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28.03.2024, 20:30



Aktuelle deutsche Politik
10.06.2019
mrx1983 Offline
Streamerpony
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RE: Aktuelle deutsche Politik
oh well. klarnamenspflicht wird wieder diskutiert.
"man muss die diskussionen offen führen sonst sind sie nichts wert" & "ich möchte wissen wer hinter den kommentaren steht". -cdu
Rarity shocked

Twilight: No, Really?

wenn die cdu nicht bald abgewählt wird, haben wir echte probleme, dann kommen noch mehr doofe ideen als gesetze.

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10.06.2019
Magic Twilight Offline
Doku-Pony
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Beiträge: 6.763
Registriert seit: 01. Dez 2013

RE: Aktuelle deutsche Politik
Das finde ich, ist auch ein Verstoß gegen die Kunstfreiheit, da jedes Pseudonym etwas ganz Besonderes ist!
Bin absolut dagegen, vor allem, wenn der Name dann überall so steht und dann kann man auch Opfer eines Verbrechens werden oder "jetzt weiß ich, wo du wohnst", weil es steht ja überall.. 
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10.06.2019
Mephysta Offline
Royal Guard
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Beiträge: 2.820
Registriert seit: 13. Jan 2012

RE: Aktuelle deutsche Politik
Ist aber wieder ein schönes Beispiel des Wissenschatzes und Verständnis der CDU, was das Internet angeht. Beide Aussagen von oben könnte ich jetzt mit einem "Warum?" erwidern und mir würde partout keine sinnvolle Begründung einfallen, die sie darauf entgegnen könnten.

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10.06.2019
Firebird Offline
Royal Guard
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Beiträge: 4.368
Registriert seit: 25. Aug 2012

RE: Aktuelle deutsche Politik
Ist der CDU eigentlich klar, dass vor allem anonyme Accounts gegen rechte Hetze im Netz vorgehen und dass das komplett wegfallen würde mit einer Klarnamenpflicht? Man würde den Rechten also die Oberhoheit im netz schenken.

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12.06.2019
Mc Timsy Offline
Wonderbolt
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RE: Aktuelle deutsche Politik
mrx1983 schrieb:wenn die cdu nicht bald abgewählt wird, haben wir echte probleme, dann kommen noch mehr doofe ideen als gesetze.

Och, dumme Ideen bekommen wir hierzulande auch ohne die CDU ganz gut hin. Pinkie happy Wobei ich die letzte Person bin, die einer Abwahl der Unionsparteien im Weg stehen würde. Ok, nicht ganz richtig. Die Union ist noch immer demokratisch und damit im Gegensatz zu so mancher selbsterklärter Alternative wählbar ohne unseren Staat zu gefährden. Aber ich würde mich doch sehr freuen, wenn ich mal wieder eine andere Partei an der Staatsspitze erleben darf. Zu langer Stillstand an der Spitze führt zu Verkrustungen im System und tut allen Beteiligten nicht dauerhaft gut.


Mephysta schrieb:Beide Aussagen von oben könnte ich jetzt mit einem "Warum?" erwidern und mir würde partout keine sinnvolle Begründung einfallen, die sie darauf entgegnen könnten.

Beide Aussagen von oben könnte ich jetzt mit einem "Warum?" erwidern und mir würde partout keine sinnvolle Begründung einfallen, die sie darauf entgegnen könnten.

Na, da muss ich jetzt aber widersprechen. Beide Aussagen sind für sich selbst doch eigentlich sehr nachvollziehbar.

