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28.03.2024, 21:36



Aktuelle deutsche Politik
19.07.2018
Herr Mahlzahn Offline
Wonderbolt
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(19.07.2018)Firebird schrieb:  Was für eine Ironie. Ausgerechnet Angela Merkel ist in Bayern beliebter als Seehofer und Söder RD laugh
RD laugh
Was echt jetzt?

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19.07.2018
Firebird Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Ich zitiert mal: Seehofer und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder haben deutlich an Vertrauen verloren und sind im aktuellen Politiker-Ranking auf die hinteren Plätze abgerutscht. Söder büßte gegenüber der Beliebtheitsskala im April zehn Punkte ein, Seehofer elf Punkte. Im Juli rangieren hinter den beiden CSU-Politikern nur noch die Fraktionsvorsitzenden der AfD, Alice Weidel und Alexander Gauland. Auf einer Skala von 1 bis 100 erreicht Söder nun 32 Punkte, Seehofer 31 Punkte. Spitzenreiterin ist Bundeskanzlerin Angela Merkel mit 54 Punkten. In Bayern kommt Söder noch auf 45 Punkte (minus neun gegenüber April), Seehofer auf 39 Punkte (minus zehn). Beliebter als die beiden CSU-Politiker ist bei den Bayern Merkel mit 47 Punkten.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Nur Weidel und Gauland sind im Moment unbeliebter als Seehofer und Söder RD laugh

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03.08.2018
Firebird Offline
Royal Guard
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Horst Seehofer ist grad wirklich angepisst RD laugh

Hintergrund: Er hatte die Schirmherrschaft über den Deutschen Nachbarschaftspreis inne. Da aber einige der Nominierten nicht in verbindung mit einer Person wie Seehofer stehen wollten, hatten sie ihre Bewerbung zurückgezogen. Nun hat der gute Horst die Schirmherrschaft abgetreten und fühlt sich vollkommen missverstanden.

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Toleranz, Mitmenschlichkeit und Offenheit? Dass der Mann sich traut, diese Worte überhaupt in den Mund zu nehmen. Er ist weder tolerant, noch mitmenschlich noch offen. Zeigt doch schon seine Politik. Jetzt droht er auch noch, ab August zu twittern um seine Wahrheiten zu verbreiten.

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03.08.2018
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Twittert er noch gar nicht? Na dann wirds eh höchste Zeit. XD

Ich finde dass die Medien bzgl. Twitter völlig überreagieren. Politiker nutzen das seit Jahren. Auch Obama oder Clinton. Nur hats da einfach niemanden geschert. Das wurde erst mit Trump skandalisiert.

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06.08.2018
Firebird Offline
Royal Guard
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Das muss Söder richtig anpissen. Von allen Ministerpräsidenten Deutschlands ist er der unbeliebteste RD laugh

64 Prozent aller befragten Bayern finden seine Arbeit unbefriedigend. Zum Vergleich BaWüs Ministerpräsident Kretschmann: Da sind 74 Prozent seiner Landsleute mit dessen Arbeit zufrieden.

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11.08.2018
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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Beiträge: 13.926
Registriert seit: 11. Mai 2012

RE: Aktuelle deutsche Politik
Ah... Endlich ist Extra-3 wieder zurück. Und schon gibt es die neusten Wetteraussichten... Cheerilee awesome





RD laugh

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12.08.2018
Lord Zymix Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
"Leider" muss ich sagen, das der Wert über lange Sicht weiterhin ansteigen wird, wenn nichts dagegen getan wird RD wink

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18.08.2018
Peters In NorthEnd Offline
Enchantress
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Wird wohl so sein. Leider muss ich sagen das obwohl ich die AFD nicht mag die Sendungen wie Extra 3 und Heute show mich kaum noch begeistern. Ja man hat sonst auch jede Sendung auf der FDP rumgehackt aber wie immer war früher alles besser. Deutsche Durchschnittsfamilie fehlt mir sehr und was Themen angeht halt gerade auch einige der anderen politischen Themen die ich manchmal doch vermisse.

