Ist jedes menschliche Leben für euch gleich viel wert?

[Triss]

Wert ist allgemein ein Konstrukt von Menschen, etwas objektiv messbares gibt es dort nicht, wohl aber kann man anstreben, sein Werteverständnis als universell gelten zu lassen. Für ein vernünftiges Zusammenleben braucht man einen gewissen Konsens.

[Hagi]

Einen "objektiven" Wert kann man erst dann festlegen, wenn man den Zweck des Lebens kennt. Da man den Sinn des Lebens aber nicht kennt, lässt sich auch der Wert nicht objektiv festlegen. Schließlich hängt der Wert ja direkt mit dem Zweck zusammen.

[Guardian]

Was man denkt und wie man handelt sind zwei unterschiedliche Dinge!

[LittleMissDevil]

(02.02.2015)Hagi schrieb:  

(02.02.2015)LittleMissDevil schrieb:  Wobei ich von "Natur" ohnehin nicht so viel sehe, wenn ich aus dem U-Bahn-Fenster gucke

Glaub mir, du siehst dabei mehr Natur als dir vielleicht bewusst ist
Der Mensch hat sich zwar technologisch stark verändert, aber im Kern siehst du bei Menschen noch 1:1 die selben Verhaltensmuster wie du sie zB bei Hunden auch siehst. Vor allem in Gruppen ist das sehr faszinierend zu beobachten.

Hach, ich wusste, dass das kommt. ^^

Es lässt sich ja trotzdem nicht leugnen, dass sich die sozialen Werte von Menschen stark verändern (allein in den letzten 100 Jahren in Bezug auf das Frauenbild oder Homosexualität in Deutschland). Wir bewegen uns in vielen Dingen ja durchaus auf größere Gleichstellung in verschiedenen Bereichen hin. Ein weiterer Vorteil des Menschen ist zudem, dass er seine eigenen Verhaltensmuster erkennen und analysieren kann. Man kann sich seine oft unbewussten Verhaltensmuster ja sogar bewusst machen und sie mit einiger Arbeit verändern (wie es ja viele Menschen in Therapie tun).

Ich leugne nicht, dass die gleichwertigkeit in den Köpfen der Menschen (als Gesamtheit) noch nicht angekommen ist und dss das auch ein nur schwer zu erreichendes Ziel ist, aber ich halte es nicht für unmöglich, nur weil der Mensch "natürlicherweise" Schwache ausselektiert und so weiter. Dass er auch zum Gegenteil fähig ist, hat er ja schon bewiesen

[Hagi]

(03.02.2015)LittleMissDevil schrieb:  Es lässt sich ja trotzdem nicht leugnen, dass sich die sozialen Werte von Menschen stark verändern (allein in den letzten 100 Jahren in Bezug auf das Frauenbild oder Homosexualität in Deutschland). Wir bewegen uns in vielen Dingen ja durchaus auf größere Gleichstellung in verschiedenen Bereichen hin. Ein weiterer Vorteil des Menschen ist zudem, dass er seine eigenen Verhaltensmuster erkennen und analysieren kann. Man kann sich seine oft unbewussten Verhaltensmuster ja sogar bewusst machen und sie mit einiger Arbeit verändern (wie es ja viele Menschen in Therapie tun).

Wie gerne ich doch immer wieder diese Selbstbeweihräucherung lese
wir sind alle Tolerant! wirakzeptieren Homosexuelle! wir sind eine ach so aufgeklärte Gesellschaft!
Ich liebe es sowas zu lesen

In der Realität ist das nämlich absolut nicht der Fall! Geh mal raus aus den Großstädten und schon am nächsten Ortsschild ist Schluss mit Toleranz und Gleichberechtigung. Ich habe einige Homosexuelle Paare in meinem Freundeskreis und es stimmt, in den Großstädten gibt's da kaum Probleme, doch nicht jeder wohnt dort. Es gibt auch welche die leben etwas außerhalb und die bekommen dann ihre Wohnung nicht weil "solche" Leute nicht erwünscht sind (True Story).

Man kann sich gerne einreden das man in einer ach so tollen Gesellschaft lebt, aber man sollte sich selbst nicht verblenden. Deutschland ist alles andere als tolerant gegenüber Homosexuellen. Es gibt da noch gewaltig viel zu tun. Bevor man nicht mal das geschafft hat, braucht man von einer Gleichstellung von allen Menschen gar nicht anfangen.

[LittleMissDevil]

Wo liest du in "wir bewegen uns in vielen Dingen ja durchaus auf eine größere Gleichstellung hin" die Selbstbeweihräucherung über eine ach so tolerante Gesellschaft? Ich komme selber vom Dorf, ich weiß, wie es da zu geht. Trotzdem ist es ja wohl nicht zu leugnen, dass dort in den letzten 100 Jahren einige Fortschritte gemacht wurden (wie bei der Emanzipation auch, schön, dass du dich nur auf die Homosexuellen stürzt). Aber es ist immer leicht zu meckern statt die Fortschritte zu würdigen, hmm?

Ich hatte diese Beispiele gewählt, weil ich nicht wieder auf die leidige "immerhin vergasen wir keine Juden/Krüppel/Anderspoltische mehr"-Schiene hinaus wollte...


Ich werde weiterhin meine eigenen Ideale hoch halten. Die Tatsache, dass wir "kleinere" Ziele auf dem Weg zur Gleichwertigkeit noch nicht erreicht haben, ändert nichts daran. Das hat nichts mit Verblendung zu tun. Solche Ideale stehen ja eher aus dem Wissen heraus, dass wir von dieser Gleichwertigkeit noch weit entfernt sind.

[yoshisluna]

Hmmm gute Frage...

Naja, wenn es Hart auf Hart kommt und nur eine gewisse Anzahl an Plätzen im Rettungsboot vorhanden wären, dann würde ich versuchen zu denen zu gehören, die das Leben von Kindern und Jungen Menschen höher gewichten als das Älteren.

Weil: Sörkel of Life und so... ^^

Aber wenn man von Gleichaltrigen ausgehen würde, finde ich Ja, hat jedes Leben gleich viel Wert.