zu 1.: Nur wenn die Diskussion offen geführt wird. Also sowohl offen für alle interessierten Akteure, als auch offen im Ergebnis, ergibt es Sinn so etwas wie eine Diskussion zu führen. Das Ergebnis einer offenen Diskussion kann natürlich auch "nein" sein. RD wink

zu 2.: Es sollte kein Geheimnis sein, dass sich hinter der Anonymität auch diverse gefährliche Leute verstecken. Von Nazis, über Islamisten, bis Menschenhändler und ähnliches. Sie alle profitieren von Anonymität und Kryptotechnologien. Jetzt kann man sagen, dass diese negative Seite akzeptiert werden muss um die Anonymität von Millionen Unschuldiger Nutzer zu wahren. Aber natürlich würde auch ich gerne wissen wer sich hinter einer eventuell erhaltenen Droh-Mail mit Pseudonym versteckt, damit ich die Person anzeigen kann. Nur weil das Interesse, die Persönlichkeit hinter einem Pseudonym zuordnen zu können, mit anderen Interessen abgewogen werden muss ist es doch aber nicht per se unverständlich oder verwerflich. Oder siehst du das anders?


Firebird schrieb:Ist der CDU eigentlich klar, dass vor allem anonyme Accounts gegen rechte Hetze im Netz vorgehen und dass das komplett wegfallen würde mit einer Klarnamenpflicht? Man würde den Rechten also die Oberhoheit im netz schenken.

Das Durchschnittsalter von CDU Mitgliedern lag 2017 bei 60 Jahren. Natürlich haben die keine Ahnung davon welche Bedeutung anonyme Accounts im Internet haben. Wobei ich ganz ehrlich sagen muss, dass ich das Argument für sehr schwach halte. Erstmal weis ich nicht, ob die Aussage so korrekt ist, aber dann trägt sich auch viel rechte Hetze durch anonyme Accounts weiter. Ganz ehrlich, wenn anonyme Accounts die stärkste aktuelle Verteidigungslinie gegen rechte Hetze darstellen, dann leistet diese Verteidigungslinie eine miserable Arbeit und es ist kein Wunder warum rechtes Gesocks überall die Themen und die Diskussionsdynamik vorgibt. Ernsthaft, wie weit soll denn das Internet noch mehr von Extremisten zur Verbreitung des eigenen Gedankenguts genutzt werden können?

Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
- Lucius Annaeus Seneca -
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12.06.2019
RipVanWinkle Offline
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Registriert seit: 03. Apr 2015

RE: Aktuelle deutsche Politik
Ich glaube mit die Diskussion offen geführt war das Führen von Diskussionen im Internet und nicht die Diskussion über das Internet gemeint, oder nicht? Zumindest hatte ich das so verstanden. Und das ist für das Führen von Diskussionen eigentlich wirklich nicht nötig, dass da alle mit Klarnamen stehen.

