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28.03.2024, 11:13



Aktuelle deutsche Politik
30.10.2018
Adama Offline
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Beiträge: 4.089
Registriert seit: 02. Dez 2012

RE: Aktuelle deutsche Politik
Krass, sogar mit Aktienbeteiligung und Umzugshilfe. Scheinen ja echt dringend Leute zu besuchen.

[Bild: 2vx16wn.jpg]
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30.10.2018
HeavyMetalNeverDies! Online
 
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Beiträge: 13.926
Registriert seit: 11. Mai 2012

RE: Aktuelle deutsche Politik
Bei uns werden auch stetig Leute gesucht. Problem ist halt, dass die Konditionen so besch.... sind dass die Leute nach zehn Wochen wieder aufhören. Und ein weiteres Problem ist, dass auch langjährige angestellte aufhören weil sich die Arbeitsumstände so sehr verschlechtert haben.

[Bild: 52538124312_f7739de9e0_o.jpg]
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31.10.2018
RipVanWinkle Offline
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Beiträge: 2.368
Registriert seit: 03. Apr 2015

RE: Aktuelle deutsche Politik
Zitat:Was für ein Schwachsinn.

Ich kenne keine Firma die aktuell nicht verzweifelt Personal sucht. Wenn man nur ein bisschen was auf den Kasten hat ist es kein Problem einen Job zu bekommen
Was für ein Schwachsinn.

Natürlich gibt es genug Firmen, die kein Personal suchen (meistens weil das ja mehr kosten würde...) und genug Leute, die auch keine Stelle kriegen. Ist halt davon abhängig, worum es geht. Manche Branchen bzw. bestimmte Aufgabenfelder haben eklatanten Mangel, andere eben nicht. Und bei denen, wo es zu wenig Leute gibt, hat das auch nen Grund. (Wenn man bei seinen Jobs komplett anspruchslos ist kriegt man natürlich was, aber das würde ich niemandem raten)

[Bild: dvodJNg.jpg]

Dost thou love life? Then do not squander time, for that’s the stuff life is made of.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.10.2018 von RipVanWinkle.)
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31.10.2018
LittleMissDevil Offline
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Beiträge: 2.316
Registriert seit: 16. Nov 2014

RE: Aktuelle deutsche Politik
Warum wird hier überhaupt auf einen Beitrag eingegangen, der schon mit "ich glaube Statistiken nicht, aber hier, nehmt meine anekdotischen Beweise" beginnt? RD laugh

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31.10.2018
Eldur Offline
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Beiträge: 1.253
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(30.10.2018)Jandalf schrieb:  Bei uns suchen sie auch händeringend. Nötige Qualifikationen: Quasi keine. Aber ist halt Lagerarbeit, dafür sind sich dann wieder viele zu schade.

edit: Okay, es wird eine abgeschlossene Berufsausbildung erwartet. Also irgendeine.

Ich quote einfach mal mit Kommentaren, wenn hier schon mit Unwissen gekontert wird:

"abgeschlossene Berufsausbildung" - die hätte ich, ist aber laut diversen Personalern, Chefs, Wirtschaftsfreaks und anderen Spinnern keine gültige Qualifikation mehr, weil nicht unmittelbar darauf ein Beschäftigungsverhältnis folgte. Zählt also nicht (mehr).
"Erfahrung in der Logistik/Lagerbereich wünschenswert" = 0.
"Deutschkenntnisse" - glaub da muss man nicht drüber reden, aber wenn sowas schon im Anforderungsprofil steht...
"Fähigkeit zur Teamarbeit" - dito
"hohe Flexibilität und hohes Verantwortungsbewusstsein" - hab ich definitiv NICHT! Bin gesundheitlich stark eingeschränkt und dadurch alles andere als flexibel.
"körperlich belastbar" - ebenso, ärztlich bescheinigt
"Schichtdiensttauglichkeit" - siehe letzter Punkt, Arzt sagt nein.

Ich hab mich auch schon auf ähnliche Stellen beworben - und meistens nichtmal Absagen bekommen.

TLDR: Ich tauge nichtmal dazu - Ohne Gesundheit gibts in Deutschland keinen Job, ganz einfach Twilight: No, Really?

PS: Hab dieses Jahr 7 Monate "gelb gemacht" und mir das nicht selbst ausgesucht. Damit wäre ich aus jedem Beschäftigungsverhältnis hochkant rausgeflogen. Gerade als Einsteiger.
Und um nochmal auf die Statistik zurückzokommen: Genau deswegen bin ich die meiste Zeit auch gar nicht "arbeitslos", weil rausgerechnet. Also bitte erst informieren, bevor man sich über sowas lustig macht - denn die Ämter sind unter anderem auch voll mit Aufstockern, die trotz Arbeitsplatz so wenig verdienen, dass sie Anspruch auf Leistungen haben, was schon traurig genug ist.

Und weil ich gerade dabei bin... nochmal das Thema Gesundheit, weil gerade unser aktueller Gesundheitsminister ja so hochkompetent ist und mittlerweile am liebsten schon nach dem Kanzleramt greifen möchte.

