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25.04.2024, 11:53



Aktuelle deutsche Politik
29.10.2020
RipVanWinkle Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Zitat:ch: Je näher dein Arbeitsplatz ist, desto mehr musst du eventuell dafür blechen. Wohnraum ist leider Ware und die hohen Preise zwingen dich, 20km von der Stadt zu wohnen, möglichst ohne Zuganbindung und möglichst ohne Bushaltestelle.
Jap. Der Wohnungsmangel in Deutschland hängt auch noch direkt mit dem Verkehrsproblem zusammen. Würde das natürlich auch entschärfen, wenn man den Wohnungsmangel beseitigen könnte. Aber das ist ja scheinbar auch zu teuer. Mehr Telearbeit kann hier natürlich etwas helfen.... aber auch nur etwas, weil das nicht in jedem Beruf geht.

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29.10.2020
Leon Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(29.10.2020)Mc Timsy schrieb:  1. Strom aus dem Ausland einkaufen ist überraschend billig, je nach Gemeinde kannst du damit sogar mit einem Plus rauskommen, weil die Herstellungskosten höher sind als der Einkauf.
Keine Langzeitlösung natürlich, aber auch nicht problematisch für die Übergangsphase.
Das ist aber auch eine Milchmädchenrechnung. Wenn wirklich alle Länder regenerative Ernergien nutzen sollen und nicht nur Deutschland, bringt es wenig, den anderen Ländern ihren Ökostrom wegzukaufen und diese am Ende dann deswegen z.B. neue Atomkraftwerke bauen.

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29.10.2020
Mc Timsy Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Leon schrieb:Das ist aber auch eine Milchmädchenrechnung. Wenn wirklich alle Länder regenerative Ernergien nutzen sollen und nicht nur Deutschland, bringt es wenig, den anderen Ländern ihren Ökostrom wegzukaufen und diese am Ende dann deswegen z.B. neue Atomkraftwerke bauen.

Wo habe ich geschrieben das die Grünen sich dafür einsetzen sollen in anderen Ländern die Atomkraftwerke abzuschalten? Die Franzosen werden ihre Nuklearkraftwerke nicht abbauen, sondern sich eher noch mehr hinsetzen. Alle anderen Annahmen wären naiv, freundlich ausgedrückt. Kein Grund dann nicht einfach von deren Überproduktion zuzukaufen bis unsere Alternativen laufen. Wenn es aber um den Ausbau nicht nuklearer Energien geht, dann könnte eine grüne Bundesregierung, in unserem Beispiel eben zusehen, dass sie diesen Ausbau entsprechend der Notwendigkeit fördert, sich mit unseren Nachbarn auf gemeinsame Infrastrukturprojekte zu beiderseitigem Nutzen verständigt und versucht unsere Industrie für regenerative Energieerzeugung besser zu schützen als seinerzeit die CDU/SPD die deutschen Photovoltaikentwickler geschützt hat. Das ist alles erstmal eine Frage der Prioritäten die sich eine Regierung setzt, der Rest sind Details bei denen ich aber denke, dass die Grünen die auch hinbekommen ohne die Realität komplett auszublenden. Wenn irgendwo die Energie für die aktuelle Ausbaugeschwingkeit bei der E-Mobilität nicht gesichert werden kann, dann muss man den Ausbau eben verlangsamen bis man den Bottleneck in der Infrastruktur beseitigt hat. Wie gut die Grünen das hinbekommen würden, wäre dann das Thema für die nachfolgende Bundestagswahl.

Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
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29.10.2020
Leon Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(29.10.2020)Mc Timsy schrieb:  Kein Grund dann nicht einfach von deren Überproduktion zuzukaufen bis unsere Alternativen laufen.
Wenn man nichts gegen Atomstrom hat, ist das ok. Wenn man sich aber aus ideologischen Gründen für einen atomfreien Strom in Deutschland einsetzt, aber damit indirekt durch Stromimport den Ausbau von Atomstrom in anderen Ländern mit antreibt, ist das auch etwas scheinheilig.