Naja aber irgendwie ist das ja fast überall so das man wir gegen sie als den Fokus jeder Diskussion sieht.

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27.08.2018
Space Warrior Abwesend
Indigofohlen


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RE: Aktuelle deutsche Politik
In Chemnitz gibt es gerade massive rechtsextremistische Ausschreitungen:

https://www.tagesschau.de/newsticker/liv...z-101.html
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27.08.2018
Mc Timsy Offline
Wonderbolt
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Registriert seit: 01. Jul 2013

RE: Aktuelle deutsche Politik
Da hatte ich wohl ganz zufällig relativ richtig die Lust verloren länger zu bei der Gegendemo zu bleiben. Aber ok, ich bin auch keiner der aktiv solche Aktion suchen würde.

Schon traurig was für Schlagzeilen meine aktuelle Heimatstadt wieder produziert. Andererseits finde ich es nach meinen persönlichen Empfindungen auch nicht verwunderlich. Chemnitz ist eigentlich eine sehr nette Stadt, aber die Fremdenfeindlichkeit sitzt erschreckend tief. Selbst auf ganz banalem, alltäglichem Niveau. Das habe ich so definitiv noch in keiner anderen Stadt meines Lebens erlebt.

Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
- Lucius Annaeus Seneca -
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27.08.2018
Meganium Offline
Busfahrerpony
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(27.08.2018)Mc Timsy schrieb:  Schon traurig was für Schlagzeilen meine aktuelle Heimatstadt wieder produziert. Andererseits finde ich es nach meinen persönlichen Empfindungen auch nicht verwunderlich. Chemnitz ist eigentlich eine sehr nette Stadt, aber die Fremdenfeindlichkeit sitzt erschreckend tief. Selbst auf ganz banalem, alltäglichem Niveau. Das habe ich so definitiv noch in keiner anderen Stadt meines Lebens erlebt.
Besonders erschreckend scheint es auch bei der hohen Einwohnerzahl. Ich schätze mal, man kann keine exakten Statistiken oder Zahlen nennen? Sowas wie 100 Fremdenfeindliche auf 1000 Einwohner? Würde mich irgendwie brennend interessieren.
Hier bei mir sind die Städte eher klein - so um die zehn- bis zwanzigtausend Einwohner. Gefühlt scheint es aber so, dass Fremdenfeindlichkeit so tief (glücklicherweise gewaltfrei - nicht wie in Chemnitz) verwurzelt und selbstverständlich ist, dass einem mit Verachtung und Spott begegnet wird, wenn man die Meinung vertritt, die hier lebenden Flüchtlinge sind wegen eines würdevollen Lebens zu uns gekommen.

...
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27.08.2018
Mc Timsy Offline
Wonderbolt
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Meganium schrieb:Besonders erschreckend scheint es auch bei der hohen Einwohnerzahl. Ich schätze mal, man kann keine exakten Statistiken oder Zahlen nennen? Sowas wie 100 Fremdenfeindliche auf 1000 Einwohner? Würde mich irgendwie brennend interessieren.

Ich glaube nicht, dass sich das effektiv messen lassen würde. Was ich als "Fremdenfeindlichkeit" bezeichnen würde scheint mir nämlich wirklich eine Sache zu sein die sich durch die komplette Gesellschaft zieht. Es ist diese Selbsverständlichkeit hinter Aussagen wie: "Alle Muslime sind Extremisten!"; "Mein Sohn ist sogar mit 'ner Schwarzen verheiratet, die kommt aber nicht aus'm Busch!".
Das ewige schlecht reden der Zustände: "Ja, hier herrscht doch Anarchie seit die ganzen Ausländer hier sind." "Die Araber lachen einen doch aus, weil die alles bekommen und wir für die schuften müssen." "Passen Sie auf, wenn sie nach Chemnitz kommen, da herrscht jetzt Bürgerkrieg und die Deutschen werden von den Flüchtlingen abgeschlachtet!" Das sind alles Zitate alleine von heute!