Ich muss täglich diverse Medikamente neben, unter anderem unkonservierte EDOs. Die sind laut Herstellern für den einmaligen Gebrauch gedacht. Also aufmachen, nehmen, wegschmeißen, um die Sterilität zu gewährleisten und Infektionen zu vermeiden. Ich hab ein Mittel, dass es nur in der Größe "60 Stück" gibt - das bekomme ich einmal im Quartal. Mehr zahlen die Kassen nicht und meine Ärzte stellen mir dementsprechend auch keine Rezepte mehr aus. Ich muss also mit 60 Stück ca. 90 Tage auskommen und soll das 2x täglich nehmen. Damit käme ich also eigentlich nur 30 Tage lang aus. Die vermeintliche Lösung? Einfach nicht wegschmeißen und nehmen, bis es leer ist, mit dem Risiko der Verkeimung und daraus resultierenden Erkrankungen. Warum? Weil die Kassen kein Geld locker machen wollen, obwohl Überschüsse da sind. Und der Herr Spahn lieber die Beiträge senkt, als die Leistungen mal auf annehmbares Niveau zu bringen Flutterrage

Aber wie schon gesagt: Wer selbst nicht betroffen ist, weiß gar nicht und wird es auch nicht verstehen, wie miserabel manches in Deutschland ist FS sad

Edit: Mir ist auch bewusst, dass ich die Welt durch meine eigene Erfahrung sehe, die sehr stark von Pech und Unzulänglichkeiten geprägt ist - ich kriege das ja auch in meinem Umfeld mit, dass nur sehr wenige Probleme auf dem Arbeitsmarkt haben und die meisten irgendwo mehr oder weniger gut untergekommen sind. Ich weiß eben auch, wo meine Schwächen sind und gehe ehrlich damit um, aber genau daran scheitert es effektiv auch immer (sprich: Ich sage offen, was ich NICHT kann, aber zeige gleichzeitig Bereitschaft, daran zu arbeiten) - und genau das bemängel ich hauptsächlich. Mit meinen Drawbacks gibt mir eben keiner eine Chance, dadurch fühlt man sich entsprechend auch wertlos in der Gesellschaft.

[Bild: ponyprincesses.jpg?psid=1&width=500&height=200]
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.10.2018 von Eldur.)
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31.10.2018
kampfmeersau Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
"Wer arbeiten will findet Arbeit, was heißt denn hier Niveau" - Die Toten Hosen

Wir haben hier eben verschiedene Problemzonen, stichwortartig genannt:

Fachkräftemangel: Existiert nicht. Problem ist, dass es immer mehr gut ausgebildete, aber auch durchs Bildungssystem gepeitschte Leute ohne viel Praxiserfahrung gibt. Die Wirtschaft wollte schnellere Abschlüsse durch BA und MA, nun beschweren sie sich.

Sterben der Arbeiterklasse: Minder qualifizierte Jobs werden fast nur noch durch angelernte Kräfte, Aushilfen/Minijobber erledigt. Die Minijobs waren für Schüler/Studenten/Zuverdiener gedacht, nicht in Reihe geschaltet als Hauptverdienst für ungelernte Kräfte aus Deutschland/Osteuropa und weiteren. Ganze Berufszweige werden nur noch von Minijobbern erledigt, die die Arbeitslosenstatistik schönen, aber Dank fehlender Abgaben auf beiden Seiten nur schaden.

Immer weiter auseinanderdriftende Gehälter: Wer es geschafft hat, lebt echt mehr als gut in Deutschland, und kann guten Gewissens CDU/FDP wählen. Aber etwa 20% kommen höchstens gerade so über die Runden, egal ob Bildungsversager, Neubürger, exotischer Akademiker, chronisch Kranker oder sonstwie durchs Raster Gefallener. In MLP werden Spinner, Leute mit Inselbegabungen oder wirtschaftlich uninteressanten Berufen aufgefangen und gefördert, im echten Leben/Deutschland leider nicht.
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31.10.2018
Eldur Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Schöne Auflistung, triffts ziemlich Twilight smile

Zum Fachkräftemangel sei noch gesagt: Dieser Begriff stammt von der BA und war ursprünglich dadurch definiert, dass auf eine offene Stelle 7 oder weniger Bewerbungen eingingen. Diese Zahl wurde dann aber inzwischen auf 5 gesenkt, soweit ich das mitbekommen habe. Ändert im Gesamtbild aber nichts daran, dass dann immer noch bei "Fachkräftemangel", also bis zu 5 Bewerbungen pro Stelle, bis zu 4 Leute leer ausgehen.

[Bild: ponyprincesses.jpg?psid=1&width=500&height=200]
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31.10.2018
mowny Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(30.10.2018)Sairachaz schrieb:  Dieser Moment, wenn jeder hier Forum seinen Kopf so tief in den Arsch seiner Ideologie gesteckt hat, dass die einzige Person mit einer respektablen Quelle konsequent ignoriert und von der Diskussion ausgeschlossen wird.
Zymix, dieses Unterforum ist zu niveaulos für dich geworden.