(29.10.2020)Mc Timsy schrieb:  versucht unsere Industrie für regenerative Energieerzeugung besser zu schützen als seinerzeit die CDU/SPD die deutschen Photovoltaikentwickler geschützt hat
Das hat aber alles seine Vor- und Nachteile. Als die Solarmodule noch in Deutschland gefertigt wurden, waren diese extrem teuer und kaum jemand konnte sich so eine Anlage leisten, bzw. diese amortisierten sich auch kaum. Durch die billigen Solarmodule aus China waren viele deutsche Hersteller nicht mehr konkurrenzfähig, aber nur durch den fallenden Preis kam es überhaupt zu so einem schnellen Ausbau der Photovoltaik.

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29.10.2020
Mc Timsy Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Wofür oder gegen willst du eigentlich gerade argumentieren Leon?

Ich versuche im Wesentlichen nur zu erklären, dass hierzulande selbst im Falle einer grün dominierten Regierung nicht sämtliche Lichter ausgehen müssen und es eine Vielazhl von Möglichkeiten gibt, welche Projekte eine derart motivierte Regierung umsetzen könnte. Für die Übergangsphase gibt es außerdem Nachbarn von denen wir Elektrizität kaufen können, sollte unsere eigene Produktion nicht mehr ausreichen. Dein Punkt ist jetzt?

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29.10.2020
Leon Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Dass es nicht so passieren wird, ist klar. Was von einigen (auch mir) kritisiert wird, ist, dass von den Grünen schon relativ oft suggeriert wurde, man könne kurzfristig, also innerhalb weniger Jahre einfach z.B. auf sämtliche Kohle- und Atomkraftwerke verzichten oder Millionen von neuen Elektroautos auf die Staße bringen oder die industrielle Massentierhaltung abschaffen. Machbar sind solche Vorhaben längerfristig schon und optimistisch sein ist ja in Ordnung, aber falsche Versprechen, die einfach den technischen oder wirtschaftlichen Möglichkeiten widersprechen, halte ich auch bei einer Oppositionspartei für unseriös.

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.10.2020 von Leon.)
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29.10.2020
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RE: Aktuelle deutsche Politik
allerdings. und das sorgt eben für das denken, das die Grünen "hirntot" sind - auch wenn es da bodenständige Personen wie z.b. der Baden-württembergische Ministerpräsident gibt, die die Realität noch nciht aus den augen verloren haben - und bei dem man nicht meint, das er ein Grüner ist.

Bei einer Landtagswahl würde ich daher auch erwägen, ihn wieder meine Stimme zu geben - aber bei einer bundestagswahl (wie sie nächstes jahr stattfindet) wäre jene Partei, aber auch die aktuelle Regierung für mich nciht Wählbar - da tendiere ich eher dazu eine kleine Splitterpartei meine Stimme zu geben damit die Großen etwas mehr "druck" bekommen.

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29.10.2020
Mc Timsy Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Leon schrieb:Was von einigen (auch mir) kritisiert wird, ist, dass von den Grünen schon relativ oft suggeriert wurde, man könne kurzfristig, also innerhalb weniger Jahre einfach z.B. auf sämtliche Kohle- und Atomkraftwerke verzichten oder Millionen von neuen Elektroautos auf die Staße bringen oder die industrielle Massentierhaltung abschaffen.

Ich bin mir jetzt unsicher auf welche Fälle du dich genau bezeihst. Es ist im Endeffekt aber auch relativ egal. Ich sehe deinen Punkt und es steht dir natürlich frei das zum Ausschlusskriterium zu machen. Wobei ich mir an deiner Stelle immerhin noch die Mühe machen würde herauszufinden was für eine Art Grünen du eigentlich in deinem Wahlkreis aufgestellt hast.