Hab' übrigens keine Ahnung, warum mich alle paar Wochen mal nette alte Damen und/oder Herren ansprechen um mir ihre rassistischen Parolen mitzuteilen. Shrug Aber sie kommen und sind dann da und reden wirres Zeug über Ausländer und Russland und wie böse doch Amerika ist Derpy confused und wir leben doch schon alle in der Merkel-Diktatur. Do not want

Ich habe außerhalb des universitären Rahmens bislang bestenfalls Gleichgültigkeit, oft aber auch Freude angetroffen, wenn das Thema aufkam, dass Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken. Hier hat sich die Entmenschlichung von "Ausländern" doch einfach auf eine Art festgesetzt, die ich so noch nicht gekannt habe.
Ich will es nicht so verstanden wissen, dass alle Chemnitzer so wären. Ich lebe echt gerne hier. Aber es fällt mir als Vollblutwessi schon auf. Die grundsätzliche Fremdenfeindlichkeit ist höher als anderswo. Wahrscheinlich noch nicht mal am schlimmsten, aber Sachsen hat ein Problem. Ein ernstes! Und zwar mit etablierten, rechtsradikalen Strukturen die auf tief verwurzelten Rassismus in weiten Teilen der Bevölkerung zurückgreifen können. Normale, freundliche Menschen sind so viel bereiter sich hasserfüllt aufstacheln zu lassen und auch Gewalt gegen Ausländer zu verteidigen und die Parolen sitzen tief.
Aber wenn solche Sachen dann wieder durch die Medien gehen und Sachsens Problem mit Rechtsradikalen thematisiert wird, dann höre ich in den Stimmen meiner Nachbarn Unverständnis und Verletzung. Man scheint so abgestumpft für selbst plumpeste Nazi-Parolen, dass man einfach nicht sehen will, warum Sachsen einen solchen Ruf hat. Man will sich das Problem nicht eingestehen, sondern erklärt sich die schlechten Schlagzeilen lieber mit "Sachsen-Bashing" von "denen da oben".
Ich halte Sachsen für ein gutes Beispiel was passiert, wenn die Politik über Jahrzehnte den Rechtsradikalismus verharmlost und teilweise sogar verteidigt. Der politische Diskurs hier im Bundesland ist zutiefst gestört und sowas wie heute in Chemnitz zeigt was dabei herum kommt. Pogromstimmung!
Es macht mich traurig, dass diese Region derart vergiftet zu sein scheint, aber ich wüsste auch keine Antwort darauf. Jahrzehnte andauernde rechte Propaganda, die so tief im Alltag verwurzelt ist, scheint auch mindestens eine Jahrzehnte andauernde Aufgabe zu werden. Aber dafür müssten sich die Sachsen auch mal eingestehen, dass das Problem tatsächlich existiert. Und der Rest des Landes muss sein möglichstes tun um das Problem einzudämmen. Ein irritierend menschenfeindliches Bundesland reicht!

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27.08.2018
Terran_wrath Abwesend
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(27.08.2018)Meganium schrieb:  die hier lebenden Flüchtlinge sind wegen eines würdevollen Lebens zu uns gekommen.
Dann sind es aber Immigranten und keine Flüchtlinge. RD wink
Überleben und ein würdevolles Leben sind sehr weit auseinander... und sein wir ehrlich.... letzteres ist eine über alle Maßen schwammige Definition wie sie besser kein Wortverdreher formulieren kann ohne irgendetwas auf den Punkt zu bringen. Jeder versteht etwas anderes unter "würdevoll".
Ein Unterschied der Bedeutend ist, wenn man den Hintergrund und das ganze Drumherum bedenkt.