Die Quelle der Zahlen ist respektabel, die Schlußfolgerung nicht. Die Zahl der Straftaten auf die jeweilige gesamte Bevölkerungsgruppe zu beziehen macht statistisch keinen Sinn, weil die demografische Zusammensetzung der beiden Gruppen sich deutlich unterscheidet. Stellt man vergleichbare demografische Gruppen - z.B. 18-25, männlich, Unterschicht, Baumschulabbrecher - gegenüber, sieht der Unterschied zwischen deutsch und nichtdeutsch gleich ganz anders aus. Das hat auch schon jemand gründlich auseinandergepflückt, ich weiß nur gerade nicht mehr ob das hier im Thread war oder im Politikthread auf furbase.
Also bitte nicht zum Niveaulimbo beitragen ;]

[Bild: nazihorsefuckoff.png]
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31.10.2018
RipVanWinkle Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Mal was anderes.
Merkel hat ja nun in Konsequenz zur Wahl in Hessen angekündigt, dass sie mit ihrer Tradition brechen will, als Kanzlerin gleichzeitig auch Parteichef sein zu wollen und für die nächste Parteichef-Wahl ihre Kandidatur abgesagt. Damit kann sie natürlich etwas Druck von sich nehmen (was aber gleichzeitig auch etwas Erwartungen an Seehofer und Nahles weckt, aber von denen wird da wohl nichts kommen), aber das interessante ist eigentlich, dass sie damit den Wettkampf um ihre Nachfolge eingeleitet hat. Bereits angekündigt haben sich Kramp-Karrenbauer (die voll auf Merkels Linie ist), Spahn (der aus dem konservativen Lager kommt) und Friedrich Merz (der in seiner längeren politischen Auszeit vor allem in der Wirtschaft viel herumgekommen ist, nachdem Merkel ihn damals als Konkurrenten abgesägt hatte. Man erinnert sich vielleicht an seinen Plan das Steuersystem so zu reformieren, dass eine Steuererklärung auf nen Bierdeckel passt).
Das könnte interessant werden zu sehen, was dabei rauskommt. Und schön, dass mal Bewegung in die Sache kommt. Bin gespannt welches Lager sich durchsetzen wird und ob vielleicht noch Kandidaten dazu kommen und wer sich da wem Stimmen wegschnappen wird (wohl eine Befürchtung von NRW-Ministerpräsident Laschet, dass er und AKK sich gegenseitig schwächen, zumindest zögert er noch mit einer Entscheidung ob er mitmacht.
Witzig könnte auch werden wie die AfD damit umgehen wird, wenn Merkel bald nicht mehr als Hauptfeind zur Verfügung steht, gerade wenn sich Spahn oder Merz durchsetzen sollte. Das wäre mir eigentlich lieb, weil es CDU und SPD Gelegenheit geben würde sich wieder mehr voneinander zu trennen, vor allem wenn sich die SPD entschließen sollte Nahles durch einen konkreten Kandidaten auszutauschen, was ich ihr sehr raten würde.

[Bild: dvodJNg.jpg]

Dost thou love life? Then do not squander time, for that’s the stuff life is made of.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.10.2018 von RipVanWinkle.)
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31.10.2018
404compliant Offline
GalaCon Volunteer-Stratege Carrot Not Found
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Fachkräftemangel: Wir haben vor einem Jahr versucht, unser Programmiererteam zu verstärken. Jede halbwegs passende Bewerbung ist zum Gespräch eingeladen worden, alle in Frage kommenden Leute haben aber später abgesagt. Die geplante Stelle wurde dann doch nicht geschaffen, mangels Kandidaten.

Fachkräftemangel ist, wenn Bewerber dem Arbeitgeber absagen, nicht umgedreht.

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31.10.2018
Jandalf Offline
Aculy is Dolan
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(31.10.2018)404compliant schrieb:  Fachkräftemangel: Wir haben vor einem Jahr versucht, unser Programmiererteam zu verstärken. Jede halbwegs passende Bewerbung ist zum Gespräch eingeladen worden, alle in Frage kommenden Leute haben aber später abgesagt. Die geplante Stelle wurde dann doch nicht geschaffen, mangels Kandidaten.

Fachkräftemangel ist, wenn Bewerber dem Arbeitgeber absagen, nicht umgedreht.

Um bei dem Beispiel von Fünf bewerbungen auf eine Stelle zu bleiben: Man darf halt nicht vergessen, dass Leute mehr als eine Bewerbung schreiben.

Beispiel: Du hast 10 Betriebe mit je einer offenen Stelle. Bei jedem der Betriebe gehen Fünf Bewerbungen ein. Frage: Wie viele Bewerber gibt es? Antwort: Zwischen Fünf und Fünfzig. Und wenn es nur Fünf Leute sind, die sich schlicht auf alle offenen Stellen beworben haben, dann können Fünf der Betriebe ihre offene Stelle nicht besetzen, obwohl Fünf Bewerbungen eingegangen sind.