Zitat:Nur weil das Interesse, die Persönlichkeit hinter einem Pseudonym zuordnen zu können, mit anderen Interessen abgewogen werden muss ist es doch aber nicht per se unverständlich oder verwerflich.
In gewisser Weise schon. Es werden ja gerne Vergleiche zum echten Leben gezogen. Und genau diese zeigen eigentlich immer, wie schlecht das Verständnis ist, bzw wie schlecht sich das eins zu eins aufs Internet übertragen lässt. Eine Klarnamenspflicht im Netz kommt dem gleich, wenn jeder draußen grundsätzlich immer mit Namensschild herumlaufen würde. Das ist ziemlicher Quatsch. Aber gut, nehmen wir mal die Sicht von Sicherheitsbehörden an, die ja auch von dir verlangen können dich auszuweisen.
Wenn die Namensinformationen durch Klarnamenspflicht so komplett frei für jeden jederzeit erreichbar herumliegen, dann kriegt man ein riesiges Problem mit dem Datenschutz, da der Bürger dadurch die Möglichkeit verliert, über seine eigenen personenbezogenen Daten zu verfügen. Der Konflikt ist sogar so grundsätzlicher Natur, dass das Konzept von Datenschutz damit komplett ausgehebelt würde. Datenschutz darf zwar zwecks Sicherheitsinteressen zurückgestellt werden, aber nur für entsprechende Behörden mit entsprechenden Tätigkeiten. Es wäre also nur zu rechtfertigen, wenn die Polizei Zugriff auf alle Klarnamen hat, aber für alle anderen dürfte dieser Zugriff nicht bestehen. Es dürften also höchstens Facebook etc. diese Daten überhaupt haben und dann ausschließlich um sie bei Bedarf der Polizei zu geben. Mehr nicht. Das könnte man wohl noch irgendwo vertreten, ist aber nicht das, was hier gefordert wird!
Dass Datenschutz nicht ausgehebelt werden darf, das ist übrigens nicht nur meine persönliche Position auf der ich beharre, sondern es wurde im Volkszählungsurteil (1983) vom BVerfG als Grundrecht aus dem GG abgeleitet (freie Persönlichkeitsentfaltung, Menschenwürde). Auf die genauen Begründungen und Gedanken will ich da jetzt nicht genauer eingehen, um den Rahmen nicht zu sprengen. Aber: Allgemeine Klarnamenspflicht ist also verfassungswidrig. Das alleine reicht eigentlich schon, um es als unverständlich abzuweisen.
Aber gut, nehmen wir mal an, man kann ja das Grundgesetz einfach ändern. Ist ja theoretisch machbar und gibt genug Themen, wo man ja als Politiker dazu bereit ist (und dieselben Leute pochen dann bei Themen wo es ihnen nicht lieb ist natürlich drauf, dass das GG so unabdingbar ist. Kennt man ja xD).
Wäre das den Aufwand wert? Wäre es vollständig umsetzbar? Könnte man Ausländer auch dazu zwingen oder kann man das nur für Deutsche/EU-Bürger durchsetzen? Große internationale kommerzielle Seiten würden sich sicherlich dazu zwingen lassen, wenn man mit Sperrung droht, weil die sonst Angst haben, dass keine Kohle mehr reinkommt. Seiten in Deutschland/der EU könnte man mit Abschaltung drohen, da geht das auch. Den Rest müsste man für Deutschland sperren, wenn der nicht mitmacht. Es wäre aber nicht zu verhindern, dass es anonyme Internetseiten gibt, auf die man auch mit entsprechenden technischen Mitteln zugreifen kann, da Ländersperren im Netz verdammt leicht zu umgehen sind. Diese müsste man zur effektiven Durchsetzung auch noch verbieten, sonst verliert das ganze seinen Sinn. Man käme eigentlich nicht umhin das freie Netz abzuschaffen.
Ferner ist erwiesen, dass eine Klarnamenspflicht nicht dafür sorgt, dass die Leute aufhören problematische Äußerungen im Netz zu tätigen. Südkorea hatte das mal und es hat die Situation nicht verbessert.
Die richtig gefährlichen Fälle mit denen gerne argumentiert wird, z.B. Terroristen, würden sich auch andere Kanäle suchen können als diese, wenn es nötig ist, oder evtl. sogar Accounts fälschen. Die sind kreativ was sowas angeht.
Ich mein, wenn du keine anonyme Drohmail mehr kriegen kannst, dann kriegst du wieder anonyme Drohbriefe in deinen Briefkasten (dadurch dass du im Netz deinen Namen angeben musst, kann man die Adresse von Social Media nutzenden Menschen teilweise recht einfach herausbekommen, wenn man es drauf anlegt). Besser ist das nicht.
Es ist offensichtlich, dass hier maximaler Aufwand in Verbindung mit maximalem Schaden für einen minimalen Nutzen besteht. Wenn ich die Forderung dann nicht unverständlich nennen kann, weiß ich nicht wie ich sie sonst nennen sollte. Dass eben alle von der "Anonymität" profitieren, nicht nur die "Unschuldigen" muss also hingenommen werden. Wobei Anonymität relativ ist. Es gibt ja Möglichkeiten zur Aushebelung, wenn Behörden IP-Adressen von Providern abfragen dürfen und man das irgendwie mit Accounts verbunden kriegen würde.
Die Missbrauchsmöglichkeiten denen das ganze Tür und Tor öffnen würde, lassen wir mal optimistischer Weise auch außen vor.

Die Diskussion kann man da gerne führen, wenn man will. Aber ich sehe da eigentlich nichts, was man ernsthaft diskutieren kann.