In den Medien wird auch gerne alles gern als Fremdenfeindlich pauschalisiert.... ist aber meist nicht so simpel. Gegen legale, geregelte Immigration von Leuten, die unsere Werte schätzen und achten hat kaum jemand etwas... gegen unkontrollierte Masseneinwanderung unter dem löchrigen Deckmantel der Flucht(sein wir mal ehrlich, keiner weiß, wer da so alles ins Land kommt... haben ja kaum welche gültige Papiere dabei) sollte jeder etwas haben, der noch einen Funken Verstand hat. Es sind jeweils 2 völlig verschiedene Dinge, die man nicht einfach über einen Kamm scheren sollte... außer man ist Extremist... die gibt es auch auf beiden Seiten, die einen verbohrter als die anderen. Manchmal kann ich kaum glauben, zu was für einem stumpfen Haufen dualistischer Schnachnasen unsere Gesellschaft geworden ist. Zu viel BILD und TV... zu viel Meinungen schaffen ohne über Lösungen zu reden(und auch handeln zu wollen). Nicht das Deutschland, dass die Dichter und Denker zurückgelassen haben.
(27.08.2018)Mc Timsy schrieb:  Ich habe außerhalb des universitären Rahmens bislang bestenfalls Gleichgültigkeit, oft aber auch Freude angetroffen, wenn das Thema aufkam, dass Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken. Hier hat sich die Entmenschlichung von "Ausländern" doch einfach auf eine Art festgesetzt, die ich so noch nicht gekannt habe.
Ich will es nicht so verstanden wissen, dass alle Chemnitzer so wären. Ich lebe echt gerne hier. Aber es fällt mir als Vollblutwessi schon auf. Die grundsätzliche Fremdenfeindlichkeit ist höher als anderswo. Wahrscheinlich noch nicht mal am schlimmsten, aber Sachsen hat ein Problem. Ein ernstes! Und zwar mit etablierten, rechtsradikalen Strukturen die auf tief verwurzelten Rassismus in weiten Teilen der Bevölkerung zurückgreifen können. Normale, freundliche Menschen sind so viel bereiter sich hasserfüllt aufstacheln zu lassen und auch Gewalt gegen Ausländer zu verteidigen und die Parolen sitzen tief.
Aber wenn solche Sachen dann wieder durch die Medien gehen und Sachsens Problem mit Rechtsradikalen thematisiert wird, dann höre ich in den Stimmen meiner Nachbarn Unverständnis und Verletzung. Man scheint so abgestumpft für selbst plumpeste Nazi-Parolen, dass man einfach nicht sehen will, warum Sachsen einen solchen Ruf hat. Man will sich das Problem nicht eingestehen, sondern erklärt sich die schlechten Schlagzeilen lieber mit "Sachsen-Bashing" von "denen da oben".
Ich halte Sachsen für ein gutes Beispiel was passiert, wenn die Politik über Jahrzehnte den Rechtsradikalismus verharmlost und teilweise sogar verteidigt. Der politische Diskurs hier im Bundesland ist zutiefst gestört und sowas wie heute in Chemnitz zeigt was dabei herum kommt. Pogromstimmung!
Es macht mich traurig, dass diese Region derart vergiftet zu sein scheint, aber ich wüsste auch keine Antwort darauf. Jahrzehnte andauernde rechte Propaganda, die so tief im Alltag verwurzelt ist, scheint auch mindestens eine Jahrzehnte andauernde Aufgabe zu werden. Aber dafür müssten sich die Sachsen auch mal eingestehen, dass das Problem tatsächlich existiert. Und der Rest des Landes muss sein möglichstes tun um das Problem einzudämmen. Ein irritierend menschenfeindliches Bundesland reicht!
Hast du dir mal die Mühe gemacht nach dem "Warum" zu fragen? Es ist leicht sich über etwas zu echaufieren, das tut jeder gerne, da gibt es keine Ausnahmen. Aber zu verstehen, warum die Leute das tun... das ist doch der erste Schritt zu einem vernünftigen Diskurs...