Killing is badong!
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31.10.2018
RipVanWinkle Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Eigentlich sollte es logisch sein, dass Arbeitgeber zur Besetzung von Stellen viele Bewerbungen bekommen sollten, wenn potentielle Arbeitnehmer auch viele Bewerbungen rausschicken. Je mehr im Umlauf ist, desto mehr läuft zwangsläufig ins Leere. Aber es gibt halt immer irgendwo zu viele oder zu wenig Leute. Das kann gar nicht komplett aus, von daher.
Da zieht dann Angebot und Nachfrage. Was seltener da ist kann auch mehr einfordern. Gilt sowohl für Stellen als auch für Leute, die die Stellen besetzen sollen.

Wie realistisch diese Zahlen wohl sind? (Öffnen)

[Bild: dvodJNg.jpg]

Dost thou love life? Then do not squander time, for that’s the stuff life is made of.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.10.2018 von RipVanWinkle.)
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31.10.2018
Markus Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Hier sind in der Stadt inzwischen schon zwei Geschäfe, wo an der Tür steht: "wegen Personalmangel vorübergehend geschlossen".

Erstaunt war ich auch, als ich zuletzt mal wieder im Kino war und im Werbeblock vor dem Film in 6 von 10 Werbespots nicht etwa Produkte oder Dienstleistungen beworben wurden. Nein, lokale Industrie- und Handwerksbetriebe haben dort präsentiert, wie toll bei ihnen die Arbeitsbedingungen sind und warum man sich daher dort bewerben sollte.
Die Not muss schon groß sein, wenn Werbebudgets nicht mehr zur Kundengewinnung, sondern hauptsächlich zum Anwerben von Mitarbeitern genutzt werden.

Früher bekannt als Dashlight.
Fragen?
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.10.2018 von Markus.)
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04.11.2018
Firebird Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Und wieder ist Maaßen in den Nachrichten. Er wird offenbar nicht in ein neues Amt wechseln, sondern komplett entlassen. Wieso ging das nicht vor Wochen schon, wo er doch aus den selben Gründen entlassen wird wie sie ihm schon damals vorgewurfen wurden?

[Bild: images-i79579bg8ybc.png]





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09.11.2018
Eldur Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Ich zitiere mal die lokale Wochenzeitung... dabei geht es um Ausbildungsplätze:

"Auf 100 Bewerber kommen 58 Stellen. Das ist unterdurchschnittlich. Im Landesdurchschnitt sind es 87 Ausbildungsplätze auf 100 Jugendliche." - Ich erinnere mich noch daran, dass es vor wenigen Jahren schon gut 3x so viele so viele Schulabgänger wie Ausbildungsplätze gab. Gehen natürlich auch genügend studieren, aber trotzdem...

Weiter dann "Es sei schwer, Auszubildende zu finden, [...] es kommen vielleicht ein, zwei Bewerbungen pro Jahr.", so ein Garten- und Landschaftsbauunternehmer. Laut Arbeitsagentur-Chef gebe es siellen, die schwer zu besetzen seien, wie etwa die Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik oder zum Bäckereifachverkäufer. Zu letzterem kann ich nur sagen: Vor 50 Jahren gabs hier noch 100 Bäckereibetriebe - heute nur noch 4. Wo sollen da bitte noch Ausbildungsplätze herkommen? Der Beruf stirbt doch dank der Discounter-SB-Theken aus. Bei dem Elektroniker versteh ich es allerdings eher nicht, aber vermutlich ist der Mechatroniker, mittlerweile in diversen Fachrichtungen, einfach attraktiver, da er mehr Zukunftschancen bietet. Wobei aber auch das das Problem birgt, die schon eine betriebliche IT-Ausbildung mitbringt: Man lernt alles, aber nichts richtig und ohne Folgeanstellung steht man dann dumm da.

Ich erinnere mich auch noch selbst gut daran, wie Ausbildungplätze, auf die ich mich beworben hatte, letztlich gar nicht besetzt wurden, was daran zu erkennen war, dass die nach Beginn des Ausbildungsjahres noch weiter ausgeschrieben waren und auch durch Hörensagen von Berufsschulkameraden, als ich dann endlich unter war. Vor so einem Hintergrund kann man die Diskussion um den Fachkräftemangel einfach nicht ernst nehmen, denn der wird schlichtweg herbeigeredet. Selbst ausbilden bzw. fortbilden sollte die Devise für Unternehmer sein. Und wenn das schon mit finanzieller Unterstützung vom Steuerzahler (Bezuschussung, bald sogar 100% in den ersten beiden Jahren) nicht geht, dann sind sie es selbst schuld - die eierlegende Wollmilchsau zum Aktionspreis beim Discounter gibts nämlich nicht!