Aber grundsätzlich glaube ich, dass man tatsächlich bei diesen Themen in erster Linie klare Ziele benennen muss. Wir reden von einer Transition der Infrastruktur. Beginn der Maßnahmen am besten gestern und die Zuständigkeit ist auch über mehrere Ebenen verteilt. Da müssen die Ziele klar sein und dann auch verständlich kommuniziert werden und seien wir ehrlich, wenn die Grünen da einen genauen Plan vorlegen liest den sowieso keiner durch. Sieht man ja auch hier. Der Kohleausstieg den die Grünen fordern ist sechs Jahre schneller als der Kohleausstieg, den wir im Land sowieso schon beschlossen haben. Wobei ich sowieso finde, dass die Natur solcher Forderungen bei den Grünen erstaunlich missverstanden wird. Jede Partei formuliert in ihre Wahlprogramme mehrere härtere Position. Mehr als eigentlich in einer Legislatur umsetzbar wäre. Wir haben traditionell Koalitionsregierungen und auf die Art legen die Parteien ihre Verhandlungskapazitäten fest. Ist eigentlich schon seit Jahrzehnten so, wird aber manchmal ignoriert.

Aber wenn ich ehrlich bin. In Anbetracht der drängenden Situation mit dem Klimawandel halte ich es für gefährlich von den Grünen im Grunde nicht weniger zu erwarten als eines ihrer jahrzehntelangen Kernthemen im Vorfeld vom Verhandlungstisch für jede Zusammenarbeit zu nehmen. Auf nicht weniger würde es schließlich hinauslaufen, wenn die Grünen von Beginn an beim Ausbau der Erneuerbaren und der E-Mobilität die Segel streichen, weil es nicht intuitiv wirkt, wie man diese Sachen so schnell umsetzen können soll. Wie defätistisch wär' das denn? "Wir wollen das Klima schützen, aber nicht alles auf einmal und technisch sind da sehr große Hürden, außerdem politisch, also eigentlich sollten wir wohl noch den ein oder anderen Kohlemeiler am Netz halten..." Das verkauft sich als Nachricht noch wesentlich weniger.

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29.10.2020
Leon Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Man muss da natürlich auch zwischen einem konkreten und zielführenden Plan unterschieden, was begrüßenswert ist und einseitigem, ideologischen Populismus (wie irgdenwas, was einen stört, einfach verbieten zu wollen, z.B. Autos mit Verbrennungsmotor). Letzteres bestimmt leider immer wieder die Diskussion und teils schwingt da meiner Ansicht nach auch eine gewisse Radikalität mit (vielleicht unbewusst, vielleicht aber auch beabsichtigt, da das scheinbar einige potentielle Wähler anspricht), womit sich zumindest einzelne Politiker immer wieder disqualifizieren.

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30.10.2020
Magic Twilight Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Hey..


(29.10.2020)Railway Dash schrieb:  
(28.10.2020)BlackT0rnado schrieb:  Vielleicht jemand von den Grünen[...]

Bloß nicht Rarity shocked AJ surprised Do not want

[...]

Uff. Langer Rant ist lang.

Und wenn ich sie wähle? Do not want

Ich wollte eine gute Politik und ich denke, wenn ich sie wähle, wird es schon besser. Mein Bauchgefühl.

Und was ist, wenn es die Koalition als 2. stärkste Kraft mit der FDP gibt?

Die Grünen sind sehr weltoffen. Die CDU/CSU kann dafür einpacken.
FDP geht auch klar. Hauptsache...


(29.10.2020)Railway Dash schrieb:  Und noch OT für Magic Twilight:

Spoiler (Öffnen)

Die Firma dankt! Ich gehe irgendwann mal darauf ein. Woanders wäre Uchronie besser aufgehoben.
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30.10.2020
Mc Timsy Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Leon schrieb:Man muss da natürlich auch zwischen einem konkreten und zielführenden Plan unterschieden, was begrüßenswert ist und einseitigem, ideologischen Populismus (wie irgdenwas, was einen stört, einfach verbieten zu wollen, z.B. Autos mit Verbrennungsmotor).