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28.08.2018
Meganium Offline
Busfahrerpony
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(27.08.2018)Terran_wrath schrieb:  Dann sind es aber Immigranten und keine Flüchtlinge. RD wink
Das ist irrelevant.

Zitat:Überleben und ein würdevolles Leben sind sehr weit auseinander... und sein wir ehrlich.... letzteres ist eine über alle Maßen schwammige Definition wie sie besser kein Wortverdreher formulieren kann ohne irgendetwas auf den Punkt zu bringen. Jeder versteht etwas anderes unter "würdevoll".
Was für andere Definitionen von menschlicher "Würde" gibt es denn? Ich kenne nur das der Anerkennung und Bewahrung der Existenz eines Menschen unabhängig seiner Herkunft, seiner Sexualität oder seines Alters, ja gar seines politischen Spektrums. Daraus leiten sich die Grundrechte ab, die ein jeder Mensch bestrebt.

Zitat:In den Medien wird auch gerne alles gern als Fremdenfeindlich pauschalisiert.... ist aber meist nicht so simpel. Gegen legale, geregelte Immigration von Leuten, die unsere Werte schätzen und achten hat kaum jemand etwas... gegen unkontrollierte Masseneinwanderung ... sollte jeder etwas haben, der noch einen Funken Verstand hat.
Genau. Ganz schlimm sind diese Umweltflüchtlinge. Wollen in Scharen ins nächste Land einreisen, weil ihr Land unbewohnbar wurde. Gleich zurückschicken - gerade die Afrikaner sollen sich nicht so anstellen, schließlich haben sie nicht ohne Grund ihre schwarze Hautfarbe! Twilight: not bad

Zitat:Nicht das Deutschland, dass die Dichter und Denker zurückgelassen haben.
Ein paar Chemnitzer halten den Dichter Anton Günther zumindest aufrecht mit dem Spruch "Deitsch un' frei woll'n mer sei". Ist doch immerhin etwas. RD wink

...
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28.08.2018
Space Warrior Abwesend
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RE: Aktuelle deutsche Politik
terran_wrath schrieb:Hast du dir mal die Mühe gemacht nach dem "Warum" zu fragen? Es ist leicht sich über etwas zu echaufieren, das tut jeder gerne, da gibt es keine Ausnahmen. Aber zu verstehen, warum die Leute das tun... das ist doch der erste Schritt zu einem vernünftigen Diskurs...
Warum demonstrieren die Leute in Chemnitz? Ganz einfach, weil das Neonazis sind. Diese missbrauchen den grundlosen Mord an einem Menschen, weil die Täter Ausländer waren und das Opfer Deutscher war. Normale Menschen werden sicherlich nicht zu dieser Veranstaltung hingehen.
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28.08.2018
Mc Timsy Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Terran_Wrath schrieb:Nicht das Deutschland, dass die Dichter und Denker zurückgelassen haben.