Neulich erst hatte ich irgendwo im Netz in ner Berichterstattung zum Arbeitsmarkt aufgeschnappt, dass in der IT-Branche bei 100 zu besetzenden Stellen etwa 680 Bewerber leer ausgehen. Bei solchen Zahlen wirds dann besonders lustig, wenn sich die Unternehmen dann beschweren, dass sie keine Leute finden... wie schon gesagt, das Fachpersonal wächst eben nicht am Baum. Dann noch ein herrlicher Kommentar eines AGs, der keine Bewerber findet, sinngemäß "Wir haben unsere Stellen ganz bewusst nicht ausgeschrieben, vom Arbeitsamt und den Stellenbörsen kommt eh keiner, der was taugt. Wer bei uns anfangen will, muss uns schon finden, das ist quasi unser Einstellungstest." Auf die Frage, ob die Firma denn eine Webpräsenz o.ä. habe, gabs eine verneinende Antwort. Ja dann muss man sich auch nicht wundern, dass keiner kommt, oder? Kann ich das riechen, dass irgendwo in Hintertupfingen ne Firma auf nem Hinterhof ist, die mich vielleicht brauchen könnte? Bestimmt nicht. Kurzum: Da wird auf verdammt hohem Niveau gejammert...

Es gab mal eine Zeit, da wurden auch händeringend Leute gesucht. Ist erst etwa 30 Jahre her. Mein Vater z.B. hatte nach Ausbildung, Übernahme und Schließung des Betriebs eine Folgeanstellung gesucht, dafür 3, in Worten drei, Bewerbungen rausgehauen und stand dann sogar mit 4 Zusagen da, weil irgendeiner der Läden die Unterlagen noch an ne familiär verbundene Firma weitergeleitet hatte. Heute kann man froh sein, wenn man auf 100 verschickte Bewerbungen überhaupt 3 Absagen bekommt. Aber E-Mails kann man halt auch schneller aussortieren als Bewerbungsmappen, die auf dem Schreibtisch liegen, hinter deren Klarsichtfolien man sogar noch das Foto des Bewerbers sehen kann. Genauso kann man sie schneller und deutlich kostengünstiger verschicken, was zu einer regelrechten Bewerbungsflut führt, die eben auch die Tatsache mit sich bringt, dass viel unbrauchbares dabei ist. Und nicht zuletzt ist das Sichten und Aussortieren der Bewerbungsunterlagen Aufwand, der beim AG entsteht, für den oft aber keine Zeit ist, da der Personaler eigentlich schon genug mit anderen Dingen zu tun hat. Dann werden sich die Dinger auch nicht länger als 3 Sekunden angesehen. Man muss also trotz formeller nahezuher Perfektion auffallen... positiv und nicht mit Lücken nach Schule und Ausbildung oder ner BA-Referenz im Betreff RD wink

Ein Selbsttest, den ich mal ne Zeit lang gemacht hatte, hat übrigens auch etwas interessantes ergeben. Da ich nach der Führerscheinprüfung jahrelang keine Fahrpraxis hatte und mir das Fahren nicht zugetraut hatte, hab ich einfach mal den Führerschein aus dem Lebenslauf entfernt, wurde aber in der Zeit praktisch von jedem danach gefragt mit der Bemerkung, dass dies schon sehr wichtig und gar einstellungsentscheidend sei. Hatte dann natürlich der Ehrlichkeit halber meine Situation erklärt und zumindestens dafür auch Verständnis bekommen, was aber eben auch die Aussicht auf die jeweiligen Stellen geschmälert hatte. Naja, mittlerweile lasse ich den auch weiterhin weg, aber eben aus gesundheitlichen Gründen - auch hier kann ich den Gesetzgeber nur rügen. Hab ne Sehkraft in etwa der Höhe der Stimmanteile der FDP vor einigen Jahren - Fast Drei Prozent. Dummerweise aber fokal beim Sehtest noch genug, um nicht durchzufallen (ich bräuchte nichtmal ne Brille, trotz dass ich gar nicht mehr fokussieren kann!), weshalb ich den Lappen auch nicht abgeben muss. Ich bin ja wenigstens so verantwortungsbewusst und lass es dann bleiben, aber es gibt sicher noch genug Leute, die einfach fröhlich weiter am Steuer sitzen in so einem Fall...

