmittelbare physische Zugriff, das in den Händen halten von Bargeld, bzw. später dann eben dem Wallet, ist für viele sehr wichtig. Deswegen haben so viele Leute ja große Summe Bargeld zu Hause liegen. Das ist objektiv ziemlich dumm, aber subjektiv hat man zumindest die Illusion von Sicherheit. Da steckt so der der Gedanke dahinter: "Wenn der Gerichtsvollzieher was haben möchte, muss er zumindest persönlich an der Tür klingeln und mir das ins Gesicht sagen." Er kann das nicht unbemerkt übers Internet mit eine paar Klicks aus der Ferne erledigen.
Das variiert zur Zeit, coronabedingt, auch. Ich hab einige Gerichtsvollzieher, die laden die Schuldner ist Büro vor um die Vermögensauskunft abzugeben. Ein paar harte Hunde allerdings, klingeln tatsächlich noch und schauen was so da ist. Aber sobald ich ein vollstreckbares Dokument zu einem Schuldner habe, ist es für mich vom Aufwand her gleich, ob ich einen Gerichtsvollzieher losschicke oder Gehalt, Konto, Mietsicherheiten, Lebensversicherungen usw. pfände. Der GV ist aber eher lästig für den Schuldner, die anderen Lösungen sind erfolgversprechender, wenn Einkommen vorhanden ist.
Ich persönlich habe nur wenig Bargeld. Meistens nur um Brötchen oder Eis für die Kinder zu kaufen. Alles andere ist unbar.

Von all den Dingen die mir sind verloren gegangen, hab ich am meisten an meinem Verstand gehangen. -Ozzy Osbourne
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21.04.2021
mowny Offline
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RE: Bargeld vs. EC-Karte
(20.04.2021)Conqi schrieb:  Die Bitcoin-Blockchain ist aktuell knapp 300 Gigabyte groß. Ein digitaler Euro würde das vermutlich in wenigen Wochen erreichen.

Ja und? Die SWIFT-Datenbank wird in ähnlicher Größenordnung wachsen. Speicherplatz ist für die EZB nun wirklich kein Problem. Zumal die Blockchains üblicherweise append-only sind, was die Datenhaltung vereinfacht.
(Es würde mich allerdings wundern, wenn nicht schon längst etwas ähnliches in Betrieb wäre - schließlich ist kryptographisch verkettete Hash-Timestamp-Storage das gleiche Prinzip, und irgendwas in der Art braucht man, um Transaktionszeitpunkte bzw. -reihenfolge abzusichern.)

Zitat:Zudem sind Blockchains generell relativ rechenaufwendig. Ich weiß nicht, ob das wirklich sinnvoll auf Milliarden an Transaktionen pro Tag skaliert.

Nur vom Proof of Work-Geschäftsmodell her, nicht von der Krypto dahinter.
Die Schwierigkeit der Fortschreibung wird extern angepaßt. Sie ist aber völlig unerheblich für die kryptographische Sicherheit, sondern dient nur dazu, für einen Anreiz zu sorgen, sich an der Infrastruktur zu beteiligen.
Das ist aber alles völlig unnötig, wenn die EZB selbst für die Infrastruktur sorgt. Und man kann gut argumentieren, daß die EZB genauso für deren Erhaltung zuständig wäre, wie sie es auch bei Bargeld ist.

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27.05.2021
Markus Offline
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RE: Bargeld vs. EC-Karte
Jetzt macht sich die EZB endgültig lächerlich. Anders als bislang gedacht, soll der "Digital Euro" keine Blockchain werden. Stattdessen möchte man konventionelle Konten unter Kontrolle der EZB und sich dabei technologisch an existierenden Systeme, wie dem Giro-Netzwerk, orientieren. Weiterhin ist geplant, das Guthaben auf maximal 3.000 Euro zu begrenzen. Wenn Geldeingänge dieses Limit übersteigen, soll der Überschuss automatisch an ein konventionelle Girokonto umgebucht werden. Damit das funktioniert, ist es dann folglich auch Pflicht, den digitalen Euro mit einem Girokonto zu verknüpfen. Kein Girokonto = keine digitaler Euro.

Damit verkommt das Projekt jetzt endgültig zur Luftnummer. Im Vergleich zu einem normalen Konto, kann ich beim besten Willen keinen einzigen Vorteil erkennen. Vor allem die Pflicht, das mit einem normalen Konto zu verknüpfen, setzt der Sinnlosigkeit noch die Krone auf. Wenn es wenigstens für Leute ohne Bankkonto eine Alternative wäre. Aber noch nicht mal das hat man geschafft. Was übrig bleibt, ist ein neues, stark limitiertes Taschengeld-Konto für alle, die bereits ein (besseres) Konto haben. Facehoof
#Neuland

Kann man nur hoffen, dass das so nicht kommen wird und der EZB im Laufe der nächsten Jahre vielleicht doch noch was besseres einfällt. Immerhin: Zeit gibt es dafür scheinbar genug. "Der offizielle Zeithorizont [bis zur Einführung des Digital Euro] sind fünf Jahre".

https://www.computerbase.de/2021-05/digi...r-starten/
https://www.golem.de/news/ezb-konzept-di...56805.html
https://www.handelsblatt.com/finanzen/ge...24454.html

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.05.2021 von Markus.)
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31.12.2023
Ayu Offline
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RE: Bargeld vs. EC-Karte
Apropos Digitaler Euro - da das Strom-Netzwerk immer mehr ausgelastet, was macht man wenn nach einem Stromausfall alle Kartenlesegeräte nicht mehr funktionieren? Ist gerade erst in Bielefeld wo man plötzlich nurnoch mit Bargeld zahlen konnte, was der Mehrheit scheinbar zu viel aufwand war und man lieber garnicht einkaufen ging. Nun stelle man sich das mal vor wenn es kein Bargeld mehr gäbe.

Der Digitale Euro soll laut BEZ übrigens vorraussichtlich Ende 2025 kommen weil da seien alle Länder mit der Digitalisierung weit genug fortgeschritten. Also wenn ich mir da den Fortschritt der Digitalisierung in DE anschaue wird das wohl nichts. RD laugh

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.12.2023 von Ayu.)
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