Dieses Deutschland der "Dichter und Denker" war nichts als der Begriff in einer Zeit, als das Land noch nicht politisch geeint war. Wir waren kein Staat, aber dank sprachlicher Überschneidung konnten wir dann immerhin das Deutschland der "Dichter und Denker" sein. Das ist leicht, wenn ohnehin nur die intellektuelle und finanzielle Elite relative Freiheit über Landesgrenzen hinweg genießt.
Dieses Deutschland von Goethe, Schiller, Kant und den anderen großen Denkern ist allerdings schon lange nicht mehr und das Land was sie uns hinterlassen haben wäre die Feudalordnung des Heiligen Römischen Reiches. Nach über 200 Jahren hat es allerdings auch wenig Nutzen sich auf eine eingebildete intellektuelle Vergangenheit etwas vorzumachen, denn das Volk der Dichter und Denker, war in seiner Bevölkerung eigentlich mehr ein Volk der ungebildeten, kurzlebigen und abergläubischen Bauern. Und wenn die Leute tatsächlich "legale" von "illegalen" Ausländern und einfach nur Deutschen mit anderer Hautfarbe unterscheiden würden könnte ich den Punkt sicher stehen lassen. Aber wenn dann Freunde von mir angepöbelt werden, weil es sichtbar ist, dass ihre Familie aus dem Süden kommt, dann ist es den Pöbelnden schlicht egal, dass ihre Opfer immer schon in Deutschland gelebt haben. Und die Person die mir heute erst gesagt hat, alle Muslime seien Extremisten meinte auch im nachfolgenden Satz, dass sie "sogar eine Muslimin im Handy eingespeichert" habe, mit der sie hin und wieder etwas unternehme und die sei ganz normal. Die Diskrepanz beider Aussagen wollte sie aber nicht sehen und das ist Fremdenfeindlichkeit. Pauschal, Separat, oder wie auch immer und sollte wahrheitsgemäß auch so benannt werden. Und wenn sich andere über die ganzen Flüchtlinge in der Innenstadt beschweren, dann gehe ich mit dir jede Wette ein, dass die sich nicht die Mühe gemacht haben zu klären, ob es tatsächlich Flüchtlinge waren, oder ein Teil der größeren Gruppe ohnehin hier lebender Ausländer. Die Schlussfolgern auf der Basis von Hautfarbe und nichts anderem. Über die korrekte Flüchtlingspolitik kann und soll jeder gerne diskutieren. Aber wer das für sich in Anspruch nimmt, kann dann sich nicht von fremdenfeindlichen Gerüchten dazu hinreißen lassen sich zwischen Leute zu stellen die rufen: "Hier regiert der nationale Widerstand!". Das tötet schlicht die Glaubwürdigkeit ab.


@Kosmobatalanto

Ich fürchte, so einfach ist das hier tatsächlich nicht mehr. Ich hab' selbst mit Leuten gesprochen, die auf der Seite der "Wir sind das Volk - Rufer" demonstriert haben. Verdammt, ich wohne mit welchen davon im selben Haus und wir sind gemeinsam in der Bahn gefahren. Die Demo ging von Nazis aus, aber die Berührungsängste sind hier gleich null. Für manch einen ist es fast schon eine Auszeichnung, die eine Trotz-Haltung gegenüber Staat und Medien hervorruft. Aber zwischen den Nazis standen "normale" Menschen. Denn die Grenzen, die in anderen Teilen des Landes noch halbwegs den "Normalo" von dem "Neonazi" trennen sind hier, meinem Empfinden nach, schon so verwaschen, dass die freundlichsten Menschen teilweise unglaublich fremdenfeindlich sein können und diese Aussagen werden nicht sanktioniert, sondern als völlig normal empfunden.


Nachtrag @ Terran_Wrath

Zitat:Hast du dir mal die Mühe gemacht nach dem "Warum" zu fragen? Es ist leicht sich über etwas zu echaufieren, das tut jeder gerne, da gibt es keine Ausnahmen. Aber zu verstehen, warum die Leute das tun... das ist doch der erste Schritt zu einem vernünftigen Diskurs...