Ich hatte vor einigen Jahren zudem selbst mal den Versuch unternommen, eine neue Ausbildung zu bekommen und was anderes zu machen, um irgendwie aus dem Dilemma zu kommen, unter anderem im Bereich Mechatronik und auch Elektronik. Resultat war einstimmig: Ich bin zu alt ("Glauben Sie wirklich, dass Sie mit den jungen Mitauszubildenden, die gerade mal halb so alt sind, wie Sie, zurechtkommen würden?") und überqualifiziert ("Sie haben Abitur, suchen Sie da nicht eher etwas anderes, anspruchsvolleres? Das hier machen junge Leute mit Haupt- und Realschulabschluss."). In der IT hingegen wurde öfters der nicht vorhandene Studienabschluss moniert - hab halt vor der Einführung des Dualen Studiums gelernt, was sicher besser gewesen wäre. Und mit abgeschlossener Ausbildung gibts kein BaFöG mehr, hatte sogar durchgerechnet, ob ich nicht studieren könnte, das war finanziell aber einfach nicht drin, so ganz ohne jegliche Unterstützung. Und mit 2 400€ Jobs hätte ich praktisch in Vollzeit gearbeitet und keine Zeit mehr zum Studieren (v.a. Vorlesungen) gehabt, und "normale" Jobs hab ich so schon nicht bekommen. Es hieß zu der Zeit übrigens schon, es werden händeringend Leute gesucht und ich hatte mich gar bundesweit zur Verfügung gestellt und auch Gespräche fernab der Heimat wahrgenommen... Bei einer Firma gab es laut Personalchef 5 Ausbildungsstellen zu vergeben. Von 20 eingeladenen Bewerbern waren nur 9 überhaupt zum Test gekommen und meiner war laut seiner Aussage der mit dem besten Ergebnis - mit Abstand. Die Stelle bekommen hatte ich trotzdem nicht. Naja, die wesentliche Verschlechterung meiner Gesundheit hat den Bemühungen dann letztlich ein Ende gesetzt, ich warte momentan noch auf die Amtsmühlen, die mahlen ja bekanntlich langsam - und zermürben, was Mühlen nunmal so an sich haben. Aber ich bezweifle stark, dass ich mit Schwerbehindertemausweis und Erwerbsminderung noch irgendwo ne Stelle bekomme, wenn ich null Berufserfahrung mitbringe FS sad

PS: Es gibt etwas, was ich wirklich verdammt gerne machen würde, aber dafür gibts in ganz Deutschland nur 32 Ausbildungsbetriebe... einer davon ist etwa 30km weit weg, der nächste schon in nem anderen Bundesland. Aber ohne Vorerfahrungen (persönliches Dilemma) hab ich da keine Chance und ne Umschulung würde es, wenn überhaupt, ja nur bedarfsorientiert geben, also mal ganz sicher nicht dort... ich finde, wenn man schon gesundheitlich stark eingeschränkt ist, sollte einem der Staat nicht auch noch beim Versuch, noch irgendwo sein Glück zu finden und damit auch langfristig auf eigenen Beinen zu stehen, im Weg stehen. Aber ALG II auszahlen ist wohl auf Dauer günstiger, als dafür zu sorgen, dass derjenige mal wieder in die Rentenkasse einzahlt. Das wurde beim Sozialleistungsbezug ja brillianterweise im Jahre 2011 ersatzlos gestrichen. Der Betrag war eh minimal, aber besser als gar nichts...

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09.11.2018
Mc Timsy Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Also Eldur, es tut mir ehrlich leid zu hören wie schwer du es mit der Arbeitssuche hast. Wobei der Fachkräftemangel ein vielschichtiges Problem ist. In manchen Bereichen im Handwerk fühlen sich viele Betriebe beispielsweise vor die Wahl gestellt, entweder ohne Auszubildenden fortzufahren, oder verpasste Grundlagen aus der Schulzeit nachholen zu müssen. Andere Bereiche haben aber tatsächlich einen Mangel, weil das Thema so enorm speziell ist. Ein Kumpel von mir erzählte, dass in seiner Firma aktuel durchgerechnet wird ein neues Werk in Deutschland zu eröffnen, die ursprüngliche Idee es nach Sachsen zu bringen aber vorerst verworfen wurde. Der Grund: Deutschland liefert nicht genug Ingenieure in dem entsprechenden Feld. Er meinte mit dem Fachkräfteoutput Europas insgesamt könne man schon nicht zwingend den Bedarf eines solchen Werkes decken, weil die Sepzialisierung so selten wäre. Sachsen erzeugte in letzter Zeit zu viele fremdenfeindliche Bilder, also muss das Werk wohl woanders hin.
Der hat sich jedenfalls auch beworben und hatte mehr Arbeitgebern abzusagen, als er eigentlich Stellen angeschrieben hatte. Ich hab wiederum auch schon die Erfahrung gemacht, dass ich als "überqualifiziert" abgewiesen wurde. Solche Dinge gehören durchaus dazu.

Aber auch wenn ich jetzt den Devil's Advocat spielen kann und Punkt für Punkt erklären könnte, warum einzelne Entscheidungen durchaus Sinn ergeben und bestimmte Aussagen durchaus logisch sind, so interessiert mich gerade mehr was du erwartest, was die "aktuelle deutsche Politik" in dieser Sache machen soll. Nicht das du das Problem des Fachkräftemangel auf Anhieb lösen sollst, aber wenn du die freie Wahl hättest. Was würdest du dir diesbezüglich wünschen? Letztendlich müsste es ja auch einen Grund geben warum ein Fachkräftemangel "herbeigeredet" werden sollte. Welcher wäre das?

Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
- Lucius Annaeus Seneca -
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10.11.2018
Eldur Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(09.11.2018)Mc Timsy schrieb:  Letztendlich müsste es ja auch einen Grund geben warum ein Fachkräftemangel "herbeigeredet" werden sollte. Welcher wäre das?

