Hat jemand Erfahrungen mit Patreon und/oder YT-Copyright-Handhabe?

[Pinfeather]

Da mein YT-Kanal schon ein paar Fans gesammelt hat und ich das Ganze gerne noch größer aufziehen (mehr Videos produzieren ergo mehr Zeit investieren) will, hat sich mir die Frage aufgeworfen, ob es möglich ist, meine Arbeit über Patreon finanzieren zu lassen (das ist eine Seite, auf der Fans ihre favorisierten Künstler regelmäßig finanziell unterstützen können, so ähnlich wie Kickstarter, aber nicht für ein bestimmtes Projekt).
Weiß jemand, wie es da mit den Rechten steht? Es liegt mir fern, Hasbro irgendwie schaden zu wollen, gleichzeitig arbeite ich natürlich mit deren Material (was für die eigentlich auch Werbung ist, wie will man bei sowas Gewinn und Verlust überhaupt ausrechnen?). Ich will mich nicht dafür bezahlen lassen, was andere geleistet haben, ich will nur für das unterstützt werden, was ich selbst an Arbeit hineinstecke. Das ist aber natürlich keine Rechts-Definition. Kennt sich da jemand aus? Natürlich gibt es die "Wo kein Kläger, da kein Richter"-Überlegung, aber ich habe keine Lust, eines unschönen Tages zu einem riesen Bußgeld verknackt zu werden, bloß weil ich etwas Unterstützung dafür haben wollte, kreativ zu sein und anderen eine Freude zu machen. Es nur hobbymäßig betreiben und halt hoffen, dass sich keiner an mir stört, weil ich ja keinen Gewinn mache, würde ich ungern, weil ich gern mehr und auch hochwertige Videos machen will und dabei Unterstützung brauchen könnte.
Ich freue mich über fundierte Hinweise zum Thema.

[Conqi]

Eine Rechtsberatung kann ich dir leider auch nicht bieten, aber zwei Anmerkungen hätte ich dennoch.

Du hast 371 Abonnenten und ein paar Tausend Aufrufe auf deinen 20 Videos. Denkst du, da kommt überhaupt etwas zusammen? Insbesondere bei der geringen Anzahl an Abonnenten (unter denen würden sich Patreon Unterstützer höchstwahrscheinlich befinden) lässt mich persönlich daran zweifeln.

(20.01.2016)Pinfeather schrieb:  Es nur hobbymäßig betreiben und halt hoffen, dass sich keiner an mir stört, weil ich ja keinen Gewinn mache, würde ich ungern, weil ich gern mehr und auch hochwertige Videos machen will und dabei Unterstützung brauchen könnte.

Wenn du auf Patreon Geld einsammelst, dann ist das doch offensichtlich mit Gewinnabsicht. Das Erstellen von Videos kostet außer Zeit (und vernachlässigbare Mengen Strom) ja nichts. Man könnte vielleicht noch nen neues Mikro oder so als Mittel verbuchen, aber alles andere wäre doch klar Gewinn.

[Pinfeather]

Das meine ich mit "größer aufziehen": Zur Zeit mache ich das aus Spaß nebenher, ich würde aber gern mehr machen. Vielleicht krieg ich kein Millionenpublikum, aber ja, ich glaube, ich bekomme noch einige Abonnenten mehr und hätte dann auch genug Unterstützer, dass ich mir zumindest weniger Gedanken ums Geld machen muss. Ich würd außerdem meinen Patreonaccount auch noch auf meine anderen künstlerischen Tätigkeiten aufbauen (hab immer wieder Lesungen und Auftritte), ich wär also nicht auf die Bronies allein angewiesen. Ich hab mir das schon überlegt und halte zumindest eine Teilfinanzierung meiner Arbeit durch Fans durchaus für realistisch, für mich ist jetzt nur die Frage, ob ich mich konkret mit der YT-Arbeit rechtlich auf zu dünnes Eis begebe. Oder reicht es, wenn ich bei Patreon angebe, dass ich als Künstler das Geld erhalte und es nicht konkret für die Ponyvideos ist? Dass ich bei größerer Unterstützung mehr Ponyvideos machen kann, solang mich niemand blockiert, ist ja damit nicht ausgeschlossen. Das wäre aber vermutlich zu leicht, oder?

Das mit dem Gewinn ist genau so wie du sagst, dass ich keinen Gewinn mache bezieht sich auf meinen jetzigen Hobby-Zustand.

[Lethrael]

Ich habe mit Patreon geliebäugelt, aber werde erst einmal weiter ohne machen.
Da wir uns hier nicht in den Vereinigten Staaten sind können wir uns schwierig uf das "Fair Use" Recht berufen,
also kann es sein, dass wir gesperrt werden, wenn wir bei einer bestimmten Anzahl von Abonnenten oder Views die entsprechenden Meldungen bekommen.
Bei den Patreonsachen und auch bei Werbung bei Youtube ist bei einer bestimmten Grenze eine Steuerklärung erforderlich, ja ich weiß ziemlich früh dafür, aber bervor es vergessen wird.
Ich muss außerdem sgen, ich würde n deiner Stelle noch einige Sachen machen und sehen, wie es läuft.
Ich für meinen Teil werde es erst einmal so machen.
Natürlich habe ich auch nicht deine Abonnentenanzahl.