Ich diskutiere mit diesen Leuten, wenn ich in einer solchen Situation bin und wenn ich es schaffe durch den Panzer an Parolen zu brechen frage ich auch gerne nach den Gründen. Zusätzlich spreche ich mit anderen Menschen darüber, die mir ihren Teil der Erfahrung mitteilen. Ich lese Studien zum Thema Rechtsradikalismus, Studien zu Politik und Gesellschaft in Sachsen. Ich bin als Politikwissenschaftler auch selber an solchen Studien beteiligt. Dazu Aufarbeitungen von Historikern. Ich sehe Dokumentationen, lese Zeitungsartikel, sogar Kommentarspalten wenn ich masochistisch drauf bin. Ich bin hier zivilgesellschaftlich aktiv und schrecke auch vor lauschen in der Bahn nicht zurück. You bet I ask why!
Falls du, wie so viele mit dieser Frage, auf die Unzufriedenheit hinaus willst, die ist mir bekannt. Ich habe außerdem seit langer Zeit nichts mehr neues als Begründung für die Unzufriedenheit gehört. Von "Anarchie" über "Lügenpresse" und "Treuhand" bis "Zeitarbeit". Ich hab' mit dem Präsidenten des sächsischen Verfassungsschutzes darüber gesprochen und ich kann dir sogar sagen, dass Sachsen als Personengruppe diejenigen sind, die am wenigsten in Deutschland verteilt leben. Der mit Abstand größte Teil kehrt zurück, Auswanderung ins Ausland ist von allen Deutschen am seltensten, auch Migration in Deutschland ist meistens nur zeitlich begrenzt, bevor die Person wieder in die "Heimat" zurück kehrt, was sich mittlerweile sogar genetisch bemerkbar macht.
Ich weis in vielen Fällen vermutlich besser warum einige dieser Leute unzufrieden sind als sie selber. Das spielt im Diskurs jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Meistens läuft es so, dass irgendein Mist aus der Gerüchteküche gestreut wird, ich widerspreche, dann geht es weiter zum nächsten Argument. Bestenfalls widerlege ich die Falschinformationen so lange, dass das Gespräch irgendwann tatsächlich auf die Gründe für die Unzufriedenheit dieser individuellen Person einschwenkt. Aber das dauert normalerweise zu lange, die Schlange an der Kasse ist ja nur so und so lange und auch die Bahn hat irgendwann ihr Ziel erreicht.
Darüber hinaus. Ich leugne nicht, dass die Unzufriedenheit da ist. Ich mache mir Sorgen darüber, dass diese Stimmung sich auf außergewöhnliche Art in Rechtsradikalismus manifestiert. Da kann ich jetzt auch nicht Jahrzehnte der DDR-Diktatur, gefolgt vom wirtschaftlichen Niedergang der 90er und einer stark konservativen Alleinherrschaft der CDU ungeschehen machen. Oder irgendeinen anderen der Faktoren, von denen ich garantiert nicht alle relevanten und ihre Zwischenspiele kenne. Ich arbeite gerne daran die Dinge zu verbessern. Aber bei der Frage wie man jetzt vorgehen soll helfen rechtsradikale Machtdemonstrationen nicht weiter. Und die Tatsache, dass sich so viele Sachsen so dagegen stemmen den von dir genannten Diskurs überhaupt zu führen macht die ganze Übung in vielen Fällen sowieso sinnlos.
Kurz gesagt, wenn du jemanden willst, der mit Leuten zusammen über geeignete Lösungen für Probleme sprechen will, I'm first in line! Aber ich kann den Diskurs, wie man Sachsen seines wirtschaftsschädigenden Mankos des Rechtsradikalismus entledigen kann, auch nicht mit mir alleine führen. Das mache ich schon genug.

Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.08.2018 von Mc Timsy.)
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28.08.2018
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(28.08.2018)Kosmobatalanto schrieb:  
terran_wrath schrieb:Hast du dir mal die Mühe gemacht nach dem "Warum" zu fragen? Es ist leicht sich über etwas zu echaufieren, das tut jeder gerne, da gibt es keine Ausnahmen. Aber zu verstehen, warum die Leute das tun... das ist doch der erste Schritt zu einem vernünftigen Diskurs...
Warum demonstrieren die Leute in Chemnitz? Ganz einfach, weil das Neonazis sind. Diese missbrauchen den grundlosen Mord an einem Menschen, weil die Täter Ausländer waren und das Opfer Deutscher war. Normale Menschen werden sicherlich nicht zu dieser Veranstaltung hingehen.