Das sollte man mal den Herren Alt fragen. Hab ja weiter oben beschrieben, was es mit dem Begriff auf sich hat. Der Mangel wird da definiert, wo überhaupt keiner herrscht. Ein Mangel wäre, wenn weniger Bewerber als Stellen da wären, aber das ist ja nicht der Fall.

Zum übrigen: Die Politik könnte was daran ändern, wie Erwerbsgeminderte auf dem Arbeitsmarkt behandelt werden und auch dafür sorgen, dass die Feststellung schneller vonstatten geht. Es kann doch nicht angehen, dass die Behörden 2 Jahre Zeit haben, um über Anträge zu entscheiden. Natürlich schieben die das dann bis Ultimo auf, um noch 2 Jahre sparen zu können. Und es wäre auch möglich, etwas dafür zu tun, dass es gar nicht erst soweit kommt. Es wird immer wieder behauptet, dass Deutschland eines der top Hightech Länder der Welt sei und auch die medizinische Versorgung eine der besten weltweit sei. Wieso passiert es dann trotzdem, dass man durch unheilbare Krankheiten erwerbsunfähig wird, obwohl man genau weiß, wie man das mit Früherkennung bzw. Vorsorgeuntersuchung verhindern kann? Warum muss der Patient das dann auch noch selbst bezahlen, weils IGeL ist? Und was macht er, wenn er es sich nicht leisten kann? Richtig: Er hat Pech gehabt und wird dann auch noch wie ein nasser Sack hängengelassen! Da muss sich was dran ändern, und zwar gestern! Aber die Aussitzer werden das selbst übermogen noch verhindern...

Und gerade just in diesem Moment beckleckert sich unser "Gesundheitsminister" wieder mit Ruhm, in dem er fordert, dass Kinderlose höhere Sozialbeiträge entrichten sollen - mit dem fadenscheinigen Argument, eben jene mit Kindern zu entlasten. Mit etwas Logikverständnis kommt man aber schnell dahinter, dass man das erreichen würde, wenn man deren Beiträge senkt anstatt die der anderen zu erhöhen... wäre ja zu schön, wenn er sich mal um sein Ressort kümmern würde und das auch so, dass man am unteren Ende der Fahnenstange was davon hat. Aber das steht ja nicht in seinem Interesse RD wink

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13.11.2018
Markus Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(10.11.2018)Eldur schrieb:  Ein Mangel wäre, wenn weniger Bewerber als Stellen da wären, aber das ist ja nicht der Fall.
Doch! Genau das ist der Fall.
Wichtig zu beachten ist dabei, es geht um Fachkräftemangel. Das muss man klar abgrenzen von einem allgemeinen Mangel.

(09.11.2018)Eldur schrieb:  Laut Arbeitsagentur-Chef gebe es siellen, die schwer zu besetzen seien, wie etwa die Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik oder zum Bäckereifachverkäufer. Zu letzterem kann ich nur sagen: Vor 50 Jahren gabs hier noch 100 Bäckereibetriebe - heute nur noch 4. Wo sollen da bitte noch Ausbildungsplätze herkommen? Der Beruf stirbt doch dank der Discounter-SB-Theken aus.
Du verdrehst hier grade die Fakten. Es gibt keinen Mangel an Ausbildungsplätzen, es gibt einen Mangel an Auszubildenden! Eigentlich paradox. Das von dir geschilderte Aussterben von Bäckereibetrieben führt natürlich zu einem Rückgang der verfügbaren Ausbildungsplätze, was bei gleichbleibender Anzahl an Bewerbern eigentlich dazu führen sollte, dass sich am Ende zu viele auf die wenigen verbleibenden Plätze bewerben. Dass jetzt von den wenigen, noch verfügbaren Ausbildungsplätzen, viele unbesetzt bleiben, ist schon sonderbar. Scheinbar will das niemand mehr lernen.