Wobei du die Forderung der Grünen jetzt auch sehr aus dem Zusammenhang reißt und verkürzt darstellst. Die Grünen fordern ein Stopp der Neuzulassungen von Verbrennungsmotoren ab 2030. Nicht weil es ihnen nicht passt, sondern weil es einerseits klimabedingt sinnvoll ist so schnell wie möglich nach Alternativen zu suchen und weil die Grünen beim besten Willen nicht mehr die einzigen sind, die Verbrennungsmotoren ersetzen möchten. Politiker und Staaten weltweit geben bislang Daten für ein Ende der Neuzulassungen von Verbrennern in den kommenden dreißigern aus. Ja, die Grünen sind da am oberen Ende der Ambitionen. Die meisten setzen mehr auf 235, Frankreich zum Beispiels 2040. Aber hier reden wir ja nun nicht mehr von einer zufälligen Schnapsidee, sondern um eine weltweite Entwicklung und sich da mit Entschlossenheit drauf einzulassen könnte uns immerhin noch Anteile an den zukünftigen Märkten versprechen. Denn mit unseren bisherigen Verbrennungsmotoren wird die Deutsche Autoindustrie in Zukunft mehr und mehr an den Rand gedrängt werden. Indien will auch 2030 ein Ende von Neuzulassungen für den verbrennungsmotor. Die Niederlande sagen ab 2025 tschüß und auch die Volksrepublik China möchte ab 2025 seinen Autoverkehr zu 25% auf elektrische Energie umgestellt haben und will dann so in 10-15 Jahren komplett auf verbrennungsmotoren verzichten. Und wir haben industriell eigentlich andere Ansprüche als billige Autos für Afrika herzustellen, aber wenn uns offensichtlich bis in die kommenden Vierziger die Märkte für Verbrennungsmotoren zunehmend abhanden kommen, welchen Sinn ergibt es dann zu versuchen sich einzureden man könnte sich davor verschließen, dass die Zeit sich einfach weiter bewegt hat?

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30.10.2020
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(29.10.2020)Leon schrieb:  Was von einigen (auch mir) kritisiert wird, ist, dass von den Grünen schon relativ oft suggeriert wurde, man könne kurzfristig, also innerhalb weniger Jahre einfach z.B. auf sämtliche Kohle- und Atomkraftwerke verzichten oder [...] die industrielle Massentierhaltung abschaffen.

Dazu muss man aber auch sagen, dass wir in den genannten Bereichen immer noch mehr produzieren, als wir selbst verbrauchen, und den Rest exportieren. Eine reine Selbstversorgung könnten wir deutlich ökologischer machen, machen dann aber nicht mehr so viel Gewinn. Und gerade im Bereich Massentierhaltung und Landwirtschaft macht die deutsche Billigproduktion die noch nicht so industrialisierte ausländische Produktion kaputt.

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30.10.2020
Railway Dash Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(29.10.2020)BlackT0rnado schrieb:  
(29.10.2020)Meganium schrieb:  
(29.10.2020)Crash Override schrieb:  Falsch. Die Bahn geht da bereits die Wege, bestimmte Strecken in NRW wieder zu reaktivieren. Und eben das sollte man da fördern.
Die Bahn ist aber auch ein profitorientiertes Unternehmen, welches seit 1994 (oder wann war die Privatisierung?) kontinuierlich sein Image verschlechtert. Keine Partei.
Und ein solches Unternehmen schaut sich erstmal Bahnstrecken an, und entscheidet auch über Kosten und Nutzen. Bahnstrecken, "die sich nicht lohnen" wieder zu reaktivieren (Was durchaus verständlich ist, man will ja schließlich die Bahnstrecke finanzieren) werden weniger oder keiner Beachtung geschenkt. Egal, ob die CDU, die Grünen oder eine Bahn-Partei (kein Unternehmen!) an der Macht steht.

Da muss ich Meggi beipflichten, die Fusionierung von DDR-Reichsbahn und Bundesbahn zu DB AG, war ein zwangsläufiger Schritt, da beides zuvor Staatsunternehmen waren, die nur noch rote Zahlen schrieben, man pumpte mehr Geld hinein (ca. 34 Milliarden Euro waren am Ende umgerechnet die Schulden), als das es was brachte.
Hier sehr gut nachzulesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnreform...sgangslage
Und ja, 1994 ist richtig.