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.06.2019 von RipVanWinkle.)
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12.06.2019
Mephysta Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
RipVanWinkle nimmt mir da eigentlich schon die Worte aus dem Mund. Pinkie happy

Und ja, die beiden Aussagen waren eher auf die Perspektive der Leute von der CDU, nicht die Behörden, bezogen.
Also in dem Sinne - Warum muss eine Diskussion mit Klarnamen geführt werden, um relevant zu sein? Warum will der Herr von der CDU wissen, wer da so alles Kommentare schreibt? Beide Forderungen spiegeln für mich eine gewisse Weltfremdheit wieder, da diese Dinge in der zwischenmenschlichen Kommunikation im Internet absolut nicht von Belang sind.

Und ja, vielleicht sollten solche Diksussionen über das Internet "offen" (im Sinne von Bereitschaft, sich die Argumente anzuhören) geführt werden und das begrüße ich auch. Das Problem ist häufig - wie bei den Uploadfiltern - dass die CDU gar nicht versteht, warum ihre Vorstellungen nicht der Realität entsprechen. Und "offene" Diskussion bedeutet bei denen meistens, das alle es so umzusetzen haben, wie sie sich das denken. Und Menschen unter 30 haben ja sowieso keine richtige politische Meinung. Tongue

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.06.2019 von Mephysta.)
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12.06.2019
Mc Timsy Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Mephysta schrieb:Warum muss eine Diskussion mit Klarnamen geführt werden, um relevant zu sein? Warum will der Herr von der CDU wissen, wer da so alles Kommentare schreibt?

Vielleicht weil Diskussionen unter anonymen Nutzern, insbesondere auch zu politischen Themen sehr gerne einfach nicht adäquat geführt werden? Seien wir ehrlich, in den meisten Fällen geht das was im Internet als "Diskussion" bezeichnet wird ohnehin nur spärlichst über ein gegenseitiges Zurufen von Meinungen hinaus. Im realen Leben hat man dann immerhin noch soziale Stigmatisierung, die oftmals eine gewisse Zivilität des Austauschs bedeutet. Auch wenn sich das Internet dahingehend in den letzten Jahren durchaus negativ bemerkbar gemacht hat. Aber eine individuelle Verantwortbarkeit für die Dinge die jemand sagt haben einen Effekt auf den Ton und die Dynamik einer Debatte.

Zitat:Beide Forderungen spiegeln für mich eine gewisse Weltfremdheit wieder, da diese Dinge in der zwischenmenschlichen Kommunikation im Internet absolut nicht von Belang sind.