Früher bekannt als Dashlight.
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14.11.2018
Eldur Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Ganz ehrlich: Wer will schon etwas lernen, was man nachher für 450€ im Monat macht? RD wink
Gerade der "Bäckereifachverkäufer" ist einer der Berufe, der eben auch durch die ganzen SB-Ketten (das Zeug kann man nicht fressen, aber es wird gekauft, weils spottbillig ist - da fragt man sich echt, wie man es fertigbekommt, ein Rezept mit Mehl, Wasser, ggf. Hefe, etwas Salz und maximal ner Prise Zucker so verhunzen kann - muss wohl an den gefühlt 100 Zusatzstoffen liegen, die da drin nichts zu suchen haben) u.ä. wegrationalisiert wird, bei den Tütenmischern stehen fast nur noch Minihobber hinter dem Tresen. Keiner lernt was ohne Aussicht, da hinterher auch wirklich arbeiten zu können. Und schon gar nicht, wenn das einer der Berufe am unteren Ende der Gehaltsfahnenstange ist. Hab also nichts verdreht... es mangelt da beiderseits. Und wenn 7 Bewerber auf eine Stelle kommen, sollte man doch eigentlich meinen, dass da auch einer zu taugt. Natürlich haben wir das "Problem", dass die ARGEn gerne fordern ("Mach mal 20 Bewerbungen jeden Monat"), aber nicht fördern ("Umschulung? Fortbildung? Nö, ist nicht, wir sitzen ja nur auf ca. 18 Mrd € rum, das können wir uns nicht leisten"), wenn dann natürlich Hinz und Kunz sich aufgrunddessen zwangsläufig von Pontius bis Pilatus bewerben muss, ist natürlich auch viel Ausschuss dabei. Hatte das Problem ja selbst. Ca 99,8% der Stellenangebote hatten mindestens 2, oft sogar 5 Jahre Berufserfahrung vorausgesetzt, die ich nie hatte. Beworben hab ich mich trotzdem, aber mich dann auch nicht mehr darüber gewundert, dass keiner antwortet. Wenn es keine Stellen für Leute direkt aus der Ausbildung gibt, dann ist das eben so. Ergo ist das Problem von der BA hausgemacht. Man kann es drehen und wenden, wie man möchte. Das ist alles eine Lohndumpingstrategie unter dem Schein, alle in Arbeit zu bringen, egal wie wenig oder sehr derjenige dann davon tatsächlich hat. Selbst mit ner Arbeitsgelegenheit ist man ja schon aus den Stats draußen. Zudem war ich selbst lange genug auf der Suche als Fachkraft in einem Beruf mit Fachkräftemangel, halt nur mit betrieblicher Ausbildung ohne Folgeerfahrung. Wert auf dem Markt? Gegen Null. Wollte da jemand investieren und was draus machen? Nein, zu teuer. Nach unten treten ist halt einfacher, als die Ellbogen auszufahren oder gar sozialerweise hochzuhelfen...

Und Herr Spahn kam heute ja erneut mit ner Lachnummer... Volldigitalisierung der Rezepte aufs Smartphone. Ja, an der Digitalisierung kommen wir nicht vorbei... aber was ist mit den alten Generationen, die damit nicht fit sind? Und was ist mit der EGK, die bis heute sogar in der 2. Generation nicht mehr kann, als die gute alte normale Versichertenkarte, die vor der EGK Standard war? Warum muss ich selbst meine AUs zur Krankenkasse bringen und meinen AG noch am selben Tag die AU vorlegen? Hier sollte angepackt werden, anstatt Telemedizin durchzusetzen und das Rezept nur noch elektronisch durchzustellen. Da kann ich ja gleich Google fragen, statt zum Arzt zu gehen - in meinem Fall hätte mich das sogar vor vielem verschont, ich wusste dank Internet von meiner Krankheit schon 10 Jahre, bevor ein Arzt das endlich mal feststellen konnte, aber ich bin trotzdem der Meinung, dass nichts einen Arztbesuch ersetzen, sondern höchstens ergänzen kann. Was digitalisiert gehört sind AUs (ich scanne die schon lange selbst ein und verschicke sie per Mail, das Original dann per Post hinterher), vor allem die Folgebescheinigungen, Dauerrezepte (so Zeug wie Betablocker, Thyroxin, Augentropfen... bitte auch in realistischen Maßen, damit man auskommt! Zumal ich gerade bei solchem Zeug in der Apotheke grundsätlich aufn Pin laufe und dann nochmal hinmuss, um es abzuholen) und ein Medikamentenplan, damit im Fall der Fälle die Notärzte wissen, was man braucht, wenn man es ihnen vielleicht nicht mehr sagen kann. Aber ich merke schon, Spahn macht lieber Wirtschaftspolitik... fürs Gesundheitswesen nichts sinnvolles, hauptsache einsparen, um die Wirtschaftsleistung zu maximieren... ich will mir das einfach nicht vorstellen, den mal als Parteivorsitzenden und dann gar als Kanzler da stehen zu haben. Ist für mich völlig unverständlich, wie der bei seinem Kompetenzgrad so beliebt sein kann... aber das frage ich mich bei der AfD ja auch - muss wohl, wie auch schon bei Trump und Konsorten - einfach daran liegen, dass sie was ändern, egal ob durchdacht oder nicht. Purer Aktionismus und Populismus. Politik lebt von Debatten und Kompromissen (und die sind nicht mal eben so dahingerotzt) - und genau deswegen dauerts auch so lange, bis was passiert. Aber die Leute heute (pun intended) langweilen sich ja schon, wenn sie mal 3 Sekunden lang nicht auf ihr Smartphone starren, da kann man doch nicht erwarten, dass sie auch nur Ansatzweise Geduld bei der politischen Gestaltung unseres Umfeldes haben... RD wink

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25.11.2018
Space Warrior Abwesend
Indigofohlen


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RE: Aktuelle deutsche Politik
Nicht vergessen, heute noch schnell tanken, um morgen die Tankstellen zu boykottieren aus Protest gegen überteuerte Preise von Benzin und Diesel!111einself

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