Wenn man sich ansieht, welchen brutalen Schuldenberg seither allerdings die "Manager aus der freien Wirtschaft" für den DB-Konzern (welcher unverändert zu 100% im Staatsbesitz ist, auch wenn es eine AG ist) angehäuft haben... was genau ist dadurch nochmal besser geworden...? Die hat ja keiner gestoppt oder kontrolliert, gerade Mehdorn konnte ja tun und lassen, was er wollte. Busbetriebe in Großbritannien, LKW-Speditionen überall auf der Welt, alle möglichen Projekte in allen möglichen Ländern... der Betrieb der Eisenbahn in Deutschland war da fast schon Nebensache und wurde auch noch mit aller Gewalt "attraktiv für die Börse" getrimmt, allerdings nicht auf Nachhaltigkeit, schon gleich gar nicht aus Sicht der Eisenbahner, sondern nur auf kurzfristige Rendite. Thatcher und British Rails lassen grüßen. - Unstrittig ist, daß zwei Staatsbahnen in einem Staat Unsinn gewesen wären und zusammengeführt werden mußten; die "Privatisierung" war, und davon lasse ich mich auch nicht abbringen, aber der größte Fehler, der in Bezug auf die Eisenbahn überhaupt nur gemacht werden konnte.

Ging aber ja eigentlich um Reaktivierung stillgelegter Strecken. Naja, es steht nirgends, daß DB Netz ein Monopol auf Strecken hat. Will die Politik die Reaktivierung, steht es ihr frei, ein anderes Eisenbahninfrastrukturunternehmen damit zu beauftragen Shrug Klar, auch dieses wird sagen "ohne Zuschüsse können wir das aber nicht". Und das ist die Nagelprobe für die Aussagen der Politik: will sie wirklich die Reaktivierung (oder auch Erhalt der bisherigen Strecke) und ist bereit, dafür als Teil der Daseinsvorsorge auch Geld zu investieren, oder ist es nur Bla-Bla, die üblichen Lippenbekenntnisse...?

DB Netz verabschiedet sich von Strecken, die sie unter den gegebenen politischen Rahmenbedingungen nicht mehr wirtschaftlich betreiben (d.h. instandhalten und den Betriebsablauf sicherstellen) kann, und wird ganz sicher nicht aus eigenem Antrieb heraus alte Strecken wiederbeleben. Nicht ganz umsonst fordert übrigens die GDL, u.a. DB Netz aus der Gewinnerzielungspflicht des Konzerns herauszunehmen und in eine gemeinnützige GmbH zu überführen Twilight: not bad Ansonsten können das auch andere EIU, aber wie gesagt: ohne Moos nix los, da kann allerdings "die Bahn" (die es, wie im Link auch beschrieben wird, seit 1994 nicht mehr gibt) nichts dafür - das sind politische Rahmenbedingungen.

Beispiel für eine ex-Staatsbahn-Strecke, die jetzt von einem anderen EIU bewirtschaftet wird? Niederwiesa - Frankenberg (Sachs.) - Hainichen. DR, dann DB bis Ende der 90er, Netz wollte nicht mehr. Allerdings war politisch der Weiterbetrieb der Strecke gewünscht, also ging sie über auf die Regio Infra Sachsen. Mit Zuschüssen wurde die Strecke für 80 km/h ertüchtigt (vorher max. 60), komplett auf Zugleitbetrieb ZLB umgebaut und komplett durchgearbeitet. Heute fährt dort die Chemnitz-Bahn (ex CityBahn) im Stundentakt mit Vossloh City-Link, über Niederwiesa hinaus auf der Strecke der DB Netz bis Chemnitz Hbf, ab Chemnitz Hbf im Rahmen des "Chemnitzer Modells" weiter als Straßenbahn über Chemnitz Zentralhaltestelle bis Chemnitz Technopark; Verlängerung Richtung Hutholz ist in Planung. Siehe da. Und das, obwohl auf der Eisenbahnstrecke paar Jahre totale Ruhe war... aber es war politisch gewollt und entsprechend finanziert.

Zitat:Wenn man sich die gesamte Geschichte der Eisenbahn anschaut, fing es am Anfang auch nur als Prestigeprojekt der damaligen Königshäuser in Deutschland an (wer eine Bahn besaß galt als modern in der Industralisierung), bis Unternehmen einstiegen, bis zur Reichsgründung als staatsfinanzierte Bahn, wo es noch einen großen Geldgeber als solches gab.

Ui-ui-ui. Einspruch... aber heftig.