Da stimme ich zu und halte es auch für eigentlich unabdingbar. Wobei ich hinzufügen möchte, dass ich unter anderem deshalb die zwischenmenschliche Kommunikation im Internet kritisch sehe. So wie sie aktuell läuft hat Misinformation und extreme Propaganda einfach nur einen riesigen Selektionsvorteil erhalten, den ich nach meiner bisherigen Erfahrung für dauerhaft unvereinbar mit der Existenz demokratischer Staaten halte. Mit einem wesentlichen Vorteil für die Feinde der Demokratie. Ich bin davon überzeugt, dass mit den aktuellen Manipulationsmitteln ausgestattet, die Sowjetunion den Kalten Krieg nie verloren, sondern spätestens Anfang der siebziger Jahre gewonnen hätte. Der politische Diskurs, auf dem Demokratien letztlich basieren, kann im Internet nicht nur nicht stattfinden, er wird massiv geschädigt.
Aber ich schweife ab. Ich finde die aktuellen Dynamiken zwischen Teilen der CDU und Teilen der internetaffinen Bevölkerung allerdings sehr bezeichnend. Da wird dann schnell aus der CDU die ultimative Bedrohung für unser aller Leben und auch wenn ich selber mir eine andere Regierung wünsche, normalerweise niemals in der Lage wäre die Partei zu wählen und auch hier mehr Teufels Anwalt spiele. Es wird auch einfach gerne vergessen, dass die CDU deshalb so lange an der Macht ist, weil sie von einer ziemlich stabilen Menge an tendenziell älterer Landbevölkerung gewählt wurde. In den Kreisen, die hauptsächlich CDU wählen, kommt eine Internetdiskussion einfach nicht an. Genau so wenig wie umgekehrt eine direkte Überzeugungsarbeit stattfindet. Das Machtspiel gehört natürlich immer schon zur Politik dazu, schließlich kann man niemals alle anderen erreichen. Aber zu starker Fokus darauf den "Gegner" einfach nur aus allen Machtzentren zu vertreiben ist nicht gut.
In diesem Sinne, mit etwas anderer thematischer Grundlage. Ich hab' erst jüngst wiedermal Arbeit für die FDP erledigt. Alles super nette Leute um mich herum, mit denen du dich über alles irgendwie unterhalten kannst. Nicht immer einfach, weil in diesem konkreten Fall einfach manchmal ein grundsätzliches Verständnis vom Thema Klimawandel fehlte, aber die Dynamik dürfte ähnlich sein, wie gerade auch beim Thema CDU und digitale Realität. Da fehlen eventuell einfach Grundlagen für eine Diskussion auf Augenhöhe. Aber anstatt diese Grundlagen irgendwie zu bekommen und auch ein Verständnis für die andere Position zu erwerben, bleiben beide Seiten auf ihre jeweiligen Kommunikationskanäle beschränkt und unterhalten sich im Zweifel mehr darüber wieso die andere Seite realitätsfern argumentiert als aufeinander zu zugehen.
Das ist jetzt nicht jedermanns individuelle Aufgabe die CDU/FDP/Grünen oder sonst wen "aufzuklären". Nur eine Einladung sich vielleicht mal bei einer Gelegenheit lieber mit einem entsprechenden Wähler zu unterhalten, warum er die Partei eigentlich gewählt hat, anstatt sich mit der "eigenen" Seite darüber auszulassen, wie dumm doch alle CDU Wähler sind. Twilight happy

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12.06.2019
Herr Dufte Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(12.06.2019)Mc Timsy schrieb:  Vielleicht weil Diskussionen unter anonymen Nutzern, insbesondere auch zu politischen Themen sehr gerne einfach nicht adäquat geführt werden? Seien wir ehrlich, in den meisten Fällen geht das was im Internet als "Diskussion" bezeichnet wird ohnehin nur spärlichst über ein gegenseitiges Zurufen von Meinungen hinaus. Im realen Leben hat man dann immerhin noch soziale Stigmatisierung, die oftmals eine gewisse Zivilität des Austauschs bedeutet. Auch wenn sich das Internet dahingehend in den letzten Jahren durchaus negativ bemerkbar gemacht hat. Aber eine individuelle Verantwortbarkeit für die Dinge die jemand sagt haben einen Effekt auf den Ton und die Dynamik einer Debatte.
Tut mir leid das kann ich so nicht stehen lassen. Mir ist keine Studie bekannt die einen wesentlichen Effekt von klarnamen auf die diskussionskultur gibt. Der Effekt bezieht sich oft nur auf spezifische Gruppen und ist auch eher geringer im Vergleich zu z.b fehlenden Augenkontakt. Wenn dir das zu kontraintuitiv ist, schau die die Kommentare von Herr Müller oder Schmidt unter den nächst besten "Flüchtlinge abschieben" hetzpost der afd an.
Davon ab, dass ich mit dem Namen "Goldstein" o.ä. nicht mehr sicher YouTube benutzen könnte. Soviel zum Thema Stigmatisierung.