Oder weil sie schlichtweg Angst vor Ausländern haben und sich von der Bundesregierung nicht gut genug geschützt vorkommen vor den "Terroristen". Shrug

Weiß natürlich nicht ob es so ist, aber jetzt alle als Neonazis abzutun, obgleich sich viele wahrscheinlich nicht damit identifizieren würden, bringt auch nichts.

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28.08.2018
Space Warrior Abwesend
Indigofohlen


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RE: Aktuelle deutsche Politik
Mc Timsy schrieb:denn das Volk der Dichter und Denker, war in seiner Bevölkerung eigentlich mehr ein Volk der ungebildeten, kurzlebigen und abergläubischen Bauern.
Exactement!
In der prä-industriellen Zeit waren die meisten Menschen immer ungebildete Bauern, vom antiken Griechenland und Römischen Reich über das Kaiserliche China bishin zum Zeitalter der Aufklärung in Europa. Noch nie waren die Menschen gebildeter als heute.
Zitat:Hier regiert der nationale Widerstand!
Wir brauchen globalen Widerstand in der heutigen Zeit.

HeavyMetalNeverDies! schrieb:Oder weil sie schlichtweg Angst vor Ausländern haben
Warum? Derpy confused Woher wollen sie überhaupt wissen, dass jemand "Ausländer" ist? Außerdem gibt es in Chemnitz und dem Rest Sachsens doch kaum Ausländer.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.08.2018 von Space Warrior.)
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28.08.2018
RipVanWinkle Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Zitat:
Zitat:Dann sind es aber Immigranten und keine Flüchtlinge.
Das ist irrelevant.
Für die Leute, die sich darüber beschweren eben nicht. Asyl und Immigration sind zwei verschiedene Paar Schuhe, die an unterschiedliche Bedingungen geknüpft sind und sein sollten. Wenn der Eindruck entsteht, dass der Unterschied verschwimmt, vor allem, wenn die Flüchtlinge nicht mehr zurückkehren, dann wird das sehr wohl relevant. Schließlich ist Asyl keine Einwanderungsmaßnahme. Gerade das gleichmachen ist problematisch, das lädt wütende Leute gerade zu ein dann auf alle Ausländer sauer zu sein, wie bei den Beispielen von McTimsy.

Zitat:Ganz schlimm sind diese Umweltflüchtlinge. Wollen in Scharen ins nächste Land einreisen, weil ihr Land unbewohnbar wurde.
Weite leere Landstriche zurücklassen und diese einfach Länder befüllen lassen, die ohnehin schon eine hohe Dichter an Einwohnern/m² haben ist auch keine Lösung. Wirtschaftliche Konsequenzen und daraus resultierende gesellschaftliche Spannungen außen vor.

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Dost thou love life? Then do not squander time, for that’s the stuff life is made of.
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28.08.2018
Terran_wrath Abwesend
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(28.08.2018)Kosmobatalanto schrieb:  Warum demonstrieren die Leute in Chemnitz? Ganz einfach, weil das Neonazis sind. Diese missbrauchen den grundlosen Mord an einem Menschen, weil die Täter Ausländer waren und das Opfer Deutscher war. Normale Menschen werden sicherlich nicht zu dieser Veranstaltung hingehen.
Wenn du in der gleichen Straße wohnen würdest... würdest du dir garkeine Gedanken machen? Die Polizei sagt ja selbst, dass die Kriminalität steigt, besonders die Schwere der Straftaten. Oder sind das nun auch Nazis? Menschen sind nicht blind und reagieren auf das, was in ihrer Umgebung passiert. Die Summe aus alldem sieht man ja. Abstempeln und ignorieren hilft da wenig... hat es nie, wird es nie. Da kannst du "Nazis!" Schreien so viel du willst, auf dauer verliert das Wort nur an Bedeutung. Soll heißen... deine Einstellung, die recht häufig vertreten wird verstärkt das Problem. Die Entwicklung lässt sich überall beobachten. How do you deal with that dilemma?

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