[Conqi]

(20.01.2016)Pinfeather schrieb:  Das meine ich mit "größer aufziehen": Zur Zeit mache ich das aus Spaß nebenher, ich würde aber gern mehr machen.

Ich verstehe das nicht ganz. Es ist doch nur ein Hobby, es würde doch bei nebenbei bleiben. Sofern du nicht vorhast deinen Job dafür hinzuschmeißen, dann wirst du dadurch doch nicht plötzlich mehr Zeit haben.

(20.01.2016)Pinfeather schrieb:  Ich hab mir das schon überlegt und halte zumindest eine Teilfinanzierung meiner Arbeit durch Fans durchaus für realistisch, für mich ist jetzt nur die Frage, ob ich mich konkret mit der YT-Arbeit rechtlich auf zu dünnes Eis begebe.

Was heißt denn finanzieren? Du hast doch gar keine Ausgaben dadurch, oder?

Wenn du Content monetarisierst, der nicht (vollständig) deiner ist, dann ist das immer dünnes Eis. Bei YouTube Werbung weiß ich, dass der Urheber des Contents an der Werbung mitverdienen kann oder es sperren kann. Bei Patreon fällt die Erste Option davon auch noch weg.

[BlackT0rnado]

(20.01.2016)Conqi schrieb:  

(20.01.2016)Pinfeather schrieb:  Ich hab mir das schon überlegt und halte zumindest eine Teilfinanzierung meiner Arbeit durch Fans durchaus für realistisch, für mich ist jetzt nur die Frage, ob ich mich konkret mit der YT-Arbeit rechtlich auf zu dünnes Eis begebe.

Wenn du Content monetarisierst, der nicht (vollständig) deiner ist, dann ist das immer dünnes Eis. Bei YouTube Werbung weiß ich, dass der Urheber des Contents an der Werbung mitverdienen kann oder es sperren kann.

Es gibt auch eine 3te Möglichkeit was die Werbung angeht.
Wen man mit YT Geld verdienen will muss man zu aller erst ein Ad-Sense Konto bei Google beantragen.
Dadurch wird erst eine Einnahme von Geld via Klicks möglich, vorher kann man da so viel Werbung in oder vor seinen Videos laufen lassen wie man will.
Ansonsten kann man die Werbung laufen lassen um eventuell mal eher in den Vorschlägen neben anderen Videos auzutauchen, das wars schon, ist aber eine sehr geringe Chance seine Bekanntheit zu steigern.

Am Anfang würde ich aber auch eher raten lassen das mit der Werbung sein zu lassen, denn Zuschauer ohne Addblocker, vergrault das schnell.

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Und nochmal zum Startpost und den Ersteller:
Wie viele schauen denn schon regelmäßig bei dir zu ?
Es ist nicht ratsam wenn man noch relativ klein ist, sich auf finanzielle Mittel wie YT-Geld oder Parteon einzulassen, kann nen flaschen Eindruck erwecken.
Und am Anfang wirst du auch nicht viele Euros zusammenbekommen, glaub mir.

Sowas kommt nach der Zeit und erfordert erstmal viel, viel Arbeit in seine Werke und dann noch das doppelte an Geduld.
YT kann ne langwierige Geschichte sein und den Wachstumsprozess machen viele nicht mit und geben nach ein paar Monaten auf weil nicht das eingetroffen sit was man sich erhofft hat.

Ich rate dir erstmal nur das du am Ball bleibst und deine Werke sorgfältig und mit Gewissen weiterhin durchziehst, dann wächst der Kanal von alleine wenn der Zuschauer merkt das du mit Leidenschaft dabei ist.

Wenn du noch weitere Fragen zu YT oder ähnliches hast kannst du mich gern via PN anschreiben wenn noch was unklar ist.

[Pinfeather]

Ich bin Künstlerin, ich unterscheide nicht so wie andere zwischen Job und Freizeit. Ich leiste kreative Arbeit und werde von denen, die sie mögen, dafür bezahlt (bei etwas, das ganz mir entsprungen ist, wie z.B. einem Gedichtband, ist das rechtlich auch kein Problem). Meine Ausgaben bestehen in der Tatsache, dass ich ein Mensch bin, essen und im Warmen schlafen will (+Strom, Internet etc. um Videos machen zu können). Dass jeder andere Mensch das ebenfalls braucht, heißt nicht, dass mich keiner bezahlen wird, denn genau das ist das Prinzip des Konsums. Patreon ist dafür eine Plattform: die Wertschätzung derjenigen, die sich von meiner Kunst erfreuen lassen, wird durch das Geld umgewandelt in Zeit und gedankliche Freiheit, die ich statt in einen Nebenjob und die Erhaltung meiner Alltagssicherheit ins Entwerfen neuer Werke stecken kann.
Hobbymäßig nebenbei bedeutet für mich, dass es nicht zu meinen primären Projekten zählt, also dass es z.B. sein kann, dass ich mal ein paar Wochen lang nichts mache. Ich würde gerne mehr machen, weil ich das Thema sehr interessant finde und Ideen habe, aber dann müsste ich andere Prioritäten senken und das kann (bzw. will, man kann schließlich auch mit seeehr wenig leben) ich mir ohne finanziellen Gegenwert nicht leisten.