„We need women and gender fluid characters in video games in order to trigger the incels. Ayy Lmaooo."
~ Karl Marx, ca. 1850
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12.06.2019
Firebird Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
@McTimsy: Es gibt keine Studien, die die Wirksamkeit einer Klarnamenpflicht belegen, wohl aber Studien, die zeigen, dass Täter aus dem rechtsextremen Milieu und andere Radikale sich nicht hinter Pseudonymen verbergen, sondern vielmehr mit ihren Taten angeben wollen. Von daher sehe ich keinen Sinn in einer Klarnamenpflicht. Desweiteren bleiben zu viele Fragen offen: Was ist mit dem Datenschutz? Der würde quasi komplett über den Haufen geworfen. Wer soll die ganzen Daten, die aufkommen würden, speichern? Was ist mit dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung? Würde eine Klarnamenpflicht nicht vor allem jene gefährden, die sich im Netz gegen rechte Hetze aussprechen? Würde eine Klarnamenpflicht nicht Onlinemobbing noch befeuern, da nun die Mobber genau wissen, wen sie da mobben? Wir sollten uns wirklich Südkorea als Beispiel nehmen, wo eine Klarnamenpflicht am Datenschutz scheiterte.

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12.06.2019
Lord Zymix Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Also ich will auch nicht das die ANTIFA meinen Namen weiß, obwohl, da wo ich wohne heißt gefühlt jeder 3. so.

Ist dann halt nur spannend für die Leute, welche keinen Namen haben der weit verbreitet ist.

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12.06.2019
Jandalf Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(12.06.2019)Lord Zymix schrieb:  Also ich will auch nicht das die ANTIFA meinen Namen weiß

Keine Sorge, die AntiFaschisten haben nur was gegen Faschisten. Oh moment. Nevermind.

Killing is badong!
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12.06.2019
Mc Timsy Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Nur um das klar zustellen. "Verantwortbarkeit" bedeutet nicht zwingend "Klarnamenpflicht". Auch wenn wir hier gerade darüber sprechen und ich den Punkt gerne noch weiter mit euch beleuchte. Klarnamenpflicht halte ich nicht einmal für technisch wirklich umsetzbar, von der Sinnhaftigkeit der Maßnahme brauche ich persönlich da nicht einmal anzufangen. Wenn ich will kann ich schon heute meinen Klarnamen verwenden. Wenn ich will kann ich auch jeden anderen vermeintlichen Klarnamen benutzen und anstatt massenweise private und staatliche Ressourcen in die Überprüfung von zahllosen Accounts zu stecken kann man sinnvollere Baustellen angehen.

Aber Firebird. Zu deinen Fragen. Ich bin ehrlich gesagt nicht überzeugt, dass es viel schlimmere Dimensionen annehmen kann als aktuell. Kurz gesagt, ist es schon zum jetzigen Zeitpunkt im Netz nicht einmal mehr Wilder Westen, eher Fallout samt Invasion einer intergalaktischen Schwarmintelligenz. Die Anonymität schützt da dann auch erstmal nur Leute, die mit einem gewissen Plan, zusätzlichem Aufwand und grundlegender Paranoia an derartige Bewegungen im Netz herangehen. Die Unmöglichkeit in Anonymität zu verbleiben würde dann vielleicht auch die noch immer verbreitete Illusion beenden, im Internet erwarte einen ein toller freier Marktplatz der Ideen, wo sich nur die besten Gedanken durchsetzen werden und wir können theoretisch wieder zu Formaten übergehen, die tatsächlichen Meinungsaustausch ermöglichen und nicht tausende unserer Mitbürger in sektenähnlichen Verhaltensmustern binden. Wobei ich mich ein wenig frage warum du dich so sehr auf das Problem mit den Rechtsextremen einschießt. Ist ja nun nicht so als gäbe es nicht noch genug andere Spinner und Kriminelle da draußen, vor denen man sich ebenfalls in Acht nehmen müsste.

Um es persönlich zu sagen. Ich halte eine Klarnamenspflicht für nicht umsetzbar und auch nicht erstrebenswert, ich sehe allerdings den Nutzen den sich manche Leute davon versprechen, auch wenn ich nicht glaube, dass er tatsächlich mit diesen Mitteln zur Verfügung steht. Selbst bin ich aber zu der Überzeugung gelangt, dass das Internet sich letztlich einfach nicht für eine gesunde politische Meinungsbildung eignet, sondern eher noch schlechter ist als das Privatfernsehen. Ergo wäre mein Ansatz, dass der Bildungssektor und natürlich das Elternhaus die Bewegung im Netz und die Grenzen dortiger "Diskussionen" klar kommunizieren muss um die hauptsächlich negativen Effekte der dortigen Diskussionskultur auf den Alltag zu minimieren. Etwas was bislang nicht klappt und mit einem Festhalten an veralteten Vorstellungen zum öffentlichen Diskurs auch nicht erreichbar sein wird.