Tatsächlich wollten viele Städte in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts unbedingt eine Schienenanbindung, denn nur über die Schiene war damals schneller Reiseverkehr und leistungsfähiger Güterverkehr möglich. Die Gründe, warum man das wollte, waren vielfältig, aber ganz sicher nicht nur ein "Prestigeprojekt". Nicht gerade wenige Strecken wurden auch gar nicht von den Staatsbahnen gebaut, sondern von Konsortien, die von den anliegenden Städten und Betrieben finanziert wurden. - Daß spätestens ab dem 1. Weltkrieg kaum noch eine der Strecken durch sich inzwischen völlig veränderte Kostenstrukturen (sowohl Material als auch Betriebsstoffe als auch Personalkosten), die nicht auf die Preise umgelegt werden konnten, rentabel war, ist wahr, deshalb wurden sie von den jeweiligen Länderbahnen (Nachfolger der Staatsbahnen der Königshäuser, wie KPEV, KBEV, Kgl.Sächs.StaatsEsb.) übernommen - im Auftrag der Länder (mithin der Politik) als Teil der Daseinsvorsorge.

Reichsgründung: die war 1871, die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft war der letzte Schritt der Bismarckschen Reichseinigung und fand erst, von ihm selbst nicht mehr erlebt, 1920 statt. Bis dahin gab es ursprünglich ein Gemisch aus -zig privaten Bahngesellschaften, sowohl welche, die lokalen Fürsten gehörten, als auch "freie" Betriebe (erwähnte Betreiberkonsortien); als erster Konzentrations- und Vereinheitlichungsprozeß waren die nächsten Stufen die Länderbahnen, und erst die wurden 1923 zur DRG zusammengefaßt, wobei es unverändert noch Privatbahnen gab, d.h. Betriebe, die von privaten Konsortien, meist auf eigene Rechnung, betrieben wurden (Beispiel für Crash: SWEG).

Die DRG war Teil der staatlichen Daseinsvorsorge, weil Mobilität und leistungsfähiger Güterverkehr eben schon damals als essentiell angesehen wurden. Tatsächlich wurde sie natürlich vom Reich finanziert, freilich auch nicht ganz uneigennützig: Eisenbahnen dienten nie nur zivilen Zwecken, sondern immer auch der schnellen Truppenverlegung im Kriegsfalle... Twilight: not bad - und das ließ man sich früher bekanntlich fast beliebig viel kosten.

Uff, reicht vermutlich als kleiner Geschichts-Exkurs... zumindest für heute nacht Luna Cutie Mark

(30.10.2020)Magic Twilight schrieb:  Und wenn ich sie [die Grünen] wähle? Do not want

Das ist dein gutes Recht; aber deshalb muß ich sie ja nicht auf einmal gut finden oder sie gar selber wählen Shrug

Zitat:Ich wollte eine gute Politik

Das wollen wir hier alle Twilight happy

Nur gehen eben die Meinungen darüber, was eine gute Politik ist, auseinander - das ist aber nichts Neues, sondern schon seit Jahrtausenden, mindestens seit der hellenischen Antike (überliefert), so RD deals with it

Zitat:Und was ist, wenn es die Koalition als 2. stärkste Kraft mit der FDP gibt?

Die Grünen sind sehr weltoffen. Die CDU/CSU kann dafür einpacken.
FDP geht auch klar. Hauptsache...

Ähm, wie soll deine Regierungskoaltion aussehen? Derpy confused CDU/CSU + FDP? Hatten wir schon mehrmals... hat in der Bonner Republik auch meist recht gut funktioniert, mit der inzwischen absolut neoliberalen FDP der Gegenwart funktioniert es leider nicht mehr ("Der freie Markt wirds schon richten", nein, tut er eben leider nicht bzw. frißt er alle, die nicht ausreichend Finanzstärke mitbringen). Oder meinst du etwa... Grüne + FDP? RD laugh Na, das will ich sehen, daß ausgerechnet die zusammengehen RD laugh Feuer + Wasser wäre da als Vergleich noch geschmeichelt... ich nehme Wetten an, daß so eine Koalition 2021 nicht zustande kommt, schon, weil die Ansichten dieser beiden Parteien in wesentlichen Punkten fundamental verschieden sind, da finden sich nicht ausreichend Gemeinsamkeiten, um eine Koalition zu schmieden.