Natürlich würden Einnahmen aus dieser künstlerischen Tätigkeit ganz regulär in meine Steuererklärung einfließen, das ist gar nicht die Frage, trotzdem danke für den Hinweis.

[Conqi]

(20.01.2016)Pinfeather schrieb:  Ich würde gerne mehr machen, weil ich das Thema sehr interessant finde und Ideen habe, aber dann müsste ich andere Prioritäten senken und das kann (bzw. will, man kann schließlich auch mit seeehr wenig leben) ich mir ohne finanziellen Gegenwert nicht leisten.

Das ist eigentlich auch mehr aus Interesse und nicht wirklich für die Diskussion relevant, aber ich verstehe das einfach nicht ganz:
Wenn du nun Geld durch Patreon verdienen würdest, in wie fern könntest du dann anderen Sachen eine niedrigere Priorität einordnen, die du aktuell tun musst? Hast du nen Nebenjob oder sammelst du Pfandflschen oder ähnliches, um dein Geld aufzustocken? Ansonsten weiß ich nicht, wie dir mehr Geld zu mehr Zeit verhilft.

[Pinfeather]

Zu Black:

Ja, das ist mir absolut bewusst, ich hatte jetzt auch nicht vor, sofort alle um Geld anzuhauen, die mal sagen, dass sie mögen, was ich mache.
Gerade weil es so ein langwieriger Prozess ist, braucht es Vorbereitung, die z.B. darin besteht, sich über die rechtlichen Konsequenzen Gedanken zu machen
Ich habe hohe Ansprüche an meine Integrität, es geht mir nicht um nen schnellen Euro zwischendurch, sondern um eine Leistung, die ich erbringe. Ich bin mir der Schwierigkeiten bewusst, aber ich weiß, warum ich das tun will, und ich werde mit den Konsequenzen leben. Diese könnten natürlich auch darin bestehen, dass nicht genug Interesse an meinen Arbeiten besteht, um den Wunsch zur Unterstützung zu erwecken, dann werde ich auch damit leben. Aber auf der anderen Seite könnte sich gerade auf Dauer betrachtet durchaus etwas entwickeln, denn ich habe mit 371 Abonnenten jetzt schon mehr, als ich zu Beginn erwartet hatte (genaugenommen hatte ich es nie auf die Anzahl der Abonnenten ausgelegt, ich wollte einfach bestimmte Lieder bearbeiten). Es mag Youtuber geben, die für eine Klickanzahl von unter einer Million nur Geringschätzung übrig haben, aber ich denke da anders.

Konkret ist mein Plan, bei 500 Abonnenten ein Video zu machen, in dem ich mich auch mal persönlich vorstelle und unter anderem auf meine bis dahin erstellte Patreon-Seite hinweise. Angenommen, auch nur 1%, also 5 Leute, spenden mir was: drei spenden 1€ im Monat, einer 5€ und einer 10€, dann hätte ich 18€ im Monat mehr zu Verfügung. Klingt nach nix, aber damit sind z.B. meine Internetkosten bereits abgedeckt. Bei einem Nebenjob muss ich dafür 2 Stunden arbeiten. Voila, zwei Stunden mehr Zeit für neue Videos. Und je mehr Videos ich mache, desto mehr Abonnenten krieg ich auch - natürlich nur, sofern ich meine Qualität aufrecht erhalte, aber wenn ich das nicht tue, geschieht es mir recht, wenn die Fans abspringen.

YT-Werbung werd ich auf keinen Fall schalten, ich finde das höchst lästig und weiß ja auch nicht, ob ich hinter den dort gemachten Angeboten stehen könnte.

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Zitat:Wenn du nun Geld durch Patreon verdienen würdest, in wie fern könntest du dann anderen Sachen eine niedrigere Priorität einordnen, die du aktuell tun musst? Hast du nen Nebenjob oder sammelst du Pfandflschen oder ähnliches, um dein Geld aufzustocken?

Nebenjob bzw. projektweise Jobs. Mach ich ab und zu auch ganz gern, aber eigentlich will ich ganz Künstlerin sein. Und zukünftige größere Projekte brauch ich ohne ordentliches Budget gar nicht erst anzudenken. Dafür wär natürlich auch Kickstarter etc. ne Möglichkeit, aber auch dafür müsst ich erstmal einigermaßen etabliert sein und da beißt sich die Katze selbst in den Schwanz.