Im Übrigen, ich glaube auch in Deutschland gäbe es mehr als genug Ansatzpunkte, warum eine Klarnamenpflicht auch juristisch scheitern dürfte. In sofern sehe ich diesen CDU Gedankenspielen auch absolut gelassen entgegen und vermerke sie in dem dicken Ordner: "CDU Schnellschüsse, Vol. 657".

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12.06.2019
Firebird Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Im Übrigen, ich glaube auch in Deutschland gäbe es mehr als genug Ansatzpunkte, warum eine Klarnamenpflicht auch juristisch scheitern dürfte. In sofern sehe ich diesen CDU Gedankenspielen auch absolut gelassen entgegen und vermerke sie in dem dicken Ordner: "CDU Schnellschüsse, Vol. 657".


Vor allem rettet uns hier die EU vor dem, da die DSGVO eine Klarnamenpflicht nicht einmal im Ansatz realisierbar machen würde, da sämtlich RL-Daten irgendwo gespeichert werden müssen und das ein Datenschutz-Alptraum wäre, siehe Südkorea.

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12.06.2019
RipVanWinkle Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Zitat:Selbst bin ich aber zu der Überzeugung gelangt, dass das Internet sich letztlich einfach nicht für eine gesunde politische Meinungsbildung eignet, sondern eher noch schlechter ist als das Privatfernsehen.
Richtig, die Lösung sollte daher aber auch sein, dass man das Internet dafür dann nicht nutzt und nicht es dahingehend umzubauen, dass es dafür geeignet sein soll, was nicht geht.

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12.06.2019
Quantum Flux Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Ich kann da Mc Timsy nur zustimmen.Aber es könnte durchaus noch schlimmer kommen.Es stimmt, das Internet hat das WildWest-Stadium längst hinter sich gelassen. Eine Klarnamenpflicht, so unwahrscheinlich Sie auch sein mag, würde nichts ändern, sondern wahrscheinlich alles nur noch schlimmer machen. Jeder, der mäßigend einwirken wollte, hätten dann wohl innerhalb kürzester Zeit ein Rudel gewaltätiger Irrer am Hals, virtuell, wie in der Realität.Schließlich will der mir ja vorschreiben was ich zu sagen habe. So ein Verhalten ist im Straßenverkehr nicht unüblich und durchaus übertragbar.
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16.06.2019
Firebird Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Hätte nie gedacht, dass ich das mal schreibe, da ich die CDU eigentlich gar nicht mag, aber ich bin froh, dass der CDU-Kandidat in Görtlitz gewonnen hat.

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18.06.2019
Firebird Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Ich bin grad etwas schadenfroh. Die PKW-Maut, das Prestige-Projekt der CSU, wurde vom EuGH gekippt. Richtig so, weder ist erwiesen, wie viel die bringt, noch ist sie fair gegenüber anderen EU-Staaten.

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18.06.2019
RipVanWinkle Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Die Variante, so wie sie war, wäre die einzige für die Deutschen vertretbare gewesen, da die Steuer- und Abgabenlast in Deutschland sowieso schon abartig hoch ist. Dass man ausländische Fahrzeuge aber auch irgendwie bezahlen lassen wollte, war durchaus nachvollziehbar, zumal andere Länder ja auch solche Autobahnmaut-Systeme haben. Fair ist das so jetzt auch nicht unbedingt. Naja, sei's, drum. Dann halt nicht. Gerechnet hat sich das vom Geld her sowieso nicht wirklich.

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19.06.2019
404compliant Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Jetzt wäre es mal an der Zeit, ein europaweit einheitliches Konzept für Maut statt dem klein-klein zu machen. Aber bei aller europäischen Harmonisierung, fahren tut jedes Land noch immer wie früher.

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