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.10.2020 von Railway Dash.)
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30.10.2020
Magic Twilight Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Ja. Gut.. Aber FDP ist auch für Selbstbestimmung. ^^'

Ich dachte, wenn die FDP und Die Grünen mit ins Boot steigen, wird die FDP bei den Themen nicht Nein sagen und die Grünen machen Druck wegen Umweltschutz und die FDP setzt das in ihrem Style um.

Ich hoffe, dass das jetzt nicht richtig böse von mir ist. Big Grin ^^'
Oder richtig dumm.

Ja.. gut.. Praktisch sieht alles anders aus. Ich kann aber nur sagen: #niewiederCDU/CSU

Hoffentlich sind wir da einig. ^
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30.10.2020
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Die FDP ist für alles, was denen mehr als 5% beschert damit sie zum einen in den bundestag kommen, und zum anderen bessere werte bekommen als die Grünen. Letztlich haben sie es nicht wirklich geschafft bisher die Leute zum umdenken zu bewegen.

letztlich denke ich, das du deswegen zu naiv denkst. Das wäre fast so als würde die CDU freiwillig mit der AFD gemeinsame sache machen.

und was die CSU angeht - die sollte die CDU direkt annektieren, letztlich gibt's diese nur in Bayern. und ich bin nicht so positiv gestimmt über deren Minister... Man schaue sich nur den Verkehrsminister an und was der wiederum Verbockthat mit seinen Gesetzen zum kampf gegen raser - und das er jetzt zurückrudern muss, weil es ein "nicht gut überlegter Schnellschuss war". Ironie dabei: die meisten derer, die die Geschwindigkeit übertreten hatten, haben es eingesehen das sie deswegen dann eine zeit x "zu fuß gehen müssen".

Ja, ich sympatisiere nciht so wirklich mit den Bayrischen ministern, egal wie sie heissen und aus welcher partei die dann kommen - auch wenn die Schrägsten von ihnen aus der CSU kommen...

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31.10.2020
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Ich erinnere bei der Gelegenheit mal daran, dass wir Lindner's "Manchmal ist es besser, nicht zu regieren" vier weitere Jahre Große Koalition verdanken.

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31.10.2020
Magic Twilight Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Joa. Aber auch alternativ. ^^

Die AFD ist ja auch eine andere Liga.. Das wäre aber wirklich eine gruselige Koalition..

Je mehr Menschen die Grünen verstehen, desto besser können sie arbeiten. Wie soll das sonst funktionieren? Sind halt nicht Mainstream. Tongue
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31.10.2020
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(31.10.2020)404compliant schrieb:  Ich erinnere bei der Gelegenheit mal daran, dass wir Lindner's "Manchmal ist es besser, nicht zu regieren" vier weitere Jahre Große Koalition verdanken.

Das verdanken wir meiner Meinung nach eher Scholz der sich danach ganz schnell verpisst hat.
Ich konnte Lindner damals schon verstehen.


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31.10.2020
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Hm. Wie war das damals mit Rösler? Ich meine das es da auch gut ausgesehen haben müsste, hatte das aber nicht wirklich verfolgt. Und Lindner kommt mal so und mal so rüber... Zumindest aus meiner Sicht.

MT, AFD ist einfach unwählbar durch deren rechten ansichten - und deswegen, das sie sich wieder mal innerhalb der partei zerlegen. Da ist "die partei" eher wählbar, auch wenn die Komiker da eigentlich nur die Regierung trollen wollen (sie haben auch ernste themen, aber die satirischen fallen da leider eher auf). Wählen würde ich die jedoch auch nicht.

Wird warscheinlich wieder vorher per Wahl - O - Mat erst durchgetestet werden, dann sehe ich was da eher passt. Ich hatte da schon ganz komische konstellationen...

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31.10.2020
Magic Twilight Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Wie unwählbar? Hast du die letzten Wahlen verpasst? Rechts nimmt zu. :/
Aber die sollen sich mal zerlegen.
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